Bücher mit dem Tag "lesegenuss"
33 Bücher
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
(19.437)Aktuelle Rezension von: ZwischendenZeilenIm ersten Teil lernen wir Harry kennen er. Hat es nicht einfach bis zu dem Tag an dem Der Brief kommt.
Mir hat der Einstieg gut gefahllen , es wahr super Flüssig zu lesen und der spannungs Bogen baute sich mit und mit auf . Der schreibstiel wahr flüssig so das es einfach wahr in der Geschichte mit zuhalten . Ich bin gespannt was Harry,Ron und Hermine im zweiten Band erleben.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Feuerkelch
(11.420)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraEndlich ist sie da! Die illustrierte Schmuckausgabe von „Harry Potter und der Feuerkelch“. Ich weiß nicht, ob ich jemals so sehr auf die Veröffentlichung eines Buches hin gefiebert habe, aber nun hat das Warten ein Ende. Der vierte Band der Harry Potter Saga von Joanne K. Rowling bekommt hier dank des Illustrators Jim Kay ein neues und wunderschönes Gewand. Die Originalausgabe erschien im Jahr 2000 erstmals auf Deutsch und war der Durchbruch, der die Jugendbuchreihe weltweit zu unvergleichbarem Erfolg brachte. Allein die deutsche Erstauflage umfasste unglaubliche eine Millionen Exemplare und war nach bereits zwei Tagen schon mehr als zur Hälfte ausverkauft.
Der inzwischen 14-jährige Zauberschüler Harry Potter muss auch die dritten Sommerferien in Folge bei seinen Muggelverwandten, den Dursleys, verbringen. Doch glücklicherweise erhält er von der befreundeten Zaubererfamilie Weasley die Einladung, die letzten Wochen der Ferien bei ihnen zu verbringen und das Endspiel der Quidittch-Weltmeisterschaft zu sehen. Damit bahnen sich für Harry die schönsten Sommerferien aller Zeiten an. Doch als nach dem Finale das sogenannte Dunkle Mal am Himmel erscheint, das die Rückkehr des dunklen Zauberers Voldemort symbolisiert, wissen Harry und seine Freunde, dass er noch nie in so großer Gefahr war wie jetzt.
„In Little Hangleton nannten sie es immer noch das ‚Riddle-Haus‘, obwohl die Familie Riddle schon seit vielen Jahren nicht mehr dort wohnte.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels „Das Haus der Riddles“. Damit beginnt der auktoriale Erzähler erstmals weder im Ligusterweg, noch bei Harry Potter. Wer „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ gelesen hat, weiß dass Tom Riddle der bürgerliche Name von Lord Voldemort ist, der gefährlichste dunkle Magier ganz Großbritanniens, der Harry Potters Eltern ermordet hat. Der Fokus auf den Antagonisten sorgt demnach für den düstersten Einstieg, den es bisher in der Jugendbuchreihe gegeben hat. Mit knapp über 450 Seiten und 37 Kapiteln ist diese Schmuckausgabe die bisher längste. Jim Kay überzeugt wieder mit seinen zauberhaften Illustrationen in verschiedensten Größen und Farben. Die Seiten ohne Illustrationen sind nicht mehr mit Tintenklecksen oder Schlieren dekoriert, dafür hat jede Seite, auf der ein neues Kapitel beginnt, einen Rand, der an eine Bordüre erinnert. Mein Favorit ist die illustrierte Doppelseite mit den Schwedischen Kurzschnäuzler, der Drache, gegen den Cedric Diggory im Turnier antreten muss.
Zu Harrys besten Freunden gehört neben Ron auch Hermine Jean Granger. Sie ist die einzige Tochter von Zahnärzten und damit muggelstämmig. Zum Zeitpunkt von „Harry Potter und der Feuerkelch“ ist sie bereits 15 Jahre alt. Sie hat braune Augen und lockige Haare. Ihr markantestes Merkmal sind ihre hervorstehenden Schneidezähne. Zusammen mit Harry und Ron ist sie im Haus Gryffindor. Sie ist wissbegierig und fleißig. Als sie erfahren hat, dass sie eine Hexe ist, lernte sie bereits vor Schulbeginn alle Schulbücher auswendig und verbringt ihre Freizeit am liebsten in der Bibliothek. Mit ihrem Wissen hilft sie Harry oft aus misslichen Lagen. Allerdings ist sie auch als Streberin und Besserwisserin verschrien. Als Muggelstämmige wird sie von manchen Magiern nicht als reinrassig betrachtet und dadurch Opfer von Rassismus. Sie selbst gründet in diesem Band eine soziale Organisation, die sich für die Rechte von Hauselfen einsetzt, die versklavt und für ihre Arbeit nicht entlohnt werden. Auch wenn Hermine streckenweise anstrengend ist, vor allem, wenn sie ihren Freunden droht sie zu verpetzen, mag ich sie im Großen und Ganzen recht gerne. Sie ist sehr intelligent und strebsam, für ihr Alter reif und lässt sich bei Hänseleien nicht provozieren. Auch ihr soziales Engagement ist bewundernswert. Wären alle Menschen etwas mehr wie sie, wäre die Welt ein besserer Ort.
Mit dem Trimagischen Turnier tauchen auch erstmals andere Zauberschulen als Hogwarts auf, was eigentlich nur logisch ist, denn Zauberer gibt es auf der ganzen Welt und nach Hogwarts scheinen nur britische Zauberschüler zu gehen. Insgesamt sind sieben Zauberschulen bekannt, davon drei in Europa, zwei in Amerika, eine in Asien und eine in Afrika. Laut Rowling sollen viele heranwachsende Zauberer Hausunterricht bekommen und nur wenige Länder nutzen Internate, da diese einen höheren Kostenfaktor bedeuten. In Deutschland steht beispielsweise keine Zauberschule. Die teilnehmenden Schulen am Trimagischen Turnier sind allesamt aus Europa. Neben Hogwarts treten Beauxbatons aus Frankreich und Durmstrang an. Die Lokalisation Durmstrangs ist übrigens umstritten, so klingen die Namen des Schuldirektors Igor Karkaroff oder des berühmtesten Schülers Viktor Krum arg nach Osteuropa, laut Rowling stehe die Schule aber im Norden Skandinaviens. In den meisten Quellen ist von Nordost-Europa die Rede, was zum Beispiel Litauen, Lettland oder Estland wären. Im Gegensatz zur Darstellung in den Filmen, ist weder Durmstrang eine reine Jungenschule, noch Beauxbatons eine reine Mädchenschule, auch wenn die jeweiligen Geschlechter dort zu dominieren scheinen. Durmstrang ist eine besonders fragwürdige Zauberschule, wird sie doch von einem ehemaligen Todesser geleitet, der der Rassenideologie weiterhin folgt und keine muggelstämmigen Kinder an seiner Schule aufnimmt.
„Harry Potter und der Feuerkelch“ ist der vierte von sieben Bänden, an dem bereits ein gewisser Reifeprozess zu spüren ist. In Kräuterkunde fällt der Name Eloise Midgeon, eine Schülerin, die Probleme mit Pickeln hat, spätestens ab dem Weihnachtsball geht es um das erste Interesse am anderen Geschlecht und der Partnerwahl. Auch die kindliche Leidenschaft für Spielereien und Süßigkeiten schwindet langsam, während parallel die Atmosphäre immer düsterer wird. Sprich, die Pubertät ist gerade im vollen Gang, die infantil kunterbunte Welt verblasst immer weiter.Insgesamt braucht der vierte Teil der Saga etwas zu lange, um in Fahrt zu kommen. Erst ab etwa der Hälfte findet die erste Prüfung des Trimagischen Turniers statt. Danach steigt das Tempo stark an und die Ereignisse überschlagen sich, die Spannung erreicht ihren Höhepunkt und die Seiten fliegen förmlich dahin. Das Ende war mir durch den Film zwar bekannt, nichtsdestotrotz war es fesselnd. Es war außerdem das tragischste und düstersten Enden bisher und schließt damit geschickt den Kreis zum ersten Kapitel.
„Harry Potter und der Feuerkelch“ wird immer als der Band mit dem Trimagischen Turnier in Erinnerung bleiben und allein das macht ihn zu etwas ganz Besonderem. Er läutet als mittlerer Band die Halbzeit der Saga ein und bedeutet einen Wendepunkt, der in eine dunklere Zeit führen wird. Trotzdem lässt der Plot sich ungewohnt viel Zeit, um richtig in die Gänge zu kommen. Der vierte Band von Joanne K. Rowling hat mir sehr gut gefallen und Jim Kay setzt dem Ganzen mit seinen liebevollen Illustrationen noch die Krone auf, von denen ich mir allerdings zwischendurch doch etwas mehr gewünscht hätte. Das Urban Fantasy-Jugendbuch kommt aber nicht ganz an den direkten Vorgänger heran, weshalb ich insgesamt vier von fünf Federn vergebe.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und die Kammer des Schreckens
(11.464)Aktuelle Rezension von: SeitenwindIch fand es noch einen Tick besser als das erste Buch der Reihe. Die Bücher lesen sich einfach gut und es macht Spaß, sich die Figuren vorzustellen. Auch wenn es hier und da etwas zu kindhafte Figuren und Plottwists gibt, ist es trotzdem unterhaltsam und lesenswert. Ganz erschließt es sich mir nicht, warum alle Ereignisse des ersten Buchs stellenweise erneut erörtert werden. Man sollte definitiv mit dem ersten Buch anfangen... Zur Auffrischung von Details, auch wenn nahezu alles eh hängen bleibt (eine große Stärke der Autorin) ist es aber nicht allzu schlecht.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Orden des Phönix
(9.903)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraNeben der Harry Potter-Saga, die bekanntlich aus sieben Bänden besteht, hat Joanne K. Rowling in Kooperation mit Jack Thorne 2016 auch das Drama „Harry Potter und das verwunschene Kind“ veröffentlicht, das einen Tag zuvor in London uraufgeführt wurde und das teilweise auch als „Harry Potter Teil Acht“ angepriesen wurde. Das ist jedoch so nicht korrekt, da es zwar spielt, wenn Harry erwachsen ist, im Fokus liegt aber vielmehr sein Sohn Albus. Außerdem ist das Buch ein Drama, sprich ein Drehbuch für ein Theaterstück und somit nicht mit einem Roman zu vergleichen. Die Kritiken fielen auch eher mäßig aus, viele Fans zeigten sich enttäuscht. Wer sich das Theaterstück anschauen möchte, kann sich auf März 2020 freuen, wenn es in Hamburg auch auf Deutsch aufgeführt werden soll. Ich habe vorerst den fünften Band „Harry Potter und der Orden des Phönix“ aus dem Jahr 2003 gelesen.
Nach der Rückkehr des dunklen Zauberers Lord Voldemort hat sich das Leben für den inzwischen 15-jährigen Zauberschüler Harry Potter stark verändert. Zwar muss er die Sommerferien wieder bei seinen unausstehlichen Muggelverwandten, den Dursleys verbringen, doch plötzlich muss er sich gegen zwei Dementoren wehren und erhält umgehend den Schulverweis. Dieser wird jedoch kurz darauf wieder aufgehoben, weil er zu einer Gerichtsverhandlung im Zaubereiministerium geladen wird. In der Zwischenzeit lebt Harry mit seinen besten Freunden Ron und Hermine im Grimmauldplatz 4, dem Hauptquartier des Orden des Phönix, einem Zusammenschluss erwachsener Zauberer, die den Aufstieg Voldemorts unbedingt verhindern wollen.
„Der bislang heißeste Tag des Sommers neigte sich dem Ende zu und eine schläfrige Stille lag über den großen wuchtigen Häusern des Ligusterwegs.“, ist der mit Abstand unspektakulärste erste Satz der Buchreihe bisher. Wieder berichtet der auktoriale Erzähler im Präteritum und wie gewohnt beginnt die Geschichte am Anfang der Sommerferien. Mit über 1000 Seiten ist „Harry Potter und der Orden des Phönix“ der längste Teil der gesamten Saga. Das kommt leider nicht zwingend einem längerem Lesegenuss zu Gute, denn zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte langatmig wird.
Rowlings Schreibstil wird von Buch zu Buch bekanntlich reifer. Diese Mal verstrickt sie sich aber zu sehr in irrelevanten Details, manche Kapitel wirken wie reiner Füllstoff und haben erstmals auch nicht versteckte Hinweise auf den Fortgang des Plots. Während in den vorherigen Bänden die Monate manchmal nur so vorbeirauschten, wird hier gefühlt jeder einzelne Tag pedantisch ausgeführt, sodass der Leser mit den Schülern in einem ermüdenden Alltagstrott versinkt. So ist nach knapp 400 Seiten erst Anfang Oktober, obwohl im Plot im Vergleich zu den Vorgänger wenig passiert ist. Die Spannung bleibt da leider auf der Strecke.
Der fünfte Band spielt im Schuljahr von 1995, in dem Harry 15 Jahre alt ist. Noch nie zuvor war er als Charakter so anstrengend. Er ist vorlaut, aufbrausend und schlichtweg pubertär. Sein Verhalten ist nicht nur für seine Freunde, sondern auch für Leserinnen und Leser eine kleine Herausforderung. Doch nicht nur bei ihm zeigen sich dunkle Charakterzüge. Auch Sirius Blacks und Albus Dumbledores Fassaden bekommen Risse. Die gesamte Atmosphäre wird grauer und finsterer. Es scheint, als würde Harry seine Kindheit hinter sich lassen und in die harte Realität der Erwachsenen wachsen.
Ein weiterer Charakter, der nicht gerade Sonnenschein in diese Geschichte bringt, ist Harrys neue Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste, Dolores Umbridge. Sie wird als kleine Frau beschrieben, die optisch an eine Kröte erinnere mit wabbeligen Wangen, Glubschaugen und einem breiten Mund. Außerdem hat sie lockige Haare mit einer großen schwarzen Schleife darin, die einer überdimensionale Fliege ähneln soll. Sie hat einen ungewöhnlich kurzen Zauberstab und eine Vorliebe für Kitsch. So trägt sie beispielsweise eine rosa Plüschjacke und an ihrem Wurstfingern altmodische Ringe. In ihrem Büro hängen Wandteller mit Katzenbabys, die unterschiedliche Schleifen tragen. Die Tische sind mit Spitzendecken belegt. Zudem spreche sie in einer sehr hellen Mädchenstimme. Auf den ersten Blick wirkt Umbridge also recht unschuldig, doch diese Frau ist nicht umsonst die meist gehasste Figur aus „Harry Potter“. Als Harry im Unterricht erzählt, dass Lord Voldemort zurück gekehrt und eine Bedrohung für die Zaubererwelt ist, tut sie dies als Lüge ab und lässt Harry zur Strafe nachsitzen. Sie verwendet als Mitarbeiterin des Zaubereiministeriums unlautere Mittel, um ihren Willen zu bekommen. Obwohl die Zeichen der Rückkehr Voldemorts eindeutig sind, wird sie vom Ministerium und einem Großteil seiner Mitarbeiter, dem Tagespropheten sowie einigen Zauberern, die nicht zuletzt von den Medien manipuliert wurden, vehement abgestritten. Alle, die das Gegenteil behaupten, allen voran Harry und Dumbledore, werden als Lügner oder Spinner abgetan. Dabei ist fraglich, ob Zauberer wie Cornelius Fudge, es tatsächlich nicht glauben oder es eher nicht wahrhaben wollen. In ihrer neutralen und untätigen Positionen tragen sie eine Mitschuld am Aufstieg Voldemorts. Dieses politische Verhältnis erinnert, so fremd das im ersten Moment klingt, an den Klimawandel, der längst wissenschaftlich erwiesen ist. Die Debatte wird aber immer noch von Leugnern und Untätigen dominiert, wodurch wertvolle Zeit verstreicht und das Problem sich verstärkt. Auch hier fragt man sich, ob diese Menschen das trotz aller Evidenz nicht verstehen können, das Ausmaß nicht begreifen oder nicht aus ihrer Komfortzone heraus kommen wollen.
Der erheblichste Kritikpunkt ist aber, dass diesem Harry Potter-Band erstmalig der sogenannte rote Faden fehlt. In jedem anderen Band gab es ein Geheimnis oder ein Rätsel, das Harry versucht während des Schuljahrs mit seinen Freunden zu lösen und so schrittweise auf das Finale zusteuert. So geht es im ersten Band natürlich um den Stein der Weisen, im zweiten Band ist die Frage, wer die Bewohner Hogwarts‘ versteinert und im zuletzt gelesenen Band „Harry Potter und der Feuerkelch“ ist das Trimagische Turnier das Grundmotiv des Plots. Zwar hat Harry nachts Visionen, das reicht aber nicht aus, um eine einem Puzzle ähnelnde Struktur aufzubauen, zumal diese Träume repetitiv sind, im Zaubereiministerium spielen und den Fokus auf Hogwarts damit entrückt, obwohl die Schule der größte Handlungsort bleibt.
Das Ende bringt dann aber endlich die Spannung, die ich so lange vermisst hatte. Es entschädigt ein wenig den ermüdenden Mittelteil und kann mit Action, aber auch mit Emotionen punkten.
George Weasley hat es im zwölften Kapitel „Professor Umbridge“ sehr treffend formuliert: „‚Jedenfalls ist das fünfte Jahr ein einziger Alptraum‘“. Leider hat er recht, denn „Harry Potter und der Orden des Phönix“ ist der bisher schlechteste Teil der Saga. Die Kombination aus einem pubertierendem Harry, der grausamsten Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste, einem verhältnismäßig inhaltsarmen Plot und mangelndem Grundmotiv machen das Urban Fantasy-Jugendbuch zu einer Hürde für die Leserschaft. Die Atmosphäre ist hauptsächlich grau und hoffnungslos. Dem aufregendem Finale kann es da schlichtweg nicht gelingen alles auszubügeln. Eine Freundin von mir sagte neulich: „Der fünfte Teil von Harry Potter ist das längste Buch, aber der kürzeste Film und das sagt schon sehr viel über die Qualität des Buches aus.“. Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen, deswegen erhält „Harry Potter und der Orden des Phönix“ von Joanne K. Rowling zwei von fünf Federn.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter and the Philosopher's Stone - Hufflepuff Edition
(1.654)Aktuelle Rezension von: insaa_readsDie ersten Harry Potter Bücher hatte ich schon auf Deutsch gelesen und habe das Buch jetzt auf Englisch gelesen und es wieder geliebt.
Man taucht ein in diese magische und spannende Welt, in der Harry direkt der Held ist, obwohl er lange nichts davon weiß, dass er ein Zauberer ist. Es gibt viele spannende Szenen wie die Quidditch Spiele aber auch ein paar ruhigere. Meiner Meinung nach kann man sich Hogwarts sehr gut vorstellen, die Schule und die Stimmung des Buches generell passen perfekt zu regnerischen Herbstabenden.
Diese Geschichte nimmt einen mit zu aufregenden Abenteuern und ich denke, dass jeder sich mit einem Charakter verbunden fühlt, weil es so viele unterschiedliche gibt. Ich konnte mich direkt mit Hermine identifizieren aber z.B. Harry und Ron mag ich auch sehr.
Insgesamt ist Harry Potter mein Lieblings-Fantasy Buch!🧙
(Ich hatte diese Rezension schonmal vor 15 Tagen veröffentlicht, habe jetzt aber die eigentliche Version des Buches, die ich habe, gefunden. :))
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Halbblutprinz
(9.609)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraWas mich an der Harry Potter-Saga immer fasziniert hat, ist die Sportart Quidditch. Dass man sich als Autor nicht nur eine magische Parallelwelt ausdenkt, sondern auch einen magischen Sport, der nicht nur an den Zauberschulen, sondern auch international mit Weltmeisterschaften gespielt wird, mit allen Regeln und historischen Hintergründen, zeigt wie viel Zeit und Liebe Joanne K. Rowling in ihre Werke steckt. Quidditch ist ein Mannschaftssport mit jeweils sieben Spielern, der auf dem Besen fliegend ausgetragen wird. In der Mannschaft gibt es verschiedene Positionen: einen Sucher, einen Hüter, zwei Treiber und drei Jäger. Harry Potter ist seit seinem ersten Schuljahr an Hogwarts ein Sucher, deren Aufgabe es ist, den kleinsten Ball, den sogenannten goldenen Schnatz zu fangen und damit das Spiel zu beenden. In „Harry Potter und der Halbblutprinz“ wird er sogar zum Mannschaftskapitän ernannt. Es wird sein letztes Jahr als Quidditchspieler in Hogwarts sein, denn es ist auch das letzte reguläre Schuljahr, das er und seine Freunde erleben werden. „Harry Potter und der Halbblutprinz“ aus dem Jahr 2005 ist der sechste und somit der vorletzte Band der Jugendbuchreihe.
Glücklicherweise muss der fast 16-jährige Zauberschüler Harry Potter nur sehr wenig Zeit der Sommerferien bei seiner Muggelverwandtschaft namens Dursley verbringen, da Dumbledore persönlich ihn abholen kommt und auf Umwegen zum Fuchsbau und damit zu seinen besten Freunden bringt. Doch die Stimmung dort ist gedrückt, Voldemorts Rückkehr ist nun offiziell gemacht worden, der Zaubereiminister Cornelius Fudge musste zurücktreten und wurde durch Rufus Scrimgeour, einem ehemaligen Auror, ersetzt. Dieser hat Warnungen und Verhaltensregeln für die gesamte Zauberwelt heraus geben lassen und auch Hogwarts bleibt nicht vor Sicherheitsvorkehrungen und Schutzzaubern verschont. Während die Bedrohung Voldemorts immer spürbarer wird, macht Harry sich Gedanken über die Prophezeiung, die von ihm und dem Dunklen Lord handelt. Denn „der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt.“, und das macht Harry entweder zum Mörder oder zum Todesopfer.
„Es ging auf Mitternacht zu, der Premierminister saß alleine in seinem Büro und las einen langen Bericht, der ihm durch den Kopf strich, ohne den geringsten Sinn zu hinterlassen.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels „Der andere Minister“. Dieser Satz ist ein wesentlich reiferer Einstieg in das Jugendbuch als die vorherigen Einleitungssätze. Rowling behält den auktorialen Erzähler und das Präteritum wie gewohnt bei. Mit knapp über 650 Seiten ist „Harry Potter und der Halbblutprinz“ deutlich kürzer als sein Vorgänger, was definitiv positive Auswirkungen auf den Lesefluss hat. Der Premierminister hier ist der britische Premierminister, also ein Muggel. Im Jahr 1996, in dem das Buch anfangs spielt, war das übrigens John Major, der angeblich Besuch vom ehemaligen Zaubereiminister Cornelius Fudge und dessen Nachfolger Rufus Scrimgeour hatte, welchen er heimlich als den „anderen Minister“ bezeichnet. Erst im dritten Kapitel hat Harry Potter seinen ersten Auftritt.
Nach meinem eher ernüchternden Urteil über „Harry Potter und der Orden des Phönix“ war ich gespannt, ob die Fortsetzung mich doch wieder mehr fesseln kann. Bereits der Einstieg macht einen durchdachteren Eindruck, für mich eine Erleichterung. Rowling scheint sprachlich nun zu einem besseren, dem Plot angepassteren Stil gefunden zu haben, ohne zu ausschweifend zu werden. Ein Wort, das mir dadurch, dass es gefühlt auf jeder Seite stand, tierisch auf die Nerven gegangen ist, ist das Wort „Jaah“ mit doppeltem A und einem H an Ende. Maximum auf einer Doppelseite: sechs Mal. Ein schlichtes klassisches „Ja“ wäre nicht negativ aufgefallen. Harry scheint, was die Pubertät betrifft, aus dem Gröbsten raus zu sein und sein Gehirn funktioniert wieder recht passabel. Ron und Hermine spielen dafür nun verrückt, die sich zwar in jedem Band gestritten haben, aber hier den Vogel völlig abschießen und ihre Streitereien mit Eifersuchtsdramen garnieren. Die zweite Hälfte des Jugendbuches kommt dann doch ein wenig ins Schleudern, als Harry eine geraume Zeit bei einem Rätsel nicht zur, eigentlich recht offensichtlichen, Lösung findet und der Plot damit stagniert.
Einen Charakter, den ich am Anfang der Reihe eher als lästig empfunden habe, den ich in jedem Band aber etwas mehr zu schätzen lernte, ist Neville Longbottom. Er ist ein sehr sensibler Mitschüler Harrys, der in seinem Jahrgang, seinem Haus ist und sogar einen Schlafsaal mit ihm teilt. Er gilt als dicklich, tollpatschig und äußerst vergesslich. Im Laufe der Jahre freundet er sich mit Harry an, gehört aber nie zu seinen besten Freunden. Später erfährt Harry zudem, dass Nevilles mangelndes Selbstbewusstsein vor allem daran liegt, dass er nie von seinen Eltern groß gezogen werden konnte, weil sie von Todessern bis zum Wahnsinn gefoltert wurden. Auch dass die Prophezeiung, die im fünften Band eine große Rolle spielt, genauso auf Neville hätte zutreffen können und die Chance vorhanden war, dass er anstelle von Harry „der Auserwählte“, wie Harry nun genannt wird, geworden wäre, rückt Neville noch einmal in ein anderes Licht. Aber eine Buchreihe, die wegen des Protagonisten übersetzt „Neville Langerhintern“ hieße, hätte sich sicherlich nicht so gut verkauft wie „Harry Potter“.
Das Ende hat mich dann noch einmal positiv überrascht. Zwar ist das Finale nicht das Beste bisher, das letzte Kapitel hat mich dann aber eiskalt erwischt und sogar zu Tränen gerührt, übrigens das erste Mal, seitdem ich diese Urban Fantasy-Buchreihe lese.
Jaah, „Harry Potter und der Halbblutprinz“ von Joanne K. Rowling hat kleine Schwächen. Die zwischenzeitliche Stagnation, sowie Ron und Hermine im Dauerstreit, haben den Lesefluss doch gelegentlich gebremst. Der sechste Band ist allerdings nichtsdestotrotz besser als sein direkter Vorgänger. Der Plot ist spannender, die Atmosphäre gelungener, der Scheibstil angenehmer und nicht zu vergessen das Ende ist nahezu episch. Das Jugendbuch aus dem Jahr 2005 hat mir aber dennoch nicht so gut gefallen wie „Harry Potter und der Feuerkelch“, weshalb ich dem sechsten Band von „Harry Potter“ drei von fünf Federn gebe. Ich hoffe, dass der letzte Band „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ noch einmal alles übertreffen wird.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Gefangene von Askaban
(10.975)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDer Monat September nähert sich seinem Ende und ich habe inzwischen den dritten Band der Jugendbuchreihe „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ von Joanne K. Rowling im Rahmen des Blogspecials gelesen. Joanne K. Rowling, heißt eigentlich nur Joanne Rowling, das K. habe sie im Gedenken an ihre Großmutter Kathleen selbst hinzugefügt. Der britische Verlag veröffentlichte die Harry Potter-Saga unter dem Autorennamen J. K. Rowling, da er befürchtete, eine weibliche Autorin könne potenzielle männliche Leser abschrecken. Heute ist sie die finanziell erfolgreichste Autorin der Welt, die nachfolgenden Plätze nehmen übrigens allesamt Männer ein. „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ erschien 1999 auf Deutsch. Ich habe allerdings die illustrierte Ausgabe gelesen, die 2017 veröffentlicht wurde.
Auch seinen 13. Geburtstag muss der Zauberschüler Harry Potter bei den Dursleys verbringen. Als sein Onkel Vernon an dem Tag seine Schwester Magda für eine ganze Woche einlädt und auch sie kräftig bei der regelmäßigen Beleidigungen Harrys teilnimmt, wirkt dieser versehentlich einen fiesen Zauber auf sie. Als er kurzerhand Reißaus nimmt, trifft er auf eine wolfsartige Gestalt, bevor er mit dem fahrenden Ritter in den „Tropfenden Kessel“ weiterreist. Dort verweilt er die verbleibenden Wochen der Sommerferien. Die Nachricht, dass der gefürchtete Zauberer Sirius Black aus dem Zauberergefängnis Askaban ausbrechen konnte und nun auf der Suche nach Harry ist, hemmt aber die Vorfreude auf das dritte Jahr in Hogwarts.
„Harry Potter war in vielerlei Hinsicht ein höchst ungewöhnlicher Junge.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels namens „Eulenpost“. Dieser Satz weicht erstmals von den anderen Einleitungssätzen ab. Erneut berichtet der auktoriale Erzähler im Präteritum, was ich nach wie vor sehr angenehm finde. Mit annähernd 350 Seiten und 22 Kapiteln, ist dieser Band der bisher längste der Reihe.
Was ich besonders an der gesamten Saga schätze, ist die perfekte Umsetzung der Urban Fantasy. Dies ist ein Subgenre der Fantasy, bei der die fantastischen Aspekte in einer Parallelwelt spielen, die von der real existierenden Welt unentdeckt bleiben sollen. In diesem Fall besteht die Menschheit zum Großteil aus Nichtmagiern, sogenannten Muggeln. Nur wenige Muggel wissen von der Existenz von Zauberern, die meisten von ihnen haben magische Familienmitglieder. Im Allgemeinen soll die Zauberwelt aber geheim bleiben, weshalb die Enthüllung dieser, zum Beispiel durch Zaubern in der Anwesenheit von Muggeln, strafrechtlich durch ein Zaubereiministerium verfolgt wird. Minderjährigen Zauberern ist es sogar untersagt überhaupt in der Muggelwelt zu zaubern. Die ganzen Details, die Rowling in die Geschichte einwebt, zum Beispiel Arthur Weasley, der als Zauberer keinen Kontakt zur realen Welt hat, davon aber vollkommen fasziniert ist und Harry beispielsweise fragt, wie denn ein Telefon funktioniere, machen das Ganze so rund, dass man sich manchmal dabei ertappt, sich zu ärgern, dass man selbst offensichtlich nur ein Muggel geworden ist.
Ein Sohn von Arthur ist übrigens Ronald Weasley, kurz Ron, der Harrys bester Schulfreund in Hogwarts ist. Er hat, wie all seine Familienmitglieder, rote Haare und blaue Augen. Insgesamt hat er sechs Geschwister, von denen vier gemeinsam mit ihm Hogwarts besuchen, wenn auch in anderen Jahrgängen. Er wohnt mit ihnen und seinen beiden Eltern im sogenannten Fuchsbau. Gemeinsam mit Harry ist er im Haus Gryffindor. Seine größte Furcht ist, neben seinen Geschwistern, die allesamt in Hogwarts sind oder waren und die sich alle in ihrer Art als besondere Schüler ausgezeichnet haben, nur mittelmäßig zu sein und unwichtig zu wirken. In den Filmen habe ich Ron übrigens als deutlich dämlicher empfunden als in den Büchern. Seitdem ich die Bücher lese, sehe ich ihn nun mit ganz anderen Augen. Ron ist besonders begabt in Zauberschach, was er im ersten Band bereits unter Beweis stellt. Auch im Duellieren ist er nicht untalentiert, weshalb mir die Buchdarstellung tatsächlich noch besser gefallen hat, weil sie seinen wahren Charakter zeigt.
Übrigens ist mir ein anderer Charakter, nämlich Harry, zeitweise negativ aufgefallen. Harry erfährt, dass jemand seine Eltern an Voldemort verraten und somit zum Tode verurteilt hat. Ab diesem Zeitpunkt ist Harry furchtbar rachsüchtig und zornig. Auch seinen Freunden gelingt es nicht, ihn in seiner Emotionalität zu bremsen. Erst später kommt er wieder zur Vernunft, was trotzdem einen bitteren Beigeschmack hinterlässt, weil Harry hier jede Rationalität gänzlich fahren lässt.
Mit „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ macht der gesamte Plot noch einmal einen tieferen Schritt in die Materie der Zauberwelt. Es wird immer mehr von dem gezeigt, was außerhalb von Hogwarts vor sich geht, beispielsweise Askaban als Zauberergefängnis mit Dementoren als Wachen oder Hogsmeade, das nächstgelegene Dorf, das die Schüler mit Genehmigung an vereinzelten Wochenenden besuchen dürfen. Jim Kays Illustrationen untermalen dies im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch. Meine liebste Illustration ist die der Eulenpost in Hogsmeade im achten Kapitel, aber auch die Doppelseiten mit den Hippogreifen, dem Werwolf oder dem Grindeloh haben es mir sehr angetan. Das Ende ist wahnsinnig spannend und gehört zu meinen bisherigen Favoriten, auch wenn das natürlich erst der dritte Band ist. Das Finale ist definitiv der beste Part eines schon insgesamt atemberaubend tollen Buches.
Wenn man ein wenig traurig ist, weil man ein Buch beendet hat, muss es verdammt gut sein. „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ ist eines dieser Bücher. Es hat mich begeistert und zwar noch mehr als der direkte Vorgänger. Diese illustrierte Schmuckausgabe von Joanne K. Rowling und Jim Kay als Illustrator, gehört, trotz des kurz anstrengenden Harrys, zu den bisherigen Top Drei meiner Jahreshighlights. Deswegen erhält der dritte Band alle fünf Federn. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung „Harry Potter und der Feuerkelch“, deren Schmuckausgabe am achten Oktober erscheinen wird. Sie ist natürlich schon vorbestellt!
- Carlos Ruiz Zafón
Das Spiel des Engels
(1.402)Aktuelle Rezension von: RosenthalEin wunderschönes Buch aus der Nische magischer Realismus. Ich hatte es vor Jahren gelesen und musste es unbedingt nochmal neu lesen. Es hat von seinem Zauber nichts verloren. Man fühlt sich auch sehr zur Stadt Barcelona und dem Friedhof der verlorenen Bücher hingezogen. Schade das Herr Zafón so früh gestorben ist.
- Deborah Harkness
A Discovery of Witches - Die Seelen der Nacht
(1.220)Aktuelle Rezension von: Huebi„Normalität ist eine Fiktion – ein Märchen, das sich die Menschen erzählen, um sich besser zu fühlen, wenn sie dem unbestreitbaren Beweis gegenüberstehen, dass das meiste, was geschieht, alles andere als normal ist.“
Diana, die ihre außergewöhnlichen Gene unterdrückt, lebt als Historikerin in Oxford. Doch als sie bei ihren Studien einen unerwarteten Fund macht, wird sie plötzlich von übernatürlichen Wesen gejagt. Überraschende Hilfe taucht auf – und diese könnte ihr Leben für immer verändern.
In einer detaillierten und außergewöhnlichen Erzählweise wird man geschickt in eine Geschichte gezogen, die meisterhaft zwischen Fiktion und realem Leben balanciert. Die historischen Details und das fundierte Hintergrundwissen könnten für einige Leser vielleicht etwas langatmig wirken, doch für mich als Liebhaberin außergewöhnlicher Worldbuildings waren sie ein absoluter Genuss.
Diana und Matthew, beide mit wissenschaftlichem Hintergrund, lernen wir auf beeindruckende Weise kennen – sowohl in der Gegenwart als auch durch Rückblicke in die Vergangenheit. Zwei starke, intelligente und reflektierte Charaktere, die den dunklen Geheimnissen der Vergangenheit Schritt für Schritt näher kommen. Dabei stehen sie nicht nur immer neuen Hindernissen und Feinden gegenüber, sondern entwickeln auch eine Liebe, die jede Grenze sprengt. Eine tiefgehende Verbindung, die ohne jegliche Erotik auskommt und trotzdem berührt.
Auch die Nebencharaktere sind facettenreich und verleihen der Geschichte eine zusätzliche Tiefe. Besonders das wunderschön umgesetzte Found Family-Trope sorgt für Sympathie und lässt die Welt noch glaubhafter erscheinen. Die Suche nach dem mysteriösen Manuskript steht im Zentrum der Handlung. Obwohl die Story eher ruhig erzählt wird, bleibt die Spannung konstant hoch – und endet in einem packenden Cliffhanger.
Wer eine komplexe Fantasygeschichte sucht, mit starken, erwachsenen Protagonisten, einer wunderschönen Liebesgeschichte und überraschenden Wendungen, sollte hier unbedingt zugreifen.
4,5 von 5 Sternen
- Walter Moers
Das Labyrinth der Träumenden Bücher
(1.047)Aktuelle Rezension von: fitreadWenn ein Autor Sätze einbauen darf, die nichts zu einer fortschreitenden Handlung beitragen, dann ist es Hildegunst von Mythenmetz. Sehr genossen habe ich daher seine Erkundung des neuen Buchhaim sowie das Spannung versprechende Ende. Aber die seitenlangen Abhandlungen übers Puppentheater oder die schier endlose Nacherzählung von Band 1, das war für mich zu viel der Ausschweifungen, die ich leicht gefrustet überblättert habe.
- Mariana Leky
Was man von hier aus sehen kann
(906)Aktuelle Rezension von: Hazelmaus101Zunächst einmal hat das Buch einen sehr eigenartigen Schreibstil, an den man sich erst Mal gewöhnen muss. Es beginnt in der Kindheit von Luise und ihrem Freund Martin. Luises Leben ist geprägt durch das idyllische Leben auf dem Land und die Charaktere der Dorfgemeinschaft. Oft habe ich bei den schrulligen Charakteren schmunzeln müssen, doch es steckt auch viel Tragik in der Geschichte. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, bis Luise sich Anfang 20 in einen buddhistischen Mönch verliebt der am anderen Ende der Welt lebt.
FAZIT: Das Buch ist berührend und ich hab die ein oder andere Träne vergossen, jedoch auch viel gelächelt. Trotzdem wüsste ich nicht was das Buch mir für mein Leben sagen soll.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter and the Goblet of Fire
(1.011)Aktuelle Rezension von: Carolin_44Ich liebe Harry Potter und alles was dazugehört- bin ein riesiger Fan!!
Diesen Band finde ich besonders spannend! 10x besser als die Filme, vieles ist nämlich eigentlich ganz anders. ;)Mir gefällt es, das in diesem Teil das erste Mal etwas Romantik vorkommt- die Kids werden erwachsen!
Die Dicke des Buches erschreckt vielleicht erst mal, aber es ist wirklich gut zu lesen & die Story ist spannend sodass es leicht von der Hand geht! - Joanne K. Rowling
Harry Potter and the Chamber of Secrets
(1.049)Aktuelle Rezension von: Jule_EigenerDer zweite Teil verzaubert ebenso wie der erste. Auch wen man selbst keine 12 Jahre mehr ist kann man doch sehr gut mit Harry mitfühlen. Die Geschichte ist wieder unglaublich spannend, selbst wenn man sie gefühlt in und auswendig kennt.
Ein Re-read das sich mehr als lohnt, wenn man sich mal wieder eine Auszeit von der Realität und etwas mehr Magie in seinem Leben wünscht.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter and the Order of the Phoenix
(1.247)Aktuelle Rezension von: sunplantskyIn ‘Harry Potter and the Order of the Phoenix’, the reader follows Harry to his 5th year at Hogwarts. There, he faces many challenges at ones. In school, the O.W.L. exams and a new terrible teacher trouble him. Furthermore, he is dreaming about a long corridor, its meaning being a mystery, and only a few seem to believe that Voldemort is really back.
Although 870 pages might seem a challenge to the reader, I can tell you that the reading is totally worth it. The great way of writing makes time fly. There is so much happening in the story and still, I never felt bored. I loved to see in which way it differs to the movie. I really enjoyed the whole story. To be honest, in the first part, I was a bit annoyed about Harry’s temper, but it made sense for the continuation of the plot. I can only recommend the book.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter and the Prisoner of Azkaban
(934)Aktuelle Rezension von: Jule_EigenerDer dritte Teil hat einen besonderen Platz in meinem Herzen, weil zwei so besondere Charaktere auftauchen.
Das Buch bietet so viele Infos über die „Kindheit“ von Harrys Vater und insbesondere über seine Freunde. Lupins Geschichte berührt mein Herz dabei ganz besonders.
Lupin und Sirius sind eben ganz besondere Freunde gewesen.
Harry wächst in diesem Band wirklich über sich selbst hinaus.Ein toller dritter Teil!
- J. P. Monninger
Liebe findet uns
(423)Aktuelle Rezension von: ReiShimuraFür mich war das Buch in mehr als einer Hinsicht überraschend. Leider waren die Überraschungen nicht nur positiver Natur. Aber fangen wir mal mit den positiven Dingen an.
Das Buch wird aus der Perspektive von Heather erzählt, eine der Hauptpersonen, die mit ihren zwei Freundinnen nach Abschluss der Universität durch Europa reist. Die drei Freundinnen sind grundverschieden, ergänzen sich aber perfekt und man spürt beim Lesen die tiefe Freundschaft, die sie verbindet. Diesen Teil der Geschichte habe ich besonders gemocht.
Auch die Ortsbeschreibungen von Autor J.P. Monninger waren hervorragend. Ich hatte beim Lesen wirklich das Gefühl mit den Protagonisten durch Paris zu schlendern oder im Zug nach Amsterdam zu sitzen. Ich konnte den Wind auf meiner Haut spüren und die verschiedenen Gerüche wahrnehmen. Dies muss man dem Autor wirklich zugutehalten, dass er es mit seinem Schreibstil schafft, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Die Stimmung des Buches ist meiner Meinung nach ziemlich düster und getragen, dies wird auch durch den Erzählstil des Autors unterstrichen. Viele Stellen des Buches sind langatmig und ich habe oft auf die Seitenanzahl geschaut, um zu sehen, wann ich es denn endlich geschafft habe.
Die Geschichte dreht sich um die Liebesgeschichte von Heather und Jack, die sich zufällig begegnen und vom ersten Augenblick unsterblich ineinander verliebt sind. Diese unglaubliche und allesverzehrende Liebe habe ich aber nicht gespürt. Für mich sprang da kein Funke über und es war kein Knistern zu spüren. Dies liegt meiner Meinung nach vor allem an Jack, der mich die meiste Zeit einfach nur genervt hat und dessen Charakter und Verhaltensweisen ich nicht verstehen konnte. Mir ist bewusst, dass Jack den Großteil des Buches absichtlich mysteriös dargestellt wird und dies erst gegen Ende gelöst wird, aber ich fand ihn weniger mysteriös, sondern eher arrogant und nervig.
Liebesromane müssen nicht immer seicht sein oder ein Happy End haben. Bei einem guten Liebesroman sollte es um die großen Gefühle gehen und da dürfen auch gerne mal die Tränen beim Lesen fließen. Leider war hier nichts davon der Fall. An vielen Stellen habe ich mich durch das Buch gequält und mir nur mehr gewünscht, dass es endlich ein Ende hat.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter and the Half-Blood Prince
(1.116)Aktuelle Rezension von: reader_musicloverEs war wirklich sehr interessant, einige der Harry Potter Bände auch mal auf Englisch zu lesen, denn diese waren jetzt die ersten Bücher, die ich überhaupt auf einer anderen (oder Original-) Sprache gelesen habe. Genauso gut geschrieben wie die anderen Bände, aber dennoch nicht mein Lieblingsteil, da er sehr düster ist.
- Nina C. Hasse
Ersticktes Matt (Floodlands 1)
(43)Aktuelle Rezension von: Mike_CoonNina C. Hasse beschreibt in ihrem Buch eine alternative Vergangenheit in der die Folgen des Klimawandels bereits im 19. Jahrhundert erste Auswirkungen zeigen und im damaligen New York die Floodlands entstehen - eine Art Slums auf Stelzen wo die Armen und sozial Schwachen ein neues Zuhause gefunden haben. Und genau hier geschiehen seltsame Morde die es aufzuklären gilt. Das einer der Ermittler anhand von Gesichtszügen auf menschliche Eigenschaften schließen kann, ist etwas besonderes, was der Geschichte eine besondere Note gibt.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Es liest sich gut weg und das ganze Setting ist angenehm unverbraucht. Da Steampunk ja meistens nur in England verortet wird, wirkt selbst das sonst übermäßig genutzte New York wieder frisch. Klare Leseempfehlung und 5 Sternchen
- Mareike Krügel
Sieh mich an
(127)Aktuelle Rezension von: Maiken_BratheDieser Roman hat es geschafft, dass meine Leselust nach Jahren wieder angeknipst wurde. Niemals hätte ich geglaubt, dass dies ausgerechnet durch ein Buch mit Thema "Krebsangst" wäre. Ein Tastfund in der Brust, ein anstrengendes Kind, ein Nachbar mit abgetrennten Daumen... Es klingt nach Chaos, fast schon Slapstick, aber erzählt wird ein Spotlight im Leben von Katharina, die im ganz normalen Leben, mitunter Familienwahnsinn gefangen ist und sich durch die Sorge vor Krebs fragen muss, was bleibt, wenn ich nicht mehr bin.
Mareike Krügel hat einen wunderbaren Sprachstil und sensiblen Humor, der feinsinnig mit einem Thema umgeht, das schwer lasten kann. Mein zweitliebstes Buch von Mareike Krügel.
Meine absolute Empfehlung und ich empfehle noch mehr: Mareike Krügel ist live großartig. Nehmt die Chance war, sie auf Lesungen zu erleben!
- Tom Jacuba
KALYPTO - Die Magierin der Tausend Inseln
(78)Aktuelle Rezension von: ErmelynsEs bleibt spannend, umfangreich und wird endlich aktionlastiger. Die Kämpfe kommen immer häufiger. Die Partien entwickeln einen Hass gegeneinander. Es werden Bündnisse geschlossen. Doch es bleibt nicht schwarz und weiß. Dieser Aspekt gefällt mir. Die Charaktere erhalten Ecken und Kanten und wir finden an allen sachen die wir befürworten und denen wir widersprechen. Selbst einfach Nebenfiguren erscheinen uns so zu weilen undurchschaubar.
Hinzu kommt das Auftreten de reinzelnen Figuren. Schon am Dialekt erkennt man wer von wo kommt und welche Stellung er da hat. Das ist einfach fantastisch. Selbst die bösen mächtigen Magier, die die Menschheit versklaven wollen, zeigen plötzlich menschliche Züge. Wir verstehen Teile ihres Handelns und stimmen ihnen zuweilen sogar zu.
- Friederike Schmöe
Kirchweihmord
(26)Aktuelle Rezension von: abuelitaSandkirchweih in Bamberg…
…und die Stadt in größter Hitze knallend voll. Privatdetektivin Katinka Palfy findet eine tote Frau im Fluss und kurz darauf wird sie mit der Suche nach einer verschwundenen Ehefrau beauftragt. Bald vermutet einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen und ermittelt fieberhaft in alle Richtungen. Denn die Todesursache ist ungewöhnlich und als auch noch am Kirchweihfreitag ein Mann genauso stirbt, ist die Panik bei der Ermittelnden bald mit Händen zu fassen.
Harduin Uttenreuther genannt Hardo will Katinka aus allem heraushalten –aber das funktioniert natürlich nicht.
Es war nett zu lesen und leidlich spannend. Leider kamen die oder das Motiv des Täters überhaupt nicht zur Sprache, das hat mich doch etwas gestört.
- Hanna Caspian
Gut Greifenau - Silberstreif
(144)Aktuelle Rezension von: kunterbunt79Dieses Buch ist das 5 dieser Reihe und spricht mich vom Cover her schon an, wenngleich dieses Buch zu einer Zeit spielt, in der der Glanz der Grafen am verblassen ist.
Es handelt sich um eine Familie, wobei es sich vorwiegend um das Geschehen auf dem Gut Greifenau bewegt. In den 20 er Jahren gibt es viele Ereignisse, die Menschen sind gespalten und wo man nur hinblickt gibt es Veränderungen.
Mhh, doch wo beginne ich zu erzählen, ohne zu viel zu spoilern? Das fällt mir hier wirklich sehr schwer.
Diese Geschichte spielt im Zeitraum von 1923 bis 1928.
Das Grafenpaar hat 4 Kinder, die aber alle schon Erwachsen sind. So haben sie sich aber nicht alle so entwickelt, wie Gräfin Feodora es sich erhofft hat. Ihr Mann nahm sich das Leben und sie selber lebt nicht mehr auf dem Gut, da sie mit Konstantins Lebensweise nicht eins ist. Sie hält immer noch an der vergangenen Zeit fest. Dies als kleiner Einstieg von den vorherigen Bänden.
Konstantin der Erbe des Gutes ist mit einer Dorflehrerin verheiratet und hat allerhand mit dem Gut zu tun. Da hat natürlich die Inflation sehr starken Einfluss auf das Leben dort. Ein Aufschwung ist zu merken, was aber auch mit Investitionen zu tun hat. Kurzerhand wird das Gut so umfunktioniert, dass Sommergäste beherbergt werden können, was natürlich Geld in die Kasse bringt. Doch dies ist nicht alles, denn vom Nachbarn werden ihm noch Steine in den Weg gelegt, dem er aber schnell Herr wird.
So passiert allerhand auf dem Gut, Rebecca die Frau von Konstantin bekommt ein zweites Kind, ein Mädchen und auch bei den Mitarbeitern des Gutes passiert so vieles.
Doch auch von den anderen Geschwistern liest man in diesem Buch. So versucht Katharina den Spagat wischen Medizinstudium, Mama sein und eine gute Ehefrau zu sein, doch wo bleibt sie als Person? Alles nicht so einfach zur damaligen Zeit.
Alexander, der sich ganz der Musik widmet und an Männern Gefallen hat versucht sein Geheimnis für sic zu behalten. Ob er dies schafft?
Ja und dann haben wir noch Nikolaus, der Bruder, mit dem so keiner recht was gemein hat. Er entwickelt sich in eine Richtung, die dann doch politischer ist, als er im Vorfeld dachte.
Ein Buch mit vielen Geschehnissen und so vielen unterschiedlichen einzelnen Geschichten und Schicksalen. Auch wenn man die vorherigen Bände nicht gelesen hat, so wird gekonnt immer wieder erzählt, warum dies nun so ist und ein wenig von der Vorgeschichte erzählt. Mir selber hat das Buch sehr gefallen, wenngleich mir diese Wiederholungen so manches Mal zu viel waren. Aber mir ist auch klar, dass man hier auch die Quereinsteiger mitreißen mag.
Das Buch ist wirklich sehr gut und es lässt sich flüssig lesen. Man ist schnell in der Geschichte drin und kann sich absolut in die einzelnen Lagen hinein versetzen.
Wer solche Familiengeschichten mag, welche dann noch mit Geschichte gespickt ist, ist hier genau richtig. Da ich alle 5 Bände gelesen habe und somit einen Vergleich ziehen kann, würde ich hier 4 von 5 Sternen vergeben. - Gil Ribeiro
Einsame Entscheidung
(95)Aktuelle Rezension von: sansolLeander Lost lebt und arbeitet immer noch bei der portugiesischen Polizei und auch die Bewohner in Fuseta haben sich inzwischen an die etwas ungewöhnlichen Eigenheiten des Deutschen gewöhnt.
Mir hat wieder einmal sehr gut gefallen, wie schnell man mit dem Setting und den Personen vertraut ist. Dieser spezielle Charme der Beschreibungen dieser Gegend wurde meiner Meinung nach gut eingefangen.
Die Story hat mich gut unterhalten auch wenn manches ein wenig überzogen dargestellt wird (die Episode mit dem Boot...). Leanders Verhalten ist mal wieder absolut logisch, er achtet auf Details und verhält sich dementsprechend.
Eine absolute Empfehlung und ich hoffe und warte auf den nächsten Band dieser gelungenen Reihe.
Ach ja, es ist sehr interessant sich die im Buch erwähnte Gegend in Spanien (ich will nicht spoilern) mal bei google maps anzuschauen.
- Michael Petery
Michelangelo - Der Zorn des Schöpfers / Michelangelo - Grabeskunst und Größe
(2)Aktuelle Rezension von: HeikeGDer Meister des Unmachbaren . Auch wenn schon zahlreiche Autoren einen Roman über Michelangelo (vollständiger Name: Michelangelo di Lodovico Buonarroti Simoni) geschrieben haben, stellt sich immer wieder aufs Neue die Frage, ob ein derartiges Unternehmen überhaupt als sinnvoll erachtet werden kann. Kann man über einen solchen Ausnahmekünstler einen literarischen Text verfassen, ohne nicht von vornherein an der Größe eines solchen Stoffes zu scheitern? Aber wiederum reizt wahrscheinlich gerade so ein gewaltiges Sujet wie das Leben Michelangelos immer wieder zu künstlerischer Gestaltung. Irving Stones Roman "Michelangelo - Inferno und Ekstase" jedenfalls, der zugleich die Vorlage für den gleichnamigen Film von Carol Reed gab, ist beredtes Beispiel, dass dieses Unterfangen gelingen kann. . Nun hat sich Michael Petery, der Theologie, Romanistik und klassische Philologie studierte und Gründer und Inhaber eines Bildungsreiseunternehmens ist, an dem Universalgenie versucht; sich behutsam und sensibel dem Florentiner Wunderkind angenähert. Das vorliegende Buch "Michelangelo. Der Zorn des Schöpfers" beinhaltet auf 680 eng bedruckten Seiten Teil 2 und 3 seiner Trilogie (Teil 1: "Frömmigkeit und Ironie"), beginnend im Jahr 1508 bis zu seinem Tod am 18. Februar 1564. . Auf den ersten Blick gewinnt der Leser den Eindruck, dass das Buch gewissermaßen auf zwei Ebenen angelegt wurde. Zum einen gibt es die eher sachliche Erzählung von Michelangelos äußeren Lebensdaten und zum anderen die Schilderung seiner durch Intuition oder Mutmaßung gewonnenen inneren psychischen Entwicklung. Doch mit zunehmender Verinnerlichung des Textes verschmilzt die Wahrnehmung dieser Zweiteilung und die beiden Ebenen werden als ein bewusstes Ganzes erspürt. Petery versucht die inneren Zusammenhänge dort auszuloten, wo es nur sehr wenig oder gar kein konkretes Quellenmaterial gibt. Aber keineswegs verfängt er sich in blinden Spekulationen, sondern der Autor kehrt mit den Möglichkeiten der Literatur innere Wahrscheinlichkeiten heraus, um Michelangelo und seine Kunst besser verständlich zu machen. Dazu erklärt er in einem Interview: "Denn eines ist klar: die Werke Michelangelos sind nicht als solche in fertiger Vollendung vom Himmel auf die Erde versetzt worden, sondern es muss den Menschen Michelangelo gegeben haben, der an dieser Aufgabe gerungen hat, gekämpft, auch gehadert und gezweifelt. Eine auf den ersten Blick rein sachliche Darstellung der Biografie Michelangelos, die nur seine Erfolge und Leistungen aneinander reiht, ist sicher weit mehr von der konkreten Lebenswirklichkeit Michelangelos entfernt als der Versuch, den ich in meinem eigenen Buch unternommen habe." . Entstanden ist ein äußerst menschliches Bild des Ausnahmegenies, da Michael Petery nicht in den blinden und enthusiastischen Bewunderungschor einstimmt, der Michelangelo heroisiert und als einen Halbgott darstellt, der vom Himmel her kommt und die Menschen in Sachen der Kunst unterweist. In seinem Roman wird aus dem Übermenschen ein fehlbarer Mann mit Stärken und vor allem Schwächen. Es menschelt sozusagen. Geradezu großartig gelingt ihm das in solchen Passagen, wo das Fertige noch unfertig war. So zum Beispiel, als Michelanglo zum ersten Mal der schier unbezwingbar großen leeren Fläche der Decke der Sixtinischen Kapelle gegenüberstand und alles Kommende nur als ungewisse Vorstellung in seinen eigenen Ideen vorhanden war. Petery geht mehr als einmal in seinen Schilderungen an jenen Punkt in Michelangelos Biografie zurück, wo es bestenfalls eine erste Ahnung vom kommenden Werk geben kann und entwickelt dann ausgehend von dieser ersten Ahnung seine Darstellung vom Fortgang des entstehenden Werkes. Gerade durch die Deutlichmachung dieses Prozesses erreicht der Autor eine tiefgreifende psychologische Wahrscheinlichkeit und Glaubwürdigkeit. . Gegen Mitte des Romans kristallisieren sich immer mehr Rückblenden auf Michelangelos Kindheit heraus. Hier sind unschwer Freudsche Einflüsse zu spüren. Dazu der Autor: "Freud hat als Erster die Bedeutung der Kindheit für die weitere Entwicklung eines Menschen aufgezeigt. Und in diesem Sinne versuche ich, Michelangelos Kindheit in meinen Roman mit hineinzunehmen. Wenn ich eine plausible Darstellung von Michelangelos Leben liefern möchte, kann ich seine Kindheit unmöglich ausblenden." Michael Petery webt kunstvoll, die durch den frühen Tod von Michelangelos Mutter bei der Geburt seines jüngsten Bruders erlittene Traumatisierung, die den Künstler sein ganzes Leben hindurch verfolgt haben muss, ein. "Nicht umsonst erscheint das Bild von Mutter, Sohn und Tod immer wieder in seinem Werk, von seiner ersten bekannten Arbeit in der Bildhauerschule zu Florenz, der Madonna an der Treppe, bis hin zu seiner letzten Pietà, die sich heute in Mailand befindet und an der Michelangelo noch wenige Tage vor seinem Tod mit neunundachtzig Jahren arbeitete.", erklärt der Autor. . Fazit: Entstanden ist, vor dem Hintergrund der florentinischen und vatikanischen Renaissance zu Anfang des 16. Jahrhunderts, in seinem Duktus ein dem damaligen Zeitgeist angepasstes Werk, das handwerklich auf bemerkenswertem Niveau agiert und den Leser geradezu in den Geist des großen, aber auch zerrissenen Künstlers eintauchen und mit ihm verschmelzen, ihn Teilhaber an seinen Gedankengängen, an seinem Gefühlsleben und an seinen künstlerischen Prozessen werden lässt. Ein - trotz seiner Fülle und Opulenz - wunderbares, ein kluges Buch, mit einem ungeheuer hohen Maß an Empathie in den Menschen Michelangelo!