Bücher mit dem Tag "lese-tipp"

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25 Bücher

  1. Cover des Buches Nachtzug nach Lissabon (ISBN: 9783442746248)
    Pascal Mercier

    Nachtzug nach Lissabon

     (1.377)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Vereinfacht: Der Protagonist, ein "Nerd" im Bereich alter Sprachen und Poesie, stößt in einem Antiquariat zufällig auf ein portugiesisches Buch, das Worte enthält, von denen er so ergriffen ist, dass er sein jetziges Leben Hals über Kopf aufgibt und sich auf die Suche nach dem portugiesischen Schriftsteller jenes Buches begibt, dem "Goldschmied der Worte". Die Reise geht nach Lissabon. 

    In Lissabon erfährt er, dass der Schriftsteller schon lange tot ist. Dennoch versucht er, dessen Werdegang, ja dessen Leben insgesamt, zu rekonstruieren, v. a. indem er Personen kontaktiert, die mit ihm seinerzeit zu tun hatten. Zwischenzeitlich packt ihn die Sehnsucht nach dem Bekannten, sodass er kurzzeitig in seine Heimatstadt zurückfliegt. Dort merkt er, dass er sich am völlig falschen Ort befindet. Er verliert seinen Platz in der Welt vollständig. Er fliegt zurück nach Lissabon.

    Die Suche nach jenem Schriftsteller wird viel zu ausführlich beschrieben und, vor allem, lässt sie überhaupt keinen rationalen Sinn erkennen. Warum sollte jemand sein Leben aufgeben, um einen Schriftsteller aus der Ära des Salazar-Regimes zu suchen, der schon seit Jahrzehnten tot ist? Es wird angedeutet, dass der Protagonist Angst davor hat, in seinem Leben nicht das getan zu haben, wonach sein Inneres gerufen hat, ja generell auf seine eigene Seele überhaupt keine Rücksicht genommen zu haben. Das will er jetzt, ad hoc, nachholen. Wie von einer Tarantel gestochen. Beschrieben wird ebenfalls, welche Schwäche er für Sprache und Poesie insgesamt hat. 

    Und dennoch macht das keinen Sinn. Oder doch, und zwar unter folgendem Gesichtspunkt: Der Protagonist spürt unterbewusst, dass sein Leben zu Ende geht, und zeigt Verwirrungssymptomatiken, die in diese überstürzte und sinnfreie Reise nach Lissabon münden. Beschrieben werden Schwindelanfälle, die immer mehr und mehr werden. Der Protagonist geht zum Arzt. Es wird nicht explizit benannt, dass er todkrank ist. Das ist aber, meiner Meinung nach, eindeutig so zu interpretieren, in der Hinsicht, dass ihm am Ende der Geschichte tatsächlich auch bewusst wird, dass er nicht mehr lange zu leben hat. 

    Insgesamt ein trauriger, viel zu ausführlich beschriebener letzter Weg eines todkranken, verwirrten Mannes. 



     



  2. Cover des Buches Der Gesang der Flusskrebse (ISBN: 9783446273252)
    Delia Owens

    Der Gesang der Flusskrebse

     (1.252)
    Aktuelle Rezension von: Gina_Lesefuchs

    Kya Clark ist ein Mädchen, das nach und nach mitten im Marschland von seiner Familie im Stich gelassen wird. Ihr Schiksal, wie sie sich immer weiter durchschlägt und gegen alle Widrigkeiten behauptet, hat mich sehr berührt.

    Durch die Untersuchung eines Todesfalls gerät Kya als Tatverdächtige ins Viser der örtlichen Polizei.

    Ein Buch, dass auch nach dem Lesen noch sehr lange nachwirkt.

  3. Cover des Buches Die Krone der Dunkelheit (ISBN: 9783492282345)
    Laura Kneidl

    Die Krone der Dunkelheit

     (590)
    Aktuelle Rezension von: annabrocks_autorin

    🖤 Rezension 🖤

    Ich hab mich wiedermal an eine neue Reihe gewagt und „Krone der Dunkelheit“ von Laura Kneidl gelesen. 😇

    Was mir als Allererstes zum Buch einfiel, war die Ähnlichkeit mit den Welten von Sarah J. Maas. Wir haben Menschen und Fae, einen Kontinent, der durch eine Mauer getrennt ist, Erzählungen aus verschiedenen Perspektiven. Auch manche Figuren kamen mir ähnlich vor, was per se aber nichts Schlechtes ist. 😊

    Trotzdem neigt man dann irgendwie dazu, mit den anderen/ähnlichen Werken, die man zu der Thematik kennt, zu vergleichen und an ToG oder Acotar kommt die Story bislang nicht ran. Das ist aber auch Meckern auf megahohem Niveau. 😋

    Was mir am Buch gefallen hat: man kann der Story gut folgen, wir haben eine Menge Variation drin (Personen, Storylines etc.) und die Figuren wirken durchaus authentisch. 👍

    So ganz konnte mich das Universum von „Krone der Dunkelheit“ jedoch nicht packen. An manchen Stellen hatte das Buch so seine Längen und der Schreibstil konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen. Dieser hätte in meinen Augen gerne etwas emotionaler sein können. Ist aber natürlich Geschmackssache. 🤔

    Noch ein kleiner Exkurs zum Cover: das ist wirklich hübsch, aber der Zusammenhang mit der Story fehlt mir irgendwie ein bisschen. 🙈

    Dennoch muss ich betonen, dass es durchaus ein gutes Fantasybuch für Zwischendurch ist und mir gegen Ende besser gefiel. Also Band 2 und 3 werde ich auf jeden Fall noch lesen. Ist ja auch nicht schlecht, wenn noch ein wenig Luft nach oben ist, oder? 🥰

    Ach ja und wer gerne den einen oder anderen Überraschungsmoment mag, der kann sich hier auf ein paar kleine, feine Plottwists freuen, die durchaus gut gelungen sind. 😍

    Ich werde dann bald von Band 2 berichten. 😁

  4. Cover des Buches Mr. Mercedes (ISBN: 9783453438460)
    Stephen King

    Mr. Mercedes

     (566)
    Aktuelle Rezension von: zickzack

    Eine Menschenmenge Jobsuchender steht vor dem Arbeitsamt, als ein silberner Mercedes auf diese zugerast kommt. Dieser crasht mitten in die Menge und tötet acht Menschen, darunter eine Mutter mit ihrem Baby. Als das Auto später gefunden wird, liegt auf dem Beifahrersitz eine Clownsmaske, aber keine Spur zum Fahrer.

    Detective Kermit William Hodges, von seinen Freunden gern Billy genannt, hat es nicht geschafft in seiner aktiven Karriere diesen Massenmörder zu schnappen. Er ist nun im Ruhestand und verbringt seine Tage einsam und depressiv vor dem Fernseher. Manchmal spielt er mit der alten Knarre seines Vaters. Trostlos ist sein Leben, bis er einen Brief bekommt. Dieser kommt von Mr. Mercedes, wie sich dieser selbst nennt. Er verhöhnt Hodges und das stachelt den ehemaligen Polizisten an diesen Mörder dingfest zu machen.

     

    Es war wieder so ein typisches Buch von Stephen King und im gleichen Atemzug auch nicht, denn das King nun auch gute Thriller schreiben kann, das war mir neu.

    Tatsächlich habe ich zu dem Buch gegriffen, da mich eigentlich sein neues Buch „Holly“ interessiert und dazu sollte man ja die „Mr. Mercedes“ – Reihe erst einmal gelesen haben. Und außerdem hat mich Stephen Kings angebliche Lieblingsfigur Holly Gibney interessiert, die ja hier ihren ersten Auftritt hat.

     

    Es war ein interessantes Katz- und Mausspiel zwischen Ermittler und Täter. Denn es wurde sehr schnell klar, wer der Täter ist – Brady Hartsfield. Die Geschichte wird abwechselnd aus Hodges und Hartsfield Sicht erzählt.

    Hodges als Figur war ja schon interessant, da er einerseits schon den klischeehaften Polizisten darstellt – mit viel Berufserfahrung, geschieden, arbeitswütig – und gleichzeitig dennoch anders ist, da er ja nicht im Dienst ist, sondern auf eigene Faust ermittelt und das sogar soweit führt, dass er sich strafbar macht.

    Brady Hartsfield hingegen ist der irre Gegner. Es war richtig spannend in seinen kranken Kopf abzutauchen. Seine Gedanken waren teils so abstoßend und auch wenn ich bis jetzt nicht verstehe, wie er auf seine kranken Ideen kommt, war er als Täter total authentisch. Natürlich hat er eine tragische Hintergrundgeschichte und seine Beziehung zu seiner Mutter war mehr als gruslig. Eine sehr spannende Figur.

    Dann gibt es noch Jerome Robinson, einen schwarzen Schüler, der Hodges Rasen mäht und ihn sonst bei anderen Tätigkeiten zur Hand geht. Er kennt sich mit Computern heraus und je weiter der Fall voranschritt, desto mehr wurde er mit eingebunden. Jerome hat mir richtig gut als Figur gefallen. Kein Wunder, da es Stephen King eben mit Leichtigkeit schafft seinen Figuren Leben einzuhauchen und sie spannend zu gestalten.

    Und dann ist da noch Holly Gibney. Diese trat erst bei der Hälfte in Erscheinung und ich wusste nur, dass diese wohl einen psychischen Knacks haben soll. Anfangs war es schwierig überhaupt etwas mit ihr anzufangen, aber nach und nach hat sie sich mit in die Geschichte gemogelt und wurde am Ende sogar zu Heldin. So ganz kann ich die Faszination hinter der Figur nicht ganz verstehen. Nur zum Ende hin konnte ahnen, in welche Richtung das noch geht. Es konnte auch daran liegen, dass ich die anderen drei Figuren viel spannender fand.

     

    Die Geschichte hat sich anfangs sehr langsam entwickelt und das ist auch eigentlich mein einziger Kritikpunkt. Ich habe mich nicht gelangweilt, da es King immer schafft, nicht zu weit abzuschweifen, dass er einen als Leser verliert oder zu detailliert zu erzählen, dass man sich langweilt. Er findet in den meisten Büchern (bis auf wenige Ausnahmen, meiner Meinung) das perfekte Maß. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung, gerade weil es ein Thriller ist, etwas hurtiger voranschreitet. Die zwei Kontrahenten haben sich lange belauert, bis sie dann endlich gehandelt haben.

    Aber insgesamt hat sich die Spannung stetig gesteigert in ein fulminantes Finale zu gehen. Wobei ich auch da sagen muss, dass er den Höhepunkt hinausgezögert hat. Stephen King ist halt kein Autor, der seine Handlung voran prügelt, sondern der sie stetig langsam entwickelt lässt. Teilweise habe ich mich wie ein Fisch an der Angel gefühlt (kleine Randnotiz: So hat er Hodges Hartfields eine ganze Weile bezeichnet), der auf den großen Bumm wartet und King hat da noch ein Kapitel reingeschoben und noch eins, hat meine Neugierde angestachelt, um es dann enden zu lassen.

     

    Fazit: Die Atmosphäre in dem Buch roch so richtig nach Thriller, von der ersten Seite an. Das fand ich schon erstaunlich, da ich ja bis jetzt nur seine „Horror“-Werke gelesen habe. Für den Anfang hätte ich mir etwas mehr Dynamik gewünscht. Ansonsten hatte man hier wieder wunderbare, detaillierte Figuren zum Verlieben (ohne Brady, den kann wohl nur eine Mutter lieben) und eine steigende, spannende Geschichte. Vier Sterne von mir.

  5. Cover des Buches Hinter blutroten Schatten (ISBN: 9783863270582)
    Gereon Krantz

    Hinter blutroten Schatten

     (24)
    Aktuelle Rezension von: abendsternchen

    Mit Hinter Blutroten Schatten trifft man wieder auf 2 Alte bekannte. Bereits mit dem ersten Buch „Unter pechschwarzen Sternen“ lernte man das Ermittlerduo Harder und Voigt kennen.

    Es war klasse von den beiden wieder zu lesen uns zu sehen, welchen Fall es diesmal zu lösen gab. Jedenfalls gibt es mit dem neuen Buch von Gereon Krantz eine Fortsetzung des Duos und wir treffen auch hier wieder alte Bekannte. Ich denke man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber ich würde schon empfehlen auch Band 1 zu lesen.

    Auch in „Hinter Blutroten Schatten“ konnte mich der lebhafte Schreibstil vom Autor wieder überzeugen. Die Dialoge waren teils zum Lachen und enthielten auch immer mal wieder eine Prise schwarzen Humor, welcher hier sehr gut ins Buch passte.

    Die Charaktere wurden authentisch und lebhaft dargestellt. Die einzelnen Charaktere kamen gut rüber, selbst die Nebencharaktere wurden sehr gut dargestellt. Man konnte sich jeden einzelnen vorstellen, da die Beschreibungen ein gutes Bild darstellten. Manche waren vielleicht ein wenig überspitzt bzw. skurril, passten aber sehr gut zum Fall und auch in die Geschichte.

    Über den Inhalt möchte ich gar nicht näher eingehen.  Der Klappentext gibt euch da schon einen recht guten Einblick ohne Zuviel zu verraten.

    Die Spannung zog sich für mich durch das ganze Buch und wurde mit jeder Seite immer weiter aufgebaut. Über manch eine Wendung war ich erstaunt, da ich die Personen so gar nicht im Blick hatte.

    Ich hatte Spaß beim lesen und ging mit Harder und Voigt wieder gerne auf Ermittlertour mit den beiden. Wenn auch ihr Krimis liebt, die schwatzen Humor enthalten dürfen dann kann ich euch „Hinter Blutroten Schatten“ sehr empfehlen.


  6. Cover des Buches Das Verschwinden der Stephanie Mailer (ISBN: 9783492316422)
    Joël Dicker

    Das Verschwinden der Stephanie Mailer

     (330)
    Aktuelle Rezension von: winter-chill

    Im Sommer 1994 passiert in der beschaulichen Kleinstadt Orphea in den Hamptons am Rande eines Theaterfestival etwas Schreckliches: 4 Menschen werden erschossen – der damalige Bürgermeister und seine Familie sowie ein Joggerin, die zufällig am Tatort war. Die beiden jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott klären den Fall schnell auf. 20 Jahre später möchte sich Detective Jesse Rosenberg in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden – als die Journalistin Stephanie Mailer auftaucht und behauptet, Hinweise zu haben, dass die beiden Polizisten damals den falschen Täter überführt haben. Kurz darauf ist Stephanie wie vom Erdboden verschluckt. Jesse und Derek beginnen den Fall zusammen mit Anna, der stellvertretenden Leiterin der Polizei, nochmal aufzurollen. Was haben sie damals übersehen? Und hängt vielleicht auch alles mit dem Theaterfestival zusammen, das mittlerweile auch sein 20-jähriges Jubiläum feiert?

    „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ ist auf den ersten Blick ein klassischer Whodunit-Krimi und dann auch irgendwie ein bisschen mehr. Während Jesse, Scott und Anna ermitteln, begegnen uns zahlreiche Protagonisten, die alle ein tieferes Geheimnis mit sich tragen bzw. ihre Probleme haben. Sie alle haben irgendeine Verbindung zur Stadt Orphea. Und auch die drei Polizisten haben jeweils einen düstern Punkt in ihrer Vergangenheit, der im Laufe der Ermittlungen wieder hochgespült wird. Und so bekommt man im Roman neben einer klassischen Krimihandlung noch viele weitere Nebengeschichten geboten.

    Das Raffinierte an „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ ist die Erzählstruktur. So rankt sich die Handlung um das Theaterfestival, das diesmal zum 20. Mal aufgeführt werden soll und die Kapitel führen wie ein Countdown auf den Premierenabend hin. Und dann taucht auch noch ein Regisseur mit seinem Stück „Die schwarze Nacht“ auf, das er seit 20 Jahren schreibt und das den wahren Täter enthüllen soll. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der unterschiedlichen Protagnisten erzählt und in Rückblenden erfährt man stückchenweise, was sich in der Vergangenheit zugetragen hat – bis am Ende alles auf den Showdown zuläuft. Diese Erzählweise ist es auch, was einen bei der Stange hält.

    „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ war nun mein drittes Buch von Joel Dicker. Während ich die beiden Vorgänger „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ und „Die Geschichte der Baltimores“ sehr mochte, fand ich diesen Roman leider etwas durchwachsen. An sich war die Geschichte schon recht unterhaltsam und spannend und ich wollte auch unbedingt wissen, wie sie ausgeht. Allerdings war die Geschichte am Ende irgendwie nichts wirklich Ganzes. Es bleiben viele einzelne Geschichten, deren Potenzial nicht richtig ausgeschöpft worden ist und die Dicker meiner Meinung nach auch nicht rund genug zusammenführen konnte. Oftmals hatten die Nebenhandlungsstränge wesentlich interessantere Themen als die eigentliche Krimi-Haupthandlung. In der Gesamtschau wirkt alles einfach recht aufgebläht und künstlich in die Länge gezogen, so als hätte Dicker zwingend diese über 600 Seite füllen müssen und bloß keine weniger. Muss man nicht lesen, andere Romane von Dicker sind wesentlich besser.

  7. Cover des Buches Der Zug aus Enfield: Summersteen & Edwards 2 (ISBN: B07SJRYLD3)
    Nathan Winters

    Der Zug aus Enfield: Summersteen & Edwards 2

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Livricieux

    »Eine seltsame Stimmung lag in der Luft, von der Art, wenn drohende Ereignisse bereits ihre Schatten warfen. Edwards kannte das noch aus seiner Zeit, als er als Constable in Whitechaple Dienst getan hatte. Eddy hatte von einer Lunte gesprochen, für die ein Funke genügte. Einen treffenderen Vergleich konnte auch Edwards nicht finden.«
    – aus „Der Zug aus Enfield“, S. 122

    Im viktorianischen London bucht die amerikanische Detektivin Celeste Summersteen etwas enttäuscht eine Schiffspassage in die Heimat. Sie freut sich gar nicht auf den langweiligen Papierkram im Büro der Detektei „Pinkerton“. Viel liebe würde sie Inspector Edwards von Scotland Yard noch einmal behilflich sein.
    Und schneller als gedacht geht ihr Wunsch auch in Erfüllung. Als ein Transportzug aus der Waffenfabrik Enfield überfallen und ausgeraubt wird und die Eisenbahnmitarbeiter kaltblütig ermordet werden, spannt Insepector Edwars sie in seine Ermittlungen ein. Bald schon geraten die beiden aber unter Druck, da die Öffentlichkeit und der Premierminister schnellst möglich einen Schuldigen sehen wollen, egal wen.

    Gleich zu Beginn des Buches wird der Titelgebende Zug überfallen. Und das äusserst brutal, mit Explosionen und ganz schön viel Blut. Der Zug selbst war bis unters Dach mit der neusten Waffentechnik beladen und hätte eigentlich zur Britischen Armee gemusst. Natürlich fehlte beim Eintreffen der Polizei jegliche Spur der Waffen und weder die Fabrik noch das Militär sind besonders auskunftsfreudig. Wer hat also die Waffen gestohlen?
    Eine grosse Stärke des Buches ist das viktorianische Setting, dass der Autor sehr bildhaft und lebendig rüber zu bringen vermag. Ich konnte wirklich ganz in diese Zeit eintauchen, wobei ich erwähnen möchte, dass ich in Bezug auf die historische Genauigkeit und Richtigkeit keine Expertin bin. Allerdings konnte ich mir die Epoche sehr bildhaft vorstellen. Grade auch, weil die sozialen Gegensätze und Ungerechtigkeiten ebenfalls thematisiert wurden. Besonders der schwelende Hass auf die Iren, die immer wieder als Sündenböcke für alles mögliche herhalten müssen, wird aufgegriffen und ist Thema während den Ermittlungen von Edwards und Summersteen. Man merkt, wie die aufklaffende Schere von Arm und Reich das Empire vor immer grössere Probleme stellt.

    Die vollständige Rezension ist auf meinem Blog read.eat.live. nachzulesen.

  8. Cover des Buches Paracelsus - Die Fragen der Toten (ISBN: 9783492504218)
    Eva-Isabel Schmid

    Paracelsus - Die Fragen der Toten

     (33)
    Aktuelle Rezension von: 65_buchliebhaber

    In Italien angekommen, studiert Paracelsus in Ferrara und verlässt die Universität als Arzt. Bei seinen Reisen durch Europa steht die Suche nach der Seele des Menschen weiter im Vordergrund, aber er lernt auch viel in dieser Zeit. In Basel ist eine Pest-Epidemie ausgebrochen und man holt ihn zurück in die Stadt. Der Kampf dagegen wird jedoch hauptsächlich von seinem Freund und früheren Studienkollegen Caspar bestritten.

    Der bekannte Arzt wirkte in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, die Zeit ist nachvollziehbar beschrieben, die medizinischen Details verständlich dargestellt und die Charaktere klar entwickelt. Leider gibt es auch einige Längen, was den Lesefluss nicht gerade positiv beeinflusst. Die Geschehnisse sind nicht immer chronologisch, auch das erschwert das Lesen. Nicht so gut gefallen haben mit die Abschnitte mit den okkulten Einschlägen, die jedoch nicht so ausführlich stattfinden, wie im ersten Band. Leider konnte mich auch der zweite Band nicht wirklich abholen.

  9. Cover des Buches Die Wunderfrauen - Von allem nur das Beste (ISBN: 9783596000708)
    Stephanie Schuster

    Die Wunderfrauen - Von allem nur das Beste

     (127)
    Aktuelle Rezension von: buchstaeblichverliebt


    Der 2. Band der Wunderfrauen hat mir mindestens so gut gefallen, wie der erste.
    Jede der 4 Frauen meistert ihr Schicksal auf ihre ganz eigene Art und Weise.
    Helga, mittlerweile Ärztin ist weiterhin mein liebster Buchcharakter, aber auch Annabel, die im ersten Teil noch unnahbar erschien wird mir immer sympathischer und wird nach der Geburt ihrer behinderten Tochter zu einer Löwin. 

    Auch wenn einige die Cover schon als "trashig" belächelt haben und den Inhalt der Bücher in Frage gestellt haben, muss ich sagen, dass ich schon lange nicht mehr so gut unterhalten wurde. Es geht durchaus um ernste Themen, wie Inklusion, Verhütung, Abtreibung, Kinderbetreuung, Emanzipation... Im Hinblick auf die Zeit, finde ich das sehr interessant und anschaulich und authentisch geschildert.
    Ich freue mich auf Teil 3 und spreche wieder und weiterhin eine Empfehlung aus. 


  10. Cover des Buches Lied der Weite (ISBN: 9783257245035)
    Kent Haruf

    Lied der Weite

     (205)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Victoria ist siebzehn Jahre alt und eigentlich, eine unscheinbare Schülerin. Als ihre Mutter erfährt, dass ihre Tochter schwanger ist, wirft sie das junge Mädchen raus. Diese sucht Hilfe bei ihrer Lehrerin und findet erstmal Unterschlupf. Maggie pflegt nebenher ihren alten Vater und dieser hat ein Problem mit Victoria und es gibt mehrere Zwischenfälle. Die McPheron Brüder sind eigenwillig und einsam, aber auf ihrer großen Ranch, haben sie Platz. Eine weibliche Hand wäre gut und so bittet Maggie die Brüder, dass sie Victoria aufnehmen. Nach anfänglicher Skepsis und Problemen, entwickelt sich eine Verbundenheit und Gemeinschaft, die allen gut tut. Aber die Idylle wird jäh getrübt und die Schatten der Vergangenheit sind lang.                                                                                 

    Kent Haruf hat uns wieder einen tollen Roman geschenkt und er hat eine ganz besondere Gabe, seine Figuren zu entwickeln und Gefühle zu beschreiben. Ein toller Roman über Nächstenliebe, Zusammenhalt und das Leben zu lieben.

  11. Cover des Buches Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele (ISBN: 9783492504003)
    Eva-Isabel Schmid

    Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele

     (40)
    Aktuelle Rezension von: 65_buchliebhaber

    Paracelsus studiert in Basel, gemeinsam mit seinem Freund Caspar. Beide geraten ins Visier der Inquisition, als ein neuer Bischof ihnen das Sezieren von Leichen verbietet und sie versuchen, dieses Verbot zu umgehen. Paracelsus rutscht in den Okkultismus, um die Suche nach der menschlichen Seele weiter zu verfolgen. Caspar konzentriert sich auf sein Medizinstudium. Politische Unruhen, die sich gegen den neuen Bischof richten, machen ihnen das Leben zudem schwer. Der erste Band um den bekannten Arzt konzentriert sich auf seine Studienzeit.

    Der Schreibstil ist teilweise schwer zu lesen, denn in einigen Bereichen zieht sich das Geschehen doch sehr und die Autorin verzettelt sich in den Geschehnissen. Der Anteil der okkulten Suche war mir zu ausgeprägt und düster beschrieben. Leider konnte mich das Buch nicht so ganz überzeugen; ich werde aber trotzdem auch den zweiten Band lesen, um mitzuerleben, wie Paracelsus sich nach dem Studium weiter entwickelt.

  12. Cover des Buches Die Spur des Geldes (ISBN: 9783740804992)
    Peter Beck

    Die Spur des Geldes

     (51)
    Aktuelle Rezension von: trollchen

    Spur des Geldes

    Herausgeber ist  Emons Verlag; 1. Auflage (21. März 2019) und hat 432 Seiten. 

    Kurzinhalt: In einem Schacht beim Tegeler See wird ein grausam gefolterter Mitarbeiter der Berliner Wasserwerke gefunden. Schnell zeigt sich: Er war in dubiose Bankgeschäfte verwickelt. Tom Winter, wortkarger Sicherheitschef einer Schweizer Privatbank, folgt der Spur des Geldes und hört sich in den Wasserwerkenvon London, München und Zürich um. Der Fall führt ihn bis ins russische Krasnodar und ein gnadenloserWettlauf gegen die Zeit beginnt.

    Meine Meinung: Es war nicht schlecht zu lesen, nur leider manchmal etwas langatmig und ohne roten Faden. Irgendwie kam es mir vor, als wenn der Autor nicht wusste, was Tom Winter nun finden soll. Er konnte sich nicht entscheiden. Und manchmal fand ich es komisch, dass er manchmal total taff war und dann wieder wie ein Anfänger gehandelt hat. Irgendwie unglaubwürdig. Das Ende war irgendwie vorhersehbar und relativ fade, so wie eigentlich das ganze Buch, es passierte selten etwas neues und es wurde sehr langatmig geschrieben. Es hätte ein tolles Buch werden können, wenn es zwischendurch mal etwas Spannung gehabt hätte. Aber ich wollte doch wissen, wie es weitergeht, deswegen habe ich es zu Ende gelesen. Es war aber auf alle Fälle spannend, was alles passieren kann, wenn man ins Trinkwasser etwas mischt, was leider heutzutage doch nicht mehr so abwegig ist.

    Mein Fazit: Man kann es lesen, zwischendurch wäre etwas Spannung gut gewesen und leider manchmal etwas langatmig zu lesen. Ich vergebe 4 gute Sterne und kann es trotzdem weiter empfehlen. Die Idee vom Buch ist gut.

  13. Cover des Buches Beta Hearts (ISBN: 9783404209682)
    Marie Graßhoff

    Beta Hearts

     (179)
    Aktuelle Rezension von: Annsefanse

    Wieder ein großes Dankeschön für die ausführliche Zusammenfassung zu Beginn des Buches. Sowas sollte es für Buchreihen einfach viel öfter geben.


    Das Buch ist wesentlich ruhiger als Band 2, der ja sehr actionlastig war. 


    Es gibt viele Rückblicke in die Vergangenheit der Protagonisten vor den Geschehnissen im Buch, die einige Geheimnisse aufdecken, denen man schon in Band 1 und 2 begegnet ist. 

    Auch die Auseinandersetzungen in Folge von Überbevölkerung, Radikalismus, Extremismus aus den Jahren vor KAMI werden thematisiert.


    Moralische Fragen stehen im Vordergrund, wie "Was ist ein Menschenleben wert?" oder "Haben wir es überhaupt verdient weiter auf dieser Welt zu leben?"


    Ich liebe es wie die Beziehungen der Protagonisten beschrieben werden. So selbstverständlich, pur und schön, egal ob aus Liebe oder Freundschaft und obwohl einige  im Buch auf eine harte Probe gestellt werden. 


    Man erwartet glaube generell ein anderes Ende (wenn ich auch nicht sagen kann was genau), es wirkt sehr plötzlich. 

    Trotzdem passt es irgendwie zum Kern des Buches. Sich zurück nehmen zu müssen. ("Wie Ameisen, die gegen Götter kämpfen")


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

    Obwohl es so tragische Szenen in der ganzen Reihe gibt, so viel Leid und Unverständnis, hab ich mich unglaublich wohl in der Welt von Neon Birds, Cyber Trips und Beta Hearts gefühlt. 


  14. Cover des Buches Die Türme von Ibjadar: Caitlynn (ISBN: 9783959590716)
    Angelika Diem

    Die Türme von Ibjadar: Caitlynn

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Seelenbrecher

    Caitlynn (Sammelband 1) umfasst 2 Bücher und 2 Kurzgeschichten. Am Anfang findet man eine Karte und am Ende eine Zeittafel, welche sehr gut zum Buch passen und mir gefallen. 

    Als Caitlynns Vater seine Gabe nutzt und damit Jadon bedrängt, fängt die 13-jährige Caitlynn an, ihre Familie ganz anders zu sehen. Ihre eigene Gabe und ihr Traum wurden jeher unterdrückt. 

    Im Laufe der Jahre setzt sie sich aber zur Wehr, denn sie möchte nicht einfach "die Braut" sein, sondern ihren sehnlichsten Wunsch erfüllen und Vollstreckerin werden. Der Weg dorthin ist sehr steinig, aber Caitlynn ist nicht nur schön, sondern auch stark, klug und einfühlsam. 

    Wir begleiten als Caitlynn bei ihrer Traumerfüllung. Dabei befinden wir uns in einem,

    mittelalterlichen Setting, das mir sehr gefällt. Auch das "Charisma", das man kennenlernt, ist sehr interessant, denn es kann sowohl positiv als auch negativ eingesetzt werden. 

    Angelika Diem hat eine interessante Geschichte erschaffen, die trotz älterer Sprache flüssig zu lesen ist. Caitlynn als Hauptcharakter hat mir sehr gefallen, da sie sich stets treu bleibt und dies hartnäckig durchzieht. 

    Lediglich die Fehler, sie sich hier und da durchs Buch schleichen, trüben das Lesevergnügen ein wenig.

  15. Cover des Buches Der Boxer (ISBN: 9783499291470)
    Szczepan Twardoch

    Der Boxer

     (25)
    Aktuelle Rezension von: evaczyk
    Rasant, genial geschrieben und ausgesprochen brutal - in seinem neuen Roman «Der Boxer» geht der polnische Schriftsteller Szczepan Twardoch über zahlreiche Leichen. Er zeichnet ein - ziemlich blutiges - Sittengemälde eines Gangsterlebens der Vorkriegszeit.

    Brachial, brutal, gewalttätig: Szczepan Twardochs neuer Roman «Der Boxer» ist Literatur noir mit einem schlagkräftigen Helden vom Kaliber eines Meyer Lansky. Denn der Jakub Shapiro, der Titelheld, ist nicht nur ein Boxer, er ist auch ein Gangster, die rechte Hand des «Paten» Kaplica. Der polnische Originaltitel des Buches ist «Der König» – und um zum König des kriminellen Warschaus aufzusteigen, ist Shapiro bereit, alles zu opfern.

    Twardoch schreibt über Machos und Gangster, Huren und prügelnde Kunden, über Zionisten und fromme Juden. Denn Shapiro, ein Jude, hat für den Paten das Sagen in den Straßen und Gassen des jüdischen Viertels, kassiert Schutzgeld auf dem Kerelec Markt, vollstreckt brutale Strafen, rächt aber auch misshandelte Prostituierte, die unter seinem Schutz stehen. Er ist einer, der im Maßanzug rumläuft, aber auch im armen Teil des jüdischen Warschau als «einer von uns» gesehen wird. Männer bewundern oder hassen ihn, und Frauen sind ihm nur zu gerne willig.

    In seiner Beschreibung des alten Muranow zeichnet Twardoch das Bild eines Warschaus, das im Zweiten Weltkrieg unterging, einer Stadt, in der Juden und Polen in zwei Welten lebten, die oft von gegenseitigem Misstrauen geprägt waren.Dieses alte Warschau existiert nicht mehr, aber für sein Gesellschaftsbild hat Twardoch sehr genau recherchiet.

    Der Großteil von "Der Boxer" spielt  im Jahr 1937 –  zwei Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg. Es war auch die Zeit, als in Polen die Nationaldemokraten das Sagen hatten mit einer Politik, die sozusagen "Polen first" zu ihrer Maxime machte - und Pole, das hieß nur katholisch. Die vielen ethnischen und religiösen Minderheiten , die in der Vorkriegsgesellschaft ein Drittel der Bevölkerung ausmachten, waren "die anderen".

    In «Der Boxer» wird daher nicht nur flaschenweise Wodka getrunken und gekokst, geprügelt und gemordet – es geht auch um den 1937 eingeführten Numerus Clausus für jüdische Studenten an polnischen Hochschulen, um die sogenannten Ghetto-Bänke in Hörsälen. Die Frage der Emigration nach Palästina stellt sich auch für Shapiro – sein jüngerer Bruder, ein Zionist, drängt ihn ebenso, Polen zu verlassen, wie seine Frau Emilia. Seine ehemalige Geliebte dagegen, die Bordellschefin Ryfka, versucht ihm den Gedanken auszureden.
    Das Politische und das Persönliche vermischen sich für den Boxer zu einem Durcheinander, das zu einem Strudel der Gewalt führt. Denn sein im letzten großen Kampf im Ring bezwungener Gegner gehört zu den Kämpfern der extremen Rechten, dessen Vater, ein führender Staatsanwalt, gegen den «Paten» und Shapiro kämpft. Und dann ist da noch Anna, die Schwester des Kontrahenten, die sich Shapiro als Liebhaber nimmt, um den verhassten Vater zu provozieren.

    All das wäre schon temporeich, dramatisch und aktionsgeladen genug, um Leser zu fesseln. Doch Twardoch führt seine Leser auch noch mit seiner Erzählweise in die Irre. Wenn sein Ich-Erzähler Rückschau auf die Vergangenheit des Jahres 1937 hält, scheint der Verlauf der Erzählung eigentlich ganz klar zu sein.Und es gibt noch so manchen dramaturgischen Überraschungsmoment, den ich hier nicht verraten will.

    Die Sprache des Buchs ist ziemlich genial, da werden Bilder gezeichnet, die Teils an die Bilder von Marc Chagall erinnern und teils an die Filme von Tarrantino.Es liegt nicht allein am Gangstermilieu, dass das Blut manchmal von den Buchseiten zu triefen scheint. Sicher kein Buch für allzu sensible Gemüter, aber sehr kraftvoll, bildstark und eindringlich.
  16. Cover des Buches Revolution im Herzen (ISBN: 9783426521052)
    Claudia Beinert

    Revolution im Herzen

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Bibliokate

    Karl Marx ist wohl den meisten ein Begriff. Von den einen Verteufelt von den anderen als Genie bezeichnet steht er mit seinem Kommunistischen Manifest wie kein anderer  für Aufstand, Veränderung und Rebellion.


    In ihrem Roman widmen sich Claudia und Naja Beinert dem Dienstmädchen Lenchen Demuth die bei Karl Marx und seiner Frau in Stellung geht.

    Anfangs total überfordert und unglücklich ob der kalten Behandlung und der scheinbar so starken Abneigung des Hausherren gegen sie versucht Lenchen das beste daraus zu machen. Das sie von ihrem Vater, nach dessen Tod sie die Familie verlassen musste, Schachspielen gelernt hat hilft Lenchen einen Zugang zu Karl Marx zu finden. Sie Freunden sich an und aus der Freundschaft entsteht eine große Leidenschaft. 


    Als Lenchen ein Kind von Karl erwartet ist der Skandal vollkommen, ist Marx doch verheiratet und hat Kinder und auch die Standesunterschide scheinen riesig.


    Wie soll Lenchen Jenni, Karls Frau nur jemals die Wahrheit sagen da  sie doch immer so gut zu ihr war. Und wie soll sie mit der Schande du gehen die ein Uneheliches Kind mit sich bringt, wie ihre Gefühle für Karl in den Griff bekommen... Das alles Fragt sich Lenchen. 


    Ich fand es wirklich sehr interessant wie gekonnt die Autorinnen hier Fakt und Fiktion miteinander verschmelzen lassen und wie mitreißend und einfühlsam die Geschichte erzählt wird. Ich hatte beim Lesen das Gefühl Lenchen zu kennen und mit ihr mitzufühlen. Ihre Ängste, ihr Schmerz, ihr Leid, ihr Kampfgeist und ihre Liebe und Leidenschaft waren so gekonnt geschildert das ich wirklich teilweise das Gefühl hatte sie wäre eine Freundin.


    Wirklich gelungen wurden auch die Lebensbedingungen der Menschen, die große Armut, die zwischenzeitlich auch Familie Marx betrifft, und die daraus hervorgehenden Politischen Gedanken von Karl Marx geschildert.


    Für alle die sich für Marx interessieren und /oder gerne interessante Historische Romane lesen ist dieses Buch zu empfehlen.


    Vielen Dank an den droemerknaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars

  17. Cover des Buches Wenn Martha tanzt (ISBN: 9783471351673)
    Saller

    Wenn Martha tanzt

     (113)
    Aktuelle Rezension von: Lubig2

    Mein Zugang zu diesem Buch ist meinem Sohn geschuldet!

    Lucas war nämlich Johann.
    Auf der Bühne.
    Die Premiere war vor 10 Tagen in Wipperfürth. Dort habe ich dann auch das Buch erworben, habe den Autor kennen gelernt und bin tief in das Theaterstück abgetaucht.
    Und weil mich das Bühnenstück so begeistert hat, musste ich natürlich wissen, ob das Buch auch so gut ist.

    Ist es.
    Im Schreibstil etwas eigenwillig, wird man aber schon schnell von den Protagonisten gefangen genommen und gerät unweigerlich in den Sog dieser Geschichte.
    Am Bauhaus kommt man ja als Ing. für Möbel- und Innenausbau sowieso nicht vorbei. Trotzdem habe ich in den letzten Tagen viel im Internet gesucht und jede Menge Neues gelernt.
    Außerdem ist die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg generell ein spannender Zeitabschnitt, der mich gefesselt hat.

    Wer also Erzählungen mag, die Zeitzeugnis ablegen, ist hier genau richtig.
    Saller beleuchtet in Schlaglichtern einen wichtigen Bereich deutscher Geschichte.

    Bewertung: 4 von 5 Sternen

    Und morgen erzähle ich Euch etwas über das Bühnenstück (auf Instagram) 

  18. Cover des Buches Die Frauen vom Fjord (ISBN: 9783426639573)
    Toril Brekke

    Die Frauen vom Fjord

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Livricieux
    »Doch, Sanna wusste, dass etwas zu Ende war. Wie durch eine Art Schleier konnte sie sich sehen. Durch einen Schleier, durch den etwas gesiebt worden war. Zehn Keime, die in ihr hängen geblieben waren, in ihrem Körper, um dort zu reifen. Wie etwas Heiliges kam ihr das vor. Aus einer Welt des Lichts waren sie gekommen, wie winzige blinkende Fische, anfangs einfach nur Seelen, Seelen, die in den Schleier gehüllt worden waren, in ihr, mit Knochen und Substanz, mit Herz und Lunge, bis sie hinausgestoßen worden waren ins das Irdische. […]
    Sie hatte sie geboren. Das war der Sinn ihres Lebens gewesen.« (S. 410-411)

    Kurz zum Inhalt
    Norwegen, Ende des 19. Jahrhunderts. Sara ist die Tochter einer Hebamme und heiratet den armen Kaufmann Jacob Mortensen. Mit ihm zieht von Ålesund nach Trondheim. Die ersten Jahre sind hart und bald schon bevölkern viele Kinder die Wohnung und den Krämerladen. Doch der wirft kaum genug zum Leben ab. Erst als sich Sara entscheidet, nicht nur Hausfrau und Mutter zu sein, sondern sich auch beherzt um das Geschäft zu kümmern, geht es aufwärts.
    Wenige Jahre später ist Jacob ein erfolgreicher Geschäftsmann geworden. Doch Sara ist unglücklich und sehnt sich nach einer Freiheit, die in den Konventionen der Zeit unerreichbar scheint. All ihre Hoffnungen ruhen daher auf ihrer Tochter Sanna. Deren standesgemässe Heirat mit dem jungen Geschäftsmann Andreas Morck birgt das Versprechen von Glück und Liebe. Doch erst die Enkelin wird dieses Versprechen einlösen können.

    Wie war es denn nun?
    An dieses Buch von Toril Brekke bin ich ja per Zufall in der Bibliothek bei uns im Dorf geraten- Eigentlich war ich ja nur dort um das Abo zu verlängern, aber wie das wohl bei uns Leseratten so ist, immer und überall werden neue Bücher entdeckt. Letztes Jahr waren wir zudem auf den Lofoten in den Ferien und so packte ich kurzerhand Die Frauen vom Fjord in meine Tasche.

    Zugegeben, der Einstieg in die Geschichte war nicht ganz einfach, denn Toril Brekke’s Schreibstil ist sehr speziell, irgendwie ganz schön holprig, herb, kantig und unkonventionell. Aber auch total passend zur wilden und urtümlichen Natur in Norwegen. Gleichzeitig schlicht und klar, mit einfachen Worten und dann auch wieder poetisch mit ausdrucksstarken Bildern. Ich geb es zu, es dauerte einen Moment, bis ich in den Klang dieser Sprache gefunden habe, aber nach Beenden der Lektüre könnte ich es mir nicht besser wünschen. Dieses Herbe und Kantige abwechselnd mit den poetischen Passagen machen dieses Buch zu dem, was es ist und es passt einfach. Toril Brekke erzählt mitreissend und einfühlsam vom Schicksal dreier Frauen und verknüpft dies geschickt mit der norwegischen Geschichte.

    Im ersten Teil wird vor allem die Geschichte von Sara und Jacob erzählt, wie sie sich kennen lernen und wie sie sich aus der Armut raus arbeiten. Diese Zeit ist geprägt von Verzicht und harter Arbeit, aber immer wieder blitzt auch ganz viel Güte und Solidarität auf. Die Autorin beschreibt Saras Leben als unglücklich und traurig. Sie liebt ihren Jacob nicht wirklich und versucht verzweifelt ihrem Leben einen Sinn zu geben und ihre Sehnsucht nach Freiheit zu leben.

    »Und so ware es dann passiert. Wegen des Geredes ihrer Mutter von einem Traum; denn durch Träume spricht Gott zu den Menschen. Sie hatte sich verlobt. Und Mortensen war nach Trondheim gereist, um alles vorzubereiten.«
    (S. 36)

    Diese Sehnsucht vererbt sie ihrer einzigen leiblichen Tochter Sanna, deren Leben im zweiten Teil des Buches geschildert wird. Sexuell völlig unerfahren erlebt diese in ihrer Hochzeitsnacht ein Trauma, dachte sie doch, dass der Storch die Kinder im Weidenkörbchen vorbei brächte. Sie konnte »den Zusammenhang zwischen diesem Schrecklichen und dem Besuch des Storchs nicht verstehen« (S. 304). In den nächsten 15 Jahren gebärt Sanna ihrem Ehemann zehn Kinder, doch der Preis den sie zahlt ist hoch. Schliddert sie doch von einer Depression in die nächste. Erst als ihre fruchtbaren Jahre vorbei sind, wacht sie auf und lernt ihre Kinder, ihren Mann und auch sich selbst kennen. Plötzlich interessiert sie sich wieder für ihre Umwelt, für Politik und die Geschäfte des Mannes. So schafft sie es, eine ganz neue Beziehung zu ihm aufzubauen und sich Stück für Stück mehr Mitsprache zu erkämpfen.

    »Sanna lebte in ihrer eigenen Welt. Sie lebte in ihren Romanen. Sie lebte in der biblischen Geschichte. Sie sprach in Gedanken mit den Personen, über die sie las. Sie hörte nicht, wie das Kindermädchen im Nebenzimmer schimpfte. Sie hörte kaum, wie der Mann seine Nachkommen züchtigte.
    Später im Winter bekam sie noch einen Sohn.«
    (S. 346)

    Man merkt, Toril Brekke mag ihre Frauenfiguren, sind sie doch Vorkämpferinnen für etwas, das erst die Frauen in unserer Zeit (und unserer Breitengrade, aber dies ist nur eine Bemerkung am Rande) so wirklich erfahren können: Freiheit. Die Freiheit, sich zu bilden, etwas zu lernen, die Freiheit von der wirtschaftlichen Abhängigkeit von Vätern, Ehemännern und selbst über die eigene Sexualität zu bestimmen, aufgeklärt und unabhängig. Sanna und Sara stehen stellvertretend dafür, dass der Traum vom persönlichen Glück niiemals aufgegeben werden darf.

    Fazit
    Die Frauen vom Fjord von Toril Brekke ist ein toller historischer Roman, der vor allem durch den Klang der Sprache besticht. Noch nie habe ich ein Buch gelesen, dessen Sprache so sehr die Natur und Lebensart des Handlungsortes widerspiegelt, herb, kantig, schnörkellos und gleichzeitig doch sehr poetisch und verspielt.
    Zudem merkt man als Leser*in, dass der Autorin ihre Frauenfiguren am Herzen liegen. Sie erzählt einfühlsam von deren Schicksal und macht sie zu Vorkämpferinnen für eine Sache, die an manchen Orten auch heute noch keine Selbstverständlichkeit ist: Freiheit und Unabhängigkeit.
  19. Cover des Buches Eine irische Familiengeschichte (ISBN: 9783499276651)
    Graham Norton

    Eine irische Familiengeschichte

     (30)
    Aktuelle Rezension von: anne_fox

    Elisabeth kehrt nach dem Tod der Mutter aus der USA nach Irland zurück um ihr Erbe zu regeln. Beim Aufräumen der sachen ihre Mutter, stößt sie auf alte Briefe die anscheind vom ihrem Vater sind den sie kennengelernt hat, da ihre Mutterimmer behauptet er wäre früh gestorben. Dann erbt sie noch ein Haus von ihrem Vater. Neugieirg geworden was es damit auf sich hat, macht sie sich auf den Weg um das Haus anzusehen und um mehr über ihren Vater sie erfahren. Nach und nach kommt ein unheimliche Geschichte ans Licht die auch den Leser schockt. Was ihrer Mutter alles erlebt hat unglaublich und misteriös. Ein fesselnder Roman der einen hohen Spannungsbogen hat.

  20. Cover des Buches Stella (ISBN: 9783446259935)
    Takis Würger

    Stella

     (333)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    Meine Vorfreude auf STELLA, dem zweiten Roman von @takiswuerger war groß. Aus diesem Grund habe ich ganz bewusst jeden Beitrag und jeden Bericht über dieses Buch ignoriert um mir, ohne jeglichen Einfluss, ein eigenes Bild machen zu können. Dadurch habe ich auch nur am Rande mitbekommen, was für Diskussionen STELLA ausgelöst hat.
    Nachdem ich es heute beendet und im Anschluss ein paar Berichte überflogen habe, verstehe ich überhaupt nicht warum so ein Tamtam darum gemacht wird!
    Es ist eine fiktive Geschichte, die sich um eine sehr umstrittene Person rankt die wirklich existiert hat. Eine Frau, die Täterin und Opfer zugleich war. Es ist ein Stück Unterhaltungsliteratur und kein Sachbuch das ausschließlich auf Fakten beruht. Und der Roman unterhält von Anfang bis Ende und hat in meinen Augen seine Aufgabe damit mehr als erfüllt.
    Der Autor erzählt mit einem Schreibstil der durch seine Schlichtheit überzeugt, aber den Leser gleichzeitig unheimlich viel zwischen den Zeilen entdecken lässt, eine durchweg glaubwürdige Geschichte. Alles Eigenschaften die mich bei seinem Erstlingswerk schon restlos begeistert haben. Natürlich ist es immer wieder Geschmacksache, aber ich für meinen Teil bin mehr als froh darüber das @hanserliteratur diesen Roman herausgebracht hat. Abschließend kann ich nur sagen: Lieber Takis, du tust wirklich gut daran, dich von dem Gerede nicht unterkriegen zu lassen. Bleib weiterhin stolz auf dein Werk, denn es ist großartig!

  21. Cover des Buches Das kürzere Leben des Klaus Halm (ISBN: 9783729609792)
    Lukas Holliger

    Das kürzere Leben des Klaus Halm

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Livricieux
    »Und weil er darauf nichts mehr sagte, küsste sie Halm, der in den letzten Wochen selber bärtig geworden war, so kurz und endgültig auf die Nasenspitze, wie man ans Ende eines Satzes einen Punkt setzt.« (S.221)

    Kurz zum Inhalt

    Ein arbeitsloser (und über das gesamte Buch hinweg auch namenloser) Filmvorführer verlässt seine Wohnung nur noch für die regelmässigen Besuche beim Arbeitsamt und Tramfahrten quer durch die Stadt Basel. Während dieser Fahrten kann er ein bisschen seiner Einsamkeit entfliehen, indem er den Fahrgästen Namen gibt und sich ein Leben für sie ausdenkt. Diese Ideen hält er in einem Notizheft fest, dass er in der Papeterie von Klaus Halm gekauft hat. Als er diesen eines Tages beobachtet, wie er mit einem neu gekauften Kinderwagen in ein Tram einsteigt, beschliesst er ihm zu folgen.
    Klaus Halm scheint das genau Gegenteil seiner selbst zu sein, denn mit Frau, Kind und Arbeit hat er alles, was dem Filmvorführer fehlt. Und noch mehr hat Klaus Halm, er hat nämlich auch Yvonne, in die er sich unsterblich verliebt hat. Und während Halm in schöner Regelmässigkeit das Rheinufer und die Betten wechselt, versinkt der Filmvorführer immer mehr in seinen Beobachtungen. Bis nicht einmal mehr die beiden Protagonisten wissen, wer hier eigentlich wessen Leben lebt.

    Meine Gedanken

    Lukas Holligers Das kürzere Leben des Klaus Halm ist für den Schweizer Buchpreis nominiert und mir deswegen ins Auge gefallen. Die Sprache der Leseprobe faszinierte mich in ihrer Klarheit und Verspieltheit gleichermassen. Mit Wortspielen und einzigartigen Metaphern erzählt Lukas Holliger eine Geschichte zwischen Traum und Realität.  Die Grenzen scheinen zu verwischen, mal ist man hier, mal dort. Mal scheint die Handlung diese Wendung zu nehmen, in der nächsten Szene, schaut alles aber wieder komplett anders aus. Ich muss gestehen, manches mal blätterte ich wieder zurück, nur um zu sehen, dass ich die vorhergehende Szene doch richtig im Kopf hatte und jetzt wirklich alles wieder über den Haufen geworden wurde. Die Lektüre von Das kürzere Leben des Klaus Halm erfordert einiges an Konzentration. Da war nix mit nebenher lesen, wenn der Mann TV guckt, ich musste mich oft ins Schlafzimmer zurück ziehen, um ungestört zu sein und der Geschichte folgen zu können.

    »Freundeskreise sind Maskenbälle. Ein billiger Vergleich, ich weiss. Aber es führt zu einer kostbaren Einsicht. Der Einsicht, dass wir unsere Masken vollständig erst ablegen, wenn wir einsam sind.« (S.9)

    Überrascht wurde ich vom Zynismus und der Ironie der beiden männlichen Protagonisten. Während der Filmvorführer und Ich-Erzähler zu Beginn des Buches nur so vor Zynismus sprüht, die Fahrgäste in wenigen Blicken erfasst und entlarvt und dies alles mit scharfen, präzisen Worten beschreibt, so ist Halm voller bissiger Ironie, wenn er beispielsweise darüber sinniert, dass er sich nach der Reparatur des WC-Spülkastens dem Sinn des Lebens näher sehe, als nach dreissig Arbeitstagen in der Papeterie.
    Daran muss man sich als Leser*in erst einmal gewöhnen, muss damit umgehen. Wie bereits gesagt, das Buch erfordert Konzentration und ein bisschen Grips.

    Der Dreiecksgeschichte um Yvonne, Halm und der Filmvorführer wird in diesem Roman viel Platz geboten. Allerdings driftet Lukas Holliger nie ab in Kitsch und Klischees, vielmehr bietet er feine, kleine Einblicke ins Beziehungsgeflecht und Familienleben der Protagonisten. Und auch die gewohnte Ironie bleibt nicht aus. So werden vom Autor einige Lebensthemen von Paaren und Eltern in diese kurze Geschichte gepackt.

    Über lange Strecken plätschert die Geschichte so vor sich hin bis dann zur finalen Wendung, die dramatischer und turbulenter nicht sein könnte. Nicht nur die Ereignisse überschlagen sich, sondern auch das Erzähltempo und der Schreibstil werden von einer alles erfassenden Unruhe gepackt. Holliger spielt mit SMS und Mail Verläufen, Rückblenden und alternativen Handlungssträngen, die plötzlich ins Leere laufen. Besonders raffiniert ist das erzählerische Band, welches die Leben von Halm und dem Filmvorführer verschränkt und umkehrt. Bis man am Ende nicht mehr weiss, wer hier eigentlich wessen Leben lebt.

    Fazit

    Mit Das kürzere Leben des Klaus Halm hat Lukas Holliger einen faszinierenden Roman geschrieben, der voller unglaublicher Wendungen und Irrungen ist. Nicht nur die Themenvielfalt begeistert, sondern auch die stilistischen Wendungen und Finessen.
    Auch wenn der Roman nicht ganz einfach zu lesen ist und neben Konzentration und Fantasie auch ein bisschen Grips erfordert, so ist er doch eine klare Leseempfehlung meinerseits.
  22. Cover des Buches Belfast Central (ISBN: 9783990702222)
    A.K. Amherst

    Belfast Central

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Annabeth_Book

    Inhalt

    Eigentlich wollte Ryan nur helfen und gerät dann selbst in die Schusslinie. Weil er es aber nicht auf sich beruhen lassen kann, rutscht er immer tiefer rein und erfährt Dinge, die man lieber nicht wissen wollte.

    Erster Satz:

    Unsere Patientin Misses Weaver ist ganz aus dem Häuschen, dass sie nach Hause darf.

    Meine Meinung:

    Als mich die Autorin gefragt hat, ob ich Buch lesen möchte, habe ich natürlich nicht nein gesagt, weil ich natürlich auch neugierig darauf war, was mich erwarten wird und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.

    Das Cover finde ich zwar etwas nichts sagen und für einen Thriller etwas 0815 gestaltet, aber ich will auch nicht wirklich daran rummeckern, weil ich selbst keine Idee habe wie man das Cover hätte anders gestalten können.

    Der Schreibstil der Autorin, ist sehr flüssig zu lesen und er fesselt einen zunehmen, irgendwann konnte und wollte ich das Buch nicht mehr weglegen, weil ich unbedingt wissen wollte was Ryan sonst noch so alles aufdeckt.

    Ryan, ist unser Protagonist, ein sehr sympathischer, junger Mann, der anderen Menschen helfen will und deshalb Sanitäter geworden ist und gerade dieser Beruf wird im eines Nachts bei einem Einsatz zum Verhängnis.
    Während sein Kollege sein Leben lassen muss, wird Ryan von einem fremden Mann gerettet und er fragt sich warum und beginnt mit der Suche nach dem Mann und ab diesem Zeitpunkt rutscht er immer tiefer in Sache rein.

    Der fremde Mann der ihm geholfen hat ist Adam, als Leser erfahren wir auch von der Vergangenheit von Adam, diese wurde wiederum sehr gut in dem Buch gekennzeichnet, sodass man als Leser auch weiß wo man sich befindet.

    Natürlich gibt es auch die üblichen Randcharakteren, wie die Familie von Ryan und seine Freunde, aber die waren für mich diesmal wirklich außen vor, da ich auch toll fand was die Autorin sich hier für eine Hintergrundgeschichte ausgesucht hat und es ist ein Thema, wo man sich als Leser auch erstmal auseinandersetzen muss, weil es einem eigentlich nie bewusst war.

    Alles in einem kann ich an dem Buch wirklich nicht meckern, weil die Autorin es geschafft hat mich zu fesseln und mich gleichzeitig für ein neues Thema zu begeistern und ich hoffe das ich sehr bald wieder etwas von ihr lesen darf. 


  23. Cover des Buches Blutlauenen (ISBN: 9783740805081)
    Christof Gasser

    Blutlauenen

     (26)
    Aktuelle Rezension von: peedee

    Cora Johannis, Band 2: Journalistin Cora Johannis erhält eine Einladung zu einem Wochenende im Jagdhaus „Blutlauenen“, wo sich ihre Jugendclique zusammenfinden will, bevor die Inhaberin Ludivine Giroud das Haus verkaufen wird. Es herrscht eine eigenartige Atmosphäre – einige meinen über dem Anwesen liege ein Fluch –, erst recht, als beim ersten Abendessen ein Gast tot zusammenbricht. Aufgrund eines Sturms ist Hilfe von aussen nicht möglich. Es folgen weitere Todesfälle…

    Erster Eindruck: Ein schönes Cover – wie vom Emons-Verlag gewohnt.

    Dies ist Band 2 der Reihe, kann aber unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden. Da ich jenen jedoch erst vor ein paar Tagen gelesen habe, war ich noch ganz im Umfeld von Cora Johannis drin.

    Cora war sehr überrascht, ihre Freundin Ludivine nach so vielen Jahren wiederzusehen. Und noch überraschter, dass sie auf das Jagdhaus der Familie eingeladen wird. Etwas mulmig ist ihr schon, die frühere Clique wiederzusehen, schliesslich hatte sie viele Jahre keinen Kontakt mit den Mitgliedern. Aber sie sagt zu – und bereut es schon bald.
    Am ersten Abend schon der erste Tote? Nun gut, er hatte ein Herzleiden, da kann so etwas vorkommen, oder? Trotz allem ist es sehr beklemmend, denn aufgrund des schlechten Wetters sind sie von der Umwelt abgeschnitten. Und der Helikopter, der sie hingeflogen hatte, wird erst in ein paar Tagen zur Abholung kommen. Cora versucht sich mit dem neusten Auftrag ihres Chefs abzulenken: sie hat Informationen über einen Goldraub im Zweiten Weltkrieg erhalten, die auch die Familie Spiegelberg, so Ludivines Mädchenname, betreffen sollen.
    Die Geschichte wird auf mehreren Zeitebenen erzählt, hauptsächlich in der Gegenwart, mit Rückblicken einzelner Protagonisten in die Vergangenheit.

    „Geld hat seine eigenen Regeln, im Frieden wie im Krieg. Das gilt ebenso für Gold.“

    Wie der Autor in den abschliessenden Anmerkungen festhielt, war der Ansporn für das vorliegende Buch dasjenige von Agatha Christie „And Then There Were None“ („Und dann gab’s keines mehr“). Ich habe Christies Buch nicht gelesen, aber für mich waren es eindeutig zu viele Tote in zu kurzer Zeit. Irrungen und Wirrungen gab es zuhauf – von mir gibt es knappe 3 Sterne.

  24. Cover des Buches Tödliche Sonate (ISBN: 9783453422674)
    Natasha Korsakova

    Tödliche Sonate

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Jeyspresso

    Mit „Tödliche Sonate“ hat die international konzertierende Violinsolistin Natasha Korsakova erfolgreich ihr Debüt als Krimiautorin gegeben. Unter Rückgriff auf einen tatsächlichen Mythos der Musikgeschichte schafft sie eine spannende und unterhaltsame Geschichte, die in zwei Erzählsträngen Historie und Gegenwart auf glaubwürdige Weise miteinander verbindet und doch zum Schluss das Geheimnis der Messias-Violine offen lässt.

    Vorab sei gesagt, dass ich den Krimi bereits drei Mal gelesen habe, was bereits einiges über meine Meinung dazu aussagt. Verbunden wird hier ein sorgfältig recherchierter Teil Musikgeschichte, der auf packende Weise für heutige (auch nicht-musikaffine) Leser*innen aufgearbeitet wird – gepaart mit einer raffinierten Krimigeschichte, viel italienischer Kultur und sehr liebevoll ausgearbeitete Figuren.

    Der Einstieg ins Buch fällt durch die detaillierte Beschreibung der Protagonist*innen, insbesondere Commissario Di Bernardo und Ispettore Del Pino, besonders leicht. Der Mordfall an der berühmt-berüchtigten Musikagentin Cornelia Giordano bildet die eigentliche Hauptebene der Erzählung, die jedoch durch zahlreiche Nebenhandlungen und Verstrickungen zum Miträtseln einlädt. Ist der Ausgang der Mordgeschichte (für geübte Krimifans) noch gewissermaßen vorhersehbar, sind insbesondere die parallel ablaufenden und vertiefenden Nebengeschichten bis zum Schluss für Überraschungen gut.

    Die einzigen Schwachstellen befinden sich meiner Meinung nach gerade in den Punkten, die das Buch sonst eigentlich besonders gut kann: Die Figuren werden so sorgfältig eingeführt, dass man dann an den Stellen ins Stutzen gerät, die sehr explizit auf Geschehnisse Bezug nehmen, die dann doch vor dem Buch stattgefunden haben müssen. So denkt man manchmal, man habe etwas überlesen oder es hätte schon einen Teil vor diesem Buch gegeben, den man nicht gelesen hat. Auch beim dritten Lesen habe ich an einer Stelle wieder bis nach vorn zurückgeblättert, weil ich dachte, ich hätte etwas übersehen (im Beziehungsgeflecht Di Bernardo – Giorgia – Campresi). Ebenso bleiben zum Schluss einige Fransen der Nebenstränge und einige (zeitliche) Unstimmigkeiten in der Narration offen. Ich hätte mir beispielsweise gewünscht, dass [Spoiler Alert] ein später stattfindender Mord mehr Aufmerksamkeit bekommt, der gewissermaßen am Rande liegen gelassen wird und sich dadurch psychologisch nicht wirklich erschließt. Über diese kleinen Stolperer kann man jedoch leicht hinwegsehen.

    Der Autorin gelingt es insgesamt, mit ihrem Krimi einen tatsächlichen Mythos der Musikwelt aufzugreifen und für ihre Geschichte zu nutzen, ohne jedoch am Ende vorzugeben, die Wahrheit darüber zu kennen. So haben die Leser*innen zum Schluss eine Menge über Stradivari, Vuillaume und Co. gelernt, müssen jedoch für sich selbst entscheiden, ob sie an den Messias-Mythos glauben oder nicht. Die Figuren wachsen einem sehr schnell ans Herz und sorgen nicht selten für das ein oder andere Schmunzeln während der Lektüre. Man möchte sofort zum nächsten Di Bernardo greifen – wie gut, dass es den schon gibt!

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