Bücher mit dem Tag "liberaturpreis"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "liberaturpreis" gekennzeichnet haben.

21 Bücher

  1. Cover des Buches Blauer Hibiskus (ISBN: 9783596521708)
    Chimamanda Ngozi Adichie

    Blauer Hibiskus

     (65)
    Aktuelle Rezension von: mabo63


    Die Geschichte von Kambili dem 15 jährigen Mädchen welches in Enugu, Nigeria ihr Leben fristet. Ihr Vater ein hochangesehener steinreicher Fabrikant, mit eigenem Verlag, der unter dem Deckmantel seiner Frömmigkeit in seinen vier Wänden ein Terrorregemime führt.

    Religiöser Drill. "20 Minuten bat er Gott das Essen zu segnen"

    C.N.Adiche


    Menschenschinderei die sich als Liebe ausgibt.

    Die Mutter oft blutend, verliert sogar ein Kind verursacht durch seine 'heiligen' Schläge. "Tränen sah man nie auf Ihrem Gesicht"

    C.N.Adiche

  2. Cover des Buches Vögel (ISBN: 9783293203297)
    Oh Jung-Hee

    Vögel

     (7)
    Aktuelle Rezension von: dzaushang
    Oh Jung-Hee erzählt von zwei Kindern, Uumi und Uuil, Schwester und Bruder. Die Handlung spielt im Korea der 1990 Jahre. Beide haben keinen guten Start ins Leben. Die wichtigsten Eindrücke ihrer frühesten Kindheit sind geprägt von Gewalt, Angst und Flucht. Der Vater schlägt die Mutter, immer wieder. Als die es nicht mehr länger aushält verlässt sie die Familie. Der Vater mit den Geschwistern allein gelassen, wirft das jüngere Kind, seinen Sohn, in seiner Wut aus dem Fenster, doch Uuil überlebt den Sturz wie durch ein Wunder. Ein anderer Versuch, seine Kinder in der Großstadt einfach auszusetzen, scheitert ebenfalls. So gibt er die Kinder zu Verwandten der Mutter in Obhut und verschwindet ohne Spur. Dort werden sie jedoch mehrfach zwischen den Familien hin und her gereicht und bleiben bis zu dem Tag, als der Vater plötzlich wieder in der Tür steht, ungeliebt. Nun soll alles anders werden. Der Vater startet einen Neuanfang, holt seine Kinder wieder zu sich, in eine ärmliche, immerhin frisch renovierte, Behausung. Die Kinder nehmen es hin, was sollen sie sonst auch tun. Einen Tag später präsentiert er ihnen dann seine neue Geliebte, die er, offensichtlich mit vielen Versprechungen auf ein besseres Leben, mehr oder weniger für sich interessieren konnte. Diese Frau, die Kinder sollen am besten gleich Mama zu ihr sagen, zieht gleich bei ihnen ein. Und mit ihr zieht auch ein wenig Luxus ins Leben der Kinder: ein Fernseher, ein Telefon und dergleichen Dinge mehr, die sich der Vater vom Mund abspart, um der Frau zu imponieren. Lange geht das aber nicht gut, die Frau jammert beständig über ihr weiterhin ärmliches Leben, der Vater arbeitet auf Baustellen weit entfernt von zu Hause, um der Frau all das bieten zu können, wonach es sie verlangt und dennoch: eines Tages ist sie so plötzlich weg, wie sie aufgetaucht ist. Den Kindern ist das gleich, der Vater scheint am Boden zerstört, denn er verschwindet erneut, diesmal für immer. Die Kinder bleiben auf sich allein gestellt. Die Schwester wird für den Bruder zur Lehrerin und zur Mutter, sie kümmert sich, so gut sie kann um ihn, dennoch entgleitet er ihrem Einfluss immer schneller. Als sie spürt, dass sie für ihren Bruder, der langsam den Verstand verliert, nichts mehr tun kann, tut sie dass, was sie von den Erwachsenen bisher immer vorgelebt bekommen hat... Aus der Perspektive der gerade einmal zwölfjährigen Uumi wird die Handlung des Romans erzählt. Das verstärkt die ganze Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit der Geschwister, unabhängig von den Widrigkeiten mit denen sie zu kämpfen haben, noch einmal zusätzlich. Die beiden haben von Anfang an keine Chance behütet aufzuwachsen, die Eltern, die Erwachsenen sehen ihre Bedürfnisse nicht einmal im Ansatz. Sie sind nicht wirklich mehr wert als die in den Straßen herum streunenden Hunde, bestenfalls geduldetes, eher aber lästiges Zierwerk für das Abbild von Familie und einer Gesellschaft, in der die früher einmal prägenden, alles durchdringenden konfuzianischen Ideale des Zusammenlebens nicht mehr Sinn stiften und tragen. Mitte der 1990 Jahre gibt es in Korea noch keine gesellschaftliche Institution, wie z.B. bei uns in Deutschland das Jugendamt, das sich um allein lebende Kinder kümmern könnte. Die Großfamilie, die früher solche Probleme aufgefangen hat, befindet sich im Zerfall, so gibt es eben viele „Familien“ mit einem Kind oder Jugendlichen als Familienoberhaupt. „Vögel“ ist ein absolut den Leser verstörendes, ja schockierendes, sich zugleich aber auch sehr in die kindliche Psyche einfühlendes Buch. Oh Jung-Hee beschreibt in schlichter Sprache die verzweifelte Suche nach einer Spur von Glück in einer Welt, in der es so etwas wie Glück aber nicht zu geben scheint. Es beschreibt eine Welt, in der ein Kind kein Kind sein darf, will es überleben. Und doch entlässt Oh den Leser nicht aus dem Geschehen ohne einen allerletzten kleinen Funken Hoffnung. Wenn auch der kleine Bruder sein Trauma, nach dem Sturz aus dem Fenster, dadurch zu verarbeiten sucht, dass er gerne wie die Vögel am Himmel fliegen können möchte und, ohne jede Unterstützung und Hilfe, letztlich zum scheitern verurteilt ist, so hat seine „große“ Schwester doch die Hoffnung auf ein besseres Leben noch nicht ganz aufgegeben. Sie tut dafür einen Schritt in die richtige Richtung auch wenn sie noch einmal einen hohen Preis bezahlen muss.
  3. Cover des Buches Die Schattenkönigin (ISBN: 9783293001381)
    Assia Djebar

    Die Schattenkönigin

     (4)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    Die Autorin erhielt 1989 den LiBeraturpreis für dieses Buch.
  4. Cover des Buches Der Preis der Freiheit (ISBN: 9783499129568)
    Tsitsi Dangarembga

    Der Preis der Freiheit

     (3)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    Das Buch stand 1992 auf der Auwahlliste zum LiBeraturpreis. Die Autorin ist Mitte des letzten Jahrhunderts in einem Dorf in Simbabwe aufgewachsen. Ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse verarbeitet sie in diesem Buch, Erzählt wird die Geschichte der jungen Tambu. Nachdem ihr Bruder stirbt, bekommt sie die Chance mit Hilfe ihres wohlhabenden Onkels aus England eine Schule zu besuchen. Da in Afrika überwiegend der Patriarchismus herrscht, ist es für Mädchen ungewöhnlich eine Bildung zu erhalten. Eine bewegende Geschichte über die Emanzipation eines afrikanischen Mädchens.
  5. Cover des Buches Segu (ISBN: 9783442093625)
    Maryse Conde

    Segu

     (1)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    Die Autorin erhielt 1988 den ersten LiBeraturpreis für dieses Buch
  6. Cover des Buches Das verfluchte Leben (ISBN: 9783872947062)
  7. Cover des Buches Die Geliebte des Notablen (ISBN: 9783927905900)
    Venus Khoury- Ghata

    Die Geliebte des Notablen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    Ein winziger Straßenausschnitt in einer leicht zu erkennenden Stadt; ein halbzerschossenes Haus, in dem die Christen wohnen, auf dem Dach ein Scharfschütze; jenseits der Demarkationslinie das Haus eines Moslems. Die Zeit: der makabre Halbfrieden in Beirut, dessen Bewohner sich an die Gewalt gewöhnt haben. Menschen mit vagen Erinnerungen, begierig, ihre Zukunft aus Tarotkarten zu lesen. Flora, die Christin, verläßt die Familie, folgt dem Moslem, dem Notablen. Die Gefühle der Menschen liegen blank, Rachsucht, Mordlust, sexuelle Gier. Die Bewohner beider Häuser führen miteinander Krieg um diese Frau. Ein trojanischer Krieg als lächerliches, absurdes Theater in einem vielschichtigen Mosaik von Lügen, Illusionen, Angebereien, Klatsch, Wahrheit, Wunschvorstellungen und Träumen, einer Fülle von Geschichten voll von Sarkasmus und Ironie. Die Autorin erhielt für dieses Buch 1995 den LiBeraturpreis
  8. Cover des Buches Eine Handvoll Reis (ISBN: 9783293000681)
    Kamala Markandaya

    Eine Handvoll Reis

     (4)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    Die Autorin erhielt für ein anderes Buch (Nektar in einem Sieb) den LiBeraturpreis verliehen.
  9. Cover des Buches Die Gärten des Nordens (ISBN: 9783922825616)
    Souad Guellouz

    Die Gärten des Nordens

     (1)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    (Frauen aus dem Orient erzählen, Bd.7) ; »Für diese spannend und einfühlsame geschriebene Autobiografie, diese bitter-süße Geschichte einer tunesischen Kindheit in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts erhielt die Autorin den Prix France Méditerranée. (Covertext) Mir hat besonders das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Religionen in dieser Zeit gefallen. Die Autorin stand mit diesem Buch auf der Auswahlliste für den LiBeraturpreis.
  10. Cover des Buches Der Bauch des Ozeans (ISBN: 9783257235210)
    Fatou Diome

    Der Bauch des Ozeans

     (14)
    Aktuelle Rezension von: beowulf
    Die Wahrheit will niemand hören, die Wahrheit will niemand lesen. Der latente Rassismus in Europa, die Gleichgültigkeit und die Herablassung der Europäer gegenüber den Afrikanern einerseits und deren von keiner Erfahrung trübbarer Weg der Hoffnung in und auf die Länder des unermesslichen Reichtums, wo man fürs Nichtarbeten Geld vom Staat bekommt ist Fatou Diomes Thema. Fußball ist die Hoffnung der Jungen aus ihrem Dorf um rauszukommen, um Ehre einzulegen, die Familie unterstützen zu können. Diese Hoffnung in Frankreich, der ehemaligen Kolonialmacht Senegals, der Heimat der Autorin, stellt sie die gelebte Realität der illegalen, aber auch der legalen Arbeiter in Frankreich gegenüber, solche Selbstverständlichkeiten, dass ein Senegalese für den Besuch in Frankreich ein Visum benötigt und auch mal eine Ewigkeit von der Polizei verhört wird, will er/sie schwarz ist, ein Franzose aber jederzeit nach Senegal einreisen kann und sich dort auch benehmen kann, als wäre er ein Halbgott. Solche Realitäten, wie die Ausbeutung der Illegalen und die Lebensumstände der Kinder der legalen Einwanderer...einfach unbequem, keine gute Nachtlektüre. Eins von den Büchern die Wahrheiten erzählen, die keiner wissen will, eins von den Büchern die nur erzählen was ist, aber eigentlich aufrütteln sollten etwas zu ändern, aber wer will das schon, solange er von der Situation profitiert und auf der Butterseite des Brotes lebt.
  11. Cover des Buches Alofa (ISBN: 9783293002531)
    Sia Figiel

    Alofa

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Im Rahmen meiner literarischen Weltreise habe ich mich diesmal nach Samoa begeben und dort das junge Mädchen Alofa kennengelernt. Sie ist gefangen in einer Welt voller Zwänge und Verbote und steckt zusätzlich mitten in der Pubertät. Allerdings handelt es sich nicht um einen Roman, in dem man Alofas Geschichte verfolgen könnte, sondern um einige Episoden, die nur lose durch ihren Bezug zu Alofa zusammenhängen. Ein Gesamtbild über sie, ihre Familie, ihr Dorf und Samoa ergibt sich erst ganz am Ende, wenn man sich die Mühe macht, die einzelnen Bruchstücke an Informationen für sich selbst zusammenzusetzen. Der Autorin war es anscheinend sehr wichtig, viele samoanische Begriffe im Buch zu verwenden. Diese kann man zwar in einer Wörterliste nachschlagen, aber gerade am Anfang kam ich aus dem Blättern nicht mehr heraus und habe trotzdem einige Wörter und Sätze nicht verstanden. Dadurch und durch die vielen Namen der Dorfbewohner und ihre teilweise komplizierten Beziehungen untereinander fällt der Einstieg in dieses Buch nicht leicht. Man muss sich erst einmal sprachlich zurechtfinden, bevor man damit anfangen kann, die Geschichte zu verstehen. Und genau da setzt mein nächster Kritikpunkt an: Es gibt keine durchgängige Geschichte, keinen roten Faden. Die einzelnen Kapitel sind sehr unterschiedlich bezüglich Umfang, Stil und Thema. Oft geht es um die Probleme Alofas und ihrer ebenfalls pubertären Freundinnen, die für den erwachsenen Leser wenig interessant sein dürften. Teilweise werden dann auch noch samoanische Mythen vermischt mit realen Handlungen. Da ich diese Mythen nicht im Detail kenne, fand ich diese Passagen sehr verwirrend und konnte der Geschichte irgendwann nicht mehr folgen. Einzelne Kapitel waren zwar durchaus interessant und ansprechend, aber da mir der Zusammenhang zum restlichen Buch fehlte, konnten sie meine eher negative Meinung auch nicht mehr ändern. Auch stilistisch ist dieses Buch eine bunte Mischung. Verschiedene Textarten reihen sich aneinander, ohne dass ein Grund für diesen Wechsel ersichtlich wäre. Ich hätte mir bei diesem Buch allgemein eine etwas klarere Linie erhofft, da sich so für mich einfach kein homogenes Bild ergibt und ich nach der Lektüre kaum mehr über Samoa weiß als vorher.
  12. Cover des Buches Der Fall Hamilton (ISBN: 9783293204249)
    Michelle de Kretser

    Der Fall Hamilton

     (3)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    Die Autorin erhielt für dieses Buch im Oktober 2007 den 20. LiBeraturpreis verliehen. Inhalt: Eine alte Frau tanzt im Abendkleid durch den Dschungel Ceylons. Sie ist kein Gespenst, sondern wurde von ihrem Sonh Sam auf den heruntergekommenen Familiensitz verbannt. Dieser würde alles dafür geben, so britisch wie die Kolonialherren zu sein. Der Mord an einem englischen Teepflanzer gibt ihm ein letztes Mal die Gelegenheit, seinen Scharfsinn in ihre Dienste zu stellen. Doch vbergeblich. Voller Ingrimm muß er mit ansehen, wie Ceylon sich den Weg in die Unabhängigkeit sucht, während sein Leben zerfällt. Wie eine Urwaldranke windet sich die Familiengeschichte Sams um den Kriminalfall aus der versinkenden Welt des britischen Empires.
  13. Cover des Buches Havanna ist eine ziemlich große Stadt (ISBN: 9783926529299)
    Mirta Yanez

    Havanna ist eine ziemlich große Stadt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    Die Autorin erhielt mit diesen Erzählungen den Förderpreis 2001 der Initiative LiBeraturpreis.
  14. Cover des Buches Nektar in einem Sieb (ISBN: 9783293204461)
    Kamala Markandaya

    Nektar in einem Sieb

     (5)
    Aktuelle Rezension von: PrinzessinMurks
    Die Inderin Rukmani erzählt. Von ihrer Zweckehe mit einem einfachen Bauern, von ihren Kindern, von der Feldarbeit und vom Leben in ihrer kleine Hütte, vom Wandel der Welt durch die Weißen, vom zweischneidigen Schwert des Fortschritts - und das Leben brandet um sie herum, prallt ab, fließt vorbei. *** Dieses Buch erzählt nicht skandal-heischend von Zuständen, die in Indien herrschen, es zeigt nicht mit dem Finger auf Missstände, es klagt nicht an. – Das mag am Anfang irritieren aber es birgt auch einen ganz eigenen, stillen Charme. Man wird quasi von innen her mit einer vollkommen andere Lebensart konfrontiert. Hier wird das Indische nicht als Exotisch einem Europäer vorgeführt – vielmehr blickt das Indische auf den seltsamen Einbruch der Europäer. Das hat mir sehr gefallen. *** Der einzige Wermutstropfen ist die Sprache. Geschwollene Dialoge, pathetische Gedankengänge und langatmige Beschreibungen. Das Erzählen wirk immer wieder hölzern und unbeholfen. Damit fällt es einem Anfangs schwer „den Indern“ Sympathie entgegenzubringen. Doch ist es wirklich Unvermögen der Autorin ist, oder der Versuch möglichst authentisch die Sprache der indischen Bäuerin wiederzugeben?. Vielleicht eher letzteres. Denn man lernt darüber hinwegzulesen, beginnt über den Pathos zu lächeln und gewinnt die gleichmütige, optimistische, aufgeschlossene Rukmani lieb.
  15. Cover des Buches Entführer (ISBN: 9783852184272)
    Leila Marouane

    Entführer

     (3)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    Die Autorin erhielt für dieses Buch den LiBeraturpreis 2004
  16. Cover des Buches Könnte Liebe sein (ISBN: 9783827002884)
    Astrid H. Roemer

    Könnte Liebe sein

     (1)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    Die Autorin erhielt für dieses Buch den LiBeraturpreis 1999.
  17. Cover des Buches Die Übersetzerin (ISBN: 9783889776228)
    Leila Aboulela

    Die Übersetzerin

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Aldawen
    Sammar ist zwar in Großbritannien geboren, aber im Sudan aufgewachsen und erst mit ihrem Cousin und Mann Tarig wieder zurückgekehrt. Nach Tarigs Unfalltod hat Sammar ihren Sohn bei ihrer Tante im Sudan gelassen und seitdem in Aberdeen damit beschäftigt, ihren Verlust zu verarbeiten, aus der Trauer herauszufinden. Die Arbeit als Übersetzerin an der Universität bekommt für sie eine neue Qualität, als sie sich in ihren Chef Rae Isles verliebt. Dieser hat sich als Politikwissenschaftler auf den Nahen Osten und Nordafrika spezialisiert und intensiv mit dem Islam beschäftigt. Gerade deshalb verstehen aber einige seiner muslimischen Freunde nicht, warum er nicht konvertiert. Auch Sammar versteht dies nicht und bedauert es, denn einen Nicht-Muslim kann sie nicht heiraten. Als sie es Rae vorschlägt, wirft er sie aus dem Büro. Sammar übernimmt zunächst noch den geplanten Auftrag in Ägypten, bevor sie zu ihrer Familie nach Khartoum fährt. Von dort kündigt sie ihre Stelle in Aberdeen, um im Sudan zu bleiben. Bis eines Tages ein überraschender Brief kommt ... Auch einige Tage nach der Lektüre hatte ich noch nicht entschieden, wie ich zu dem Buch stehe. Nun sind Liebesgeschichten sowieso nicht unbedingt mein Ding, auch nicht, wenn sie so vorsichtig und behutsam daherkommen wie hier – dann eher noch viel weniger, weil es meiner eigenen Art so fremd ist. Ich kann es aus Sammars Geschichte und Herkunft nachvollziehen, aber es liegt mir eben einfach nicht. Abgesehen von dieser ersten inhaltlichen Ebene, die ich vielleicht noch hätte ausblenden können, weil sie gerade auch in der zweiten Hälfte eine eher kleine Rolle spielt, gibt es noch eine zweite der Religion. Und hier habe ich wirklich Probleme. Sammar ist mir nämlich zu missionarisch veranlagt, nicht auf eine aufdringliche Art, nein, aber in ihrer begrenzten Geisteshaltung. Natürlich ist ihre Position nicht einfach, und nach Tarigs Tod wieder Boden unter den Füßen zu bekommen, ist sicher eine anstrengende Aufgabe. Aber sie ist auch eine intelligente junge Frau, mit guter Ausbildung und seit langem in Großbritannien lebend, die ihre eigene Lage und ihre Möglichkeiten reflektieren kann. Trotzdem ist sie so in ihrer eigenen Welt verhaftet, daß sie nur in eine Richtung denken kann: Rae muß konvertieren. Ich fände es in Ordnung, wenn sie nach sorgfältiger Überlegung zu dem Schluß käme, daß sie nicht konvertieren will, aber sie zieht es nicht einmal in Erwägung. Ist es zuviel verlangt, daß sie sich – wenn sie Rae doch so zu lieben behauptet – wenigstens einmal versucht, in ihn hineinzuversetzen? Welche Konsequenzen eine Konversion für ihn hätte? Was er deswegen vielleicht aufgeben müßte? Wenn es wirklich, wie verschiedene Kritiken betonen, um ein Verständnis zwischen den Religionen geht, dann war das für mein Empfinden einfach zu dick und einseitig aufgetragen. Entschädigt wurde ich dafür ein wenig durch die Darstellungen des Alltagslebens in Khartoum, auch wenn hier offensichtlich so etwas wie die Oberschicht präsentiert wird. Das hat mit den Nachrichten eines kriegs- und krisengeschüttelten Landes nur wenig zu tun, wenn man von der schlechten Versorgungslage, den steigenden Preisen und dem regelmäßigen Stromausfall einmal absieht. Es ist trotz dieser Einschränkungen fast ein Stück „Normalität“. So bleibt bei mir insgesamt ein äußerst gemischter und leicht negativer Eindruck zurück, und auch die sehr schlicht gehaltene Sprache vermochte mich nicht unbedingt zu überzeugen.
  18. Cover des Buches Flug gegen die Zeit (ISBN: 9783857876783)
    Emily Nasrallah

    Flug gegen die Zeit

     (1)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    Radwan und Raja, ein älteres Ehepaar, dessen Kinder vor Jahren und Jahrzehnten nach Kanada ausgewandert sind und dort mit ihren Familien leben, die die Eltern noch nie gesehen haben, entschliessen sich, die Kinder zu besuchen. Zum ersten Mal in ihrem Leben verlassen sie ihr kleines Dorf im Süden Libanons. Subtil und einfühlsam wird dieser für die alten Leute enorme Schritt geschildert, auch die Begegnung mit den fremdgewordenen Kindern und der von Freude und Heimweh durchsetzte Aufenthalt in Kanada. Die Autorin stand mit diesem Buch auf der Auswahlliste 1992 für den LiBeraturpreis.
  19. Cover des Buches O Matador (ISBN: 9783608936865)
    Patrícia Melo

    O Matador

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Thomas_Kastura
    Tarantino auf Brasilianisch.
  20. Cover des Buches Die Gesichtslosen (ISBN: 9783896571410)
  21. Cover des Buches Tanz der Ahnen (ISBN: 9783858694546)
    Yanick Lahens

    Tanz der Ahnen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: krimtango
    Die Autorin erhielt den Förderpreis 2002 der Initiative LiBeraturpreis.
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