Bücher mit dem Tag "literatur des 20. jahrhunderts"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "literatur des 20. jahrhunderts" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Das Parfum (ISBN: 9783257261509)
    Patrick Süskind

    Das Parfum

     (10.184)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Erzählt wird die Geschichte von Grenouille, und zwar von seiner Geburt an. Seine olfaktorischen Antennen sind so immens, dass er irgendwann beschließt, Parfümeur zu werden. Sein Drang nach dem perfekten Parfüm wird so exzessiv, dass er dafür sogar junge Frauen ermordet, um die Düfte ihrer Körper in das Parfüm einfließen zu lassen. 

    Die olfaktorische Berg- und Talfahrt des Grenouille wird ellenlang beschrieben und driftet sofort ins Surreale ab. Den Lesenden werden Längen zugemutet. 

    Mir erschließt sich nicht, warum dieses Buch als Unterrichtslektüre in Schulen Verbreitung gefunden hat. Zumindest können auch Jugendliche das Buch aus meiner Sicht lesen, weil die Beweggründe der darin dargestellten Brutalität sich so jenseits der Realität bewegen, dass sie einen nicht nahegehen sollten. 

    Erwähnenswert ist, dass es etwas Vergleichbares vermutlich bis heute noch nicht gibt. Ich würde fast sagen, das Buch stellt eine eigene literarische Gattung dar, ist also quasi eine Art "olfaktorischer Roman". Aber eigentlich kann man es auch schlicht als Drama bezeichnen.

    Die Länge der Geschichte hätte locker halbiert werden können.

  2. Cover des Buches Der Zauberberg (ISBN: 9783596904167)
    Thomas Mann

    Der Zauberberg

     (545)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Hans Castorp besucht seinen in Langzeitkur befindlichen Vetter Joachim Ziemßen in einem Sanatorium namens „Berghof“ im Schweizer Kurort Davos. Er plant für drei Wochen seinen Vetter aufzumuntern. Dabei erscheint ihm das Leben im Berghof als äußerst genehm und simpel. Durch „gesundheitlichen“ Besorgnis seitens der Heimleitung, verlängert Hans Castorp seinen Aufenthalt und aus 3 Wochen werden Monate und Jahre.

    Während sich die Welt drastisch verändert und auf einen Weltkrieg zusteuert, geht das Leben im Berghof wie in einer Blase der Abgeschiedenheit weiter. Hans Castorp ist ein junger Ingenieur, welcher nach dem Tod seiner Eltern bei seinem Onkel aufgewachsen ist. Anfangs sucht er Halt bei seinem Vetter Joachim Ziemßen. Mit der Zeit wird er immer eigenständiger, aber auch immer nachdenklicher und trotz geistiger Reifung immer weltfremder. Im Laufe der Erzählung trifft er auf viele Charaktere, aber insbesondere 3 nehmen einen wichtigen Platz in seinem Leben ein. Lodovico Settembrini, der sich zum Mentor Hans‘ ernennt, ist ein Liberalist und Freimaurer, der aber auch ebenso frei mit seiner Ignoranz und Arroganz Anderen gegenüber umgeht. Sein Gegenspieler wird Naphta, der ein poetisch verklärtes, aber menschlicheres Weltbild hat. Mit einer jungen Russin, Claudia Chauchat, kommt auch Liebesfreud und vor allem -leid in Hans Leben. Auch die beiden Ärzte sind prägend für Hans und ebenfalls typisch für ihre Zeit. Gemäß dem Obrigkeitsdenken der damaligen Zeit wird Ihnen bedingungslos Glauben geschenkt. Widerworte sind ausgeschlossen, selbst wenn diese durchaus logisch und sinnvoll wären. 

    Thomas Mann schreibt detailliert, genau, poetisch, wortgewandt und wortgewaltig mit starken Auswüchsen ins Philosophische. Oft schweift er weit in Einzelthemen ab, beleuchtet diese aus verschiedenen philosophischen Blickwinkeln, nur um kurz darauf prägnant und auf den Punkt genau die Gesellschaft und die Missstände seiner Zeit zu kritisieren. Parodie, Satire, Kritik und Geisteswissenschaft sind hier ständig vernetzt und gekonnt ineinander verwoben. Dabei ist die Freude an der Sprache selbst niemals zu übersehen.

    Mein Fazit: Ein Buch, für das es sich lohnt, sich Zeit zu nehmen, sich einzulassen und vor Allem darüber nachzudenken und die Sprache Mann‘s zu genießen. Auch wenn es das Weltbild einer ganz anderen Zeit ist, so sind die Ansätze heute nicht weniger präsent und teils genauso aktuell, wenn vielleicht auch anders ausgeprägt. 

  3. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.162)
    Aktuelle Rezension von: AspenBella

    Der grosse Gatsby war meine Wahl für eine meiner Abschlussprüfungen. Ich ging mit der Erwartung, mich mit einem langweiligen Klassiker auseinandersetzen zu müssen, an das Buch heran. Und, mein Gott, bin ich überrascht worden! Sobald sich die anfängliche Verwirrung über den Schreibstil, die gehobene Sprache und die vielen Schachtelsätze gelegt hat, wollte ich das Buch doch glatt nicht mehr weglegen. Es war unheimlich faszinierend über die schillernden Persönlichkeiten des goldenen Zeitalters zu lesen. Die Art des Erzählstils hatte eine gewisse, packende Tiefgründigkeit, was mir sehr gut gefallen hat. Und das Ende kann ich nur mit einem Wort beschreiben...bittersüss.

    PS: Ich bin überzeugt, Nick und Gatsby haben sich insgeheim, ohne es wirklich zu wissen, geliebt.

  4. Cover des Buches Schöne neue Welt (ISBN: 9783957285782)
    Aldous Huxley

    Schöne neue Welt

     (1.186)
    Aktuelle Rezension von: Sandra8811

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
     Wie bereits 1984 stand auch Schöne neue Welt seit meiner Schulzeit auf meiner Wunschliste. Seit einiger Zeit liegt es jetzt auf dem SUB rum und nun habe ich mich endlich ran gewagt.

    Cover:
     Das Cover wäre mir nicht ins Auge gehüpft, allerdings wenn man es mal entdeckt hat, ist es ganz passend. Der sehr steril und langweilig wirkende Treppenaufgang rauf in den blauen Himmel und am unteren Treppenabsatz eher Dunkelheit und Schatten.

    Inhalt:
     Der Gesellschaft ist es gelungen, ein Leben ohne Krankheit, Krieg, Armut und Alter zu schaffen. Niemand soll mehr unglücklich sein und die Stabilität steht an oberster Stelle. Dazu wurde der Lebensweg von jedem Menschen geplant und bereits Föten und Babies darauf genormt. Um sich vor kritischen Gedanken zu schützen, gibt es die Droge Soma. Ein Außenstehender erkennt allerdings, dass diese schöne neue Welt wohl nicht die ist, die sie zu sein scheint.

    Handlung und Thematik:
     Das Buch gilt als der absolute Dystopie-Klassiker. Das besondere Setting: Stabilität, Ungleichheit, Drogen und Konsum stehen an vorderster Stelle. Es gibt ein Kastensystem (Alpha bis Epsilon), dem jeder Mensch zugeordnet wird. Zuerst wird alles in seiner Positivität dargestellt, anschließend dann kritisch beleuchtet.

    Charaktere:
     Wir begleiten Sigmund, der als Alpha Plus nicht der Norm entspricht, da Alphas nicht in der Art genormt werden, wie z.B. ein Delta. Er genießt Einsamkeit und gönnt sich auch Hobbies die nicht seiner Kaste entsprechen. Er macht zusammen mit Lenina, einer Beta, in einem Reservat in Neu-Mexiko Urlaub, nachdem sie hartnäckig war mitzukommen. Lenina genießt ihren Kastenstand, auch wenn sie stellenweise kritische Gedanken hat. Der aus dem Reservat stammende „Wilde“ Michel ist der dritte im Bunde, den wir begleiten. Er kommt mit seiner Mutter Filine in die „schöne neue Welt“, die er bislang noch nicht kannte.

    Schreibstil:
     Der Autor bringt die Ungleichheit, die Drogen und auch generell den Konsum kritisch und gut rüber, aber vor allem zu Beginn fühlte sich das Buch ziellos an. Es dauerte lang, bis ich wusste, wohin der Weg gehen soll. Bis zu diesem Punkt plätscherte die Handlung eher und es ging hauptsächlich um den Setting-Aufbau und die Vorstellung der neuen Welt. Es war jetzt nicht direkt langweilig, aber mitgerissen hat es mich nicht auch sonderlich. Das Setting an sich und der generelle Aufbau des Buches passten aber. Die Charaktere wurden auch mit der notwendigen Tiefe ausgestattet. Dennoch hatte ich mehr von diesem Klassiker erwartet. Zum Ende hin fühlte es sich unvollständig an.

    Persönliche Gesamtbewertung:
     Hatte mehr erwartet. Die Handlung zog mich am Anfang nicht mit und zum Schluss fehlte mir etwas.

  5. Cover des Buches Gottes Werk und Teufels Beitrag (ISBN: 9783257600209)
    John Irving

    Gottes Werk und Teufels Beitrag

     (1.018)
    Aktuelle Rezension von: Joxanna

    Der Roman „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ von John Irving ist ein moderner Klassiker und spielt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Buch erschien 1990 im Verlag „Diogenes“ und wurde aus dem Amerikanischen von Thomas Lindquist übersetzt. Es umfasst 764 Seiten ohne die Anmerkungen des Autors. Die Anmerkungen lassen darauf schließen, dass das Buch sehr sorgfältig recherchiert wurde. Es handelt vom Waisenhaus „St. Cloud’s“ und einem dort geborenen Waisenjungen. Es war kein gewöhnliches Waisenhaus, in diesem Waisenhaus wurde nämlich sowohl Gottes Werk als auch Teufels Beitrag durchgeführt.


    Die beiden Hauptprotagonisten sind Homer Wells, der in St. Cloud‘s als Waisenjunge geboren und aufgewachsen war, und Dr. Wilbur Larch, der sich dem Waisenhaus als Arzt verschrieben hatte und unter anderem auch Homer auf die Welt brachte. Im Waisenhaus gab es Regeln und Gewohnheiten, die Dr. Larch sehr schätzte. Er dachte, es wäre gut für die Waisenkinder einen geregelten Ablauf zu kennen. Auch er selbst hatte seine eigenen Gewohnheiten, wie zum Beispiel die kurzen Geschichten von St. Cloud‘s zu verfassen oder sich dem Ätherrausch hinzugeben. 

    Die Adoptionsversuche von Homer gingen immer schief, somit gehörte der Junge also lange Jahre zum Waisenhaus und wusste sich dort nützlich zu machen. Dr. Larch übertrug ihm im Laufe der Zeit viele Aufgaben, die im Waisenhaus anfielen. Als Homer älter wurde, erfuhr er, dass die Frauen nicht nur für eine Geburt nach St. Cloud‘s kamen, dafür waren ihre Bäuche noch viel zu klein. In seiner Jugend lernte er alles von Dr. Larch und aus „Gray‘s Anatomy“ über den weiblichen Körper. Homer wurde besser als Dr. Larch es jemals war. 

    Homer lernte im Waisenhaus nicht nur alles über Geburten und Abtreibungen - nein - er lernte auch andere Sachen, die andere Teenager in diesem Alter auch lernen. Aber das lernte er nicht von Dr. Larch, sondern von Melony, einer anderen Waise von St. Cloud‘s. Sie war ungefähr im gleichen Alter wie Homer und war stämmig, ja fast grob gebaut. Und so gab sie sich auch in der Zeit im Waisenhaus. Sie trug eine enorme Wut in sich und konnte diese teilweise nicht kontrollieren. Trotzdem liebte sie Homer „Sonnenstrahl“ Wells und erwartete insgeheim, dass er irgendwann ihr Held werden würde.

    Im Waisenhaus gab es außerdem noch die alten Schwestern, die sich um die Kinder kümmerten. Sie waren liebevoll und fürsorglich und von ihnen bekamen die meisten Kinder ihre Namen. Manche trugen den Namen vorübergehend, andere behielten ihn ihr ganzes Leben.

    In seiner späteren Jugend bekam Homer doch noch eine Chance, einen anderen Teil der Welt kennenzulernen, außerhalb von St. Cloud‘s. Die Trauer um den Weggang von Homer in St. Cloud‘s war riesig, wo er doch dorthin gehörte - nach Ansicht der Schwestern und Dr. Larch.

    Homer wurde bei den Worthingtons aufgenommen und lernte das Apfelleben kennen. Er war nicht als richtige Waise dort, er war nicht adoptiert, er war eine Hilfskraft für die Farm, die im Puppenhaus wohnen durfte. Eine ganze Weile war Homer Wells glücklich und verschwendete nur wenige Gedanken an St. Cloud‘s.

    Er bildete sich eine eigene Meinung zu Gottes Werk und Teufels Beitrag:
    - Ich glaube es ist falsch, aber ich glaube auch, daß es die persönliche Entscheidung jedes einzelnen sein sollte. -

    Erst als es zu einer persönlichen Angelegenheit kommt, wird er diese Meinung noch einmal überdenken.


    Der Schreibstil des Autors ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, vor allem am Anfang kommen sehr viele Perspektivenwechsel vor, die mich ein wenig verwirrt haben. Insgesamt ist das Buch flüssig zu lesen und gut gegliedert. Es hat eine gute Mischung aus leichter Lektüre und gehobener Ausdrucksweise.

    Die Charaktere haben alle ihre Eigenheiten und wurden schnell vom Gefühl her zu alten Bekannten. Die Handlungen der Personen passten stets zu ihren Eigenschaften. 

    Der Spannungsbogen war gleichbleibend und nicht unbedingt sehr hoch. Das Buch zeichnet sich eher durch die Botschaften zwischen den Zeilen aus. Es handelt von einem nach wie vor aktuellen Thema und lässt viel Spielraum sich eigene Gedanken zu machen.


    Zum Schluss bleibt nur zu sagen:
    Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, aufgrund des kritischen Themas, welches so wunderbar vom Autor aufgegriffen und umgesetzt wurde. 


  6. Cover des Buches Sozusagen Paris (ISBN: 9783499273223)
    Navid Kermani

    Sozusagen Paris

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Iara

    Ein Autor schreibt einen Roman über seine Jugendliebe. Bei einer Lesung sitzt sie im Publikum. Sie spricht ihn an. Er begleitet sie nach Hause. So etwas MUSS ich lesen. Und es hat mir richtig gut gefallen. Eine Liebesgeschichte wird aus der Retrospektive erzählt (Welche Liebesgeschichte? Lest selbst... ;-). Die Sprache ist fantastisch. So gut. Warum trotzdem einen Stern Abzug? Die zahlreichen Anspielungen auf französische Klassiker haben mich aus der Geschichte gerissen. Das ist ganz allein mein Problem, wären es englische Klassiker gewesen,  ich hätte wahrscheinlich begeistert in die Hände geklatscht. Und am Ende kam eine Song-Analyse, die sich ein wenig in die Länge zog... 

    Ansonsten - eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit hohem Anspruch!


  7. Cover des Buches Der Besuch der alten Dame (ISBN: 9783257600575)
    Friedrich Dürrenmatt

    Der Besuch der alten Dame

     (1.844)
    Aktuelle Rezension von: Barbara_Nelting

    Die Geschichte ist schnell erzählt: Eine in ihr Heimatstädtchen (das ewig stinkende Güllen - eine von vielen bitterbösen Anspielungen) zurückgekehrte Milliardärin bietet dem heruntergekommenen und verschuldeten Ort eine Milliarde - wenn einer seiner Bürger Ill, ihre damalihe Jugendliebe, die sie vor Gericht einst verleugnete, tötet. 

    Was Dürrenmatt aus dem Thema macht, ist an Groteske, Witz und Tiefgang nicht zu toppen. 

    Am Ende ist Ill tot - und das Bürgertum wieder einmal seiner verdorbenen Scheinheiligkeit entlarvt!

  8. Cover des Buches I Love Dick (ISBN: 9781781256480)
    Chris Kraus.

    I Love Dick

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Autorin: Chris Kraus
    Titel: I love Dick
    Gattung: Roman, Erzählung,  Feminismus, Liebesgeschichte, Anspruchsvoll, Kunstdiskurs, Philosophie
    Erschienen: 1997
    Gelesene Ausgabe: Serpent's Tail, 2016
    ISBN: 978-1-7812-6480
    Gelesen auf: Deutsch
    Gelesen im: Februar 2017


    Zum Buch:
    Mit dem provokanten Titel lockt einer der feministischen Klassiker, der nun neu entdeckt wurde und auch zum ersten Mal seit seinem Erscheinen vor 20 Jahren ins Deutsche übersetzt wurde. 
    In dem Roman-Essay von der Künstlerin Chris Kraus erzählt sie die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe. Der Liebe zwischen dem Ehepaar Chris Kraus, einer eher erfolglosen Künstlerin und Filmemacherin, ihrem Ehemann Sylvère Lothringer und seinem Kollegen Dick. Chris trifft bei einem Abendessen auf Dick und verliebt sich Hals über Kopf in ihn, sie entwickelt eine regelrechte Obsession und beginnt ihm Briefe zu schreiben. Erst beteiligt sich auch ihr Mann an dieser abstrakten Romanze, das Sexualleben der Eheleute blüht unter dieser imaginären ménage-à-trois auf, doch schon bald wird es ihm zu viel und er steigt aus, während seine Ehefrau sich immer mehr in ihre unerwiederte Briefliebe hineinsteigert. Dick wird zu einer Art Tagebuch, dem sie ihr Gefühlsleben offenbart, aber auch einen Kunstdiskurs führt und kunstgeschichtliche Essays schreibt. Das Briefprojekt als performatives Schreiben scheint ein intellektuelles Coming-Out für die Schreiberin zu sein. In einer Art feministischen Konzeptkunst seziert die Künstlerin erbarmungslos die Kunstszene, aber auch weibliches Verlangen und Begehren. 
    Mir persönlich hat das kluge Buch einer unglaublich starken Frau, die dennoch von Selbsthass teilweise zerfressen zu sein scheint sehr imponiert, gerade weil immer wieder ein böser, gesellschaftskritischer Humor durchblitzt. Natürlich stellt sich die Frage nach dem wahren Kern der Geschichte, die Autorin spielt bewusst damit, allerdings ist es eigentlich absolut irrelevant. 
    Als Ergänzung zu dem Roman, dessen Übersetzung auch sehr gelungen scheint, gibt es nun seit neustem auch eine Amazonserie mit einem cowboyescken Kevin Bacon als Dick. 




    Ein Paar der Lieblingsstellen 
    Zitat 1: "I really resent that part of you, Dick. Intruding on our lives. I mean before that night Chris and I had a good thing going. Perhaps not passionate but comfortable. We could have gone on like that forever and then you came, the rambling man." (S.19)
     
    Zitat 2: "Was Bill bothered that such a marginal sexless hag as me wasn't living in the street. Unlike his favorites, Leslie Thornton und Beth B, I was difficult and unadorable and a Bad Feminist to boot." (S.71)


    Zitat 3:"You're shrunk and bottled in a glass jar, you're portable saint. Knowing you's like knowing Jesus. There are billions of us and only one of you so I don't expect much from you personally. There are no answers to my life. But I'm touched by you and fulfilled just by believing." (S.88)


    Zitat 4: "My entire state of being's changed because I've become my sexuality: female, straight, wanting to love men, be fucked. Is there a way of living with this like a gay person, proudly?" (S.186)


    Stil und Sprache: Schwankt zwischen ordinärem Straßenslang und hochphilosophischen, akademischen Passagen.
    Zitat: "Shame is what you feel after being fucked on quaaludes by some artworld cohort who'll pretend it never happened, shame is what you feel after giving blowjobs in the bathroom at Max's Kansas City because Liza Martin wants free coke. Shame is what you feel after letting someone take you someplace past control - then feeling torn up three days later between desire, paranoia, etiquette wondering if they'll call." (S.154)


    Schlüssigkeit der Handlung: Das Verhalten der Charaktere war für mich oft nicht nachvollziehbar.


    Das hat mir gefallen: Der ehrliche, ungeschönte Blick in die Abgründe menschlichen Begehrens.
    Das hat mir nicht gefallen: Teilweise das extreme abschweifen.


    In One Sentence: Kluges, philosophisches Essay über die Kunstszene und weibliches Verlangen.
    Sterne: 4
  9. Cover des Buches Gesammelte Werke Band 1: Der kosmische Schrecken von H. P. Lovecraft (2011) Gebundene Ausgabe (ISBN: B00FNBGVL8)
    H. P. Lovecraft

    Gesammelte Werke Band 1: Der kosmische Schrecken von H. P. Lovecraft (2011) Gebundene Ausgabe

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Ambermoon

    Informationen zum Autor:
    Howard Phillips Lovecraft ( * 20.08. 1890 in Rhode Island, Vereinigte Staaten / + 15. März 1937 in Rhode Island, Vereinigte Staaten) war ein amerikanischer Schriftsteller. Er gilt als einer der weltweit einflussreichsten Autoren im Bereich der phantastischen und anspruchsvollen Horrorliteratur (Wikipedia)

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    Wenn man einen Faible für klassischen Horror und SciFi hat, kommt man an H.P. Lovecraft nicht vorbei. Dieser war seiner Zeit meilenweit voraus, ein Visionär und Phantast der durch seine Worte das Grauen bildhaft werden lässt. Ein Autor der noch  heute sowohl Autoren als auch Regisseure inspiriert.
    Heutzutage würde man ihn als Nerd bezeichnen, doch zu seiner Zeit war Lovecraft ein Außenseiter der belächelt und oft nicht für voll genommen wurde und sich gerne in die Welt der Bücher zurückzog. In seinen Büchern verarbeitete er seine Ängste, Träume und Phantasien und so entstanden Geschichten des Grauens mit wundersamen Wesen und auch Aliens. Doch wären diese Geschichten auch entstanden, wenn Lovecraft kein belächelter Außenseiter gewesen wäre? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Sicher ist, daß er mit genau diesen belächelten Stories in die Geschichte einging.
    Ich liebte seine Kurzgeschichten schon als Jugendliche, eben weil sie gruselig, phantastisch und teils sowas von abgedreht sind. Für mich wurde es Zeit sich neue Ausgaben von diesem Autor zu zulegen, denn meine Lovecraft-Bücher aus der Jugendzeit hatte ich schon lange nicht mehr. Mit meiner Entscheidung diese aus dem Festa Verlag zu beziehen war goldrichtig, denn diese hochwertige Aufmachung wird dem Meister des Fantastischen mehr als nur gerecht - Hardcover mit Schutzumschlag in Lederoptik und Lesebändchen. So lässt sich H.P. Lovecraft gebührend lesen.

    Das vorliegende Buch ist der 1. von 6 Bänden und beinhaltet diese Geschichten:

    •  "Ratten im Gemäuer" - Old-School-Grusel vom Feinsten, welcher in einem uralten Herrenhaus Englands spielt unter dem sich Unaussprechliches befindet.
    •  "Das Ding auf der Schwelle" - manipulatives Hexenwerk und ein Geheimbund sind hier am Start und beschert dem Leser feinste Gänsehaut
    •  "Dagon" - Die Horrorversion der kleinen Meerjungfrau oder war es doch nur ein wahnsinniger Traum eines dehydrierten Schiffsbrüchigen?
    •  "Der Flüsterer im Dunkeln" - ein SciFi mit einer ganz anderen Art von Aliens und wie es dazu kam, dass Pluto entdeckt wurde. Vorlage für den Film "Das Ding aus einer anderen Welt".
    •  "Der Außenseiter" - eine gruselige Selbsterkenntnis in einem düsteren und unheimlichen Setting. Die Vorlage für den Film "Castle Freak"
    • "Der Schatten über Innsmouth" - eines seiner Meisterwerke und in gewisser Weise der 2. Teil von "Dagon"

    Weiters beinhaltet dieser Band:

    •  Anmerkungen zu "Der Schatten über Innsmouth"
    • Lovecrafts Notizen zu "Der Schatten über Innsmouth"
    • Verworfene Fassung von "Der Schatten über Innsmouth"

    Dadurch erhält man kleine und interessante Einblicke in Lovecraft's Leben, die Entstehung und auch die Veröffentlichung eines seiner Werke.

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    Der Schreibstil ist typisch für die damalige Zeit - lange Schachtelsätze und auch ebenso lange und ausführliche Dialoge mit eingearbeiteten Dialekten. Doch auch hier hebt sich Lovecraft bereits von anderen Autoren seiner Zeit ab, indem er Dinge, die keinerlei Einfluss auf die Handlung haben, einfach nicht in seine Geschichte einbaut. Das hat den Vorteil, daß keinerlei Längen aufkommen, ja erst überhaupt nicht entstehen können. Dazumal war das jedoch ein regelrechter literarischer Fauxpas. Hat man sich also erstmal an die langen Schachtelsätze gewöhnt, beginnt der pure Genuß des Eintauchens in die fantastische, gruselige und groteske Welt H.P. Lovecrafts.

    Der Erzählstil ist immer gleich und ebenso ein Merkmal damaliger Zeit und zwar in der Form des Ich-Erzählers. Dadurch bekommt man das Gefühl, daß einem die Geschichten von jemandem erzählt werden, der dies wahrlich alles selbst erlebt und durchgemacht hat. Alleine diese Erzählweise steigert die gruselige Atmosphäre. Die unheimliche Atmosphäre wird aber auch durch Lovecrafts Eigenschaft das innere, sowie auch das äußere Grauen zu verknüpfen und dies so bildhaft zu beschreiben, um beim Leser Bilder entstehen zu lassen - grauenhafte Bilder.
    Die Spannung kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz, wobei auch die Neugierde des Lesers immerzu angestachelt wird.
    Manche seiner Geschichten beinhalten Anspielungen und/oder Verknüpfungen zu anderen seiner Werke und er baut diese geschickt in die Handlung mit ein, wie z.B.: Personen und Städte. Manche von Euch werden dies auch von Stephen King kennen. Dies erhöht in gewisser Weise den Reiz die Geschichten zu lesen, ja sie sogar mehrmals zu lesen.

    Man erkennt auch, daß Lovecraft ein wahrer Fan von E.A. Poe war, da dieser, in welcher Weise auch immer, mehrmals in den Stories erwähnt wird. Auch andere Autoren des Grusel-Genres wie Bulwer, Baudelaire, Milton, Dante, etc., finden in seinen Geschichten Anerkennung.

    Fazit:
    Für Lovecraft-Fans und Liebhaber literarischer Klassiker ist diese hochwertige und schöne Ausgabe aus dem Festa-Verlag ein Muss.
    Eine regelrechte Hommage an den Meister des Fantastischen und Grotesken aus dem frühen 20. Jahrhundert. Von daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung und auch die weiteren Teile dieser Reihe werden mit Sicherheit noch den Weg in mein Regal finden.

    © Pink Anemone

  10. Cover des Buches Pünktchen und Anton (ISBN: 9783038820369)
    Erich Kästner

    Pünktchen und Anton

     (380)
    Aktuelle Rezension von: CorinnaB

    Ich staune immer wieder über die Kinderbücher von Erich Kästner, weil sie ebenso vielschichtig sind wie seine Bücher für Erwachsene. Gelesen habe ich die Kästner-Kinderbücher, als ich - irgendwie logisch - ein Kind war. Und bei vielen Kästner-Klassikern, aber besonders bei "Pünktchen und Anton"  habe ich teilweise erst im Erwachsenenalter die tieferen Ebenen dieser Bücher verstanden. Es ist einfach ein Buch fürs gesamte Leben - und ein Buch über eine Freundschaft, die viele Gesellschaftsnormen infrage stellt.

  11. Cover des Buches James Matthew Barrie, Peter Pan (ISBN: 9783730600344)
    J. M. Barrie

    James Matthew Barrie, Peter Pan

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Sunnyleinchen

    "Peter Pan" kenne ich aus verschiedenen Filmen und Büchern, nun habe ich endlich das Original gelesen. Der Schreibstil ist wirklich herausragend. Es ist, als würde der Autor die Geschichte aktiv begleiten und stellenweise lenken. Das Ganze liest sich sehr gut und hat mich beim Lesen sehr gut eingefangen. 

    Die Story um Peter hat etwas mehr Action als man aus den gängigen Versionen kennt, liest sich dafür aber nochmal spannender. Interessant waren Peters Eigenarten und eventuelle Intentionen hinter seinen Handlungen. Da komme ich als Peter-Pan-Fan doch nochmal ins Grübeln. Ein wirklich tolles Werk, das ich wärmstens empfehlen kann.

  12. Cover des Buches Einführung in das bürgerliche Trauerspiel und das soziale Drama (ISBN: 9783534238927)
  13. Cover des Buches Der veruntreute Himmel (ISBN: 9783738059687)
  14. Cover des Buches Einstein sagt. Zitate, Einfälle, Gedanken (ISBN: 9783492228053)
    Albert Einstein

    Einstein sagt. Zitate, Einfälle, Gedanken

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Branden
    Dieses Buch, welches eine Zusammenfassung der bekanntesten Zitate von Albert Einstein beinhaltet besticht vor allem durch eine sehr detaillierte Quellenangabe und Gliederung der Zitate in Kategorien. Menschen die sich für Albert Einstein interessieren finden hier eine Möglichkeit verschiedenste Sichtweisen Albert Einsteins durch Zitate kennenzulernen, zu allen Bereichen der Gesellschaft. (z.B. Krieg, der Atombombe, Schule, Politik usw.) Außerdem sind ebenfalls Zitate über Einsteins persönliches Leben enthalten. Ein weiterer interessanter Aspekt des Buches ist, das es viele Informationen zu der Herkunft der Zitate gibt, so kann man diese auch gleich im Gesamtkontext sehen. Alles in allem für Leser die sich mit Albert Einstein beschäftigen überaus interessant, und ihr könnt es als Nachschlagewerk verwenden.
  15. Cover des Buches Die Rückkehr des Buddha (ISBN: 9783423145831)
    Gaito Gasdanow

    Die Rückkehr des Buddha

     (11)
    Aktuelle Rezension von: JulesBarrois
    Die Rückkehr des Buddha von Gaito Gasdanow (Autor), Rosemarie Tietze (Nachwort, Übersetzerin), 224 Seiten, Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG (1. Februar 2016), 19,90 €, ISBN-13: 978-3446250475

    Gaito Gasdanow erzählt nicht nur einfach eine Geschichte. Nein, er geht weit darüber hinaus und behandelt viele Geschichten, die ständig parallel verlaufen, chaotisch sind. Die in den Vordergrund treten, sich verstecken und sich gegenseitig ins Wort fallen. Die sich verknüpfen und sich durchbrechen, sich umgehen, sich überschneiden und sich gegenseitig bespitzeln, sich verraten und in die Irre führen. Geschichten die Spuren legen und sie wieder verwischen, und vor allem Geschichten, die in sich noch Abertausende von anderen Geschichten bergen.

    Es gibt keine detaillierte und komplette Beschreibung der Figuren, keine fertigen, abgerundeten Persönlichkeiten. Die Figuren entstehen aus ihren manchmal unglaublichen Handlungen. Missstände, offene Fragen, Unsicherheit, Zweifel haben Vorrang vor der Unterhaltung des Lesers. Metaphysisches Puzzle wäre ein passender Ausdruck.

    Der russische Student, dessen Namen, dessen Äußeres und dessen Lebensumstände wir nie erfahren, ist nur ein normaler Migrant mit allen Schwächen und Gebrechlichkeiten: geängstigt, zerrissen, mittelmäßig, oft verzagend und vor allem unverwechselbar in seiner „Paranoia“. „... meine hartnäckige Geisteskrankheit, die mich in die kalten und abstrakten Räume fortzog, von denen ich nicht los kam.“ (Seite 71) Es scheint eine radikale und unheilbare Zerrissenheit zu sein. „... und da stand vor mir jene übliche, weiche Düsternis, die ich so oft verließ und in die ich so oft zurückkehrte, wenn ich aus der einen Welt in die andere überwechselte und erneut in der stummen Tiefe wiederfand, nach jedem seelischen Absturz.“ (Seite 86)

    Dieser russische Student ist der Icherzähler ungeheuer vieler Geschichten, Visionen, Begegnungen, Träume. Seine Beziehung zu Pawel Alexandrowitsch Schtscherbow und seiner jungen Geliebten Lida steht im Mittelpunkt. In diese Geschichten rankt sich der Kriminalfall ein. Pawel Alexandrowitsch wird ermordet und seine goldene Buddhastatuette verschwindet. Verhaftung, Befragungen, Verhöre durch Inspektoren und Untersuchungsrichter folgen. Eine Fülle von Figuren ist vertreten: die syphilitische Sina, ihre Tochter Lida, Amar ihr Zuhälter, der mausgraue Schnorrer, Georgette und Gugusse, Catrine, Mado, Mr. Thomas Wilkins der Blumenhändler aus Chicago. Alle fein gezeichnet auch bei nur kurzen Auftritten. Und in diesem „ … unglaublichen Gemenge von Trunksucht, Leidenschaft für Blumen, käuflichen Frauenkörper und analphabetischen Zuhältern“ (Seite 158) taucht schließliche der goldene Buddha wieder auf.

    Gaito Gasdanow beleuchtet Möglichkeiten und Grenzen des Menschen in seiner gegenwärtigen Zeitsituation, in seinen Krisengebieten, in seinem Selbstmitleid, seiner Hybris, seiner Paranoia, seiner Jämmerlichkeit, seiner Brillanz, seiner Glücklosigkeit.

    Der Stil von Gaito Gasdanow ist einerseits redselig und warmherzig aber auch grotesk, morbid und verführerisch bis hin zu melancholisch, erregt und verzweifelt. Ein Paradestück der literarischen Moderne.

    Das Buch hat Überraschungs-, Provokations- und Irritationspotenzial, das den Leser zwingt, die vielschichtigen und sich eindeutigen Interpretationen entziehenden Texte zu entschlüsseln, Texte deren Dramaturgie statt um ein zentrales Moment um mehrere kreisen.

    Dieser menschlich feine und anrührende Roman ist ein Meisterwerk der klassischen Moderne und verleiht dem Nichtdarstellbaren einen sichtbare Ausdruck.

    Für alle die an wirklicher Literatur interessiert sind und trotzdem nicht auf beste Unterhaltung verzichten wollen. Sehr empfehlenswert.


    Hier geht es direkt zum Buch auf der Seite des Hanser Verlages

    http://www.hanser-literaturverlage.de/buch/die-rueckkehr-des-buddha/978-3-446-25047-5/

    Fragen Sie in Ihrer örtlichen Buchhandlung nach diesem Buch. Wenn Sie in meiner Gegend „Landkreis Merzig-Wadern“ leben, dann wenden Sie sich an die Rote Zora: http://www.rotezora.de

  16. Cover des Buches Wer die Nachtigall stört Aus dem Amerikanischen übertragen von Claire Malignon (ISBN: B00FQ0UHE8)
    Lee Harper und Claire [Übers.] Malignon:

    Wer die Nachtigall stört Aus dem Amerikanischen übertragen von Claire Malignon

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Ambermoon
    Amerika in den 30er Jahren. In die idyllische Südstaaten-Kindheit der achtjährigen Scout und ihres älteren Bruders Jem drängt sich die brutale Wirklichkeit aus Vorurteilen und Rassismus. Scouts Vater Atticus, ein menschenfreundlicher Anwalt, soll den schwarzen Landarbeiter Tom Robinson verteidigen, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt hat. Tapfer versuchen Scout und ihr Bruder, das demokratische Gerechtigkeitsempfinden ihres Vaters zu unterstützen, und geraten dabei selbst in große Gefahr....(Klappentext)

                                          ---------------------------------------------------

    In einer kleinen Stadt der Südstaaten in den 30er Jahren wachsen die Geschwister Scout und Jem in einer idyllischen Welt heran. Ihre Mutter starb kurz nach Scout's Geburt und somit ist ihr Vater für ihre Erziehung verantwortlich. Mr. Atticus Fink ist ein Anwalt mit Gerechtigkeitssinn und Prinzipien, immer ruhig und freundlich und ein Idealist durch und durch. Umsorgt werden sie von ihrer schwarzen Haushälterin Calpurnia.
    Glücklich und voller Abenteuer erleben sie ihre Kindheit, bis ihr Vater den Farbigen Tom Robinson vor Gericht vertritt.
    Zur damaligen Zeit war es undenkbar an die Unschuld eines Farbigen zu glauben und diese vor Gericht auch noch beweisen zu wollen.
    Ab diesem Zeitpunkt werden die Kinde mit Intoleranz und Rassismus konfrontiert und lernen was es heißt erwachsen zu werden.

    Erzählt wird aus der Sicht der 8-jährigen Jean Louise, von allen nur Scout genannt. Sie ist ein intelligentes und mutiges Mädchen, kann fluchen wie ein Rohrspatz, vertritt ihre Meinung wie eine Große und fühlt sich in bequemen Latzhosen und zwischen Jungs wohler, als in Kleidchen und in der Damengesellschaft.
    Aus dieser kindlichen Sicht erhält der Leser Einblick in ein typisches Kleinstadtleben in den Südstaaten der 30er Jahre, wo die Sommer heiß und die Ferien für Kinder noch voller Abenteuer waren.
    Der Schreibstil ist einfach, aber mit so einer atmosphärischen Dichte, daß es einfach wundervoll ist diesen Roman zu lesen.

    Dieser Roman handelt vom Erwachsenwerden, Rassenhass der Weißen gegenüber den Farbigen und auch von der Kluft zwischen arm und reich.
    Obwohl diese ernste Themen Hauptbestandteil dieses Romans sind, gibt es auch humorvolle und herzzerreißende Momente. Diese sind auf die kindliche Sichtweise der kleinen Scout zurückzuführen und wie sie die Welt mit all ihrer Freude und ihrem Leid sieht.
    Die Kinder lernen durch ihren Vater was es heißt tolerant zu sein, sich seine eigene Meinung zu bilden und vorurteilslos durch die Welt zu gehen.

    Fazit:
    Dieser Roman ist zu Recht ein Klassiker.
    In dieser Geschichte steckt so viel Lebensweisheit und diese wird im Rahmen einer einfachen Kindheitsgeschichte atmosphärisch und auch poetisch an den Leser weitergegeben.
    Obwohl es hier hauptsächlich um Rassismus geht, handelt dieser Roman auch vom Erwachsenwerden und das Vermitteln von Werten an Kinder.
    Ein Klassiker, der sich auch für Kinder und Jugendliche gut eignet. Ein Klassiker, der nachhallt und einem zum Nachdenken anregt.

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