Bücher mit dem Tag "libanon"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "libanon" gekennzeichnet haben.

93 Bücher

  1. Cover des Buches Sofies Welt (ISBN: 9783446242418)
    Jostein Gaarder

    Sofies Welt

     (4.473)
    Aktuelle Rezension von: Joesy82

    Wundervolles Buch

    Gelesen als Jugendliche und Erwachsene

    Der Zauber des Buches fesselt mich heute noch

    Sofie ist eine starke Protagonistin, die Antworten auf so viele Ihrer Fragen bekommt.

    Eine Reise durch die Philosphie, eine Reise durch die Gedanken eines Mädchens, dass die Welt und alles drum herum hinterfragt und antworten auf Fragen sucht, die kaum jemand beantworten kann.


  2. Cover des Buches Auf der Flucht (ISBN: 9783218009898)
    Karim El-Gawhary

    Auf der Flucht

     (36)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    Inhalt:
    Karim El-Gawhary und Mathilde Schwabeneder haben für ihr Buch verschiedene Fluchtgeschichten zusammengetragen und erzählen in 'Auf der Flucht' von der politischen Situation in und Flüchtlingen aus Syrien, Irak, Afghanistan, Sudan, Gambia, Somalia und Nigeria. Dabei erklären sie Hintergründe, sprechen die Folgen von Krieg und Bürgerkrieg an (vor allem in Bezug auf Syrien) und vermitteln Wissen über Schlepper (Organisationen, Strategien etc.).

    Mein Eindruck:
    Auf der Frankfurter Buchmesse habe ich letztes Jahr eine Diskussionsrunde verfolgt, an der unter anderem Karim El-Gawhary teilnahm. Schon bei diesem Gespräch war ich beeindruckt von seiner Art zu erzählen, bewegt von seinen Schilderungen und gespannt auf sein Buch. Nun habe ich 'Auf der Flucht' gelesen und bin sehr begeistert von seinen und Mathilde Schwabeneders Reportagen.

    Das Buch ist sehr informativ und von der ersten Seite an bewegend. Die Einblicke in die politische Situation in verschiedenen afrikanischen und (vorder-) asiatischen Ländern waren sehr gut auf den Punkt gebracht, so dass ein Leser, der sich noch nicht mit der jeweiligen Region befasst hat, einen guten Überblick zu Geschichte, Politik und Leben im Land erhält.

    Die Reportagen sind detailreich geschrieben und fangen die jeweilige Stimmung im Land gut ein, informieren und bewegen den Leser durch die vielen persönlichen Schicksale, die näher beschrieben werden.

    Gefallen hat mir auch, dass die Autoren oft ihre Gedanken und Gefühle schildern sowie zeigen, wie man als Journalist mit Schilderungen extremer Gewalt und Traumatisierung umgehen kann (oder wie man bisweilen trotz jahrzehntelanger Erfahrungen nicht ohne Weiteres damit umgehen kann).

    Sehr gelungen fand ich auch den Lichtblick am Ende des Buches: die scheinbar endlose Hilfsbereitschaft der Einwohner des oberösterreichischen Dorfes Großraming.

    Mein Resümee:
    'Auf der Flucht' sollte jeder lesen, der mehr über Flüchtlinge, Schlepper und die politische Situation in verschiedenen Ländern wissen möchte. Vor allem sollte das Buch von denjenigen gelesen werden, die nicht verstehen, wieso Menschen ihre Heimat verlassen und nach Europa/Deutschland kommen, um ein neues Leben in Sicherheit und mit einer Aussicht auf eine positive Zukunftsperspektive zu beginnen.
  3. Cover des Buches Breaking News (ISBN: 9783596296958)
    Frank Schätzing

    Breaking News

     (191)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch: 976 Seiten

    Verlag: FISCHER Taschenbuch (20. August 2015)

    ISBN-13: 978-3596030644

    Preis: 18,00 €

    auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Erste Hälfte zäh, zweite Hälfte super spannend


    Inhalt:

    Der deutsche Reporter Tom Hagen scheut kein Risiko für eine gute Story. Bis er es übertreibt und seinetwegen Menschen zu Tode kommen. Bei seinem Arbeitgeber ist er untendurch. Als sich ihm in Israel die Chance bietet, durch eine Riesenstory seinen Ruf aufzupolieren, nutzt er diese - und legt sich dabei mit dem Geheimdienst an. 


    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch vor Jahren geschenkt bekommen, habe rein geschnuppert, verspürte aber nicht den Wunsch, mich näher damit zu befassen. So landete es ganz unten im SuB. Nun habe ich es doch endlich mal wieder zur Hand genommen und … bin zwiegespalten. Die Beschreibung auf der Buchrückseite drückt nicht annähernd das aus, was die Lesenden erwartet. 


    Der hier erwähnte Reporter Tom Hagen spielt zunächst gar keine so große Rolle. Vielmehr wird die Geschichte Israels bzw. des Nahen Ostens erzählt, natürlich schön in Romanform verpackt. Angesichts des aktuellen Krieges in der Region ist das eigentlich recht informativ, wenn auch Fakten mit Fiktion vermischt sind. Aber man bekommt einen guten Eindruck davon, warum das alles so läuft, wie es läuft. 


    Leider kam ich aber mit dem Schreibstil über Hunderte von Seiten nicht gut zurecht. Nicht nur die abgehackten Sätze und Gedankensprünge, auch die abrupten Perspektivwechsel und Zeitsprünge machten mir zu schaffen. 


    Nur mit eisernem Willen konnte ich mich durch die erste, zähe Buchhälfte arbeiten, um dann in der zweiten Hälfte wenigstens mit einem super spannenden Thriller belohnt zu werden. Zwar ist hier einiges sehr reißerisch dargestellt, aber das schadet einer guten Geschichte nicht unbedingt.


    ★★★☆☆

  4. Cover des Buches Während die Welt schlief (ISBN: 9783453427808)
    Susan Abulhawa

    Während die Welt schlief

     (241)
    Aktuelle Rezension von: Manoik

    Die Art Gefühle und Empfindungen zu übermitteln beherrscht die Autorin hervorragend. Plötzlich erscheinen weder das Land noch die Leute als weit entfernte Fremde. Man erkennt Gemeinsamkeiten, trotz verschiedener Kulturen. Sorgen, Gedanken, Ängste. Gefühle die über jede Grenze hinwegreichen und geradezu ident erscheinen, unabhängig von Herkunft oder Religion. 

    Außerdem ist es oft schwer die Ungerechtigkeit, rohe Brutalität und Hoffnungslosigkeit, die mit Kriegen einhergehen, überbaupt zu begreifen. Die Autorin bringt Ansätze dieser Gefühle berührend nahe. 

  5. Cover des Buches Das Volk der Ewigkeit kennt keine Angst (ISBN: 9783462047554)
    Shani Boianjiu

    Das Volk der Ewigkeit kennt keine Angst

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Kyoshi
    Ich habe ein Problem mit diesem Buch. Nämlich meine Ahnungslosigkeit. Ich bin der Überzeugung, dass es ein fantastisches Buch ist, wenn man die ganzen komplizierten Hintergründe des Nah-Ost Konflikts kennt, andernfalls bleibt das Buch dem Leser ein Rätsel. Boianjiu ist nicht hier, um zu lehren und zu erklären, sondern um zu erzählen, was geschehen ist und der Rest ist dem Leser überlassen, er soll alleine damit klarkommen. Dabei spielt sie mit vielen Implikationen und Hinweisen und daher ist es auch wahre Literatur und Erzählkunst: Sie kaut dem Leser nichts vor, sie erklärt nichts. Der Leser soll aus den Fetzen selber interpretieren und verstehen. Ich finde diese Einstellung sehr gut und unterstütze es immer wieder. Voraussetzung wird dabei aber wie schon gesagt, dass man Einzelheiten des Nah-Ost Konfliktes bereits kennt, ja vielleicht selber aus dieser Gegend und Zeit stammt und das Buch liest wie ein altes Tagebuch und vielleicht traurig oder nostalgisch wird, ich weiß es nicht, ich möchte aus Respekt vor den Beteiligten nicht behaupten, wie sie sich wohl fühlen könnten.
    Was ich sagen kann, ist, dass Boianjiu sehr intelligent geschrieben hat und Inhalte gekonnt verknüpfen kann. Ihre Sprache ist sehr einfach, beinahe langweilig, die Dialoge sind extrem wirr, aber daher realistisch, teilweise rutscht sie ab in Kitsch. Sie beschreibt viele glänzende Passagen, vor allem in der Mitte des Buches, aber auch viele langweilige und ineffizient geschriebene Passagen, vor allem am Ende des Buches. Der Spannungsverlauf sähe demnach aus wie eine Gaußsche Kurve. Das Konzept der einfachen Sprache kombiniert mit grausamen Inhalten kannte ich schon von Süskind, von Schirach und auch Ani und vielleicht hat mich das Buch deswegen stellenweise mit der Schulter zucken lassen. Letztendlich bleibt mir das Buch ein Rätsel, vielleicht werde ich es später noch einmal lesen und sogar verstehen, nachdem ich mir Einzelheiten einverleibt habe.
    Bis dahin sage ich Danke an Boianjiu für ihre Offenheit und den fiktiven, aber authentischen Einblick in den Lebensabschnitt einer israelischen Soldatin.
  6. Cover des Buches Die dunkle Seite der Liebe (ISBN: 9783423147989)
    Rafik Schami

    Die dunkle Seite der Liebe

     (118)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania
    Es fällt mir ein bisschen schwer, eine Rezension über dieses Buch zu schreiben.
    Vor Monaten hatte ich angefangen "Die dunkle Seite der Liebe" im Urlaub zu lesen. Doch irgendwie bekam ich ganz schlecht einen Zugang. Seitdem ruhte es. Nun habe ich mich wieder damit befasst und musste feststellen, dass der Zeitpunkt oder die Umstände vielleicht einfach ungünstig waren.
    Es gibt zwei verfeindete Clans: die Schahins und die Muschtaks. Gefühlt ging es auf den ersten 200 Seiten um ganz viele Generationen beider Clans, die immer wieder im Clinch lagen und immer wieder zwei Liebende aus der jeweils anderen Familie hervorbrachten. Niemals konnten die Väter das dulden, die Kinder wurden quasi immer verstoßen.
    Dann aber handelte der Rest des Buch von einer bestimmten Muschtak-Familie, in der der Sohn Farid die Hauptrolle spielte. Auch er verliebt sich, natürlich, in eine Tochter der "falschen" Familie: Rana Schahin. Sie kämpfen um ihre Liebe, jahrelang. Und währendessen wird die Geschichte Syriens erzählt, die Kultur und die Religion Syriens deutlich und vor allem die Probleme, die dieses Land in der Vergangenheit und sicherlich auch heute noch hat. Ein komplexer Roman, der aus verschiedenen "Mosaikteilen" besteht, wie es der Autor selbst ausdrückt. Er teilt sein Buch in verschiedene Bücher, so so gibt es das "Buch des Lachens", das "Buch der Liebe", das "Buch der Farbe", das "Buch des Todes" und noch einige mehr. Erst aus allen Teilen ergibt sich dann eine vollständige Geschichte, die schön und traurig, brutal und liebevoll, lustig und zum Verzweifeln ist.
    Doch über allem hängt die Kultur Syriens, die ich so wenig nachvollziehen kann. Zwangsehen, die Bedeutungslosigkeit von Frauen, fehlende Rechte von Frauen, fehlende Gerechtigkeit, übermäßige Brutalität durch das Militär. Folter und Schläge sind an der Tagesordnung, man darf seine Meinung nicht kundtun und immer so weiter.
    Für mich ein einziger Aufreger. Dennoch ein gutes Buch und wenn mich diese ganzen Aspekte nicht so aufregen und mir den Lesegenuss nehmen würden, könnte ich sicher auch mehr Sterne vergeben. Ich glaube es ist ein wichtiges Buch, um Europäern die Kultur der Syrer näher zu bringen. Ob es hilft, sei dahin gestellt.
  7. Cover des Buches Die Hexe von Portobello (ISBN: 9783257057379)
    Paulo Coelho

    Die Hexe von Portobello

     (303)
    Aktuelle Rezension von: bellas_auslese

    Inhalt:
    Es geht um das Leben von Athena, die als Baby aus Rumänien adoptiert wurde und bei libanesischen Eltern größtenteils in London aufwuchs.

    Meinung:
    Die Hexe von Portobello las sich für mich, wie ein typischer Coelho im gemäßigten Tempo. Besonders habe ich die Erzählweise empfunden. Wir erfahren die Geschichte über Athena durch Berichte der Menschen, die ihren Lebensweg gekreuzt haben. Dabei tauchen Personen immer wieder auf oder auch nur einmal. Mir hat dies sehr gut gefallen, vorallem auch weil der Aufbau chronologisch war und jede Sichtweise mehr Details eröffnet hat.

    Coelho hat in diesem Roman wieder einiges an Gesellschaftskritik unter gebracht und gibt Einblicke in das Leben und die Gedanken eines Adoptivkindes. Diese Passagen waren erhellend für mich.

    An einigen Stellen war mir die Geschichte etwas zu esoterisch, das kenne ich aber aus anderen Romanen von ihm und konnte leicht darüber hinweg lesen.

    Was mich allerdings sehr gestört hat, war das Bild, dass er von Mann und Frau zeichnet. Für mich hat es sich nach sehr festgefahrenem Schubladendenken angefühlt. Als gäbe es nur schwarz und weiß, festgefahren in binären Geschlechterrollen. Es werden auch Archetypen einer Frau erwähnt, was ich als misogyn empfinde.

  8. Cover des Buches Am Ende bleiben die Zedern (ISBN: 9783492311991)
    Pierre Jarawan

    Am Ende bleiben die Zedern

     (130)
    Aktuelle Rezension von: jenvo82

    „Du kannst nach weiteren Straßen suchen, und ich bin sicher, du wirst sie finden. Du kannst diese Straßen sogar entlanggehen. Aber immer, wenn du an ihr Ende kommst, wirst du merken: Du stehst wieder an derselben Kreuzung, von der aus du gestartet bist.“

    Inhalt

    Als Samir gerade einmal 8 Jahre alt ist, verschwindet sein Vater spurlos. Aber was treibt ihn von seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern fort, wo ihm doch erfolgreich die Flucht aus dem Bürgerkrieg im Libanon gelungen ist? Samir ist der festen Überzeugung, dass sein Vater wiederkommt, auch wenn er aus freien Stücken gegangen ist und seither keinerlei Kontakt pflegt. Die Spurensuche nach seinem geliebten Geschichtenerzähler, mit dem ihm so viel verbunden hat, wird für Samir zur Passion, er kann einfach nicht loslassen und verpasst derweil sein Leben in der Gegenwart, wenn es ihm nicht endlich gelingt mit seiner Vergangenheit Frieden zu schließen. Mit fast 30 Jahren begibt er sich erstmals in den Libanon, mit der Hoffnung dort endlich Antworten auf seine drängendsten Fragen zu finden und vielleicht gelingt es ihm ja doch, jenen Entschwundenen aufzuspüren, den er schon so lange und intensiv sucht.

    Meinung

    Dieser Roman hat tatsächlich schon 6 lange Jahre in meinem Regal geschlummert, bevor ich es nun geschafft habe, ihn zu lesen. Damals habe ich ihn mir auf Grund zahlreicher positiver Leserstimmen zugelegt und ihn dann doch immer mehr aus den Augen verloren. Die Kombination aus einer berührenden Familiengeschichte und dem dramatischen Schicksal des Nahen Ostens, wie es der Klappentext verspricht, klangen sehr vielversprechend, weil ich es mag, literarisch den Spuren einer Geschichte zu folgen und mich mit Menschen zu identifizieren oder ihre Hintergründe kennenzulernen. Nur leider, war meine Erwartungshaltung an diese Story eindeutig zu hoch. 

    Sprachlich liest sich der Text angenehm, hegt aber keine besonderen Ansprüche, was auch daran liegen mag, dass im ersten Drittel des Buches ein Achtjähriger der Erzähler ist. Doch auch auf den folgenden Seiten bleibt der Anspruch, welchen ich hatte, auf der Strecke. Generell zwar eine interessante Geschichte, die hier aber mehr und mehr ihren Reiz verliert. 

    Meine Kritikpunkte beziehen sich im Wesentlichen auf den gewählten Fokus, der ganz tief in die Seele eines Betroffenen eindringt, um seine Handlungen deutlich zu machen und alle Beweggründe offenzulegen. Zunächst sind es nur grobe Pinselstriche, die geführt werden, doch dann bekommt der Leser die Scheuklappen aufgesetzt und muss sich fast zwanghaft in die Suche nach dem Vater ergeben, denn mehr Handlungsspielraum bleibt ihm nicht. 

    Ich habe eindeutig eine zweite Perspektive vermisst, gerade weil sich der Erzähler so zum Träumer mausert und fanatisch seinen verpassten Chancen nachtrauert – so wenig Entwicklungspotential für einen jungen Menschen, dass erscheint mir etwas weltfremd, zumal ich selbst in diesem Alter meinen Vater verloren habe, doch da war meine Gedankenwelt mit 30 Jahren eine ganz andere.

     Der Text wird immer pathetischer und hat mich irgendwann verloren, da hilft es dann leider auch nicht, wenn man sehr gute Einblicke in die politische Situation der damaligen Zeit bekommt und gut nachvollziehen kann, welche Alternativen den betroffenen Familien eigentlich blieben.

    Fazit

    Leider werden es hier nur 3 Lesesterne für eine durchaus lesenswerte Geschichte, die aber um die Hälfte des Textes hätte gekürzt werden können, weil sich die Gedanken immer nur um ein und dieselbe Sache drehen.

     Menschlich betrachtet konnte mich die dominante Erzählfigur nicht überzeugen und sie nimmt der Hintergrundgeschichte ihren Reiz, weil die Gegenwart in Anbetracht der traurigen Vergangenheit nur wenig Augenmerk erhält. Samir trauert seinem Vater hinterher, dessen einfühlsamen Geschichten, die wie er später herausfindet, nicht nur der Phantasie des Erzählers entspringen.

     Er setzt sich intensiv mit den Begriffen Heimat und Identität auseinander und verfehlt doch eine konkrete Aussage. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, der Protagonist möchte Mitleid beim Leser erwecken, doch damit kann dieser Roman nicht wirklich bei mir punkten.

  9. Cover des Buches All My Golden Memories (ISBN: 9783736319875)
    Mounia Jayawanth

    All My Golden Memories

     (126)
    Aktuelle Rezension von: julia-elysia

    kann Spoiler enthalten

    Das ist mein erstes Buch von der Autorin und es hat mich definitiv überzeugen können! Ich liebe das Setting, die Figuren, den Handlungsverlauf und den Schreibstil! Vor allem letzterer war sehr angenehm und leicht, so dass man sehr gut durch das Buch kam. Hinzu kommt, dass der Erzählstil mal etwas ganz anderes war - so wurde das Buch nicht aus der Sicht der beiden Hauptfiguren erzählt. Stattdessen wurde alles, was in der Gegenwart gespielt hat, aus Ellis' Sicht geschrieben und alle Rückblicke aus Ryans Sicht, was ich sehr erfrischend fand.

    Das Hotel-Setting hat mir unfassbar gut gefallen. Ich habe richtig die Verbindung der Angestellten spüren können. Auch die verschiedenen Welten, denen Ryan und Ellis angehören, wurden mehr als deutlich.

    Die Geschichte beginnt kurz, nachdem ein Weltstar in dem Hotel gestorben ist und sich sowohl die Öffentlichkeit als auch die Angestellten darüber Gedanken machen, ob nicht etwas Mysteriöses dahinter stecken könnte. Dieses Thema kommt immer mal wieder im Roman auf, ist aber nicht konsequent präsent, was ich allerdings nicht schlimm fand.

    Der Roman hatte etwas Leichtes und Angenehmes an sich, irgendwie war er auch von Cozyness durchzogen. Es gab immer wieder verschiedene Inhalte und Themen, die aber zu der Geschichte gepasst haben und sie nicht überladen hat. Dadurch wurde sowohl ersichtlich, dass das Hotel immer auf Trab ist, aber auch, dass Ellis' innere Welt, nachdem ihr bester Freund Ryan einfach wortlos aufs Internat gegangen ist und den Kontakt zu Ellis abgebrochen hat, auf den Kopf gestellt wurde. Auch die Nebencharaktere wurden spannend eingebaut und fanden sowohl in den Rückblicken als auch in der Gegenwart ihren Platz.

    Insgesamt hat mich das Buch sehr überzeugen können. 5 Sterne von mir!

  10. Cover des Buches Ein Lied für die Vermissten (ISBN: 9783492317887)
    Pierre Jarawan

    Ein Lied für die Vermissten

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Yolande

    Pierre Jarawan erzählt in diesem Buch die Geschichte des jungen Amin, der nach 12 Jahren im Exil in Deutschland mit seiner Großmutter in das kriegsgebeutelte Beirut zurückkehrt. Amin findet in Jafar einen Freund, mit dem er durch die zerstörte Stadt stromert. Sie erfinden fantastische Geschichten um irgendwelchen Flohmarktplunder und verkaufen die wertlosen Dinge an Gutgläubige, um sich damit Geld für das Kino oder Süßigkeiten zu verdienen. Aber es gibt auch eine dunkle Seite an Jafar, denn wie alle Kinder, die während des Krieges in der Stadt lebten, ist er schwer traumatisiert. Auch die Großmutter kämpft noch mit der Trauer um ihre verstorbene Tochter, Amins Mutter, und öffnet sich nur selten ihrem Enkelsohn. Die Momente, in denen sie aus ihrem früheren Leben erzählt sind rar und kostbar für Amin, der oft auf sich allein gestellt ist.

    Das Buch wird in Rückblicken des erwachsenen Amin erzählt. Er beruft sich dabei auf die Kunst der arabischen Geschichtenerzähler, die in früheren Zeiten von Dorf zu Dorf zogen. So sind seine Gedanken oft sehr ausufernd. Er springt zwischen den Zeiten hin und her und verliert sich so manches Mal in unwichtigen Details. Das machte das Ganze für mich ziemlich unübersichtlich und wirr. Da ich mich in der Geschichte des Libanon nicht auskenne, war auch eine zeitliche Einordnung oft schwierig. Sprachlich fand ich das Buch auf einem guten Level, aber dadurch dass viele der Protagonisten ihre Geheimnisse hatten, blieben sie für mich distanziert. Auch die Figur des Amin war mir insgesamt zu passiv. Es wurden viele Themen angesprochen: die vielen Menschen, die während der Kriegsjahre spurlos verschwanden, die traumatisierten Kinder, die Rolle der Frau, aber leider wurde das Meiste davon nicht auserzählt. So blieb vieles ungeklärt oder im Vagen.

    Wer die ausufernde Erzählweise arabischer Geschichtenerzähler mag, wird sich hier sicherlich angesprochen fühlen. Mir war das Buch zu wirr. 

  11. Cover des Buches Abu Jürgen (ISBN: 9783944543369)
    Assaf Alassaf

    Abu Jürgen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Larischen

    Das wohl größte Thema in diesen Tagen sind die großen Flüchtlingsströme, die derzeit gen Europa ziehen. In „Abu Jürgen“ kann der Leser die (fiktive) Visumskampagne von Abu Rita nachlesen, der auf Facebook unter dem Hashtag #delicious_german_visa über seine Kampagne berichtet. Der große Gegenspieler dieser Kampagne ist die deutsche Bürokratie und der deutsche Botschafter Abu Jürgen, mit dem Abu Rita regelmäßig in Kontakt kommt.


    Bei diesem Buch handelt es sich nicht um einen Fließtext, vielmehr wurden die Facebookposts von Assaf Alassaf zusammengefasst veröffentlicht. Er berichtet darin zum Teil von seinen fiktiven Begegnungen mit seinem Freund, dem deutschen Botschafter oder anderen Maßnahmen, die ihn für ein deutsches Visum qualifizieren. Eine skurrile Sammlung, die so manches Mal für einige Fragezeichen in den großen Augen des Lesers sorgt. Mir hat das Lesen dennoch Spaß gemacht, denn die Absurditäten der deutschen Bürokratie und des Botschafters werden wunderbar aufs Korn genommen.

    Das Nachwort am Ende bringt auch einiges an Licht in das Fragedickicht. Allerdings wäre es wohl als Vorwort sinniger gewesen, dann wäre man ganz anders an das Buch heran gegangen.


    Auf dieses Buch muss man sich einlassen können, wenn man dazu bereit ist, ist die kurze Lektüre lustig und lehrreich zugleich. Ich würde allerdings empfehlen, das Nachwort vorzuziehen.


  12. Cover des Buches Von den Kriegen (ISBN: 9783596162482)
    Carolin Emcke

    Von den Kriegen

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Orisha
    ">>Du hast die Sprache, du kannst schreiben<<, sagte Mariam zu mir" (Emcke, 2004:205)

    Der Kosovo, Libanon, Nicaragua, Rumänien, New York/Pakistan/ Afghanistan, Kolumbien und Irak/Nordirak. Krisengebiete. Kriegsgebiete. Armut, Gewalt und der Tod beherrschen den Alltag der Menschen. Sie stehen auf der einen Seite. Auf der anderen steht Carolin Emcke, preisgekrönte Journalistin und Berichterstatterin aus eben jenen Gebieten. 

    In Von den Kriegen. Briefe an Freunde berichtet sie von ihrer journalistischen Tätigkeit und dem Leben in jenen Randgebieten dieser Welt. Sie klärt auf, sie analysiert, sie kommt ins Gespräch. Sie reflektiert ihre Tätigkeit, ihren Status als Europäerin, als Journalistin aus der westlichen Welt. Dabei baut sie die Geschichten der Menschen vor Ort ein. Da gibt es Laurin, der in Rumänien auf der Straße lebt. Mustafa Nasraddin, der bei Erbil um den Frieden der Kurden im Nordirak kämpft. Oder Fanny Ruiz und ihr Mann Martín, die Carolin und ihrem Begleiter in Kolumbien das Leben retten. 

    Emckes Briefe berichten von den Menschen, jenen die von der Weltgemeinschaft vergessen wurden. Von Begegnungen, die trotz vieler Unterschiede, von Gastfreundschaft und Toleranz zeugen. Von Gesprächen, Diskussionen, Missverständnissen, vom Wesen des Journalismus und ihrer Motivation sich immer wieder diesen Gefahren auszusetzen.

    Dieses Buch hat mich tief bewegt, gibt es doch Einsicht in das, was oft unsichtbar bleibt. Emcke findet klare Worte, Worte, die mich berührt haben, die zum nachdenken anregen und die betroffen machen. Kurzum, es ist für mich ein Buch, dass einem die Welt noch einmal von einer anderen Seite zeigt - leider einer Seite, die traurig stimmt.

    Fazit: Emotional schwierige Lektüre, die dennoch absolut empfehlenswert ist. Unbedingt lesen!
  13. Cover des Buches Die Reisen des Herrn Baldassare (ISBN: 9783458360056)
    Amin Maalouf

    Die Reisen des Herrn Baldassare

     (21)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Anno 1665, das von vielen Menschen als das Jahr des Tieres gefürchtete Jahr wirft seine dunklen Schatten voraus, eine allgemeine Weltuntergangsstimmung beunruhigt weite Teile der  Menschen zwischen Orient und Okzident. Die zunehmende Hysterie, bzw. der wachsende religiöse Wahn erzeugen bizzare Situationen, in denen sich die Menschen bar innerer, beziehungsweise religiöser Sicherheit zu teils recht grotesken Handlungen hinreissen lassen.

    Mit großem Vergnügen habe ich Baldassares Abenteuer begleitet - da dieses Buch zudem auch etwas dicker ist, eröffnet sich uns eine ganze Welt, ein großes, vielschichtiges Feld - zu Land , zu Wasser, im Moloch einer verwegenen Stadt oder unter der sengenden Sonne der Wüste... Überdies sind einige der Diskurse über verschiedene Weltanschauungen sehr erbaulich, zumal der Autor Personen verschiedenster Glaubensrichtungen zu Wort kommen lässt.
     

  14. Cover des Buches Of Thunder and Rain (ISBN: 9783958187139)
    Emmy Buckley

    Of Thunder and Rain

     (115)
    Aktuelle Rezension von: I-heart-books

    Da ich die Autorin nicht kannte, muss ich zugeben, das mich als erstes das Cover magisch anzog. Wow, was für ein schönes Buch! Und dann war da ja noch das Setting, welches mal echt was anderes war. Die Färöer Inseln haben mein Interesse geweckt.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Die Story an und für sich ist eher langsam, so ist auch der Schreibstil nicht überhastet, sondern ruhig und atmosphärisch. Es hat wirklich super zur Geschichte gepasst.

    Die Protagonisten hatte ich mir zuerst ein bisschen anders vorgestellt. Aber auch hier passte es zum Setting und zur Storyline.

    Lina steckt in ihrem Leben fest. Die Ängste beherrschen ihren Alltag und erst durch Louay merkt sie, dass es so nicht weiter gehen kann. Sie macht eine starke Entwicklung durch, wenn man das Ende der Story bedenkt. Es ist ein langsamer Prozess, aber das passt zum Gesamtkonzept des Buches wirklich gut.

    Louay ist ein spannender Charakter. Auch er kämpft mit Ängsten und lernt im Verlauf der Geschichte sich ihnen zu stellen. Die Idee mit dem Pseudonym fand ich interessant und das hat Louay noch ein bisschen spannender gemacht.

    Einzig das Ende kam dann ein bisschen schnell und abrupt, wenn man den Rest der Storyline betrachtet. Der Zeitsprung, der hat mir jetzt nicht so gefallen. Da blieben ein paar Fragen offen. Ein softes Ausrollen hätte ich besser gefunden.

    Es ist ein wirklich schönes Buch mit viel Atmosphäre, tollem Setting und sehr sympathischen, bodenständigen Protagonisten.

  15. Cover des Buches Die Bancroft Strategie (ISBN: 9783641093815)
    Robert Ludlum

    Die Bancroft Strategie

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Bellexr
    Tod Belknap ist ein legendärer Geheimagent des amerikanischen Außenministeriums. Doch nach einem gescheiterten Auftrag befindet sich sein Stern im freien Fall, Belknap wird vom Dienst suspendiert. Vorher erfährt er aber noch von seinem Vorgesetzten, dass sein bester Freund und Kollege Jared Rinehart im Libanon entführt wurde. Anscheinend ist dessen Tarnung aufgeflogen und der Geheimdienst weigert sich, irgendetwas zu Rineharts Rettung zu unternehmen. Doch Belknap lässt seinen Freund nicht im Stich, verdankt er ihm doch mehrmals sein Leben.

    Robert Ludlum steigt im Jahr 1987 in seinen Agententhriller ein und hierdurch erfährt man, wie Belknap und Rinehart sich in Ostberlin kennengelernt haben. Doch schnell ist man bei der Entführung von Rinehart wie auch beim misslungenen Auftrag von Belknap in Rom dabei.

    Und so rasant der Autor seinen Thriller startet, so temporeich fährt er auch mit seiner Agentengeschichte weiter. Durch regelmäßige Perspektivwechsel lernt man unter anderem auch bald Andrea Bancroft kennen, die unverhofft Mitglied der berühmten Bancroft-Stiftung wird und schier überwältigt von deren Hilfsprojekten auf der ganzen Welt ist. Allerdings ist Andrea Historikerin und ihr Spezialgebiet ist es, hinter die Geheimnisse von Firmen zu kommen. Bevor Andrea sich selbst für ein Hilfsprojekt engagiert, forscht sie erst einmal in der Vergangenheit der Bancroft-Stiftung. Hierdurch tritt sie unbeabsichtigt in Kontakt mit Tod Belknap. 

    Die Geschichte entwickelt sich von Anfang an recht wendungsreich und spannend. Robert Ludlum legt immer wieder falsche Spuren aus, lange fragt man sich, welche Verbindung es zwischen Andreas Recherchen und Belknaps Suche nach seinem Freund gibt. Mit der Beantwortung dieser entscheidenden Frage lässt sich Robert Ludlum lange Zeit, was zusätzlich noch die Neugier anregt.

    Auch seine Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, überraschen öfter einmal bei ihren Handlungen und manche bleiben lange Zeit schwer einschätzbar. Seine Protagonisten Andrea Bancroft und Tod Belknap ergänzen sich gut. Auf der einen Seite der versierte Spürhund, auf der anderen Seite die neugierige und einfallsreiche Historikerin, die sich von dem Einzelgänger Belknap nicht unbedingt etwas sagen lässt und gerne einmal ihren Kopf durchsetzt. Auch auf die Gefahr hin, dass dies für sie lebensgefährlich werden könnte.

    Fazit: Eine spannende und sehr gut umgesetzte Agentenstory, die alles bietet, was man von solch einem Thriller erwartet.

  16. Cover des Buches Durchbrecherin (ISBN: 9783775159241)
    Florida Zimmermann

    Durchbrecherin

     (5)
    Aktuelle Rezension von: cho-ice

    „Multikulti“ – wenn man einen Menschen so beschreiben kann, dann sicherlich Florida Zimmermann. Im Libanon geboren verbrachte sie jeweils einen Teil ihrer Kindheit und Jugendzeit unter radikalisierten Muslimen und bei einer fürsorglichen Pflegefamilie in Deutschland und der Schweiz.

    „Zerrissen“ – so beschreibt Florida Zimmermann sich selbst lange Zeit. Sehr ehrlich erzählt sie aus ihrem Leben, von ihren Gedanken und psychischen Problemen, die nicht zuletzt die Folgen ihrer traumatischen Kindheit waren.

    Ihre Autobiografie „Durchbrecherin“ ist ein wunderschönes Beispiel dafür, was Gott aus einem zerbrochenen Leben machen kann. Es ist eine zu Herzen gehende Lebensgeschichte voller Aufs und Abs. Der Bildteil in der Mitte des Buches passt sehr gut und macht das Erzählte plastischer. Das Lesebändchen in leuchtendem Gelb ist ein schönes Extra.

    Da ich selbst mit Autoren arbeite, ziehe ich meinen Hut vor der Co-Autorin Andrea Sprecht, die aus einem bewegten Leben eine gut lesbare Biografie gemacht hat. An ein paar Stellen hätte ich gern noch mehr erfahren. Nicht immer haben sich mir alle Zusammenhänge erschlossen. Manches blieb (für den Leser) ungeklärt.

    Doch wer gern bewegende Biografien liest und auch vor seelischen Abgründen nicht zurückschreckt, wird aus dieser Biografie sehr viel ziehen. Ich empfehle sie gern.

  17. Cover des Buches Der Mann aus Mesopotamien (ISBN: 9783518399552)
    Amin Maalouf

    Der Mann aus Mesopotamien

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Kennt ihr einen Religionsgründer namens Mani? Mir persönlich war nicht viel über den Mann bekannt, und es gibt auch nur sehr wenig, das überliefert ist. Gelebt hat dieser Mani in der Spätantike von ca. 216 bis 276/77 nach Christus und er war Begründer des sogenannten Manichäismus. Amin Maalouf hat in seinem Roman über diesen Mann verschiedenste Überlieferungen und Mythen mit viel Vorstellungskraft vereint und folgt Mani von Geburt an bis zu seinem Tod. Alles beginnt damit, dass Manis Vater Pattig, Spross einer adeligen Parther-Familie, in einem Tempel dem Sektenführer Sittai begegnet, der ihn so für seine Auslegung des Christentums begeistert, dass Pattig seine hochschwangere Frau Mariam verlässt und Sittai in dessen Palmenhain folgt. Hier hat er eine Schar von Anhängern um sich versammelt – nur Männer – die ihm in seiner strengen Auslegung der „wahren christlichen Lehre“ folgen. Man könnte annehmen, dass Mani nun bei seiner Mutter aufwächst und vom Vater nie wieder hört, doch im Alter von vier Jahren wird er von Sittai der Mutter weggenommen und in den Palmenhaim gebracht. Hier wird er aufwachsen, und den Regeln der Sekte beugt er sich, auch wenn er bald erkennt, dass er mit dieser Auslegung von Religion nicht einverstanden ist.

    Mit 24 schließlich verlässt Mani die Sekte, gefolgt von seinem Vater, der ihm jüngergleich folgen wird, und beginnt, seinen eigenen Glauben zu propagieren. Mit am wichtigsten ist ihm dabei ein friedliches Nebeneinander aller Religionen, sei es Christentum, Judentum, Buddhismus oder die Anbetung anderer, antiker Götter wie Poseidon oder Wischnu:

    "Ich berufe mich auf alle Religionen, und auf keine. Man hat die Menschen gelehrt, sie müßten einem Glauben angehören, so wie man einer Rasse oder einem Stamm angehört. Ich aber sage ihnen: Ihr seid belogen worden. Bemüht euch, in jedem Glauben und Gedanken den leuchtenden Kern freizulegen und die Schale zu entfernen. Wer meinem Weg folgt, kann Ahura Masda anbeten und Mithras und Christus und Buddha."

    Doch irgendwie ist diese Welt der Spätantike noch nicht bereit für einen derart inklusiven Glauben (und aktuelle Ereignisse bestätigen, dass auch die Welt der Moderne es noch nicht zu sein schein). Mani schart zwar eine beachtliche Zahl an Jüngern um sich - selbst Schapur, König der Könige, und dessen Sohn Hormisd sind von seiner Weltanschauung beeindruckt oder hoffen zumindest, sie zu ihren Gunsten nutzen zu können. Doch andere mächtige Männer sehen in Mani und seinem Glauben eine Bedrohung des vorherrschenden Systems. Vor allem der mächtige Magier Kirdir wird zum erklärten Feind des sanften Mani und bestätigt damit eine Beobachtung des Glaubensgründers:

    "Ich respektiere jeden Glauben, und genau das ist in aller Augen mein Frevel. Die Christen hören nicht zu, wenn ich Gutes über den Nazarener sage, sie werfen mir vor, daß ich nichts Böses über die Juden und Zarathustra äußere. Die Magier hören nicht hin, wenn ich ihren Propheten lobpreise, sie wollen mich Christus und Buddha verfluchen hören. Denn nicht um das Fähnchen der Liebe scharen sich die Gläubigen, sondern um das Banner des Hasses, und einig sind sie sich nur in der Ablehnung der jeweils anderen."

    Ab und an ist mir Mani ein wenig zu salbungsvoll und manche religiöse Ausführungen ziehen sich für meinen Geschmack zu lange hin. Insgesamt jedoch war ich dem Buch schon nach wenigen Seiten verfallen und blieb es bis zur letzten Seite des Epilogs, in dem Maalouf erläutert: "alle Inquisitoren Roms und Persiens haben sich verbündet, um Mani zu entstellen, ihn zu tilgen." Dieser Roman sollte ein wenig Licht in das Leben dieses vergessenen Mannes bringen. In Maaloufs Worten: "Es sollte sein Leben erzählen. Beziehungsweise das, was nach so vielen Jahrhunderten der Lüge und des Vergessens noch davon zu erahnen ist." Und ganz nebenbei hat Maalouf einen lebendigen Einblick in die Welt der Spätantike geschaffen. Wenn er kurz aber detailliert beschreibt, wie der König der Könige Audienz abhält, oder wie er aus der Ferne dem römischen Reich dabei zusieht, wie es sich selbst zerstört, dann wird ein hochspannender Abschnitt der Menschheitsgeschichte lebendig.

    Diese Rezension wurde auch auf lesemanie.com veröffentlicht.
  18. Cover des Buches Feigen in Detroit (ISBN: 9783746628400)
    Alia Yunis

    Feigen in Detroit

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Scheherazade kommt jeden Abend nach L.A. um mit Fatima zu plaudern. 1001 Nacht soll ihr Leben noch dauern. Ihr schwuler Lieblingsenkel Amir kümmert sich um seine aus dem Libanon stammende Großmutter und muss doch immer wieder ihre Verkupplungsversuche und Lebensratschläge ausschlagen. Fatima hat zu ihrer großen Familie und den vielen Kindern und Enkeln einen regen Kontakt und liebt es einfach über das Wetter zu reden und Ratschläge für Beziehungen zu geben. Scheherazade entlockt der alten Dame aber auch ihre ganz persönlichen Gedanken und Geschichten. Ihre beiden Ehen spielen dabei eine große Rolle und die Liebe oder Abneigung gegen ihre Ehemänner. Immer ist das Essen in dieser Familie ein großes Thema und der Feigenbaum vor Amirs Haus. Die 1001 Nacht kommt auch immer näher und für Amir hat sie noch keine Frau gefunden und auch sonst noch nicht alles erledigt was sie machen wollte.
    Alia Yunis beschreibt eine wunderbare Familiengeschichte mit ganz vielen Verwandten und interessanten Schicksalen. Der Libanon, die USA, das Essen, die Tradition und vor allem die Liebe. Warm, witzig, traurig und voller Gespür für wunderbare Stimmungen.

  19. Cover des Buches Omega (ISBN: 9783961360673)
    Jörg H. Trauboth

    Omega

     (13)
    Aktuelle Rezension von: karatekadd

    Jörg H. Trauboth, zeigt mal wieder, aus welcher Sparte er kommt mit dem Roman OMEGA, einer Geschichte die mit DREI BRÜDER (2018) ihren Anfang nahm und OPERATION JERUSALEM eine Fortsetzung bekam.

    Hauptfigur des Romans ist Marc Anderson, ehemaliger Angehöriger des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr, Personenschützer und Inhaber der Firma marine Security Services, die sich mit dem Schutz von Schiffen, zum Beispiel Piraterie beschäftigt.

    Ähnliches betreibt der Autor, Oberst i.G. a.D., der  mit seiner Firma Trauboth Risk Management GmbH  als Berater in Erpressungs- und Entführungsfällen  tätig war. Marc Anderson ist begeisterter Sportflieger, es kann nicht verwundern: Jörg Trauboth saß 2000 Flugstunden in PHANTOM- und TORNADA – Kampfflugzeugen. 

    Anderson lebt mit seiner Frau Karina Marie und dem Baby Pia glücklich zusammen in Hamburg. Er hatte sie bei einem seiner Fälle kennen und lieben gelernt, auch retten musste er sie bereits zweimal. Das schweißt zusammen. 

    Der Klappentext allerdings weist schon darauf hin, dass das Glück kurz zu sein scheint, der Terrorist aus Band zwei taucht wieder auf und nimmt Rache. Anderson fällt in eine tiefe Depression. Doch hat er ja weitreichende Beziehungen und gute Freunde.

    Der Weg führt ihn über den Jakobsweg in Spanien in den Libanon und den Tempel in Baalbek, doch sehen wir dort nur Showdown eins, der Autor lässt uns zappeln bis zum Schluss. Marc wird nicht mehr der Alte sein...

    Der Roman ist etwas anders als seine Vorgänger. Viel persönlicher zum Beispiel, denn der Autor lässt sich Zeit für die Belastungen, denen er seinen Helden aussetzt. Eindrucksvoll zeigt er, dass bestens ausgebildete Soldaten, deren Charaktereigenschaften und Teamfähigkeiten nicht alltäglich sind, wie andere Menschen auch Verzweiflungen ausgesetzt sind und nur mit Hilfe aus Depressionen wie diesen wieder herauskommen. Seine Amt als ehrenamtlicher Helfer in der Notfallseelsorge ist sicher ausschlaggebend für die überzeugende Darstellung dieser Tätigkeit am Beispiel des Marc Anderson.  Dies betrifft ebenfalls Jette, die in ähnlicher Funktion versucht, den Mann ihrer Freundin in größter Not zu begleiten und aufzurichten. Doch geht sie selbst daran fast zugrunde.

    Das militärische know how des Autors blitzt weniger oft auf, dafür aber malt er Bilder, die einem ein Stück Camino plastisch vor Augen führen. 

    Spannung pur, harte Szenen, eine Hauptfigur, die bis in größte Tiefe ausgeleuchtet wird und Kampfsituationen, die zeigen, dass trotz größtem Teamgeist Glück zum Überleben dazugehört machen das Buch zum besten dieser Trilogie.

    Mein Tipp für den Leser: Man nehme sich alle drei Bände, denn so mancher Aspekt erschließt sich nur im Wissen um die Vorgeschichte. Der Roman ist aber auch als Einzelstück lesenswert und lesbar.

    Der Bücherjunge

  20. Cover des Buches Mona (ISBN: 9783442483440)
    Dan T. Sehlberg

    Mona

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Noxia_Lupus

    Der Thriller "M.O.N.A." von Dan T. Sehlberg ist 2016 als Taschenbuch im Goldmann Verlag erschienen. Im Großen und Ganzen besteht M.O.N.A. aus zwei miteinander verbundenen Handlungssträngen. Auf der einen Seite gibt es den ehemaligen MIT Professor Samir Mustaf, der aus Rache einen hoch aggressiven Computervirus entwickelt und auf der anderen Seite ist der schwedische Erfinder Eric Söderqvist, der ein revolutionäres Programm geschrieben hat, welches ermöglicht Mensch und Maschine zu verbinden. Kurz nachdem das Computervirus verbreitet wurde, fällt Erics Frau Hanna Söderqvist in ein mysteriöses Koma. Hängt es damit zusammen, dass sie das Programm ihres Mannes nach der Verbreitung des Virus' ausprobierte? Mir hat der Thriller sehr gut gefallen. Beide Handlungsstränge sind sowohl für sich genommen als auch zusammen gesehen hoch interessant mit faszinierenden und realistisch handelnden Charakteren. Ich habe das Buch schnell und begeistert gelesen. Einzig und allein das Ende war nicht wirklich zufriedenstellend, doch zum Glück gibt es einen zweiten Band auf den ich sehr gespannt bin.

  21. Cover des Buches Der Felsen von Tanios (ISBN: 9783518455715)
  22. Cover des Buches Lena Halberg - London '05 (ISBN: 9783868411300)
    Ernest Nyborg

    Lena Halberg - London '05

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Martina28
    Inhalt:
    Ein Mann hastet auf den Bahnsteig. Er ist zu spät, der Zug rollt bereits aus der Station. Wenige Sekunden später erschüttert der Bahnsteig und ein Geräusch ist zu hören. Es war eine Bombe detoniert.
    Lena Halberg, die Jornalistin recherchiert für eine Story und entdeckt ungeheure Fakten. Ihre Vermutung scheint zu stimmen und diese Detonation der Bombe in der Piccadilly-Line ist ein weitere Anschlag von vielen vorangegangenen.
    Die Nachforschungen führen Lena bis nach Israel. Dort landet sie in einem militärischen Gefängnis. Nach der Entlassung nimmt sie die Spur wieder auf, welche sie zurück nach England führt.


    Cover:
    Das Cover ist in schlichten Farben gehalten. Text und Bild aufeinander abgestummen. Es macht eher einen düsteren Anschein. Der Big Ben weisst auf England hin, wo sich die Geschichte abspielt. Die Schnipselauf der rechten Seite mittig, könnten auf Telegrammanordnungnen hinweisen.


    Schreibstil:
    von Anfang bis zum Schluss ein einheitlicher Schreibstil vorhanden. es wird immer wieder Spannung aufgebaut, welche zwischendurch wieder abflaut. Dadurch ist der/die Leser/in erpicht weiter zu lesen, um herauszufinden was weiter geschieht.
    Fremdwörten werden vom Autor in der Geschichte beschrieben oder auch als Erklärung in der Geschichte genannt.


    Fazit:
    Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt. Als ich zu lesen begonnen hatte konnte ich es kaum mehr aus den Händen legen. Ich kann jedes weiterempfehlen, der gern realitätsnahe Geschichten hat. Die verschiedenen Charaktere sind gut gewählt und sehr ausdrucksstark.
    Der Wechsel der einzelene Szenen und Kapitel sind gut gelungen. Es ist klar zu erkennen um welche Szenen und Charakter es sich im jeweiligen Abschnitt handelt.
  23. Cover des Buches Schicksalsbund (ISBN: 9783453527614)
    Christine Feehan

    Schicksalsbund

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Weiterhin auf der Flucht und auf der Suche nach dem Verräter kommen sich in diesem neuen Band Mack,  Anführer der Elite-Einheit der Schattengänger,  und seine einstige große Liebe Jaimie wieder näher. Man erfährt auch wieder einige Details zu der großen Verschwörung und den Beteiligten.

    Das Buch ist der 8. Teil der „Bund der Schattengänger“-Serie von Christine Feehan. Die Schattengänger sind genetisch weiterentwickelte Menschen, die einst dem Militär angehörten und jetzt zum Zwecke zahlreicher Experimente an ihnen, eingesperrt wurden.

    Die Geschichte ist spannend erzählt und es gibt auch immer wieder überraschende Wendungen und neue Enthüllungen. Auch die Erotik kommt im Buch nicht zu kurz und runden den paranormalen Liebesroman gekonnt ab. Für mich sind die Schattengänger eine tolle Serie und ich kann sie nur weiterempfehlen.

  24. Cover des Buches Dieses Buch sollte mir gestatten den Konflikt in Nah-Ost zu lösen, mein Diplom zu kriegen und eine Frau zu finden Teil 1 (ISBN: 9783936311877)
    Sylvain Mazas

    Dieses Buch sollte mir gestatten den Konflikt in Nah-Ost zu lösen, mein Diplom zu kriegen und eine Frau zu finden Teil 1

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Zylinderhuhn
    Ich habe dieses Buch in einem Stück ausgelesen und bin begeistert. Die Diplomarbeit von Sylvain Mazas (der übrigens auch auf der Buchmesse in Leipzig 2014 anzutreffen war) rollt das Thema "Nah-Ost-Konflikt" von einer ganz neuen Seite auf. Das Buch ist sozusagen das Reisetagebuch/ Notizbuch/ Ideenbuch, dass Sylvain Mazas auf seiner Reise in den nahen Osten dabei hatte. Durch die humorvolle Art fängt man ganz automatisch an die verschiedenen Blickwinkel auf so ein riesiges Problem zu hinterfragen, ohne sich dabei belehrt zu fühlen. Besonders gut fand ich den Plan zum Glücklichsein, der dem Buch beigelegt ist. Eine riesige Mind-Map beinhaltet dann Schlussfolgerungen wie: "Orangensaft trinken, um gesund zu sein, um schön zu sein, um eine Frau zu finden, um glücklich zu sein".
    Außerdem ist gerade der zweite Teil rausgekommen, der in jedem Punkt an den Inhalt, den Humor und die Gestaltung des ersten Teils anschließt. Leider konnte ich den hier bisher noch nicht finden.

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