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148 Bücher
- Mona Kasten
Begin Again
(3.411)Aktuelle Rezension von: AukjeDa Allie vor dem Semesterbeginn dringend ein Zimmer braucht, zieht sie bei dem Bad-Boy Kaden ein. Da er sie eigentlich nicht als Mitbewohnerin haben möchte erstellt er eine Liste von Dingen, die Allie nicht darf und beachten soll. Obwohl er immer wieder unfreundlich und abstoßend zu ihr ist, kommen die beiden sich näher…..
Das Buch war nicht meins!Die Grundidee der Story klang ganz interessant und war auch der Grund, warum ich das Buch gelesen habe. Aber viele der Handlungsstränge waren für mich nicht ganz nachvollziehbar.
SPOILER!!!
Es begann schon am Anfang als sie die Wohnung besichtigt und er mit nacktem Oberkörper rumläuft obwohl die beiden einen Termin für die Wohnungsbesichtigung hatten. Wer macht das? Dann macht er ihr eindeutig klar, das er sie nicht als Mitbewohnerin haben möchte aber sie besteht darauf dort zu wohnen. Wer zieht denn freiwillig in eine Wohnung wenn man genau weiß das man dort nicht willkommen ist? Klar, es ist schwierig am Semesteranfang ein Zimmer zu bekommen, aber später wohnt sie ja auch bei ihrer Freundin kurz im Studentenwohnheim. Und warum darf das Badezimmer nicht abgeschlossen werden und er darf dann einfach dort hinein wenn sie duscht oder aber auch nach Lust und Laune ihr Zimmer betreten? Und warum lässt sie sich immer wieder auf ihn ein, obwohl er sie danach wieder von sich stößt? Klar, er hatte vorher eine schlechte Erfahrung während einer Beziehung, aber das rechtfertig überhaupt nicht sein Verhalten. Und am Schluss beschließt er einfach bei ihr einzuziehen und sie akzeptiert es einfach. Warum?
Das Buch gehört in die Young-Adult Kategorie und das erschrickt mich wirklich. Die Beziehung in diesem Buch ist nicht romantisch sondern einfach nur toxisch.
- Jay Asher
Tote Mädchen lügen nicht
(4.983)Aktuelle Rezension von: HaarikaTote Mädchen lügen nicht ist kein Buch, dass mich in seinen Bann gezogen und mich umgehauen hat zu viel mimimi nach meinem Geschmack , aber die Botschaft ist eindeutig klar, dass eine noch so kleine Handlung oder unbedachte Äußerung große Auswirkungen auf das Leben anderer haben kann. Klar, man darf dabei nicht vergessen, daß ein Teenager nicht über die Lebenserfahrung verfügt eines Erwachsenen und auch durch kleinere Probleme durchaus aus der Bahn geworfen werden kann wenn man keine Hilfe bekommt.
- John Green
Margos Spuren
(1.954)Aktuelle Rezension von: liszzlGrundsätzlich, wie alle Romane von John Green, super geschrieben, angenehm zu folgen, interessante Figuren. Ich finde jedoch im Vergleich mit seinen anderen Romanen (Looking for Alaska, Das Schicksal ist ein mieser Verräter) nicht sein Highlight. Margo ist im Buch eine sehr rebellische, junge Frau, die ihren Weg sucht. Man kann sich leicht mit ihr identifizieren und kann ihre Handlungen (meistens) gut nachvollziehen. Für mich eher leichte Lektüre für zwischendurch, die ich gern gelesen, aber nicht sofort verschlungen habe.
- Cecelia Ahern
P.S. Ich liebe dich
(8.783)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraEtwa einmal im Jahr packt es mich und ich möchte einen Liebesroman lesen, ein Genre, das von mir ansonsten eher unberührt bleibt. Letztes Jahr war zwar kein Liebesroman dabei, dafür kommt er dieses Jahr direkt an erster Stelle. „P.S. Ich liebe dich“ von Cecelia Ahern gehört zu den absoluten Klassikern des Genres und zu den Lieblingsbüchern vieler begeisterter Leser. Außerdem wurde es erfolgreich mit Hilary Swank und Gerard Butler in den Hauptrollen verfilmt. Den Film hatte ich sogar schon zweimal gesehen und sehr gemocht, weshalb ich mich für dieses Buch aus dem Jahr 2004 entschieden habe.
Holly und Gerry Kennedy führen in Irlands Hauptstadt Dublin eine glückliche Ehe, bis bei Gerry ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert wird und er wenige Monate später stirbt. Mit gerade einmal 29 Jahren ist Holly verwitwet, weiß nicht, wie sie ohne ihre große Liebe weiterleben soll und verfällt in Depressionen, aus denen weder Freunde noch Familie ihr wirklich helfen können. Doch dann findet sie bei ihren Eltern ein an sie adressiertes Päckchen mit zehn Briefumschlägen und einem Zettel. Dieses Päckchen ist von Gerry, der ihr jeden Monat des verbleibenden Jahres eine Aufgabe stellt, die sie bewältigen soll. Und der letzte Satz in jedem Brief lautet: „P.S. Ich liebe dich“.
„Holly drückte den blauen Baumwollpulli fest ans Gesicht.“, ist der erste Satz den ersten von insgesamt 38 Kapiteln und einem Epilog. Holly, die Protagonistin, die im Präteritum und von einem auktorialen Erzähler, der sich aber eher liest wie ein inkonsequenter personaler Erzähler, begleitet wird, ist 29 Jahre alt. Der blaue Pullover gehörte ihrem verstorbenen Mann, dessen Rest an Körpergeruch sie mit dieser Geste aufnehmen will.
Gerry ist zu Beginn des Romans bereits tot, der Leser lernt ihn nur in kleineren Rückblenden kennen. Der Film beginnt dagegen mit einer Szene, in der Holly und Gerry gemeinsam von einem Familientreffen nach Hause kommen und sich dabei streiten. Schnell wird hier klar, dass der Film und der Roman zwei fast völlig unterschiedliche Werke sind. Ihr Zuhause ist im Film eine beengte Wohnung in New York. Im Roman wohnen beide in Dublin in einem hübschen Haus mit Kamin und Garten. Hier sind beide auch Iren, die sich in der Oberstufenzeit kennen und lieben gelernt haben. Im Film ist Holly US-Amerikanerin und Gerry Ire, den sie zufällig bei einer Studienreise dort trifft. Es gibt noch viele weitere Unterschiede, doch ich beschränke mich nur auf ein paar weitere. Im Film erhält Holly Gerrys ersten Brief per Post, die anderen werden ihr Monat für Monat auf alle möglichen Wege zugestellt, während sie im Buch sofort ein Päckchen mit einem Brief und zehn Umschlägen bekommt. Holly hat im Roman drei Brüder, die in den Filmen gar nicht existieren: Richard, Jack und Declan. Auch ihren gutmütigen Vater Frank gibt es in den Filmen nicht, denn er soll die Familie früh verlassen haben, wodurch die Mutter alleinerziehend war. Ihre Schwester Ciara ist im Film eher das blonde Lollipop-Girl mit einem 1950er-Jahre Petticoat, während sie im Buch mit schrill gefärbten Haaren, Tattoos und Piercings ein gänzlich anderes Bild abgibt. Holly selbst ist auch nicht brünett mit braunen Augen wie Hilary Swank, sondern blauäugig mit blondierten Haaren. Außerdem hat die Buch-Holly keine nennenswerte Hobbys, während die Film-Holly ein starkes Talent für Mode und Design hat. Dadurch, dass sie in der literarischen Vorlage ja bereits Irin ist, kann sie logischerweise auch nicht von Gerry posthum auf eine Reise dorthin geschickt werden. Stattdessen reist sie mit ihren Freundinnen nach Lanzarote. Doch was ist denn dann mit William, Gerrys irischem Jugendfreund, mit dem Holly im Film im Bett landet? Den gibt es im Roman schlicht und ergreifend nicht. Film und Buch könnten also gar nicht weiter auseinander liegen, sowohl bei den Handlungsorten, den Figuren und auch dem Plot selbst.
Genau da liegt für mich auch das Problem. Ich hatte mich auf einen Liebesroman gefreut, der das nie schlafende New York und das malerische Irland vereint, doch die Erwartungshaltung wurde komplett zerschlagen, wofür man aber natürlich nicht die Schuld bei der Vorlage suchen kann. Dennoch gab es beim Roman Unterschiede, die mir weniger gut gefallen haben, allen voran Hollys Charakter. Wie sie sich selbst eingesteht, hat sie keine Interessen außer Alkohol zu trinken und shoppen zu gehen. Ein ziemliches Armutszeugnis so profil- und charakterlos zu sein, auch wenn das hart klingen mag. Ich mochte die Film-Holly in ihren ausgefallenen und bunten Outfits mit interessanten Schnittmustern, während sie im Buch eher schlichte Kleidung trägt und mich allgemein eher gelangweilt hat oder mir mit ihrer Oberflächlichkeit sogar unsympathisch war.
Dass „P.S. Ich liebe dich“ Aherns Debütroman ist, merkt man ihr leider an. Der Schreibstil ist einfach, tendenziell schon plump mit seiner Onomatopoesie, wobei das eloquenteste Wort gerade einmal „Hypochonder“ ist. Es bleibt insgesamt sehr dialoglastig, Beschreibungen sind kaum vorhanden. Der Humor ist eindimensional, albern und überdreht und hat meinen Geschmack so gut wie immer verfehlt.
Kleiner Pluspunkt: Als Holly Gerrys Aufgabe übernimmt, an einem Karaoke-Wettbewerb teilzunehmen, singt sie dabei „With A Little Help From My Friends“ von den Beatles, was mir gut gefallen hat, da ich erstens ein großer Beatles-Fan bin und zweitens der Songtext perfekt gewählt ist, da es darum geht, durch die Unterstützung von Freunden schwierige Situationen zu meistern.
Emotional hat mich das Buch leider auch verhältnismäßig kalt gelassen. Bis auf ein Kapitel, in dem Gerry, von seiner Krankheit schon sehr ausgezehrt, in einer Rückblende auftaucht, haben mich die Szenen kaum berührt.
Das Ende ist, wie zu erwarten, ebenfalls anders als im Film, und zu meiner Enttäuschung auch weniger gut, beinahe nichtssagend. Rückblickend ist auf den knapp über 400 Seiten viel und wenig gleichermaßen passiert.
2020 beginnt literarisch für mich mit einer kleinen Ernüchterung. „P.S. Ich liebe dich“ von Cecelia Ahern bleibt, verglichen mit dem Film, hinter meinen Erwartungen zurück. Zwar ist mir bewusst, dass es hier auch durchaus an der Reihenfolge liegt, denn hätte ich das Buch zuerst gelesen, wäre ich von der Verfilmung enttäuscht gewesen. Allerdings ändert das nichts am holprigen Erzählstil, dem schlichten Humor und Schreibstil und der fast schon ordinären Protagonistin. Der Liebesroman hat auch durchaus seine Lichtblicke, aber diese genügen nicht, um auf eine bessere Wertung als zwei von fünf Federn zu kommen. Da dies Aherns Debütroman ist, werde ich ihr vielleicht nächstes Jahr eine zweite Chance geben, mich zu begeistern.
- Lori Nelson Spielman
Morgen kommt ein neuer Himmel
(2.560)Aktuelle Rezension von: luckytimmiDas Buch beginnt traurig mit der Beerdigung von Bretts Mama. Bei der Testamentsverkündung erben erstmal nur ihre beiden Brüder, sie hingegen bekommt nur eine Todo-Liste mit Lebenszielen, die sie als Jugendliche mal geschrieben hat. Pro erreichtem Lebensziel bekommt Brett einen von ihrer Mutter verfassten Brief. Wenn Brett alle 10 Lebensziele erreicht, bekommt sie ihr Erbe.
Auf ihrem Weg, die (z.T. utopischen) Ziele abzuarbeiten, erlebt Brett so einiges Amüsantes, Schönes und Trauriges, und ihr Leben wird ganz schön auf den Kopf gestellt...
Ein sehr schönes Buch, das ans Herz geht, mit einem tollen Schreibstil.
Nehme ich in die Liste meiner Lieblingsbücher auf... - Jenny Downham
Bevor ich sterbe
(1.920)Aktuelle Rezension von: momos-bookshelfWir haben "Bevor ich sterbe" damals in der Schule als Lektüre ausgesucht und uns damit thematisch auseinander gesetzt. Es ist ein berührendes und inspirierendes Buch, welches zum Nachdenken anregt und uns ermutigt das Leben mehr zu genießen. Ich würde sagen in "vollen Zügen zu genießen".
Man weiß nie wann das Leben endet - manchmal kommt es plötzlich und letzendlich bleiben uns als HInterbliebende dann nur noch unsere Erinnerungen und alles, was wir nicht gesagt haben und bereuen.
Der Hauptcharakter führt eine Liste mit Erfahrungen die sie machen will und versucht diese abzuarbeiten, sich mit ihren Ängsten zu konfrontieren und erkennt dabei die Schönheit des Lebens in ihrer schwersten Zeit.
Die Charaktere sind vielschichtig und realistisch, insbesondere Tessas Beziehung zu ihrer Familie und ihren Freunden, die von Trauer, Hoffnung und letztlich von Akzeptanz geprägt sind. - Caragh O'Brien
Die Stadt der verschwundenen Kinder
(1.047)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraZuletzt habe ich im vergangenen Spätsommer eine dystopische Trilogie gelesen. Mit der um „Gaia Stone“ kommt hier die nächste. Die Jugendbuchreihe von Caragh O‘Brien war ein Weihnachtsgeschenk meiner Patentante, was durchaus passend ist, da die Familie auch hier eine wichtige Rolle spielt. Der erste Band heißt „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ und erschien 2011. Die Protagonistin heißt Gaia Stone, was übrigens ein kleines Wortspiel ist, da Gaia Stone ins Deutsche übersetzt etwa „grüner Obsidian“ bedeutet.
Anfang des 25. Jahrhunderts lebt die 16-jährige Gaia Stone mit ihren Eltern im Dorf Wharfton. Ihre Mutter Bonnie ist Hebamme und Gaia ist bei ihr in der Ausbildung. Es ist Gesetz, dass jeden Monat die ersten drei entbundenen Babys am Südtor der Mauern um die sogenannte „Enklave“ vorgebracht und damit abgegeben werden müssen. Für Gaia ist das in Ordnung, denn dort können die Kinder in Wohlstand und Luxus aufwachsen, was den Bewohnern von Wharfton verwehrt bleibt. Als Gaia jedoch nach ihrer ersten eigenständigen Entbindung nach Hause kommt, sind ihre Eltern verschwunden. Sie wurden von Soldaten der Enklave verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Nun steht Gaia vor der Wahl zu fliehen, ihr Leben so gut wie möglich weiterzuführen oder ihren Eltern zur Hilfe zu eilen.
„Im Halblicht der ärmlichen Hütte zwang sich die Frau, ein letztes, qualvolles Mal zu pressen, und das Baby glitt heraus, in Gaias griffbereite Hände.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels, der den Leser direkt ins Geschehen wirft. Setting und Protagonistin werden angehaucht, die Entbindung erreicht gerade ihren Höhepunkt und durchbricht damit die Stille der Nacht. Man kann kaum besser in eine Geschichte gezogen werden. „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ ist fast 500 Seiten lang und besteht aus 28 Kapiteln, die alle einen Namen tragen. Außerdem war in meiner Ausgabe noch eine Bonusgeschichte enthalten. Vor dem Inhaltsverzeichnis findet sich eine Karte von der Enklave und Wharfton, in der wichtige Handlungsorte wie „Gaias Zuhause“, das „Südliche Tor“ oder der „Marktplatz“ aufgeführt sind. Über den Kapiteln sind die kleinen Punkte, die man schon vom Cover kennt. Insgesamt ist die Gestaltung allgemein sehr liebevoll gemacht, was sich auch bei den Codierungen und den Symbolen in der Geschichte zeigen.
Gaia berichtet als personaler Erzähler im Präteritum. Sie ist ein unscheinbares, schlankes Mädchen mit braunen Haaren. Jedoch ist sie im wahrsten Sinne des Wortes gebrandmarkt, da sie eine vernarbte linke Gesichtshälfte hat, weil diese als sie noch klein war, mit heißem Wachs verbrannt wurde. Damit galt sie in ihrer Gemeinde als Missgeburt, wurde gemieden und von vermeintlich Gesunden fern gehalten. Dies belastet sie vor allem psychisch: Man merkt ihr ihre Unsicherheit, Scham und Schüchternheit sehr schnell an. Zudem hat sie permanent den Drang ihren Makel vor anderen Menschen zu verstecken und kann Blicke auf ihr Gesicht nicht ertragen. Doch die Vernarbung ist Fluch und Segen zugleich, denn da sie als Missgeburt galt, konnte sie nicht mehr der Enklave vorgebracht werden und wuchs deshalb bei ihren leiblichen Eltern auf, die sie sehr liebevoll behandelten. Ich fand es richtig klasse, dass endlich mal ein offensichtlich fehlerhaftes junges Mädchen die Protagonistin ist und nicht wie gewohnt das klassische Mauerblümchen. Das macht Gaia zu einem einzigartigen Charakter. Trotz ihrer Zurückhaltung beweist sie jedoch auch immer wieder Mut und Willensstärke, weshalb ich Gaia von Anfang an sehr mochte.
O‘Briens Schreibstil sticht, gerade unter den dystopischen Jugendbüchern, enorm positiv hervor. Er ist einfach und doch sehr bezeichnend, sodass Situationen schnell aber prägnant gezeigt werden. Sie trifft sowohl die lauten, als auch die leisen Töne, hat ein Gespür für feine Details, ohne sich zu sehr in ihnen zu verstricken. Selbst eher inhaltsarme Kapitel füllt sie mit viel Leben, weshalb ich wirklich jede Seite genossen habe.
Es gelingt O‘Brien wunderbar einige gesellschaftliche Probleme in ihre dystopische Welt einzubinden. Beispielsweise zeigen die Enklave und Wharfton zwei kontrastreiche Welten. In der Enklave leben die Menschen ein mindestens mittelständisches Leben in Häusern mit fließend Wasser und Strom. Viele haben vornehme Möbel, Elektrogeräte und Kunstgegenstände. Die Märkte und Geschäfte bieten ein breit gefächertes Angebot, auf denen sich mit dem entsprechenden Kleingeld fast alles erwerben lässt. In Wharfton ist die Lage dagegen ganz anders. Sie müssen sich mit aufgefangenem Regenwasser begnügen, Licht gibt es nur mithilfe von Öllampen oder Kerzen. Die meisten Einwohner arbeiten in der Landwirtschaft oder im Handwerk und verkaufen ihre Waren an die Enklave. Ihre Kleidung ist einfach und häufig abgenutzt. Das Essen reicht gerade so zum Überleben. Kurzum: Die Enklave und Wharfton repräsentieren Reichtum und Armut, was sich in der realen Welt in Industrie- und Entwicklungsländern widerspiegelt. Genau wie in der heutigen Gesellschaft, basiert der Reichtum auf der Ausbeutung der Armen. Das bedeutet ein potenziell hohes Konfliktpotenzial, welches im Fall von Wharfton und der Enklave mit einer Mauer gelöst wird. Aktuellstes Beispiel für eine Mauer, die arm von reich trennen soll, ist die, die US-Präsident Donald Trump an der Grenze zu Mexiko erbauen lassen will. Mauern dieser Art sollen eine unüberwindbare Schwelle zum Wohlstand sein. Allgemein sind Mauern oder Zäune ein häufiges Motiv in dystopischen Romanen, wie beispielsweise bei „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins oder der „Amor-Trilogie“ von Lauren Oliver.
An der Geschichte um Gaia hat mich aber eine Sache gestört. Sie spielt im 25. Jahrhundert, allerdings ist die Gesellschaft in der Enklave technologisch deutlich rückständiger als heutzutage. Das liegt daran, dass die Menschheit viele Ressourcen völlig ausgeschöpft hat und kaum Alternativen verbreitet sind. Soweit also verständlich. Jedoch wohnt Gaia in der Enklave auch einer öffentlichen Hinrichtung durch Erhängen bei und erzählt, dass Frauen nur in Ausnahmefällen Hosen tragen dürfen. Es gibt aber keinen logischen Zusammenhang zwischen Ressourcenerschöpfung und moralischen, beziehungsweise emanzipatorischen Rückschritten. Woher soll dieser Sinneswandel kommen, dass es in 400 Jahren wieder akzeptabel ist, Leute auf dem Marktplatz zu exekutieren und Frauen die Hosen zu verbieten? Es lässt sich zwar ansatzweise damit begründen, dass es das Staatssystem wie wir es kennen hier nicht gibt, diese Gesellschaftskritik wirkt dann aber doch überzogen und zu gewollt. Das Ende bleibt hier recht offen und hinterlässt einige Fragen. Jedoch konnte es mich auch nicht wirklich überzeugen, da es inhaltlich stark an das Finale von „Delirium“ aus der Amor-Trilogie erinnert. Trotzdem bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.
„Die Stadt der verschwundenen Kinder“ ist ein vielversprechender Auftakt der sogenannten „Gaia Stone-Trilogie“. Die liebevolle Gestaltung, die sympathische Protagonistin, der grandiose Schreibstil und die klug eingebundene Gesellschaftskritik geben diesem dystopischen Jugendbuch Favoritenpotenzial. Nur die erzwungene Moralkritik und das unoriginelle Ende konnten die Euphorie leicht trüben. Insgesamt hat dieses Jugendbuch-Debüt von Caragh O‘Brien vier von fünf Federn verdient. Natürlich werde ich heute noch mit Band zwei „Das Land der verlorenen Träume“ fortfahren.
- Cecelia Ahern
Hundert Namen
(793)Aktuelle Rezension von: MalibuWenn man sein Leben gründlich vermasselt und es einem noch mit einer Chance winkt, man aber nicht weiß, wie die Aufgabe gemeistert werden kann? Kitty steht genau davor und wirft sich einfach rein...
Kitty Logan steht vor ihrem Aus der Karriere als Journalistin. Ihre Chefin und Freundin Constance hinterlässt ihr nach ihrem Tod aber eine letzte Chance: eine Liste mit hundert Namen. Was verbindet diese nur für einen Artikel? Kitty begibt sich neugierig auf die Suche und lernt die unterschiedlichsten Menschen mit ihren Geschichten kennen und lernt hierzu auch noch sich selbst kennen.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich zu dem Buch sagen soll - außer wow! Die Protagonistin war anfangs zwar ziemlich unsympathisch, mit der Zeit hat man sie aber doch lieb gewonnen. Man steigt richtig mit in ihre Geschichte, ihre Aufgabe und ist genau so neugierig, wo das ganze hinführt.
Die ganzen Leute und ihre Geschichten, die Emotionen dazu - das hat die Autorin wie gewohnt, wieder total authentisch geschrieben. Man versinkt darin, fühlt mit und hört den Menschen gerne zu.
Das Leben schreibt Geschichte und zwar jedes einzelne, bei jedem einzelnen von uns. Keiner ist langweilig, jeder hat eine Geschichte, die sich zu erzählen lohnt.
Wärmste Weiterempfehlung!
- Ava Reed
Wir fliegen, wenn wir fallen
(631)Aktuelle Rezension von: TimeFliesAwayFertig am: 05.03.2020
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**Inhalt**
Phil ist kurz vorm Sterben. Er ist seit 2 Jahren blind und seitdem im Krankenhaus/Altersheim.
Sein Enkelsohn Noel hasst ihn und kommt ihn kaum besuchen. Aber dafür gibt es Yara, die täglich bei ihm vorbeischaut und mit ihm die Welten der Bücher erkundet. Sie liest ihm jeden Tag vor.
Aber als er stirbt, bricht Yara zusammen. Es reißt alte Wunden auf. Erst vor kurzem hat sie ihre Eltern verloren und einige Zeit später, als sie zu ihrer Tante nach Hamburg zog, hat sie Phil kennengelernt. Er war ihre Flucht zur Realität, bei ihm konnte sie sie selbst sein und für einen Moment einfach alles vergessen.
Noel kämpft auch mit seinen Gefühlen und fühlt sich schuldig. Am liebsten würde er die Zeit zurück drehen, doch dafür hat er keine Zeit, weil er ziemlich schwere Geldprobleme hat.
Auf der Beerdigung taucht ein mysteriöser Patrick auf, der mit Noel und Yara Kontakt aufnehmen möchte. Er soll für Phil seinen letzten Wunsch erfüllen, bzw. soll Patrick die Briefe mit den genauen Angaben des letzten Wunsches den beiden überbringen, welche Phil einige Wochen vor seinem Tod seinem alten Freund geschickt hat.
Der Wunsch beinhaltet 10 Punkte, wofür man aber reisen muss. Doch nur beide zusammen können die Wünsche erfüllen, nicht alleine. Sie willigen ein, obwohl sie sich abgrundtief hassen. Für Phil.
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**Meine Meinung**
Es fühlt sich mehr an, wie ein kurzes Tagebuch. Betonung auf kurz.
Die Autorin will anscheinend schnell den Höhepunkt erreichen und lässt die Einleitung so knapp wie möglich. Was mich allerdings stört.
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich gerade von den zwei langen Cronos Cube Bändern komme, bei denen die Autorin Beschreibungen sehr ausführlich zieht und auch irrelevanten Alltag der Charaktere einfügt. Im Gegensatz zu dem, wird hier aber alles Alltägliche übersprungen.
Zeitsprünge werdet ihr hier viele finden. Sehr viele.
Der eine Charakter, der am Anfang stirbt (es ist kein Spoiler weil es im Klappentext steht), verlässt die Geschichte aber viel zu schnell. Ich fand ihn zwar sympathisch, kannte ihn aber viel zu wenig, um wegen seines Todes zu heulen. (Der einzige Grund warum mir die Tränen stiegen, ist, weil ich an den Tod meines Opas denken musste und wie sehr ich ihn vermisse.)
Ich glaub der stirbt sogar gleich im dritten Kapitel ungefähr? Und das ist nicht viel, weil die Kapitel ziemlich kurz sind. Um die 5 Seiten ca.
Die Beziehung der beiden POVs finde ich auch zu schnell und langweilig. Zuerst waren sie Fremde – an der Beerdigung sind sie sich einigermaßen nah gekommen, weil sie beide eine Person verloren haben, aber eigentlich waren sie damit keine Freunde. Noel’s Respektlosigkeit hat Yara von Anfang an genervt und die beiden hassten sich so ziemlich.
Nur Phil zuliebe haben sie sich zusammengerissen und seine letzten Wünsche erfüllt. Das verstehe ich ja, und finde es auch einigermaßen süß. Aber es war mir einfach zu unrealistisch.
Vielleicht wäre die Autorin diesen Punkt des Unrealismus umgangen, wenn sie mehr Alltag der Charaktere mit eingebracht hätte.
Deshalb Tagebuch. Weil die Charaktere nur von den spannenden Szenen im Leben berichten und nicht von dem, was dazwischen passiert. Dabei ist gerade das, was alles umso interessanter macht.
Die Beziehung zwischen den beiden war einfach viel zu vorhersehbar und es gab kaum andere Charaktere, die man mit den Protagonisten shippen könnte.
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An sich finde ich dieses Tagebuch-artige nicht ganz so schlimm. Ava reed ist ja so ziemlich bekannt dafür und auch für ihre 2 Sichten der beiden Protagonisten (auch wenn ich das nicht immer mag).
Allerdings nichts für jemanden, der die Charaktere voll und ganz kennenlernen möchte und in ihr Alltagsleben hineintauchen will, denn dazu ist es viel zu kurz verfasst.
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Was mir dann aber doch gefällt ist die halbe Weltreise.
Ich selbst träume von einer Weltreise - irgendwann. Und ja, wirklich um die ganze Welt. Genauso wie “Die Antwort auf Vielleicht” hat mich dieses Buch auch noch einmal mehr in den Hintern getreten, mich endlich aufzuraffen und diese verdammte Reise zu planen.
Yara und Noel haben die 2 wöchige Reise immerhin an einem Tag durchgeplant und hatten 1 Woche um Hotels, Flugtickets, Routen, etc zu besorgen. Und sie haben es geschafft. Sie sind wirklich gestartet.
Also heißt es: wenn du es wirklich willst, dann kannst du es auch schaffen. Aber nur, wenn du es wirklich willst. - Joner Storesang
Seelenschwarz
(20)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMit Thomas Bulpanek ist dem Autor Joner Storesang ein ganz außergewöhnlicher Ermittler gelungen. Er scheint nicht der toughe Schönling zu sein, den der erfahrene Krimileser kennt, sondern er hat vielmehr psychische Probleme. Schwere Depressionen machen ihm immer wieder zu schaffen. Aber vielleicht ist es gerade das Normale, das ihn so sympathisch wirken lässt.
Für mich blieben bis zum Schluß einige Fakten einfach ungeklärt. Sollte es etwa auf eine Fortsetzung hindeuten?
- Anne Freytag
Den Mund voll ungesagter Dinge
(687)Aktuelle Rezension von: R_D1Meine Meinung:
Anne Freytag ist eine bekannte Autorin des problemprientierten und psychologichen Jugendromans. Auch in diesem wunderschönen signalroten Buch, schildert sie explizit über familiäre Probleme, Se* und die Suche nach sich selbst. Ihre Ehrlichkeit macht diesen Coming-of-Age-Roman zeitlos. Sophie, die siebzehnjährige Protgonistin im letzten Schuljahr, begegnet Alex, mit der sich alles ändert... eine Coming-Out-Geschichte, die mich rührt und bewegt und ordentlich fahrt aufnimmt!
Empfehlung:
Für mich ist das Buch ein persönlicher Klassiker im Regal. Von hübschen Details wie der Lieblingsdisneyprinzessin von Sophie (und mir!) bis hin zu den vielfältigen Erfahrungen, in denen man sich in diesem eigenwilligen Mädchen, das auf der Suche nach sich selbst ist, wiederfindet. Das Buch zu lesen, macht einfach Spaß und nimmt einen mit... ich würde es jungen queeren Mädchen besonders in die Hand drücken, denke aber auch, dass das Buch vielen Jugendlichen etwas zu bieten hat von Empathie bis zur Überwindung der eigenen Unsicherheit!
- Kami Garcia
Beautiful Redemption
(72)Aktuelle Rezension von: ichundelaineSixteen months, sixteen years
Sixteen of your deepest fears
Sixteen times you dreamed my tears
falling falling through the years...
Gatlin is a typical Southern town, slow to pick up on new stuff and big on Confederate Flags, biscuits and gravy. Everybody know everyone and nothing serious ever happens. Ethan, who only recently lost his mother, is about to be entirely sick and tired of the small-town life, when mysterious Lena Duchannes, niece of the even more mysterious Macon Ravenwood enters his life.
While he and Lena become closer, he discovers the secrets that lie underneath the sleepy town of Gatlin as well as the secrets hidden in the hearts of his fellow inhabitants.
However, Lena is in severe danger - on her 16th birthday some crucial decision will be made for her - and both of them try to fight it with the help of trusted friends and family.
I really don't want to spoil anything by talking too much about the plot, you just have to find out for yourself. As for he style - I was completely sucked into the story and could hardly put the book away. Garcia/Stohl tell a story with an elaborate setting. In the Style of Anne Rice they create a dark Sounthern gothic frame for the story of two star-crossed lovers. I really enjoyed the bits and pieces about aging Southern Belles and their nasty offspring, the Re-enactment-craze as well as the food Amma cooks, having lived in the South for a couple of years myself.
A really great prelude to a series I'll definitely read!
- Michael Robotham
Adrenalin
(446)Aktuelle Rezension von: LeseRolliMeine Rezension ist auf die angesprochenen Themen im Buch bezogen. Jede Autorin und jeder Autor, macht sich Gedanken, welche Themen im Buch angesprochen werden. Ich bin der Meinung, dass wir uns viel mehr mit diesen auseinandersetzen sollten.
Eine Beziehung bzw. Ehe ist niemals einfach. Beide Seiten müssen Kompromisse eingehen, schließlich hat jeder Mensch seine ganz eignen Seiten. Doch warum können wir uns immer schlechter aufeinander einstellen? Weil es einfacher ist, zu gehen, als zu lieben?
Wieso erfinden Menschen, schwerwiegende Geschichten, um eine Person zu erniedrigen oder seelisch zu zerstören? Muss eine Lüge so weit getrieben werden, dass eine Vielzahl von Menschen darauf hereinfallen und dabei unwissentlich, ebenfalls zur Zerstörung des Anderen beitragen.
Wenn ein geliebter Elternteil, durch solche Intrigen, in den Suizid getrieben wird, kann dies bei den Kindern ein Trauma auslösen, was dann zu unendlichem Hass umschwenken kann. Dies kann sogar so weit gehen, dass diese Kinder im Erwachsenenalter blind dafür sind, das Große und Ganze zu sehen. Rechtfertig dasErlebte verschiedene Aktionen, die weitere Menschenleben fordern? Mit Sicherheit nicht, aber dennoch, sollten wir uns Gedanken machen, welche weitreichenden Folgen unser Verhalten haben kann.
Es gibt eine Menge Erwachsene, die Probleme haben, die Beziehung zu ihren Eltern aufrechtzuerhalten. Es mag daran liegen, dass Eltern vllt. den Weg der Kinder nicht akzeptieren, aber warum machen sie das? Was gibt ihnen das Recht, über das Leben ihrer Kinder noch bestimmen zu wollen, obwohl diese schon lange erwachsen sind und ihr eigenes Leben haben. Haben diese Eltern sich das selbst gefallen lassen?
Frauen, die ihren Körper verkaufen, gehören zu der Gruppe, die am häufigsten Gewalt erleben. Leider ist es noch oft so, dass die Menschen gesellschaftlich der Meinung sind, dass diese Frauen selbst die Schuld tragen. Hier müssen wir umdenken. Angefangen bei den Frauen, die dazu gezwungen werden oder dazu gezwungen sind, bis hin zu den Frauen, die krankheitsbedingt dazu greifen müssen. Es ist nicht einfach, seinen Körper zu verkaufen und es gibt Menschen, die so widerwärtige Dinge verlangen, wobei die Frauen keine Chance haben, nein zu sagen.
Können wir auch wirklich bei einem Freier von einem “Frei“er sprechen, wenn die Frau zu diesem Akt gezwungen wird? Ist es dann wirklich frei oder ist es dann schon ein Ausnutzer?
Warum haben so viele Menschen ein Problem mit schwerwiegenden Krankheiten? Wenn ein Freund auf einmal körperlich erkrankt, wieso lässt man ihn auf kurz oder lang fallen? Was ist an diesem Menschen dann anders? Im Grunde nur die körperliche Verfassung, oder? Der Charakter bleibt und, so gesehen, hat sich am Menschen, bis auf die körperliche Belastung, nichts geändert. Warum ist in vielen Augen ein gesunder Mensch mehr wert, als ein Mensch mit Einschränkungen?
Der Lese_Rolli
- Jill Smolinski
Die Wunschliste
(1.218)Aktuelle Rezension von: LilyWinterJune erleidet einen Autounfall, ihre Beifahrerin Marissa stirbt. In ihrer Handtasche findet June eine Liste mit Dingen, die Marissa bis zu ihrem 25. Geburtstag hat machen wollen. Fortan setzt sie alles daran, diese Liste umzusetzen und merkt erst gar nicht, wie sehr sich ihr Leben verändert.
Amüsante, kurzweilige Geschichte, jedoch auch mit tiefsinnigen Momenten!
- Jo Nesbø
Leopard (Ein Harry-Hole-Krimi 8)
(421)Aktuelle Rezension von: JessisBuchweltWenn du Harry Hole noch nicht kennst, dann schnall dich an und mach dich bereit für eine wilde Fahrt durch die düsteren Straßen Oslos, die exotischen Winkel des Kongo und die nebligen Gassen Hongkongs. Harry Hole ist zurück, und wie! In „Leopard“ zeigt uns Jo Nesbo einmal mehr, warum dieser desolate, aber brillante Ermittler einer der faszinierendsten Charaktere im Krimi-Genre ist.
Harry hat sich nach seinem letzten, verheerenden Fall in Hongkong verkrochen, wo er seine Tage in einem Nebel aus Alkohol und Opium verbringt. Da klopft Kaja Solness an seine Tür, eine junge, entschlossene Ermittlerin aus Norwegen. Sie holt Harry zurück nach Oslo, wo eine Serie aufsehenerregender Morde die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Harry, widerwillig und gebrochen, kehrt zurück in die Welt, die er eigentlich hinter sich lassen wollte.
Nesbo versteht es meisterhaft, die Spannung hochzuhalten und dich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Die Morde sind detailliert und brutal beschrieben – nichts für Zartbesaitete. Aber hey, das ist Harry Hole, hier wird nicht gekuschelt! Die Szenenwechsel zwischen den verschneiten Bergen Norwegens und den schwülen Dschungeln Afrikas sind so lebendig beschrieben, dass du fast den Schweiß auf deiner Stirn spüren kannst.
Was „Leopard“ besonders macht, ist die Tiefe der Charaktere. Harry Hole ist kein strahlender Held, sondern ein Mann, der mit seinen Dämonen kämpft und dabei oft verliert. Sein moralisches Kompass ist verdreht, und doch ist er genau der Richtige, um die Stadt vor einem unberechenbaren Killer zu retten. Nesbo zeigt uns die menschlichen Abgründe, ohne jemals zu moralisieren.
Es gibt jedoch einige Momente, die etwas übertrieben wirken. Der Einstieg ist dramatisch und könnte fast aus einem Actionfilm stammen, und der Epilog wirkt ein wenig gehetzt, als wollte Nesbo sicherstellen, dass alle Handlungsstränge brav zu Ende geführt werden. Aber diese kleinen Schwächen verzeiht man gerne, denn die Reise bis dorthin ist einfach packend.
Wenn du auf der Suche nach einem Krimi bist, der dir den Atem raubt, dir aber auch die leisen, tragischen Momente eines gebrochenen Mannes zeigt, dann ist „Leopard“ genau das Richtige für dich. Jo Nesbo beweist einmal mehr, dass er einer der Großen im Genre ist. Und Harry Hole? Nun, er bleibt der ungeschliffene Diamant, der dir auch nach dem letzten Kapitel nicht aus dem Kopf geht.
- Daniel Cole
Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
(441)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueEine spannende Geschichte, das mich sehr gut unterhalten hat. Vor allem wirkte die Ermittlungen authentisch und auch die Wendung und kleinen Entdeckungen waren sehr gut.
Fand es an der ein und anderen Stelle ein bisschen langatmig und hat mich, wahrscheinlich aber eher wegen meiner aktuellen Leselaune, ein bisschen verloren und irgendwie konnte ich an der ein und anderen Stelle nicht ganz folgen. Schiebe ich aber auf meine persönliche Verfassung.
Kann das Buch nur empfehlen!
- Jane Costello
Männer wachsen nicht auf Bäumen
(13)Aktuelle Rezension von: Julia_liestKurz vor ihrem 30. Geburtstag findet Emma eine Liste, die sie als Teenager mit ihrer Schwester und ihren Freundinnen verfasst hat. Darauf stehen Dinge, die sie bis dahin getan haben wollte.
Eigentlich war die junge Engländerin bisher ganz zufrieden mit ihrem Leben, doch als Emma die Punkte auf der Liste prüft, stellt sie fest, dass sie so gut wie keinen davon verwirklicht hat.
Da wären beispielsweise: mit einem berühmten Menschen knutschen, aus einem Flugzeug springen, einen One Night Stand haben und die Haare wachsen lassen. In den kommenden Monaten soll die Liste abgearbeitet werden...
Die Geschichte von Emma wird in der ICH-Form erzählt, was es mir persönlich immer etwas leichter macht, mich in das Buch einzulesen. Der Stil ist locker, witzig und unkompliziert.
Emma ist eine junge Frau, mit der sich viele Leser/innen identifizieren können. Man ist gleich gespannt wie sie die Punkte auf ihrer Liste abarbeiten möchte, denn eigentlich führt sie ein recht geregeltes vernünftiges Leben, aus dem sie zur Verwirklichung ihrer Ziele auch einmal ausbrechen muss.
Schon als sie den ersten Punkt angeht, wird es turbulent, doch den Humor bewahrt sich Emma immer und der Leser wird sehr gut unterhalten. Auch fürs Herz ist etwas im Roman von Jane Costello dabei, sodass man mitlachen und mitweinen kann.
Ein sehr gelungener Roman zum Training der Lachmuskeln und fürs Herz. - Jessica Sorensen
Die Sache mit Callie und Kayden
(626)Aktuelle Rezension von: KaetherakteSowohl Callie als auch Kayden haben eine schwere Vergangenheit. Das bekommt gleich im Prolog deutlich zu spüren. Die Story bleibt von Seite 1 bis zum Ende sehr bewegend und spannend. Ich liebe es, dass man Callie´s und Kaydens Ansicht lesen kann. Ebenso hat mir gefallen, dass die Handlung nicht vorhersehbar ist. Das Einzige, was ich kritisiere oder eher gesagt wichtig gefunden hätte, wäre eine Triggerwarnung, bevor man dieses Buch liest, da es an manchen Stellen sehr extrem ist.
- JP Delaney
The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
(380)Aktuelle Rezension von: Marie_PEs wird abwechselnd die Geschichte zweier Frauen erzählt (damals vs. heute). Sie beide leben in demselben hochmodernen Haus. Durch dieses sind sie miteinander verbunden.
Ich fand, dass die Geschichte Anfangs etwas brauchte, um in Fahrt zu kommen. Dennoch konnte ich das Buch nicht weglegen, weil alles daran - die Geschichte, die Charaktere, das Haus - so ungewöhnlich waren. Das Ende kam überraschend, wirkte aber stimmig. - Robin Gold
Die Liste der vergessenen Wünsche
(275)Aktuelle Rezension von: SchwarzeFeeDie Liste der vergessenen Wünsche lag nun schon länger auf meinem Stapel der ungelesenen Bücher.
Hier geht es um Clara, die ihren Mann auf tragische Weise verliert und ihren Weg zurück ins Leben. Zu dieser Thematik gibt es natürlich schon einige Bücher und ich habe auch schon einige gelesen. Leider kann ich hier nicht davon sprechen, dass das Thema gut umgesetzt worden ist. Die Idee, dass Clara anhand einer Liste von Dingen, die sie als 10jährige immer machen wollte, wieder in die Gegenwart und zu sich selbst findet, ist sicherlich schön. Aber die Autorin schafft es leider nicht, mich für die Protagonistin einzunehmen.
Sicherlich ein nettes Buch für einen Sonntag auf dem Sofa, aber auch keines, das man nicht mehr aus der Hand legen kann. - Anne Hertz
Glückskekse
(664)Aktuelle Rezension von: liebesleserEs gibt zwei große Themen in diesem Roman: Wie werde ich ein guter Schriftsteller? Und: Wie finde ich das Glück? Über beide Fragen wird viel nachgedacht, viel gesprochen, und hier und da kommen zu diesen Fragen zwar nicht neue, aber durchaus kluge Gedanken, Ideen, Haltungen zum Ausdruck, aber am Ende wirkt das alles wenig glaubwürdig:
Auch wenn Roland ein Sachbuch über das Glück schreibt, das man auf vielfältige Weise findet, am Ende ist es doch die Liebe, die es vollkommen macht. Und auch wenn Jana ihn inspiriert hat mit all ihren Versuchen, Glück zu finden, letztendlich geht es doch darum, „den Einen“ zu finden.
Und nein, der Kontrast zwischen den überflüssigerweise eingeworfenen „Schreibversuchen“, die man als „schlechte Beispiele“ der Leserin zumutet, und dem eigentlichen Roman ist dann doch nicht so groß: es wird über romantische Lore-Romane gespottet, aber wie weit ist eigentlich dieser sich jung und modern gebärdende Roman davon entfernt?
Ja, es ist das hippe Hamburg, in dem man liebt und arbeitet, sich trifft oder zufällig begegnet, ja, es sind Protagonisten auf dem Weg von der Spätpubertät ins endgültige Erwachsenenleben, noch frei und offen, trendy und schön, nicht spießig, und doch innerhalb ihrer Blase angepasst.
Aber letztlich ist es doch das sehr alte Denken vom Topf, der auf den Deckel passen muss, das alte Thema aller Liebesromane mit ihrem - bei allen alternativen Wegen zum Glück - dick aufgetragenen obligatorischen Ende.
Nichts gegen Romantik und Liebesglück, aber wenn ich schon einen Roman über verschiedene Wege zum Glück schreibe, kann es dann nicht am Ende auch mal verschiedene Wege geben?
Abgesehen davon wurde ja ganz schön konstruiert hinsichtlich der Beziehungsgeflechte; meiner Meinung nach ein paar „Zufälle“ zu viel.
Manchmal gefiel mir die meist trotz aller Probleme und Problemchen positive Grundstimmung und die optimistische Haltung. Das Buch war angenehm zu lesen; es hätte aber eine konsequentere Geschichte verdient gehabt.
- Jessica Shirvington
Verlockt
(305)Aktuelle Rezension von: BonzeiIn Band zwei gibt es ein auf und ab von Gefühlen zwischen Violet und Lincoln. Eigentlich will Linc sie beschützen und hält sie deshalb auf Abstand. Dadurch entfernt er sich immer mehr von ihr, merkt gar nicht wie es ihr geht. Und welche Rolle Magda dabei spielt, stellt sich auch erst später heraus.
Auch sonst passiert so einiges, Onyx taucht immer wieder im Geschehen auf. Die New Yorker kommen zu Besuch. Rudyhard und seine Seelenverwandte Nyla sind alte Freunde von Griffin. Sie bringen die Schüler Spance, Salvatore und Zoe und eine Menge Action mit. Violet weiß Anfangs nicht, wie sie die Fremden einschätzen soll, aber das Zusammenspiel entwickelt sich im Lauf der Zeit ganz gut.
Dazu lernt Vi ihre Kräfte kennen und einschätzen. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt ihr nicht, da ständig irgendwas passiert. Nur hin und wieder nimmt sie sich etwas Zeit dazu ihrem alten ich hinterherzutrauern. Vor allem wenn Linc mal wider nicht da ist.
Phoenix hält sich mehr im Hintergrund auf, ist manchmal eher zu spüren als tatsächlich präsent. Doch wenn er auftaucht, dann nicht im Guten. Was plant er?
Und dann ist da noch dieser ganz alte Verbannte, Jude. Welche Rolle er wohl übernimmt? Er hinterlässt auf jeden Fall noch eine große Überraschung.
Eine wunderschöne Fortsetzung mit einem gut gehaltenen Spannungsbogen, einem angenehmen Schreibstil und einem offenen Ende.
- Karen Rose
Todesstoß
(339)Aktuelle Rezension von: CountofcountMal wieder einen Thriller in Angriff genommen, und “Todesstoß“ ist klasse und schnell zu lesen.
Die Story ist schön aufgebaut, gut konstruiert, (im Rahmen eines Thrillers) plausibel.
Nicht so wirklich überzeugt hat mich die Liebesgeschichte, die recht breit erzählt wurde, das hat das Ganze etwas in die Länge gezogen.
Nichtsdestotrotz ist das einfach ein herrlicher Page-Turner und ein schönes und schnelles Lesevergnügen.