Bücher mit dem Tag "lesenwert"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lesenwert" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Tintenwelt 1. Tintenherz (ISBN: 9783751300513)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 1. Tintenherz

     (10.818)
    Aktuelle Rezension von: CoffeeToGo

    Inhalt
    Eines Tages warnt ein alter Bekannter von Mo, ihn und Meggie vor einem Mann namens Capricorn. Sie fliehen zu Tante Elinor, um ein kostbares Buch zu verstecken, das Dreh- und Angelpunkt des ganzen ist.
    Nach und nach erfährt Meggie, wer Capricorn ist, was Staubfinger im Schilde führt und was Zauberzunge zu verbergen versucht. Dabei gerät sie selbst immer mehr in Gefahr, bis sie schließlich zur Zielscheibe wird.

    Eigene Meinung
    Viele Jahre ist es her, dass ich das Buch das erste Mal gelesen habe. Aus unerfindlichen Gründen, habe ich die Reihe jedoch nicht fortgeführt. Da ich das jetzt vorhabe, musste ich natürlich Band eins noch Mal lesen. Mir hat dieser rasante Einstieg in die Reihe wieder sehr gut gefallen.

    Zauberzunges Fähigkeit ist es, die das Buch so interessant macht. Plötzlich scheint alles möglich, aber auch so viel gefährlicher.
    Trotzdem ist die Geschichte sehr geradlinig. Es gibt wenig Höhe- oder Wendepunkte. Vieles lässt sich schon erahnen.

    Auch, wenn sie nicht sehr vielschichtig sind, haben mir die Figuren gut gefallen. Staubfinger, der selber nicht weiß, wo er hingehört und einem nur Leid tun kann, Elinor die trotz ihrer Art ein großes Herz hat, Meggie die über sich hinaus wächst und Mo, der eigentlich nur seiner großen Liebe hinterher trauert.

    Fazit
    Bis auf ein paar Kleinigkeiten, hätte man das Ende auch so stehen lassen können. Da ich alle Teile schon zu Hause habe, bin ich gespannt, wie es mit Mo, Meggie und den sagen nun weitergehen wird.

  2. Cover des Buches Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern (ISBN: 9783551320407)
    Marissa Meyer

    Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern

     (1.705)
    Aktuelle Rezension von: Bookfan_98

    Das Buch war flüssig geschrieben, sodass es sich auch relativ zügig lesen ließ. Der Schreibstil war angenehm und bildlich.

     Zudem fand ich die Welt im Buch sehr interessant und gut ausgearbeitet. Auch die Kombination aus Science Fiction und Märchen genauso wie die Handlung, konnten mich insgesamt überzeugen.

  3. Cover des Buches Ich bin Karla (ISBN: 9783945175187)
    Kathi van Beek

    Ich bin Karla

     (16)
    Aktuelle Rezension von: addy1611
    Das Cover und der Klappentext haben mich extrem neugierig gemacht. Der Schreibstil von Kathi van Beek ist so super flüssig geschrieben, man das Buch kaum zur Seite legen kann.

    Der Alltag von Karla mit Ihren zwei Kids, ihrem Mann, dem Hund und dem Hasen ist relativ  normal ;-)
    Ich habe vereinzelt meinen Alltag wieder erkannt und ich finde es absolut klasse, wie Ihre Woche mit allem drum und dran beschrieben ist.
    Super schön beschrieben, fand ich auch, das Kino gehn!

    Ich musste sehr viel schmunzeln und ich bin von dem Buch wirklich begeistert.
    Ich kann es nur empfehlen!
  4. Cover des Buches Der geniale Mister Fletcher (ISBN: 9783746624327)
    Craig Clevenger

    Der geniale Mister Fletcher

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Dies ist die Geschichte von Daniel Fletcher. Oder wie er sich auch gerade nennt, denn Daniel ist auf einer besonderen Flucht. Er ist ein genialer Fälscher, dessen Karriere einem geheimnisvollen Grund geschuldet ist, der ihn in periodisch auftretenden Abständen zwingt, sich mit Drogen vollzupumpen, sich eine neue Identität zulegen zu müssen, um den Fängen eines Psychiatrieaufenthalts zu entkommen. Da er seine Fähigkeiten im Laufe der Zeit perfektioniert hat, gibt es nichts zu fürchten, bis er dieses eine Mal nicht um sich selbst zu schützen kämpft, sondern es seine Freundin betrifft.
    Clavenger hat nicht nur einen großartigen Plot erdacht, sondern auch höchst beeindruckend umgesetzt. Wenn man bereit ist, sich seinem Zickzack-Kurs aus Gegenwart und Zukunft zu unterwerfen und gerade in der ersten Hälfte eine gewisse Ungeduld unterdrücken kann, dann wird man am Ende belohnt. Denn, und das sei hier betont, alles ergibt einen Sinn, die Dramaturgie wird schlüssig und in der zweiten Hälfte nimmt der Roman den Leser in Dauerhaft bis zum überraschenden Ende. Ein interessantes, fesselndes Buch mit Bezug zu den willkürlichen Eingriffen staatlicher "Fürsorge" in das Leben Einzelner. Großartig
  5. Cover des Buches Das Paradies der kleinen Sünder (ISBN: 9783838746340)
    Andrea Camilleri

    Das Paradies der kleinen Sünder

     (46)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Commissario Montalabano kommt ins Stolpern.

    Ein weiterer Kurzgeschichtenband über das Leben, die Liebe und über das Leiden des Commissario Montalbano. Der lebens- und liebeslustige Montalbano hat es diesmal mit der Mafia vor Ort zu tun, die ihrem Polizeirevier ganz schön einheizt, als ein kleiner unbedachter Bandenkrieg ausbricht. Alles mutet wie in Shakespears Romeo und Julia an und endet wie meist bei Camilleri mit einem gewitzen und unberechenbaren Commissario und einem lauten Knall. Weitere kleine Kurzgeschichten bringen einem den Ermittler als Leser ein klein wenig näher und er gewinnt, trotz seiner Eigenarten an Sympathie.

    Camilleri macht klar, dass Italien zwar ein wunderschönes Land mit viel Kultur und besonders gutem Essen ist, aber wie auch andere Länder mit Korruption, politischer Willkür und gnadenloser Geldgier zu konkurrieren hat.

  6. Cover des Buches Plampi (ISBN: 9783943882001)
    Mirjam H. Hüberli

    Plampi

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Buechertina
    Klappentext:
    Plampi, der Hund mit dem leicht verwirrten Blick und unverkennbaren Plampiohren, macht sich auf die Suche nach dem Familienkater Theo-bald. Was ist bloß mit ihm passiert? Es sieht ihm gar nicht so ähnlich, einfach so zu verschwinden. Mucky, die Stubenfliege, begleitet ihn auf der abenteuerlichen Suche. Damit Plampis Familie sein Verschwinden nicht bemerkt, bleibt ihm nur eine Nacht.

    Zum Inhalt:
    Familie Berger, Plampis Menschenfamilie, ist verzweifelt, denn der Familienkater Theobald ist seit ein paar Tagen verschwunden. Obwohl Theobald und Plampi nicht gerade die besten Freunde sind, beschließt Plampi sich auf die Suche nach Theobald zu machen, denn er kann die Trauer der kleinen Berger Tochter einfach nicht ertragen. Um die Bergers nicht noch zusätzlich zu beunruhigen beschließt er sich nachts auf die Suche nach dem Kater zu machen. Hierbei trifft er unverhofft auf viele andere tierische Weggefährten, die ihm bei der Suche helfen. Gleich zu Beginn trifft er auf Mucky, die Stubenfliege, die nun nicht mehr von seiner Seite weicht. Zusammen machen sie sich auf ins nächtliche Abenteuer, um Theobald zu suchen.

    Meine Meinung:
    Was haben mein Sohn und ich gelacht. Mit „Plampi – nur eine Nacht hat Mirjam H. Hüberli eine wirklich unterhaltsame und witzige Abenteuergeschichte für Kinder ab acht Jahren erschaffen. Auch ich, als Erwachsene, hatte meinen Spaß an Plampis Abenteuer, welches wir aus seiner Sicht erzählt bekommen. Besonders toll fand ich den Humor, der sich dank witziger Dialoge und Wortgefechte zwischen den Tieren durch die ganze Geschichte zieht. Ergänzt werden die kurzen und flüssig zu lesenden Kapitel durch liebevolle Illustrationen von Mirjam H. Hüberli. Ich finde die Geschichte hat mit 120 Seiten die richtige Länge für ein Kinderbuch und für einen Erwachsenen ist eine einfache, unterhaltsame und lustige Lektüre für Zwischendurch.

    Mein Fazit:
    Eine humorvolle Geschichte mit liebevollen Charakteren für Jung und Alt!!! Ich vergebe fünf Lesesterne!!!

  7. Cover des Buches In einer Welt von Glas (ISBN: 9783955302528)
    Morris L. West

    In einer Welt von Glas

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  8. Cover des Buches Odyssee - Black Ice I (ISBN: 9781544000299)
    Werner Karl

    Odyssee - Black Ice I

     (10)
    Aktuelle Rezension von: axel_rosenbaum_autor

    Schon bei den ersten Zeilen, die Werner Karl aus seiner Science-Fiction Reihe Odyssee beim letzten SF-Stammtisch Dortmund Vortrag, wusste ich, diese Bücher werden mir gefallen.

    Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.

    Werner schafft es, seiner weiblichen Protagonistin eine Seele einzuhauchen und sie über die gesamte Spanne des Buches interessant zu halten.

    Bérénice Ist Soldatin mit Leib und Seele, aber eben auch eine Frau, die ihre Bedürfnisse nach Geborgenheit und Zuneigung nicht versteckt. Ihre Survival-Skills auf der Flucht aus einem Gefangenenlager sind nicht das Einzige, was mich an ihr beeindruckt hat.

    Genau so plastisch wie die Protagonisten und sämtliche Nebenrollen werden in diesem Buch Flora und Fauna auf fremden Planeten beschrieben.

     

    Mein Fazit zu Band 1 ist eine unbedingte Leseempfehlung, da dieses Buch genauso charmant und beeindruckend stilvoll ist wie der Autor selbst.

     

  9. Cover des Buches Die Katze, die in den Ohrensessel biss (ISBN: 9783404772582)
    Lilian Jackson Braun

    Die Katze, die in den Ohrensessel biss

     (30)
    Aktuelle Rezension von: anchsunamun

    Die Katze, die in den Ohrensessel biss“ von Lilian Jackson Braun ist ein Katzenkrimi, der im Mai 2008 im Lübbe Verlag erschienen ist.

    Jim Quilleran, Reporter beim Daily Fluxion, bekommt eine neue Aufgabe – er soll die Sonderausgabe über Innenarchitektur übernehmen und dass, obwohl er davon so überhaupt keine Ahnung hat. „Elegante Domizile“, so der Titel, führt Quill in eine Welt, in der ein Vorhang eine Draperie ist und auch einfache Farben klangvollere Namen tragen. Doch schon nach der ersten Ausgabe wird Quillerans polizeilicher Spürsinn gefragt, denn aus der luxuriösen Villa, der seine Titelstory gewidmet war, wird eine kostbare Jadekollektion gestohlen und die Hausherrin ist tot. Doch damit fangen die Schwierigkeiten erst an. Mit Hilfe von Koko, seinem Siamkater beginnt Quill zu ermitteln und als sein Kater gar Geschmack an Designermöbeln entwickelt, sind sie auf einer richtig heißen Spur.

    Wer Katzen liebt, wird diesen Krimi lieben und bei einigen Szenen mit Sicherheit an die eigene Katze denken. Die Zusammenarbeit zwischen Quilleran und seinem Siamkater ist wunderbar. Sie verstehen sich auf ihre eigene Weise, liegt wohl daran, dass sie beiden einen Schnurbart haben.  Diese Freundschaft zwischen den beiden wird durch Cookey, eine junge Frau, auf die Probe gestellt, denn Koko scheint sie abzulehnen und beißt. Hier zeigt sich, dass Koko Quilleran sehr viel bedeutet, denn er versucht zu verstehen, warum der Kater das tut und sucht sogar einen Tierpsychologen auf.

    Mir hat die Erzählweise sehr gefallen. Es erinnert ein wenig an die Krimis von Agatha Christie. Das Ende ist gelungen und ich bin gespannt auf den dritten Fall, dann mit zwei Katzen, denn YumYum kommt dazu.

    Wer leichte Unterhaltung für einen lauen Sommerabend auf der Terrasse oder einen kuscheligen Winterabend mit einer heißen Tasse Tee sucht, für den ist dieses Buch goldrichtig. Für Katzenliebhaber ist er ein Muß.

    Und zum Vorlesen gegen Prüfungsangst hilft er auch  - ein bisserl zumindest.

     ...

     

  10. Cover des Buches The Luxembourg Run (ISBN: 9781471903243)
    Stanley Ellin

    The Luxembourg Run

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  11. Cover des Buches Die Katze, die dem Truthahn lauschte - Band 26 (ISBN: 9783958249431)
  12. Cover des Buches Du entkommst mir nicht (ISBN: 9783641100728)
    Mary Higgins Clark

    Du entkommst mir nicht

     (191)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Emily gerät in das Visier zweier Jäger und ausgerechnet ihr Stalker rettet ihr am Ende fast das Leben. Auch wenn Emily erstmal viel Sympathie von mir bekommt, geht sie einem doch hin und wieder auf den Geist, denn sie stellt sich unnötig leichtsinnig an. Auch wenn man zu Beginn den Täter schon vermuten kann, kommen immer wieder Zweifel auf. Das Ende sorgt auf jeden Fall für Gänsehaut.

  13. Cover des Buches Die älteste noch lebende Rebellenwitwe erzählt (ISBN: 9783442430949)
    Allan Gurganus

    Die älteste noch lebende Rebellenwitwe erzählt

     (10)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext
    "Dann ist er gestorben. Hat sein müssen." Lucille Marsden, aufgewachsen in einer Kleinstadt in Carolina, 15 jährig verheiratet mit einem traumatisierten"Rebellenheld" der Konförderierten, mittlerweile im Altersheim einsitzend erzählt von ihrem Leben. Pragmatisch dramatisch und mit, von Humor geprägtem, unbeugsamen Überlebenswillen schildert sie ihre 99 Erdenjahre auf 958 Seiten. Ausschweifend, in scheusslich authentischer Sprache. Mehrmals war ich versucht das Buch ad acta zu legen. Genervt von Stil und Inhalt. Es kam immer wieder zurück und krächzte "Lies mich!" . Lucille gebar 9 Kinder. Trotz einer Hochzeitsnacht die mehr einer Vergewaltigung glich, einer nie aufgehobenen Distanz, bedingt durch seelische Kriegsverletzungen und das (zu ihrer Zeit) noch erheblicher Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern, liebte sie ihren Cap. Manchmal . Wie in einer langjährigen Ehe üblich mal mehr , mal weniger. Geduldig und mitleidig erträgt sie seine Marotten, die Waffensammlung unter dem Bett, das nächtliche Kriegsalbträumen, die sexuelle Gier. Cap scheint es wert gewesen zu sein. Mir, die ich im 21. Jahrtausend lebe ist allerdings immer noch nicht verständlich weswegen. Vielleicht machte das die Faszination dieses Buches aus . Verstehen zu wollen , warum die träumerisch pragmatische Lucy ihren Alten nicht gleich nach der ersten bezogenen Prügel um die Ecke gebracht hat sondern ihn jahrzehntelang mitgeschleift und erduldet hat. Humor, Sex, Erzählkunst und Helfersyndrom erscheinen als Begründung einfach nicht ausreichend. Captain Willi Marsden starb übrigens auf zwei verschiedene Arten ! Selbst Castalia,Lucilles anfängliche Feindin und später beste Vertraute, die in Nerz gehüllte ehemalige Marsden Sklavin, ertrug diesen nie ganz aus dem Krieg zurückgekehrten Macho unter dessen Mutter und Herkunftsfamilie sie und zig andere vor der Befreiung gelitten haben. Die stärksten Stellen waren für mich immer jene, in welchen Lucy ihren Alltag mit den Kindern, das Leben in der Kleinstadt, die Entwicklung in den verschiedenen Jahrhunderten schildert. Trotz des "tu und tät" Erzählstils bunt, anschaulich und augenzwinkernd weise. Auch die Überlebenstips für´s Altersheim (vielleicht kann man sie mal brauchen) waren beeindruckend . Wie sie sich ihre Neugier auf das Leben erhalten konnte ist bewundernswert erzählt. Die Kriegserlebnisse des 13 jährigen Willie Marsden, dem späteren Cap, bleiben dagegen blass. Castalias und Lucilles innere Stärke prägt dieses Buch . Der verloren gegangene Süden schimmert durch, ebenso wie das Leid welches der Bürgerkrieg einer ganzen Generation Amerikaner angetan hat. So faszinierend der Lebenstil des alten Südens war. Es ist gut, dass er unterging und mit ihm die Sklaverei. Auch dies wird in der "Rebellenwitwe" klar herausgearbeitet. Jeder Krieg gründet auf finanziellen Interessen. Der amerik. Bürgerkrieg wurde nicht geführt um die Sklaverei abzuschaffen, dieser Grund war vorgeschoben um die wirtschaftlichen Begehrlichkeiten des Nordens zu kaschieren. Die Abschaffung der Sklaverei war lobenswerter Nebeneffekt, edelte aber eben diesen genauso dreckigen, blutigen , grausamen Krieg der darin allen andren gleicht. Die Faszination von Allan Gurganus Roman liegt eben darin die Kleinigkeiten der Geschichte herauszuarbeiten . Versüßt mit feststehenden alltäglichen Lebensweisheiten, welche man sich immer mal wieder in´s Gedächtnis rufen sollte . Man wird sie benötigen. Fazit : Ein Roman der nervt, plagt und dennoch nicht loszuwerden ist. Bewertung schwierig. Mehr als drei Wochen mit vielen Unterbrechungen hat mich dieses Buch begleitet. 4 Sterne werden es nun doch. Für 5 war es eine zu große Plage und 3 sind definitiv zuwenig. .
  14. Cover des Buches Nachtlichter (ISBN: 9783442718412)
    Amy Liptrot

    Nachtlichter

     (75)
    Aktuelle Rezension von: HansDurrer

    Amy Liptrot ist auf den Orkneyinseln aufgewachsen, einer vom Meer umtosten, windgepeitschten Inselgruppe im Norden von Schottland zwischen Nordsee und Atlantik. Der Hof der Eltern liegt auf der Hauptinsel, auf demselben Breitengrad wie Oslo und Sankt Petersburg. Der Vater leidet an Depressionen und landet zeitweise in der Psychiatrie, die Mutter rettet sich in den Glauben, sie selber flüchtet nach London und in den Alkohol. "Ich trank, bis ich wie tot vor mich hin stierte."

    Ihr Trinken wird von Jahr zu Jahr schlimmer. "Das Trinken ergriff von mir Besitz. Während andere arbeiteten und auf Pubabende verzichteten, um die nächste Stufe hinaufzuklettern, leerte ich Bierdosen am Telefon und unterdrückte das Geräusch beim Öffnen, während ich von unerfüllten Ambitionen erzählte."

    Sie unternimmt ernsthafte Versuche mit dem Trinken aufzuhören, jedes Mal hält sie etwa einen Monat durch. Schliesslich beschliesst sie, das Trockenwerden an die erste Stelle zu stellen. Sie gibt  ihren Job auf, geht zum Arzt und wird an die örtliche Drogenberatung weiterverwiesen. In der Therapie, die auf dem Programm der Zwölf Schritte der Anonymen Alkoholiker (AA) basiert, lernt sie unter anderem: "Ich werde meine Leben lang anfällig bleiben für Rückfälle und andere Formen von Sucht."

    Das Entzugsprogramm ist hart, die wenigsten schaffen es. Sie lernt: Jedes Verlangen ist temporär, immer geht der Drang zu trinken vorüber. Die Gruppengespräche sind hilfreich. "Zu hören, wie Leute im Gefängnis gelebt hatten, in Krankenhäusern, unter fahrendem Volk, in Grossfamilien in Russland oder in Stepney Green zeigte mir Erfahrungswelten, die Lichtjahre entfernt waren von denen mediengesättigter Hochschulabsolventen und ihrem Genörgel auf Twitter."

    Sie schafft den Entzug, doch das ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang, denn wirklich schwierig ist es, trocken zu bleiben. Sie merkt, dass London nicht mehr richtig ist, sie geht zurück nach Orkney, dahin, wo sie sich nie zugehörig gefühlt hat – und wird wieder zum mürrischen Teenager. Doch sie trinkt nicht und weiss, dass jedes Mal, wenn sie darauf verzichtet, obwohl ihr danach ist, sie neue Nervenbahnen im Gehirn stärkt.

     Sie beschliesst, einen Winter auf Papay zu verbringen, einer der kleinsten bewohnten Inseln im äussersten Norden von Orkney, sechseinhalb Kilometer lang, gut anderthalb Kilometer breit, 70 Einwohner. "Es ist ein Trugschluss zu glauben, Insulaner könnten 'allem entfliehen': An einem so kleinen Ort müssen wir mit unseren Nachbarn mehr Kontakt pflegen als in der Stadt. Im Grossen und Ganzen kommen wir gut miteinander aus."

    Die Nachrichten auf der Insel drehen sich ums Wetter, nicht um Politik. Auch wenn sie es gelegentlich vermisst, "zu sehen und gesehen zu werden, und das Gefühl, dicht am Zentrum des Geschehens zu sein", gibt es in Papay jeden Tag einen Moment, an dem ihr das Herz aufgeht. "Wenn ich mich umdrehe zum Beispiel, das Gesicht in den Nordwind halte und den Küstensaum betrachte, an dem ich gerade entlanggelaufen bin. Ich sehe Schwärme von Stärlingen, Hunderte einzelne Vögel, die sich zu fliessenden geometrischen Gebilden formieren und umformieren, um ihre Feinde auszutricksen, und einander folgen, um einen sicheren Platz für die Nacht zu finden."

    Von einer Sucht zu genesen, bedeutet mit sich und seiner Umwelt ins Gleichgewicht zu kommen. Dafür ist innere Sammlung nötig und diese ist nicht für alle gleich, den einen helfen AA-Treffen, anderen Meditation und Amy Liptrot tut es vor allem gut, sich in der Natur zu bewegen (man kann das natürlich auch alles abwechselnd tun). "In Bewegung zu sein, beruhigt mich. Mein Körper ist beschäftigt und mein Geist frei."

    Sie beginnt sich für Astronomie zu interessieren, geht nachts raus um Sterne zu gucken, lernt Dinge, die ihr gefallen, zum Beispiel, "dass sich peripheres Sehen am besten dazu eignet, in weite Ferne zu sehen – weil ein Gegenstand mitunter verschwindet, wenn man ihn direkt ansieht." Indem sie die Welt kennenlernt, lernt sie sich selber kennen. Es ist eine echte Bereicherung, an Amy Liptrots vielfältigen Entdeckungen teilhaben zu dürfen.

    Sie setzt sich auch intensiv mit den Zwölf Schritten der AA auseinander, obwohl sie sich hauptsächlich auf ihre eigenen Therapieformen – Wandern und Schwimmen – verlässt. Sie weiss jetzt, dass Trinken keine Probleme löst und dass 'trocken zu werden' kein Moment ist, "nach dem alles besser wird, sondern ein andauernder, langsamer Prozess des Wiederaufbaus, mit regelmässigen Rückschritten, Schwankungen und Versuchungen." 

    Sich dem Leben zu stellen, erfordert Mut. Nachtlichter ist ein höchst eindrückliches Dokument dieses Mutes.

  15. Cover des Buches Die Katze, die Leim schnüffelte - Band 8 (ISBN: 9783958248274)
  16. Cover des Buches Die Katze, die Gesang studierte - Band 20 (ISBN: 9783958248823)
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