Bücher mit dem Tag "lgbtiq literatur"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lgbtiq literatur" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Am Ende sterben wir sowieso (ISBN: 9783038800750)
    Adam Silvera

    Am Ende sterben wir sowieso

     (352)
    Aktuelle Rezension von: Jule_Eigener

    Gefühlvoll und schwer und doch leicht nimmt einen diese Geschichte mit, durch den Tag zweier zufälliger Freunde. 

    Wie wichtig jeder einzelne Tag ist, wird einem erst dann klar, wenn man weiß, es ist dein letzter. 



    Achtung Spoiler!

    Ich warte noch schweren Herzens auf ein Plot Twist oder ein Wunder. Aber die Abstinenz dieser Dinge macht dieses Buch so einzigartig. Es wird einen in die grausame Realität, in der wir nun einmal alle sterben.


  2. Cover des Buches Sag den Wölfen, ich bin zu Hause (ISBN: 9783961610563)
    Carol Rifka Brunt

    Sag den Wölfen, ich bin zu Hause

     (207)
    Aktuelle Rezension von: Mariesu

    Was bringt einen dazu, eine völlig aus der jetzigen Zeit gefallene Geschichte zu lesen, die mit dem eigenen Leben absolut nichts zu tun hat?
    Was bringt einen dazu in der Mitte der Buches weiterzulesen, obwohl man weiß, dass es jetzt nur noch schmerzhafter werden kann.
    Was bringt einen dazu sämtliche Schilderungen einfach hinzunehmen, obwohl diese kaum vorstellbar sind?
    Und wer um Himmels willen, denkt sich so eine Story aus!?
    Es ist vielleicht die Einsamkeit mit der jeder Mensch fertig werden muss und die so treffend durch jede Zeile in Erscheinung tritt, dass es weh tut.
    Das Buch hat mich gefesselt, obwohl ich nicht leicht einzufangen bin. Machtspiele, Gönnertum, Eitelkeit, Eifersucht und das ständige Ringen um das Selbst hätten vor der Kulisse einer tödlichen Krankheit nicht treffender beschrieben werden können. Dass die Hauptprotagonistin eine Jugendliche ist, machte das Ganze noch interessanter.
    Und am Ende entwickelt sich der ersehnte Moment der Freiheit und des Friedens.
    Hierzu ein Jugendgedicht aus "Mensch Wanderer" von Christian Morgenstern (1871 – 1914):

    Wie oft wohl bin ich schon gewandelt
    auf diesem Erdball des Leids,
    wie oft wohl hab’ ich umgewandelt
    den Stoff, die Form des Lebenskleids?

    Wie oft mag ich schon sein gegangen
    durch diese Welt, aus dieser Welt,
    um ewig wieder anzufangen,
    von frischem Hoffnungstrieb geschwellt?

    Es steigt empor, es sinkt die Welle –
    so leben wir auch ohne Ruh’;
    unmöglich, dass sie aufwärts schnelle
    und nicht zurück – dem Grunde zu.

  3. Cover des Buches Freie Geister (ISBN: 9783596035359)
    Ursula K. Le Guin

    Freie Geister

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ursula K. Le Guin hat ihre Utopie über zwei Doppelplaneten 1974 veröffentlicht. Und das merkt man diesem Klassiker der Science Fiction Literatur auch äußerst positiv an. Die vorherrschenden sozialrevolutionären Themen der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts spielen heute kaum noch eine Rolle. Was uns dadurch verloren geht, lässt sich in Freie Geister bestens nachspüren. Urras und Anarres sind Doppelplaneten im Ekumen-Universum. In diesem Universum siedelt Le Guin ihren achtteiligen Hainish-Zyklus an. Dabei ist Freie Geister zeitlich als erster Roman eingeordnet, so dass man die anderen Werke nicht kennen muss. Urras ist der Hauptplanet auf dem die Menschen in mehreren Staaten leben. Eine gescheiterte anarchistische Revolution führte dazu, dass die Revolutionäre auf Anarres übersiedelten. Frei von der Herrschaft der Urassier.

    Die Handlung setzt etwa 200 Jahre nach der misslungenen Revolution ein. Urras ist eine Welt der Hochtechnologie mit unterschiedlichen Staatssystemen: Kapitalismus, Sozialismus, Militärdiktatur. Letztlich sind aber alle Systeme militaristisch und autoritativ organisiert. Urras und Anarres pflegen einen Handelsaustausch, ansonsten existieren keine Beziehungen und das Betreten von Anarres ist für Urassier verboten. Auf Anarres versuchen die Menschen ihre herrschaftslose Gesellschaft zu verwirklichen während sie dem unwirtlichen Planeten das Leben selbst abringen müssen. Hauptperson ist der geniale Physiker Shevek, der dabei ist eine revolutionäre Theorie zu entwickeln, die Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit ermöglichen würde. Auf Anarres wird diese Arbeit allerdings wenig wertgeschätzt, ist man schließlich keine Raumfahrergesellschaft. Auf Urras hingegen ist man sehr an der Theorie interessiert, weswegen Shevek auch nach Urras eingeladen wird. Ein Tabubruch mit Konsequenzen.

    Die mehrdeutige Utopie

    Im Original lautet der Titel The Dispossessed. An Ambiguous Utopia. In den ersten Übersetzungen wurde daraus der deutsche Titel Planet der Habenichtse, was so unsäglich falsch ist, dass er 2006 neu übersetzt wurde zu Die Enteigneten. Eine ambivalente Utopie. Diese wortwörtliche Übersetzung wird dem Anliegen Le Guins natürlich wesentlich gerechter. Die aktuelle Neuausgabe und Neuübersetzung von 2017 trifft es aber meines Erachtens am besten: Freie Geister. Wurde hier doch auf den Wortstamm „possessed“ abgezielt – die Besessenen! Entsprechend sind die dispossessed, die nicht mehr Besessenen oder eben: die Freien! Shevek bestaunt die Gesellschaft der Besitzenden, der Propertarier, und der Besessenen.

    „Briefe an Propertarier, an Bürger von Staaten, die auf der Ungleichheit von Macht basierten, an Menschen, die nicht anders konnten, als ausgebeutet zu werden und andere auszubeuten, weil sie sich der Regierungsmaschinerie unterordneten.“

    Die Urassische Elite versucht Shevek ein angenehmes Leben zu bereiten, damit dieser seine Theorie schnellstmöglich beendet. Schließlich ließe sich durch solch eine Theorie erheblich Macht gewinnen. Und Macht ist das zentrale Element des Romans.

    „Shevek wechselte das Thema, aber er grübelte weiter über die Sache nach. Diese Frage von Über- und Unterlegenheit spielte im gesellschaftlichen Leben der Urassier offenbar eine zentrale Rolle.“

    Dabei ist Freie Geister eine ambivalente, eine mehrdeutige Utopie. Urras ist nicht einfach die in die Zukunft projizierte Welt der 70er Jahre und Anarres die entsprechend dazugehörige Utopie. Keineswegs. Le Guin hat sich mit Marx und Engels, mit Godwin, Goldman, Goodman und mit Mary Shelley und Kropotkin beschäftigt, um ihre Utopie schreiben zu können. Sie zeichnet sich als profunde Kennerin von Soziodynamiken und Gesellschaftsstrukturen aus, ebenso wie von Psychodynamiken und Persönlichkeitsstrukturen. Und unter Menschen ist nichts eindeutig, nichts ist einfach. Menschen und Gesellschaften sind komplex, hintergründig und immer mehrdeutig. So ist Anarres nicht einfach die verwirklichte Utopie, der herrschaftsfreien Gesellschaft.

    „Die Freie Welt von Anarres war in Wirklichkeit eine Rohstoffkolonie des Urras.“

    Die wahre Utopie

    Urras und Anarres sind Spiegelbilder der gesellschaftlichen Ideologien unserer Gegenwart. Und da hat sich in den letzten 50 Jahren wenig getan. Der von Nietzsche beschriebene und von dem Psychoanalytiker Alfred Adler als ein Lebensmotiv festgestellte „Wille zur Macht“, sind immer noch der Krisen- und Konfliktmotor unserer Welt. Ohne neue Utopien, ohne Sinnstiftung und Zielsetzungen, ohne neue Ideen, werden uns die Dystopien die Zukunft weisen.

     „Ideen lassen sich nicht durch Unterdrückung ausrotten. Sondern nur, indem man sie nicht zur Kenntnis nimmt. Indem man sich weigert, zu denken oder etwas zu ändern.“

    Freie Geister ist ein unbedingt lesenswerter Science Fiction Klassiker, der angefüllt ist mit Gesellschaftskritik, die sich nicht damit zufrieden gibt, aus der Vogelperspektive das Allgemeine zu verdammen. Sondern vielmehr werden die gesellschaftlichen Strukturen in den Persönlichkeiten offen gelegt und somit das Spezielle zum Gegenstand der Beobachtung und Kritik gemacht. Individuum und Gesellschaft, der Einzelne und das Kollektiv werden hier neu und zusammen gedacht. Das ist die wahre Utopie Ursula K. Le Guins.

  4. Cover des Buches Willkommen in Berlin (ISBN: 9783867876797)
    Christopher Isherwood

    Willkommen in Berlin

     (3)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint
    1938 vermittelte Isherwood mit dem Buch "Lions and Shadows" Einblicke in sein Leben vom 17. bis zum 24. Lebensjahr - jedoch sind viele Geschehnisse in jenen Jahren verschlüsselt oder gar nicht erzählt worden. Mit dem 1976 erschienenen Roman "Christopher and His Kind" (hier vorliegend) korrigiert Isherwood die Taktik und erzählt sehr ehrlich und direkt von seinem Leben zwischen 1929 (hier endete "Lions"), in welchem er das erste Mal Berlin besucht und seiner Emigration in die Staaten im Jahre 1939. Das Buch liest sich sehr interessant - auch wenn es immer wieder etwas verwirrt, da der Autor Isherwood über "Christopher" berichtet und man sich stets in Erinnerung rufen muß, dass hier nicht von einer anderen Person, sondern über sich selbst berichtet wird. Man gewinnt einen sehr lebendigen Eindruck über das Leben in jener Zeit und das Leben eines Homosexuellen im Speziellen. Die in der Biographie abgehandelten Jahre beschäftigen sich überwiegend mit Isherwood's damaliger großen Liebe zu dem Deutschen Heinz Neddermeyer und den Komplikationen, die sich durch das wachsende Nazi-Regime ergaben. Viele Geschehnisse finden sich auch in dem Theaterstück und Film "Cabaret" wieder (Sally Bowles). Viele bekannte Namen tauchen in Isherwood's Umfeld (Virginia Woolf, Klaus Mann,...) auf und seine Schilderungen im Umgang mit diesen Persönlichkeiten wie auch mit seinen Freunden und Liebespartnern sind manchmal amüsant und manchmal traurig.
  5. Cover des Buches Mein Weg von einer weißen Frau zu einem jungen Mann mit Migrationshintergrund (ISBN: 9783446262072)
  6. Cover des Buches Erhebung (ISBN: 9783453272026)
    Stephen King

    Erhebung

     (201)
    Aktuelle Rezension von: Yps

    "Oben ein Geheimnis, unten eines. Gewicht, Masse, Realität, alles war geheimnisvoll."

    "Vielleicht erhebt sich jeder über sich hinaus, wenn die Zeit zum Sterben gekommen ist."

    Für alle die es noch nicht gemerkt haben, Stephen King ist kein Horrorschriftsteller mehr. Der Grusel in seinen Büchern nimmt ab (!), während der literarische Anspruch zunimmt (!). Das merkt man an dieser Kurzgeschichte besonders deutlich, denn nie war das übernatürliche Element so offensichtlich metaphorisch angelegt wie hier. King erhebt sich über die übliche Genrezuschreibung Horror/SciFi/Fantasy und damit auch über sein bisheriges Selbst. Um einen überstrapazierten Begriff der Literaturwissenschaft zu bemühen: diese Geschichte ist wirklich kafkaesk. Bei Gregor Samsa fragt man ja auch nicht ob ein Leben als Käfer nun Horror, SciFi oder Fantasy ist. Es ist einfach Literatur.

  7. Cover des Buches Giovannis Zimmer (ISBN: 9783423147910)
    James Baldwin

    Giovannis Zimmer

     (108)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    "Giovannis Zimmer" ist ein Roman des amerikanischen Autors James Baldwin, der in den 1950er veröffentlicht wurde. In dem Buch geht es um die Beziehung zwischen dem Amerikaner David und dem Italiener Giovanni in Paris. Der Roman gilt als klassisches Werk der schwulen Literatur und behandelt die Herausforderungen, mit denen homosexuelle Menschen in einer von Vorurteilen geprägten Gesellschaft konfrontiert sind.

    Mittelpunkte der Geschehnisse sind die Bar, in der Giovanni arbeitet und in der sich David und er kennenlernen, sowie Giovannis, den Roman titelgebenden, Zimmer, in das die beiden insgeheim zusammenwohnen aufgrund ihrer prekären Mittellosigkeit, und sich körperlich lieben.

    Ihre Beziehung ist vor allem deshalb von Anfang an zum Scheitern verurteilt, weil David eigentlich mit einer Frau zusammen ist. Seine Verlobte Hella befindet sich auf unbestimmte Zeit in Spanien, um sich selbst zu finden. Und so befürchtet David ihre baldige Rückkehr nach Paris und dass seine heimliche Affäre auffliegt.

    Perspektivisch wird aus der Sicht von David erzählt und die Geschichte liest sich wie eine Erinnerung an die Zeit mit Giovanni und an die gesellschaftlichen Repressalien, an denen die Liebschaft zugrunde gegangen ist. David fühlt sich einerseits leidenschaftlich zu Giovanni hingezogen und andererseits an die Normen und Erwartungen hinsichtlich von Geschlechterrollen erinnert.

    In Wahrheit, und das ist nur meine persönliche Interpretation, sieht er in Hella ausschließlich ein Alibi im Kampf mit sich selbst, seiner Homosexualität und Gefühlen für Giovanni. Er begrüßt die traditionelle Vorstellung Hellas von Weiblichkeit, denn in ihrem Verständnis gilt man nur als Frau, wenn sie verheiratet ist und einen Mann an ihrer Seite hat, und sich als künftige Mutter eigener Kinder und Hausfrau versteht, die sich zart und fürsorglich um ihre Familie kümmert. Dass Hella ihre eigene Identität und Selbstständigkeit untergräbt und ausschließlich durch die Beziehung zu David definiert, hat mich unheimlich traurig gemacht und vor allem wütend auf David, der das wissentlich ausnutzt, um seine Fassade aufrecht zu erhalten und dabei das Leben anderer zerstört.

    „Giovannis Zimmer“ bietet eine tiefgründige Erkundung menschlicher Beziehungen, und Baldwins Schreibstil verleiht dem Roman eine kraftvolle Wirkung, indem er komplexe Emotionen auf literarische Weise vermittelt und Unbehagen beim Lesenden auslöst. Aufgrund der Feststellung, dass ich keine der Figuren sympathisch fand und dass die Geschichte trotzdem oder gerade deshalb einen faszinierenden Sog auf mich gewirkt hatte, muss ich das Buch wohl zu einem meiner Lieblingsbücher überhaupt zählen, oder zumindest als Kandidat meiner Favoriten diesen Jahres (2024)…

  8. Cover des Buches Als ich Amanda wurde (ISBN: 9783423717496)
    Meredith Russo

    Als ich Amanda wurde

     (63)
    Aktuelle Rezension von: emilyrrr
    Die Story war nichts neues und sehr vorhersehbar
  9. Cover des Buches Paul, mein grosser Bruder (ISBN: 9783867870832)
    Håkan Lindquist

    Paul, mein grosser Bruder

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Sikili

    Jonas ist sechzehn Jahre alt und lebt mit seinen Eltern in Schweden. Jonas hat einen großen Bruder - Paul. Doch diesen hat Jonas nie kennengelernt.

    Paul ist im Alter von fünfzehn Jahren durch einen Unfall ums Leben gekommen als Jonas noch nicht geboren war. Doch Jonas spürt das mehr hinter dem Unfall steckt. Da seine Eltern nicht viel über Paul sprechen macht Jonas sich auf die Suche, versucht heraus zu bekommen, was für ein Mensch er war, was er dachte, was er fühlte. 

    Anhaltspunkte sind dabei ein paar alte Fotos, Pauls Tagebuch, was er in einem Geheimversteck findet und einFreund der Familie.

    Das Buch erzählt die Geschichte eines heran wachsenden Jungen, der seiner ersten großen Liebe begegnet, die Liebe zu einem anderen Jungen. Es erzählt von seinen Gedanken, Träumen und Ängsten und dies alles in 70er Jahren, einer Zeit als Homosexualität in der Gesellschaft noch sehr kompliziert war. 

    Das Buch hat mich sehr berührt. Es ist schön geschrieben und verzichtet auf Klischees. Es zeigt die Gedanken zweier Teenager. Hakan Lindquist beschreibt das Leben und auch das Denken von zwei Brüdern, die sich nie kennengelernt haben, sich aber doch sehr nah sind. 

  10. Cover des Buches Bevor wir verschwinden (ISBN: 9783709934333)
    David Fuchs

    Bevor wir verschwinden

     (42)
    Aktuelle Rezension von: LadySamira091062



    David Fuchs erzählt die Geschichte von Ambros,der an einem bereits weit fortgeschrittenem Krebs leidet und Benjamin , Student der Medizin und Ambros Ex-Freund.
    Beide haben sich seit ihrer Trennung in der Jugend nicht mehr gesehen . Benjamin ist sehr überrascht auf den sterbenden Freund zu treffen und seine Gefühle geraten gerade etwas ausser Kontrolle, denn es fällt ihm nicht leicht die berufliche Distanz zu wahren ,die er als behandelnder ,angehender Arzt eigentlich haben sollte.
    Benjamin versucht im rahmen seiner Möglichkeiten Ambros wieder näher zu kommen und ihm noch einige seiner Wünsche zu erfüllen.Seine kleinen Ausflüge mit Ambros scheinen keinerlei Konsequenzen zu haben ,was in der Realität eher nicht sein kann auch wenn Dr Pomp alle Augen zu drückt.

    Der Stil des Buches ist für Menschen ,die nicht im medizinischen Bereich arbeiten oft etwas makaber, denn Benjamin und Dr Pomp haben manchmal einen makaberen Humor ,den man sich in diesem Berufszweig oft zu eigen macht um nicht alles immer zu nah an sich ran zu lassen und was dazu führen kann ,das Außenstehende das falsch verstehen.Doch jeder der in der Onkologie bzw . dem Krankanhaus allgemein arbeitet legt sich im Laufe der Zeit einen Panzer zu ,der sich öfters in recht schwarzem Humor oder makaberen Geschichten ausdrückt um mit dem mannigfaltigen Sterben zu recht zu kommen .
    Was mir allerdings gefehlt hat waren Emotionen und tiefergehende Gefühle. Wenn man nicht erfahren hätte das beide eine Beziehung zu einander gehabt hatten,dann hätten das auch genau so gut die Taten einer mitfühlenden Pflegeperson gewesen sein können. Von daher bin ich doch enttäuscht über die eher beiläufige Schilderung der Geschichte von der ich mir mehr erwartet habe




  11. Cover des Buches Helden für immer (ISBN: 9783896562685)
    Markus Jäger

    Helden für immer

     (3)
    Aktuelle Rezension von: kupfis_buecherkiste

    Noch gar nicht so lange her, kam ich mit Markus Jäger auf einer sozialen Platform in Kontakt. Ich folgte ihm zwar schon länger sehr neugierig, aber wie das ja öfters so ist: ich hatte noch nichts von ihm gelesen. Als ich dann ein Rezensionsexemplar von ihm bekam, habe ich mich sehr darüber gefreut, und war sehr neugierig auf die Geschichte „Helden für immer“.

    Felix und Kilian lernen sich in einer Zeit kennen, die von sehr sehr konservativen Weltbildern bestimmt ist. Gleichgeschlechtliche Liebe ist verpönt und wird sogar strafrechtlich verfolgt. Und so müssen die beiden eine Beziehung im Geheimen führen: so entwickeln beide eine lebenslange Angst, dass ihre Liebe entdeckt werden könnte, und sie dadurch bestraft oder verfolgt werden könnten.

    Und doch, oder gerade deswegen trotzen sie aller Gefahren, die diese große Liebe mit sich bringt. Während von den Familien, von denen sie eh früh getrennt werden, kein Rückhalt zu erwarten ist, finden sie unerwartete Hilfe bei Freunden, die sie sehr lange begleiten werden. Doch diese Liebe ist auch geprägt von Angst und Flucht. Immer wieder müssen sie sogar überstürzt ihren aktuellen Wohnort verlassen, und so finden beide etwas Entspannung über den großen Teich. So entpuppt sich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten für die beiden als große Sicherheit, mit der sie erstmal lernen müssen zumzugehen. Der Wille, sich die Freiheit zu erkämpfen, wird von Erfolg gekrönt. Felix wird als erfolgreicher Autor gefeiert, und Kilian stärkt ihm den Rücken. Und ihre Umgebung geht sehr entspannt mit ihrer Liebe um. So können beide – trotz Höhen und Tiefen – eine Liebe bis zum Schluss leben.

    Während ich am Anfang etwas Startschwierigkeiten hatte, mich in Markus Jägers Schreibstil einzufuchsen, fesselte mich der Schreibstil später umso mehr. Teils abschweifend, wirkt es teilweise, dass die eigentliche Geschichte gar nicht so vorangetrieben wird. Und doch: die Umwege, die am Anfang gegangen werden, sind elementar für diese Liebesgeschichte. Und so erzählt Jäger nicht nur die reine Geschichte von Felix und Kilian, sondern auch die Geschichte eines Kampfes um die Freiheit der gleichgeschlechtlichen Liebe über Grenzen hinaus, der auch heute ebenso wichtig ist trotz aller Erfolge. Mir persönlich hat dieser geschichtliche Streifzug sehr gefallen. Auch der Hinweis eines Protagonisten, dass ihn die Liebe Kilians und Felix‘ an die Liebe seiner Eltern erinnert hat, fand ich sehr treffend.

    Was genau macht die Liebe aus? Dass man sich auch in schlechten Zeiten liebt trotz aller Zweifel? Dass man an ihr arbeitet, und dem anderen auch seinen Erfolg gönnt? Die Liebe, die Markus Jäger beschreibt, hat mich ebenso an die Liebe meiner Eltern und Großeltern erinnert. So wurde gezofft, gestritten, die Meinung des anderen zerpflückt, und am Ende des Tages saßen beide doch wieder Händchen haltend zusammen, und haben sich vertragen. Und so wurde sich um den anderen bis zum letzten Atemzug gekümmert. Und dafür ist es schlicht und ergreifend schnurz egal, wer hier wen liebt.

    Markus Jägers Geschichte über Kilian und Felix kommt ohne Kitsch aus. Die Protagonisten hätten auch Ilse und Erna, oder Maximilian und Petra heißen können. Die Geschichte hätte nebenan geschehen können. Und das macht sie so glaubhaft und liebenswert. Egal welchen Weg ein Liebespaar geht, sie sind Helden ihres eigenen Alltags, der gemeinsam bestritten werden muss.

    Vielen Dank an den Autor und seinen Verlag quer Verlag für dieses zauberhafte Buch!

  12. Cover des Buches Midnight Cowboy (ISBN: 9783351050481)
    James Leo Herlihy

    Midnight Cowboy

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Als James Leo Herlihy im Jahr 1965 den Roman „Midnight Cowboy“ veröffentlichte, erhielt der Roman zwar durchwegs gut Kritiken, konnte aber an dem Erfolg seines vorigen Romans „All Fall Down“ ein Familiendrama, nicht anknüpfen. Obwohl beide Romane verfilmt worden sind, ist es „Midnight Cowboy“ der zu einem Klassiker der Filmgeschichte avanciert ist und für Dustin Hoffmann ein Sprungbrett für die Filmbranche war. Trotz der großartigen Verfilmung bekam der Roman kaum Beachtung geschenkt.

    Dem Blumenbar Verlag ist es nun zu verdanken, dass der Roman von niemand geringeren als Daniel Schreiber ins Deutsche neuübersetzt wurde. Die hervorragende Übersetzung, lässt den Leser die Figuren sehen, so wie es James Leo Herlihy sie gemeint hat: Im Angesicht der Tragik sind sie würdevoll gezeichnet und die Themen, die im Buch behandelt werden, haben an Aktualität nichts verloren. Es geht um Moral, die Inszenierung der Männlichkeit von Charakteren am Rande der Gesellschaft und Krankheit. Ähnlichkeiten zu den Werken von Truman Capote und Tennessee Williams sind frappant zugegen. Diese Geschichte füg sich zu einem lebendigen und authentischen Porträt des amerikanischen (Alb)Traums: Vom Tellerwäscher zum Stricher.


  13. Cover des Buches Hör auf zu lügen (ISBN: 9783328110187)
    Philippe Besson

    Hör auf zu lügen

     (29)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    „Ich glaube wegen des Alleinseins liebe ich ihn. Eigentlich ist es genau das, was mich sofort zu ihm hingezogen hat. Ich liebe es, wie er in sich gekehrt ist, sich absondert und dabei nichts fürchtet.“


    Philippe ist als hochbegabter Sohn des Schuldirektors ein Aussenseiter, seine Mitschüler tuscheln hinter seinem Rücken und rufen ihm Dinge wie „Schwuchtel“ hinterher. Er schwärmt heimlich für Thomas, den Sohn eines Winzers. Als dieser sein Interesse zu erwidern scheint, kann Philippe sein Glück gar nicht fassen. Hin und wieder treffen sich die beiden im Verborgenen und verbringen zärtliche Stunden miteinander...


    @philippebessonauteur autofiktionaler Roman „Hör auf zu Lügen“ ist mit viel Gefühl,ganz zart und zerbrechlich, aber dennoch schonungslos und direkt erzählt. Damit erzeugt der Autor eine unvergleichliche Authentizität und entführt Leser*innen direkt in die französische Provinz des Jahres 1984. 


    Es geht um die erste große Liebe, von der man das ganze Leben lang begleitet wird und die einen nie so richtig los lässt. Genau so hat mich auch diese Lektüre nicht los gelassen. Ich habe mich zwischen den Seiten und den eloquenten Formulierungen förmlich verloren, bin eingetaucht in Bessons Erinnerungen an ein früheres Leben, war hingerissen von der sanften und doch ausdrucksstarken Erzählweise und habe die Trauer sowie den Schmerz und die Verbitterung gespürt.


    Dieses Buch geht unter die Haut und führt einen gedanklich zurück an die eigene erste bittersüße Liebe. Grandios! 

  14. Cover des Buches Die unerklärliche Logik meines Lebens (ISBN: 9783522202367)
    Benjamin Alire Sáenz

    Die unerklärliche Logik meines Lebens

     (21)
    Aktuelle Rezension von: frenx1

    „Die unerklärliche Logik meines Lebens“ ist ein feinfühliges Jugendbuch, verfasst von Benjamin Alire Sáenz. Protagonist ist der 17-jährige Salvador, Sally genannt.

    Sally schließt gerade die Schule ab und muss sich Gedanken über seine Zukunft machen. Aus seiner Perspektive erzählt „Die unerklärliche Logik meines Lebens“ von den Widerfahrnissen des Lebens. Und davon passieren in dem Jugendbuch so einige. Nicht nur, dass die Mutter seiner besten Freundin Sam stirbt, auch seine Großmutter, Mima, liegt im Sterben. Und Sally selbst spürt Veränderungen in sich – immer leichter ist er gereizt und prügelt sich auch mal mit Mitschülern.

    Wie gut, dass Sally einen so verständigen Vater hat und dass er mit Sam über alles reden kann – wenn auch zumeist übers Handy. Sally, Sam und Fito, der später hinzustößt, als er zuhause rausfliegt, bilden in dem Buch eine Schicksalsgemeinschaft mit ähnlichen Erfahrungen im Leben. Gemeinsam können sie über alles reden. Wenn auch manchmal lieber per SMS.

    Die vielen Dialoge – vor allem zwischen Sally und Sam – gehören zur Stärke des Buches. Eine Stärke des Buches ist ebenfalls die große Bandbreite an Themen, die angesprochen wird: der Tod von geliebten Menschen, die schwere Entscheidung, wie es nach dem Schulabschluss weitergehen soll, die Auseinandersetzung mit der Frage, was man über leibliche Eltern, die man nicht kennt, wissen will, Homosexualität, Selbstbewusstsein, Vorurteile, Freundschaft und noch viel mehr.

    Benjamin Alire Sáenz hat allerdings auch ein sehr amerikanisches Buch geschrieben. Die große Bühne der Gefühle wird betreten, wo einem Lebensweisheiten nur so um die Ohren gehaut werden. „Wir müssen unsere Gefühle kontrollieren, damit uns ihre Grausamkeit nicht zu waidwunden Tieren macht“, heißt es etwa an einer Stelle des Buches. Pathos pur muss man bei diesem Buch an manchen Stellen vertragen, ebenso manch sehr wilde Metapher. Beispiel gefällig? „Das Problem mit Tränen ist, dass sie still wie eine Wolke sein können, die über den Wüstenhimmel zieht.“ Aha. Da freut man sich, wenn zwischendurch einfach mal nur Jugendsprache zu hören ist. „Schwere Scheiße, Mann.“ – das ist mir bei einem Jugendbuch deutlich lieber als mit altklugen Lebensweisheiten überzuckerte Melodramatik.

    Nicht ganz nachvollziehen konnte ich, weshalb manche amerikanische Formulierung stehen blieb, weshalb die Großmutter also Mima genannt wird und der Großvater – ausgerechnet! – Popo. Das hätte man in der Übersetzung besser lösen können.

    Etwas anstrengend empfand ich den Erzählstil des Buches. Es sind überwiegendst sehr sehr kurze Kapitelchen, in denen eher episodenhaft erzählt wird. Zwar wird die Handlung chronologisch erzählt, doch sind die häufigen zeitlichen Sprünge dann doch eine Herausforderung, beim Lesen am Ball zu bleiben.

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