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18 Bücher
- Sandra Poppe
Liebe beginnt, wo Pläne enden
(32)Aktuelle Rezension von: jeanne1302Für 6 Wochen in die Vergangenheit reisen. Die reale Zeitreise, die in einem Museum möglich wird, bringt Menschen zusammen, die sich im normalen Leben wohl nicht so getroffen hätten. Die biedere Edeltraut und der schwule Timo zum Beispiel...
Um der Ehekrise zu entfliehen macht sich Kristin mit ihren beiden Kindern auf ins 18. Jahrhundert, um dort für einige Zeit Abstand zu gewinnen, um ihre Gedanken zu klären. Manchmal weiß man im Leben einfach nicht weiter und das beste ist es, einen völligen Tapetenwechsel zu veranstalten, um nicht nur die Dinge im Kopf und im eigenen Leben zu klären, sondern auch eine völlig neue Sicht des eigenen Lebens zu erlangen und durch neue Kontakte zu wachsen.
Wir lernen unterschiedliche Charaktere kennen, die mit dem harten Leben ohne Smartphone, Kaffee, Fernsehen, Waschpulver und ordentlich zugeschnittenen und verpackten Fleischportionen leben lernen. Vom Kuhmelken über einen Hahn schlachten bis zum Schlafen auf Stroh, Befeuern des Ofens mit Holz und dem täglichen Gang zum Brunnen, um Wasser zu holen, werden wir in eine völlig andere Zeit versetzt und beim Lesen musste ich sehr oft darüber nachdenken, ob man wirklich so Social Media und Internet und weiteren Luxus benötigt und ob ich tatsächlich weiterhin Fleisch essen möchte. Hat mich schon nachdenklich gemacht.
Die sehr humorvoll und locker leicht erzählte Geschichte brachte mich sehr oft auch zum Lachen - insbesondere die Streiche von Maxi und Moritz 🤪 und natürlich kam auch die Romantik nicht zu kurz ganz klar.
Letztendlich habe ich mich sehr gut bei dem Buch unterhalten, einiges über das Leben in der grauen Vorzeit gelernt und erkannt, dass man manchmal einfach mal etwas völlig unkonventionelles, neues erleben muss, um neue Eindrücke zu gewinnen - und nicht nur das, auch neue Freunde.
Vielleicht kann man einwenig von dieser Zeitreise mit ins heutige Leben nehmen?
Einfach mal die Glotze ausschalten, das Smartphone zur Seite legen und in die Natur gehen, vielleicht irgendwo ein paar Hühner und andere Tiere füttern gehen, sich die Mühe machen und das Geld investieren, um Gemüse und Obst beim Bio-Bauern zu kaufen, gemütlich ohne äußere Berieselung stricken und nach neuen Menschen Ausschau halten, die ebenfalls ein wenig Lust darauf hätten, GEMEINSAM wirklich wertvolle Zeit zu verbringen.
Dieser zusammengewürfelte Haufen Menschen, die sich überhaupt nicht kannten, werden in dieser Geschichte zu wahren Freunden, die sich gegenseitig unterstützen, mental aufbauen, miteinander lachen, scherzen und leben - fast wie eine Familie, ohne das gleiche Blut, aber mit der gleichen Gesinnung.
Nur ein einziges Manko hab ich hier anzumerken und das ist die Geschichte von Max und Kristin. Eigentlich ist die "Love-Story" und das Ende typisch für zwei Menschen, die gerade eine kaputte Ehe hinter sich gebracht habe. Mehr als "Liebe auf Distanz" ist nicht möglich, denn ... und das wissen die Protagonisten wohl nicht...oder vielleicht auch unbewusst doch....wer weiß...bevor man sich in eine neue Liebe stürzt, ist es besser, die alte Liebe betrauert und aufgearbeitet zu haben - und davon gibt es NICHTS. Auch, dass Kristin mit ihrem Mann verheiratet bleibt finde ich reichlich blöd...wegen des Geldes und dem Haus und "Familie". Wie soll da eine neue richtige Partnerschaft überhaupt funktionieren können? Gar nicht. Mann und Frau ist ja nicht wirklich frei.
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