Bücher mit dem Tag "london"
5.665 Bücher
- Jane Austen
Stolz und Vorurteil
(4.403)Aktuelle Rezension von: eletroeAutorin: Jane Austen
Buch: Stolz und Vorurteil
Taschenbuch
⭐⭐
Klappentext:
Im englischen Hertfordshire lebt die Familie Bennet, bestehend aus dem Ehepaar Bennet und dessen fünf Töchtern Jane, Elizabeth, Mary, Catherine, die von allen nur Kitty genannt wird, und Lydia. Mrs. Bennets einziges Bestreben ist es, ihre Töchter standesgemäß zu verheiraten, um ihre Zukunft zu sichern. Denn das Anwesen der Bennets wird nicht an die weiblichen Erben vermacht; es soll nach dem Tode Mr. Bennets einem entfernten Verwandten, Mr. Collins (einem anglikanischen Priester), zukommen. Die Handlung setzt ein, als die Familie über ihre neuen Nachbarn redet, einen gewissen Mr. Bingley, der das schon lange leerstehenden Netherfield Park gemietet hat. Die jüngeren Töchter träumen von einer Heirat, denn Mr. Bingley verfügt über ein relativ großes Einkommen von fünftausend Pfund im Jahr. Auch Mrs. Bennet verfolgt den Plan, eine ihrer Töchter mit dem Unbekannten zu vermählen.
⭐⭐
Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen,.. "Mal sehen wie du es findest..".. ja wie fand ich es . Furchtbar. Ich habe es abgebrochen.
180 Seiten habe ich gelesen, oder mich gequält.
3-4 Seiten, dann hab ich es wieder weg gelegt.
Dieses Buch ist langatmig, langweilig, ohne Spannung und der Schreibstil ist außergewöhnlich.
Leider konnte ich nicht warm werden mit den Figuren oder der Geschichte.
⭐⭐
Fazit:
Geschmäcker sind verschieden, mein Fall war es nicht.
- Jojo Moyes
Ein ganzes halbes Jahr
(11.846)Aktuelle Rezension von: AbnunchaIch bin Lou, so stellt sie sich Will Traynor vor, so platzt sie quasi in seine Welt, dabei könnten die beiden unterschiedlicher nicht sein. Lou ist auf der Suche nach einer neuen Arbeit was in ihrer Gegend sehr schwierig ist und die Traynors suchen eine ja was, eine Gesellschafterin? Will Traynor war ein aufstrebender Jungmanager der mit viel Glimmer und Freude durchs Leben ging, nichts schien zu hoch, zu weit oder zu teuer. Ein schwerer Unfall ändert sein Leben schlagartig und was Louisa zunächst nicht weiß, er möchte aus dem Leben treten und gibt seinen Eltern noch ein halbes Jahr. Lou schafft es nach einem holprigen Start Wills Leben und schließlich sein Herz zu erobern, doch was nach Leichtigkeit aussieht zerbricht schließlich am Wunsch zu sterben. Lou widerstrebt es Will auf diesem Weg zu begleiten, aber die Liebe zu ihm scheint größer zu sein. Wie viele Leser dieses einfühlsame Buch wohl bisher verzaubert hat und vielen wird sich Lou ins Herz gespielt haben. Ich finde diese Geschichte ist abgeschlossen, ich habe auch die Fortsetzung „Ein ganz neues Leben“ gelesen, einige Dinge sollten so bleiben, und es braucht nicht immer ein wie geht es weiter, das Buch „Ein ganz neues Leben“ hat mich nicht abgeholt. Denn Lou und das sei hier verraten leider nichts aus ihrem ungewöhnlichen Kleidungsstiel und ihren Träumen macht, das wäre eine Geschichte als Fortsetzung gewesen, leider leidet sie nur am Helfersyndrom und das zerstört die Geschichte. Ein ganzes halbes Jahr ist traumhaft schön, vielen Dank.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
(19.437)Aktuelle Rezension von: ZwischendenZeilenIm ersten Teil lernen wir Harry kennen er. Hat es nicht einfach bis zu dem Tag an dem Der Brief kommt.
Mir hat der Einstieg gut gefahllen , es wahr super Flüssig zu lesen und der spannungs Bogen baute sich mit und mit auf . Der schreibstiel wahr flüssig so das es einfach wahr in der Geschichte mit zuhalten . Ich bin gespannt was Harry,Ron und Hermine im zweiten Band erleben.
- Cassandra Clare
City of Bones
(7.805)Aktuelle Rezension von: EvieReads„City of Bones“, der erste Band der „Chroniken der Unterwelt“ von Cassandra Clare, ist ein spannender Auftakt, der eine Welt voller Geheimnisse, Magie und düsterer Kreaturen eröffnet. Die Geschichte vereint Elemente aus einigen der größten fiktionalen Werke unserer Zeit und liefert so ein erfrischend modernes und packendes Leseerlebnis. Man spürt die Einflüsse von Harry Potter, Buffy – Im Bann der Dämonen und sogar Star Wars – jedoch schafft es Clare, diese in eine eigene, einzigartige Erzählung zu verweben.
Die Geschichte folgt Clary Fray, einer 15-jährigen Außenseiterin, die mit den üblichen Teenager-Problemen kämpft: Sie ist auf der Suche nach ihrer Identität und versteht nicht ganz, ob sie sich eher als Goth, Cyberpunk oder einfach als künstlerische Seele sieht. Doch ihr Leben ändert sich dramatisch, als sie Zeugin eines mysteriösen Angriffs in einem Club wird – nur, dass das Opfer direkt vor ihren Augen verschwindet, und sie die Angreifer als Einzige sehen kann. Dieser Moment öffnet ihr die Tür in die verborgene Welt der Schattenjäger, einer Gruppe von Dämonenjägern, die gegen finstere Kreaturen aus einer anderen Dimension kämpfen.
Clary entdeckt, dass Vampire, Werwölfe und Dämonen nicht nur Geschichten sind – sie existieren wirklich. Bald wird sie in die Konflikte und Gefahren der Schattenjägerwelt hineingezogen, insbesondere als sie sich zu Jace, dem charismatischen und fähigen Jäger, hingezogen fühlt. Doch nicht nur Jace hat ein Auge auf sie, auch ihr bester Freund Simon, der ebenfalls in die Ereignisse verwickelt wird, zeigt zunehmend Interesse an ihr.
Der wahre Antagonist der Geschichte ist Valentine, ein mächtiger und skrupelloser Schattenjäger, der eine eigene "Kreis" gegründet hat, um die Welt von allem dämonischen Blut zu reinigen. Er ist bereit, alles und jeden zu opfern, um sein Ziel zu erreichen. Nach 17 Jahren taucht Valentine wieder auf, um seine düsteren Pläne fortzusetzen, und Clary muss sich der Wahrheit stellen, um ihre Freunde und die Welt zu retten.
Die Stärke des Buches liegt in der gelungenen Mischung aus magischen Welten, Teenagerdrama und der tiefen, komplexen Mythologie. Die Charaktere, besonders Clary und Jace, sind gut entwickelt und bieten eine spannende Dynamik. Clary ist eine sympathische und nachvollziehbare Heldin, die im Laufe des Buches sowohl ihre Fähigkeiten als auch ihre Rolle in dieser neuen Welt entdeckt. Jace hingegen bleibt anfangs ein bisschen undurchschaubar, doch seine Entwicklung im Verlauf der Geschichte lässt ihn zu einem der interessantesten Charaktere der Serie werden.
Obwohl das Buch insgesamt sehr gut geschrieben ist, gibt es eine kleine Schwäche: Die Kampfszenen. Diese wirken stellenweise ein wenig holprig und weniger fesselnd als andere Teile der Geschichte. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Autorin sich in späteren Bänden weiterentwickelt und die Actionsequenzen noch spannender werden.
Trotz dieser kleinen Schwäche bleibt „City of Bones“ ein äußerst unterhaltsamer und packender Auftakt, der die Leser von der ersten Seite an fesselt. Die Mischung aus übernatürlichen Kräften, Teenagerproblemen und epischen Schlachten sorgt dafür, dass die Geschichte nie langweilig wird. Fans von magischen Welten, geheimen Gesellschaften und düsteren Abenteuern werden dieses Buch lieben. Es ist der perfekte Start in eine spannende Reihe, die definitiv das Potenzial hat, noch viel mehr zu bieten.
- Stephenie Meyer
Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)
(15.109)Aktuelle Rezension von: johanna_123Ich liebe dieses Buch! Mich hat die ganze Reihe wahnsinnig begeistert und nicht mehr losgelassen.
Jedes Mal wenn ich sie wieder von vorne lese fühlt es sich an „wie nach Hause zu kommen“.
Wisst ihr noch, wann ihr „Bis(s) zum Morgengrauen“ zum ersten Mal gelesen habt? Bei mir gehört es zu den Büchern, bei denen ich noch alles weiß.Es war eins meiner ersten Bücher die ich mir selbst gekauft hatte, Stunden hatte ich es verschlungen und die nächsten Bänder mussten her. Eine Reihe die mich seitdem stetig begleitet!
In meinen Augen kommen die Filme an die Bücher nicht heran. Obwohl sie an sich nicht schlecht sind – über die Besetzung lässt sich natürlich streiten – aber natürlich gibt es Unterschiede in der Handlung. Ich persönlich ziehe die des Buches der des Films vor.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Feuerkelch
(11.420)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraEndlich ist sie da! Die illustrierte Schmuckausgabe von „Harry Potter und der Feuerkelch“. Ich weiß nicht, ob ich jemals so sehr auf die Veröffentlichung eines Buches hin gefiebert habe, aber nun hat das Warten ein Ende. Der vierte Band der Harry Potter Saga von Joanne K. Rowling bekommt hier dank des Illustrators Jim Kay ein neues und wunderschönes Gewand. Die Originalausgabe erschien im Jahr 2000 erstmals auf Deutsch und war der Durchbruch, der die Jugendbuchreihe weltweit zu unvergleichbarem Erfolg brachte. Allein die deutsche Erstauflage umfasste unglaubliche eine Millionen Exemplare und war nach bereits zwei Tagen schon mehr als zur Hälfte ausverkauft.
Der inzwischen 14-jährige Zauberschüler Harry Potter muss auch die dritten Sommerferien in Folge bei seinen Muggelverwandten, den Dursleys, verbringen. Doch glücklicherweise erhält er von der befreundeten Zaubererfamilie Weasley die Einladung, die letzten Wochen der Ferien bei ihnen zu verbringen und das Endspiel der Quidittch-Weltmeisterschaft zu sehen. Damit bahnen sich für Harry die schönsten Sommerferien aller Zeiten an. Doch als nach dem Finale das sogenannte Dunkle Mal am Himmel erscheint, das die Rückkehr des dunklen Zauberers Voldemort symbolisiert, wissen Harry und seine Freunde, dass er noch nie in so großer Gefahr war wie jetzt.
„In Little Hangleton nannten sie es immer noch das ‚Riddle-Haus‘, obwohl die Familie Riddle schon seit vielen Jahren nicht mehr dort wohnte.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels „Das Haus der Riddles“. Damit beginnt der auktoriale Erzähler erstmals weder im Ligusterweg, noch bei Harry Potter. Wer „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ gelesen hat, weiß dass Tom Riddle der bürgerliche Name von Lord Voldemort ist, der gefährlichste dunkle Magier ganz Großbritanniens, der Harry Potters Eltern ermordet hat. Der Fokus auf den Antagonisten sorgt demnach für den düstersten Einstieg, den es bisher in der Jugendbuchreihe gegeben hat. Mit knapp über 450 Seiten und 37 Kapiteln ist diese Schmuckausgabe die bisher längste. Jim Kay überzeugt wieder mit seinen zauberhaften Illustrationen in verschiedensten Größen und Farben. Die Seiten ohne Illustrationen sind nicht mehr mit Tintenklecksen oder Schlieren dekoriert, dafür hat jede Seite, auf der ein neues Kapitel beginnt, einen Rand, der an eine Bordüre erinnert. Mein Favorit ist die illustrierte Doppelseite mit den Schwedischen Kurzschnäuzler, der Drache, gegen den Cedric Diggory im Turnier antreten muss.
Zu Harrys besten Freunden gehört neben Ron auch Hermine Jean Granger. Sie ist die einzige Tochter von Zahnärzten und damit muggelstämmig. Zum Zeitpunkt von „Harry Potter und der Feuerkelch“ ist sie bereits 15 Jahre alt. Sie hat braune Augen und lockige Haare. Ihr markantestes Merkmal sind ihre hervorstehenden Schneidezähne. Zusammen mit Harry und Ron ist sie im Haus Gryffindor. Sie ist wissbegierig und fleißig. Als sie erfahren hat, dass sie eine Hexe ist, lernte sie bereits vor Schulbeginn alle Schulbücher auswendig und verbringt ihre Freizeit am liebsten in der Bibliothek. Mit ihrem Wissen hilft sie Harry oft aus misslichen Lagen. Allerdings ist sie auch als Streberin und Besserwisserin verschrien. Als Muggelstämmige wird sie von manchen Magiern nicht als reinrassig betrachtet und dadurch Opfer von Rassismus. Sie selbst gründet in diesem Band eine soziale Organisation, die sich für die Rechte von Hauselfen einsetzt, die versklavt und für ihre Arbeit nicht entlohnt werden. Auch wenn Hermine streckenweise anstrengend ist, vor allem, wenn sie ihren Freunden droht sie zu verpetzen, mag ich sie im Großen und Ganzen recht gerne. Sie ist sehr intelligent und strebsam, für ihr Alter reif und lässt sich bei Hänseleien nicht provozieren. Auch ihr soziales Engagement ist bewundernswert. Wären alle Menschen etwas mehr wie sie, wäre die Welt ein besserer Ort.
Mit dem Trimagischen Turnier tauchen auch erstmals andere Zauberschulen als Hogwarts auf, was eigentlich nur logisch ist, denn Zauberer gibt es auf der ganzen Welt und nach Hogwarts scheinen nur britische Zauberschüler zu gehen. Insgesamt sind sieben Zauberschulen bekannt, davon drei in Europa, zwei in Amerika, eine in Asien und eine in Afrika. Laut Rowling sollen viele heranwachsende Zauberer Hausunterricht bekommen und nur wenige Länder nutzen Internate, da diese einen höheren Kostenfaktor bedeuten. In Deutschland steht beispielsweise keine Zauberschule. Die teilnehmenden Schulen am Trimagischen Turnier sind allesamt aus Europa. Neben Hogwarts treten Beauxbatons aus Frankreich und Durmstrang an. Die Lokalisation Durmstrangs ist übrigens umstritten, so klingen die Namen des Schuldirektors Igor Karkaroff oder des berühmtesten Schülers Viktor Krum arg nach Osteuropa, laut Rowling stehe die Schule aber im Norden Skandinaviens. In den meisten Quellen ist von Nordost-Europa die Rede, was zum Beispiel Litauen, Lettland oder Estland wären. Im Gegensatz zur Darstellung in den Filmen, ist weder Durmstrang eine reine Jungenschule, noch Beauxbatons eine reine Mädchenschule, auch wenn die jeweiligen Geschlechter dort zu dominieren scheinen. Durmstrang ist eine besonders fragwürdige Zauberschule, wird sie doch von einem ehemaligen Todesser geleitet, der der Rassenideologie weiterhin folgt und keine muggelstämmigen Kinder an seiner Schule aufnimmt.
„Harry Potter und der Feuerkelch“ ist der vierte von sieben Bänden, an dem bereits ein gewisser Reifeprozess zu spüren ist. In Kräuterkunde fällt der Name Eloise Midgeon, eine Schülerin, die Probleme mit Pickeln hat, spätestens ab dem Weihnachtsball geht es um das erste Interesse am anderen Geschlecht und der Partnerwahl. Auch die kindliche Leidenschaft für Spielereien und Süßigkeiten schwindet langsam, während parallel die Atmosphäre immer düsterer wird. Sprich, die Pubertät ist gerade im vollen Gang, die infantil kunterbunte Welt verblasst immer weiter.Insgesamt braucht der vierte Teil der Saga etwas zu lange, um in Fahrt zu kommen. Erst ab etwa der Hälfte findet die erste Prüfung des Trimagischen Turniers statt. Danach steigt das Tempo stark an und die Ereignisse überschlagen sich, die Spannung erreicht ihren Höhepunkt und die Seiten fliegen förmlich dahin. Das Ende war mir durch den Film zwar bekannt, nichtsdestotrotz war es fesselnd. Es war außerdem das tragischste und düstersten Enden bisher und schließt damit geschickt den Kreis zum ersten Kapitel.
„Harry Potter und der Feuerkelch“ wird immer als der Band mit dem Trimagischen Turnier in Erinnerung bleiben und allein das macht ihn zu etwas ganz Besonderem. Er läutet als mittlerer Band die Halbzeit der Saga ein und bedeutet einen Wendepunkt, der in eine dunklere Zeit führen wird. Trotzdem lässt der Plot sich ungewohnt viel Zeit, um richtig in die Gänge zu kommen. Der vierte Band von Joanne K. Rowling hat mir sehr gut gefallen und Jim Kay setzt dem Ganzen mit seinen liebevollen Illustrationen noch die Krone auf, von denen ich mir allerdings zwischendurch doch etwas mehr gewünscht hätte. Das Urban Fantasy-Jugendbuch kommt aber nicht ganz an den direkten Vorgänger heran, weshalb ich insgesamt vier von fünf Federn vergebe.
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und die Kammer des Schreckens
(11.463)Aktuelle Rezension von: LeseMaus1995Rezension zu
Harry Potter und die Kammer des SchreckensBand 2 von 7 der Harry Potter Reihe
Autorin: J.K. Rowling
Verlag: CARLSEN Verlag (deutsche Ausgabe)
ET: 21. März 1999
Seitenanzahl: 352 SeitenKlappentext:
Endlich wieder Schule! Einen solchen Seufzer kann nur der ausstoßen, dessen Ferien scheußlich waren: Harry Potter. Doch wie im vergangenen Schuljahr stehen nicht nur Zaubertrankunterricht und Verwandlung auf dem Programm. Ein grauenhaftes Etwas treibt sein Unwesen in der Schule. Wird Harry mit Hilfe seiner Freunde Ron und Hermine das Rätsel lösen und Hogwarts von den dunklen Mächten befreien können?
Meine Meinung:
Ich liebe die Filme von Harry Potter und lese nun auch endlich zum ersten Mal diese Bücher. Und was zu Beginn sehr ungewohnt und mir seltsam rüberkam, ist jetzt doch einfach wie nach Hause kommen. Ich liebe die Welt von Harry Potter und freue mich einfach so darüber, dass ich mein Wissen mit diesen Büchern noch erweitern kann.
Der Schreibstil war zu Band 1 noch ungewohnt und auch seltsam, aber ich habe mich bereits daran gewöhnt und man sollte dabei auch nicht vergessen, dass die Bücher vor über 20 Jahren für Kinder geschrieben wurden.
In der heutigen Zeit könnte man sich nun darüber aufregen, wie herablassend manche Beschreibungen der Charaktere sind und auch das z.B. Mr Weasley auf Mr Malfoy losgegangen ist uns sich die beiden geprügelt haben. (Generell kommt es öfters vor, dass jemand jemanden schlagen möchte.)
Aber so war das einfach damals! Daher kein Vergleich mit den heutigen Büchern und ich weiß, wer die Filme liebt, der wird auch in den Büchern ein Zuhause finden.Auf die Geschichte und auf die Charaktere werde ich in meinen Rezensionen jetzt nicht eingehen. Ich denke, jeder hat schon mal was von Harry Potter gehört und wer sich diesem Universum anschließen möchte, sollte mit den Filmen beginnen und wenn diese gefallen, dann auch gerne die Bücher zur Hand nehmen.
Ich persönlich habe es sehr gemocht und fand sogar in Band 2 manche Stellen im Film einfach besser wie im Buch.
Bestes Beispiel ist hier das Geschehen in der Kammer des Schreckens. Harry gegen die Schlange.
Im Film einfach nur WOW! Im Buch leider doch sehr schnell mit einer Lösung abgehandelt und weniger spektakulär.
Daher finde ich sowohl Bücher als auch Filme einfach super und ein Universum, in das ich gerne wieder zurückkehre. - Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Orden des Phönix
(9.903)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraNeben der Harry Potter-Saga, die bekanntlich aus sieben Bänden besteht, hat Joanne K. Rowling in Kooperation mit Jack Thorne 2016 auch das Drama „Harry Potter und das verwunschene Kind“ veröffentlicht, das einen Tag zuvor in London uraufgeführt wurde und das teilweise auch als „Harry Potter Teil Acht“ angepriesen wurde. Das ist jedoch so nicht korrekt, da es zwar spielt, wenn Harry erwachsen ist, im Fokus liegt aber vielmehr sein Sohn Albus. Außerdem ist das Buch ein Drama, sprich ein Drehbuch für ein Theaterstück und somit nicht mit einem Roman zu vergleichen. Die Kritiken fielen auch eher mäßig aus, viele Fans zeigten sich enttäuscht. Wer sich das Theaterstück anschauen möchte, kann sich auf März 2020 freuen, wenn es in Hamburg auch auf Deutsch aufgeführt werden soll. Ich habe vorerst den fünften Band „Harry Potter und der Orden des Phönix“ aus dem Jahr 2003 gelesen.
Nach der Rückkehr des dunklen Zauberers Lord Voldemort hat sich das Leben für den inzwischen 15-jährigen Zauberschüler Harry Potter stark verändert. Zwar muss er die Sommerferien wieder bei seinen unausstehlichen Muggelverwandten, den Dursleys verbringen, doch plötzlich muss er sich gegen zwei Dementoren wehren und erhält umgehend den Schulverweis. Dieser wird jedoch kurz darauf wieder aufgehoben, weil er zu einer Gerichtsverhandlung im Zaubereiministerium geladen wird. In der Zwischenzeit lebt Harry mit seinen besten Freunden Ron und Hermine im Grimmauldplatz 4, dem Hauptquartier des Orden des Phönix, einem Zusammenschluss erwachsener Zauberer, die den Aufstieg Voldemorts unbedingt verhindern wollen.
„Der bislang heißeste Tag des Sommers neigte sich dem Ende zu und eine schläfrige Stille lag über den großen wuchtigen Häusern des Ligusterwegs.“, ist der mit Abstand unspektakulärste erste Satz der Buchreihe bisher. Wieder berichtet der auktoriale Erzähler im Präteritum und wie gewohnt beginnt die Geschichte am Anfang der Sommerferien. Mit über 1000 Seiten ist „Harry Potter und der Orden des Phönix“ der längste Teil der gesamten Saga. Das kommt leider nicht zwingend einem längerem Lesegenuss zu Gute, denn zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte langatmig wird.
Rowlings Schreibstil wird von Buch zu Buch bekanntlich reifer. Diese Mal verstrickt sie sich aber zu sehr in irrelevanten Details, manche Kapitel wirken wie reiner Füllstoff und haben erstmals auch nicht versteckte Hinweise auf den Fortgang des Plots. Während in den vorherigen Bänden die Monate manchmal nur so vorbeirauschten, wird hier gefühlt jeder einzelne Tag pedantisch ausgeführt, sodass der Leser mit den Schülern in einem ermüdenden Alltagstrott versinkt. So ist nach knapp 400 Seiten erst Anfang Oktober, obwohl im Plot im Vergleich zu den Vorgänger wenig passiert ist. Die Spannung bleibt da leider auf der Strecke.
Der fünfte Band spielt im Schuljahr von 1995, in dem Harry 15 Jahre alt ist. Noch nie zuvor war er als Charakter so anstrengend. Er ist vorlaut, aufbrausend und schlichtweg pubertär. Sein Verhalten ist nicht nur für seine Freunde, sondern auch für Leserinnen und Leser eine kleine Herausforderung. Doch nicht nur bei ihm zeigen sich dunkle Charakterzüge. Auch Sirius Blacks und Albus Dumbledores Fassaden bekommen Risse. Die gesamte Atmosphäre wird grauer und finsterer. Es scheint, als würde Harry seine Kindheit hinter sich lassen und in die harte Realität der Erwachsenen wachsen.
Ein weiterer Charakter, der nicht gerade Sonnenschein in diese Geschichte bringt, ist Harrys neue Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste, Dolores Umbridge. Sie wird als kleine Frau beschrieben, die optisch an eine Kröte erinnere mit wabbeligen Wangen, Glubschaugen und einem breiten Mund. Außerdem hat sie lockige Haare mit einer großen schwarzen Schleife darin, die einer überdimensionale Fliege ähneln soll. Sie hat einen ungewöhnlich kurzen Zauberstab und eine Vorliebe für Kitsch. So trägt sie beispielsweise eine rosa Plüschjacke und an ihrem Wurstfingern altmodische Ringe. In ihrem Büro hängen Wandteller mit Katzenbabys, die unterschiedliche Schleifen tragen. Die Tische sind mit Spitzendecken belegt. Zudem spreche sie in einer sehr hellen Mädchenstimme. Auf den ersten Blick wirkt Umbridge also recht unschuldig, doch diese Frau ist nicht umsonst die meist gehasste Figur aus „Harry Potter“. Als Harry im Unterricht erzählt, dass Lord Voldemort zurück gekehrt und eine Bedrohung für die Zaubererwelt ist, tut sie dies als Lüge ab und lässt Harry zur Strafe nachsitzen. Sie verwendet als Mitarbeiterin des Zaubereiministeriums unlautere Mittel, um ihren Willen zu bekommen. Obwohl die Zeichen der Rückkehr Voldemorts eindeutig sind, wird sie vom Ministerium und einem Großteil seiner Mitarbeiter, dem Tagespropheten sowie einigen Zauberern, die nicht zuletzt von den Medien manipuliert wurden, vehement abgestritten. Alle, die das Gegenteil behaupten, allen voran Harry und Dumbledore, werden als Lügner oder Spinner abgetan. Dabei ist fraglich, ob Zauberer wie Cornelius Fudge, es tatsächlich nicht glauben oder es eher nicht wahrhaben wollen. In ihrer neutralen und untätigen Positionen tragen sie eine Mitschuld am Aufstieg Voldemorts. Dieses politische Verhältnis erinnert, so fremd das im ersten Moment klingt, an den Klimawandel, der längst wissenschaftlich erwiesen ist. Die Debatte wird aber immer noch von Leugnern und Untätigen dominiert, wodurch wertvolle Zeit verstreicht und das Problem sich verstärkt. Auch hier fragt man sich, ob diese Menschen das trotz aller Evidenz nicht verstehen können, das Ausmaß nicht begreifen oder nicht aus ihrer Komfortzone heraus kommen wollen.
Der erheblichste Kritikpunkt ist aber, dass diesem Harry Potter-Band erstmalig der sogenannte rote Faden fehlt. In jedem anderen Band gab es ein Geheimnis oder ein Rätsel, das Harry versucht während des Schuljahrs mit seinen Freunden zu lösen und so schrittweise auf das Finale zusteuert. So geht es im ersten Band natürlich um den Stein der Weisen, im zweiten Band ist die Frage, wer die Bewohner Hogwarts‘ versteinert und im zuletzt gelesenen Band „Harry Potter und der Feuerkelch“ ist das Trimagische Turnier das Grundmotiv des Plots. Zwar hat Harry nachts Visionen, das reicht aber nicht aus, um eine einem Puzzle ähnelnde Struktur aufzubauen, zumal diese Träume repetitiv sind, im Zaubereiministerium spielen und den Fokus auf Hogwarts damit entrückt, obwohl die Schule der größte Handlungsort bleibt.
Das Ende bringt dann aber endlich die Spannung, die ich so lange vermisst hatte. Es entschädigt ein wenig den ermüdenden Mittelteil und kann mit Action, aber auch mit Emotionen punkten.
George Weasley hat es im zwölften Kapitel „Professor Umbridge“ sehr treffend formuliert: „‚Jedenfalls ist das fünfte Jahr ein einziger Alptraum‘“. Leider hat er recht, denn „Harry Potter und der Orden des Phönix“ ist der bisher schlechteste Teil der Saga. Die Kombination aus einem pubertierendem Harry, der grausamsten Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste, einem verhältnismäßig inhaltsarmen Plot und mangelndem Grundmotiv machen das Urban Fantasy-Jugendbuch zu einer Hürde für die Leserschaft. Die Atmosphäre ist hauptsächlich grau und hoffnungslos. Dem aufregendem Finale kann es da schlichtweg nicht gelingen alles auszubügeln. Eine Freundin von mir sagte neulich: „Der fünfte Teil von Harry Potter ist das längste Buch, aber der kürzeste Film und das sagt schon sehr viel über die Qualität des Buches aus.“. Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen, deswegen erhält „Harry Potter und der Orden des Phönix“ von Joanne K. Rowling zwei von fünf Federn.
- Mona Kasten
Save Me: Special Edition
(3.433)Aktuelle Rezension von: LeseMaus1995Rezension zu
Save MeBand 1 von 3 der Maxton Hall Reihe
Autorin: Mona Kasten
Verlag: LYX
Seitenanzahl: 416 Seiten (Print-Ausgabe)
ET: 23.02.2018Klappentext:
Sie kommen aus unterschiedlichen Welten.
Und doch sind sie füreinander bestimmt.
Geld, Glamour, Luxus, Macht - all das könnte Ruby Bell nicht weniger interessieren. Seit sie ein Stipendium für das renommierte Maxton Hall College erhalten hat, versucht sie in erster Linie eins: ihren Mitschülern so wenig wie möglich aufzufallen. Vor allem von James Beaufort, dem heimlichen Anführer des Colleges, hält sie sich fern. Er ist zu arrogant, zu reich, zu attraktiv. Während Rubys größter Traum ein Studium in Oxford ist, scheint er nur für die nächste Party zu leben. Doch dann findet Ruby etwas heraus, was sonst niemand weiß - etwas, was den Ruf von James‘ Familie zerstören würde, sollte es an die Öffentlichkeit geraten. Plötzlich weiß James genau, wer sie ist. Und obwohl sie niemals Teil seiner Welt sein wollte, lassen ihr James - und ihr Herz - schon bald keine andere Wahl ...Meine Meinung:
Ich bin etwas spät dran, was den Hype der Serie und der Bücher angeht. Aber ich habe an einem Wochenende die Serie durchgesuchtet und musste natürlich danach sofort das Buch dazu lesen. Innerhalb weniger Tage war auch das verschlungen und Band 2 werde ich wohl auch die nächsten Tage beenden.Daher ja, ich bin auf den Hype-Zug aufgesprungen, wenn auch etwas später als andere.
Es gibt (natürlich) gewisse Unterschiede vom Buch zur Serie. Teilweise hat mir die Lösung im Buch besser gefallen, aber es gab auch Momente, wo ich es in der Serie besser fand. Daher kann ich beides wirklich nur sehr empfehlen, wenn man Highschool-Setting mit reichen Kids und das übliche Jugenddrama mag.
Ebenso mochte ich die Charaktere sehr gerne. James ist zu Beginn und auch zum Schluss ein ganz schöner Idiot, aber er hat auch seine guten Momente, in denen ich ihn am liebsten selbst geküsst hätte.
Ruby war mir von Beginn an sehr sympathisch. Sie ist ehrgeizig und weißgenau, was sie will. Außerdem fand ich die Momente mit ihrer Familie einfach zuckersüß. Es ist einfach ein harmonisches und liebevolles Familienzusammenleben.Auch merken wir, dass sich Ruby in ihrer Einstellung etwas ändert und sie nicht mehr nur strickt Familienleben und Maxton Hall trennt, sondern auch zulässt, dass Lin - ihre beste Freundin - immer mehr sich ins Familienleben einfügt.
Diese Charakterentwicklung mochte ich sehr gerne.Der Schreibstil von Mona Kasten hat mir gefallen, es war mein erstes Buch von ihr, aber ich werde mir künftig auch die anderen Bücher von ihr näher ansehen. Außerdem hat es mir sehr gefallen, dass sowohl aus Rubys Sicht, als auch aus der Sicht von James die Geschichte erzählt wurde. So konnte man beide Sichten immer sehr gut verstehen und nachvollziehen.
Generell hab ich dieses Buch einfach geliebt und mit Ruby und James mitgefiebert, mitgeweint und mich für die beiden gefreut.
Für mich war es ein Highlight und wer die Bücher lesen möchte, kann sich über die Serie erstmal einen ersten Eindruck holen und schauen, ob das was für einen ist. - Joanne K. Rowling
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes
(9.791)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraGefühlt hatte ich kaum mit der Harry Potter-Saga begonnen, da halte ich auch schon den letzten Band in den Händen. Mit „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ endet die Jugendbuchreihe nach zehn Jahren und sieben Bänden, wobei ich nur wenige Monate gebraucht habe. Ich bin etwas traurig, dass es schon vorbei sein soll, andererseits aber auch ein wenig stolz, dass ich die Reihe von Joanne K. Rowling abschließen werde, um anschließend von mir behaupten zu können, selbstverständlich „Harry Potter“ gelesen zu haben. „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ erschien 2007 auf Deutsch und wurde weltweit geschätzt 50 Millionen Mal verkauft, übrigens weniger als halb so oft wie der erste Band.
Nach Albus Dumbledores Tod ist für den fast 17-jährigen Harry Potter und die Zaubererwelt nichts mehr wie vorher. Kein Ort scheint für Harry sicher zu sein, weder das Haus der Dursleys, dessen Schutzzauber an seinem 17. Geburtstag brechen wird, noch Hogwarts. Übergangsweise verbringt er den Rest der Sommerferien im Fuchsbau, wo Fleur Delacour und Bill Weasley ihre Hochzeit feiern. Doch auch die Feier ist nicht sicher vor den dunklen Zauberern. Für Harry, Ron und Hermine steht fest, dass sie nicht nach Hogwarts zurückkehren werden, sondern sich gemeinsam auf die Suche nach den verbleibenden Horcruxen machen, um Voldemorts Macht zu schwächen und ihn endgültig zu besiegen.
Der Anfang kommt nicht wie in den vorherigen Bänden direkt mit einem Einleitungssatz, sondern mit zwei Zitaten daher. Es scheint, als würde Rowling damit versuchen das Buch reifer, erwachsener, vielleicht auch literarisch wertvoller wirken zu lassen. Das erste Zitat ist aus „Das Opfer am Grabe“ von Aischylos, das zweite aus „Früchte der Einsamkeit“ von William Penn. Aischylos war einer der drei großen Dichter der griechischen Tragödie, dessen bekannteste Werke „Die Perser“ und die „Orestie“ sind. William Penn war ein britischer Kolonialist, der den Bundesstaat Pennsylvania gründete. Er verfasste außerdem einige Werke, von denen „Früchte der Einsamkeit“ das umfangreichste und bekannteste ist.
Danach beginnt das erste Kapitel „Der Dunkle Lord erhebt sich“ wie gewohnt im Präteritum und mit dem auktorialen Erzähler. Auch hier wendet er sich nicht sofort Harry zu, sondern Severus Snape, der ein Treffen von Lord Voldemort und den Todessern besucht. „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ lässt als einziges Buch der Reihe sein Setting von Hogwarts und einem, mehr oder minder, geregeltem Schulalltag zurück. Unterrichtsstunden, Quidditchspiele oder Ausflüge nach Hogsmeade sind passé. Vielmehr reisen Harry und seine Freunde durch halb Großbritannien auf der Suche nach den Horcruxen, die Splitter von Voldemorts Seele beinhalten. Die sonst relativ harten Konturen der Urban Fantasy-Welt verschwimmen stärker. Das macht den Plot so unsicher und düster wie keinen zuvor.
Der Tod ist hier ein zentrales Motiv und allgegenwärtig. Rowling betonte in Interviews, dass sie in dieses Buch das Thema noch stärker einbinden wollte. Todesangst, Nahtoderfahrungen oder die Mortalität spielen hier eine Schlüsselrolle. Auch Trauer um Verstorbene wird sehr hervorgehoben, so besuchen Harry und Hermine zum ersten Mal das Grab seiner Eltern in Godric‘s Hollow. Die Heiligtümer des Todes sind ebenfalls essenziell für die Story. Außerdem hat Harry von Hagrid zu seinem 17. Geburtstag einen magischen Eselfellbeutel geschenkt bekommen, den nur der Besitzer öffnen kann. Darin bewahrt er verschiedene persönliche Gegenstände auf: den goldenen Schnatz als Erbstück von Dumbledore, eine zerbrochene Spiegelscherbe von Sirius, den Brief seiner Mutter an Sirius und kurzfristig auch das Auge von Mad-Eye Moody. Jeder Gegenstand symbolisiert einen verstorbenen Charakter, der Harry nah stand. Besonders um Dumbledore trauert Harry sehr. Er fühlt sich allein gelassen, sein Kummer mischt sich mit Wut und der leisen Hoffnung, sein Tod sei nur ein Bluff, alles Teil seines Planes Voldemort zu vernichten. Doch Harry erfährt auch immer mehr über Dumbledores geheimnisumwobenes Privatleben und Zweifel kommen auf, ob der Mann, in dem Harry stets eine Vaterfigur gesehen hat, wirklich so unfehlbar war, wie er glaubte.
Ein weiteres Motiv, das von Folter und Angst geprägt ist, ist der durch Voldemort verursachte politische Wandel in ein rechtspopulistisches System. Er und seine Anhänger sind überzeugt von ihrer Rassenideologie und ihrer angeborenen Überlegenheit. Für sie sind Muggel und muggelgeborene Zauberer minderwertige Menschen, die sich den reinblütigen Zauberern unterordnen müssen. Die Umsetzung dieses Vorhabens weist unübersehbare Parallelen zum Beginn des Holocausts auf. Beides beginnt unmittelbar nach deren Machtübernahme. Juden oder Muggelgeborene akademischen Standes werden aus ihren Berufen gedrängt, später erhalten auch Beamte Berufsverbote. Propaganda zur Diffamierung der Verfolgten wird veröffentlicht. Die Volkszählung im Juni 1933 war statistische Grundlage für den Holocaust, bei Harry Potter wird im Kapitel „Das Bestechungsgeschenk“ im Tagespropheten zur „Registrierung der Muggelstämmigen“ aufgerufen. Ferner heißt es in dem Zeitungsartikel „Das Zaubereiministerium führt eine Überprüfung der so genannten Muggelstämmigen durch, um zu klären, wie sie in den Besitz magischer Geheimnisse kamen.“, was eine völlig unglaubwürdige Begründung ist. Bei der Verfilmung dieser Szenen werden die Flugblätter sogar mit der Schriftart Tannenberg gezeigt, die damals als Akzidenzschrift im Dritten Reich verwendet wurde und damit nach wie vor in Verbindung gebracht wird. Im übertragenden Sinne ist Voldemort also Hitler.
Trotz der finsteren Motive gibt es für den Protagonisten aber auch immer wieder kleine hoffnungs- und liebevolle Momente. Nach sieben Bänden ist die Erwartungshaltung an ein gewaltiges Finale enorm hoch. Richtung Ende wird aber auch deutlich, dass Rowling den kompletten Plot von Anfang bis Ende detailliert durchdacht hat. Sie fügt die Saga wie ein riesiges Puzzle Stück für Stück zusammen, immer wieder wird etwas offenbart, worauf man schon in den anfänglichen Bänden gestoßen ist, ohne zu ahnen, dass es kleinere Hinweise von größerer Bedeutung sind. So viel Zeit und Herzblut stecken nur wenige Autoren in ihre Geschichten.
Mit über 750 Seiten ist dieser Band der zweitlängste der Jugendbuchreihe. Dementsprechend lässt das Ende auf sich warten, gerade in der hinteren ersten Hälfte gibt es gewisse Längen. Das Finale entschädigt dann aber doch, denn es wird alles geboten: atemberaubende Duelle, Emotionen aber auch das Todesmotiv wird wieder aufgegriffen, denn viele Charaktere und Freunde von Harry überleben die Schlacht von Hogwarts nicht. Gerade diese Bittersüße macht dieses Ende zu einem der besten, die ich bisher gelesen habe. Ein Manko bliebt aber doch, denn ich bin relativ unzufrieden mit den Paaren, die Rowling gebildet hat und die in meinen Augen einfach nicht gut zusammen passen. Es wirkt alles zu gewollt, aber leider nicht harmonisch.
„Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ von Joanne K. Rowling ist ein würdiges Ende für eine absolut zeitlose Jugendbuchreihe. Erwachsene Motive treffen auf viel Hingabe zum Detail und ein großartiges Ende. Nichtsdestotrotz konnte es mich nicht so sehr fesseln wie manche vorangegangenen Bände. Sei es das entrückte Setting, die anfänglichen Längen oder die disharmonischen Pärchen. Der Lesefluss kam schwer in die Gänge. Deswegen erhält der letzte Band der Harry Potter-Saga von mir gute drei von fünf Federn. Ich kann jetzt von mir behaupten, durch die Bücher ein kleiner „Potterhead“ geworden zu sein.
- George Orwell
1984
(4.208)Aktuelle Rezension von: SeitenwindIrgendwie seltsam, dass man ein Buch so gerne lesen kann und will, obwohl es "immer schlimmer wird". Aus meiner Sicht ist garnicht so sehr die Story das Fesselnde, sondern der Sprachstil. So etwas habe ich noch nie erlebt. Sogar monotone, repetitive Aussagen und Ausrufe haben ihren Reiz nach dem 40. Mal Lesen, weil sie perfekt erörtert und geordnet sind. Das dystopische Mindset ist zeitlos und meiner Ansicht nach erkenntnisreich aufgedröselt und zwischen den Zeilen erklärt. Das Buch werde ich in Originalsprache in ein paar Jahren nochmal lesen.
- Anna Todd
After love
(2.686)Aktuelle Rezension von: Wauwuschel“After Love” von Anna Todd setzt die turbulente Geschichte von Tessa und Hardin fort, verliert jedoch deutlich an Schwung. Während die vorherigen Bände durch emotionale Intensität und packende Konflikte überzeugten, zieht sich die Handlung in “After Love” unnötig in die Länge. Die ständigen Auseinandersetzungen und Versöhnungen zwischen den Hauptfiguren wiederholen sich zunehmend, ohne wesentliche Fortschritte oder neue Impulse. Statt die Beziehung von Tessa und Hardin auf eine tiefere Ebene zu bringen, bleibt die Handlung oft in endlosen Streitereien und Missverständnissen stecken, was das Lesen ermüdend macht.
Obwohl Todd weiterhin die Emotionen der Charaktere gut einfängt und einige interessante Wendungen einbaut, fehlt es dem Buch an der Frische und Dynamik, die die Serie einst so fesselnd machte. “After Love” bleibt zwar für Fans der Reihe lesenswert, enttäuscht aber durch seinen langatmigen Plot, der die Spannung und das Interesse nur schwer aufrechterhalten kann.
Drama, Drama und noch mehr Drama; Mehr ist nicht mehr drin und der Hype wird von der Autorin zwanghaft weitergeführt. Nach diesem Band kann die Reihe eigentlich abschließen.
- Kerstin Gier
Rubinrot
(14.276)Aktuelle Rezension von: alice_through_the_looking_glassSeit Jahrhunderten wird unter den Frauen der Familie Montrose ein gut gehütetes Geheimnis vererbt: ein bestimmtes Gen, das es einigen wenigen Familienmitgliedern ermöglicht, durch die Zeit zu reisen. Durch hochkomplexe mathematische Berechnungen gelang es Isaac Newton herauszufinden, welche der im 21. Jahrhundert lebenden jungen Frauen in der Lage sein würde, durch die Zeit zu springen. Allerdings taucht die falsche der beiden Cousinen in der Vergangenheit auf, die 16-jährige Gwendolyn Shepherd.
Sie wäre zufrieden gewesen, wenn sich ihre Abenteuer auf den Schulalltag an der St. Lennox High School oder aufregende Kinoabende mit ihrer besten Freundin Leslie beschränkt hätten. Doch nun muss sie sich mit der unheimlichen Sekte des Grafen von Saint Germain, schrulligen Geistergestalten und einem männlichen Genträger der Familie de Villiers herumschlagen...
Vor einigen Jahren habe ich mir mit einer guten Freundin die Verfilmungen der Edelstein-Trilogie angesehen. Ich mochte die Filme sehr, aber mehrere Freundinnen meinten, ich solle doch die Bücher lesen, denn die seien (wie so oft) viel besser.
"Rubinrot" habe ich an einem Tag gelesen und es hat mir sehr gefallen.
Kerstin Giers ganz eigener Humor, den treue Leser*innen schon aus ihren anderen Jugendbüchern kennen, fließt auch hier mit ein. Ich musste an vielen Stellen schmunzeln und lachen und konnte mir viele Szenen bildlich vorstellen.Besonders gut hat mir der Handlungsort gefallen, London ist die perfekte Kulisse für Gwendolyns Geschichte. Mit den vielen wichtigen historischen Ereignissen, die sich dort bereits zugetragen haben, hatte Kerstin Gier eine gute Grundlage, um der Geschichte viel Spannung zu verleihen.
Die verschiedenen Charaktere sind wunderbar, viele habe ich ins Herz geschlossen. Sowohl die Menschen als auch die mystischen Wesen. Und auch die Bösewichte sind gut getroffen. Sie sind spannend, gruselig und mit dem Humor, den man durch Gwendolyns Sichtweise unweigerlich erfährt, hin und wieder durchaus auch lustig.
Dabei sind nur wenige Charaktere von einem stumpfen Schwarz-Weiß-Denken geprägt. Gerade Gwendolyns Cousine Charlotte ist eine spannende Figur, die sich entgegen der anfänglichen Vermutungen verhält.Das Konzept der Zeitreise und wie es hier erklärt und dargestellt wird, war für mich ziemlich erfrischend. Soweit ich mich erinnern kann, ist "Rubinrot" neben "Zeitreise mit Hamster" von Ross Welford und "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" von J.K. Rowling eines der wenigen Bücher, die ich bisher zum Thema Zeitreisen gelesen habe. Die Vererbbarkeit des Zeitreisens und das Elapsieren mit dem Chronographen sind sehr packend und fesseln die Lesenden an die Geschichte.
Die Ähnlichkeit zu William Shakespeares "Romeo und Julia" ist mir nicht entgangen, tut dem Buch aber keinen Abbruch. Gwendolyn und Gideon stammen aus zwei Familien, die einander nicht besonders zu mögen scheinen und versuchen, diesen Zwist an die nächste Generation weiterzugeben. Das gelingt aber nicht so recht und so lässt uns die Autorin mitfiebern, wie Gwendolyn und Gideon sich oft streiten und sich bald gar nicht mehr so lästig finden.
Ich empfehle das Buch allen mysteryliebenden Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren. Auch oder gerade denen, die den Film schon gesehen haben. Denn das Buch bringt viel mehr Tiefe in die Geschichte und ihre Charaktere. Außerdem verpasst man als Filmfan einige lesenswerte Details...
- Ken Follett
Die Säulen der Erde
(6.219)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDer Herbst ist da und ich freue mich richtig auf die spooky Season mit Kürbissen, Tee und Cinnamon Rolls. Packt die Duftkerzen und Kuschelsocken aus: jetzt treffen düstere Fantasy-Werke auf Thriller und Horror! Aber auch historische Romane passen wunderbar zu verregneten Herbsttagen, deswegen habe ich mir im Rahmen der Lesechallenge (noch für den August, ups) ein Buch von einem Autoren ausgesucht, den ich noch nie gelesen habe: Ken Follett. Die Säulen der Erde gilt als DER historische Roman schlechthin und wird, trotz seines Alters, immer noch hoch gelobt. Inzwischen hat der 1990 erschienene Roman mit Die Tore der Welt und Das Fundament der Ewigkeit zwei Fortsetzungen. Der vierte Band der Kingsbridge-Reihe mit dem Titel Die Waffen des Lichts ist vor Kurzem veröffentlicht worden und bereits auf Platz 1 der Spiegel-Bestsllerliste eingestiegen. Da die Zeitsprünge zwischen den Bänden aber so groß sind, dass die handelnden Figuren andere sind, lassen sich die Bücher unabhängig voneinander lesen.
Auf der Suche nach Arbeit ziehen der Steinmetz Tom Builder, seine schwangere Frau Agnes und seine Kinder Alfred und Martha im Jahr 1135 durch südenglische Grafschaften. Halb erfroren und verhungert sucht Tom im Winter nach einer Anstellung, doch trotz seiner Erfahrung wird er jedes Mal fort geschickt. Als Agnes eines nachts die Fruchtblase platzt und sie auf dem gefrorenen Waldboden einen Jungen zur Welt bringt, stirbt sie an den Nachblutungen. Mit ihren letzten Atemzügen nimmt sie Tom das Versprechen ab, seinen Lebenstraum zu erfüllen und als Baumeister eine Kathedrale zu errichten. Dem Hungertod nah kann er dieses Ziel jedoch nur erreichen, wenn er kein weiteres Kind durchfüttern muss. Und so muss er sich entscheiden, was ihm wichtiger ist: das Leben seines neugeborenen Sohnes oder der Traum von einer Kathedrale zu Gottes Ehren.
„Die kleinen Jungen waren die ersten, die zum Richtplatz kamen.“, ist der erste Satz des Prologs. Romantisierende Vorstellungen vom Mittelalter werden sofort zerschlagen, wird doch sowohl in der ersten Szene eine öffentliche Hinrichtung gezeigt, als auch der boshafte Charakter der kleinen Jungen, die aus reinem Voyeurismus dem Spektakel beiwohnen. Vieles bleibt im Unklaren: Wer wurde dort hingerichtet? Was war sein Vergehen? Und wer ist die junge Frau mit den goldenen Augen, die die Männer mit Hühnerblut bespritzt? Auf all das werden hier auf fast genau 1150 Seiten früher oder später Antworten gefunden. Dieser Roman ist demnach keiner, den man an einem Abend weglesen kann. Die Säulen der Erde ist in sechs Teile unterteilt, die hier als Bücher bezeichnet werden. Das Buch selbst besteht demnach aus sechs Büchern und gerade einmal 18 Kapiteln. Ein Kapitel ist hier also eine Tagesaufgabe. Insgesamt erstreckt sich die erzählte Zeit von 1135-1174.
Zu den Protagonisten gehören Tom Builder, Jack Jackson, Aliena von Shiring, William Hamleigh und Philip von Gwynedd. Als Erstes lernt der Leser Tom kennen, einen Steinmetz mittleren Alters, der ein starker, ehrlicher und gescheiter Mann ist. Seine Pflichten als Familienvater nimmt er sehr ernst. Er ist ein Visionär, der von der Errichtung einer majestätischen Kathedrale träumt. Für seinen Traum kämpft er verbissen und unnachgiebig jahrzehntelang. Auch wenn er weiß, dass er die Fertigstellung nicht mehr erleben wird, bringt ihn nichts davon ab, der Welt auf diesem Weg sein Vermächtnis zu hinterlassen. Dennoch ist er kein sogenannter weißer Charakter ohne Makel. Vielmehr ist auch er getrieben von der Lust für eine andere Frau, lässt sein Neugeborenes im Wald zurück und hat einen blinden Fleck für das Fehlverhalten seines Sohns Alfred. Aber gerade diese Fehler sind es, die ihn und die anderen Figuren des Romans so lebendig und greifbar machen.
Folletts Schreibstil mag am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig sein, vor allem wenn man selten historische Romane liest. Nach einigen Seiten verliert man sich aber in der bildhaften und reichhaltigen Sprache. Insbesondere architektonische Details von Kirchen, Kathedralen und Burgen erschaffen ein wunderbar immersives Bild. Auch die Dialoge sind raffiniert und geprägt von politischen Intrigen sowie kirchlichen Konflikten. Die Figuren sind vielschichtig und ihre Beziehungen zueinander im stetigen Wandel. Dementsprechend ist die Atmosphäre oft düster, aber niemals hoffnungslos. Das Tempo ist eher gemäßigt. Die erzählte Zeit erstreckt sich über Jahrzehnte, das verschont die Leserschaft aber nicht vor der ein oder anderen Länge. Die Handlungsstränge werden geschickt miteinander verknüpft und der Plot ist clever konstruiert. Die etwas zäheren Passagen zwischendurch sind dennoch ein kleiner Minuspunkt.
Für einen historischen Roman sind zwangsläufig auch umfassende Recherchearbeiten vonnöten. Vor allem in der Baukunst des Mittelalters hat Follett alle Arbeit geleistet. Den architektonischen Übergang von der Romantik in die Gotik mit Chorumgang und Kapellenkranz inklusive Kreuzrippengewölbe, das damals die größten Kirchen der Welt ermöglichte, hat er meisterhaft in die Geschichte eingebettet. Trotzdem ist Die Säulen der Erde alles andere als frei von Fehlern. Insbesondere bei Beschreibungen von Lebensbedingungen und Alltag im Mittelalter unterlaufen Follett einige Schnitzer, von denen ich drei beispielhaft nennen möchte. Zuallererst: die Figuren sind alle deutlich zu alt. Ein Mann mittleren Alters ist für Follett gut 40-50 Jahre alt. In Wahrheit gehörte man mit 40 eindeutig zu den älteren Semestern, denn aufgrund mangelnder Hygiene und Krankenversorgung sowie knochenharter Arbeit, oder bei Frauen zahlreichen Entbindungen, sind viele Menschen schon viel früher gestorben. Graf Bartholomäus hat mit seinen 66 Jahren schon fast ein biblisches Alter erreicht. Jacks Mutter Ellen wird mit Mitte 20 von William als „junge Frau“ bezeichnet, hätte im Mittelalter aber locker schon Großmutter sein können. Auch dass Aliena erst mit 16 Jahren auf den Heiratsmarkt geworfen wird, ist kaum wahrscheinlich. Hinzu kommen ihre angeblich strahlend weißen Zähne, die William verzaubern. Zwar gab es im Mittelalter Tipps für Mundlösungen, die für einen frischen Atem sorgen sollten, allerdings wurden Zähne nicht geputzt, sondern wenn überhaupt nur mit einem Tuch abgerieben, und ein Mittel gegen Karies war ebenfalls nicht vorhanden. Ein makelloses Gebiss hatten vermutlich also nicht einmal die wohlhabendsten Leute.
Besonders negativ ist mir die Darstellung von Ehen aufgefallen. Tom Builder wird vorgeworfen, dass er mit Ellen schläft, ohne mit ihr verheiratet zu sein. Der Subprior fragt Alfred explizit: „Gab es eine Hochzeitsfeier?“, was dieser verneint. Dass die beiden nicht vor Gott getraut sind, wird zum Skandal von Kingsbridge. Tatsächlich war vom Früh- bis zum Hochmittelalter die Eheschließung eine weltliche Angelegenheit, die lediglich die Zustimmung beider Eheleute bedurfte, wobei die Ehe mit dem Beischlaf vollzogen wurde. Eine kirchliche Eheschließung gab es im Handlungsjahr 1136 noch nicht. Eheverträge wurden in der Regel nur vom Adel geschlossen, das gemeine Volk konnte nämlich nicht lesen. Erst im Jahr 1213 wurden in Italien rechtsverbindliche kirchliche Vorgaben beschlossen, die die Ehe als unauflösliches Sakrament darstellen, das vor dem Altar geschlossen wird, um den Machteinfluss der Kirche zu vergrößern. Das gesamte persönliche Drama, das Follett hier also aufbaut, basiert auf einem Recherchefehler seinerseits. Auch dass Aliena wie selbstverständlich mit einem Buch unter dem Arm im Burghof herumläuft, hat mich stutzig gemacht. Nicht, weil sie als junge Frau lesen kann, das gab es vereinzelt auch bei weiblichen Adeligen, wenn die Väter dies genehmigten, sondern weil dieses Buch damals ein unvorstellbares Vermögen wert war und kein Gebrauchsgegenstand, den man heute so selbstverständlich bei sich trägt. Im 12. Jahrhundert wurden in ganz Europa schätzungsweise 800.000 Bücher hergestellt, allesamt Manuskripte. Die stundenlange Handarbeit mit schmuckvollen Lettern und Bildern konnte damals nur von den wenigsten Menschen ausgeübt werden und war entsprechend kostspielig. Das Exemplar des Alexanderromans, das Aliena unter den Arm geklemmt hat, musste zu dieser Zeit also mindestens so viel wert gewesen sein wie ein stattliches Herrenhaus und hätte mittellose Familien jahrelang ernähren können. Niemals hätte sie dieses Buch einfach über den Marktplatz tragen können, ohne dass es ihr gestohlen worden wäre. Diese nicht unerheblichen Fehler sind leider Kritikpunkte, über die man kaum hinwegsehen kann, denn historisch korrekt ist dieser historische Roman nicht.
Leider war es das noch nicht ganz mit der Kritik, muss ich doch noch zwei Aspekte anmerken, die ebenfalls schwierig sind. Zum Einen ist es der starke Fokus auf Religiosität, der bei einem Roman über eine Kathedrale natürlich nicht ausbleibt. Die Beschreibung von christlichen Ritualen, Hierarchien der katholischen Kirche oder Gottesfurcht als Beweggründe für Handlungen der Figuren können befremdlich oder gar langweilig wirken. Wer keinerlei Interesse an Religion und Kirche hat, sollte sich die Lektüre dieses Buches also zweimal überlegen. Zum Anderen gibt es eine sehr irritierende Szene am Anfang des Buches, die so verstörend ist, dass ich sie kritisieren muss. Nachdem Tom das Baby im eiskalten Wald auf dem Boden zurückgelassen hat, überkommt ihn ein schlechtes Gewissen, und er kehrt um. Doch das Kind ist verschwunden. Voller Panik stürzt er ins Unterholz, in der Hoffnung den Jungen doch noch zu finden. Vor Hunger und Kälte deliriert, liegt er unter einem Baum, als plötzlich Ellen auftaucht. Sie streift ihren Mantel ab, unter dem sie nackt ist, lässt den verwirrten Tom ihre Brüste befühlen und schläft dann mit ihm. Was für eine durchgeknallte Szene! Die beiden kennen sich kaum und er ist so durcheinander, dass er sie für einen Engel hält. Gerade hatte er noch Todesangst um sein Baby, und plötzlich schläft er unweit seiner beiden anderen Kinder lautstark mit einer Frau, obwohl seine Ehefrau noch keine 24 Stunden tot ist. Diese Szene wirkt so deplatziert, dass man sich unwillkürlich fragt, ob Follett beim Schreiben unter Drogen stand. In die Verfilmung hat es diese kranke Szene übrigens nicht geschafft.
Das Ende zeigt noch einmal, wie gut durchdacht der gesamte Plot ist. Auch wenn es keinen epischen Abschluss mit Blutvergießen gibt, ist die Geschichte clever zu Ende geführt. Allerdings werden nicht alle Fragen beantwortet und einige Dinge werden offen gelassen, die womöglich Grundlage für die Fortsetzung der Kingsbridge-Reihe sind. Insgesamt bietet das Finale aber einen runden Abschluss.
Die Säulen der Erde ist ein für mich schwierig zu bewertender Roman, da er mich in manchen Dingen begeistert hat, obwohl es einige Kritikpunkte gibt. Die Handlung ist meisterhaft durchdacht. Ich habe schon lange nicht mehr so einen raffinierten Plot gelesen. Auch die Figuren sind facettenreich, lebendig und machen alle eine glaubwürdige Entwicklung durch. Die Konflikte wirken nachvollziehbar und nie gekünstelt. Die bildhafte Sprache sowie die detailliert beschriebene Baukunst vermitteln eine außergewöhnliches Leseerlebnis. Dem gegenüber stehen allerdings grobe Recherchefehler im gesellschaftlichen Bereich. Hinzu kommt eine sehr deplatziert wirkende Szene sowie gelegentlich Langatmigkeit. Wer also nach einer großartigen Geschichte sucht, die authentische und tiefgründige Figuren hat, macht hierbei alles richtig. Wer nach einer historisch korrekten Darstellung des Mittelalters sucht, ist hier jedoch falsch beraten. Das muss man sich noch einmal auf der Zunge zergehen lassen: dieser historische Roman ist historisch nicht korrekt! Trotzdem ist das Buch lesenswert, auch nach über 30 Jahren. Die Erzählung von einer Gruppe Männern sowie Frauen, die sich von zahlreichen Rückschlägen nicht entmutigen lassen und gemeinsam jahrzehntelang an einem Strang ziehen, um eine Kathedrale zu erbauen, ist inspirierend. Deswegen erhält das Buch von Ken Follett gute drei von fünf Federn. Ich habe aktuell nicht vor, die Fortsetzungen zu kaufen. Falls mir jedoch Die Tore der Welt zufällig in die Hände fallen sollte, würde ich die Reihe weiterverfolgen.
- Emily Brontë
Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung
(2.016)Aktuelle Rezension von: MarinaHDer Roman hat mich sofort in den Bann gezogen, doch die Sprache war oft ein wenig umständlich formuliert. Auch mit den Charakteren kam ich am Anfang nicht sonderlich zurecht, es waren sehr viele und oft hatten sie auch noch sehr ähnliche Namen.
Die Geschichte um Heathcliff und Catherine ist sehr tragisch, sehr traurig und die ganze Atmosphäre im Buch ist sehr düster und passt perfekt zu einem regnerischen Herbstabend. Mir hat sehr gefallen, aus welcher Sicht die Geschichte erzählt wurde, es war sehr interessant es aus einer „unbeteiligten“ Perspektive mitzubekommen. Heathcliff, Catherine und co waren natürlich alle sehr komplexe und oftmals fragwürdige Charaktere. Ich fand es erstaunlich und erschreckend, was Liebe, Rache und Hass alles in diesem Roman anrichten konnten. An manchen Stellen hat das Buch sich aber leider für mich gezogen, es gab Stellen, die schon langweilig wurden.
Trotzdem kann ich diesen Klassiker jedem empfehlen. - Kai Meyer
Die Seiten der Welt
(1.529)Aktuelle Rezension von: Lese_BeereFuria wächst mit Ihrem Vater, einem Bibliomanten, und ihrem Bruder Pip abgeschieden von den meisten Menschen im Anwesen ihrer Familie auf. Ihr größter Wunsch: sie möchte ihr eigenes Seelenbuch finden. Damit kann sie sozusagen in die Fußstapfen ihres Vaters treten, und ihre eigene Magie der Wörter entdecken. Allerdings überschlagen sich dann plötzlich die Ereignisse: Furias Burder wird entführt und nur Furia kann ihn retten. Ihr ganzes Leben stellt sich auf den Kopf, als die Suche nach ihrem Bruder Pip Furia nach Libropolis, einer geheimen Bücherstadt führt, und sie viel mehr über die Welt der Bücher erfährt. Dort lernt sie auch Cat und Finnian kennen, mit denen gemeinsam sie nicht nur ihren Bruder retten will, sondern auch die Welt der Bibliomantik.
Kai Meyer hat einen wundervollen Schreibstil und mit "Die Seiten der Welt" ein wahres Kunstwerk erschaffen. Die Welt der Bibliomantik zieht nicht nur jugendliche Fantasyfreunde, sondern vorallem Buchliebhaber gerade zu magisch an, und ist großartig durchdacht und beschrieben. So ist die Trilogie für Fans von High-Fantasy Romanen, die auch ab und an zu Jugendliteratur greifen, noch nicht zu oberflächlich, für alle anderen Leser aber auch noch nicht zu tiefgründig oder übertrieben komplex. Auch die Entwicklung der Protagonisten ist schön gestaltet. Furia und die anderen Charaktere entwickeln sich mit der Geschichte weiter, sodass sie dem Leser direkt ans Herz wachsen. Auch die Liebe zu Büchern ist hier deutlich spürbar und berührt jeden Buchliebhaber in tiefster Seele.
Was mir nicht gefallen hat waren die abrupten Sprünge in der Handlung. Die Kapitel aus Sicht des einen Protagonisten enden fast ausschließlich an wichtigen Stellen, um dann im nächsten in die Handlung eines anderen Hauptcharakters wiedereinzusteigen, die zwei oder mehr Kapitel vorher in ihrem Höhepunkt geendet hat. Oft habe ich erst wieder ein bis zwei Seiten des nächsten Kapitels lesen müssen um herauszufinden, um welche Person es sich hierbei handelt und wo die Geschichte dieser Person davor geendet hat. Auch die ersten 10 Seiten waren etwas zäh - ich weiß nicht, ob ich hier lediglich einen schlechten Lese-Tag erwischt hatte, oder ob es an der Geschichte selbst lag, aber der Einstieg war zunächst etwas schwer.
Bewertung: (4,75 von 5)
Handlung: 🐳🐳🐳🐳🐳
Handlungsaufbau: 🐳🐳🐳🐳
Schreibstil: 🐳🐳🐳🐳🐳
Charaktere: 🐳🐳🐳🐳🐳
- Kerstin Gier
Silber - Das erste Buch der Träume
(7.396)Aktuelle Rezension von: buecher_leaInhalt: Liv ist mal wieder umgezogen. Neuer Freund der Mutter, neue Umgebung. Und dann sollen sie bei ihm einziehen. Seine Tochter Florence ist wenig begeistert. Und seinem Sohn Gracon ist es relativ egal. Und plötzlich ist Liv die Halbschwester von Gracon, einem Mitglied der beliebtesten Jungsgruppe der Schule.
Doch dann wird alles seltsam. Liv träumt zusammen mit den Jungs den selben Traum. Als sie dann auch noch in das Geheimnis der Jungs eingeweiht wird, wird alles seltsam. Die Jungs haben einen Dämonen beschworen und jetzt fehlt ihnen wieder ein Mitglied, um das nächste Siegel zu brechen. Und Henry verdreht ihr gehörig den Kopf. Doch dann will Arthur ein Menschenopfer bringen und alle wollen es verhindern...
Meinung:
Es ist unfassbar spannend und ich werde auf jeden Fall auch die anderen Bände lesen/hören. Es wird einfach nie langweilig und immer wieder nimmt die Geschichte eine Wendung, die nicht abzusehen war. Das macht es umso spannender und man muss dranbleib
en.
- Jojo Moyes
Eine Handvoll Worte
(1.834)Aktuelle Rezension von: VanessiiiaJojo Moyes ist meine absolute Lieblingsautorin. Dieses mal habe ich etwas Zeit gebraucht um in die Geschichte rein zu finden. Die Geschichte hat sich am Anfang sehr schnell entwickelt und man muss die Situationen erst im Kopf richtig gliedern. Aber danach konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen, aber ich liebe ihre Bücher und freu mich schon auf das nächste Buch.
- Oscar Wilde
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
(2.001)Aktuelle Rezension von: SelectionBooks„Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde zählt zu meinen liebsten Klassikern. Daher habe ich mich unglaublich über die Biblioteca Obscura Schmuckausgabe gefreut, die aufwendig von Marcin Minor illustriert wurde.
„Er versuchte, die scharlachroten Fäden des Lebens aufzusammeln und sie zu einem Muster zu weben; seinen Weg durch das blutrote Labyrinth der Leidenschaft zu finden, durch das er irrte.“ Zitat aus „Biblioteca Obscura - Das Bildnis des Dorian Gray“, Seite 130 - 131.
Ich liebe die Gestaltung dieser Schmuckausgabe sehr. Schon von außen ist das Buch dank der Goldfolienveredelung auf dem Cover ein absoluter Eyecatcher. Der schwarze Farbschnitt rundet das perfekte Gewand der Schmuckausgabe ab. Die Schwarz-Weiß Illustrationen von Marcin Minor sind ein absolutes Highlight. Die schaurig schönen Zeichnungen präsentieren sich mit unglaublich vielen kleinen Details und lassen den Leser perfekt in eine dunkle Welt voller Versuchung und Verderbnis eintauchen.
Dorian Gray ist ein außergewöhnlich gut aussehender junger Mann, an dem die Unschuld der Jugend haftet. Das ändert sich schlagartig, als er auf Lord Henry Wotton trifft. Dieser war schon immer fasziniert von den Möglichkeiten der Manipulation des menschlichen Geistes und beeinflusst Dorian mit seinen moralisch verwerflichen Denkansätzen. Dabei ahnt er nicht, dass Basil Hallward ein Porträt geschaffen hat, das anstelle von Dorian altert. Dorian erfreut sich an ewiger Jugend, während sein Porträt alle Laster auf sich nimmt. Ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, verfällt Dorian schon bald einem völlig zügellosen Lebensstil und entzieht sich dem Einfluss seines einstigen Freundes. Dorians Körper mag ewig jung bleiben, doch seine Seele wird von Tag zu Tag dunkler und verderbter.
„Schließlich wäre es nie dazu gekommen, wenn ich dich nicht kennengelernt hätte. Du fülltest mich mit einem unbändigen Verlangen, alles über das Leben zu wissen. Noch Tage, nachdem ich dir begegnet war, schien etwas in meinen Adern zu pochen.“ Zitat aus „Biblioteca Obscura - Das Bildnis des Dorian Gray“, Seite 71.
Es ist lange her, dass ich „Das Bildnis des Dorian Gray“ zuletzt gelesen habe. Die Geschichte hat mich auch so viele Jahre später wieder auf Anhieb fasziniert. Mich hat besonders in den Bann gezogen, wie aktuell die aufgegriffenen Themen auch heute noch sind. Es liegt wohl einfach in der Natur der Menschen, ewige Jugend anzustreben und Schönheitsidealen zu verfallen. Doch nicht nur Eitelkeit, sondern auch Egoismus, Gier, Verlangen und Laster sind ein Thema. Alles vor der Kulisse einer elitären Gesellschaft, die nach außen hin Perfektion und Tugend heuchelt. Besonders interessant fand ich, dass ich heute eine ganz andere Sicht auf die Geschichte habe als vor über einem Jahrzehnt. Viele Szenen des Buches haben mich nachdenklich zurückgelassen. Bis auf die ausschweifenden Passagen über die Reichtümer berühmter Menschen hat mich dieses Buch wieder sehr fasziniert.
„»Weil einen Menschen zu beeinflussen bedeutet, ihm seine eigene Seele zu geben. Er denkt nicht mehr seine natürlichen Gedanken oder wird nicht mehr von seinen natürlichen Leidenschaften entflammt.« Zitat aus „Biblioteca Obscura - Das Bildnis des Dorian Gray“, Seite 32.
FAZIT: Die Schmuckausgabe von Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein wunderschönes Meisterwerk, das sich in einem magischen Gewand präsentiert und mit umwerfenden Illustrationen von Marcin Minor beeindruckt. Dieses wundervolle Schmuckstück ist das perfekte Geschenk für alle Liebhaber von klassischer Literatur. Ich freue mich unglaublich über diese umwerfende Sonderausgabe, die nun mein Regal schmückt.
- Ken Follett
Sturz der Titanen
(1.287)Aktuelle Rezension von: SM1"Sturz der Titanen" ist der erste Roman der dreiteiligen "Jahrhundert-Saga" von Ken Follett. Im Mittelpunkt des ersten Teils steht der erste Weltkrieg und dessen Vorgeschichte.
Erzählt wird die Geschichte verschiedener Protagonisten in England, Deutschland, Russland und den USA; diese erleben alltägliche und historische Ereignisse und Entwicklungen aus ihrer jeweiligen individuellen Perspektive. Im Laufe des Romans verknüpfen sich die einzelnen Handlungsstränge langsam miteinander und ergeben ein Gesamtbild.
Freunde historischer Romane werden die gesamte Reihe mögen, deren zweiter und dritter Teil noch besser sind als Teil eins.
- Mona Kasten
Save You: Special Edition
(2.381)Aktuelle Rezension von: spozal89Wow - was für ein fieses Ende hat dieses Buch. So ein gemeiner Cliffhanger. Ich bin froh, dass ich ich das Buch erst so spät angefangen habe zu lesen, denn jetzt kann ich direkt mit dem finalen Band weiterlesen. Band zwei hat mir wesentlich besser gefallen als Band eins, auch wenn ich hier Ruby auch gerne hin und wieder gerne geschüttelt hätte was James betrifft. Aber ansonsten hat sich das Buch richtig gut weg lesen lassen. Toll finde ich auch, das man hier auch mal aus Lydias und Ambers Perspektive lesen kann. Hier bin ich auch sehr gespannt wie sich die Geschichte mit Graham und Ren weiterentwickelt.
- Ursula Poznanski
Erebos
(3.737)Aktuelle Rezension von: Lilay_love_booksEs war mein erster Thriller und ich habe es geliebt. Ich konnte es fast nicht mehr aus der Hand legen da es sehr spannend und war und viele Plottwist enthielt.
Ich konnte mich, obwohl der Protagonist ein Junge war, sehr gut in seiner Rolle hinein versetzen, und es hat Freude gemacht, mit ihm Abenteuer zu erleben
Nach dem ich dieses Buch gelesen hatte wurde ich ein Riesen Posnanzki Fan!
- Jojo Moyes
Ein ganz neues Leben
(1.926)Aktuelle Rezension von: kisacaeinsteinIch habe den zweiten Band erst jetzt - Jahre nach dem ersten Band - gelesen.
Ich mag es sehr und finde die Geschichte allgemein sehr süß. Ich finde aber, dass die Geschichte nicht das besondere Flair hat, dass bei Band 1 herrschte. Band 1 war wirklich besonders. Band 2 hätte die Geschichte von jeder anderen Person sein können.
Sam mochte ich sehr und auch Lou und Sam gemeinsam.
Lily nervte mich oft. Die Trauergruppen Gespräche waren sehr nachdenklich stimmend. Das Missverständnis rund um Jake war sehr witzig.
Das Ende war etwas enttäuschend, weswegen ich letzte Woche so froh war zu erfahren, dass es einen dritten Band gibt.
- Kerstin Gier
Silber - Das dritte Buch der Träume
(3.034)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraEigentlich wollte ich die „Silber-Trilogie“ von Kerstin Gier schon im Dezember beenden, aber die Weihnachtszeit war leider noch stressiger als erwartet, weshalb ich erst jetzt mit dem letzten Band der Jugendbuchreihe abschließen konnte. Für 2021 habe ich mir wieder viel neuen Lesestoff vorgenommen. Viele Jugendbuchreihen, Fantasy und ein paar Liebesromane, aber auch ein Sachbuch warten nur darauf von mir gelesen zu werden. Um endgültig einen Haken an 2020 zu machen, fehlt also nur noch diese Rezension zu „Silber – Das dritte Buch der Träume“ aus dem Jahr 2015. Da ich aber die Sonderausgabe aus dem Schuber habe, ist in meinem Buch noch das Zusatzkapitel „Die Hochzeit“ enthalten, das Kerstin Gier 2016 nachträglich veröffentlichte.
Für die 16-jährige Olivia Silber, kurz Liv, wird das Leben nicht einfacher. Ihre Mutter hat sich mit Ernest verlobt, sehr zum Missfallen von Ernests Mutter Philippa, und die Hochzeitsplanung läuft in vollen Zügen. Liv hat sich von Henry getrennt und sich danach mit ihm versöhnt, aber ein Paar sind die beiden nicht mehr, vor allem weil der Vorfall mit der Lebensgefährtin von Ron Harper, Henrys Vater, noch nicht geklärt ist. Außerdem soll das Kindermädchen Lottie im kommenden Sommer die Familie verlassen, weil Liv und ihre Schwester Mia zu alt für ein Kindermädchen sind. Für Liv ist die Familie ohne Lottie aber unvollständig. Zudem ist immer noch nicht geklärt, wer hinter Secrecy und dem Tittle-Tattle-Blog steckt. Doch das größte Problem von allen bleibt Arthur, der Rache an Liv schwört, nachdem es ihr, Henry und Grayson gelungen ist, Mia vor seinen Manipulationen zu schützen. Unerwartet bietet Anabel Scott im Kampf gegen Arthur ihre Hilfe an, jedoch weiß niemand, wie vertrauenswürdig sie wirklich ist.
Noch vor dem Prolog findet sich ein Zitat von Edgar Allan Poe, einem US-amerikanischen Schriftsteller aus dem 19. Jahrhundert, der besonders für seine Horror- und Schauerliteratur bekannt ist: „All that we see or seem is but a dream within a dream.“, zu Deutsch etwa „Alles, das wir sehen oder scheinen, ist bloß ein Traum innerhalb eines Traumes.“. Auch über den Wahrheitsgehalt dieses Zitats lässt sich, wie schon beim Vorgänger, gewiss streiten.
„‚Lassen Sie uns über Ihre Dämonen reden.’“, ist der erste Satz des Prologs. Dieser Satz klingt stark nach einem psychotherapeutischen Gespräch, denn das ist es auch. Aus der personalen Perspektive berichtet der Psychiater Dr. Otto Anderson vom Dialog mit seiner Patientin Anabel Scott, die vor ihrem Abschluss Schülerin an der Frognal Academy war, Livs aktueller Schule in London. Schnell wird klar, dass Anabel eigentlich diejenige ist, die das Gespräch kontrolliert und ihre Therapie nicht von Erfolg gekrönt ist.
Mit annähernd 500 Seiten ist der letzte Band der Trilogie auch der längste. Der Plot setzt im März 2015 ein, wenige Wochen nach dem Ende des Vorgängers. Das Urban Fantasy-Buch besteht aus einem Prolog, 25 Kapiteln, einem Epilog und dem bereits genannten Bonuskapitel. Sieben der Kapitel enden außerdem mit einem Post des Tittle-Tattle-Blogs. Abgesehen vom Prolog und dem Bonuskapitel wird die Geschichte weiterhin von Liv aus der Ich-Perspektive im Präteritum erzählt. Zwischenzeitlich habe ich auch das ungekürzte Hörbuch, gelesen von Simona Pahl, gehört. Pahl gelingen die Betonungen sehr gut und sie schafft es, den für die Reihe typischen Humor ausgezeichnet zu transportieren, deswegen kann ich besonders bei dieser Reihe die Hörbücher weiterempfehlen.Einer der wichtigsten Charaktere in dieser Trilogie ist Henry Harper, Livs mehr oder weniger fester Freund. Er ist 17 Jahre alt, hat graue Augen und blonde, verstrubbelte Haare. Er ist recht groß, blass und wird als gutaussehender junger Mann beschrieben. Liv begegnet ihm schon zufällig ganz zu Beginn der Reihe, da sie beide im selben Flugzeug nach London sitzen und Liv beim Zoll ungewollt die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Henry lebt mit seinem jüngeren Bruder Milo und seiner jüngeren Schwester Amy zusammen bei seiner Mutter. Seine Eltern sind geschieden und sein Vater hat schon lange wieder eine neue Lebensgefährtin. Henrys Mutter, der in der gesamten Trilogie interessanterweise kein einziges Mal ein Name gegeben wird, ist schwer alkoholkrank und lässt ihre emotionalen Ausbrüche regelmäßig an ihren Kindern aus. Henry ist ein zurückhaltender, aber kluger Junge, der sich genau wie Liv und Mia für Rätsel begeistern kann und dabei nicht locker lässt, bis er die Lösung gefunden hat. Er wirkt stets geheimnisvoll und spricht nicht gerne über seine Gefühle, was in der Beziehung mit Liv zu Problemen führt. Dennoch ist die Liebe zwischen den beiden spürbar, sodass die Chance auf Versöhnung durchaus besteht.
Wie schon in der Rezension über den ersten Band erwähnt, gibt es die Homepage des Tittle-Tattle-Blogs wirklich und enthält weitaus mehr Einträge als in den Büchern abgedruckt sind. Für den letzten Band hat sich der Verlag noch einmal einen besonderen Marketing-Gag überlegt. Auf www.silber-finale.de konnte man die Traumtüren vieler Charaktere besuchen, seine eigene Traumtür erstellen und viele weitere Details entdecken. Leider ist diese Homepage inzwischen nicht mehr online, man wird lediglich auf die Seite des Verlags weitergeleitet. In einem Internetforum habe ich aber herausgefunden, dass die Homepage noch bis Mitte 2020 online war, also erst seit Kurzem vom Netz genommen wurde.
Der Schreibstil ist wie gewohnt locker, humorvoll und einfach. Interjektionen wie „Ähm“, „Ööh“ oder „Hmm“ kommen auffällig oft vor, und damit meine ich leider negativ auffällig. Auch die vorkommenden Anglizismen sind mir persönlich ein Dorn im Auge, oder wie Gier formulieren würde: „too much“. Dennoch gelingt es ihr auch ruhigen und unaufgeregten Szenen eine angenehme Atmosphäre zu verleihen, was aber nicht ganz darüber hinweg täuschen kann, dass der Plot im Mittelteil schwächelt und erstmals verhältnismäßig wenig passiert. Zudem ist mir ein kleiner Fehler aufgefallen. Im vierten Kapitel spricht Grayson mit Liv über Dr. Otto Anderson, der in seinen Träumen gefangen ist und nicht mehr erwachen kann. Deswegen liegt er in einem Pflegeheim und wird durch eine PEG ernährt. Grayson dechiffriert PEG als „‚perkutane, endoskopische Gastrotomie’“. Aber erstens weiß ich nicht, warum da ein Komma steht und zweitens heißt es Gastrostomie, da es sich vom Griechischen „Gaster“ für Magen und „Stoma“ für Öffnung ableitet. Also wenn schon Klugscheißen, dann bitte richtig.
Besonders ausschlaggebend beim letzten Band einer Reihe ist natürlich das Ende. Insgesamt ist das Finale grundsolide, aber auch nichts Außergewöhnliches, was länger im Gedächtnis verbleiben wird. Es wird aufgeklärt, wer Secrecy ist, was mich nur teilweise verwundern konnte, da ich nach einem eindeutigen Hinweis von Mia in „Silber – Das zweite Buch der Träume“ schon geahnt habe, worauf die Enthüllung hinausläuft. Der Epilog ist sehr kurz, das Wesentliche wird abgestottert, aber ein wirklich runder Abschluss der Geschichte ist es leider nicht. Das Bonuskapitel aus der Sicht von Mia hat mir dagegen gut gefallen. Es ist allerdings nur in den Sonderausgaben enthalten. Wer es dennoch lesen möchte, kann es sich digital kaufen. Ob es sich allerdings lohnt für ein einziges Kapitel Geld auszugeben, muss man selber wissen. Ich persönlich hätte es nicht getan.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Silber – Das dritte Buch der Träume“ ein guter Abschluss der Jugendbuch-Trilogie ist. Der Schreibstil ist bekannt leicht, witzig und verspielt, zu viele Interjektionen sowie Anglizismen trüben das Bild jedoch leicht. Ein Sachfehler, ein inhaltsarmer Mittelteil und ein eher mäßiges Ende sorgen letztendlich dafür, dass der letzte Band der „Silber-Reihe“ nicht so punkten kann wie die beiden Vorgänger. Deswegen gebe ich diesem Urban Fantasy-Roman von Kerstin Gier aus dem Jahr 2015 drei von fünf Federn. Ihr aktuelles Jugendbuch „Wolkenschloss“ liegt schon auf meinem Stapel ungelesener Bücher und wird wahrscheinlich nächstes Jahr von mir gelesen.