Bücher mit dem Tag "leseflop"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "leseflop" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Stolz und Vorurteil (ISBN: 9783945350089)
    Jane Austen

    Stolz und Vorurteil

     (4.362)
    Aktuelle Rezension von: Ms_Violin

    Im südenglischen Landgut Netherfield führt die Familie Bennet ein beschauliches Leben. Betrübnis bereitet nur, dass sich bisher noch keine der fünf Töchter verheiratet hat. Da kommt es sehr gelegen, dass in der Nachbarschaft ein Mann mit ansehnlichem Äußeren und ebenso ansehnlichem Einkommen einzieht. Während dieser von allen wohl aufgenommen wird, findet sein stolzer, fast schon arrogant auftretender Freund Mr. Darcy nur wenig Beliebtheit. Auch Elizabeth, die zweitälteste der Bennet‑Töchter, weist ihn zuerst ab, kommt aber nicht umhin, sich näher für seine Person zu interessieren.


    Der erste Satz von „Stolz und Vorurteil“ gehört zu meinen absoluten Lieblingsbuchanfängen!
    Egal, wie oft ich dieses Buch schon gelesen habe, der erste Satz schafft es jedes Mal aufs Neue mich zu amüsieren und mich in die richtige Stimmung für diese Geschichte zu bringen.
    Aber nicht nur der Anfang gehört zu meinen Lieblingen, das Buch, seine Geschichte und seine Figuren ebenfalls.
    Ich liebe wie sich die Handlung und die Gefühle aufbauen, wie sie entblößt werden und sich drehen und wandeln, die ganzen Verwicklungen und alles mit im Grunde so wenigen Schauplätzen und Figuren und dennoch habe ich das Gefühl so einen guten Ein- und Überblick über die englische Gesellschaft dieser Zeit zu bekommen, welche all diese Strukturen hervorgebracht und begünstigt hat.
    Jane Austen hatte wirklich eine ganz besondere Beobachtungsgabe und konnte diese auch noch so wunderbar spitzfindig zu Papier bringen.
    Außerdem liebe ich es auch, dass am Ende eben nicht alles wundervoll und perfekt ist. Wickham kommt nach all seinen Taten viel zu gut davon und ist auch noch mit Darcy verwandt und auch Lady Catherine hat keine größeren Konsequenzen zu ertragen und muss sich so auch nicht ändern und dennoch ist dieses Ende für mich einfach wunderbar.
    Teilweise weil es eben noch einmal all diese eher unschönen Punkte anspricht und nicht verschweigt, vor allem aber weil ich nicht nur den Ausblick auf das Eheleben von Elizabeth und Darcy mag, sondern weil auch all die verschiedenen Beziehungen (z.B. von Elizabeth und Georgiana) kurz und doch ausreichend beleuchtet werden, um mich eben vollkommen von einem Happy End zu überzeugen.


    Fazit: Egal, wie häufig ich dieses Buch schon gelesen habe, habe ich dennoch bei jedem erneuten Lesen wieder meinen Spaß an Handlung und Figuren und entdecke machmal sogar noch neue Aspekte und dieses Mal dann auch noch in so einem hübschen Gewand; wirklich kein Vergleich zu meiner alten abgegriffenen Taschenbuchausgabe! (Ich kann mich wirklich nicht entscheiden, welches der Cover aus diesem Schuber mein Favorit ist.)

  2. Cover des Buches Der Insasse (ISBN: 9783426519448)
    Sebastian Fitzek

    Der Insasse

     (1.582)
    Aktuelle Rezension von: Denise98

    ✨Klappentext:

    Vor einem Jahr verschwand der kleine Max Berkhoff. Nur der Täter weiß, was mit ihm geschah. Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt. Max' Vater bleibt nur ein Weg, um endlich Gewissheit zu haben: Er muss selbst zum Insassen werden.


    ✨Persönliche Meinung:✨

    Es ist wieder mal ein Fesselnder und super spannender Psychothriller der einen von der ersten bis zur letzen Seite in seinen Bann zieht. Fitzek führt einen wieder mal in die Irre und es gab so viele unerwartete Plottwists, ganz anders wie erwartet endet die Geschichte. Gleich im ersten Kapitel ging es zur Sache, gewaltig und blutig.Es wurde in vielen Perspektiven erzahlt was es noch irreführender machte. Dieser Psychothriller ist nicht für schwache Nerven.

  3. Cover des Buches Winterkartoffelknödel (ISBN: 9783423217941)
    Rita Falk

    Winterkartoffelknödel

     (1.068)
    Aktuelle Rezension von: Moidlvomberch

    Ich kenne die ganzen Filme, leider habe ich bis jetzt noch kein einziges der Bücher gelesen - bis jetzt!!!

    ja, was soll ich sagen...ich bin absolut begeistert von diesem Buch und muss ehrlich sagen dass mir das Buch viel viel viel besser gefällt als der Film.

    Das Buch ist zum schreien komisch und hat wahnsinnig viele lustige und urkomische Momente die im Film gar nicht zu finden sind oder gar nicht so lustig dargestellt werden.

    Das Buch ist toll zu lesen Dank des wirklich sehr guten Schreib- bzw Erzählstil, die Geschichte hat mich so gefesselt dass ich das Buch innerhalb weniger Stunden in einem Schwupp durchgelesen habe.

    Die Protagonisten sind alle samt sehr gut ausgearbeitet genauso wie die Geschichte selbst.

    Ich bin absolut begeistert und würde das Buch jederzeit wieder lesen - aber nun werde ich mir erst einmal die anderen teile der Reihe zulegen und lesen!!

    Klasse, absolute Empfehlung!!!

  4. Cover des Buches Lisa (ISBN: 9783423142519)
    Thomas Glavinic

    Lisa

     (50)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Ein Mann hat sich mit seinem Sohn in einem Haus verschanzt, wo ihn niemand finden kann. Aus Furcht for Lisa. Über das Internet lässt er die Leute wissen, was ihm so durch den Kopf geht. Zwischen den Ereignissen seines Lebens erzählt er immer wieder über die grausigen Taten, die Lisa verübt, aber sie kann nie überführt werden. 


    Beängstigend

  5. Cover des Buches Die kleinen Wunder von Mayfair (ISBN: 9783426523094)
    Robert Dinsdale

    Die kleinen Wunder von Mayfair

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Claire1974

    Dieses Buch beginnt 1906 mit der 15jährigen Cathy, die schwanger und ängstlich nach London flüchtet. Sie hat eine Anzeige über einen magischen Spielzeugladen gesehen und stellt sich dort als Aushilfe vor. Papa Jacks Emporium bietet den Ängstlichen und Verlorenen Schutz.

    Cathy staunt über Zinnsoldaten, Patchwork-Tiere, die fast real wirken, große Bäume aus Papier, die zu ganzen Wäldern werden, umherflatternde Vögel aus Pfeifenreinigern, galoppierende Schaukelpferde, Luftschiffe und allerlei andere wie magisch wirkende Spielzeuge.

    Papa Jack´s 2 Söhne möchten beide die Gunst von Cathy erlangen, der 1. Weltkrieg bricht aus; es gibt außer der Magie des Spielzeugladens und seiner Menschen auch eine gute Portion Realität. Aber wir kommen immer wieder zur Magie zurück.

    Ich habe das Buch geliebt und denke jetzt immer noch daran. Es hat einen ganz besonderen Zauber. 



  6. Cover des Buches Unsterblichkeit ist auch keine Lösung (ISBN: 9783423281881)
    Christian Tielmann

    Unsterblichkeit ist auch keine Lösung

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Viv29
    Der Gedanke, zu sehen wie mein verehrter Goethe in der heutigen Zeit zurechtkommt, ist sehr reizvoll und daß es eine hervorragende Buchidee ist, habe ich in "Anna und der Goethe" bereits erfreut bemerkt. Christian Tielmann geht diesen Gedanken von einem originellen Blickwinkel an - Goethe und Schiller machen keine Zeitreise, sondern sind einfach nicht gestorben und leben deshalb 2019 als rüstige Herren von 270 bzw 260 Jahren. Warum das so ist und warum manche Gefährten (die Ehefrauen, Cotta, Eckermann ua) ebenfalls noch leben, andere dafür nicht, wird leider nicht erklärt. Letztlich ist es aber auch nicht wirklich wichtig, man muß sich eben auf diese Idee einfach mal einlassen.

    Und so begegnet uns Goethe zu Buchanfang auf dem Bahnsteig von Weimar, wo er auf den Regionalexpress und Schiller wartet. Ein gelungener Einstieg, der uns gleich in die Geschichte hineinführt und die notwendigen Hintergrundinformationen gut vermittelt. Wie dann Schiller in letzter Minute erscheint und wie unterschiedlich die beiden Geistesgrößen ihre Bahnreise angehen, das ist unterhaltsam und gut geschildert. Genau so könnte ich es mir vorstellen. Überhaupt hat Christian Tielmann meines Erachtens sowohl Schiller wie auch Goethe gut in die neue Zeit transportiert, die meisten Verhaltensweisen erscheinen mir absolut nachvollziehbar, oft habe ich innerlich mit dem Kopf genickt und gedacht: "Ja, genau so würde Goethe das heute angehen." Einige nette Text- und Zitatanspielungen finden sich auch immer wieder, und gerade Goethefans werden einige schöne Stellen finden. Schiller kam im Buch leider weniger vor, als ich es von einem "Goethe-Schiller-Desaster" (so der Untertitel des Buches) erwartet hätte. Wir erleben alles aus Goethes Sicht, das paßt auch gut, aber Schiller kommt irgendwie nur am Rande vor. Ich hätte mir viel mehr Interaktionen zwischen den beiden gewünscht.

    Der Schreibstil ist eingängig und läßt sich sehr leicht lesen. Ich hatte das Buch als Geschenk einer lieben Freundin im Urlaub als Abendlektüre dabei und es war dafür auch genau richtig - von Stil und Inhalt her heiter-leicht, zum Lesen sehr entspannend. An wenigen vereinzelten Stellen fand ich einige Formulierungen ziemlich holprig, wie zB auf Seite 174: "Schiller stand auf: 'Wir sehen dich dann nachher bei der Lesung,' schlug Schiller vor." Dies sind aber wirklich nur Ausnahmen. Nicht so gut gefiel mir, daß es manchmal etwas platt wurde, so finde ich den Gag, daß Goethe von Kohlensäure rülpsen muß, einfach zu flach, versehentliche Rülpser waren vielleicht in den 1970ern noch etwas, was das Publikum zu Lachen brachte, und die dreimalige Verwendung von "Schiller, die Sau" war mir ebenfalls zu flach und wäre außerdem nichts, was Goethe (noch dazu wiederholt) sagen würde. Da hätten die Eigenheiten unserer Klassikerfreunde doch wesentlich geistvolleren Humor ermöglicht.

    Interessant ist die Begegnung von Goethe und Schiller mit ihrem größtenteils jugendlichen Publikum in einer Welt, in der diese beiden Autoren (leider!) nicht mehr die Bedeutung haben, die ihnen früher zuteil wurde. Beide gehen im Buch ganz anders damit um, und auch hier habe ich innerlich oft genickt und mir gedacht, daß es sehr gut ausgearbeitet ist und ihren Persönlichkeiten entspricht. Man sieht an vielen Stellen, daß Christian Tielmann tiefgehendes Wissen über Goethe und Schiller hat und sich sorgfältige Überlegungen zu ihren Reaktionen und Gedanken gemacht hat. Es sind viele originelle Szenen enthalten. Die Lesungsszenen (unsere beiden Weimarer Größen sind auf einer Lesungstour) wiederholen sich leider manchmal doch ein wenig und an manchen Stellen hatte ich mir etwas mehr erwartet, aber ich habe an keiner Stelle das Interesse verloren und war immer gespannt, was ihnen als nächstes widerfährt und wie sie damit zurechtkommen. Auch die teils trostlose Welt der Kleinstädte, der veralteten Pensionen und oft desinteressierten Lesungsgastgeber war richtig gut einfangen.

    Das Ende hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Nachdem das Buch sich durch Humor und Leichtigkeit auszeichnete, war mir dieses Ende für den allgemeinen Tenor einfach zu viel, zu heftig. Es ging so weit weg von der Ausrichtung des Buches, daß es leider eben auch die Wertung stark beeinflußt hat. Die letzten Zeilen des Buches sind dagegen wieder sehr passend. Insgesamt kann ich das Buch durchaus empfehlen, weil man sich auf eingängige Art mit Goethe und Schiller beschäftigen kann, die Anspielungen und kleinen Zitate Spaß machen und unsere zwei Klassiker gut in die heutige Zeit transportiert wurde.
  7. Cover des Buches Werwölfe in Aremsrath (ISBN: 9781729452271)
    Tanja Hanika

    Werwölfe in Aremsrath

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Lillyliebtthriller

    Wir reisen zurück in das Jahr 1873, jener Zeit in der Werwölfe in Aremsrath Angst und Schrecken verbreiten.
    Die Dorfbewohner bezichtigen sich gegenseitig sich zu jeder Vollmondnächten zu verwandeln, bis man nicht mehr weiß, wer schlimmer ist, die blutrünstigen Bestien oder die Menschen selbst ...

    Bei dem Buch erkennt man auf den ersten Blick, dass es nichts für Angsthasen ist und auch der Inhalt hält, was es von außen verspricht.
    Es ist eine sehr packende Geschichte, die mitreißend erzählt wird.

    Ich mochte die unterschiedlichen Charaktere sehr gerne, aber Minna hat es mir besonders angetan.
    Sie hat mich etwas an die selbstbewusste Mary Crawley von Downtown Abbey erinnert.

    Wir kommen den Werwölfen in diesem Buch näher, als uns vielleicht lieb ist und auch wenn es ein blutiger Schauerroman ist, spielt auch die Liebe und die Hoffnung eine große Rolle in der Geschichte.

    Obwohl es ja eigentlich um die #werwölfe geht, habe ich mich trotzdem mehr über die Menschen erschreckt, weil sie sofort bereit waren ihresgleichen zu verraten und auch umzubringen, nur weil sie von irgendwem irgendwas gehört zu haben.

    Fazit: Es ist eine sehr blutiger Roman, aber trotzdem ist er nicht wirklich ekelig und auch nicht nur brutal, stattdessen bekommt man eher ein Gefühl für diese ungeheuren Wesen.
    Mir hat es richtig gut gefallen und ich kann es euch, gerade in deiner Vollmondnacht nur empfehlen.

  8. Cover des Buches Cari Mora (ISBN: 9783453440913)
    Thomas Harris

    Cari Mora

     (41)
    Aktuelle Rezension von: the_pages_i_turned

    Nicht, dass ich das literarisch gerne umgesetzt gesehen hätte, aber irgendwie hätte es das schon lustiger gemacht. 

    Zu dem Zeitpunkt, als ich das Buch in die Hand genommen habe, habe ich noch als Buchhändlerin gearbeitet und musste dann natürlich mich auch ein wenig in das Thriller-Genre einlesen. 

    Da schien mir Thomas Harris doch eine gute Wahl zu sein, kommt man doch an Hannibal Lecter als Film- und Serien-Figur schlecht umhin und weckt schon Erwartung in jemanden, der diese Figur ins Leben gerufen hat. 

    Aber meine Erwartungen haben mich schon relativ schnell verlassen. 

    Ich habe - in keiner Phase des Lesens - den Anschluss an den roten Faden entdecken können und fand die Suche nach dem verborgenen Drogenschatz auch eher langweilig. Das EInzige, was mich in der Zeit noch am "Leben halten" konnte, war der Alligator - mehr weiß ich auch leider nicht mehr über den Alligator, aber der war gut.

    Mit diesen Fettnäpfchen, die meine Thriller - Entdeckungsreise pflastern werde ich es glaube ich nie schaffen, wirklich in diesem Genre anzukommen. 

  9. Cover des Buches Schneepoet (ISBN: 9783740731649)
    Nika Sachs

    Schneepoet

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ambermoon
    Ich bin Lukas.
    Neunundzwanzig, manisch depressiv und Vollidiot mit Hang zum Exzess, der Schizo-Gespräche mit seinem Karma führt und Tagebuch schreibt.
    Bisher bestand mein Leben aus zwei Ländern, zwei Namen, einer Menge kreativer Inkompetenz und zu vielen Fehlentscheidungen. Eine davon war, mich von Inga zu trennen. Danach habe ich erfolglos versucht, zu kompensieren, es in achtzehn Jahren nicht geschafft zu haben, ihr zu erzählen, dass ich nicht nur ein paar psychische Probleme, sondern auch noch einen Zwillingsbruder habe ... (Klappentext)

    "Mein Blick geht starr geradeaus, in die Waschmaschine.
    Ich fühle mich auch wie im Schleudergang: neunzig Grad Kochwäsche, aber die Gedanken werden trotzdem nicht sauber."
    (S. 12)

    Luc ist am Boden zerstört. Die Beziehung zu seiner Jugendliebe Inga hat er beendet, da er sich selbst finden, seine Depressionen in den Griff und eine Familienangelegenheit klären muss. Doch ohne Inga fehlt ihm der Halt und er stürzt in ein tiefes Loch. Drogen, Alkohol und Sex bestimmen nun sein Leben. Sein Zwillingsbruder Silas, der ihm fremd geworden ist und zu dem er nun wieder Nähe sucht, macht das ganze auch nicht besser und sein Inneres aufräumen hat er sich ebenfalls leichter vorgestellt. Wird Luc seinen Weg zu sich selbst finden?

    Ich hätte beim Lesen des Klappentextes auf mein Bauchgefühl hören sollen, denn dieser Roman war so gar nichts für mich. Ich kann mit Liebesromanen, Gefühlsduselei, Erotik- und Depri-Romanen nämlich prinzipiell nichts anfangen und Bücher aus diesem Genre werden von mir immer mit einem großen Bogen umgangen. "Schneepoet" habe ich jedoch mit inniger Empfehlung und Überschwang geschenkt bekommen und ich dachte: "Na wenn diese Freundin so davon begeistert ist, dann kann es mir doch auch durchaus gefallen." Ich wollte diesen Roman wirklich mögen, stürzte mich also voller Freude darauf, denn auch aufgrund aller weiteren Rezensionen musste es sich hier um einen abgefahrenen Selbstfindungstripp eines Charakters fern von 08/15 handeln und einer Story, welche witzig, fesselnd und tiefsinnig zugleich ist.

    Anfangs fand ich die Charaktere und vor allem Luc gelungen, die Story fesselnd und die Gedanken des Protagonisten auch durchaus tiefsinnig, ehrlich und witzig zugleich. Die Autorin schafft es hervorragend die manische Depression und die Gedanken eines Betroffenen in Worte zu fassen, dieser Krankheit ein Bild zu geben und dies mit all ihren verschiedenen Facetten. Luc ist ein Getriebener, entwurzelt, orientierungslos und rastlos, aber doch auf der Stelle tretend, gleichzeitig sich im Kreis drehend und mit einem leeren Kopf voller Gedanken. Dies äußerst sich bei ihm in Panikattacken, Realitätsverweigerung, Drogen- und Alkoholmissbrauch und einer pathologischen BDSM-Beziehung, inklusive Psychospielchen, sprich - die Flucht in Exzesse jeglicher Art, um sich entweder zu spüren oder um sich gar nicht mehr zu spüren. Wie gesagt - hervorragende und vor allem authentische Schilderung.

    "Dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass mich jemand umarmt, weil ich mich mal wieder nicht mehr echt fühle.
    Ich löse mich auf, mein Körper ist freigestellt von sämtlichen bisher bekannten Gesetzen; wattig, schwer, kratzig, durchsichtig."
    (S. 30)

    Ab der Mitte des Buches wird dieses ständige emotionale Auf und Ab dann aber auch langweilig und nervig. Es ist immer die selbe Leier - Inga-Mimimi, Sex und Exzesse, unterbrochen von ironisch-sarkastischen Gedankengängen, welche das Ganze mit der Zeit auch nicht mehr auflockern konnten und dann ebenfalls nervte.
    Wie auch Luc bleibt die Story auf der Stelle kleben und entwickelt sich ebenso wenig weiter wie unser Protagonist - auf der Stelle und orientierungslos im Kreis drehend. Bis zum Ende hin erfolgt keine Entwicklung des Protagonisten, kein Licht am Ende des Tunnels, bis zum Ende hin bedrückend, depressiv-nervend.
    Zudem wimmelt die Story von psychisch labilen Figuren und dies ist das was ich ebenfalls zu bemängeln habe. Ich hätte mir zu all diesen kaputten Charakteren einen positiven und ausgleichenden Gegenpol gewünscht, jemanden dem es nicht dreckig geht oder psychisch im Eck' ist. So eine Person sucht man hier jedoch vergeblich.
    Dann noch ständig diese Sex-Geschichten. Irgendwann war mir diese Fickerei echt zu viel, selbst um diese Art von Flucht und Exzess begreiflich zu machen.

    "Ich wünschte, ich könnte einen Schalter umlegen und die Unvernunft in mir abstellen, vor mir zu flüchten, damit ich mich der Herausforderung des Lebens stelle.
    Aber so sehr ich es mir auch wünsche, zu funktionieren, ich tu es nicht.
    Meine Gedanken sind schwer wie Zement und verhindern den Aufschwung, den ich bräuchte, um etwas besser zu machen."
    (S. 78)

    Einzig der Schreib- und Erzählstil der Autorin konnten mich dazu bewegen dieses Buch zu Ende zu lesen. Dies und die Hoffnung auf eine Wendung, bzw. Entwicklung des Charakters Luc. Alle anderen Figuren waren mir im Grunde ziemlich egal. Der Schreibstil ist klar und flüssig, enthält gleichzeitig eine poetische Sprachgewalt und riss mich doch irgendwie mit, sodass ich bis zum Ende durchhielt.

    Fazit:
    Es mag an meinem Genre-Geschmack liegen, daran, dass ich um Liebes-, Erotik- und Depri-Romane prinzipiell einen großen Bogen mache, aber "Schneepoet" war leider so gar nicht mein Fall.
    Das wirklich Faszinierende daran war für mich, wie die Autorin es schafft der manischen Depression ein Gesicht zu geben, diese begreiflich zu machen, inkl. Symptome nach außen. Authentisch und ohne Blatt vor dem Mund, ohne zu beschönigen. Doch alles andere war mir einfach too much and always the same.
    Diese Reihe werde ich also nicht weiter verfolgen und nehme nun wieder gehörigen Abstand zu diesem Genre. Es ist einfach nichts für mich.

    © Pink Anemone (inkl. Spoiler, Leseprobe und Autoren-Info)

  10. Cover des Buches Das Versprechen der Jahre (ISBN: 9783442486731)
    Penny Vincenzi

    Das Versprechen der Jahre

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Leseabenteuer

    Dieses ist ein gelungener Auftakt einer Trilogie rund um die Familie Lytton und ihrem Buchverlag. Die Geschichte spielt Anfang des 20.Jhr in London. Lady Celia genießt ein privilegiertes Leben, doch dann bricht der 1.Weltkrieg aus und vieles gerät aus den Fugen. Celia muss letztendlich ein schwierige Entscheidung treffen. 

    Das Leben damals mit allen Höhen und Tiefen wird hier gut dargestellt. Celia ist ein hetrischer Charakter, die immer alles bestimmt und richtet. Aber ihre Familie ist ihr wichtig. Man hat einen guten Eindruck über das Verlagswesen bekommen. Andererseits gibt es hier viele Geheimnisse und Verwirrungen. 

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und werde die Reihe fortsetzen

  11. Cover des Buches Erased (ISBN: 9783740761790)
    Jürgen Albers

    Erased

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Woerterkatze

    Klappentext von der Buchhandelsseite:

    Erased entführt in das scheinbar so beschauliche Oxford. Doch man muss in die Tiefen der Universität hinabsteigen, um die Ursache von Eifersucht und Sabotage zu finden.

    Autoreninfo von der Buchhandelsseite:

    Jürgen Albers erkundete bereits als Jugendlicher die britischen Inseln. Die Heimat seines britischen Großvaters kennenzulernen war ein starker Antrieb, sich mit den Menschen und der Geschichte zu beschäftigen.
    Sein beruflicher Start als Luftwaffenoffizier bescherte dem Autor mehr als ein Jahrzehnt Wanderleben, u.a. mit längeren Aufenthalten in Italien und den U.S.A. Nach einigen Jahren als Personalleiter arbeitet Albers heute als Hochschuldozent.

    Erster Satz:

    Der Hass bewegt sich langsam, vorsichtig.

    Aufbau:

    “Erased” ist aufgeteilt in Prolog, 48 Kapitel und einen Epilog und in auktorialer Erzählweise geschrieben.

    Meinung:

    Lange musste man auf eine Fortsetzung von “Crossed” warten. Als es dann Ende Februar endlich soweit war, das “Erased” online verfügbar war, konnte ich es nicht mehr erwarten, dass Buch auf meinen Reader zu laden. Endlich wieder ein Norcott-Krimi, endlich wieder Charles und Vicky. Die beiden habe ich in “Crossed” richtig liebgewonnen und wollte unbedingt wissen, wie es den beiden ergangen ist. Zum Glück doch gut.

    Norcott ist nun beim Scotland Yard und hat Vicky geheiratet. Ein brisanter Fall von höchster Wichtigkeit führt die beiden, die sich gerade erst in London eingerichtet hat, in die Universitätsstadt Oxford. Norcott sollte, da eigentlich Verwaltungswissenschaft für die britischen Beamten, die nach Deutschland müssen, lehren. Aber wie es nun mal der Teufel so will kommt es anders und er darf wieder ermitteln.
    Dabei kommt es natürlich, wie sollte es auch anders sein, zu Konfrontationen mit der örtlichen Oxforder Polizei, die sich auf den Schlips getreten fühlen, das Scotland Yard in ihrem Revier wildert. Diese Konfrontationen tauchen im Buch immer wieder auf und ich kann es mir mehr als gut vorstellen, dass solche Konflikte nicht nur in der Fiktion, sondern auch im wirklichen Polizeibetrieb vorkommt. Jedenfalls finde ich Norcotts Oxforder Gegenspieler Leroyd genial  erschaffen.

    Oxford, dieses Setting, ein Traum von einer Universitätsstadt und Jürgen Albers gelingt es vortrefflich sie im guten Lichte erstrahlen zu lassen. Sehr oft hatte ich das Oxford aus der britischen Krimi-Reihe von Lewis vor Augen und ich fühlte mich richtig in die Stadt hineingezogen. Wer nun befürchtet, dass Oxford bis in kleinste dargestellt wird, der kann beruhigt sein, dem ist nicht so. Es wird immer wieder mit seinen Straßen und auch der Landschaft erwähnt, aber nicht bis ins Detail beschrieben. Oxford bildet das Setting und jeder hat ja so seine Vorstellungen von dem Ort.  Im Jahr 1947 war Oxford noch vom Krieg gezeichnet, wie das gesamte britische Königreich wird in dieser doch beschaulichen Universitätsstadt am hochbrisanten Material geforscht und irgendwer versucht die Forschungen zu stören.

    Was habe ich bei den Seiten mitgefiebert, wer der Täter sein könnte. Nach fast jedem Kapitel hatte ich einen oder eine andere Verdächtige/n. Jürgen Albers spinnt Handlungsfäden, die nie ins Leere laufen, aber dem Leser auch nicht alles preisgeben. Allzu oft dachte ich, ja der ist es und dann passte es wieder nicht. Ich liebe es in Krimis mitzurätseln und nochmal viel mehr auf die falsche Spur geschickt zu werden. “Erased” ist spannend, allein durch seine vielen Handlungsfäden, die einen zum Nachdenken anregen.
    Auch die einzelnen Charaktere regen immer wieder zum Nachdenken und Hinterfragen an.  Sind sie wirklich, die die sie vorgeben zu sein? Die Frage habe ich mir während des Lesens immer wieder gestellt, aber nicht immer war ich mir bei den einzelnen Personen sicher, ob sie wirklich das tun, was ihre Absicht ist, oder ob sie den Leser nur in die Irre führen sollen.

    Herrlich waren auch wieder die Dialoge und das Aufeinandertreffen der einzelnen Charaktere. Alle sind schon gezeichnet und dabei nie schwarz-weiß, genauso wie ich es aus “Crossed” kenne, sondern vielseitig mit ihren Facetten. Himmel, was habe ich Janna Carsdale im Laufe der Handlung verflucht. Diese impertinente Frau, genial dargestellt in ihrem Charakter. Sie wurde für mich nur noch vom eigentlichen Täter übertroffen.
    Albers gelingt es seine Charaktere mit Leben zu füllen und da meine ich nicht nur die Protagonisten, die einem direkt ins Auge springen, sondern auch die Nebencharaktere. In meinen Augen wieder eine Glanzleistung und von vielen teilnehmenden Charakteren möchte ich gerne noch mehr lesen. Denn sie sind so vielseitig und toll, dass da noch viel Potenzial drinnen liegt.

    Der Schreibstil steht dem nichts nach. “Erased” kommt völlig ohne reißerische Darstellung von Gewalt aus und ist wieder in einen wunderschönen ruhigen Stil geschrieben. Mit Gedankengängen von Norcott und dem Täter, die einem Einblick ins Seelenleben geben und auch in der Verzweiflung der Akteure, wenn eine Spur wieder ins Leere läuft. Dabei geizt Albers auch nicht mit Dialogen zwischen seinen Protagonisten und Antagonisten. Allein die Dialoge zwischen Norcott und Leroyd sind genial. Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen bei den Dialogen im Krankenhaus. Sie sind teilweise ernst, aber auch wieder humorvoll. Eine wunderschöne Mischung und so geschrieben, dass man sich schon zwingen musste den Reader wieder aus der Hand zu legen. Denn irgendwann fallen einem auch die Augen zu.

    Gerade der geschichtliche Hintergrund des Falls ist gut dargestellt und hat mich mehr als einmal verführt online nach zu recherchieren zu Oxford, dem britischen Atomprogramm und zu Großbritannien nach dem Krieg. Auch historisch betrachtet ein guter Kriminalroman, der mir, wie bei “Crossed”, eine Zeit näher bringt, die im Geschichtsunterricht kaum betrachtet wurde.

    Das einzige Manko am Buch ist die geringe Seitenzahl, ich wäre gerne noch länger in Oxford bei Norcott, Badby, Leroyd und de Vercenne verblieben. Gerne würde ich auch etwas zur Vorgeschichte von Norcott und de Vercenne lesen, denn von irgendwo her, muss ja der Hass und die Hinterhältigkeit kommen.

    Ich hoffe, dass es nicht der letzte Roman mit Charles Norcott als Protagonisten und seinem Team sein wird. Denn gerade Badby und Co. sind mir ans Herz gewachsen.

    Fazit

    “Erased” ist ein Pageturner, mit spannendem historischen Hintergrund angelegt in einem wundervollen Setting mit sehr gut gezeichneten Charakteren, die viele Facetten haben. Absolut lesenswert und macht Lust auf mehr.

  12. Cover des Buches DIE KATAKOMBEN (ISBN: 9783958353855)
    Jeremy Bates

    DIE KATAKOMBEN

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Kirsten_Ateeq

    Ich hatte eine Horrorstory erwartet, aber neben gruseligen Momenten, ist es eigentlich eine Geschichte über traurige menschliche Schicksale. Die erste Hälfte ist etwas langatmig, aber dann wurde es zunehmend, mitreißend und das Ende  ist sehr nachdenklich machend. Gute Idee, toll umgesetzt, spannend erzählt.

  13. Zeige:
    • 8
    • 12

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks