Bücher mit dem Tag "leuchtender pfad"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "leuchtender pfad" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Das Geheimnis des Mahagonibaums (ISBN: 9783746630977)
    Sabrina Železný

    Das Geheimnis des Mahagonibaums

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Pachi10

    Die Idee der Geschichte finde ich sehr gut, auch wenn sie etwas von Lucinda Reilys Geschichten abgekupfert zu sein scheint.

    Eine junge Frau (Blanca) macht sich auf die Suche nach den Spuren Ihrer Urgroßmutter.  Schauplatz eine Stadt in Peru. Hilfe hat sie von einem jungen Einheimischen (Emilio) der Gehilfe an der Fotoakademie ist, wo Blanca ihr Stipendium bekommen hat. Man erfährt auch gleich ein bisschen über die Geschichte Perus und die Menschen.

    Die Spurensuche nach der Urgroßmutter ist spannend erzählt, die Hintergründe und die Auflösung schlüssig. Die Puzzelteilchen fügen sich am Ende gut zusammen. So weit, so gut.

    Was mich extremst an diesem Roman gestört hat, ist die übertriebene Darstellung aller Gefühle, die irgendwie in diesem Roman vorkommen. Kein Mensch im wahren Leben ist beleidigt und misstrauisch und spricht nicht mehr mit Einem, nur weil man einmal eine Einladung ausschlägt. Oder kann vor Zorn nicht sprechen nur weil man eine unerwartete Antwort erhält. Warum stellt man also Romanfiguren so dar. Völlig unglaubwürdig, unnötig und nervt beim Lesen. Vor allem wenn die Gefühle von einem Extrem ins andere Fallen. Und man das Gefühl hat, die Hauptdarstellerin leidet an Borderline. 

    Schade denn sonst hätte der Roman die volle Punkteanzahl von mir bekommen. 

  2. Cover des Buches Der Krieg am Ende der Welt (ISBN: 9783518735695)
    Mario Vargas Llosa

    Der Krieg am Ende der Welt

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der umfangreiche Roman erschien im spanischen Original 1981, der Titel wurde wörtlich ins Deutsche übersetzt. Als Vorlage diente Vargas Llosa das 1902 von dem brasilianischen Zeitzeugen Euclides da Cunha veröffentlichte Werk „Os Sertões“, das 1994 unter dem Titel „Krieg im Sertão“ auch auf Deutsch erschien.

    Das Buch erzählt die Geschichte des Kriegs um das brasilianische Dorf Canudos Ende des 19. Jahrhunderts, beruht also auf historischen Ereignissen. Wer möchte, kann sich auf www.bauernkriege.de komprimiert informieren. In diesem Dorf hat der Prediger Antônio Vicente Mendes Maciel besser bekannt als Antônio Conselheiro, der Ratgeber genannt, eine Schar von Getreuen und Anhängern um sich versammelt, die mit ihm die durch die Einführung der Republik sich ergebenden Änderungen ablehnen und bekämpfen. Dies betrifft u.a. die Trennung von Staat und Kirche, die Einführung der zivilen Eheschließung und die Errichtung staatlicher Friedhöfe, aber auch die Durchführung einer  Volkszählung und die Einführung des Dezimalsystems. Die junge Republik schickt ein Truppenkontingent nach dem anderen, doch die Aufständischen wehren sich lange erfolgreich. Erst im vierten Anlauf wird das Dorf vernichtet.

    Ich musste mich in dieses Buch regelrecht hineinarbeiten. Das war über ca. 200 Seiten mühsam und anstrengend. Doch dann fiel es mir leichter. Anscheinend hatte ich mich an den Stil gewöhnt und vor allem die Namen der zahlreichen Protagonisten gelernt, deren wichtigste Vargas Llosa in eigenen, kurzen Abschnitten vorstellt. An den vielen Orten bin ich gescheitert, aber die sind, abgesehen von ein paar signifikanten nicht für das Verständnis des Romans notwendig. Der gesamte Roman wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Schonungslos berichtet der Autor auch die grausamsten Kriegsszenen sehr plastisch. Stellenweise ist das nichts für schwache Nerven. Die ganze Grausamkeit und Unerbittlichkeit des Krieges beschreibt Vargas Llossa in einem Satz, als er den Straßenkommandanten Canudos sagen lässt: „Nehmt die Leichen mit als Straßensperre!“ (Suhrkamp TB, 11. Aufl. 2017, S. 431) Doch die Schilderungen aus den unterschiedlichen Perspektiven führen dazu, dass die Lektüre stellenweise sehr langatmig ist, da der Leser das Ergebnis der Ereignisse bereits kennt, nur die entsprechende Sichtweise noch nicht. Was mir ein Rätsel geblieben ist, sind die orgiastischen Niesanfälle einer der Hauptpersonen. Denen haftet etwas Groteskes an und deren Sinn innerhalb der Geschichte erschloss sich mir nicht, es sei denn, sie stünden für die Groteske des Krieges.

    Kritik an Kriegen ist sicher eine der Intentionen des Autors. Die drastischen Schilderungen stehen in deutlichem Kontrast zur Bedeutung der Angelegenheit. Gerade das macht den Leser so fassungslos. Deutlich zu optimistisch zeigte sich Vargas Llosa allerdings, als er Galileo Gall einmal sagen lässt: „Die Leute werden auf uns, die wir zwischen Grenzen leben und uns wegen Strichen auf der Landkarte gegenseitig umbringen, zurückblicken und sagen: Was für Narren sie waren.“ (ebd., S. 298)

    Soweit ist die Welt noch nicht, nirgendwo. Drei Sterne.

  3. Cover des Buches Tod in den Anden (ISBN: 9783518736357)
    Mario Vargas Llosa

    Tod in den Anden

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania
    Korporal Lituma wurde tief ins Hochland der peruanischen Anden geschickt, um dort gemeinsam mit seinem Helfer Tomás das Verschwinden von drei Männern aufzuklären. Doch niemand will helfen, keiner sagt irgendetwas, obwohl Lituma sicher ist, dass die Bewohner mehr wissen, als sie sagen. Stattdessen müssen Lituma und Tomás sich mit Aberglaube, Mythen und Ritualen der Inkas herumschlagen.
    Die Bücher von Llosa, die ich vorher gelesen habe, haben mir alle auf ihre Art gefallen. Dieses jedoch war ein wildes Durcheinander ohne wirkliche Übergänge. Plötzlich befand man sich in einer der Geschichten, die Tomás erzählt. Nur ein Satz im Hier und Jetzt und dann eine völlig andere Erzählung Tomás'. Ein wirklicher Kriminalfalls war es allerdings auch nicht und am Ende war ich nicht einmal sicher, ob überhaupt irgendwer verschwunden ist.
    Vielleicht in einem typischen, südamerikanischen Stil, da fällt mir wieder ein, warum ich Schwierigkeiten mit südamerikanischen Schriftstellern habe, konnte ich doch leider recht wenig damit anfangen. Nur die Atmosphäre und Gepflogenheiten dieser Länder werden deutlich.
  4. Cover des Buches Erleuchtung (Ein Karen-Stark-und-Paul-Bremer-Krimi 8) (ISBN: 9783548285405)
    Anne Chaplet

    Erleuchtung (Ein Karen-Stark-und-Paul-Bremer-Krimi 8)

     (25)
    Aktuelle Rezension von: TochterAlice
    ......beziehungsweise eine Geschichte, deren Fäden in Peru und in Deutschland, in der Vergangenheit - den "wilden" 60ern, den "ökomäßigen" 80ern - und der Gegenwart zusammenlaufen, steht im Mittelpunkt von Anne Chaplets neuem Kriminalroman.

    Kommissar Giorgio DeLange trifft bei einer Dienstreise in Peru auf eine alte Geschichte, in der der ihm bekannte Karl-Heinz Neumann auftaucht... diese Geschichte hat mit viel Blut und Gewalt und mit großen Verlusten und nicht zuletzt mit der Terrororganisation "Leuchtender Pfad" zu tun. Karl-Heinz Neumann, einer der Player, begegnet ihm schließlich Monate später in der mondänen Umgebung des Maskenballs in der Alten Frankfurter Oper - von Seiten Neumanns ist diese Begegnung mehr als ungewollt, doch was steckt dahinter? Woher kennen sich die beiden, was sind die Hintergründe?

    Wild geht es zu in der "Erleuchtung", wild und wirr - einerseits ist durchaus eine gewisse Spannung vorhanden, die sich durch die gesamte Geschichte zieht, doch zu wirr werden die Entwicklungen teilweise für meinen Geschmack, zu sehr springt die Handlung zwischen Hessen und Peru und verschiedenen Figuren hin und her.

    Anne Chaplet schreibt fesselnd, literarisch anspruchsvoll und mit großer Kenntnis der internationalen Zeitgeschichte, daher ist auch ihr neues Werk auf sprachlicher Ebene ein Genuss und setzt sich wohltuend von der Masse deutscher Krimis ab. Doch leider vermag der Plot diesmal nicht Schritt zu halten mit den schriftstellerischen Fähigkeiten der Autorin, gerade zum Ende hin, wo doch eigentlich aufgelöst werden sollte, im letzten Drittel gibt es leider von allem - abgesehen von einer klaren Struktur und Auflösung - ein bisschen zu viel.
  5. Cover des Buches Roter April (ISBN: 9783518419649)
    Santiago Roncagliolo

    Roter April

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Toller Ansazt, tolles Thema, guter Start und an den meisten Stellen sehr gute Sprache. Aber...... Irgendwann verliert der Autor den Faden und der Krimiplot verliert seinen Pfad und die Geschichte gerät ins stocken. Nichts spannendes bleibt hier mehr übrig, leider. Schade um diesen sympathischen Autor.

  6. Cover des Buches Die blaue Stunde (ISBN: 9783833304262)
    Alonso Cueto

    Die blaue Stunde

     (5)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick



    Adrian Ormache, die Hauptfigur in Alonso Cuetos lesenswertem Roman „Die blaue Stunde“ ist ein Mann, dem es besser nicht gehen könnte. Er gehört als Inhaber einer sehr erfolgreichen Anwaltskanzlei in Lima zum gehobeneren Establishment eines Peru, das seine eigenen „bleiernen Jahre“ hinter sich gelassen zu haben scheint. Er wohnt in einer der besten Viertel von Lima, hat mit Claudia eine wunderschöne Frau, die ihn versteht und in allem unterstützt und mit ihr zusammen zwei Töchter. Alicia, die ältere von beiden, studiert Jura an der Katholischen Universität und tritt selbstsicher in die Fußstapfen ihres Vaters. Ihre Schwester Lucia ist empfindsamer und kann sich sehr für Musik begeistern.  Zu seinem Bruder Ruben hat Adrian seltenen Kontakt, sie sind gar zu unterschiedlich.
    Erfolgreich, mit einer glücklichen Ehe und zwei gelungenen Töchtern gesegnet, öffentlich anerkannt und geschätzt, in einem Land, in dem es nach langer Zeit der Dunkelheit wieder aufwärts geht – das Leben könnte für Adrian nicht schöner sein.

    Und doch wird er quasi über Nacht in einen biographischen Strudel hineingestürzt, der ihn tief in die jüngste Geschichte seines Landes mit dem erbarmungslosen Krieg zwischen den Terroristen des Leuchtenden Pfads (Sendero Luminoso) und der peruanischen Armee und Sicherheitspolizei führt, der an Grausamkeit und Unmenschlichkeit über eine sehr lange Zeit beispiellos war und kaum eine Familie in Peru unberührt ließ.

    Als Adrians Mutter stirbt, nimmt ihn das mehr mit als er vermutet hätte. Doch mitten in seine ungewöhnlich heftige und Züge von Depression annehmende Trauer, erfährt er nach der Beerdigung seiner Mutter von den Rolle seines schon längere Zeit verstorbenen Vaters im erbarmungslosen Krieg gegen den Sendero. Als er Dokumente seiner Mutter durchsieht, entdeckt er einen alten Brief an sie:
    „Senora Beatriz Ormache:
    Ihr Ehemann, der Offizier Ormache, ist ein sehr böser Mann, der großes Unglück über meine Familie gebracht hat. Meine Nichte wurde in Huanta gefoltert und vergewaltigt. Meine Nichte war gut, nie hat sie etwas mit Terrorismus zu tun gehabt, aber ein paar Soldaten sind gekommen und haben sie mitgenommen und Ihr Ehemann Ormache hat sie vergewaltigt, Senora, Missbrauch hat er ihr angetan. Deshalb, Senora, wird Fluch über Ihre Kinder und über Sie kommen, Senora. Für alle Zeit verflucht. Dieser Fluch wird viele Jahre dauern, er wird auf Ihnen und auf ihren Kindern und den Kindern Ihrer Kinder liegen, So wird es sein, Vilma Agurto.“

    Dieser Brief verändert mit einem Schlag Adrians Leben. Er begegnet Chacho, der zusammen mit seinem Vater in der Kaserne des Militärs in Huenta diente. Er bestätigt, daß Adrians Vater in besonders brutaler Weise an Folterungen beteiligt war und sehr oft, nach dem er sich an einer weiblichen Gefangenen vergnügt hatte, diese dann seiner Mannschaft zur Verfügung stellte, bevor sie dann getötet wurde. Auch sein Bruder Ruben bestätigt ihm das Verhalten des Vaters. Und er erfährt von einem Mädchen namens Miriam, die sein Vater geliebt hat, die er bei sich behalten und mit der er gelebt hat und die eines Tages mit einer List aus der Kaserne geflohen ist. Es stellt sich auch heraus, daß Adrians Mutter bis zu ihrem Tod an die Familie Miriams eine Art Schweigegeld gezahlt hat, das diese nun, nach deren Tod, von ihm  verlangt. Wenn diese Geschichte über seinen Vater öffentlich würde, wäre Adrian erledigt. Auch deshalb macht  er sich auf eine abenteuerliche Suche nach dieser Frau, erinnert sich, daß es wohl sie gewesen ist, mit deren Suche ihn sein Vater damals kryptisch auf dem Sterbebett beauftragt hatte und verliert langsam den Boden unter den Füßen seiner so gesicherten und glücklichen Existenz.

    Seine Frau Claudia, der er sich mehr und mehr zu entfremden droht, was ja auch kein Wunder ist, versucht zu verstehen, was in ihrem Mann vorgeht, und es ist kaum zu glauben, daß am Ende des Buches diese Ehe noch besteht

    Nach langer Suche – Adrian hat dabei große Probleme, seiner Arbeit in der Kanzlei nachzukommen, wobei ihm seine Assistentin Jenny eine unschätzbare Hilfe ist – findet er Miriam. Sie versichert ihm sofort, daß er keine Angst zu haben brauche, daß sie irgendetwas der Öffentlichkeit preisgebe und will zunächst nichts mit ihm zu tun haben, schickt ihn weg. Doch Adrian bleibt stur, er will mehr wissen. Sie nähern sich einander immer mehr an, beginnen sogar eine Beziehung, Und sie erzählt ihm die lange, bedrückende Geschichte seines Vaters, ihre Geschichte mit ihm.
    Und er schreibt sie auf für dieses Buch.

    „Die blaue Stunde“ ist ein beeindruckendes Buch der Geschichte einer Schuld, die vom Vater auf den Sohn übergeht und diesen am Leben hindert, ihm das Licht nimmt und ihn ins Dunkle stürzt. Aber er muß sich dieser Geschichte stellen, es führt kein Weg daran vorbei.
    Er hört von Miriam von ihrer abenteuerlichen Flucht, jener „blauen Stunde“ kurz vor Morgengrauen, als die Soldaten sie beinahe gefasst hätten und lange lässt sie Adrian in dem Glauben, ihr Sohn Miguel sei sein Bruder. Dabei setzt er sein Familienleben fort wie gewohnt, aber:
    „In jener Zeit fühlte ich, daß ein anderer Mann Besitz von meinem Körper ergriffen hatte. Auf einmal kam es mir als das Natürlichste der Welt vor, mich so zu fühlen, halb zornig, halb entzückt, eine Mischung, die mich von allen Stühlen vertrieb, auf denen ich saß. Ich dachte nur an Miriam, ich sah ihre Augen, die mich anschauten, und hörte ihre Stimme, wie findest du Miguel, und spürte ihre vollen Lippen auf meinem Mund.“

    „Die blaue Stunde“ ist ein bewegendes und sprachlich anspruchvolles Buch, dem ich gerade in Deutschland eine große Verbreitung wünsche. Denn die von Alonso Cueto in diesem Roman vorgelegte Geschichte aus Peru ist eine Form der Bearbeitung von schrecklicher Vergangenheit und der damit verbundenen Schuld, die über die Generationen hinweg wirkt, wie wir sie in Deutschland etwa seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts in der Literatur zunehmend finden. Es ist sehr interessant, aus fremden Ländern zu hören, wie dort Menschen mit einer politischen Vergangenheit umgehen, deren Schrecken und Terror das Land Peru bis Mitte der achtziger Jahre des 20.Jahrhunderts in großes Chaos stürzte und deren Aufarbeitung nach der Verhaftung von Guzman, dem Führer des Sendero erst langsam beginnt.
    Ich kann das Buch nur empfehlen.

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