Bücher mit dem Tag "literaturpreis"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "literaturpreis" gekennzeichnet haben.

47 Bücher

  1. Cover des Buches 1Q84 (Buch 1, 2) (ISBN: 9783442743629)
    Haruki Murakami

    1Q84 (Buch 1, 2)

     (745)
    Aktuelle Rezension von: Anthyora

    Die Geschichte der beiden Charaktere hat mir sehr gut gefallen. Die Beschreibung der Charaktere und deren Umgebung sind so detailliert, dass man die Szenerie klar vor Augen hat. Die Geschichte war für mich ein Ansatz über einiges nachzudenken. Zudem kommen auch noch die Background Geschichten und doch kommt mir das Buch nicht unnötig vollgepackt vor. Die wichtigsten Details sind eben vorhanden und perfekt Sinn zu machen. Ich mag auch den Schreibstil sehr, weil es mich sehr schnell gefesselt hat.

  2. Cover des Buches Alles, was wir geben mussten (ISBN: 9783896676962)
    Kazuo Ishiguro

    Alles, was wir geben mussten

     (602)
    Aktuelle Rezension von: Dajobama

    Alles, was wir geben mussten – Kazuo Ishiguro

    Wie ich gestehen muss, war dies mein erster Roman des Nobelpreisträgers Kazuo Ishiguro. Doch mit Sicherheit war es nicht mein letzter – denn ich bin schlichtweg begeistert.

    Kath blickt auf ihre Kindheit und Jugend im englischen Internat Hailsham zurück. Sie erinnert sich an ihre Freunde Ruth, Tommy und viele andere. Lehrer, Aufseher, typische Kinderspiele und -streiche tauchen vor ihrem inneren Auge auf. Umso älter die Kinder werden, desto deutlicher wird klar, dass an diesem abgelegenen Internat irgendetwas anders ist. All diese Kinder werden zu einem bestimmten Zweck herangezogen. Für sie alle ist der Weg bereits vorgezeichnet.

    Es ist spannend, wie Kath sagt, sie wussten es und sie wussten es doch wieder nicht. In winzigen Häppchen, praktisch unbemerkt, werden die Jugendlichen auf ihre Zukunft vorbereitet. Immer nur so wenig, so subtil, dass sie glauben, sie hätten es ohnehin gewusst. Der Roman ist ganz ähnlich aufgebaut. Kath erzählt in etwa chronologisch – der Leser ahnt zwar früh, worauf es hinausläuft, trotzdem erhält man, wie die Kinder, immer nur Häppchen.

    Obwohl Kath durchaus ausschweifend erzählen kann, schockiert immer wieder die Nüchternheit und Emotionslosigkeit, mit der sie über furchtbare Dinge spricht. Das ist grauenhaft, aber es ist auch authentisch, denn das ist ihr Leben und das ihrer Freunde. Sie sind damit aufgewachsen bzw. hineingewachsen – für sie ist es selbstverständlich. Dem Leser beschert Ishiguro damit aber immer wieder eine Gänsehaut.

    Mit seinem brisanten Thema hatte mich dieser beeindruckende Roman ab der ersten Seite und hat mich nicht mehr losgelassen. Ganz große, wenn auch bedrückende, Unterhaltung.

    5 Sterne

  3. Cover des Buches Die Mittagsfrau (ISBN: 9783596510993)
    Julia Franck

    Die Mittagsfrau

     (398)
    Aktuelle Rezension von: graphida

    Es ist ein Buch, das lange auf  meiner Buchliste stand, es wurde von vielen Seiten gelobt und ich war sehr gespannt.

    Allerdings ist es auch eines der wenigen Bücher, die ich abgebrochen habe.
    Ein Vater, der sich als Kriegsheimkehrer nicht der Familie sondern einer anderen Frau zuwendet,  ein am Bahnhof von der Mutter zurückgelassenes Kind, vergewaltigte Frauen, eine Sprache die mich überhaupt nicht mitnimmt. 

    Ich möchte eintauchen in eine Geschichte, die durchaus anspruchsvoll sein darf. Viele Bücher aus den Kriegsjahren und der Nachkriegszeit habe ich gelesen, viele waren schwerverdaulich, aber diesem konnte ich nichts abgewinnen.

  4. Cover des Buches Die Asche meiner Mutter (ISBN: 9783641118655)
    Frank McCourt

    Die Asche meiner Mutter

     (885)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Frank McCourts "Die Asche meiner Mutter" erhebt sich über die Klippen der Autobiografie zu einem monumentalen Werk, das nicht nur eine historische Epoche durchwandert, sondern auch die Finessen menschlicher Widerstandsfähigkeit und die zärtliche Umarmung des Lebens selbst einfängt. Diese literarische Erinnerung, die durch eine Sprache von seltener Schönheit getragen wird, vermittelt nicht nur die Trostlosigkeit der irischen Armut, sondern auch die triumphierende Menschlichkeit, die selbst in den widrigsten Umständen gedeiht.

    McCourt zeichnet seine Jugendjahre mit einer Ehrlichkeit und Unverblümtheit, die sowohl herzzerreißend als auch herzerwärmend ist. Die Gestaltung der Figuren, allen voran der junge Frank und seine kämpferische Mutter Angela, geht über eine einfache Darstellung hinaus. McCourt vermittelt nicht nur ihre äußeren Kämpfe, sondern auch ihre inneren Stärken und Schwächen mit einer Sensibilität, die den Leser auf eine intime Reise durch das menschliche Wesen mitnimmt.

    Die Erzählweise, durchzogen von einer dunklen Komik, lässt die Leserschaft zwischen Lachen und Tränen schwanken. McCourt beherrscht die Kunst des Erzählens mit einer Anmut, die es vermag, selbst die düstersten Episoden des Lebens mit einer Lichtspur zu versehen. Seine Prosa ist von einem Rhythmus geprägt, der die emotionale Resonanz jeder Zeile intensiviert.

    Die historische Genauigkeit und die detaillierte Schilderung der irischen Lebensverhältnisse in den 1930er und 1940er Jahren sind beeindruckend. Der Autor verweilt nicht nur auf den äußeren Umständen, sondern durchdringt auch die sozialen und kulturellen Nuancen, die das Leben der McCourts prägten. Dies verleiht dem Werk eine historische Tiefe, die über den persönlichen Erfahrungshorizont hinausreicht.

    "Die Asche meiner Mutter" ist nicht nur ein literarisches Monument, sondern auch eine Feier des Lebens in all seinen Facetten. McCourt erhebt die Widrigkeiten seines Aufwachsens zu einer universellen Hymne, die die Menschlichkeit in ihrer reinsten Form widerspiegelt. Seine Erzählung ist eine zutiefst bewegende Ode an die Überlebenskraft der Liebe, der Hoffnung und des Humors, selbst in den härtesten Zeiten.

    Insgesamt präsentiert "Die Asche meiner Mutter" eine meisterhafte Fusion von Erinnerung und Literatur. Frank McCourt hat nicht nur die Chronik seiner Jugend niedergeschrieben, sondern auch ein zeitloses Werk geschaffen, das durch seine außergewöhnliche Schönheit und die tiefgreifende Menschlichkeit in Erinnerung bleibt. Ein Buch, das den Leser durch seine Zärtlichkeit und Authentizität gleichermaßen berührt und belebt.

  5. Cover des Buches Sand (ISBN: 9783499258640)
    Wolfgang Herrndorf

    Sand

     (162)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Es gibt verschiedene Erzählstränge in diesem Buch. In der Hauptsache geht es aber um einen Mann, der sich nicht mehr erinnern kann, wer er überhaupt ist und was er mitten in der Wüste zu suchen hat. Der Einfachheit halber gibt es sich den Namen Carl und versucht mit der Hilfe von Helen, die ihn aufgegabelt hat, die Puzzleteile zusammen zu setzen. Die Geschichte spielt in und um Tindirma, eine fiktive Stadt in einem nordafrikanischen Land (wenn man googelt, findet man eine gleichlautende Stadt in Mali mit etwas über 3.000 Einwohnern) Anfang der 70iger Jahres des 20. Jahrhunderts.

    Hat Carl etwas mit dem Überfall und den 4 Toten in der Hippie-Kommune zu tun? Helen jedenfalls trifft dort eine alte Freundin wieder. Was hat es mit dem Koffer voller DDR-Geld auf sich? Wer sind die Männer, die Carl eine über die Rübe gehauen haben, wodurch er sein Gedächtnis verloren hat? Was hat es mit der dubiosen 'Mine' auf sich, und welche Art von Mine ist überhaupt gemeint? Viele viele Fragen, die nicht alle im Verlauf der Handlung geklärt werden.....

    Die ersten Seiten haben mich ziemlich verwirrt, ich brauchte eine ganz Weile, bis ich mich in das Buch eingelesen hatte. Irgendwann war ich dann gut im Fluss, vom Ausgang aber enttäuscht... Nicht, dass das Buch nicht streckenweise unterhaltsam zu lesen wäre, aber am Ende fiebert man über eine sehr lange Spanne einer Auflösung entgegen, die dann etwas undurchsichtig ausfällt. Konnte nicht so richtig warm mit dem Werk werden, obwohl ich den Stil von Herrndorf nicht schlecht finde. Kann es sein, dass auch etwas zu viel Inhalt hineingepackt wurde?

    Fazit: Krimi, Spionagethriller, Gesellschaftskritik? Jedenfalls eine interessante Mischung.

  6. Cover des Buches Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019 (ISBN: 9783608504842)
    Bernardine Evaristo

    Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019

     (155)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    Manchmal fällt es schwer, die Handlung eines Romans und das, was er in einem losgetreten hat in Worte zu fassen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich diesen Beitrag schon fast zwei Monaten vor mir herschiebe. 🙈

    In „Mädchen, Frau etc.“ erzählt Bernardine Evaristo die Geschichten verschiedener Frauen, die zum Teil eng, zum Teil etwas lockerer miteinander verwobenen sind. Charaktere wie sie unterschiedlicher nicht sein können, erzählen von ihren Sehnsüchten und Ängsten.
    Den Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichten bildet dabei die bevorstehende Premiere von Ammas Theaterstück am National Theatre in London. Von Amma, einer lesbischen Dramatikerin ausgehend, eröffnet uns die Autorin kleine, aber bewegende Momentaufnahme aus verschiedenen Leben. Sie gewährt uns Einblicke in der Vergangenheit dieser Frauen, erzählt uns von Ihren Entbehrungen, den Kämpfen die sie ausgefochten haben und von Dingen die Ihnen Freude und Glück beschert haben.

    Die Washington Post spricht von "einer mitreißenden Symphonie schwarzer Frauenstimmen" und die Jury des Booker-Preises redet von "einem beeindruckenden, leidenschaftlichen Roman über das Leben schwarzer britischer Familien." All das sind Aussagen, die ich nur bestätigen kann. Evaristo hat ein Meisterwerk geschaffen, in dem Sie Menschen, die viel zu wenige gehört werden, eine Stimme gibt.
    Auch wenn mir zu Beginn der Lektüre, der Schreibstil der Autorin einige Schwierigkeiten gemacht hat, hat mich dieses Buch nach nur wenigen Seiten vollends mitgerissen. Es brachte mich zum lachen, zum weinen und zum nachdenken.
    Wenn Ihr "Der Zopf" von Laetitia Colombani genau so gefeiert habt wie ich, kann ich euch "Mädchen, Frau etc." wärmstens empfehlen. Ihr werdet begeistert sein.

  7. Cover des Buches Schnee (ISBN: 9783446252318)
    Orhan Pamuk

    Schnee

     (160)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Herr Pamuk hat zu recht den Literatur-Nobel-Preis bekommen. Er scheint mit klarer, aber sehr ausdrucksstarker Sprache und entfalltet Geschichten die einen nicht mehr los lassen. In Schnee geht es um einen Journalist der in die Türkei geschickt wird, um über eine außergewöhnliche Mordserie zu berichten. Junge Mädchen werden gezwungen ihre Kopftücher abzulegen und bringen sich dann aus scham selbst um. Spannend, sehr tiefgreifend und nah am Leben.

  8. Cover des Buches Der Weltensammler (ISBN: 9783446233560)
    Ilija Trojanow

    Der Weltensammler

     (166)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    Der Roman erzählt drei Episoden aus dem Leben von Richard Francis Burton. Diese werden abwechseln aus der Perspektive Burtons und derjenigen eines Einheimischen geschildert, der seine Sicht wiederum Dritten erzählt. Die Geschichten sind vollgepackt mit Informationen und Wissen von drei Kulturen im 19. Jahrhundert. Während Burton in den erste beiden Teilen versucht, sich das Fremde anzueignen, tritt dies im dritten Teil stark in den Hintergrund. Im Laufe des Romans wird Burton unfassbarer und fremder. Stilistisch trägt die Verwendung sehr vieler Fremdwörter zwar dazu bei, die Fremdheit zu betonen, bremsen den Lesefluss aber beträchtlich. Das Aneinanderreihen von direkter Rede macht es dem Leser zusätzlich schwer, sich zurecht zu finden. Am Ende der Lektüre fragte ich mich, was Illija Trojanow mir eigentlich erzählen wollte.

  9. Cover des Buches Tannöd (ISBN: 9783455650792)
    Andrea Maria Schenkel

    Tannöd

     (806)
    Aktuelle Rezension von: Etappenleser

    Wer Krimis mag ist mit diesem Buch gut bedient. Durch die Interviews mit den Bewohnern des Dorfes und der Bauern ist man immer in einer düsteren Atmosphäre, Gemischt mit Aberglauben . Kurz und knapp ohne viel Ausschmückung packt einen dennoch die Geschichte. Dieses Buch beweist das es nicht immer 500 Seiten braucht.


  10. Cover des Buches Der Gott der kleinen Dinge (ISBN: 9783596521685)
    Arundhati Roy

    Der Gott der kleinen Dinge

     (299)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Die Zusammenfassung vermittelt, dass es um eine verbotene Liebesgeschichte geht. Das kommt schon auch vor, ist aber so gering, dass es eigentlich nicht auf den Buchrücken gehört.Arundhati Roy führt bereits im ersten Kapitel unerträglich viele Personen ein und springt dann fröhlich von Zeiten, Orten und Personen hin und her. Das ist nicht toll sondern nervig. Die zahlreichen Metaphern wirken oft aufgesetzt und zu gewollt. Die Geschichte der Zwillinge hat gute Ansätze, aber leider verläuft sich die Geschichte dann immer wieder. Das furchtbar tragische Ereginis schwebt über allem und wird immer wieder angedeutet. Als es dann soweit ist, verpufft das ganze sehr schnell. Weil das Buch seit Jahren gekauft wird, zahlreiche Fans und Preise bekommen hat, waren meine Erwartungen sehr groß. Leider ist dieses Buch nichts für mich. Literatur ist auch immer Geschmackssache, Gott sei Dank.

  11. Cover des Buches Menschenhafen (ISBN: 9783404165384)
    John Ajvide Lindqvist

    Menschenhafen

     (119)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Menschenhafen ist eine Geschichte voll von Liebe, Hass und natürlich auch dem Übernatürlichen und anders als in anderen Horrorgeschichten sind es keine Massaker, Blutbäder oder Monster die direkt in Erscheinung treten oder im Vordergrund stehen. Der Horror ist viel subtiler. Hier ein Insekt in einer Streichholzschachtel, dort ein verschwundenes Mädchen und die Geschichte selbst, wie eben die fiktive Insel Gåvasten entstanden ist und sich die ersten Menschen ansiedelten. Darüber hinaus ist – Menschenhafen - sehr unkonventionell erzählt. Die düstere Geschichte rund um Majas Verschwinden wird aus der Sicht mehrerer Dorfbewohner und aus verschiedenen Zeitabschnitten erzählt. Wie einzelne Puzzelteile erfährt der Leser Seite für Seite mehr und mehr. Erst mit dem Ende also quasi, wenn das Puzzle fertig gelegt ist, offenbart sich dem Leser das ganze Bild. Müsste ich es klassifizieren, ich würde es dem literarischen Horror Genre zuordnen.

     

    Wer nun von John Ajvide Lindqvist bisher noch nichts gelesen hat, dem kann ich auch seinen Debütroman – So finster die Nacht – empfehlen.


  12. Cover des Buches Honig (ISBN: 9783257243048)
    Ian McEwan

    Honig

     (133)
    Aktuelle Rezension von: Sikal


     

    Mitten im Kalten Krieg, 1972: Die Protagonistin Serena Frome ist schön und klug, beendet sie doch gerade ihr Mathematik-Studium in Cambridge, wenn auch eher mit Ach und Krach als mit Bravour. Durch ihre Liaison mit einem älteren Mann wird der MI5 auf sie aufmerksam und Serena beginnt ihre Arbeit mit Aktenablagen und minderwertigem Schreibkram. Immer schon war Serena von Literatur fasziniert und genau dieser Umstand wird nun zu ihrer Chance – oder ihrem Verhängnis. Ganz wie man es sehen möchte. Die Operation „Honig“ wird geboren und Serena darauf angesetzt einen jungen Autor für eine Stiftung des MI5 zu rekrutieren. So zumindest der Plan. Als sich Serena jedoch in den jungen Mann verliebt, scheint sie plötzlich zwischen zwei Welten gefangen zu sein und steuert in ein Intrigenkarussell, das seinesgleichen sucht.

     

    McEwan erzählt die Geschichte in seinem gewohnt detailgetreuen Stil, von vielen Emotionen und Konflikten begleitet. Die Themen Schuld und Vergebung werden in der Geschichte verwoben und zeigen prägende Bilder. Was mich immer an dem Autor fasziniert, das ist diese Sprachgewalt mit der Bilder heraufbeschworen und Gedankengänge angeregt werden.

     

    Als Leser dürfen wir Serena beobachten, ihrem Gefühlschaos beiwohnen und mit ihr in diesem Konstrukt aus Intrigen, Spionage und Lügen eintauchen, aus dem man nur schwer wieder raus kommt. Wo bleibt die Moral? Was bedeuten soziale Beziehungen in diesem Metier? Oder sind diese gar nicht vorhanden?

     

    Ian McEwan schafft es, dies kritisch zu hinterfragen und auch wieder etwas Gesellschaftspolitik einfließen zu lassen. Wenn man von einigen Längen absieht und der etwas unsympathischen Protagonistin (die man teilweise schütteln möchte) ein gelungener Roman mit einem Ende, das es in sich hat. 4 Sterne

  13. Cover des Buches Schindlers Liste (ISBN: 9783570300046)
    Thomas Keneally

    Schindlers Liste

     (281)
    Aktuelle Rezension von: CarinaElena

    Es gibt schon so viele Rezensionen, da weiß ich gar nicht was ich noch neues schreiben soll was man noch nicht gelesen hat. Habe zuerst das Buch gelesen und dann den Film geschaut und beides hat mich so erschüttert. Finde es auch sehr schwer ein solches Werk zu kritisieren (egal ob positiv oder negativ), daher werde ich mich da kurz halten. Für mich sollte dieses Buch auch als Schullektüre eingeführt werden, sodass die Geschichte niemals in Vergessenheit gerät.

    Der Autor führte viele Gespräche mit Weggefährten und Fachleuten und vermeidet es, Lücken mit erfundenen Informationen zu füllen. Man lernt Oskar Schindler kennen, einen Mann den man so schnell nicht vergessen wird.

    Ich kann jedem, der sich für das Thema Holocaust interessiert, nur empfehlen, dieses Buch zu lesen. Auch der Film ist ein Meisterwerk für sich, aber das Buch sollte man dadurch nicht unbeachtet lassen. Wunderbar, ergreifend und  erschreckend mit jedem Wort, das auf den Seiten steht. Alleine dieses Buch sollte uns zeigen, dass so etwas nie wieder passieren darf! Und gleichzeitig zeigt es auch, wie wahr der hebräische Spruch ist, welcher einige Male im Buch Erwähnung findet:

    "Wer auch nur ein einziges Leben rettet, der rettet die ganze Welt."

  14. Cover des Buches 1Q84 (ISBN: 9783838770314)
    Haruki Murakami

    1Q84

     (36)
    Aktuelle Rezension von: vormi
    1984. Aomame hat zwei verschieden große Ohren. Beim Rendezvous mit einem reichen Ölhändler zückt sie eine Nadel und ersticht ihn – ein Auftragsmord, um altes Unrecht zu sühnen. Tengo ist Hobby-Schriftsteller. Er soll einen Roman der exzentrischen 17-jährigen Fukaeri überarbeiten, damit sie einen Literaturpreis bekommt. Der Text ist äußerst originell, aber schlecht geschrieben – ein riskanter Auftrag. Aomame wundert sich, warum die Nachrichten ihren Mord nicht melden. Ist sie in eine Parallelwelt geraten? Um diese Sphäre vom gewöhnlichen Leben im Jahr 1984 zu unterscheiden, gibt Aomame der neuen, unheimlichen Welt den Namen 1Q84.
    Inhaltsangabe auf amazon


    Das Buch wollte ich schon lange lesen oder hören.
    Und da ich in letzter Zeit zufällig über mehrere Vergleiche gestolpert bin, die Stephen King mit Haruki Murakami verglichen haben, hat mich das angespornt es nun endlich mal anzugehen.
    Leider bin ich nur bis ungefähr zur Hälfte gekommen, aber jetzt muss ich die Waffen strecken.
    Es ist mir viel zu ausufernd und langatmig erzählt.
    Und was mich bei S. King fast gar nicht stört, was ich bei ihm sogar reizvoll und atmosphärisch empfinde, stört mich hier doch sehr.. 
    Denn ich empfinde es als viel extremer.
    Leider also nichts für mich...
  15. Cover des Buches Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes (ISBN: 9783518463352)
    Clemens J. Setz

    Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes

     (40)
    Aktuelle Rezension von: sally1383
    Es war ein Geschenk, nur deshalb hab ich es wohl beendet. 6 Wochen habe ich mich hier durchgequält. Klappentext: Eines Tages ist es da. Steht am Ende einer Sackgasse mitten in der Stadt. Es ist ein großes Kind. Den Blick hält es demütig zu Boden gesenkt, seine Haut ist rissig. Tagsüber versammeln sich die Bewohner der Stadt um dieses Kind, veranstalten Kundgebungen und Konzerte. Nachts schlagen sie auf es ein, mit Fäusten, Stöcken und Ketten – auf die Skulptur aus weichem, niemals trocknendem Lehm, auf das "Mahlstädter Kind". Der Künstler hat es ihnen zur Vollendung überlassen, hat ihnen die Aufgabe übertragen, es »in die allgemein als vollkommen empfundene Form eines Kindes zu bringen«. Zuerst treibt die Kunstbegeisterung die Bewohner der Stadt, dann kommen sie als Pilger ihrer Wut, verlieren prügelnd die Kontrolle über sich und beinahe auch ihren Verstand. Nach den beiden von der Kritik bejubelten und mit Preisen ausgezeichneten Romanen "Söhne und Planeten" und "Die Frequenzen" legt der österreichische Autor Clemens J. Setz nun einen Band mit Erzählungen vor. Es sind Geschichten gespickt mit grotesken Ideen und subtilem Horror, voller gewalttätiger Momente und zärtlicher Gesten. Wie in den Romanen präsentiert sich Setz auch in der kurzen Form als scharfer Beobachter der menschlichen Natur und einfühlsamer, geradezu liebevoller Porträtist ihrer Eigenarten. Kritik: Es war ein Geschenk, nur deshalb hab ich es wohl beendet. 6 Wochen habe ich mich hier durchgequält. Zwischendurch habe ich noch andere Bücher gelesen, bei gleicher Seitenzahl innerhalb von 2-3 Tagen. Häufig kam der Gedanke auf: bin ich vielleicht zu dumm, den tieferen Sinn der Geschichten zu begreifen? Die Geschichten enden häufig da, wo sie für mich beginnen, so dass ich mich oft fragte: was nun? Was soll das heißen? Doch zu oft war es mir unbegreiflich, was der Autor mir damit sagen wollte. Und dann strotzen die Geschichten nur so vor Gewalt und Perversitäten. Sicherlich gibt es einiges von diesem in deutschen Wohnzimmern. Sicherlich sind die Geschichten literarisch überspitzt. Sicherlich ist das künstlerische Freiheit. Dennoch war das Buch nichts für mich. Unbegreiflich ist mir, wie der Autor dafür Preise bekommen konnte. Seine anderen Bücher kenne ich nicht. Kann ja sein, dass die besser sind. Aber dieses Buch ist nur was für harte Nerven und die Sinnhaftigkeit der Darstellung dieser Perversitäten bleibt zumindest mir unklar. Konnte mich lange nicht zwischen 2 und 3 Punkten entscheiden. Drei gibts nur deshalb, weil die Geschichten trotz all der Kritikpunkte spannend geschrieben waren, wenn auch abstoßend. Fazit: Schwieriges Buch. Nichts für Zartbeseidete. Viel Gewalt, Groteskes und Perversitäten. Leichter Schreibstil, aber viele Geschichten ohne wirkliche Aussage (zumindest keiner, die mir einging). Nicht so gut wie erhofft.
  16. Cover des Buches Die Nacht, die Lichter (ISBN: 9783596511341)
    Clemens Meyer

    Die Nacht, die Lichter

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nach seinem fuliminanten Debut >Als wir träumten< durfte man sehr gespannt sein auf sein neues Buch. Es sind Stories geworden und was für welche. Zu recht hat Clemens Meyer dafür den Preis der Leipziger Buchmesse erhalten. Es geht um die unterschiedlichsten Menschen in seinem Buch und die Umschreibung, dass es Menschen am Rande der Gesellschaft sind trifft es nicht ganz. Die Probleme, Wünsche und Gedanken sind fast jedem vertraut. Da treffen sich zwei Männer aus unterschiedlichster Herkunft, wir treffen auf einen Holländischen Boxer der ein besseres Leben möchte. In der Titel gebenden Geschichte geht es um eine Jugendliebe und wir treffen auf Hunde, Pferde, Knastbrüder, Arbeiter in einem Großmarkt und viele mehr. Ein toller Reigen an Geschichten. Das Hörbuch ist bei DAV erschienen.


  17. Cover des Buches A Farewell to Arms: The Hemingway Library Edition (ISBN: 9781476764528)
  18. Cover des Buches Nachruf auf den Mond (ISBN: 9783426304372)
    Nathan Filer

    Nachruf auf den Mond

     (152)
    Aktuelle Rezension von: NinaMelchior

    Der preisgekrönte Bestseller aus Großbritannien wurde von Nathan Filer geschrieben, dem einstigen Krankenpfleger einer psychiatrischen Klinik. Heute ist er Schriftsteller und Filmemacher. Für sein Debüt gewann er den Costa Book Award und den Betty Trask Prize. Allein diese Umstände waren es, die ich als bemerkenswert empfand. Unter neuen erfolgreichen Autoren gibt es oftmals Journalisten, Germanistik-Studenten oder hauptberufliche Lektoren, selten jedoch Menschen aus, sagen wir, "normalen" Ausbildungsberufen. Nathan Filer hatte somit schon allein durch diesen Umstand meinen Respekt und mein Interesse geweckt. Vielleicht ist es die Magie des echten Talents hinter jemandem, der eigentlich etwas "ganz anderes" beruflich macht, was mich daran so fasziniert.

    *Nachruf auf den Mond* ist ein fiktiver Roman über den Patienten einer Psychiatrie in Bristol, der zum einen begnadet erzählen und schreiben kann, zum anderen seinen Bruder mit Down-Syndrom, der im Alter von elf Jahren ums Leben kam, immer sieht, sobald er seine Medikamente absetzt. In Rückblicken wird dem Leser nach und nach offenbart, was den beiden Jungen damals wirklich geschah und wie Matthew heute gegen seine eigenen Dämonen kämpft. Mehr möchte ich Euch von der Story gar nicht verraten. ;)

    Obwohl der Roman mit wenigen Spannungselementen auskommt, hat er mich von Anfang an so gefesselt, dass ich ihn in wenigen Tagen zwischen Arbeit und Verpflichtungen durchgelesen hatte, ohne mich auch nur einmal zum Weiterlesen anhalten zu müssen. Jeder kennt diese Bücher, zu denen man sich hingezogen fühlt, die sich quasi von selber lesen, ganz ohne Anstrengung. Nachruf auf den Mond war für mich so ein Buch und das ist umso eindrücklicher, als  ich es nicht wirklich als spannend, sondern eher interessant beschreiben mag. 

    Dabei kommt es weder traurig, noch tragisch daher und ließ mich auch nicht übertrieben emotional oder gar deprimiert zurück. Gerade diese recht einzigartige Mischung bewegt mich dazu dem Buch 5 Sterne zu geben und Euch den Rat es auf Eure Leseliste zu setzen. 




  19. Cover des Buches Wie der Soldat das Grammofon repariert (ISBN: 9783442741694)
    Saša Stanišić

    Wie der Soldat das Grammofon repariert

     (126)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Aleksandar wächst im bosnischen Visegrad auf.Früh fällt den Lehrern auf, dass er eine ausgeprägte Phantasie hat und in seinen Aufsätzen die tollsten Geschichten erzählt. Familienfeiern, Musikfeste, Kriminalfälle und vieles mehr. Als der Bürgerkrieg ausbricht verändert sich seine Welt vollkommen. Der Unterricht nimmt andere Formen an und Freunde und Familien fliehen aus dem Land. Eines Tages packt auch seine Familie die Koffer und es geht auf nach Deutschland und Aleksander nimmt seine Geschichten mit und erzählt weiter von einem Leben, dass es so oft nicht gab.  Eines der meist gelobtesten Debuts der letzten Jahre. Sasa Stanisic versteht es wunderbar eine eigentlich traurige Geschichte voll Leben, Spaß und Witz zu erzählen. 1978 geboren und schon so ein großer Schreiber.

  20. Cover des Buches The White Tiger (ISBN: 9781848878082)
    Aravind Adiga

    The White Tiger

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Goldilocks

    „The White Tiger“ von Aravind Adiga wurde bereits 2008 veröffentlicht. Es ist also ein schon ein wenig älteres Buch aber meiner Meinung nach hat es seine Aktualität kein bisschen verloren. Auch 2008 hat es, meiner Meinung nach sehr verdient, den „Man Booker Prize“ gewonnen. Ich selber habe es auf Englisch gelesen weshalb ich nichts über die Übersetzung sagen kann, aber in seiner Orginalsprache hat es mir wirklich gut gefallen.


    Es ist mal etwas ganz anderes und auch sehr unerwartet. Die meisten Zeilen triefen vor Sarkasmus. Man muss immer wieder lächeln aber manchmal ist man auch entsetzt von der brutalen Wahrheit der Zeilen. Das Buch handelt schließlich auch von vielem das heute noch Indiens Realität ist. Die Geschichte wird aus der Sicht eines armen indischen Jungens erzählt. Mittlerweile ist er ein Unternehmer in Bangladesch, aber er erzählt die Geschichte seines Lebens von Anfang an in Form von Briefen an den Prime Minister von China. Er berichtet von der Armut, der fehlenden Infrastruktur die auch heute noch in vielen Regionen Indiens der Wahrheit entspricht, von dem Tod seiner Eltern und davon wie er aus der Schule genommen wurde. Aber auch davon wie er dann trotzdem etwas aus sich gemacht hat obwohl er in keiner einfachen Situation aufgewachsen ist. Man merkt, dass er auf eine merkwürdige Art und Weise schlau aber trotzdem auch manchmal schwer von Begriff ist. „half-baked“ wie er sich selber nennt. 


    Der Hauptcharakter gibt dem Buch wirklich eine ganz besondere Note. Seine Sicht auf die Welt ist ein wenig ungewöhnlich aber auch den Umständen umsprechend. Man erlebt seine Entwicklung mit, wie er vom armen Kind zu jemandem wird der andere Leute bei sich einstellt. Und es kommt einem wirklich real vor. Ich selber würde wenn jemand erzählen würde, das Buch basiert auf waren Umständen, es sofort glauben. Die Gefühle werden unglaublich gut zum Leser rübergebracht, die Wut darüber wie ein Sklave behandelt zu werden, der Wunsch nicht heiraten zu wollen aber dazu gezwungen zu werden, die Bewunderung gegenüber denen die über ihm stehen. 


    Mir ist auch nie langweilig geworden. Es bleibt immer spannend, manche Wendung unerwartet andere schon seit Anfang der Geschichte angekündigt. Manchmal ist man über die Intelligenz in den Handlungen des Hauptcharakters erstaunt, manchmal über die Sinnlosigkeit. Aber genau das macht ihn zu einer sehr realitätsnahen Person.


    Allem in allem hat es mir wirklich gut gefallen. Das Buch behandelt so wichtige Themen, wie das Klassensystem und die Armut in Indien auf eine traurige aber zu gleich humorvolle Art. Es unterhält einen, bringt einem aber auch etwas bei und macht einem klar wie dankbar man sein sollte für alles was man hat. Aus meiner Sicht hat die Geschichte 5 von 5 Sternen wirklich verdient.


  21. Cover des Buches Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (ISBN: 9783104013633)
    Eric-Emmanuel Schmitt

    Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

     (764)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    .... ..... Eine sehr schöne und wunderbar einfühlsame Geschichte! ..... ..... Ein kleiner jüdischer Junge, der in Paris lebt, klaut manchmal Konserven im Laden von Monsieur Ibrahim, und glaubt, dieser merkt es nicht! ..... ..... Doch der Mann, der für alle nur als Araber an der Ecke bekannt ist, hat den Jungen längst durchschaut, denn er sieht mehr als andere. ..... ..... Er ist sehr weise und kennt viele Geheimnisse des Lebens. ..... ..... Ein tolles Buch, das mich überzeugt hat und ich persönlich auch viel daraus lernen konnte. ..... .....

  22. Cover des Buches Ich gehe jetzt (ISBN: 9783833302022)
    Jean Echenoz

    Ich gehe jetzt

     (10)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Schwerelose Prosa voller Widerhaken 1999 erhielt Jean Echenoz für "Ich geh jetzt" den bedeutendsten Literaturpreis Frankreichs, den Prix Goncourt. Jean Echenoz erzählt aus dem Leben eines Galeristen, der eines Abends, an einem Sonntag im Januar, seine Frau nach fünf gemeinsamen Jahren verlässt: Auf nur 180 Seiten erlebt der Kunsthändler Ferrer nicht nur das Ende seiner Ehe, sondern den kompletten Wegfall seines gewohnten Alltags. Die Galerie, die er zusammen mit seinem Assistenten Delahaye betreibt, läuft schlecht. Angesteckt von der Neugierde Delahayes, der sicher ist, den Platz eines gesunkenen Schiffes zu kennen, reist er nach dessen Tod in die Arktis. "Hier passiert nicht viel, vor allem sonntags, wenn sich drei Faktoren eng miteinander verknüpfen, einander zum höchstmöglichen Wirkungsgrad potenzierend: Langeweile, Stille, Kälte." (Echenoz parodiert u. a. einen Mythos, die Geschichte von der Faszination des Nordens.) Dank seiner Hartnäckigkeit gelingt es Ferrer den Schatz auf dem vermissten Schiff Nechilik in Port Radium zu bergen. Doch die Freude an den Antiquitäten währt nicht lange. Ferrer wird ausgeraubt. Nun gewinnt Ferrers Leben an unglaublicher Geschwindigkeit. Nicht ganz unschuldig daran sind seine zahlreichen Frauengeschichten. Und als Ferrer am Ende, nach einem Jahr, wieder einmal konstatiert "Ich gehe", hat man nicht nur vieles über die hundertfünfzig Worte erfahren, "mit denen auf Iglulik der Schnee bezeichnet wird", man hat sich auch ausgezeichnet unterhalten - auf eine einfache, unaufdringliche, nicht bemühte Weise. Der Stil des Buches - zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig - ist den Klassikern angelehnt: der Erzähler "verbündet" sich mit dem Leser, spricht ihn direkt an, macht Andeutungen über zukünftige Ereignisse, fast im Plauderton, auf jeden Fall leicht zu lesen Anfangs springt Jean Echenoz Kapitelweise zwischen Ferrers Expedition in die Arktis und der Vorgeschichte dazu hin und her, danach zwischen den beiden Handlungssträngen, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln Ferrers und Baumgartners (seinem Widersacher) ergeben. Außerdem wechselt er immer wieder zwischen Präsens und Imperfekt, mitunter sogar im selben Satz. Gleichgültig, ob es sich um Rückblenden und Zeitsprünge oder einen geraden Erzählfluss, der plötzlich Untiefen preisgibt, handelt, Echenoz setzt alle diese Stilelemente mit großer Bravour ein. Leicht und poetisch erzählt, humorvoll, manchmal satirisch, sind Abenteuer, Liebeleien und Gaunerei miteinander verknüpft. Und trotzdem wird man als Leser unauffällig, lässig und systematisch in die Irre geführt. Es ist ein Spiel - ein ziemlich tückisches - denn die Regeln kennt nur er. Echenoz beherrscht die Kunst des Verwirrspiels virtuos, er hat einen kalten Humor und eine ganz eigene Sprache. Die scheinbar schwerelos dahingleitende Prosa steckt voller Widerhaken. Das Buch ist in Deutschland sehr zwiespältig aufgenommen worden, Befund: "zu französisch, so lala." Doch vielleicht verfügen gerade die Franzosen über bessere Antennen für die Ironie und das unbeschwert Spielerische in "Ich gehe jetzt".
  23. Cover des Buches Der beste Roman des Jahres (ISBN: 9783492307741)
    Edward St Aubyn

    Der beste Roman des Jahres

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Jennifer081991
    Die Handlung ist in Great Britain angesiedelt und zwar kurz vor der Verleihung eines fiktiven Preises, der wohl an den Man Booker Prize (quasi DER britische Literaturpreis) angelehnt ist. Das Buch liest sich extrem kurzweilig. Die einzelnen Kapitel sind teilweise nur wenige Seiten lang, sodass man sie schön schnell hintereinander lesen kann. Der Leser springt in unterschiedliche Charaktere: Jury-Mitglieder, Preis-Nominierte oder auch einfach Journalisten, die über den Preis berichten. Jeder hat natürlich einen anderen Favoriten. Denn die anderen Kritiker haben einfach keine Ahnung und die meisten Bücher sind mehr als nur schlecht. Und jeder glaubt fest daran, dass der jeweilige Favorit gewinnen wird…
    Fazit:Ein spannender Einblick hinter die Kulissen des Literaturzirkus und dabei sehr angenehm zu lesen! Besonders die Literaturpreis-Kritik wird hier sehr auf die Schippe genommen. Der Tonfall ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Durch Auszüge der nominierten Bücher in diversen Stilrichtungen (z.B. ein historischer Shakespeare-Roman) werden zudem unterschiedliche Literaturgenre aufs Korn genommen. Der Roman ist sehr kurzweilig und dabei gleichzeitig sehr humorvoll.
  24. Cover des Buches Die Sache mit Kiffo und mir (ISBN: 9783789139185)

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