Bücher mit dem Tag "logik"
186 Bücher
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
(19.416)Aktuelle Rezension von: EvieReadsHarry Potter und der Stein der Weisen ist eine wunderbare Wiederentdeckung des magischen Universums von J.K. Rowling. Egal, wie oft man das Buch liest, es überrascht immer wieder mit neuen Details und Anspielungen. Schon beim erneuten Lesen wird deutlich, wie sorgfältig Rowling die Handlung plant und wie viele Hinweise sie bereits in diesem ersten Band streut, die sich erst in späteren Büchern entfalten.
Objektiv betrachtet ist die Geschichte nicht nur magisch, sondern vermittelt auch wichtige Werte und Lebenslektionen. Der Weg in die Welt der Zauberei ist durchdacht und faszinierend. Während die Charaktere und Konflikte zu Beginn recht einfach erscheinen, gibt es doch eine Fülle von Details, die darauf hinweisen, dass diese Elemente im Laufe der Reihe wachsen und sich entwickeln werden.
Rowlings Fähigkeit, eine so reichhaltige und einladende Welt zu erschaffen, ist bemerkenswert. Sie lädt uns ein, die Charaktere und ihre Abenteuer kennenzulernen, während wir gleichzeitig die Vorfreude auf die kommenden Entwicklungen erleben. Harry Potter und der Stein der Weisen ist nicht nur ein Buch, sondern ein liebevoll gestaltetes Tor zu einer fantastischen Welt, die immer wieder begeistert.
- J. R. R. Tolkien
Der kleine Hobbit
(4.695)Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort„Der Hobbit“ von J. R. R. Tolkien ist ein zeitloser Klassiker der Fantasy-Literatur, welcher erstmals 1937 veröffentlicht wurde. Das Buch erzählt die Geschichte von Bilbo Beutlin, einem bescheidenen Hobbit aus dem Auenland, der sich widerwillig auf ein großes Abenteuer begibt. Bilbo wird von dem Zauberer Gandalf und einer Gruppe von Zwergen angeheuert, um ihnen zu helfen, ihren gestohlenen Schatz vom Drachen Smaug zurückzuerobern. Auf seiner Reise begegnet Bilbo vielen faszinierenden Kreaturen und besteht zahlreiche Herausforderungen.
Tolkiens Sprache ist, obwohl es sich bei dem Roman um ein Kinderbuch handelt, nicht immer einfach. Er verwendet eine Vielzahl von literarischen Techniken und eine reiche, bildhafte Sprache, die die Tiefe und Komplexität seiner Welt widerspiegeln. Tolkien integriert oft archaische und poetische Ausdrücke, die an alte Mythen und Legenden erinnern. Diese Wortwahl verleiht der Geschichte eine zeitlose Qualität und hebt sie von moderneren Erzählungen ab. Die Sätze sind manchmal lang und verschachtelt, was die Lesbarkeit für jüngere Leser erschweren kann. Diese Komplexität trägt jedoch zur Tiefe und zum literarischen Wert des Werkes bei. Tolkien nutzt eine Vielzahl von Metaphern, Vergleichen und anderen bildhaften Ausdrücken, um die Welt von Mittelerde lebendig werden zu lassen. Diese bildhafte Sprache fordert die Vorstellungskraft der Leser heraus und bereichert das Leseerlebnis. Der Wortschatz ist umfangreich und vielfältig. Tolkien scheut sich nicht, seltene oder ungewöhnliche Wörter zu verwenden, was die sprachliche Vielfalt und den Reichtum des Textes erhöht. Diese sprachliche Komplexität kann für jüngere Leser eine Herausforderung darstellen, bietet aber auch eine große Belohnung. Die reiche Sprache und die literarischen Techniken, die Tolkien verwendet, machen „Der Hobbit“ zu einem Werk, das bei wiederholtem Lesen immer neue Facetten offenbart. Es ist ein Buch, das mit seinen Lesern wächst und ihnen immer wieder neue Einsichten und Entdeckungen bietet.
Obwohl „Der Hobbit” weniger detaillierte Landschaftsbeschreibungen enthält, schafft Tolkien dennoch eine lebendige und einprägsame Welt. Seine Beschreibungen sind prägnant und effektiv, wodurch die Leser sich leicht in die Fantasiewelt hineinversetzen können. Die Dialoge sind lebendig und tragen viel zur Charakterentwicklung bei. Jeder Charakter hat eine eigene Stimme und Persönlichkeit, die durch ihre Sprechweise zum Ausdruck kommt. Besonders Gandalf und die Zwerge haben markante und einprägsame Dialoge. Tolkien integriert in die Erzählung zahlreiche Gedichte und Lieder, die die Kultur und Geschichte der Welt von Mittelerde bereichern. Diese literarischen Elemente fügen der Geschichte eine zusätzliche Ebene der Tiefe und Authentizität hinzu.
Der Erzähler in „Der Hobbit“ ist allwissend und spricht gelegentlich direkt zum Leser. Diese Erzählweise schafft eine intime und vertraute Atmosphäre, als würde ein weiser Geschichtenerzähler eine alte Legende weitergeben, die von Generation zu Generation weitergetragen wurde. Der allwissende Erzähler hat Zugang zu den Gedanken und Gefühlen aller Charaktere und kann so eine tiefere Einsicht in ihre Motivationen und Handlungen bieten. Diese Perspektive ermöglicht es dem Leser, eine umfassendere und reichhaltigere Vorstellung von der Welt und den Ereignissen zu bekommen.
Bilbo wächst im Laufe der Geschichte über sich hinaus und zeigt, dass auch die kleinsten Personen Großes vollbringen können. Zu Beginn der Erzählung ist Bilbo Beutlin ein bescheidener und zurückhaltender Hobbit, der ein ruhiges Leben im Auenland führt. Er liebt seine gemütliche Höhle, gutes Essen und die Sicherheit seiner vertrauten Umgebung. Abenteuer und Gefahren sind ihm fremd und unerwünscht. Am Ende der Geschichte kehrt Bilbo als ein veränderter Hobbit nach Hause zurück. Er hat nicht nur die Welt gesehen und unglaubliche Abenteuer erlebt, sondern auch sich selbst gefunden. Seine Reise ist ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass man mit dem Mut zur Überwindung von Grenzen viel erreichen kann.
„Der Hobbit“ hat Generationen von Lesern inspiriert und den Grundstein für Tolkiens späteres Werk „Der Herr der Ringe“ gelegt. Als Klassiker der Fantasy-Literatur ist der Hobbit eine Empfehlung wert und eine Pflichtlektüre für jeden Liebhaber des Genres.
- Daniel Kehlmann
Die Vermessung der Welt
(3.428)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeWährend Carl Friedrich Gauß zu Hause an einem Buch über die Vermessung der Welt schreibt, bereist sie Alexander von Humboldt kreuz und quer, dokumentiert und erforscht.
Daniel Kehlmann erzählt die Geschichte zweier Wissenschaftler, die jeder auf ihre Art entdecken und verstehen wollen, begreifen und begreiflich machen wollen, deren Wissen und Bücher uns bis heute begleiten und lehren. Es sind zwei ganz außergewöhnliche Gelehrte, Geister ihrer Zeit weit voraus und Kehlmann gelingt es ganz hervorragend Beide dem Leser nahe zu bringen. Dabei schreibt er nicht weniger wortgewandt, geistreich und humorvoll als er seine Protagonisten präsentiert.
Mein Fazit: Ein großartiges Buch, an dem man nicht vorbeigehen sollte. Von mir mehr als eine klare Leseempfehlung.
- Umberto Eco
Der Name der Rose
(1.613)Aktuelle Rezension von: TWDFanSTInhalt
Italien im 14. Jahrhundert: In einem Kloster kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Drei Mönche sind bereits tot. Der scharfsinnige Franziskaner-Mönch William von Baskerville soll herausfinden, was hinter den Klostermauern vor sich geht...
Bewertung
Dies ist einer der wenigen Romane, bei dem ich ganz klar sagen muss, dass mir der Film besser gefallen hat. Bevor ich mich noch einmal dem Buch widme, werde ich mir wohl eher den Film anschauen - das kostet weniger Zeit. "Der Name der Rose" war mir in Buchform einfach zu langatmig und auch die Art, wie das Buch geschrieben ist, konnte mich nicht begeistern. Deshalb nur 2 Sterne.
- Graeme Simsion
Das Rosie Projekt
(1.461)Aktuelle Rezension von: Brina_10Don Tillmann weiß, das soziale Interaktion nicht sein Fachgebiet ist. Als Professor und Forscher, der Umgang mit Analysen und rationalen Gedanken hingegen schon. Was liegt also näher als einen Fragebogen zu erstellen? Einen Fragebogen, um die perfekte Ehefrau zu finden? Don ist begeistert von seiner Idee und weiß, das sie erfolgreich sein kann. Doch dann trifft er Rosie. Rosie, die alle Fragen sprengt und sich einfach nicht um den Fragebogen schert, weil sie ein ganz anderes Ziel hat: Ihren leiblichen Vater zu finden.
Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Es war erfrischend und einfach mal etwas total anderes. Und auch, wenn Don stellenweise echt anstrengend war, war es genau diese überzogene Darstellung, die das Buch für mich so einzigartig gemacht hat.
Don und Rosie verfolgen ein gemeinsames geheimes Projekt. Und auch hier ist die Darstellung total überzogen und wahrscheinlich wenig realistisch. Aber genau das, macht es so einfach, sich auf das Buch einzulassen. Es besticht durch seinen trockenen Humor und einzigartige Charaktere.
Das Buch vereint sämtliche Klischees und regt genau deshalb dazu an, nachzudenken. Seine eigene Einstellung zu hinterfragen, andere Perspektiven einzunehmen und die Geschichte einfach auf sich wirken zu lassen. Irgendwie kann sich sicher jeder in diesem Buch ein stückweit wiederfinden und das macht es so einfach, das Buch zu mögen.
Ich habe den Schreibstil, den Humor, die Protagonisten und alles andere an dem Buch einfach sehr gemocht und freue mich schon total auf die anderen Bände.
- Cecelia Ahern
Flawed – Wie perfekt willst du sein?
(1.188)Aktuelle Rezension von: belli4charlotteIch bin dank des tollen Buchcovers auf dieses Buch erst überhaupt aufmerksam geworden. Anfangs habe ich nur den Namen der Autorin gelesen und schon dachte ich an Romance.
Aber durchaus falsch, denn schon der Klappentext verrät, dass man hier in eine besondere Welt entführt wird, denn hier ist die Realität etwas anders als gedacht und dabei mehr als sozialkritisch und gesellschaftskritisch zu betrachten.
Hauptfigur ist hier Celestine North. Ein 17 Jahre altes Mädchen. In ihrer Welt dreht sich alles darum Perfektion, weil sie nur so von der Gesellschaft anerkannt wird. Sollte man einen Fehler begehen, wird man ausgestoßen/bestraft. Dabei geht es nicht nur um Handlungen, die falsch seinen können, sondern auch um unperfekte Gedanken. Man wird von einer Art Spezialeinheit abgeführt und gebrandmarkt. Für den Rest seines Lebens darf man sich nicht unter die „perfekte Gesellschaft“ mischen und muss sich noch mehr an Regeln halten.
Als Celestine einen Aussätzigen helfen will, wird dies ihr zum Verhängnis….
Der Schreibstil ist frisch jung und locker, aber dennoch schafft es Ahern Tiefe mit rein zu bringen, so dass es nicht zu salopp wirkt.
Der Plot ist einzigartig, denn der Zwiespalt zwischen Moral und gesellschaftlichen Druck wird hier in besonderen Maßen aufgearbeitet.
Auch wenn die Protagonisten jugendlich sind, so ist das Buch durchaus auch für ältere Leser besonders geeignet, da es zum gesellschaftlich-kritischen Aspekten wundervoll passt.
Was sind die Wertvorstellungen der Gesellschaft und was sind die eigenen Vorstellungen?
Celestine ist hier eine absolute Kämpferin und steht für ihre Wünsche, Hoffnungen und Träume ein…..
Definitiv ein empfehlenswertes Buch mit Tiefgang.
- Andy Weir
Der Marsianer
(870)Aktuelle Rezension von: Ms_ViolinBei einer Expedition auf dem Mars gerät der Astronaut Mark Watney in einen Sandsturm und wird bewusstlos. Als er aus seiner Ohnmacht erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Nahrung. Ohne Ausrüstung. Und ohne Crew, denn die ist bereits auf dem Weg zurück zur Erde. Für Mark Watney beginnt ein spektakulärer Überlebenskampf …
Von Andy Weir habe ich ja zuerst das neuere Buch „Der Astronaut“ gelesen, was nicht nur eine ganz ähnliche Ausgangslage aufweist, sondern der Protagonist, Ryland Grace, mir auch etwas zu sehr wie Mark Watney klingt.
Das hat mich ehrlicherweise schon sehr irritiert, dass die jeweiligen Hauptfiguren hier so austauschbar waren und hat mich auch nicht ganz so leicht in die Geschichte finden lassen.Ähnlich wie bei Ryland Grace, hatte ich auch bei Mark Watney häufig das Gefühl, dass er uns nur etwas vorrechnet, um zu zeigen, wie toll er das kann.
Wenn er aber nicht gerade eine Spur zu oberlehrerhaft rüberkam, mochte ich seine trockene, sarkastische Art sehr gerne, sodass ich nach den erwähnten anfänglichen Schwierigkeiten dann doch sehr schnell in die Geschichte eintauchen konnte.
Dabei fand ich es dann auch gut, dass wir recht schnell erfahren, was gerade auf der Erde bzw. bei der NASA passiert und wir so nicht nur die „Mark-Watney-Show“ verfolgen müssen, bei der er uns (teilweise zu) detailliert erklärt, was er jetzt gerade wieder plant/denkt/baut/bastelt/ausprobiert, um möglichst nicht auf dem Mars sterben zu müssen, denn diese Erklärungen hatten einfach ihre Längen, auch wenn mir der Ton sehr gefallen hat und es einige Stellen gab, an denen ich wirklich laut lachen musste.Natürlich gab es auch viele spannende Momente, in denen es sehr düster aussah für Mark und er nicht nur seinen Sarkasmus brauchte, um weitermachen zu können und die Hoffnung nicht aufzugeben, sondern auch seine überaus erstaunlichen „MacGyver-Fähigkeiten“ nötig wurden. Besonders zum Ende hin konnte ich das Buch kaum weglegen, aber manchmal war es mir dann eben doch ein klein wenig zu viel.
Zu viel Detail, zu viele Erklärungen, zu viele Schwierigkeiten, zu viel Zufall, zu viel gepresster Witz…
Da kamen mir dann die Szenenwechsel zur NASA oder zur übrigen Crew an Bord der Hermes (oder wo auch immer sonst uns die Handlung noch hingeschickt hat), meist genau zum richtigen Zeitpunkt, um mir doch wieder Lust auf das weitere Abenteuer zu machen und mich letztendlich bis zum Ende angespannt verfolgen zu lassen, ob Mark Watney rechtzeitig vom Mars gerettet werden kann.Fazit: Ein durchaus spannendes und humorvolles Abenteuer, dessen Ton mich auch durch zu detailverliebte Längen führen konnte.
- Donna W. Cross
Die Päpstin
(4.383)Aktuelle Rezension von: blue-jenNormalerweise lese ich das Genre nicht, aber das Buch wollte ich schon vor langer Zeit lesen und habe es mir nun endlich vorgenommen.
Leider konnte es mich nicht vollständig überzeugen. Johanna ist ein sehr aufgewecktes und wissbegieriges Kind und lernt sehr schnell. Ihre Geschichte ist schon was besonderes. An manchen Stellen fand ich ihre Emotionen doch recht flach gehalten, z.B. beim Tod der Mutter. Auch konnte ich anfangs nachvollziehen dass man sich als junges Mädchen in den Mann verliebt der einem der erste mal wirklich wahr nimmt und unterstützt, aber ihre und auch Gerolds Verliebtheit war mir etwas zu viel. Auch fand ich die Zerrissenheit zwischen liebe und glaube nicht wirklich gut dargestellt bzw, habe ich sie kaum gemerkt.
Leider konnte ich mich auch nicht immer mit dem Schreibstil anfreunden, sodass ich mich doch das ein oder andere mal überreden musste weiterzulesen, daher insgesamt nicht mein Buch.
- Leonie Swann
Garou
(492)Aktuelle Rezension von: JourneyGirlDie Fortsetzung des Schafs-Krimis "Glenkill"! Wieder einmal ermitteln Miss Maple und die restliche Schafsherde in einem spannenden Fall. Charmant umgesetzt!
- Rebecca Gablé
Hiobs Brüder
(572)Aktuelle Rezension von: BluejayPrimeDie faszinierende Geschichte eines kleinen Grüppchens körperlich oder geistig behinderter Menschen, die sich durchs mittelalterliche England bewegen, schafft es auch beim zweiten und dritten Lesen, einen völlig in seinen Bann zu ziehen. Ich habe alle historischen Romane von Gablé verschlungen, aber der hier wird immer mit Abstand mein Favorit sein, vielleicht auch, weil ich mich selbst in vielem wiederfinde. Das Thema der Diskriminierung behinderter Menschen ist ohnehin - leider - daueraktuell.
Einziges kleines Manko ist vielleicht die Tatsache, dass einer der Protagonisten vergleichsweise zügig "geheilt" wird und dann tatsächlich für immer gesund ist - ich hätte mir stattdessen gewünscht, dass er mit seiner Beeinträchtigung zu leben lernt. Andererseits freut es einen natürlich für den Charakter. :-)
- Félix J. Palma
Die Landkarte der Zeit
(634)Aktuelle Rezension von: BemyberlinbabyWir befinden uns im Jahre 1896 und begleiten Andrew, welcher acht Jahre nach dem Tod seiner Geliebten immer noch am Boden zerstört ist. Ihre Liebe hätte allerdings keine Zukunft gehabt, da sie eine Prostituierte aus Whitechapel war und er ein Sohn guten Hauses. Sie fiel dem Mörder Jack the Ripper zum Opfer und seither ist Andrew kaum noch er selbst. Als sein Cousin ihm von einem Geschäft erzählt, wo es die Möglichkeit gibt, Zeitreisen zu unternehmen, bekommt er neue Hoffnung. Doch der Veranstalter erzählt ihm, dass es nur möglich ist an genau einen Zeitpunkt zu reisen, nämlich ins Jahr 2000 zum Tag des Entscheidungskampfs im Krieg zwischen Mensch und Maschine.
Claire ist von ihrem Leben gelangweilt und findet die Zeit, in der sie lebt zu eintönig. Als sie von der Zeitreise ins Jahr 2000 erfährt, begibt sie sich mit ihrer Freundin Lucy auf eben jene. Sie findet eine ungeahnte Liebe fernab der Zeitlinien.
Scotland-Yard-Inspektor Garrett will ins Jahr 2000 reisen, um dort Hauptmann Shakleton zu verhaften. Er ist davon überzeugt, dass dieser sich in ihre Zeit geschlichen hat, um dort jemanden umzubringen. Diese Tat will er rückgängig machen, indem er ihn zuvor ergreift. Dieses Unternehmen führt den Rezipient zu einem sonderbaren Bibliothekar.
Das Buch hat eine hohe Ausdrucksweise und schöne, lange Sätze. Ungewöhnlich ist, dass der narrative Autor häufig eigene Kommentare und Beschreibungen einbringt und gänzlich von den Figuren losgelöst ist. Die veraltete Wortwahl passt hervorragend zu der Zeit, in der der Roman spielt. Gekrönt wurde das Werk mit einem überraschenden Ende.
- Matt Haig
Ich und die Menschen
(764)Aktuelle Rezension von: Schwalbe71Der Autor ist schon ein Besonderer, dass muss man wirklich sagen, im Sinne von großartig und bodenständig. Matt Haig beschäftigt sich mit dem Leben allgemein und erzählt hier eine empfehlenswerte Geschichte, die es durch den Perspektivwechsel schafft, einen beachtlichen Blick auf unsere eigene Spezies Mensch und unser Leben zu werfen, und das macht er - wundervoll menschlich.
Das Buch hinterließ schöne Lesemomente und Zeiten, und man hat den Eindruck, daß es einem irgendwie immer mehr ans Herz gewachsen ist. Ein Eindruck, der wohl bleiben wird und das auch gerne darf.
- Rolf Dobelli
Die Kunst des klaren Denkens
(181)Aktuelle Rezension von: adur_forteEr hat den Effekt sogar beschrieben: Overconfidence-Effekt! Das trifft auch eindeutig auf den Autor zu.
Bei den Denkfehlern werden großteils Äpfeln mit Birnen verglichen. Außerdem kommt sehr oft die Meinung des Autors durch, welche sich als statische Denkweise entpuppt. Aus meiner Sicht nicht empfehlenswert.
- Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes - Eine Studie in Scharlachrot
(434)Aktuelle Rezension von: AleshaneeIch hab mich endlich an die Original Geschichten von Arthur Conan Doyle gewagt. Nachdem ich schon jahrelang ein Fan von Sherlock Holmes bin und viele Adaptionen gelesen und gesehen habe - u.a. auch einige sehr gute Hörspiele zu den Originalfällen gehört, war ich jetzt sehr gespannt, wie die ursprünglichen Fassungen sind.
Der erste Fall für den berühmten Detektiv Sherlock Holmes, der hier erstmals auf seinen zukünftigen, langjährigen Wegbegleiter und Freund Dr. Watson trifft. Frisch aus dem Krieg zuhause sucht dieser eine günstige Unterkunft und trifft mit Holmes zusammen, worauf sie beide in die Baker Street 221 B ziehen.
Schnell wird Watson klar, dass sein neuer Mitbewohner ein ganz besonderes Gespür für das Erkennen und Schlussfolgern hat, Deduktion genannt. Eine Eigenschaft, die Holmes als Detektiv sehr gut einzusetzen weiß. Erwähnt wird auch, in welchen Bereichen er sich besonders fortbildet und welche er komplett außer Acht lässt - wie die Astronomie zum Beispiel, denn ob die Sonne um die Erde kreist oder andersherum ist ihm völlig ohne Bedeutung. Beeinflusst diese Eigenschaft ja in keinem Maße sein Leben und Wirken.
Ein verzwickter Fall ruft die Beamten Gregson und Lestrade auf den Plan, die Sherlock Holmes um Hilfe bitten und zu einem Mordfall rufen, bei dem es zwar reichlich Spuren gibt, aber keine offensichtliche Gewalteinwirkung...
Die Sprache ist natürlich dem Alter der Geschichte entsprechend, was den gewissen Charme aus dieser Zeit widerspiegelt. Viel aus der Stadt London oder dem Alltag bekommt man allerdings nicht mit. Der Autor beschränkt sich sehr auf die Beschreibung der Umstände, den Figuren und den Dialogen. Es hat mich jetzt nicht groß gestört, aber ein bisschen mehr vom Leben in London hätte ich schon gerne gespürt. Selbst die Wohnung in der Baker Street bleibt blass, was ich etwas schade fand, weil ich hier ein bestimmtes Bild vor Augen hatte, das ich hier gerne nochmal näher beschrieben bekommen hätte. Gerade vom Ursprungsautor selbst.
Alles ist jedenfalls sehr auf den Fall und die Aufklärung fixiert - denn ein Ermordeter in einem leer stehenden Haus gibt viele Rätsel auf.
Holmes hat jedoch schnell einen Verdacht und auch die berühmt berüchtigten Baker Street Jungs kommen hier zu einem ersten kurzen Auftritt. Diese Bande verwaister Straßenjungen verhelfen dem Detektiv immer gerne wenn es darum geht, sich umzuhören, um bestimmte Dinge aufzuschnappen oder herauszufinden. Natürlich werden sie immer entsprechend entlohnt und ich mag die Einbindung der Kinder, die es damals ja leider zuhauf gab und Holmes hier zeigt, dass er sie zu schätzen weiß und sie mit diesen kleinen Aufgaben fordert und ihnen eine Möglichkeit gibt, sich etwas dazu zu verdienen.
Bevor es jedoch zur Auflösung kommt, schwenkt die Erzählung ins Jahr 1860. Das war etwas abrupt und hat mich etwas aus der Geschichte gerissen. Hier erzählt er, wie sich die Hintergründe entwickelt haben, die schließlich zu dem Verbrechen geführt haben, die ebenfalls interessant waren, mich jetzt aber nicht so richtig fesseln konnten. Ich hätte das gerne lieber in einer gekürzten Erklärung von Holmes selbst gelesen.
Dieser zeigt Watson am Ende aber natürlich noch auf, wie und durch welche Details er auf die Lösung gekommen ist, was den Doktor dazu bringt, diesen Fall zu Papier zu bringen und damit die berühmten Abenteuer der beiden ihren Anfang nehmen.
Ich muss gestehen dass ich hier oft die Bilder der Serie "Sherlock" mit Benedict Cumberbatch vor Augen hatte beim Lesen, weil dieser Fall in der neuen Version viele Details mit aufgenommen hat. Die Auflösung war mir somit bekannt, wobei hier natürlich andere Hintergründe eine Rolle gespielt haben und auch andere Unterschiede aufgefallen sind. Die Geschichte insgesamt hat mir sehr gut gefallen als Start für diese sehr bekannte Reihe - gefehlt hat mir nur etwas das Gefühl für das historische Setting und die Rückblende der Vorgeschichte war mir zu ausführlich.
Ich freu mich auf jeden Fall auf weitere Abenteuer mit den beiden!
Weltenwanderer - Alan Bradley
Flavia de Luce 2 - Mord ist kein Kinderspiel
(665)Aktuelle Rezension von: GrimnirEine sehr gelungene Fortsetzung aus der Reihe um die junge Detektivin Flavia de Luce. Der Fall ist durchaus düster, die Erzählung allerdings gewohnt humorvoll. Die inneren Monologe der Protagonistin ließen mich laut lachen. Wenn man einmal anfängt zu lesen, ist es sehr schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen. Die Geschichte macht auf jeden Fall Lust auf mehr.
- William Golding
Herr der Fliegen
(877)Aktuelle Rezension von: bookstories"Herr der Fliegen", im Originaltitel "Lord of the Flies", ist ein Klassiker der Weltliteratur. Es war William Goldings erster Roman, nachdem er 1934 mit Gedichten an die Öffentlichkeit trat und erst zwanzig Jahre später Romane zu schreiben begann. Noch einmal dreissig Jahre später wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Golding hat neben ein paar Essays insgesamt neun Romane geschrieben, 1993 starb er im Alter von 82 Jahren. Seine poetische Ader findet auch hier in "Herr der Fliegen" ihren Durchschlag - mit Recht wird auf der Rückseite meiner ex libris Ausgabe von 1983 eine Kritik der Frankfurter Allgemeine Zeitung angeführt, dass Poesie und bittere Wahrheit selten so eins sind wie in diesem Buch. Dieser Roman kann nicht besprochen werden, ohne das Ende zu erwähnen, ohne zu spoilern, denn schon im Klappentext des Buches, wenn man ihn denn vorher lesen möchte, wird auf die Absicht des Autors und den Ausgang der Geschichte hingedeutet.
Ich hatte mit der Lektüre kurz vor unserem lange ersehnten Wellness-Weihnachtsurlaub begonnen und den Grossteil des Buches dann im Hotel bei tiefster Entspannung gelesen. Auf dem Nachtisch lagen während diesen Tagen noch drei weitere Romane, die ich mitgenommen hatte, da ich glaubte, zum Lesen endlich genügend Zeit zu finden. Meine Besprechungen wollte ich dann später zuhause schreiben, doch nach der Lektüre von "Herr der Fliegen" konnte und wollte ich kein anderes Buch mehr lesen. Die Geschichte hat mich am Ende sehr nachdenklich gestimmt, obwohl sie mich in der ersten Hälfte nicht wirklich begeistern konnte.
Warum nicht? Immer wieder fragte ich mich bis zur Mitte, was mich denn stört, was mich davon abhält, tief in den Schauplatz auf dieser einsamen Insel einzutauchen. Gewiss liegt es nicht an der Erzählkunst des Autors, seiner wundervollen poetischen, imposanten und bildkräftigen Sprache, wenn er Landstriche der Insel beschreibt, Naturstimmungen, Formulierungen benutzt, die ich so noch nie gelesen habe, die aber einprägende Bilder entstehen lassen und den Leser unmittelbar in die Wildnis, in dunklen Dickicht, an Palmenstrände in grünem Licht, prallgefüllte Fruchtbäume, tiefblaue Lagunen, rote Klippen und Felsformationen, warme Tümpel, weissen Sand und Gischt umschäumte Meeresbrandungen führt. Allein das ist schon die Lektüre wert.
Auch liegt es nicht am Erzähltempo, das mir nicht langsam genug sein kann, wenn es darum geht, Atmosphäre zu schaffen. Selbst für Dialoge und das Befinden seiner Protagonisten nimmt der Autor sich Zeit, obwohl viele Dialoge und Gedankengänge mitten im Satz abbrechen. Er interessiert sich für seine Figuren, arbeitet sie sorgsam heraus, schildert eindrücklich, wie Abgeschiedenheit, Isolation und Angst mehr und mehr an den Kindern nagt und ihnen Grenzen, Struktur und Ordnung der Erwachsenenwelt zu fehlen beginnen. Vielleicht ist genau das der Grund. Ich frage mich, ob es dem Autor tatsächlich gelungen ist, aus der Perspektive und Innenschau von Sechs- bis Zwölfjährigen zu schreiben. Dass Erwachsene in entsprechenden Situationen anders handeln oder denken oder sprechen würden, darüber besteht kein Zweifel. Aber es ist mir nicht gelungen, mich aufgrund von Goldings Schilderungen permanent in die Kinder hineinzuversetzen. Mag sein, dass dies an meinem eigenen Unvermögen liegt. Allerdings - wenn die Geschichte dem Ende zugeht, scheint der Leser immer mehr zu vergessen, dass hier Kinder die Hauptrolle spielen, und nicht wild gewordene Erwachsene. Doch dies scheint so gewollt zu sein und macht am Ende das Verstörte der Geschichte aus, und deren Botschaft.
"Herr der Fliegen" wurde ein paar Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Faber and Faber Verlag London veröffentlicht und erlangte, nachdem zuerst etliche Verlage den Roman abgelehnt hatten, vor allem in Grossbritannien und Amerika grosses Aufsehen. Das Buch erreichte Millionen von Lesern. Übertragen für den S. Fischer Verlag hat Hermann Stiehl, der auch spätere Romane Goldings ins Deutsche übersetzte. Als Vorwort ist dem Roman ein Zitat aus Goethes Faust vorangestellt, worin Mephistopheles spricht, und das auf das Teuflische hindeutet. Er sei der Geist, der stets verneint, und dass alles, was entstehe, zurecht zugrunde gehe, und gibt sich als das eigentliche Element zu erkennen, das der Mensch Zerstörung nennt, das Böse. Auch ist in dem Zitat vom Fliegengott die Rede.
Ich habe mich vor der Lektüre öfter gefragt, wer mit "Herr der Fliegen" eigentlich gemeint ist - und wie dieses Vorwort schon andeutet, kann von einem Gleichnis, einer symbolischen Umschreibung der finsteren Urkraft, des animalischen, zerstörerischen Urtriebs ausgegangen werden. Dies wird speziell im achten Kapitel deutlich (Golding benutzt Kapitelüberschriften), das den eigentlichen Titel "Der Herr der Fliegen" trägt. Ein aufgespiester Schweinekopf und die herumliegenden Gedärme des abgeschlachteten Schweins ziehen Fliegen an, die sich auf die grinsende Todesfratze setzen. Der Schweinekopf, eine Opfergabe für ein erdachtes Tier, das die Kinder auf der Insel bedrohen soll, beginnt mit Simon, einem der Jungen, stumm zu sprechen - ein Ausdruck von Angst, die sich in dem Jungen auf diese schwarzmagische okkulte Weise offenbart.
Wovon handelt die Geschichte? Eine Gruppe von Schuljungen zwischen sechs und zwölf Jahren strandet nach einem Flugzeugabsturz auf einer unbewohnten Insel und muss mit der nackten Natur und ihrer eigenen "Nacktheit" zurechtkommen. Dass Krieg herrscht in der übrigen Zivilisation und ihre Maschine abgeschossen wurde, darf der Leser annehmen. Die Erwachsenenwelt bleibt aussen vor und mit ihr auch alle Gesetze, Strukturen und Ordnungen der Grossen. Zwei Jungen lernen sich gleich zu Beginn kennen, Ralph und Piggy, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie finden ein Muschelhorn, dessen Klang eine ganze Horde von Kindern aus dem Dickicht lockt.
Mit diesem Horn als Signal beschliesst Ralph, Versammlungen durchzuführen und einen Anführer zu bestimmen - der Beginn rivalisierender Verhaltensmuster und Egoansprüche, die sich durch das ganze Buch ziehen. Denn für Ralph, ein eher instinktiv handelnder Junge, der als Anführer gewählt wird, hat das Anhalten eines grossen Höhenfeuers und das Bauen von Hütten erste Priorität. Er strebt nach Sicherheit und will von der Insel weg. Sein Gegenspieler Jack findet nur Gefallen am Jagen von Schweinen, die sie auf der Insel entdeckt haben. Ihn kümmert die Rettung nicht, die Jagd macht ihm Spass, und nicht nur das Fleisch, das es zu essen gibt, treibt ihn an, auch die Lust am Töten. Was allen Kindern gemein ist, und die Kleinen leiden am meisten darunter, ist die Angst vor der Dunkelheit auf der Insel. Nachts werden sie von Alpträumen geplagt, und man beginnt sich einzureden, von einem unbekannten, auf der Insel hausenden Tier bedroht zu werden.
So verdrängen unterschiedliche Motivationen und vor allem die Machtansprüche seitens Jack ein geordnetes Zurechtkommen auf einer Insel, die alles bietet. Piggy, der kleine Dicke mit Brille ist in diesem Buch der schüchterne Vertreter der Vernunft und des logischen Denkens, doch er wird von niemandem angehört, nicht einmal dann, wenn er als Sprecher in einer Versammlung das Muschelhorn im Arm trägt. Nur seine Brille findet Nutzen - als Brennglas, um Feuer zu entfachen. Als Jack sich mit ein paar anderen von der Gruppe absetzt, beginnt der Kampf um Nahrungsbeschaffung, Feuerbesitz und Macht zu eskalieren. Am Ende ist es Ralph, der gejagt wird, und keine Schweine mehr. Eine beklemmende Vorstellung, wenn man bedenkt, dass es sich bei den Protagonisten nicht um gewalttätige Erwachsene handelt, sondern um zwölfjährige Kinder. Am Ende bringen sie es fertig, eine paradiesische Insel in Schutt und Asche zu legen.
Die Geschichte der Jungengruppe auf der einsamen Pazifikinsel soll ein Gleichnis sein für die Botschaft, dass die Gebrechen der Gesellschaft auf die Gebrechen der menschlichen Natur zurückzuführen sind. Der Einzelne in seinem Widerstand gegen die Barbarei entscheidet über das Ethos der Gemeinschaft, wie Golding es selbst formuliert hat. Dass der Mensch in seinem tiefsten Innern grundsätzlich zerstörerisch ist, bezweifle ich allerdings. Es gibt eine Sequenz im Buch, wo der Autor die Machtlust bereits beim Spielen eines Sechsjährigen aufflammen lässt. Dem Kleinen bereitet es Freude, kleine Tierchen, die mit der Flut an den Strand gespült werden, in mit Wasser gefüllten Rinnen und Fussstapfungen gefangen zu halten. Golding schreibt, seine Hingabe an dieses Spiel sei mehr als blosses Glücksgefühl, als der Kleine spürt, dass er über lebende Wesen gebieten kann. Mag sein, dass dies dem Menschen eigen ist. Was das menschliche Bewusstsein in jedem Fall von jenem des animalischen unterscheidet, ist die Fähigkeit, zu denken. Dies kann zur Meisterschaft führen, doch ebendiese Identifikation mit dem Denken stärkt das Ego, das den Menschen ins Leid und Verderben stürtzt.
Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/herr-der-fliegen
- Arthur Conan Doyle
Der Hund von Baskerville, Schulausgabe
(456)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Sie waren sich alle darin einig, dass es ein riesiges Geschöpf war, leuchtend, schauderhaft und gespenstisch.«
Ein geheimnisvoller Fluch liegt seit Generationen auf dem Geschlecht der Baskervilles, erst kürzlich kam Sir Charles Baskerville auf mysteriöse Weise ums Leben und nun wartet der Fluch auf seinen Erben. Ein teuflischer Hund soll auf dem Moor sein Unwesen treiben, erzählt man sich und schafft damit einen richtig verlockenden Fall für Meisterdetektiv Sherlock Holmes und seinen Gefährten Dr. Watson…
Mich lockte es mal wieder, einen dieser Detektiv-Klassiker zu lesen und ich stellte fest, dass auch ein bekannter Fall Spaß machen kann, wenn er gut geschrieben ist. Der besondere Reiz liegt natürlich in der Figur des Sherlock Holmes und in seiner besonderen Art zu denken, zu ermitteln und sich auszudrücken. Regelmäßig musste ich schmunzeln und hatte manches Mal Mitgefühl mit Watson, der wirklich tolle Arbeit leistet, aber mit Holmes einfach nicht mithalten kann.
Der Stil ist sehr angenehm zu lesen, die Atmosphäre sehr dicht. An Spannung mangelt es ebenfalls nicht und die Auflösung ist, dem Detektiv sei Dank, äußerst logisch und schlüssig.
Fazit: Dieser Detektiv-Klassiker macht auch beim wiederholten Lesen Spaß!
»Ich befürchte, mein lieber Watson, dass die meisten Ihrer Schlüsse falsch waren. Als ich sagte, dass Sie mich inspirieren, meinte ich damit, ehrlich gesagt, dass ich durch Ihre Fehlschlüsse gelegentlich auf die Wahrheit gebracht wurde.«
- Agatha Christie
Mord im Orientexpress
(826)Aktuelle Rezension von: Thoralf80Wenn ich als Leser schon in einem Zug sitze, dann möchte ich auch eine Eisenbahn-Atmo haben: das Rumpeln der alten Waggons, Besonderheiten vorbeifliigender Landschaften, das Fläzen in weichen Polstern der Abteile usw.. Die Handlung hätte ebensogut in einem Hotel spielen können. Wäre gar nicht aufgefallen. Ich bin eh kein großer Freund von Poirot, wollte aber zur Abwechslung mal wieder einen Christie-Roman lesen, allein nach dem wirklich genialen "Zehn kleine Negerlein" kann wohl nichts mehr groß kommen. Chandler fand den Plot bescheuert (er war ein brillanter Stilist, aber seine Plots oft mäßig. Einmal wusste er auf Anfrage einer Filmcrew nicht, wer eines der Opfer ermordet hatte :-, er wusste es einfach nicht :-, aber ich schweife ab), ich finde ihn mäßig, aber durchaus interessant. Doch die Handlung zieht und zieht sich, und wenn man schon als Kind eine der unzähligen Verfilmungen gesehen hat und sich ungefähr erinnern kann, worauf das hinausläuft, ist es fast ein wenig verschwendete Zeit. Aber das kann man der großen Christie nicht übelnehmen, ging sie doch davon aus, dass man vorher nicht den Film gesehen hat ;-
- Douglas R Hofstadter
Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band
(52)Aktuelle Rezension von: Georg333Prolog: "Auf einen kurzen Nenner gebracht: GEB ist der sehr persönliche Versuch zu erklären, wie beseelte Wesen aus unbeseelter Materie entstehen können. Was ist ein Selbst, und wie kann sich ein Selbst aus einem Stoff ohne Selbst wie einem Stein oder einer Pfütze entwickeln?...GEB geht diese Fragen an, indem es langsam eine Analogie entwickelt, die unbelebte Moleküle mit bedeutungslosen Symbolen vergleicht und im weiteren einen Vergleich zieht zwischen Selbsten ("Ichs" oder "Seelen", wenn Sie es vorziehen - was immer belebte von unbelebter Materie unterscheidet) und bestimmten verwirbelten, verschlungenen, strudelartigen und bedeutungsvollen Mustern, die nur in ganz besonderen Systemen aus bedeutungslosen Symbolen entstehen. Mit diesen seltsamen, verschlungenen Mustern befaßt sich das Buch so ausführlich, weil sie kaum bekannt, kaum gewürdigt, erwartungswidrig und voller Geheimnisse sind. Aus Gründen, die nicht allzu schwer zu erraten sein dürften, bezeichne ich diese eigenartigen, verflochtenen Muster überall im Buch als "Seltsame Schleifen"...Das ist einer der Gründe, warum M. C. Escher - oder genauer, sein graphisches Werk - in dem "Endlosen Geflochtenen Band" einen so hervorragenden Platz einnimmt...Der Auslöser für GEB war meine lang gehegte Überzeugung, daß der Begriff der "Seltsamen Schleife" den Schlüssel zu jenem Geheimnis enthalte, das wir bewußten Wesen "Sein" oder "Bewußtsein" nennen. Zum erstenmal kam mir diese Idee, als ich als Halbwüchsiger hingerissen über der Seltsamen Schleife brütete, mit der Kurt Gödel seinen berühmten Unvollständigkeitssatz aus der mathematischen Logik bewiesen hat - ein ziemlich seltsamer Ort, so ließe sich meinen, um auf das Geheimnis des Selbst und des "Ich" zu stoßen, und doch sprang sie mir auf den Seiten des Buches von Nagel und Newman förmlich entgegen - die Erkenntnis, daß dies des Pudels Kern sei.." Vorwort von Douglas Hofstadter zur Ausgabe aus dem Jahr 2001, beckassets pdf
Aus dem neuen Vorwort von Gero von Randow:
Denjenigen aber, die Mitte der Achtziger im Computer eine Herausforderung des Geistes und der Kultur sahen, kam das Buch wie Manna vom Himmel. Vielleicht auch gerade deshalb, weil es den Freunden des formenstrengen Denkens endlich das bot, was bis dahin der anderen Fraktion vorbehalten geblieben war, den Irrationalisten und Wissenschaftsabholden: das Schwärmerische, Spielerische, Künstlerische, verrätselt Vielsagende. Im Jahr 1982 und danach machten Benoit Mandelbrots Buch The Fractal Geometry of Nature (Die fraktale Geometrie der Natur, 1987) sowie die Computervisualisierungen des Chaos die Runde, mit denen der Bremer Mathematiker Heinz-Otto Peitgen später ein breites Publikum erreichen sollte, etwa mit dem Titel Bausteine des Chaos: Fraktale (1992). In diesen Bücher wird augenfällig gezeigt, daß aus Rückwirkungen von Regeln auf sich selber komplexe Strukturen entstehen können, und diese Strukturen erinnern auffällig an Bioformen.," beckassets pdf1) Fazit: a) Im Einfach(st)en, Unendlichen, math. Komplexen (i hoch 4) & Nichtphysischen (Denken, Liebe, Gefühle...) liegen (LOGISCHERweise ;-) die größten Geheimnisse & Rätsel! Diese widersetzen sich oft oder meistens oder (sehr) lange halbwegs haltbaren & akzeptabeln wissenschaftlich-intellektuellen/-akademischen Lösungen(-Beschreibungen)! Dies erkannte auch der sehr vielseitige und vielbelesene Physiker, Kognitionswissenschaftler Hofstädter (de.wikipedia), was ihn, wie viele Andere wie Michael Talbot (Das holographische Unversum!), Peter Plichta (Primzahlkreuz!), Jan C. A. Boeyens, John D. Barrow auch, antrieb, intensiv über diese Gebiete & Probleme nachzudenken. Als er 34 Jahre alt war, 1979, 4 Jahre nach seiner Promotion, erschien die englischsprachige Erstausgabe seines Monumentalwerkes (pdf kostenlos: archive.org, Leseprobe pdf deutsch, 2016:: 7 S)
b1) Inhaltsbeschreibung: de.wikipedia Gödel, Escher, Bach
b2) kostenloser pdf-Volltext englische Faßung 1979: :archive.org: "Godel, Escher, Bach - An Eternal Golden Braid"c) Sehr positiv & hilfreich (m.E.):
c1) 24 S. Register (Sachen & Personen)! 16 S. Bibliographie mit 1a-Anmerkungen! 152 Abbildungen! 5 S. "Anmerkungen" (Kapitel-bezogene Endnoten)
c2) Ausführungen zu den Ausnahme-Mathematikern Kurt Gödel & Ramanujan (de.wikipedia)!
c3) Breites Spektrum an interessanten Themen, auch zu m.E. gefährlichen Entwicklungen (KI/AI)d) Kritik:
Man sollte Buch und Autor "nicht über den Klee loben", wie es viele (bezahlte? kompetente?) 1-3 Sätze-"Rezensenten" tun und auch die Schwächen & Fehler (KI/AI, Geist...) dieses Buches bzw. damaligen Autors erkennen. Hauptsächlich sind das:d1) Hofstadter war zumindest 1979 praktisch Atheist mit vielleicht einigen nichtatheistischen Ahnungen. Er hatte keine Ahnung, was Geist ist und meinte, dieser befindet sich im Kopf (S. S. 506, 723, 611...). Ausführliches & Wahres lieferte der Unbewegte Beweger (siehe Aristoteles) mit seinem Absoluten Geist hierzu ujnd zu allen (!) wichtigen (Endzeit)Themen v.a. an Jakob Lorber, Bertha Dudde, Jakob Böhme, Emanuel Swedenborg und Max Seltmann!
e) Mein Lesetipp: Man sollte nicht alles lesen, sondern vor allem Das, was einem intuitiv oder gefühlsmäßig anspricht! Intuition ist lern- & trainierbar!
2) Rezensionen
a) klett-cotta.de_ »Natürlich die Bibel der Computerkultur« Thomas von Randow, Die Zeit, "»Gödel, Escher, Bach« ist vielleicht das ungewöhnlichste Buch des letzten Quartals des 20. Jahrhunderts. Wie oft geschieht es, dass ein bis dato völlig unbekannter Autor in monomanischer Obsession ein paar hundert Seiten schreibt und damit die geistige [nein, intellektuelle] Welt revolutioniert? Ein Buch, das über Nacht zum Kultbuch und Bestseller wurde."b) in de.wikipedia Gödel, Escher, Bach (Auszüge siehe unten)
b1) - „Ein gigantisches Mosaik aus mathematischer Logik, nicht-euklidischer Geometrie, Molekularbiologie, Teilchenphysik, Computermusik, Linguistik, Zen-Buddhismus, Theorien über künstliche Intelligenz, Bewusstsein, freiem Willen und, und, und.“ François Fricker in: Der Spiegel.[8]
b2) „[…] Douglas R. Hofstadter, der 1979 mit ‚Gödel, Escher, Bach‘ ein weltweit bewundertes Debüt als Autor und ein vielfach ausgezeichnetes wissenschaftliches Sachbuch vorgelegt hat, […].“ Peter Jungwirth in: Wiener Zeitung .[9] Literaturc) zur englischen Ausgabe
c1) Ernest Davis, New York University: https://cs.nyu.edu/~davise/papers/hofstadter.pdf: "Recently, while trying, like everyone else, to think deep thoughts about Deep Blue, I recalled a passage from G¨odel, Escher, Bach: (p. 678):
Question: Will there be chess programs that can beat anyone? Speculation: No."3) Hilfreiches
a) Leseprobe: 7 S.: beckassets pdf
b) de.wikipedia Kurt Gödel, en.wikipedia Kurt Gödel
c) de.wikipedia Weltformel
d) Bücher von Hofstadter: archive.org4) Literatur (Internet, ergänzende, lohnenswerte)
a) Stefan Makowski: holofeeling.online pdf (185 S., kostenlos!): Weltformel 19 - Der universale Code ist entdeckt Mit einem Vorwort von Gerd Gerken, Der Quantensprung der Erkenntnis ("Zahlenschlüssel zum Universum"!); "Eine religionswissenschaftliche Detektivarbeit von wirklicher Brisanz. Ein Stoff, der sich international als Bestseller anbietet.“ Dr. Peter Plichta; Kapitel 1: Primzahlbilder - Zahlen aus dem Unbewußten ..b) spiegel.de:Tobias Hürter, 2013: Formel von Kurt Gödel Mathematiker bestätigen Gottesbeweis
Ein Wesen existiert, das alle positiven Eigenschaften in sich vereint. Das bewies der legendäre Mathematiker Kurt Gödel mit einem komplizierten Formelgebilde. Zwei Wissenschaftler haben diesen Gottesbeweis nun überprüft - und für gültig befunden.5) Videos
youtu.be: Der Gödelsche Unvollständigkeitssatz | Mathewelten - ARTE6) Zum Inhalt:
a) de.wikipedia Gödel, Escher, Bach Hintergrund: Das Buch entstand ab 1974 und fokussierte sich zunächst auf den Unvollständigkeitssatz von Kurt Gödel und die Grenzen formaler Logik. Später fügte Hofstadter Dialoge und Bezüge zu M. C. Escher und Johann Sebastian Bach hinzu, „sodass die Verspieltheit zu einer Art zweitem – aber äußerst wichtigem – Teil des Buches wurde“.[2][3] Hofstadter betonte immer wieder, dass es nicht um die Beziehungen zwischen Mathematik, Kunst und Musik geht, sondern darum, wie Kognition und menschliche Intelligenz entstehen:[2]„Worum es bei Gödel, Escher, Bach wirklich ging, war das Wort Ich. Bewusstsein. Es ging darum, wie das Denken aus gut versteckten Mechanismen hervorgeht, die wir kaum verstehen. Wie nicht nur das Denken, sondern auch unser Selbstgefühl und unser Bewusstsein uns von anderen komplizierten Dingen unterscheidet. Wie das Verständnis der Selbstreferenz helfen könnte, das Bewusstsein zu erklären, sodass wir es eines Tages in sehr komplizierten Strukturen wie Computern erkennen könnten. Ich habe versucht zu verstehen, was ein Selbst und was eine Seele ausmacht. Was Bewusstsein aus bloßen Elektronen, die durch Drähte fließen, entstehen lässt.“
Inhalt: Der Autor sieht in bestimmten selbstbezüglichen Mustern, den von ihm so genannten seltsamen Schleifen[4] in rückgekoppelten Systemen, den Schlüssel zum Verständnis von Phänomenen wie Sein oder Bewusstsein. Seine Systematik verbindet das mathematische Werk Kurt Gödels mit den kunstvollen Illustrationen M. C. Eschers und der Kunst der Fuge Johann Sebastian Bachs. Diese schöpferischen Werke setzt er in Beziehung zur Informatik, wie selbstbezüglichen Computerprogrammen, den sogenannten Quines, und den Strukturen der DNS, mithin der Molekularbiologie, sowie dem (Selbst-)Bewusstsein eines Individuums.
Jedem Kapitel geht ein kurzer Dialog mit den Hauptfiguren des von Aristoteles geschilderten Paradoxons Achilles und die Schildkröte voran,...Das Buch ist voll von Rätseln, darunter Hofstadters MU-Rätsel ,[5] das das Denken innerhalb eines definierten logischen Systems mit dem Denken über dieses System vergleicht.
Hofstadter nähert sich dem Geist aus der Perspektive der Computerwissenschaften [KI/AI: hier liegt er oft falsch, was deren theorische & praktische Möglichkeiten & angebliche Ungefährlichkeit betrifft!], da es sowohl Hardware- als auch Software-Aspekte der menschlichen Intelligenz gibt. Er betrachtet die Entfaltung der Intelligenz im Sinne eines formalen Systems. Im Gegenzug erklärt Hofstadter, dass formale Systeme eingebettet sind. Er folgert daraus, dass es im Verhältnis zu dem, was wir in einem formalen System als explizit wahrnehmen, auch einen Aspekt gibt, der immanent implizit ist. Er stellt eine biologische Analogie darüber vor, wie einzelne Neuronen im Gehirn koordiniert werden, um ein einheitliches Gefühl eines kohärenten Geistes zu schaffen, indem er das Verhalten mit der sozialen Organisation in einer Ameisenkolonie vergleicht. Darin entspricht jede Ameise einem Signal, während das voll entwickelte Ameisenvolk einen ganzheitlichen Aspekt annimmt und neue molekulare Mechanismen entstehen.[6]
In den Schlusskapiteln befasst sich Hofstadter mit Rückblicken und Aussichten zur künstlichen Intelligenz, dem Ursprung von Kreativität und dem Zusammenhang zwischen Intelligenz und Gefühl. Die Frage, ob Computerprogramme jemals schöne Musik schreiben könnten, beantwortete er wie folgt:
„Musik ist die Sprache der Gefühle, und bis Programme so komplexe Empfindungen haben wie wir, gibt es keine Methode, nach der ein Programm etwas Schönes schreiben kann. „Fälschungen“ sind möglich – seichte Nachahmungen der Syntax früherer Musik – aber was man auch zunächst denken mag: Es gibt viel mehr an musikalischem Ausdruck, als sich in syntaktischen Regeln einfangen lässt. […] Ein „Programm“, das Musik erzeugen könnte, wie [Chopin und Bach] es taten, müsste allein auf der Welt umherirren, sich seinen Weg durch das Labyrinth des Lebens erkämpfen und jeden Augenblick erfühlen. Es müsste die Freude und Einsamkeit in einem eisigen Nachtwind verstehen, die Sehnsucht nach einer geliebten Hand, die Unzugänglichkeit einer fernen Stadt, das gebrochene Herz und die Regeneration nach dem Tod eines Menschen. Es müsste Resignation erfahren haben und Weltschmerz, Kummer und Verzweiflung, Vorsehung und Sieg, Frömmigkeit und Ehrfurcht.“ Gödel, Escher, Bach (S. 721)
- Paolo Giordano
Die Einsamkeit der Primzahlen
(811)Aktuelle Rezension von: itwt692 Außenseiter, die in ihrer Kindheit ein schreckliches Trauma - jeder für sich - erlebten, finden nicht zusammen, obwohl sie wie für einander geschaffen scheinen. Eine sehr traurige Geschichte, die einen für mich unbefriedigenden Schluss aufweist, es wird eine herzzerreißende Wendung angedeutet, die jedoch nicht weiterverfolgt wird und völlig offen bleibt, deswegen "nur" 4 Sterne.
- Agatha Christie
16 Uhr 50 ab Paddington
(302)Aktuelle Rezension von: BirteHiDie gute alte Jane Marple bekommt kurz vor Weihnachten Besuch von ihrer alten Freundin Elspeth McGillicuddy. Diese erzählt ihr, dass sie auf dem Weg von London nach St. Mary Mead einen Mord beobachtet hätte. Dieser ereilte sich in einem Zug, der neben dem ihren in die gleiche Richtung fuhr. Ein Mann habe eine blonde Frau im hellen Pelz erwürgt. Doch anders, als der Zugschaffner und der Bahnhofsvorsteher, glaubt Miss Marple ihrer Freundin. Als nach einigen Tagen immer noch keine Leiche aufgetaucht ist, beginnt Miss Marple auf eigene Faust zu ermitteln. Leider ist sie nicht mehr fit genug, um die Leiche selbst zu suchen, und so engagiert sie die tüchtige Haushaltskraft Lucy Eyelesbarrow, sie bei der Suche nach der Leiche zu unterstützen.
Ob sie die Leiche finden, wer die Tote ist und warum sie sterben musste, dass verrate ich nicht ;-)
Es ist ein klassischer englischer Krimi. Abwechslungsreich und voller verdächtiger. Spannend bis zur Auflösung am Schluss, wie es für die Krimis von Christie üblich ist.
- Ali Hazelwood
Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe
(241)Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff♟️
𝘌𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘬𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘤𝘩𝘢𝘯𝘥𝘦, 𝘴𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘍𝘪𝘨𝘶𝘳𝘦𝘯 𝘻𝘶𝘳𝘶̈𝘤𝘬𝘻𝘶𝘻𝘪𝘦𝘩𝘦𝘯, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘮𝘢𝘯 𝘨𝘦𝘧𝘦𝘴𝘴𝘦𝘭𝘵 𝘪𝘴𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘊𝘩𝘢𝘯𝘤𝘦 𝘩𝘢𝘵, 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘻𝘶 𝘣𝘦𝘧𝘳𝘦𝘪𝘦𝘯, 𝘩𝘢𝘵 𝘋𝘢𝘥 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘨𝘦𝘴𝘢𝘨𝘵. 𝘌𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘬𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘤𝘩𝘢𝘯𝘥𝘦 𝘥𝘪𝘦 𝘎𝘳𝘦𝘯𝘻𝘦𝘯 𝘥𝘦𝘴 𝘦𝘪𝘨𝘦𝘯𝘦𝘯 𝘚𝘱𝘪𝘦𝘭𝘴 𝘻𝘶 𝘬𝘦𝘯𝘯𝘦𝘯.
Mallory Greenleaf hat sich geschworen, nie wieder Schach zu spielen. Denn das Spiel, das sie jahrelang geliebt hat, hat ihre Familie zerstört. Doch als sie widerwillig bei einem Wohltätigkeitsturnier einspringt, besiegt sie versehentlich den amtierenden Weltmeister und berüchtigten »Kingkiller« Nolan Sawyer. Nolan, der Schach auf ein ganz neues Level gehoben hat. Nolan, der dafür bekannt ist, dass er mit Niederlagen nicht gut umgehen kann. Nolan, der wahnsinnig gut aussieht.
Mallory tut das Erste, was ihr in den Sinn kommt: Sie läuft weg. Doch Nolan spürt sie auf und lässt nicht locker. Er will unbedingt erneut gegen Mallory spielen.
Was für eine Strategie verfolgt er? In jedem Fall kann sie nicht riskieren, sich noch einmal ins Schachspielen zu verlieben. Und in Nolan schon gar nicht ...
💭
Schach hat mich schon immer fasziniert, und deshalb war ich gespannt auf meinen zweiten Roman von Ali Hazelwood. Check & Mate enttäuschte mich nicht. Die Geschichte um Mallory, die widerwillig wieder mit dem Schachspielen beginnt, hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
Mallory ist ein regelrechter Wirbelwind – impulsiv, energiegeladen und voller innerer Konflikte. Im Gegensatz dazu steht Nolan, der als Ruhepol agiert und einen schönen Kontrast zu Mallory bildet. Diese Gegensätze sorgen für eine spannende Dynamik zwischen den beiden und machen ihre Interaktionen besonders unterhaltsam.
Ein weiterer Aspekt, der mir gut gefallen hat, ist, dass der Roman die Herausforderungen thematisiert, denen Mallory als Frau in der von Männern dominierten Schachwelt begegnet. Es wird eindrucksvoll gezeigt, wie sie sich behaupten muss und dabei auf Hindernisse stößt, die für ihre männlichen Kollegen nicht existieren.
Sowohl Mallory als auch Nolan tragen Päckchen aus ihrer Vergangenheit mit sich herum, und im Verlauf der Geschichte lernen sie, sich diesen Herausforderungen zu stellen und zu ihren Träumen zu stehen. Das verleiht der Handlung eine schöne emotionale Tiefe.
Check & Mate ist nicht nur ein Roman über Schach, sondern auch eine berührende Geschichte, die von Selbstfindung, innerem Wachstum und der Kraft der Träume handelt. Ein wirklich schöner und inspirierender Roman, der Schachfans und Liebhaber von bewegenden Geschichten gleichermaßen gefallen wird.
⭐️⭐️⭐️⭐️
⁽ᵁᴺᴮᴱᶻᴬᴴᴸᵀᴱ ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ ⁻ ˢᴱᴸᴮˢᵀᴷᴬᵁᶠ⁾
- Paul Auster
Die New-York-Trilogie
(251)Aktuelle Rezension von: detlef_knutEs sei vorausgeschickt, dass es sich bei »Die New-York-Trilogie« um drei getrennt erschienene Romane aus den Jahren 1985 und 1986 handelt, die damals auch zeitnah in deutscher Übersetzung erschienen waren. Jeder dieser Romane ist kein normaler Krimi, sondern ein Roman mit kriminellen Zutaten.
Erster Roman: Stadt aus Glas: Da ist zunächst Daniel Quinn. Vor fünf Jahren hat er Ehefrau und Sohn verloren. Seitdem vegetiert er allein in New York vor sich hin. Er schreibt Romane unter dem Pseudonym William Wilson, macht alles unter diesem Namen. Nicht mal sein Literaturagent kennt ihn persönlich. Jedes Jahr ein Detektivroman, an dem er sechs Monate arbeitet und von dessen Geld er zwölf Monate leben kann. Der Protagonist in diesem Romanen ist der Privatdetektiv Max Work. Während William Wilson eine abgespaltene Persönlichkeit von Quinn ist, von der er nichts wissen will, die er auch nicht mag, die lediglich auf dem Cover seiner Romane steht, ist Max Work eher der Typ, der er auch gerne sein würde.
Eines Tages erhält Quinn einen seltsamen Anruf. Jemand möchte den Privatdetektiv Paul Auster sprechen. Quinn findet das merkwürdig, weil er nicht Auster heißt oder ist. Deshalb legt er auf, zumal der Mann auf der anderen Seite der Leitung so eigenartig klingt. Doch daraufhin überlegt er es sich anders und wartet jeden Abend auf einen erneuten Anruf dieser Person. Bis es einige Tage später klappt.
Quinn lässt den Anrufer in dem Glauben, dass er der gewünschte Privatschnüffler Paul Auster ist und verabredet einen Termin mit dem Anrufer. So schlüpft Daniel Quinn in die Rolle eines Privatdetektivs und erhält seinen ersten Auftrag. Der wird allerdings noch skurriler als die erste Begegnung mit diesem ominösen Auftraggeber.
Nun solltet ihr allerdings so gespannt sein, wie ich es war, um zu erfahren, wie es mit Daniel Quinn alias Paul Auster weitergeht.
Zweiter Roman: Schlagschatten: Der zweite Roman in dieser Trilogie hat einige Gemeinsamkeiten mit dem ersten Roman. Es ist wieder eine Detektivgeschichte. Auch hier wird jemand beauftragt, einen anderen Menschen zu beschatten, ihn zu beobachten und schließlich darüber zu berichten. Erneut hat die Geschichte mit Schriftstellern und dem Schreiben von Gedichten und Geschichten zu tun.
Das skurrilste an dieser sind aber die Namen der Figuren, denn es sind lediglich Farben. So wurde das Detektivbüro von Brown gegründet, der auch den aktuellen Inhaber Blue angelernt hatte, nun aber im Ruhestand ist. Blue ist die Hauptfigur dieses Romans. Er wurde von White beauftragt, Black zu beschatten. Er bekommt regelmäßig Geld und eine Wohnung dafür gestellt.
Interessant wird es, als Black seinen Gesprächspartner Blue – denn dieser hält es irgendwann nicht mehr aus und trifft anonym und verkleidet mit seiner Zielperson zusammen – einen Black and White Whisky anbietet. Schwarzer Humor lässt grüßen.
Dritter Roman: Hinter verschlossenen Türen: Mit dem dritten Roman in dieser Trilogie schließt sich in gewisser Weise der Kreis.
Zunächst geht es darum, dass Ich-Erzähler (Ich kann mich nicht erinnern, dass diese Figure einen Namen hätte!) über das Vermächtnis seines Schulfreundes Fanshawe informiert wurde. Dessen Ehefrau teilt dem Ich-Erzähler mit, das Fanshawe verschwunden sei. Er solle das Material in Form von Manuskripten, Gedichten und Theaterstücken entweder vernichten oder veröffentlichen. Bei Veröffentlichung könne er selbst 25% von den Einnahmen behalten. Außerdem erfährt der Ich-Erzähler, dass Fanshawe bereits von einem Privatdetektiv namens Quinn (!) gesucht worden war. Die Suche blieb allerdings erfolglos. Danach gingen alles davon aus, dass Fanshawe tot wäre.
Der Ich-Erzähler trifft sich mit einem weiteren Schulkameraden, der heute als Lektor tätig ist und plant mit diesem die Veröffentlichung des Materials über mehrere Jahre hinweg. Außerdem heiratete er die Ehefrau Fanshawes und adoptierte dessen kleinen Sohn, der ihm bald Papa nannte. Es wurde eine glückliche Familie.
Doch mit dem Erfolg der Bücher hatte keiner gerechnet. Da erreichte der Ich-Erzähler ein Brief von Fanshawe, der sich ebenfalls von dem Erfolg überwältigt sah. Allerdings wollte er nicht gefunden werden und drohte, den Ich-Erzähler zu töten, falls der ihn aufspüren würde. Er wollte weiterhin als tot gelten.
Es ist Wahnsinn, in welcher Weise Paul Auster mit diesen drei Romanen seine Spannung aufgebaut hat. Die Überraschung am Ende des dritten Romans kann kaum größer sein. Man beachte den Namen des nur kurz erwähnten Detektivs im dritten Roman.
Man bedenke auch, dass die drei Romane jeweils mit zeitlichem Abstand erschienen sind. Und trotzdem gibt es ein zufriedenstellendes und überraschendes Ende am Schluss des letzten Romans.
Paul Auster hat drei Romane sehr selbstbewusst und flippig aufgeschrieben. Er ist sich nicht zu schade, die Leser als auch die Buchbranche auf den Arm zu nehmen, indem er ihnen ganz bewusst etwas Lokalkolorit anbietet, damit die Leser es kaufen.
Zwar behauptet Paul Auster, dass nun genug Lokalkolorit enthalten sei, aber trotzdem strotzt der Roman weiterhin nur so voller New Yorker Charm und Fleur.
Der Schreibstil ist ein wenig plaudernd und an manchen Stellen erkennt man, wie Paul Auster mit den Lesern spielt. Nicht nur bezüglich des Lokalkolorits. An anderer Stelle z.B. wenn er schreibt, dass er gar nicht weiter ins Detail gehen will und anschließend über drei Seiten genau diese Details ausbreitet. Ich finde diesen Ton gegenüber den Lesern einfach herrlich!
»Die New-York-Trilogie« ist die Zusammenstellung dreier separat erschienener Romane, die erstaunlich viele Gemeinsamkeiten haben. Jeder Geschichte wirkt wie eine klassische spannungsgeladene Kriminalgeschichte Die Neuerscheinung dieser Romane bei Rowohlt in einem Buch hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle ihnen allen feinfühligen Lesern, die nicht nur an der Oberfläche schürfen wollen.
Insgesamt weisen die drei Kriminalgeschichten in einem Roman viele Gemeinsamkeiten auf. Von den skurrilen Zutaten bis zur überraschenden Auflösung am Ende der dritten Geschichte, bietet dieses Buch eine spannende und unterhaltsame Lektüre für jeden Literaturfan.
© Detlef Knut, Düsseldorf 2024
- Akif Pirinçci
Felidae - Katzencomic
(444)Aktuelle Rezension von: PerleKlappentext:
Der ´Katzenkrimi
Francis, der samtpfotige Klugscheißer, ist neu im Revier. Als er bei seinem ersten Erkundungsspaziergang auf einen grausam zugerichteten toten Artgenossen stößt, ist ihm klar, daß hier sein Intelligenzquotient gefordert ist. So rollt sich vor dem Leser mit katzenartiger Geschwindigkeit eine Geschichte von atemberaubender Spannung auf: eine Geschichte von serienmäßigen Morden und religiößen Sekten, von Computern und rolligen Katzen, von Wahnideen und Omnipotenz phantasien ... Eine Tierfabel, die in einem spannenden und furiosen Finale menschlich - moralische Abgründe enthüllt.
Doch "Felidae" ist nicht nur eine Tierfabel, sondern auch ein Kriminalroman, ungewöhnlich gutgeschrieben und sehr logisch entwickelt. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
" ... der wohl exquisite Krimi des Jahres (Stern)
Eigene Meinung:
Bin per Zufall auf dieses Buch bzw. Katzenkrimi gestoßen. Der Titel des Buches war mir schon irgendwie bekannt. Hatte bestimmt mal vor ca. 20-30 Jahren davon gehört oder ein Klappentext davon gelesen bzw. im TV von gehört oder in einem Büchershop oder Bücherecke in einem Laden gesichtet, ca. Ende der 80er, vielleicht als es erschien. Mir war bekannt, dass es sowas wie Stephen King sein musste oder sollte oder wäre. Deshalb las ich es damals sicher nicht und kaufte es mir nicht. Weil dass zu der Zeit nicht ganz mein Fall war mit um die 20-25 Jahren - aber jetzt mit über 40 und sogar schon über 50 traue ich mich auch, solche Bücher zu lesen. Man wird ja älter und muss heutzutage belesen sein, um mitreden zu können.
Meine Meinung über diesen Krimi ist geteilt - halb mochte ich es - und andererseits wieder nicht - will gar nicht groß was dazu zu sagen. Es ist sehr schwer darüber eine offene Meinung zu äußern, dass muss jeder für sich entscheiden, was man darüber denkt. Auf jeden Fall geht es ja um eine Katze oder Katzen, und nicht um Menschen, dass muss man ja auseinanderhalten. So sehe ich das auf jeden Fall!
Zum Autor:
Akif Pirincci, geboren 1959, legte bereits mit zwanzig seinen ersten Roman vor, Tränen sind immer das Ende (Goldmann Taschenbuch 6380). Mit dem Bestseller Felidae gelang ihm der große Durchbruch. Das Buch wurde als bester deutscher Kriminalroman ausgezeichnet, seine Verfilmung ist in Vorbereitung. Nach "Der Rumpf" (Goldmann Taschenbuch" 42366 ist gerade mit Francis vierter Roman und die Fortsetzung von Felidae in gebundener Form bei Goldmann erschienen. Pirincci lebt heute als freier Autor in Bonn.
Ja, und als ich dies gerade schrieb, fiel es mir wie Schuppen von den Haaren, dass ich mich gut dran erinnere, dass in der Zeit von 1987-1989 eher letzteres, der Film bestimmt bei RTLplus oder nem anderen privaten TV-Sender gezeigt wurde, ich ihn aber garantiert nicht gesehen habe, da ich damals sehr ängstlich war, da ich alleine wohnte, und dann eventuell nicht hätte schlafen können.
Da ich eben geteilter Meinung bin - vergebe ich mittlere drei Sterne für dieses Buch bzw. für diesen schon gut geschriebenen Katzenkrimi. Hatte in ca. drei Tagen eine gute Unterhaltung von 282 Seiten Spannung und Freude und Liebe zu Katzen. Das Buch ist auch aus dem Jahre 1989, sieht man mal wie gut mein Gedächtnis ist. Ich liebe ja Katzen-Bücher - aber dieser Krimi war schon sehr außergewöhnlich!