Bücher mit dem Tag "lgbtq+"
285 Bücher
- Laura Kneidl
Someone New: Special Edition
(1.663)Aktuelle Rezension von: aileeniehIch habe ehrlich gesagt ziemlich gemischte Gefühle, was dieses Buch angeht. Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen, und auch Julian war ein überaus interessanter Charakter, mit Micah hingegen bin ich leider überhaupt nicht warm geworden. Ich empfand sie als anstrengend, fast schon aufdringlich, jemand, der ständig Aufmerksamkeit fordert, kein Nein akzeptiert und zwanghaft versucht, witzig zu sein. Außerdem hat es mich sehr irritiert, dass sie ihrem Bruder anfangs ständig irgendeinen Blödsinn geschickt hat, anstatt aufrichtig für ihn da zu sein und ihm zu sagen, dass er immer auf sie zählen kann. Ich bin mir aktuell noch nicht sicher, ob ich die Reihe fortsetzen werde…
- TJ Klune
Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte
(864)Aktuelle Rezension von: allemeineendchenMr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte ist für mich ein echtes Herzensbuch. TJ Klune schafft es, mit viel Humor und unglaublich liebevoll gestalteten Charakteren eine Geschichte zu erzählen, die berührt, begeistert und zum Lächeln bringt. Jede Figur ist einzigartig und detailreich ausgearbeitet – genau das ist in einer Geschichte wie dieser so wichtig. Man merkt einfach, wie viel Herz in jedem einzelnen Charakter steckt.
Das Setting hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Das abgeschiedene Heim voller magisch begabter Kinder fühlt sich warm, lebendig und einfach nach einem Ort an, an dem man selbst gerne wäre. Die Mischung aus Spannung und herzerwärmenden Momenten ist für mich perfekt gelungen – es gibt genug Drama, um mitzufiebern, aber gleichzeitig auch so viele schöne, ruhige Szenen, die einfach guttun.
Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass die Geschichte manchmal ein bisschen zu viele Lebensweisheiten bereithält. Mr. Parnassus nimmt hier oft die Rolle des weisen Lehrmeisters ein, der den Kindern und Linus die wichtigen Lektionen des Lebens beibringt. Das ist zwar schön, aber manchmal fühlte es sich ein bisschen zu offensichtlich an.
Trotzdem: Ich habe das Buch geliebt. Es ist warmherzig, lustig und einfach ein absolutes Wohlfühlbuch mit einer wichtigen Botschaft.
- David Levithan
Letztendlich sind wir dem Universum egal
(1.320)Aktuelle Rezension von: SupiPauliDas Buch "Letztendlich sind wir dem Universum egal" wurde von David Levithan verfasst und ist 2012 im Fischer-Verlag erschienen.
Inhalt:
Im Buch geht es um A, der jeden Tag in einem anderen Körper aufwacht. Immer im selben Alter und nie weit von den vorherigen Personen entfernt. Doch dann verliebt er sich unsterblich in Rhiannon. Doch kann eine Liebe funktionieren, wenn man jeden Tag im Körper anderer Personen steckt?
Meine Meinung:
Das Buch ist auf jeden Fall gut erzählt und auch nicht zu lang. Doch für mich persönlich sind zum Ende hin zu viele Fragen offen geblieben. Was war jetzt genau mit Pastor Poole? Kann er wirklich in einer Person länger bleiben? In welchem Körper ist er geboren und warum wechselt genau er jeden Tag seinen Körper? Und noch vieles mehr. Ich hätte mir erhofft, dass dies im Buch untergebracht wäre, denn dann hätte man sich besser ausgekannt. Einen großen Respekt habe ich dennoch vor Rhiannon, denn einen Meschen zu lieben, der jeden Tag anders aussieht, ist eine gewaltige Herausforderung.
Alles in allem ein gutes Buch, obwohl es vor allem anfangs sehr verwirrend ist!
- Lucinda Riley
Die Perlenschwester
(567)Aktuelle Rezension von: Isa_HeDas Buch „die Perlenschwester“ ist der vierte Teil von Lucinda Rileys die sieben Schwestern Reihe und es geht um CeCe. Sie verschlägt es nach Australien, um nicht nur ihre Herkunft zu ergründen sondern auch um ihren Platz im Leben zu finden.
Der Schreibstil der Autorin ist, wie auch in den anderen Teilen der Reihe, sehr angenehm zu lesen, ausführlich und absolut mitreißend. Lucinda Riley erzählt CeCes und Kittys Geschichte sehr bildhaft, sodass ich mir die Landschaften in Australien sehr gut vorstellen konnte und einen guten Einblick in die Zeit um 1900 in Australien bekam. Auch in diesem Buch gibt es wieder zwei Erzählstränge. In der Gegenwart begleitet man CeCe auf ihre Reise nach Australien, um ihre Familiengeschichte zu ergründen und in der Vergangenheit reist man zusammen mit Kitty nach Australien und erlebt, wie sie sich dort ihr Leben aufgebaut hat. Ich mochte beide Erzählstränge sehr gerne und vor allem auch, wie CeCe nach und nach herausfand, in welcher Verbindung sie zu Australien und Kitty Mercer steht. Dabei hat mir der kurzen Einblick, den man in die Bräuche und vor allem die Kunst der Aborigines bekam, besonders gut gefallen.
Etwas erstaunt war ich, wie gut ich mit CeCe als Person klar gekommen bin. Man hat sie in den vorherigen drei Teilen kurz kennenlernen dürfen und dort war sie mir nicht wirklich sympathisch. Im Laufe der Handlung bzw. als CeCe in Australien ihre Geschichte erkundete, wuchs sie mir immer mehr ans Herz und ihre Wandlung im Laufe der Handlung empfand ich als durch und durch positiv. Kitty mochte ich hingegen vom ersten Moment an sehr gerne und ich bewunderte ihre Willensstärke, die sie im Laufe der Jahre entwickelte. Sie kam als junges Mädchen und Reisebegleiterin nach Australien und lernte dort die Familie Mercer kennen. Durch Kitty bekam man einen sehr guten Einblick in das damalige Leben in Australien und erfuhr etwas über die Perlenfischerei, was ich sehr spannend fand. Aber auch die Missstände zur damaligen Zeit lernte man kennen, wie die Unterdrückung der Aborigines.
Mir hat „die Perlenschwester“ insgesamt sehr gut gefallen. Ich hatte einige spannende Lesestunden mit dem Buch verbracht und habe CeCes Geschichte unglaublich gerne gelesen. Ich vergebe daher volle fünf Sterne und kann das Buch und auch die ganze Reihe nur sehr empfehlen.
- Taylor Jenkins Reid
Die sieben Männer der Evelyn Hugo
(743)Aktuelle Rezension von: Linda_NicklischEndlich habe ich nun auch ein Buch von Taylor Jenkins Reid gelesen. Bei Bookstagram kommt man um die Autorin nicht mehr drumrum. Wurde also Zeit, mir selbst ein Urteil zu erlauben.
Evelyn Hugo hat sieben Männer überlebt und alle Welt ist scharf auf ein Interview mit ihr. Nun soll es ausgerechnet Monique Grant die Chance bekommen, selbst ihre Chefin hat keine Ahnung wieso. Der Deal entpuppt sich als riesig, aber Evelyn hat ihre Geheimnisse.
Das muss man Jenkins Reid lassen, sie weiß es geschickt Wendungen zu legen und einem bis zum Ende im Dunkeln tappen zu lassen. Ich hatte ständig andere Ideen, was der Grund für Hugo sei, Monique zu engagieren, aber keine war richtig.
Das Buch liest sich wahnsinnig schnell und ist durchaus unterhaltsam und doch hat es mich mehr als einmal genervt. Dieser Fokus auf Evelyns Brüsten und ihrem Aussehen war mir irgendwann einfach zu viel. Mag sein, dass die Zeiten anders waren. Vielleicht war Hugo auf ihre Art Feministin, spielen tut sie aber gezielt mit ihrem Aussehen. Und so dreht sich die Geschichte zwar um.ihr Leven, aber zum großen Teil eben auch immer um Äußerlichkeiten. Daher fehlt es dem Buch auch an Tiefe, die ihm sicher gut getan hätte.
Dennoch habe ich das Buch gern gelesen und werde vielleicht auch weitere der Autorin lesen.
- John Green
Will & Will
(557)Aktuelle Rezension von: Libby196Laut Titel und Klappentext habe ich eine Geschichte erwartet, die sich um die beiden Wills dreht (eigentlich habe ich auch eher an eine Liebesgeschichte zwischen den beiden gedacht). Dabei lernen die Wills sich erst nach der Hälfte des Buchs überhaupt kennen, haben danach gar keinen Kontakt und treffen nur am Ende nochmal kurz aufeinander. Eigentlich hätte das Buch vielleicht besser "Tiny und die zwei Wills" geheißen. Denn um Tiny (Will 1 bester Freund und späteres Love Interest von Will 2) ist eigentlich viel mehr die Hauptfigur.
Ansonsten gibt es ein paar typische Teenager-Irrungen-und-Wirrungen, aber nichts, was mich aus den Socken gehauen hätte. Vielleicht lag es an der Übersetzung, aber viele Dialoge fand ich merkwürdig. Und die ganzen Liedtexte klingen im Original wahrscheinlich auch besser/sinnvoller.
Es werden einige wichtige Themen angesprochen, darunter auch Depressionen, durch den Umgang der Protagonisten damit und die oft merkwürdigen Formulierungen kam der Ernst des Themas aber irgendwie nicht richtig rüber.
- Madeline Miller
Das Lied des Achill
(431)Aktuelle Rezension von: GelincikIn dem Buch "Das Lied des Achill" von Madeline Miller geht es um Achill und Patroklos, die von klein auf befreundet sind. Als sie von Helenas Raub erfahren, ziehen sie nach Troja, ohne zu wissen, was sie erwartet...
Mir gefällt der Schreibstil, weshalb ich das Buch relativ schnell beendet habe. Da ich mich gut im Bereich der griechischen Mythologie auskenne, ist es mir besonders wichtig, dass der historische Hintergrund richtig ist.
Auch das Cover ist ansprechend genug. Das Buch sieht einfach nur toll aus im Bücherregal.
Da ich die Autorin schon aus einem anderen Buch kenne, welches mir ebenso zugesagt hat, werde ich mir auch noch weitere Werke von ihr anschauen und vergebe gerne 4 von 5 Punkten für dieses Buch.
- Benjamin Alire Sáenz
Ari und Dante 1: Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums
(262)Aktuelle Rezension von: herr_hygge„Ich hätte gern gewusst, wie es ist, jemandem die Hand zu halten. Ich konnte mir vorstellen, dass man manchmal alle Geheimnisse des Universums in der Hand eines anderen entdecken konnte.“
Ari wächst in den 80er Jahren in El Paso auf, er ist ein wortkarger und in sich gekehrter Teenager, hat starke Selbstzweifel und verliert sich häufig in Gedanken an seinen älteren Bruder der im Gefängnis sitzt. Dante ist das komplette Gegenteil von Ari, er ist selbstsicher und kann sich gut ausdrücken, darüber hinaus ist er sehr interessiert an Kunst, Poesie und Literatur.
Die beiden begegnen sich während der Sommerferien im Schwimmbad. Dante bemerkt schnell, dass Ari nicht schwimmen kann und bietet ihm an, es ihm beizubringen. Schnell werden die beiden ungleichen Jungs enge Freunde, lachen gemeinsam, teilen Bücher, Gedanken und Träume. Dabei beginnen sie völlig unbewusst, die Welt des jeweils anderen zu verändern.
Das Buch verweilte 5 Jahre auf meinem Stapel ungelesener Bücher, was definitiv viel zu lange war. 🙈
Anfangs habe ich zwar ein bisschen gebraucht um mich in das Buch einzufinden, aber nachdem ich angekommen war, viel es mir schwer es aus der Hand zu legen. Ich wollte unbedingt wissen welche Geheimnisse des Universums Ari und Dante entdecken und wie sich das zarte Band der Freundschaft zwischen den beiden entwickelt.
Benjamin Alire Sáenz hat mit „Aristoteles und Dante“ einen überaus gefühlvollen Coming-of-Age-Roman geschrieben, der die Geschichte zweier Jungen wieder gibt, die sich auf eine vielschichtige Entdeckungsreise begeben. Was sie dabei finden ist Freundschaft, Loyalität, Vertrauen und Liebe.
Letztendlich bleibt mir zu diesem Buch nur eines zu sagen: Es ist fantastisch! 😍🥰 - André Aciman
Call Me By Your Name
(105)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderItalien 1982. Es ist Sommer, es ist heiß, die Pfirsichbäume tragen viele Früchte und der siebzehnjährige Elio hat ein Gefühlschaos in sich. Ein Havard Student kommt bei ihnen im großen Haus unter und dieser Oliver und ein Mädchen aus dem Dorf, bringen ihn völlig durcheinander. Elio liebt die Musik und die Literatur und verliert sich in Tagträumen, schwimmt im Pool und dem großen See und kostet von den saftigen Früchten und dann gibt es die erste Berührung... Call me by your name ist sanft und schön und vor allem klug. Ohne Effekthascherei wird die Geschichte erzählt und es gibt so wunderbare Momente. Wärem, Liebe, Leidenschaft und Glut, aber auch Verzweiflung und Verwirrung, Angst und Tränen. André Aciman ist ein großartiges Buch gelungen und er erzählt eine wunderschöne Geschichte. Sechs Wochen Italien bringen uns Leser auch völlig durcheinander und die Hitze flirrt über die Bäume, genauso wie der Regen auf die Blätter prasselt. Etwas kostbares und besonderes und die Verfilmung ist auch ganz wunderbar gelungen.
- Anne Freytag
Den Mund voll ungesagter Dinge
(687)Aktuelle Rezension von: R_D1Meine Meinung:
Anne Freytag ist eine bekannte Autorin des problemprientierten und psychologichen Jugendromans. Auch in diesem wunderschönen signalroten Buch, schildert sie explizit über familiäre Probleme, Se* und die Suche nach sich selbst. Ihre Ehrlichkeit macht diesen Coming-of-Age-Roman zeitlos. Sophie, die siebzehnjährige Protgonistin im letzten Schuljahr, begegnet Alex, mit der sich alles ändert... eine Coming-Out-Geschichte, die mich rührt und bewegt und ordentlich fahrt aufnimmt!
Empfehlung:
Für mich ist das Buch ein persönlicher Klassiker im Regal. Von hübschen Details wie der Lieblingsdisneyprinzessin von Sophie (und mir!) bis hin zu den vielfältigen Erfahrungen, in denen man sich in diesem eigenwilligen Mädchen, das auf der Suche nach sich selbst ist, wiederfindet. Das Buch zu lesen, macht einfach Spaß und nimmt einen mit... ich würde es jungen queeren Mädchen besonders in die Hand drücken, denke aber auch, dass das Buch vielen Jugendlichen etwas zu bieten hat von Empathie bis zur Überwindung der eigenen Unsicherheit!
- Bernardine Evaristo
Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019
(162)Aktuelle Rezension von: Sophie-ClaireIch liebte den Stil, die Thematiken, die Perspektiven. Die Fähigkeit, eine Geschichte aus mehreren Perspektiven darzustellen, ist grandios. „Frau Girl etc.“ ist ein brillanter, einfühlsamer Roman, der das facettenreiche Leben von Frauen of Color, in Großbritannien erforscht. Die Autorin erzählt die Geschichten von zwölf unterschiedlichen Charakteren in einer kunstvollen, vielschichtigen Weise, die die Themen Identität, Geschlecht, Sexualität und soziale Klasse geschickt verwebt. Der Roman beeindruckte mich durch seinen einzigartigen Schreibstil, der Poesie und Prosa kombiniert. Ohne auf Satzzeichen und klassische Erzählstrukturen angewiesen zu sein, schafft Evaristo eine Dynamik, die dem Werk eine hohe Lebendigkeit verleiht. Die Figuren wirken authentisch und lebendig – jede von ihnen ist komplex, hat eine eigene Stimme und eine persönliche Geschichte, die sich oft in unerwarteten, berührenden Momenten entfaltet. Zudem toll ist Evaristos Fähigkeit, tiefgreifende gesellschaftliche Fragen in die Geschichten der Charaktere einzuflechten, ohne belehrend zu wirken. „Frau Girl etc.“ fordert die Leserinnen und Leser auf, sich mit Fragen von Rassismus, Sexismus und Identität auseinanderzusetzen, und vermittelt gleichzeitig eine inspirierende Botschaft von Selbstfindung und Ermächtigung.
- TJ Klune
Das unglaubliche Leben des Wallace Price
(337)Aktuelle Rezension von: DrachenbuecherhortT. J. Klune hat sich mit seinen Geschichten einen Namen gemacht, die voller Wärme, Humor und Tiefgang sind. Sein Buch „Das unglaubliche Leben des Wallace Price“ ist ein weiterer Beweis für sein erzählerisches Talent und beschäftigt sich mit Themen wie Verlust, Liebe und der Akzeptanz des Lebens. Diese berührende Geschichte ist zugleich humorvoll und tiefgründig – eine Kombination, die Klune meisterhaft beherrscht.
Die Handlung beginnt mit Wallace Price, einem erfolgreichen, aber gefühlskalten Anwalt, der sein Leben nur auf Arbeit und materielle Dinge konzentriert. Zwischenmenschliche Beziehungen spielen für ihn keine Rolle, und als er unerwartet stirbt, hinterlässt er kaum eine Lücke im Leben der Menschen um ihn herum. Das wird ihm schmerzlich bewusst, als er bei seiner eigenen Beerdigung dabei ist und die wenigen Anwesenden weder wirkliche Trauer noch echte Zuneigung zeigen. Doch Wallaces Reise endet nicht mit seinem Tod. Stattdessen wird er von einer mysteriösen Frau namens Mei abgeholt, die ihn zu einer besonderen Teestube bringt. Diese Teestube wird von einem Mann namens Hugo geführt. Es ist ein Ort des Übergangs, an dem Seelen lernen, loszulassen und ihren Weg ins Jenseits zu finden. Doch Wallace ist nicht bereit, einfach so zu gehen.
Was folgt, ist eine tiefgreifende, bewegende und oft humorvolle Reise, auf der Wallace lernt, sein eigenes Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Er erkennt, wie sehr er seine Zeit auf Erden verschwendet hat, und beginnt, sein Dasein – wenn auch posthum – neu zu definieren. Während er sich mit Hugo, Mei und anderen Figuren in der Teestube auseinandersetzt, begreift er die Bedeutung von Menschlichkeit, Liebe und der Fähigkeit, zu vergeben.
T. J. Klune entfaltet in diesem Buch eine Erzählkunst, die mit einer bemerkenswerten Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit besticht. Die großen Themen des Lebens – Tod, Verlust und Veränderung – werden nicht als düstere, unüberwindbare Hindernisse dargestellt, sondern vielmehr als Teil eines natürlichen Prozesses, der sowohl Herausforderungen als auch Wachstumsmöglichkeiten bietet. Mit einer sanften, fast spielerischen Herangehensweise schafft es Klune, diesen schweren Stoff zugänglich und sogar tröstlich zu gestalten. Im Mittelpunkt dieser Reise steht Wallace Price, dessen Entwicklung eine erstaunliche Tiefe aufweist. Zu Beginn ist er der Inbegriff eines kalten Geschäftsmanns, der sein Leben ausschließlich nach Zahlen, Erfolg und Kontrolle ausgerichtet hat. Doch Klune lässt Wallace nicht in diesem Zustand verharren. Schritt für Schritt, Szene für Szene, entblättert er die Schichten eines Mannes, der sich jahrelang hinter einer Fassade aus Härte und Unnahbarkeit versteckt hat. Diese Wandlung geschieht nicht über Nacht, sondern wirkt durch ihre behutsame und realistische Darstellung umso authentischer. Wallace’ Verwandlung hin zu einem einfühlsamen, liebenswerten Charakter ist inspirierend, weil sie zeigt, wie sehr wir als Menschen in der Lage sind, uns zu verändern. Selbst wenn es scheinbar zu spät ist, selbst wenn wir uns unveränderlich fühlen, gibt es Momente und Begegnungen, die unser Herz öffnen können. Klune beweist, dass der Weg zu Mitgefühl, Liebe und Selbstakzeptanz kein geradliniger ist, sondern ein Pfad voller Stolpersteine und Selbsterkenntnisse – und dass gerade diese Reise uns zu den schönsten Aspekten des Menschseins führt.
Das Buch trägt eine universelle Botschaft: Es ist nie zu spät, um zu sich selbst zu finden, das Wesentliche im Leben zu erkennen und alte Fehler hinter sich zu lassen. Wallace’ Geschichte zeigt, dass selbst ein abgeschlossenes Leben – symbolisiert durch seinen Tod – nicht das Ende der Entwicklung bedeutet. Die Möglichkeit, zu wachsen, bleibt bestehen, solange wir bereit sind, hinzuschauen und die Veränderung zuzulassen. Klunes warme, feinfühlige Erzählweise verleiht dieser Erkenntnis eine besondere Strahlkraft und lässt einen hoffnungsvoll und berührt zurück.
Die Charaktere in „Das unglaubliche Leben des Wallace Price“ sind außergewöhnlich lebendig und facettenreich. Wallace, der anfangs so abweisend wirkt, wird nach und nach zu einer Figur, die den Leser berührt und dessen Geschichte man gespannt verfolgt. Hugo, der ruhige und mitfühlende Betreiber der Teestube, ist der Anker, an dem Wallace sich orientiert. Seine Weisheit und seine bedingungslose Akzeptanz erinnern daran, wie wichtig es ist, einfühlsam mit anderen umzugehen. Auch die quirlige Mei und Hugos Großvater Nelson, dessen Geist immer noch in der Teestube verweilt, bringen Witz und Leichtigkeit in die Erzählung, ohne dabei die Tiefe der Geschichte zu mindern.
Klunes Schreibstil ist eine wahre Freude. Seine Worte sind poetisch und durchdacht, und doch schafft er es, humorvolle und ernste Passagen mühelos miteinander zu verbinden. Die Dialoge sind scharf und oft von einer ironischen Leichtigkeit, die die schwereren Themen des Buches ausgleicht. Zugleich findet der Autor immer wieder Momente für tiefe Reflexionen, die den Leser innehalten und über das eigene Leben nachdenken lassen.
„Das unglaubliche Leben des Wallace Price“ ist mehr als nur eine Geschichte über Leben und Tod. Dieses Buch ist ein Trostpflaster für die Seele, besonders in Zeiten, in denen man mit Verlust oder schwierigen Entscheidungen konfrontiert ist. Klunes Geschichte erinnert daran, dass die Liebe – sei es die zu anderen oder zu sich selbst – das Wichtigste ist, das wir haben. Es ist ein Buch, das dazu einlädt, die eigene Existenz zu überdenken: Was bedeutet es, wirklich zu leben? Welche Spuren hinterlassen wir in den Herzen der Menschen, die uns umgeben? Und wie können wir Frieden mit dem Unvermeidlichen schließen? Klune bietet keine einfachen Antworten, doch er zeigt, dass Liebe und Mitgefühl selbst in den dunkelsten Momenten Licht spenden können.
Am Ende bleibt man mit einer tiefen Zufriedenheit zurück. Wallace Price mag zwar gestorben sein, doch seine Reise ist eine lebendige Erinnerung daran, dass es nie zu spät ist, das Leben zu genießen und mit anderen in Verbindung zu treten. T. J. Klune hat mit diesem Buch ein Werk geschaffen, das zum Lachen, Weinen und Nachdenken einlädt – ein literarisches Geschenk, das man nicht so schnell vergessen wird.
- Casey McQuiston
Royal Blue
(456)Aktuelle Rezension von: BibiBuecherbiberRoyal Blue erzählt die Geschichte von Alex, dem Sohn der US-Präsidentin, und Henry, einem britischen Prinzen. Eine Liebesgeschichte mit so viel Humor, Herz und Tiefgang, dass ich gar nicht mehr auftauchen wollte. Und ja, auch Biber lieben Happy Ends!
Was ich besonders mochte: die Dialoge! So witzig, clever und charmant, dass ich oft laut losgeprustet habe. Casey McQuiston schafft es, ernste Themen wie Familie, Verantwortung und Identität in einer Geschichte zu verpacken, die das Herz erwärmt und gleichzeitig vor Energie sprüht.
Eine königliche Liebesgeschichte, die euch zum Lachen, Seufzen und Mitfiebern bringt. Perfekt für alle, die nach einem Buch suchen, das das Herz höher schlagen lässt.
- Ali Hazelwood
Love on the Brain – Das irrationale Vorkommnis der Liebe
(347)Aktuelle Rezension von: Whale_in_the_CloudsBee ist Neurowissenschaftlerin aus Leidenschaft. Daher zögert sie nicht, den Job bei der NASA anzunehmen, auch wenn sie dort mit ihrem Erzfeind, Levi, zusammenarbeiten muss. Doch Marie Curie hätte sich davon auch nicht abhalten lassen! Doch vielleicht ist Levi gar nicht ihr Feind, sondern eher die frauenfeindliche Umgebung, in der sich Wissenschaftlerinnen leider immer wieder finden.
Das Buch ist aus der Sicht von Bee geschrieben, die als Frau für ihren Platz in der Wissenschaft kämpft. Sie ist sympathisch, authentisch und zeigt sehr viele Probleme, mit denen sich Frauen leider einfach aufgrund der Tatsache, dass sie Frauen sind konfrontiert sehen. Mich hat hier besonders beeindruckt, dass Bee für mehr Freiheit und fairere Bewertung kämpft, nicht nur für Frauen, auch wenn diese sehr im Fokus stehen.
Levi ist als Charakter auch super spannend, auch wenn ich die Story der beiden etwas vorhersehbar fand, nachdem ich mittlerweile einige andere Bücher der Autorin kannte. Trotzdem ist die Chemie zwischen ihm und Bee toll, einfach mitreißend und mit kribbelndem Bauch.
Der Schreibstil ist dabei wie gewohnt mitreißend, sodass ich das Buch wieder einmal nicht aus der Hand legen konnte. Die Autorin gehört auf jeden Fall zu meinen Lieblingsentdeckungen dieses Jahr bisher und ich freue mich schon auf die nächsten Bücher, die ich von ihr lesen werde.
Eine klare Empfehlung, nicht nur aber besonders für alle Frauen, die in der Wissenschaft arbeiten und tagtäglich für sich einstehen müssen!
- Casey McQuiston
Red, White & Royal Blue (English Edition)
(165)Aktuelle Rezension von: abouteverybookHandlung: Der Prinz Henry von Wales und der Präsidentensohn Alex können sich nicht ausstehen und bekommen sich bei jedem Zusammentreffen in die Haare. So auch auf der Hochzeit von Henrys Bruder, wobei es diesmal zu einem Chaos führt. Das Königshaus und die Präsidentin sind sich einig: Um Schadenbegrenzung zu betreiben müssen Henry und Alex so tun als ob sie die besten Freunde wären. Das beinhaltet aber auch, dass sie sich bei öffentlichen Veranstaltungen zusammen zeigen. Doch je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr fällt Alex auf, dass Henry gar nicht so spießig ist und Henry fällt auf, dass Alex nicht so nervig ist. Bis es zu einem Kuss kommt.
Charaktere: Alex mochte ich echt gerne. Er war teilweise etwas hin und hergerissen und obwohl er manchmal nicht wusste was er wollte, wusste er doch im Kern, wofür er sich gerne einsetzen möchte. Außerdem war es schön in auf seiner Reise der Selbstfindung zu begleiten.
Henry fand ich richtig süß. Erst hat er auf mich auch spießig gewirkt, aber eigentlich war das nur Fassade. Er hat ein großes Herz und versucht einfach nur in der Welt klarzukommen und es jedem recht zu machen. Er ist verletzlich und das hat ihn so authentisch gemacht.
Zusammen sind die beiden auch einfach nur niedlich, weswegen ich den ein oder anderen Fangirlmoment hatte.
June und Norah sind wirklich toll und gerade June ist eine sehr gute Schwester für Alex. Pez fand ich schon irgendwie süß.
Philipp fand ich echt unsympathisch, auch wenn er es am Ende versucht hat.
Spannung: So richtig spannend fand ich die Geschichte nicht, womöglich weil ich den Film schon gesehen habe. Das Ende war lediglich etwas spannungsvoller.
Teilweise zog sich die Geschichte aber sehr in die Länge, wobei einige Details deutlich kürzer hätten erzählt werden können. Dadurch fiel es mir sehr schwer das Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen.
Schreibstil: Den Schreibstil mochte ich, aber die Kapitel waren viel zu lang. Ständig musste ich mitten im Kapitel unterbrechen, weil ich keine Zeit mehr hatte weiterzulesen. Gefühlt habe ich auch gelesen und gelesen und keinen Fortschritt bemerkt. Leider war das Buch dadurch ziemlich anstrengend.
Cover: Das Cover gefällt mir gut. Es passt zur Geschichte und ich mag, dass es Pink ist.
Fazit: Ich gebe dem Buch 3/5 Sterne. Mir haben die Charaktere gefallen und im Grunde hat mir auch die Geschichte gefallen. Leider hat sie sich manchmal sehr gezogen und die Kapitel waren für meinen Geschmack viel zu lang, weswegen ich sehr unmotiviert war das Buch weiterzulesen. Dennoch ist es eine Empfehlung meinerseits. - Benjamin Alire Sáenz
Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe
(124)Aktuelle Rezension von: abouteverybookHandlung: Aristotle hat keine Freunde, was für ihn jedoch okay ist, denn lieber möchte er herausfinden warum sein Bruder im Gefängnis sitzt und warum seine Eltern das totschweigen.
Dante ist ein wirklich intelligenter Junge und ist sehr gut darin schnell Freunde zu machen.
Als die beiden sich im Schwimmbad begegnen und Dante Aristotele beibringt zu schwimmen, entwickelt sich zwischen den Beiden eine unglaubliche Freundschaft, obwohl sie doch so verschieden sind. Zusammen versuchen sie die Wahrheit über sich selbst herauszufinden.
Charaktere: Aristotle ist seit Seite eins so relatable gewesen. Er spricht einfach direkt aus was wir wohl alle denken und versucht herauszufinden was das Leben für ihn bereithält. Manchmal ist er auch so frech direkt, dass ich einfach nur lachen musste. Er macht sich leider aber kleiner als er eigentlich ist. Er ist wirklich wundervoll, aber scheint es nicht zu wissen. Alleine dass er so einen unglaublichen Gerechtigkeitssinn hat, macht ihn zu einem guten Menschen.
Dante konnte ich einfach nur ins Herz schließen. Er ist so niedlich und obwohl er und Aristotle unterschiedlich sind, verbindet sie eine perfekte Freundschaft.
Aris Mutter habe ich schon von Anfang an als eine starke und inspirierende Frau empfunden. Als ich später dann erfahren habe was sie alles durchmachen musste, hat sich meine Empfindung definitiv bestätigt.
Spannung: Zu Anfang konnte ich nicht wirklich was mit der Geschichte anfangen, weil ich den Plot und wohin das alles führen soll nicht verstanden habe. Wäre ich ein Mensch, der Bücher abbricht, dann hätte ich das vermutlich gemacht. ABER gut, dass ich es nicht getan habe! Irgendwann, so nach 170 Seiten, wurde es endlich interessant und langsam habe ich verstanden, dass es darum einfach geht. Das ist das Leben.
Die Geschichte hat mir das Herz gebrochen und mich zum Weinen gebracht, aber mich letztendlich wieder geheilt.
Schreibstil: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen und dafür war es wirklich gut zu lesen und zu verstehen. An der ein oder anderen Stelle hat es sich etwas gezogen, aber es ging.
Cover: Das Cover finde ich wirklich schön. Ich kann nicht beschreiben, wie unglaublich passend ich es einfach finde.
Fazit: Ich gebe dem Buch 4/5 Sterne. Nach meinen anfänglichen Schwierigkeiten hat mir die Geschichte am Ende doch echt gut gefallen. Es war herzzereißend und hat mich zum Weinen gebracht, aber letztendlich hat es mein Herz wieder zusammengesetzt.
Auf jeden Fall eine Leseempfehlung meinerseits! Und ich denke, dass sich dieses Buch wirklich gut als Schullektüre eigenen würde. - John Irving
In einer Person
(139)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderBilly wuchs in den prüden 50er und 60er Jahren in den USA auf. Sein Leben war zwar schon immer sehr bunt und vielseitig, aber seine bisexuelle Neigung, bringt ihn trotzdem zum Taumeln. Seine Familie ist fest im Theater der Stadt verwurzelt und es ist selbstverständlich, dass Männer auch mal Frauen spielen. Billy beobachtet das Spiel mit den Geschlechtern und entdeckt irgendwann in der örtlichen Bücherei die Literatur, die erotische Literatur und durch die Bibliothekarin seine Gefühle. Wem gehören seine Gefühle? Wen will er lieben und in seinem Bett haben? Wie kann er mit seiner Familie und seiner Umgebung umgehen? Billy sucht und läuft und entdeckt.
John Irving nimmt sich wieder einem Thema an, dass in den USA kontrovers diskutiert wird und das Buch erschien fast zeitgleich mit Barack Obamas Aufruf, die Homoehe einzuführen. Es ist die Entdeckungsreise eines Jungen und auch eine Geschichte der schwulen Bewegung und John Irving benützt Klischees um diese dann doch auszuräumen. Ein großes, wichtiges und durch die vielen Theaterbesuche und gelesenen Bücher, sehr literarisches Buch. Eine Wucht!
- Erin Morgenstern
Das sternenlose Meer
(132)Aktuelle Rezension von: baccataim Vergleich zum Nachtzirkus fand ich das sternenlose Meer deutlich besser. Wir haben das ganze Buch über verwunschene, wundersame Vibes - das ist auch der Hauptaugenmerk des Buches. Wundervolle Charaktere, die gleichzeitig flach aber auch enorm deep angelegt sind. Flach im Sinne von, dass sie als Charakter wenig Persönlichkeit bekommen, deep in dem Sinne, dass sie trotzdem SO viel mitbringen, Gefühle aussagen und zum verlieben sind.
Das ganze Konstrukt um die Türen dort, wo keine Türen sein sollten und die Öffnung derer war mystisch zu lesen. Zwischenzeitlich weiß man nicht so wirklich was passiert, aber auch das ist die Art der Autorin, ihre Geschichten zu erzählen. Für mich ein absolutes Highlight und ganz viel whimsical-Liebe!
- Alexis Hall
Boyfriend Material
(168)Aktuelle Rezension von: d_ieh-nLuc O'Donnell's Leben ist sehr simpel und doch fehlt ihm etwas.
Als Angestellter in einer Käferrettungsorganisation, verdient er nicht das große Geld, wobei ich mich bis heute frage, wie er sich seine Wohnung leisten kann, die grundsätzlich aussieht, wie ein Schlachtfeld.
So etwas wie Ordnung ist dem jungen Mann fremd, weswegen ihm seine Freundesgruppe einmal beim Grundreinigen helfen, was keiner von ihnen besonders angenehm fand.
Und weil Luc eine unsensible Katastrophe auf zwei Beinen ist, ist ihm nicht einmal mehr der Job in der Organisation sicher, zumindest nicht nach einem kürzlichen Skandals.
Deswegen beschließt er eine Beziehung zu führen. Na ja.
Da kommt dann Oliver Blackwood ins Spiel, denn der ist alles was Luc nicht ist; ambitioniert, ordentlich, kontrolliert, mannierlich und so weiter und sofort. Also das perfekte Cover.
Jedoch merkt man sehr schnell, dass die beiden sich super ergänzen.
Luc und Olivers (Fake) Beziehung ist überraschend real und greifbar, da die beiden nicht fehlerfrei sind, was das ganze Chaos viel spannender macht.
Wer Lust auf grumpyxgrumpy/sometimessunshine ist, sollte sich dieses Buch auf jeden Fall gönnen, ich liebs.
- Kalynn Bayron
Cinderella ist tot
(129)Aktuelle Rezension von: LadyMuffinchenSophia lebt in dem Königreich der sagenumwobenen Cinderella. Die Geschichte ist überall bekannt und es wird auch erwartet, dass man sie auswendig aufsagen kann. Aus dem Märchen über Liebe Zauber, ist mittlerweile jedoch ein Mittel zum Zweck geworden. Junge Frauen sollen eingebläut bekommen, dass sie gehorchen sollen, sich in das Bild fügen müssen. So ist es Ritual, dass die Frauen zum Ball ins königliche Schloss kommen und dort ihren Mann finden sollen, wird man zweimal in Folge nicht auserwählt, wird man zur Ausgestoßenen. Sophia will sich dem nicht fügen, sie will keinen Mann, sie will Erin, ihre Kindheitsfreundin. So flüchtet Sophia vom Ball und wird von nun an gejagt. Auf ihrer Flucht begegnet sie Constance, einer Nachfahrin der vermeintlichen bösen Schwestern von Cinderella. Doch nicht nur Constance in Person bringt in Sophia Saiten zu schwingen, auch das Geheimnis von Constance bringt Sophias Weltbild ins Wanken.
Eine Geschichte über alte Traditionen, die verstaubt und ganz und gar sexistisch sind. Eine drohende Revolution, welche von einem herrischen und gewalttätigen König bereits im kleinsten Keim zerschlagen wird. Eine Protagonistin, die eine Liebe in ihrem Herzen hat, die gesellschaftlich nicht anerkannt und damit verboten und lebensgefährlich ist. Da erwartet man viel: Spannung, Nervenkitzel, Action und eine fesselnde Geschichte mit einem großen Ende. Tatsächlich habe ich nicht alles davon in dem Ausmaß erhalten, aber ich bin dennoch nicht gänzlich unzufrieden.
Fangen wir mit Sophia an. Eine junge, willensstarke Frau, die einen Dickkopf hat und sich ungern etwas sagen lässt. Sie imponierte mir sehr, bedenkt man doch, welche Umstände in der Welt herrschen. Sie lässt sich nur zähneknirschend den Mund verbieten und so ist es wahrlich interessant, wie schnell sie ihre Meinung ändert. Und zwar in den Momenten, in denen ihr einfällt, dass ihre Familie genauso bestraft wird, wenn sie sich nicht fügen mag. Doch nach ihrer Flucht bleibt sie stark und so gefiel sie mir auch besser. Dennoch konnte ich zu Sophia leider nicht wirklich einen Bindung aufbauen, blieb sie sich undurchsichtig und oberflächlich. Ihre Beziehung zu Constance ganz zu schweigen. Eine magische Anziehung gewaltigen Ausmaßes, welche ich nicht annähernd nachvollziehen konnte. Hier fehlte es mir einfach an Tiefe.
Die weiteren Charaktere sind ebenso oberflächlich und wenig interessant beschrieben. Wo ich gerade über die "gute Fee" mehr zu erfahren hoffte, wurde ich mehr oder weniger mit vorhersehbaren Stereotypen einer Hexe konfrontiert. Ob Spoiler oder nicht, aber letztendlich sind Feen und Hexen Zauberinnen, nicht alle haben gute Gedanken und wer die Märchen der Gebrüder Grimm kennt - die Originale, nicht die geschönten Versionen - den wird es wenig überrascht haben, was sich im Laufe der Geschichte offenbart. Hier hätte ich gerne mehr Wow-Effekt und Überraschung mit Dynamik und Tiefe gehabt.
Der Schreibstil war Recht angenehm. Man kann das Buch flüssig lesen, jedoch sollte man kein sprachliches Wunderwerk erwarten. Tatsächlich empfand ich manche Stellen als nervtötend, lebt die Geschichte doch von vielen Wiederholungen. Das Setting ist dafür gut beschrieben und der dystopische Part kommt gut zur Geltung. Leider vermisse ich doch die Spannung gen Ende. Während der Anfang gut aufbaut, flaut diese schnell ab, um gegen Ende ein Aufbäumen zu symbolisieren, welches durch Vorhersehbarkeit sein Ziel nicht mehr erreichen konnte.
Insgesamt hat die Geschichte viel Potenzial geboten, welches an der einen oder anderen Stelle nicht gänzlich ausgeschöpft worden ist. Manche Stellen war äußerst gut beschrieben und umgesetzt, aber an den besonders wichtige Stellen sprang der Funke nicht über. Dennoch hat mir das Buch ganz gut gefallen. Man kann es gut zwischendurch lesen 🧚🏼♀️
- Becky Albertalli
Simon vs. the Homo Sapiens Agenda Special Edition
(233)Aktuelle Rezension von: wordworldHandlung: Nachdem ich vor einigen Jahren die Verfilmung zu "Love, Simon" gesehen und sehr gemocht hatte, habe ich auch das Buch auf meine Wunschliste gepackt. Ewige Zeiten später bin ich nun endlich dazugekommen, es auch zu lesen. Genau wie erwartet, ist "Love, Simon" eine wunderbare, queere Wohlfühlgeschichte über Freundschaft, Liebe, Jugend und Entscheidungen. Zwar erfindet Becky Albertalli mit dem Email-für-dich-Trope das Genre nicht neu, dennoch erzählt sie auf den 344 Seiten eine spritzige und liebenswerte Geschichte, die man nicht aus der Hand legen kann und wenn doch dann nur mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Schreibstil: Becky Albertalli schreibt locker leicht aus Simons Sicht, immer wieder unterbrochen von den Emails, die er und der geheimnisvolle Blue sich schreiben. Besonders diese haben mich regelmäßig zum Lachen gebracht, aber auch der sonstige Erzählfluss ist immer wieder mit großartigem Humor gespickt. Die Autorin findet eine gute Balance zwischen lustigem Erzählton und ernsten, emotionalen und verletzlichen Momenten und konnte mich damit sehr gut abholen, auch wenn ich dem Alter der Figuren mittlerweile entwachsen bin.
Figuren: Auch die Figuren haben mir sehr gut gefallen. Zunächst ist da unser Hauptprotagonist Simon, den ich mit seiner zerstreuten, aber herzlichen Art sofort ins Herz geschlossen habe. Ich finde es gibt viel zu wenige gute Coming of Age Geschichten aus der Perspektive eines Jungen! Die Nebenfiguren sind wunderbar divers und größtenteils ebenfalls sehr sympathisch. In einigen Fällen hätte ich mir noch etwas mehr Erklärungen und Hintergründe zu den Verhaltensweisen einzelner Figuren gewünscht, aber dafür gibt es ja auch noch zwei weitere Bände und die Autorin macht auf jeden Fall klar, dass jede ihrer Figuren mehr in sich trägt als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Letztendlich ist es diese Vielschichtigkeit, die dafür gesorgt hat, dass mir das Buch noch besser gefallen hat als der Film.
Die Zitate
"White shouldn't be the default any more than straight should be the default. There shouldn't even be a default."
“People really are like house with vast rooms and tiny windows. And maybe it's a good thing, the way we never stop surprising each other."
"The way I feel about him is like a heartbeat -- soft and persistent, underlying everything.”
Das Urteil
"Love, Simon" ist eine spritzige, queere und liebenswerte Wohlfühlgeschichte über Freundschaft, Liebe, Jugend und Entscheidungen, die man nicht aus der Hand legen kann und wenn doch dann nur mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
- M. L. Rio
If We Were Villains (English Edition)
(94)Aktuelle Rezension von: xpulaxEven without being a Shakespeare or theater fan, "If we were villains" captivated me and I could totally immerse myself in the world of theater, drama and intrigue.
But this was mainly due to M. L. Rio's incredibly great writing style. I felt like I was part of the action and the dark academia vibes were perfect for a fall lover like me.
Even though I anticipated the plot, it didn't detract from the story. The characters, the setting and the emotions between the group were exciting in their own right.
This book really was a positive surprise for me, especially as I rarely read anything other than fantasy or a romance.
I was particularly taken away by the ending. The last sentence of the book really got me again and you couldn't have ended the book any better.
- Casey McQuiston
One Last Stop
(95)Aktuelle Rezension von: zeilenrankenDieses Buch habe ich sehr geliebt, August konnte mich mit ihrer kratzbürstigen Art und ihrem besonderen, wenn auch unfreiwilligen, Talent Rätsel zu lösen, direkt in den Bann ziehen. Ebenso erging es mir mit Jane, sie war so rätselhaft und willensstark. Die Nebencharaktere haben mein Herz ebenso im Sturm erobert 💜
Es gab eine große Repräsentation der LGBTQ Community. Die Geschichte besaß viel Witz und regte sehr viel zum Nachdenken an.
Zu Beginn ist es mir etwas schwer gefallen mich in die Geschichte rein zu finden, der Klappentext lässt auf den ersten Blick nicht erahnen, was für ein Geheimnis Jane birgt.
Spoiler:
Es ist eine Lesbische Subway-Zeitreise-Rom-Com. Für gewöhnlich finde ich Geschichten mit der Zeitreise Thematik immer etwas schwierig, besonders dann wenn Charaktere via Zeitsprung, Fehler ausbessern wollen. Aber darum ging es darin überhaupt nicht, sondern es war einfach eine kluge Geschichte, welche der queeren Community aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft gewidmet ist.