Bücher mit dem Tag "liedermacher"

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19 Bücher

  1. Cover des Buches Warte nicht auf bessre Zeiten! (ISBN: 9783548377377)
    Wolf Biermann

    Warte nicht auf bessre Zeiten!

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Aliknecht
    Der Liedermacher Wolf Biermann erzählt seine Lebensgeschichte. Er zog als überzeugter junger Kommunist 1953 von Hamburg freiwillig in die DDR und besuchte dort zunächst ein Gymnasium. Danach nahm er ein Studium auf und arbeitete parallel dazu als Regie-Assistent beim Berliner-Ensemble. Als Sohn eines von den Nazis ermordeten roten Vaters und einer gut vernetzten roten Mutter erhielt Bierman rasch Zugang zur neu etablierten SED-Schickeria. Diese mühte sich mit mäßigem Erfolg am Aufbau des Sozialismus ab und wurde zudem von den sozialistischen Brüdern und Schwestern in der Sowjetunion gegängelt. 

    Biermann spielte Gitarre und begann zu dichten. Er geriet mit seinen frechen Liedern bald in Schwierigkeiten und es dauerte nicht lange bis man versuchte, ihn in der DDR mundtot zu machen. Da es ihm früh gelang, über eigene Kanäle im Westen zu publizieren, konnte er sich immerhin jederzeit öffentlich artikulieren. In Westdeutschland erschien 1965 der Gedichtband "Die Drahtharfe" und 1968 seine erste Langspielplatte "Chausseestraße 131",  die  in seiner Ost-Berliner-Wohnung mit einfachen Mitteln aufgenommen worden war. Biermann wurde zwar bespitzelt und schikaniert und war effektiv mit einem Berufsverbot belegt, er war aber durch seine Prominenz und durch seine Möglichkeiten, im Westen die Stimme zu erheben, doch relativ geschützt. Für die Herrschenden in der DDR war der Umgang mit Biermann nie ganz risikolos. Dafür hatte er ein feines Gespür und er musste sich deshalb weit weniger Sorgen als andere Dissidenten machen, die unter Umständen jahrelang in den Gefängnissen der DDR verschwanden. Biermanns wichtigster Freund war Robert Havemann, der bis zu seinem Tod unter Hausarrest stand. Ihm konnte er völlig vertrauen und sie teilten eine weitgehend ähnliche Sicht auf die Dinge. Havemann war der kluge und erfahrene Ältere, der Biermann immer Orientierung gab. Lange Zeit glaubten die beiden, man könne diesen real existierenden Sozialismus besser und humaner gestalten. 
     
    Der entscheidende Umbruch kam  mit Biermanns Ausbürgerung 1976 nach seinem Konzert in Köln. Es zog ihm den Boden unter den Füßen weg, denn er war durch und durch ein Wesen der DDR. In der Bundesrepublik schlug er nicht leicht neue Wurzeln. Innerhalb der westdeutschen Linken konnte er sich nur teilweise und unter Schwierigkeiten integrieren. Sein Blick blieb immer auf die DDR gerichtet. Er schloss sich der Friedensbewegung in der BRD an und veränderte  allmählich im Verlauf  eines langen Prozesses seine Positionen. Der Zusammenbruch der DDR tat ein übriges. Schließlich verlor er seinen Glauben an den Kommunismus.  Nach der Wende konnte er wieder in sein geliebtes Land hinüberreisen und dort auftreten. Im wiedervereinten Deutschland erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und wurde 2007 unter kontroversen Diskussionen zum Ehrenbürger von Berlin ernannt. Zur  Gedenksitzung des Bundestags 2014 zum Fall der Mauer vor 25 Jahren wurde Biermann eingeladen vor dem Hohen Haus zu singen. Er nutzte die Gelegenheit und griff die Abgeordneten der Links-Partei als "Drachenbrut" scharf an. 

    Kommentar und Bewertung: Wolf  Biermann erzählt seine Lebensgeschichte lebendig und packend, angereichert mit zahlreichen spannenden Details. Er verfügt als Liedermacher und Poet über besonders starke Ausdrucksmittel und er nutzt diese sehr effektiv zur Schilderung von Erlebnissen, Situationen, Gedanken und Gesprächen seines ereignisreichen Lebens. Aus einem erfüllten Liebesleben gingen, wenn ich richtig gezählt habe, insgesamt neun Kinder hervor. Biermann war  mit vielen berühmten und wichtigen Zeitgenossen aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Medien befreundet. Dadurch stand er immer in einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit den jeweils aktuellen Problemen und Entwicklungen. Er ist  als perfomender Künstler natürlich nicht frei von Eitelkeit und zeigt sich stets selbstbewußt, manchmal vielleicht sogar ein wenig überheblich. Ich finde aber, dass er insgesamt in einer sehr redlichen und auch selbstkritischen Art schreibt. Er steht zu seinen veränderten Auffassungen und äussert dies gerade auch in Bezug zur deutschen Wiedervereinigung sehr deutlich. Dies hat mich beeindruckt. Mir hat ferner besonders gut gefallen, dass er die kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede zwischen der ehemaligen DDR und der BRD sehr fein erfasst und präzise beschrieben hat. Nicht einmal die Kommunisten waren sich gleich. Während sie im Osten das hohe Lied der Kernenergie und einer großen Technikfreundlichkeit sangen,  zogen sie im Westen gegen Brokdorf und gegen die Wiederaufbereitung zu Felde. Es ist wirklich kein Wunder, dass Wolf Biermann anfangs im Westen zwischen den linken Fraktionen herumirrte und etliches nicht verstand. Insofern wirft das Buch auch Licht auf die deutschen Schwierigkeiten zwischen Ost und West. 
     
    Fazit: Eine tolle Autobiographie eines bedeutenden Sängers und Dichters vor deutsch-deutschem Hintergrund. 

    Ausgabe: Wolf Biermann Warte nicht auf bessre Zeiten!: Die Autobiographie Propyläen Verlag 2016 (gelesen Dezember 2016)

    Autor:  Karl Wolf Biermann wurde am 15.11.1936 in Hamburg geboren und ist ein deutscher Liedermacher und Lyriker. Er siedelte 1953 in die DDR über und veröffentlichte 1960 erste Lieder und Gedichte. Gegen den Brecht-Schüler, später dann scharfen Kritiker der SED und der DDR wurde 1965 dort ein Auftritts- und Publikationsverbot verhängt. 1976 wurde ihm eine spätere Wiedereinreise aus der BRD nach einer zuvor genehmigten Konzerttour verweigert, und er wurde ausgebürgert. Die Ausbürgerung Biermanns löste in Ost- und Westdeutschland breite Proteste aus. Seine Gedichtbände zählen zu den meistverkauften der deutschen Nachkriegsliteratur. Biermann wurde mit zahlreichen Literaturpreisen West- und später Gesamtdeutschlands ausgezeichnet  [1].  
     
    Referenzen:
    [1] Wikipedia
  2. Cover des Buches Was ich noch zu sagen hätte (ISBN: 9783404616107)
    Reinhard Mey

    Was ich noch zu sagen hätte

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Lillith54w

    Rund 15 Jahre lag dieses Buch unbeachtet bei mir im Regal - als Reinhard Mey Fan seit 50 Jahren musste ich es seinerzeit natürlich "haben", hatte aber irgendwie nie die Muße - und nicht mal die Lust -  es auch zu lesen.

    Da bedurfte es erst des letzten Konzerts in diesem Jahr (2022) und der Tatsache, dass Herr Mey in diesem Jahr 80 Jahre alt wird, damit ich mich noch einmal in sein Leben vertieft habe.

    Vieles wusste man ja schon. Ergreifend war für mich die Tatsache, dass im Buch das Unglück und der Tod seines Sohnes Max natürlich noch nicht vorkamen, aber Reinhard Mey damals schon ausdrückte, dass er sich um Max als Sohn am meisten sorgte, als hätte es eine Vorahnung gegeben...

    Das Buch ist wie ein Interview aufgebaut, in dem Reinhard Mey seinem guten Bekannten auf allerhand Fragen sehr aufgeräumt und meist gut gestimmt antwortet. Dazwischen immer wieder Texte, Textfragmente, die das Erzählte untermalen, sowie Jahreszahlen zur Veranschaulichung der unaufgeregten Ausnahmekarriere in mehreren Ländern.

    Ich hatte ihm "damals" lange nachgetragen, dass er seine erste Frau Christine, für die er sagenhaft schöne Liebeslieder geschrieben hatte, verlassen hat... Aber es scheint, als sei doch seine Hella seine große Liebe - so: alles gut, "ich habe ihm verziehen"...und altersmilde kann ich auch seinen Liedern für Hella heute sehr viel Liebe entnehmen...

    Ach Reinhard, das wird ein schwerer Tag, wenn Du eines Tages...aber noch ist es nicht soweit.

    Das Buch hat mich gut informiert und freudig-melancholisch gestimmt.
    Für absolute Fans ein Muss - ansonsten eher nicht, denn es plätschert ein wenig dahin.
    Ich bin jedoch froh, es endlich gelesen zu haben!




  3. Cover des Buches Mani Matter (ISBN: 9783312005598)
    Wilfried Meichtry

    Mani Matter

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Aglaya

    Für meine Schweizer Leser muss ich nicht erklären, wer Mani Matter war. Die Nicht-Schweizer unter euch werden sich jetzt sicher fragen „Mani wer?“, aber wer Manis Musik nicht kennt, wird wohl auch kein Interesse an seiner Biographie (respektive einer Rezension über dieselbe) haben und diesen Text schon gar nicht lesen…

     

    Ich bin seit vielen Jahren ein Mani Matter Fan. Ich habe die Lieder natürlich schon als Kind in der Schule gesungen, wirklich zu faszinieren begonnen hat mich Mani dann aber erst mit rund 20 Jahren, als ich an der Uni Bern in den selben Hörsälen gesessen bin wie auch Mani gut 50 Jahre zuvor. Die vorliegende Biographie habe ich mir anlässlich einer musikalisch begleiteten Lesung des Autors Wilfried Meichtry gekauft.

     

    Im Gegensatz zu anderen Büchern über Mani Matter, die ich gelesen habe, konzentriert sich Meichtry nicht auf Matter, den Musiker, sondern auf Matter, den Menschen. Dass Mani Matter musiziert, gedichtet und komponiert hat, wird natürlich nicht verschwiegen, aber eher nebenbei erwähnt. Schwerpunktmässig versucht sich Wilfried Meichtry mehr auf die Gedanken und Gefühle, die Motivation von Mani Matter zu konzentrieren, was ihm mit Hilfe von Interviews mit Familie, Freunden und Bekannten sowie Briefen und Tagebüchern auch gut gelingt. Ein recht grosser Teil des Buchs beschäftigt sich mit Mani Matters Kindheit und Jugend, die in anderen Büchern meist nur kurz angeschnitten wird. Der Schreibstil des Historikers Meichtry liest sich dabei angenehm flüssig, eher wie ein Roman als wie ein Sachbuch.

     

    Wer sich wie ich für Mani Matter interessiert, dem kann ich diese Biographie unbedingt empfehlen. Viele der biographischen Daten sind dem „Durchschnitts-Fan“ zwar schon bekannt, durch die verwendeten Tagebucheinträge und Briefe kann Wilfried Meichtry jedoch Hintergründe aufzeigen, die bisher der Öffentlichkeit unbekannt waren.

  4. Cover des Buches Trotz alledem (ISBN: 9783328107101)
    Hannes Wader

    Trotz alledem

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Reenchenz

    Mit dem musikalischen Werk von Hannes Wader, welcher hier mit „Trotz alledem – Mein Leben“ seine Autobiografie vorlegt, hatte ich in meinem bisherigen Leben erst ein einziges Mal Kontakt.

    Ende der 90er Jahre und vielleicht sogar bis heute, gehörte das Lied „Heute hier – morgen dort“ zum Pflichtrepertoire jedes Schülers im Musikunterricht, inkl. Benotung für den möglichst tonreinen und textsicheren Vortrag. Nur war mir damals nicht bewusst, von wem dieses Lied stammt. Vielleicht war es mir damals auch einfach nur egal.

    Auch Hannes Wader selbst ist dieser Umstand der Musikunterrichtspflichtlektüre bewusst, wie er im vorliegenden Buch schreibt. Im Zuge dessen verrät er, von wem die Melodie seines heute wohl bekanntesten Liedes eigentlich stammt.

    Hannes Wader wurde 1942 in Ostwestfalen geboren. Nach einer Lehre als Schaufensterdekorateur in einem Schuhgeschäft und einem abgebrochenen Grafikstudium widmete er sich als Komponist, Texter, Sänger und Gitarrist ganz der Musik. Er veröffentlichte 35 Studio- und Live-Alben und erhielt 2013 den ECHO für sein Lebenswerk.

    Diesen Musikpreis gibt es seit Kurzem nicht mehr. Die Umstände, die zur Abschaffung führten, sind sicherlich jedem interessierten Leser bekannt. Auch hierzu äußerst sich der Autor im vorliegenden Buch.

    Der Schreibstil ist flüssig, so dass man trotz des großen Umfangs von fast 600 Seiten gut vorankommt.

    Da ich über Herrn Wader, wie schon erwähnt, bisher nichts wusste und außer das oben erwähnte Lied auch keine Musik kannte, war die vorliegende Autobiografie eine durchaus abwechslungsreiche und interessante Lektüre. Die Kindheit des Autors nimmt in dem Buch einen großen Raum ein. Diesen Abschnitt fand ich besonders interessant, da es die Lebensumstände „einfacher“ Arbeiterfamilien in Nachkriegsdeutschland anschaulich beschreibt.

    Aufgrund einer kurzen aber schicksalshaften Begegnung wurde Hannes Wader später über viele Jahre zum Zielobjekt deutscher Überwachungsbehörden inkl. mehrjähriger Gerichtsverfahren. Dieses, für den Autor vermutlich nicht gerne erinnerte, für den Lesenden aber sehr interessante Kapitel, kam leider im vorliegenden Buch ziemlich kurz.

    Den Fokus legt Hannes Wader in seiner Biografie verständlicherweise auf sein musikalisches Schaffen. Der erzählende Text wird hier häufig durch verschiedene Liedtexte unterbrochen. Dies gab mir die Gelegenheit, die Lektüre immer wieder zu unterbrechen und mir die Songs anzuhören.

    Dieses Vorgehen kann ich jedem interessierten Lesenden der vorliegenden Autobiografie unbedingt empfehlen.

    In Anbetracht des umfangreichen Liedschatzes hat mich besonders das Geständnis beeindruckt, dass auch Herrn Wader die vielen verfassten Liedtexte nicht immer von allein zugeflogen sind, sondern dass, besonders am Anfang, der Schreibprozess richtig harte Arbeit war.

    Das gibt mir die Hoffnung, dass meine häufigen Schreibblockaden, ob Rezensionen oder Songtexte, (ich schreibe hin und wieder eigene Lieder), nicht auf generell fehlende Kreativität zurückzuführen sind, sondern, dass dies auch den Besten passiert.

    Für jeden Fan des Waderschen musikalischen Werkes, alt oder jung, ist dieses Buch sicherlich ein absolutes Muss. Aber auch unbedarften Musikinteressierten, wie ich es im Hannes-Wader-Fall war, kann ich diese Biografie uneingeschränkt empfehlen.

  5. Cover des Buches Der Himmel fiel aus allen Wolken (ISBN: 9783374027095)
    Stephan Krawczyk

    Der Himmel fiel aus allen Wolken

     (3)
    Aktuelle Rezension von: michella propella
    recht langweilig beschreibt und erklärt krawczyk stets offensichtliches in einem naiven, tagebuchartigen schreibstil, dauergespickt mit zitaten. das kann er selbst lesen aber nicht andere; auch die wenigen anekdoten oder interessanten stellen werten das buch wenig auf.
  6. Cover des Buches Mit dem Herzen laufen lernen (ISBN: 9783957341440)
    Andi Weiss

    Mit dem Herzen laufen lernen

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Viktor-Roland_Spielauer


    Ein phantastisches Buch! Ich nehme so viel mit, für meinen Dienst an den Menschen, für mich selbst. So viele Impuls die das Leben neue Hoffnung gibt!

  7. Cover des Buches Die Ausbürgerung (ISBN: 9783548606880)
  8. Cover des Buches Badetag (ISBN: 9783940111562)
    Ines Geipel

    Badetag

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Pitt Nickel
    Für die Führungskader eines Kollektivs war Salli Sallmann ungeeignet. Wohl wahr. Dieses Buch ist bei der Büchergilde in Die verschwiegene Bibliothek der DDR erschienen. Ein sehr verdienstvolles Unterfangen, da uns Texte offeriert werden, die in der DDR entstanden aber dort nicht publiziert werden durften. Schlicht, die Publikation war verboten. Wenn diese Texte doch, wie im vorliegenden Fall Badetag, vorgetragen wurden, dann führten sie zu massivsten Repressalien. Salli Sallmann wurde ins Gefängnis gesteckt und kam über das Zusammenwirken mit dem Rechtsanwalt Vogel in die Bundesrepublik. Das war das Ende des Liedermachers Salli Sallman in der DDR. Was dazwischen geschehen wird in Badetag ironisch und  wie kann es anders sein  betroffen geschildert. 20 Jahre nach dem Fall der Mauer fühlt man sich beim Lesen grotesk berührt und schaudert vor den massiven Einwirkungen auf einen Menschen, der Kritik geübt hatte. Wer sich nicht nur um Biermann literarisch und hintergründig bemühen möchte, der wird dieses Buch mit einem erheblichen Erkenntnisgewinn lesen. Auch wird er sich der sich allenthalben im Osten breitmachen Nostalgie widersetzen. Lesen!  Ich war in dir versunken / bis um matten Tod
  9. Cover des Buches Ein Lied für dich: Blitzlichtgewitter - 1. Teil (ISBN: 9783942181686)
    Elke Schleich

    Ein Lied für dich: Blitzlichtgewitter - 1. Teil

     (1)
    Aktuelle Rezension von: CloudyWhite
    Eine junge Frau aus bürgerlichen Verhältnissen, die sich bei der Begegnung mit ihrem Musikidol, einem österreichischen Liedermacher, Hals über Kopf in diesen verliebt. Wird diese Liebe Zukunft haben?
    Nun, man mag meinen, der Roman von Elke Schleich bediene ein gängiges Klischeé, eine Wunschvorstellung vieler junger, weiblicher Fans. Aber so einfach hat sich die Autorin die Sache nicht gemacht.
    Es ist Mitte der Achtziger Jahre.
    Anika, 25 Jahre alt, aus dem Ruhrgebiet, ist belastet durch eine traumatische Erfahrung aus der Vergangenheit. Die Musik des Liedermachers Jakob Fuchs hat ihr nach zahlreichen Therapiestunden wieder Zuversicht und Mut gegeben. Gerne würde sie die Avancen von Jakob erwidern, ist aber geplagt von Selbstzweifeln und Misstrauen und kann letztlich auch dem äußeren Druck durch die Regenbogenpresse nicht standhalten. Sie flüchtet nach Hause, beschließt dort aber ihr bisheriges Leben umzukrempeln. Jakob möchte sie vergessen, als heilsame Erfahrung und Sommerliebe abtun. Ein neuer Freund gehört zu ihrer Neuorientierung, Pferde, vielleicht auch ein neuer Job. Aber die Monate vergehen, und Anika merkt, dass ihr Jakob nach wie vor wichtig ist.
    Jakob kann Anika ebenfalls nicht vergessen. Er plant, sie in Deutschland zu besuchen, muss sich dann aber um seine Ex-Freundin Susann kümmern, die urplötzlich auftaucht mit der Nachricht, dass sie schwanger sei. Am letzten Spielort seiner Tournee begegnen sich Jakob und Anika wieder. Jakob singt ein Lied, das er speziell Anika gewidmet hat.
    Das Buch liest sich flüssig und schnell. Der Schreibstil gefällt durch und detailreiche und pittoreske Landschaftsbeschreibungen und sehr gut eingefangene Stimmungen. Der personale Erzählstil, der den Protagonisten Anika und Jakob einen weiten Raum widmet, lässt die handelnden Figuren unglaublich lebendig und authentisch erscheinen. Dies ist der Autorin bei Jakob Fuchs durchgängig und nachvollziehbar gelungen, zumal auch der österreichische Dialekt eingearbeitet ist und dieser der Figur des Liedermachers einen besonderen Charme gibt.
    Bei Anika hingegen kommen dem Leser Zweifel, ob denn eine von Panikattacken, Albträumen und Migräneanfällen geplagte Frau so leicht ihrem schweren Trauma ohne weitere Hilfe entkommt und sozusagen mit einem „Fingerschnippen“ ihr bisheriges Leben umkrempeln kann.
    Auch hätte ich mir als Leser Anika in den ersten Buchteilen weniger abweisend, ihr Herzklopfen und ihre Liebe für Jakob mehr betont gewünscht.
    Alles in allem aber ein netter, gut lesbarer Roman, und wer Österreich liebt und das Ruhrgebiet vielleicht auch kennt, kann sich in diesem Liebesroman gut aufgehoben wissen.
    Die Rezension bezieht sich auf das gesamte Buch, Teil 1-8

  10. Cover des Buches Mal Angenommen (ISBN: 0602537482979)
  11. Cover des Buches Ich singe, weil ich ein Lied hab' (ISBN: 9783888087301)
    Konstantin Wecker

    Ich singe, weil ich ein Lied hab'

     (2)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Dies ist ein Songbook fürs Klavier, für die Gitarre nicht sehr gut geeignet. Tolle Bilder und Lieder handschriftlich (kaum lesbar) vorhanden. Sehr schön aufgemachtes Buch zu einem unschlagbar niedrigen Preis. Aufgelockert wird das Ganze durch viele Bilder aus den Anfängen. Unverzichtbar für Fans.
  12. Cover des Buches Einhandsegler (ISBN: B00004T0U5)

    Einhandsegler

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  13. Cover des Buches Adorning the Dark: Thoughts on Community, Calling, and the Mystery of Making (ISBN: 9781535949026)
  14. Cover des Buches Paris. New York. Alteiselfing (ISBN: 9783423260985)
    Hannes Ringlstetter

    Paris. New York. Alteiselfing

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der Schinder, Hannes! erzählt vom Anfang seiner Musikkarriere, wobei man "Karriere" anfangs fast in Anführungsstriche setzen muß, menschenleere Auftrittsorte zählen nicht mit in der Aufzählung. Als Nordlicht war mir der Ringl of fire (RIP Johnny Cash) bisher fast nur aus der Glotze ein Begriff, sein musikalisches unaufhörliches Beackern deutscher Bühnen war mir hingegen nicht so sehr vertraut. Wenn man alles schon mal mitgemacht hat an Zurücksetzung und Erniedrigung als "Kulturclown", härtet das bestimmt ab. Ähnliche Bücher hat man ja schon mal gelesen, ab er hier hatte man noch mal das komplette Wort-of aller Pleiten Pech und Pannen, die auftreten (!) können, beisammen. Und wer hat den Erfolg mehr verdient, als jemand, der jeden Autobahnraststätte an ihrem Geruch erkennt? 

  15. Cover des Buches Rüm Hart (ISBN: B000065VF3)

    Rüm Hart

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Franz Josef Degenhardt (ISBN: 9783415002333)
    Heinz Ludwig Arnold

    Franz Josef Degenhardt

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches Das ganze schrecklich schöne Leben (ISBN: 9783328103424)
    Konstantin Wecker

    Das ganze schrecklich schöne Leben

     (7)
    Aktuelle Rezension von: StMoonlight

    Konstatin Wecker hat es immer wieder auf die Bühne geschafft. Vermutlich war das nicht immer gut, z.B. wenn er lallend ein Leidlich trällerte. Aber genau das macht diese Biographie interessant, denn sie ist abwechslungsreich. Diese Biographie erschien zum 70.sten Geburtstag des Autors und durchleuchtet noch einmal das ganze Leben. Immer wieder sorgte Wecker für Skandale. In der Biographie kommen neben Wecker aber auch einige andere Personen, wenn auch nur kurz, zur Wort.

    Was hier sehr merkwürdig ist: Auf der einen Seite gibt Konstatin Wecker an, dass er in Interviews nicht über seine Beziehung sagen will, auf der anderen Seite in seiner Biographie diese geradezu durch den Schmutz zieht. – Und das liest sich nicht unbedingt sachlich, sondern wie ein Bericht aus der „Klatschpresse“.

    In der Mitte des Buches gibt es einige  Fotos, die zwar nicht besonders ansprechend sind, dafür aber durchaus interessant. So gibt es z.B. ein Kinderfoto.

    Eine interessante Biographie, die allerdings so ihre Tücken hat.

  18. Cover des Buches Es geht voran (ISBN: 9783806237764)
    Manfred Prescher

    Es geht voran

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Dieses Buch widmet sich nun der Geschichte der deutschsprachigen Popmusik. In den einzelnen Kapiteln werden die richtungsweisenden Künstler genauso beleuchtet wie die wichtigen Strömungen. Liedermacher, Rapper, Punks, Rocker, Scherzbolde und Sprachvirtuosen werden in den jeweiligen zeitlichen und gesellschaftlichen Kontext eingebunden.«

     

    Wenn ich heute das Radio einschalte, bekomme ich ziemlich viel deutschsprachige Musik zu hören. Das war nicht immer so, in meiner Jugend war es eigentlich eher die Ausnahme. Zumindest auf meinem bevorzugten Radiosender ;-) Auf dem meiner Eltern lief reichlich deutscher Schlager, der mich daher auch in der Kindheit begleitete.

    Da Musik in meinem Alltag schon immer eine wichtige Rolle spielte, reizte mich dieses Buch über die Geschichte der deutschsprachigen Popmusik sofort, ich unternahm zusammen mit dem Autor eine sehr unterhaltsame Zeitreise und entdeckte viel Bekanntes und auch ein paar neue Dinge.

     

    Die Zeitreise beginnt in den 1920er Jahren und endet mit dem Echo-Eklat 2018. Musik wurde zu allen Zeiten beeinflusst durch politische und gesellschaftliche Veränderungen, zugleich war sie Mittel sich auszudrücken, sich abzugrenzen, Stellung zu beziehen, oder – alternativ – sich abzulenken. Was hörte man so in der Weimarer Republik, was zu Nazizeiten und im Nachkriegsdeutschland? Und welche Musik wurde bei der Jugend populär? In diesem Stil geht es weiter bis zur heutigen Zeit.

     

    Sehr schön lässt sich so verfolgen, wie auf die Heile-Welt-Schlager der Nachkriegszeit die Zeit der Liedermacher folgte, hier wird auch über die ersten Festivals auf Burg Waldeck in den 60er Jahren berichtet. Jeder wichtigen musikalischen Strömung wird ein eigenes Kapitel gewidmet, einzelne Künstler, wie zum Beispiel Udo Lindenberg, haben ebenfalls ihr eigenes Kapitel. Es fehlt kaum etwas, vom Schlager über die Liedermacher hin zu deutschem Rock, Punk und Rap ist alles vertreten. Auch die Musikszene in der DDR wird beleuchtet, spätestens an dieser Stelle entdeckt der „Wessi“-Leser die ersten unbekannten Namen.

    Ganz viel Unbekanntes lese ich dann in den Abschnitten über Musik aus Österreich, da gibt es eben doch sehr viel mehr als Wolfgang Ambros und Falco. Noch nie im Leben habe ich beispielsweise von „Erstes Wiener Heimorgelorchester“ gehört. Der Autor gibt noch zudem den Hinweis, dass allein mit der österreichischen Liedermacher-Zunft ein eigenes Buch gefüllt werden könnte.

     

    Sehr praktisch sind die Hinweise „zum Weiterhören“ unter jedem Kapitel. Da werden nämlich zu jedem behandelten Thema und den entsprechenden Künstlern CDs vorgeschlagen. Im Anhang gibt es sogar den Hinweis auf eine Spotify-Playlist zum Buch, so kann man leicht akustische Bildungslücken schließen.

     

    Alle Kapitel wirken gut recherchiert, enthalten viele Zitate aus Presse und Medien, Interviews mit Künstlern und Fotos. Einzig bei den Kapiteln über Udo Lindenberg und die Musik in der DDR lässt der Autor auch persönliche Erfahrungen einfließen. Er schreibt sehr angenehm und man merkt ihm deutlich an, was die Musik für eine zentrale Bedeutung in seinem Leben hat. Die einzelnen Themen könnten natürlich jedes für sich noch ausführlicher behandelt werden, aber das würde den Rahmen eines einzelnen Buchs sprengen. Hier hätte man vielleicht noch einen zusätzlichen Anhang „zum Weiterlesen“ ergänzen können.

     

    Fazit: Diese musikalische Zeitreise hat Spaß gemacht! Das Buch ist perfekt für einen Überblick auf die Geschichte der deutschsprachigen Popmusik.

  19. Cover des Buches Mani Matter (ISBN: 9783729608252)
    Pascale Meyer

    Mani Matter

     (3)
    Aktuelle Rezension von: variety
    Ein grösstenteils spannendes Lese- und Hörvergnügen, was uns da der Verlag zur Ausstellung im Landesmuseum präsentiert. Besonders gelungen finde ich den Text von Franz Hohler (!) und witzig die Äusserungen der Deutschen Felicitas Hoppe. Absolut unpassend dagegen die akademischen Ergüsse von Martin Stingelin, der so schreibt, wie es Mani Matter sicher nie in den Sinn gekommen wäre. Ein Ablöscher. Tolle Fotos und die beiliegende CD (auch mit raren Aufnahmen von Matter und Wolf Biermann) runden das Werk ab. Leider fehlt eine chronologische Zeittafel zum Leben Matters. Schade.
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