Bücher mit dem Tag "letzte kriegstage"
7 Bücher
- Michael Römling
Schattenspieler
(104)Aktuelle Rezension von: MsChiliEin Buch, in dessen Cover ich mich gleich verliebt habe, das ich dennoch recht lange im Regal stehen hatte. Was ein wenig schade ist, da es mir doch recht gut gefallen hat.
Das Ende des Krieges steht bevor und die ungleichen Jungen Leo und Friedrich treffen aufeinander. Gerade weil sie so verschieden sind, freunden sie sich nach kurzen Startschwierigkeiten an und machen sich auf die Suche nach einem großen Geheimnis.
Das Buch ist allgemein recht düster, was natürlich auch an dem ernsten Thema liegt. Das Ende des Krieges, die grauenvolle Nazizeit mit der Judenverfolgung und die grausamen Morde. Man begleitet die beiden Jungen Leo und Friedrich im Wechsel auf ihrer Suche quer durch das zerbombte Berlin. Ich hatte hier noch auf mehr Informationen zur Kriegszeit und deren Ende gehofft, aber das Buch dreht sich hauptsächlich um die Suche der Kinder nach den geheimnisvollen Paketen. Man erfährt recht wenig über ihre Erlebnisse in dieser schweren Zeit und für mich blieb es so ein wenig oberflächlich, da ich keinen rechten Zugang zu den Charakteren gefunden habe. Aber die Geschichte selbst ist spannend geschrieben und ich habe sie gerne gelesen.
Zwei Jungen, die ein großes Abenteuer erleben in der doch gefährlichen (Nach-)Kriegszeit. Schön zu lesen, obwohl mir die Charaktere etwas fremd geblieben sind.
- Burghart Klaußner
Vor dem Anfang
(2)Aktuelle Rezension von: pardenDIE LETZTEN TAGE DES KRIEGES...
April 1945. Es sind die letzten Stunden, bevor die Hölle losbricht in Berlin und der Häuserkampf beginnt. Die letzten Tage, bevor alles vorbei ist: die Schüsse, das Gebrüll, die Befehle und die Angst. Aber vorher müssen Fritz und Schultz noch einen Auftrag erfüllen. Und der führt sie mitten hinein ins Zentrum der Gefahr. Burghart Klaußner erzählt von zwei Männern, die es geschafft haben, den Krieg zu überleben, indem sie den Kopf unten hielten. Und die es auf den letzten Metrn doch noch kalt erwischt: Sie erhalten den Auftrag, die Geldkasse ihrer Einheit ins Reichsluftfahrtministerium zu bringen. Nach Berlin-Mitte – einmal quer durch die zerbombte Stadt. Und das einzige Beförderungsmittel, das sie haben, sind ihre klapprigen Fahrräder…
In den letzten Kriegstagen in Berlin befindet sich alles in einem heillosen Chaos. In aller Eile werden kompromittierende Papiere vernichtet, verlassen die Verantwortlichen den ihnen zugewiesenen Platz und fliehen, werden Schätze verladen und in Sicherheit gebracht, fallen zahllose Bomben und legen Häuser und Viertel in Schutt und Asche - und niemand weiß, wann genau es so weit sein wird, dass Deutschland kapituliert.
Fritz und Schultz, zwei Männer, die in den letzten Kriegsjahren ihren Dienst fernab der Front an einem kleinen Flughafen verrichten konnten, werden nun mitten in dieses Getümmel gestoßen. Sie sollen eine versiegelte Kassette mit 750 Reichsmark ins Reichsluftfahrtministerium bringen, einmal quer durch die Stadt. Dabei weiß niemand, was einen gleich hinter der nächsten Straßenecke erwartet, und die einzigen Fahrzeuge, die zur Verfügung stehen, sind zwei klapprige Fahrräder.
Die Gefahr lauert überall: die Geldkassette könnte leer sein und ihr Vorgesetzter, der sie damit losgeschickt hat, könnte sich mit dem Geld aus dem Staub gemacht haben; wenn Fritz und Schultz die versiegelte Geldkassette aber aufbrechen, um sich der Summe zu vergewissern, droht ihnen ebenso der Kopfschuss als wenn sie mit leeren Händen im Reichsluftfahrtministerium auftauchen. Auf dem Weg könnte man deutschen Patrouillen in die Hände fallen, die den beiden Männern Fahnenflucht unterstellen - da wird nicht lange gefackelt -, man könnte ebenso auf feindliche Soldaten treffen, von Bomben getroffen werden u.v.m.
Im Grunde also ein Himmelfahrtkommando, das noch dadurch an Brisanz gewinnt, dass sich Fritz und Schultz nicht wirklich über den Weg trauen. Ernst und nachdenklich der eine, gewitzt und schlagfertig der andere, sind sie doch aufeinander angewiesen, auch wenn sie nicht ahnen, was der jeweils andere tatsächlich denkt oder plant. Eines wollen sie aber beide: heil aus dem Krieg herauskommen. Und so machen sie sich auf den gefährlichen Weg...
Laut Burghart Klaußner gab es die beiden Männer und ihre Geschichte, die hier erzählt wird, tatsächlich, und einer der beiden hat dem Autor vor langer Zeit bereits davon berichtet. Da macht es nichts, dass keiner der beiden ein Held ist, von denen Geschichten sonst so gern erzählen - teilweise erinnert das ganze eher an ein Schelmenstück. Die Stimmung der letzten Tage des Krieges wird jedenfalls glaubhaft geschildert, lakonisch oft, nachdenklich manchmal, aufgelockert mit Berliner Jargon und gewitzten Kommentaren.
Dass der Autor selbst die Lesung bestreitet, hat mir gut gefallen. So wird zum einen die Charakterzeichnung deutlicher, da sie genauso eingesprochen werden, wie Burghart Klaußner es sich vorgestellt hat. Zum anderen bringen Betonungen beim Lesen dem Hörer eben gerade die Stellen ins Bewusstsein, die der Autor von besonderer Bedeutung hält. 3 Stunden und 13 Minuten währt die ungekürzte Lesung, die zwar keine besondere Botschaft übermittelt, den Hörer aber die wahnwitzige Atmosphäre der letzten Kriegstage ahnen lässt.
© Parden - Leonie Ossowski
Stern ohne Himmel
(32)Aktuelle Rezension von: eva_caro_seidelEine Gruppe Jugendlicher in einem Musik-Internat, genannt Alumnat: Manche unterstützen die Nazi-Ideologie, manche sind komplett dagegen.
Als die Jugendlichen ein Vorratslager entdecken, beschließen sie, das nicht zu melden, sondern heimlich ihren riesigen Hunger dort zu stillen. Doch als sie den jüdischen Jungen Abiram entdecken und vorerst in das Vorratslager einsperren, um zu beratschlagen, was zu tun ist, sind die Meinungen geteilt. Soll er ausgeliefert werden? Soll man sich der Gefahr aussetzen, verraten zu werden, wenn man ihn nicht meldet?
Dieser Jugendroman lässt ein Stück der deutschen Geschichte lebendig werden und kein Leser kann sich den quälenden Fragen, der Not und den Gewissensbissen dieser Jugendlichen entziehen. Ganz klar fünf Sterne.
- Rainer Lunau
Dresden
(6)Aktuelle Rezension von: Katharina_WallgramEnglischer Pilot verletzt in deutschem Gebiet. Versteckt sich im Krankenhaus. Anna die Krankenschwester und Tochter des Direktirs findet ihn. Sie verlieben sich.
Flüssig und kurzweilig zu lesen. Mitten drin jede Menge Dramen und Szenen. Manche gut beschrieben manche zu schnell abgehsndelt. Das Ende abrupt....
- Luise Rinser
Jan Lobel aus Warschau
(9)Aktuelle Rezension von: WassermannDie sehr lebendig erzählte Geschichte beginnt in den letzten Wochen des zweiten Weltkrieges. Erzählt wird die Geschichte von einer Malerin die vom Bürgermeister des Dorfes in die Gärtnerei geschickt wird um dort bei der Arbeit zu helfen. Sie sieht dort wie die Gärtnerin Frau Olenski einen jungen Juden der bei einem Transport von KZ-Häftlingen entkommen konnte ins Haus bringt. Frau Olenski versteckt und pflegt den halb verhungerten und tief verstörten Juden, der Jan Lobel heißt und aus Warschau kommt und bringt dadurch die im Haus lebenden Menschen in höchste Gefahr. Julia die Tochter von Frau Olenski verliebt sich in Jan Lobel und auch bei den anderen Menschen die in der Gärtnerei wohnen entstehen die unterschiedlichsten Reaktionen wie Angst , Misstrauen , Zuneigung und geheime Liebe. Im Dorf weiss man, das in der Gärtnerei ein Jude beherbergt wird und Julia und ihr Bruder Thomas werden von den Einwohnern deshalb schlecht behandelt. Als Herr Olenski nach Kriegsende zurück kommt verschwindet Jan Lobel und Julia und Thomas vermissen ihn sehr. Die sehr zu Herzen gehende Geschichte von der Not der Menschen ist nie langweilig, sondern stets voll prallem Leben. Besonders gut gefallen hat mir auch die bildlich schön vorstellbare Beschreibung der Arbeitsabläufe in der Gärtnerei. Ein sehr lesenswertes kleines Buch!