Bücher mit dem Tag "longlist"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "longlist" gekennzeichnet haben.

20 Bücher

  1. Cover des Buches Adams Erbe (ISBN: 9783257261240)
    Astrid Rosenfeld

    Adams Erbe

     (235)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Edward wächst im Haus seines Großvaters auf. Einst hat hier auch sein Großonkel Adam gelebt. Edwards Mutter und Großmutter schütteln immer wieder den Kopf, wie ähnlich er Adam sieht. Das macht Edward neugierig, aber er erfährt nicht mehr. Es wird immer abgeblockt. Als er älter wird findet er auf dem Dachboden Aufzeichnungen von diesem Adam. Er taucht in dessen Geschichte ein und erfährt endlich, was wirklich in seiner Familie vor sich gegangen ist. Sie sind Juden und der Zweite Weltkrieg machte Adam zu einem anderen Menschen. Seiner großen Liebe Anna hat er seine Aufzeichnungen gewidmet und Edward liest begeistert Seite um Seite.

    Astrid Rosenfeld ist eines der großartigsten Debüts der letzten Jahre gelungen. Seit Benedict Wells >Becks letzter Sommer< gab es keinen Debütroman mehr, der mit einer solchen Erzählwucht und so einer wunderbaren Sprache daher kam. Von der 1977 geborenen Autorin darf man noch viel erwarten. 


  2. Cover des Buches Gruber geht (ISBN: 9783499255762)
    Doris Knecht

    Gruber geht

     (56)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    In diesem Roman aus dem Jahr 2011 schildert die Autorin, wie es einem selbstverliebten Topverdiener, weiß, männlich, erfolgreich, rücksichtslos und sexsüchtig geht, wenn er erfährt, dass er todkrank ist. Gut, es ist übertrieben. Der Protagonist, John Gruber ist nicht gerade sex-süchtig, aber er behandelt Frauen wie käufliche Wesen, er nutzt sie aus und hält wenig von ihnen. Ein Sympathieträger ist Gruber nicht. 

    Um Grubers Charakter zu identifizieren und zu entdecken, muss man sich von Gruber distanzieren, was dadurch erschwert wird, dass die Autorin, sehr geschickt gemacht ist das, den Leser in den Bewusstseinsstrom Grubers einschleust. Und da Gruber einen Menschen sehr liebt, über alle Maßen liebt, nämlich sich selbst, ist es nicht so leicht, zu erkennen, was Gruber für ein Mensch ist. Aber natürlich hat auch Gruber weiche Seiten. Na ja. Eigentlich ist er ein selbstverliebter Yuppie ersten Ranges, nur dass er halt keine zwanzig mehr ist. Und auch keine dreißig. Es ist ungerecht, zu behaupten, er liebe nur sich selbst: seinen Porsche mag er auch.

    Trotz der ernsten Thematik liest sich der Roman leicht. Es gibt zwei Bewusstseinsströme, in die man sich als Leser hineinfallen lassen kann, einerseits ist da natürlich Gruber und andererseits ist da Sarah, die er kennenlernt, sofort beschläft, wie es bei ihm üblich ist, und sich dann verliebt. Na ja. Sort of. Was Sarah an Gruber findet, abgesehen davon, dass der Sex mega gewesen ist, die geneigte Leserschaft ist ja quasi dabei gewesen, ist nicht ersichtlich. Dass er Porsche fährt und sein Sofa so viel kostet wie das Monatsgehalt von „normalen“ Menschen, ist es nicht. Irgendwas wars, wir wissen aber nicht, was. Na ja, Liebe ist ja eh ein Geheimnis. Wo sie hinfällt und so. 

     Rein persönlicher Leseeindruck: 
    Ich mag den Stil von Doris Knecht. Er ist so unaufgeregt. Und ein bisschen wie ein Smoothie. Samtig. Aber nicht ölig. 

    Dennoch gibt es einige Kritikpunkte, die ich nicht vorenthalten möchte: 

    nie, nie, nie kann ich mir vorstellen, dass jemand mit Krebsdiagnose während der Chemo (dabei und danach) regelrechte Besäufnisse abhält, - ich mag das von der Autorin in diesem Buch vermittelte Frauenbild nicht, und das liegt nicht an Grubers Stream of consciousness, sondern an der Rolle Sarahs insgesamt und der von Grubers Familie (Schwester und Mutter), die Frauenfiguren sind allesamt schief oder verschwommen oder einfach komplett falsch (verblödet), man erfährt quasi gar nichts von Grubers beruflicher Tätigkeit, es scheint kein Problem zu sein, wenn er wochenlang ausfällt, etc. Na ja. -Und dann das Happyend. Fast hollywoodreif.

    Doris Knecht ist eine Autorin, die sich sensibel einfühlt in Situationen und Menschen. Aber ob sie es diesmal so richtig getroffen hat … ich zweifle. 

    Fazit: Und deshalb (siehe oben) gibt es von mir für ihren Roman, den ich im übrigen trotzdem gerne gelesen habe, „nur“ gediegene drei Sterne. 

    Kategorie: Belletristik. Operation Sub-Befreiung
    Verlag: Rowohlt 2011 

     

  3. Cover des Buches Herzfaden (ISBN: 9783462052565)
    Thomas Hettche

    Herzfaden

     (138)
    Aktuelle Rezension von: Leseratte_09

    Wer kennt sie nicht, die Augsburger Puppenkiste? Jim Knopf, Lukas der Lokomotivführer, der kleine Prinz und die vielen anderen Geschichten, die träumen lassen.

    Doch die Geschichte hinter der Augsburger Puppenkiste ist sicher nicht allen bekannt. Mir jedenfalls war sie neu als ich mich in die Lektüre des Romans von Thomas Hettche stürzte. Erzählt wird die Geschichte von Walter Oehmichen, einem Schauspieler am Augsburger Stadttheater, und seiner Familie, die das Puppentheater gründeten und zu einem unerwarteten Erfolg führten. Die Geschichte beginnt im 2. Weltkrieg, als der Oehmichen für seine beiden Töchter das Puppentheater baut, welches in der Bombennacht 1944 vollständig zerstört wird. Gemeinsam mit ihrem Vater, Freunden und ihrer Schwester baut Walters Tochter Hattü das Puppentheater wieder auf und macht es mit seinen einzigartigen Marionetten zu der Institution, die es noch heute ist.

    Eingebettet wird die historische Geschichte in einen traumhaft anmutenden Rahmen. In der Jetzt-Zeit gerät ein 12-jähriges Mädchen nach einem Besuch in der Augsburger Puppenkiste durch eine geheime Tür auf den Dachboden. Dort trifft es all die bekannten Figuren: Jim Knopf, Lukas, den Lokomotivführer, das Urmel, den kleinen Prinz, Prinzessin Li Si und noch viele andere, die scheinbar nur auf sie gewartet haben. Zwischen den Marionetten trifft sie auch auf Hattü, die Frau, welche all diese wunderbaren Puppen geschnitzt und mit ihrem Spiel zum Leben erweckt hat.

    Nach und nach erzählt Hattü dem kleinen Mädchen ihre Geschichte, von der Freude an den Puppen und dem Spiel, dem Schnitzen der Figuren doch vor allem auch von den Schrecken, die sie als Kind im Krieg erlebt hat. Da war die Zeit, in der ihr Vater als Soldat an der Front war, das Erahnen und Verdrängen der Judenverfolgung, die grausamen Erlebnisse wie der Tod der Eltern ihrer besten Freundin, der Hunger, doch auch die erste und die große Liebe, das kleine Glück zwischen all den Grausamkeiten. Und dann über den Weg nach dem Krieg mit all den teils subtilen Anflügen nationalsozialistischer Gesinnung, dem sich Befreien und den Neuanfängen.

    Es ist ein bewegendes, lehrreiches Buch, welches bei all der grausamen Historie, die in den Roman eingewebt sind, zu einer herzbeschwerenden Lektüre hätte werden können. Doch Hettche schafft die Magie, all dies in einer unglaublichen Leichtigkeit zu erzählen, die fesselt, nachdenklich macht und auch zum Lächeln bringt – nicht nur, wenn man das Urmel und all die Figuren vor dem inneren Auge auftauchen sieht.

    Besonders gut hat mir auch die Begegnung von Hattü mit Michael Ende gefallen, den sie im Zuge der Adaption von „Jim Knopf“ für die Puppenkiste in München besucht. Fast philosophisch mutet es an, wenn den beiden der Dialog über Märchen in den Mund gelegt wird und Ende über Märchen sagt: „Man wünscht sich etwas und es geht in Erfüllung. Das ist ein Märchen. Oder man wird verwünscht und muss wieder gelöst werden, Dazu findet man Helfer in der ganzen Welt. Tiere, die Sonne, Zwerge. Das Märchen sagt: Nichts ist folgenlos und nichts ist Schicksal“ (S. 271). Oder die Liebeserklärung von Walter Oehmichen an die Marionetten: „Weißt Du, weshalb ich die Marionetten so liebe? Fragt er. (….) Die Fäden, an denen sie hängen, setzen genau in ihrem Zentrum an, weshalb man denkt, ihre Bewegungen hätten so etwas wie eine Seele. Dabei folgen ihre Glieder bloß dem Gesetz der Schwere. Das sie aber gar nicht kennen. So wenig wie Eitelkeit. Alle Menschen sind eitel. Und alle Menschen brauchen den Boden, um darauf zu ruhen. Marionetten aber nutzen ihn nur wie Elfen, um ihn zu streifen. Das macht ihre Grazie“ (S. 66).

    Ins Gedächtnis gebrannt hat sich mir aber der titelgebende „Herzfaden“. Es ist der wichtigste Faden der Marionette, wie Walter Oehmichen seinen beiden Töchtern erklärt. „Nicht sie wird mit ihm geführt, sondern mit ihm führt sie uns. Der Herzfaden einer Marionette macht uns glauben, sie sei lebendig, denn er ist am Herzen der Zuschauer festgemacht“ (S. 64).

    Thomas Hettche hat für mich diesen Herzfaden gefunden und weiß ihn meisterhaft zu nutzen, um Leserinnen und Leser in die Geschichte zu ziehen.

    Ich habe am Anfang ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden, weil Hettche zwischen der fast magischen Rahmenhandlung und der Historie der Augsburger Puppenkiste springt. Doch das Dranbleiben hat sich gelohnt: Das Buch ist eine wunderbare Hommage an die Augsburger Puppenkiste, die Magie, welche von Geschichten ausgeht und auch eine Erinnerung an die Gräultaten und die Zerstörungen des Krieges, die ohne mahnenden Zeigefinger und Anklage auskommt, was sie nur noch eindringlicher macht.

  4. Cover des Buches Sickster (ISBN: 9783499256950)
    Thomas Melle

    Sickster

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Angelsammy

    Berlin: Magnus Taue arbeitet als Journalist für das Kundenmagazin eines französischen Konzerns. Er wird von Selbstzweifeln geplagt, ist im Grunde fertig, gibt sich keinerlei Illusionen mehr hin.

    Thorsten Kühnemund ist ein durch und durch hedonistischer Manager, machohaft über die Schmerzgrenze hinaus, ziemlich unsympathisch. Er hat eine Freundin namens Laura, geht aber hemmungslos fremd. Er spricht den geistigen Getränken zu sehr zu, ebenso den Mittelchen, die man gemeinhin Drogen nennt. Exzessiv, immer auf der Flucht vor der inneren Leere, die ihn einzuholen droht. Innerlich ausgehöhlt.

    Beide erwähnten Männer waren mal Schulkameraden. Jetzt als Erwachsene freunden sie sich mehr und mehr an. Das Nachtleben saugt Magnus ein, von Club zu Club, Disco zu Disco. Hungrig nach Erlebnissen und sich ablenken, um ja nicht über die eigene Desolation nachgrübeln zu müssen. 

    Beide trudeln haltlos durch ihre jeweiligen Leben. Das ist ihnen nicht einmal klar und wenn die Verzweiflung doch ihr Haupt hebt, verdrängen sie sie sofort wieder. Die Feinheiten und Empfindlichkeiten ihrer eigenen Psychen schlagen sie so zumindest temporär tot. Es ist aber nur ein Scheintod. Magnus' Psyche verändert sich, aber zum Besseren? Zweifel sind angebracht.

    Magnus erwärmt sich mehr und mehr ausgerechnet für Thorstens Freundin Laura und das kann jener nicht dulden, der sie als seinen Besitz betrachtet. Wird es zur unvermeidlichen Konfrontation kommen und was wird daraus resultieren? 

    Multiperspektivisch ( Magnus, Thorsten, Laura ), authentisch und auf diversen Zeitplateaus berichtet Thomas Melle vom Anbahnen sehr unguter Dinge. 

    Sinnentleertes Leben, angefüllt mit dürftigen Ersatzhandlungen, Überkompensation, Verdrängung, Verleugnung und die atemlose Suche nach dem schnellen Kick. Ja nicht darüber nachdenken müssen, daß man es im Leben zu nichts gebracht hat und ebensowenig darstellt, "nur" ein Manager unter vielen und "nur" ein unbekannter Journalist mit einem unbefriedigenden, dürftigen Aufgabenfeld. Nur Pseudobedeutung, der Versuch, das Ego aufzublasen. 

    Dahindriften, kein sinnstiftendes Ziel vor Augen. Hauptsache nicht reflektieren und kontemplieren. Sonst wäre beiden klar, wie erbärmlich ihr Leben ist. 

    Rasiermesserscharf seziert Thomas Maple in spitz geschliffenen, schneidenden Worten und Sätzen atmosphärisch das Gierige, das Mehr Mehr Mehr haben wollen und den maßlos wachsenden Anspruch auf Spaß und Unterhaltung. Sie sind vom wahren Glück so weit entfernt wie Sirius von der Erde. 

    Es ist eine gleißende Reflektion unserer Gegenwart und ein gelungenes Psychogramm der männlichen, meist verleugneten Labilität. Fiebrig bis zur absoluten Benommenheit und dem eventuellen Kollaps, nicht nur des Individuums.....

  5. Cover des Buches Archipel (ISBN: 9783499291562)
    Inger-Maria Mahlke

    Archipel

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Den mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman "Archipel" hatte ich auf eine Empfehlung einer, nach Teneriffa eingeheirateten Deutschen auf dem Land knapp zwanzig Kilometer westlich von Puerto de la Cruz angefangen zu lesen, fand mich aber schnell im grünen Guagua sitzend auf dem Weg nach La Laguna wieder, mehr auf der Suche nach meinem Teegeschäft, von denen es nur zwei auf der Insel gibt, als nach dem Altenheim, wo, der jetzt hunderteinjährige, Julio Baute, el Portereo, in seiner Pförtnerloge sitzt, sich die Vuelta im Fernsehen ansieht und darauf achtet, dass sich die dementen Alten nicht durch die Tür schmuggeln.

    Von den vielen Eindrücken der Insel benebelt gelang es mir zuerst nicht, die zahlreichen, von Inga-Maria Mahlke entworfenen Puzzleteilchen zusammenzufügen, auch weil das Puzzle fragmentarisch ist und die Autorin zudem mit ihrer Geschichte am 9. Juli 2015 um 14.02 Uhr beginnt und in den ersten Minuten des Jahres 1920 endet.
    Deshalb habe ich die Lektüre erst in Deutschland fortgesetzt und sie am Silvesterabend 2020 beendet.

    "Archipel" erzählt die Geschichte von drei Familien; den aristokratischen Bernadottes, Nachkömmlinge von Kolonialherren, die die Falange gründeten; die Bautes, die für die Mittelschicht und für die Sozialisten stehen sowie die Frauen der Morales aus der Unterschicht, die sich eine Moral nicht leisten können.

    Ich kenne den Norden Teneriffas gut. Wenn Mahlke den kanarischen "Gofio" erwähnt, hatte ich sofort seinen Geruch in der Nase, höre auch das Quietschen der "Tranvía" in La Laguna.
    Trotzdem lieferte mir die Schriftstellerin so viele neue Informationen über den "Archipel", dass ich sie einerseits kaum fassen kann und andererseits schockiert bin.

    Zu Letzterem gehören die Salones de Faifes, faschistische Konzentrationslager in Santa Cruz. Oder, dass das Barranco Santos in den Cañadas ein Massengrab ist.

    Vor dem Lesen des Buches hatte ich nicht gewusst, dass die Briten größeres Interesse an den Kanaren hatten als die Spanier, denen Sahara Occidental wichtiger war. Natürlich hatte ich von Francisco Franco y Bahamonde gehört, wusste, dass er von 1939 bis 1975 Diktator Spaniens war. Aber, dass er Teneriffa unter anderem auch deshalb mied, weil das einzige Jagdgut dort Kaninchen sind, war mir unbekannt. Den Namen "Jose Antonio Primo de Rivera" hatte ich noch nie vernommen und deshalb nicht um seine Bedeutung für die Falange gewusst.

    Wie Inga-Maria Mahlke in einem Interview sagte, spiegelt Teneriffa als Insel das Weltgeschehen "en miniature" ab.
    Das leuchtet ein! Trotzdem finde ich es merkwürdig, dass sie, die auf der Insel aufgewachsen ist und so mit ihr und ihrer Sprache verwachsen ist, ihren Roman nur in deutscher Sprache geschrieben hat.
    Warum gibt es keine spanische Übersetzung von einem Buch mit dem Titel "Archipel"?

    Meine Erklärung ist, dass die Autorin den deutschen Lesern einen Spiegel vorhalten möchte; ihnen ihre Gegenwart mit Hilfe ihrer faschistischen Vergangenheit erklären möchte.

    Nicht nur dafür möchte ich ihr herzlich danken, sondern auch dafür, dass das erste Kapitel des Buches die Überschrift "San Borodón" trägt. Jedoch musste ich feststellen, dass damit nicht jene magische Insel im Westen gemeint ist, sondern eine neue, künstliche Insel.

    "Neu, durch und durch neu, ... Nicht von der Zeit deformiert, zurechtgerückt, geschliffen. Nicht mit Geschichte behangen, ... Keine Verwerfungen, aufgestautes Geröll, verkrustete Strukturen unter einer nur mit Mühe glattgezogenen Oberfläche."

    Ein Personenregister befindet sich am Anfang des Romans, im Glossar erklärt die Autorin die spanischen und kanarischen Begriffe, auch die ursprüngliche Bedeutung von San Borodón.
    Folgendes Gedicht schrieb ich hundert Jahre nach der Geburt von Julio Baute:

    San Borondón

    San Borondón
    Es el corazón
    Del islas ochos
    Trasnochos
    Tenerife la cabeza
    Alegría y tristeza
    El Hierro
    Los pies atierro
    Quatro cinco seis y siete
    Un grande zaguanete

    Dentro del nieblas
    Despueblas
    La isla magica
    Lo significa
    La veràs
    Quizàs
    Al solsticio
    El mìstico patricio
    Navidad
    Una visionad

     Vera Seidl 

     

  6. Cover des Buches Ich nannte ihn Krawatte (ISBN: 9783126667043)
    Milena Michiko Flasar

    Ich nannte ihn Krawatte

     (131)
    Aktuelle Rezension von: Forti

    "Ich nannte ihn Krawatte" von Milena Michiko Flasar ist ein Buch über Menschen, die aus der Bahn geworfen wurden; die mit sich selbst, dem Leben und der Gesellschaft hadern. Und auch über Freundschaft.
    Trotz der 'nur' 136 Seiten keine schnelle Lektüre, sondern eine für die man sich Zeit nehmen sollte, um auch die Zwischentöne wahrzunehmen. Es lohnt sich!

  7. Cover des Buches Dinge, die wir heute sagten (ISBN: 9783423141185)
    Judith Zander

    Dinge, die wir heute sagten

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    INHALT: Anna Hanske ist tot. In ihrem Dorf Bresekow bei Anklam, macht sich die Gemeinde auf zur Beerdigung, zu der auch Ingrid erscheint, Annas Tochter, die der vorpommerschen Provinz vor Jahrzehnten schon den Rücken gekehrt hat. Sie hat ihr Glück in Irland gefunden und bringt auch ihren weltgewandten Sohn Paul mit, der den Dorfmädels mit seiner Ähnlichkeit zum jungen Paul McCartney reihenweise die Köpfe verdreht. Romy und Ella zum Beispiel, die von einem Leben außerhalb ihres Kaffs träumen, jenseits der langweiligen Idylle, der idyllischen Langeweile.

    Aber es gibt Gründe, warum Ingrid Bresekow damals verließ. Und das sind Gründe, über die sich die Dorfgemeinschaft seit Jahren das Maul zerreißt, über die viele Gerüchte kursieren und über die besser geschwiegen werden sollte.

    FORM: Judith Zander (*1980) hat mit DINGE, DIE WIR HEUTE SAGTEN ein Sittengemälde der ostdeutschen Provinz im faulknerischen Stil geschaffen, von der Kriegsgeneration bis zu den Wendekindern. Die Kapitel sind aus der Sicht einzelner Dorfbewohner geschrieben, und unterscheiden sich stark in ihrem Ton: Der eloquente Pastor erzählt natürlich anders als der geistig behinderte Henry, und der wiederum anders als Dorfproll Ecki. Zwischendurch kommt auch die ganze Gemeinde zu Wort, als kollektives Sprachrohr in breitestem Platt. Das hat mich alles stark an Faulkners ALS ICH IM STERBEN LAG erinnert und auch ebenso fasziniert.

    Es ist nicht leicht, in der Menge der Figuren Hauptcharaktere zu erkennen, aber Ingrids Geschichte ist schon Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Und wenn ich raten müsste, würde ich Judith Zander unterstellen, Romy nach ihrem eigenen Vorbild gezeichnet zu haben. Mit ihr beginnt und endet der Roman, und Romys Familienname, Plötz, ist ebenso … fischig wie der der Autorin.

    FAZIT: Auch wenn das Buch einige Längen aufweist, hat es mir sehr gut gefallen. Auf den letzten hundert Seiten zieht Zander aber ordentlich an und gibt Dorfgeheimnisse preis, die mich wirklich berührt haben. Das Leben im ostdeutschen Hinterland ist authentisch wiedergegeben und sprachlich ist der Roman auf höchstem Niveau, darum vergebe ich fünf Sterne plus Leseempfehlung.

    *** Diese und viele weitere Rezensionen könnt Ihr in meinem Blog Bookster HRO nachlesen. Ich freue mich über Euren Besuch ***

  8. Cover des Buches Sunset (ISBN: 9783492274180)
    Klaus Modick

    Sunset

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Leseratte_09

    In „Sunset“ beleuchtet Modik die Freundschaft zwischen Lion Feuchtwanger und Bertold Brecht quasi im Rückblick aus den Augen Feuchtwangers. Er lebt weltberühmt und wohlhabend im kalifornischen Exil, als ihn 1056 die Nachricht vom Tode Brechts erreicht. Er ist tief erschüttert und kann sich doch nicht dazu durchringen, den Flieger in die alte Heimat zu besteigen. So lässt er in stummer Zwiesprache mit Brecht die gemeinsamen Jahre Revue passieren. Er hatte Brechts außergewöhnliches Talent entdeckt, ihn gefördert und war ihm – auch wenn sie sich ein Leben lang gesiezt haben – sehr eng verbunden.

    Mich hat von Anfang an der Schreibstil von Modik fasziniert. Er nutzt immer wieder wunderbare Wortspiele, um nicht nur die Figuren zu charakterisieren, sondern auch um Landschaft und Handlungsorte zu beschreiben. Fast hat man das Gefühl, mit am Tisch der Feuchtwangers zu sitzen. Mir war zunächst nicht klar, ob die Geschichte größtenteils fiktiv ist oder auf intensiven Recherchen und Zeitzeugnissen beruht. Es ist vieles einfach so detailgetreu beschrieben, wenn aus Verhörprotokollen zitiert wird. Doch wie ich nach einer kurzen Recherche erfahren habe, ist Modik sehr vertraut mit dem Leben und Werk Feuchtwangers hat er doch über diesen Autoren seine Doktorarbeit verfasst.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ist es doch leicht zu lesen und gibt trotzdem viel Wissen an Leserinnen und Leser weiter. Der ungewöhnliche Schreibstil Modiks ist ebenfalls ein Plus.

     

  9. Cover des Buches Die Nibelungen (ISBN: 9783596193547)
    Felicitas Hoppe

    Die Nibelungen

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Wer kennt es nicht, das Lied der Nibelungen? Die Geschichte, die sich um Gold, Macht und Einfluss rankt?  

    Neugierig geworden wegen des Untertitels „Ein deutscher Stummfilm“ dachte ich - weil ich eben den historischen Roman „Der Traumpalast“ gelesen habe, an das Stummfilm-Meisterwerk von Fritz Lang aus dem Jahre 1924.  

    Doch was habe ich hier, in diesem Buch von Felicitas Hoppe, erhalten? Einen müden Abklatsch einer Theatervorstellung aus Worms. Ein Buch, das einen alten Stoff neu interpretiert? Ironie? Satire? Ehrlich, ich habe keine Ahnung. 

    Wenn schon eine Neuinterpretation mit einem guten Schuss Ironie, dann doch Michaels Köhlmeiers „Nibelungen“. 

    Fazit: 

    Dieses Buch ist ein echter Fehlgriff, daher abgebrochen und nur ein Stern. 

     

  10. Cover des Buches Blumenberg (ISBN: 9783518463994)
    Sibylle Lewitscharoff

    Blumenberg

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Provinzpoet
    Die Schreibsprache Sibylle Lewitscharoffs hat mich hingerissen. Dieser Spagat von Poesie und nüchterner Prosa -- gewagt und beeindruckend gelungen. Der Plot: Dem alternden Philosophieprofessor erscheint ein alternder Löwe, den nur er und eine ältere Nonne sehen können. Metapher hin, Metapher her - gnädig sein fällt gar nicht schwer. Der Professor interessiert sich nur fürs Philosophieren an sich, nicht für Menschen. (Man kennt das irgendwoher) Vier seiner Studenten, die ihn sehr verehren, sterben recht frühzeitig nacheinander weg. Ganz zuletzt der alte Denker.
    Die Empathielosigkeit der Figuren gibt uns zu denken (auch dafür sollte Literatur da sein). Auch wenn man das nicht in Lewitscharoffs Sprache erreicht.
  11. Cover des Buches Mitgift (ISBN: 9783608984149)
    Henning Ahrens

    Mitgift

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Juditha

    Ich habe das Buch als Hörbuch bei audible gehört und war wirklich begeistert. Alle Personen und Ereignisse sind so glaubhaft und lebendig, es macht Freude und auch traurig. Die Familiengeschichte wird vom 18. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre geschildert, nicht chronologisch, sondern der Autor bringt immer wieder neue Aspekte. Interessant und bewegend.

  12. Cover des Buches Sturz der Tage in die Nacht (ISBN: 9783596193080)
    Antje Rávik Strubel

    Sturz der Tage in die Nacht

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Kattro
    Wie schon in "Kältere Schichten der Luft" begeistert Antje Rávic Strubel auch hier mit einem ungewöhnlichen, einnehmenden, fast poetischen aber dennoch mitunter verwirrenden Schreibstil, der einige Konzentration und wirkliches Eintauchen ins Buch erfordert.
    Durch viele Andeutungen und Perspektiven- sowie Zeitsprünge muss man höllisch aufpassen, auch alles Wichtige zu erfassen. Ein bisschen Hintergrundwissen zur ostdeutschen Geschichte können dem Verständnis auch nur zuträglich sein.
    Ein anstrengendes, aber anspruchsvolles Buch, welches noch einmal ein Stück ostdeutsche Geschichte aufrollt. 4 Sterne.
  13. Cover des Buches Die Witwen (ISBN: 9783990270882)
    Dagmar Leupold

    Die Witwen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: 0815-2

    Dass drei Frauen ihrer Freundin von Berlin in die Provinz folgen, um sich nah zu sein, ist mir ein bisschen zu viel Kontruktion und zu wenig Realismus. Und dann tröpfelt die Handlung vor sich, ohne dass sich viel tut. Der Roman ist eher eine mühsame Angelegenheit...

  14. Cover des Buches An einem Tag wie diesem (ISBN: 9783104010250)
    Peter Stamm

    An einem Tag wie diesem

     (139)
    Aktuelle Rezension von: wbetty77

    Inhalt

    Andreas ist in der Mitte seines Lebens angekommen, ohne je eine wirkliche Bindung eingegangen zu sein. Seit seiner Jugendzeit trauert er einer Jugendliebe hinterher, die nie erwidert wurde. Dennoch idealisiert er seine damalige Verliebtheit zu der jungen Frau von damals, die später seinen guten Freund geheiratet hat. 

    Erst als er sich der Endlichkeit seines Lebens bewusst wird, versucht er sein Leben zu ändern.


    Meinung

    Eine Geschichte über jemanden, der sein Leben damit verbringt, sozialen Bindungen zu meiden. Die Geschichte beginnt vielversprechend. Nach dem ersten Drittel lässt es nach. Zu sehr verstrickt sich die Hauptfigur in absurde Handlungen.

    Seine seltsame Trauer um eine Jugendliebe, die nie erwidert wurde, ist für mich sehr bizarr. Natürlich gibt es Menschen, die uns immer wieder in den Sinn kommen, verpasst Chancen etc., dass man jedoch über eine unerfüllte Liebe nie hinweg kommt und sie als Sinnbild der perfekten Beziehung idealisiert, halte ich als Grund für Bindungsunfähigkeit für sehr weit hergeholt.

    Zudem ist mir der Charakter des Andreas fremd geblieben. Im Prinzip ein egoistischer, selbstbezogener Mensch, dessen Welt sich ausschließlich um ihn dreht. Besonders an den Haaren herbeigezogen wirkt die Sache beim Arzt. Anstatt einfach den Befund abzuwarten, eigene Schlüsse zu ziehen, nur weil er etwas, das der Arzt zu seiner Assistentin sagt, falsch interpretiert und natürlich gleich auf sich bezieht, hat etwas von einer miesen Fernsehkomödie. 

    Der Roman zieht sich in die Länge und lässt  es an Tiefgang fehlen. Ich habe immer mal wieder Seiten überblättert und nichts Wesentliches verpasst. Es ist eine zähe Geschichte über einen langweiligen Typ, der existiert, aber nicht wirklich lebt. Es fehlt für mich auch die wahrhafte, nachvollziehbare Auseinandersetzung mit den Gründen dafür.  


    Fazit

    Aus meiner Sicht ist es ein sehr schwacher Roman, der auch stilistisch nicht punkten kann.

  15. Cover des Buches Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr (ISBN: 9783596031399)
    Franz Friedrich

    Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Phliege
    Die Sätze, die er vorlas, waren vor allem Rhythmus und Melodie.

    Und dann liest man von Eisbrechern im Bottnischem Meer und sieht das Eis förmlich vor seinen Augen krachend aufbrechen. Franz Friedrich steht zurecht auf der Longlist des deutschen Buchpreises. Der Schreibstil ist einzigartig und mitreißend, Rhythmus und Melodie sind so sorgfältig bedacht, dass kein Wort austauschbar ist.

    Über dem fernen Land ein Himmel, der von einem zweiten Horizont unterteilt war, ein gewittriges Violett und ein verhangenes Blau berührten sich entlang einer unendlichen Geraden.

    Friedrich erfasst mit seinen Worten Filme und Gesang, sodass sie vor dem inneren Auge und Ohr klar und deutlich ablaufen. Sein Schreibstil ist mit "Sprachgewalt" jedoch nicht zu fassen, sein literarisches Geschick liegt dabei viel feiner und subtiler vor.

    Sein Buch befasst sich mit dem plötzlichen Verstummen der Lapplandmeisen auf Uusima und dessen Auswirkungen auf unterschiedliche Akteure, die alle nur in losem Zusammenhang stehen. Die Handlung der einzelnen Erzählstränge ist dabei zwar einfach zu verfolgen, ihre Bedeutung im Kontext ist jedoch nicht gerade einfach zu erfassen. Damit wurde ein komplexes Werk geschaffen, das viel Raum für Interpretationen lässt und dem Leser vieles gibt. Außer Klarheit.
  16. Cover des Buches Sogar Papageien überleben uns (ISBN: 9783442743650)
    Olga Martynova

    Sogar Papageien überleben uns

     (7)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Olga Martynova hat in 88 kleinen Kapiteln, verteilt auf 199 Seiten, über das 20. Jahrhundert in Russland geschrieben. Es gibt eine grobe Storyline:

    Die Ich-Erzählerin, Martina, Uni-Dozentin in Petersburg, ist in Deutschland auf einem Kongress. Dort will sie einen Vortrag über den avantgardistischen russischen Autor Charms (1905-1942) halten, dessen Texte erst seit Ende der 1980er Jahre in größerem Umfang gedruckt und veröffentlicht werden. Vor 20 Jahren lernte Martina in Petersburg den deutschen Studenten Andreas kennen und verliebte sich in ihn. Sie werden sich wieder begegnen. 

    In den zahlreichen, teilweise nur wenige Zeilen langen Kapiteln, erinnert sich Martina an Personen, Orte, Begebenheiten - private und gesellschaftliche - und deckt so das gesamte vergangene Jahrhundert ab. Ungewöhnlich, aber eine sehr gute Idee, um die Kapitel zeitlich einzuordnen, sind die drei Zeilen nach jeder Kapitelüberschrift. Es sind Jahreszahlen, die vom 5. Jh. v. Chr. bis in die Gegenwart Martinas, das Jahr 2006, reichen. Die Jahre, die im Kapitel angesprochen werden bzw. eine Rolle spielen, sind fett gedruckt. Ich habe einige Lesemarkierung im Buch gemacht, weil es wirklich sehr schön formulierte, pointierte, interessante und nachdenklich stimmende Sätze und Abschnitte gibt. Insgesamt war das Buch aber nichts für mich. Es war mir zu zusammenhanglos und ich habe auch nicht alle Kapitel wirklich verstanden. (Was will uns die Autorin damit sagen?) Auf dem hinteren Buchdeckel steht: "Man muss diese Buch lieben." Nein, ich liebe es nicht. Es ist ohne Frage eine anspruchsvolle Lektüre, die all die Preise sicherlich verdient hat, aber es ist in meinen Augen nicht unbedingt lesefreundlich. 


  17. Cover des Buches Andernorts (ISBN: 9783518463109)
    Doron Rabinovici

    Andernorts

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    INHALT: Ethan Rosen und Rudi Klausinger sind unerbittliche Konkurrenten auf dem Gebiet der jüdischen Kultur. Als sie sich wegen eines Nachrufs auf den Holocaust-Überlebenden Dov Zedek mal wieder in die Haare kriegen und sich zu allem Überfluss auf dieselbe Professur an der Universität Wien bewerben, droht ein erneuter Kleinkrieg. Doch Rosen gibt kampflos auf – sein Vater Felix liegt in Tel Aviv im Sterben und braucht dringend eine neue Niere.

    Auf der Suche nach einem geeigneten Spender taucht Ethan tief in die Familiengeschichte der Rosens ein und legt nach und nach ein buntes Mosaik frei, das einige Überraschungen für ihn bereit hält. Und auch seine Beziehung zu Klausinger muss er revidieren.

    FORM: Doron Rabinovici (*1961) hat mit ANDERNORTS einen typisch jüdischen Roman geschrieben, der im kleinen, familiären Kreis die großen Fragen nach Herkunft und Glauben zum Thema hat. Romane dieser Art kennt man von Philip Roth und Amos Oz, Autoren, die ich großartig finde. Und auch sprachlich kann Rabinovici mithalten: Die Dialoge sind treffsicher wie bei Jonathan Safran Foer und die Familiengeschichte hätte bei Roth nicht bizarrer sein können. Alles gewürzt mit einem ordentlichen Schuss Galgenhumor.

    Nur leider brauchte ich viel zu lange, um mit der Geschichte warm zu werden. Die ersten Kapitel spielen in der Upper-Class-Welt österreichischer Intellektueller, mit der wohl die wenigsten Leser wirklich Kontakt haben, was meines Erachtens ein ungünstiger Start in die ansonsten sehr gelungene Familiengeschichte ist. Der Roman holte einfach mich nicht ab, wie man so schön sagt. Gepackt hat mich ANDERNORTS später dann doch noch, allerdings erst mit dem Auftauchen des zwielichtigen Rabbiners (der Ethan bei der Nierensuche helfen kann, wenn der ihm im Gegenzug bei dem Versuch hilft, den Messias zu klonen (mit seinem Samen, denn Ethan soll ein naher Verwandter der Erblinie des Messias sein (Genaaau!))), aber da war das halbe Buch schon rum.

    FAZIT: Packend, bewegend, rasant – das sind die drei Schlagworte mit denen der Roman auf dem Umschlag beschrieben wird. Bei packend gehe ich mit, bei bewegend und rasant eher nicht. Versöhnliche vier Sterne.

    *** Diese und viele weitere Rezensionen könnt Ihr in meinem Blog Bookster HRO nachlesen. Ich freue mich über Euren Besuch ***

  18. Cover des Buches Ludwigshöhe (ISBN: 9783406699153)
    Hans Pleschinski

    Ludwigshöhe

     (12)
    Aktuelle Rezension von: *Wölkchen*
    Eine große Enttäuschung. Das Thema hat Interesse bei mir geweckt: Drei Geschwister müssen, um an ihr Erbe zu gelangen, Lebensmüden die Gelegenheit zum Selbstmord geben, in der Villa das verstorbenen Onkels. Doch die Lebensmüden wollen plötzlich nicht mehr sterben... Leider war das Buch weder schön skurril oder voll von schwarzem Humor, noch hat es sich auf ernsthafte Weise mit dem Thema Sterbehilfe oder Ähnlichem auseinandergesetzt. Die Handlung (fast 600 Seiten) besteht aus einer Aneinanderreihung von Momentaufnahmen der Hausbewohner. Im Grunde passiert nichts. Man könnte in der Mitte fünf Kapitel entnehmen und wahrscheinlich würde der Leser es nicht einmal merken. Ich habe mich extrem gelangweilt und ewig an dem Buch hingelesen. Im Nachhinein war es Zeitverschwendung. Aber ich wollte nicht aufgeben und habe immer gehofft, dass es noch an Fahrt gewinnt. War leider nicht der Fall!
  19. Cover des Buches Ich an meiner Seite (ISBN: 9783552059887)
    Birgit Birnbacher

    Ich an meiner Seite

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Elenchen_h

    Als der 22-jährige Arthur aus seiner 26-monatigen Haftstrafe entlassen wird, stellt er fest, dass sich an seiner Perspektivlosigkeit vor dem Gefängnis nicht viel verändert hat: Niemand möchte einen Ex-Häftling einstellen, geschweige denn ihm eine Wohnung vermieten. Er nimmt an einem Resozialisierungsprogramm in Form von betreutem Wohnen inklusive Starring-Therapie teil, einem Therapieansatz, der an der Stelle ansetzt, dass es bei der Wiedereingliederung hilft, für sich selbst eine Hauptrolle zu erfinden, auf die man in herausfordernden Situationen zurückgreifen kann. Gemeinsam mit seinem unkonventionellen Therapeuten, seinem anstrengenden Mitbewohner in der WG, seiner berühmten Ersatzmutter und den anderen Beteiligten des Programms beginnt er, seinen eigenen Weg zurück in die Gesellschaft zu suchen.


    Mit großer Empathie und zugleich anklagend erzählt Birgit Birnbacher in ihrem Roman "Ich an meiner Seite" von einem jungen Mann, der aus einer Mischung aus persönlichen Tragödien und bürokratischen Hürden in die Kriminalität abrutscht, eine traumatische Haftstrafe verbüßt und im Anschluss an einem Resozialisierungsprogramm teilnimmt, um wieder ein "wertvoller" Teil der Gesellschaft zu werden. Ihr Buch ist eine Mischung aus Gesellschaftsstudie und Coming-Of-Age- Roman, mit klarer Sprache erzählt sie in Rückblenden von Arthurs Kindheit und Jugend, die von Verlusten und Einsamkeit geprägt sind, und lässt dabei immer genau so viel offen, dass die Lesenden die Geschichte mit großer Spannung verfolgen. Den Rückblenden gegenüber stehen Arthurs Erfahrungen in der Resozialisierung, sein Leben in der Wohngemeinschaft und seine Teilnahme an der Starring-Therapie. Birnbachers Figuren sind eigenwillig, teils tragisch und urkomisch, sie tragen diese Geschichte, die mir noch lange im Kopf bleiben wird. "Ich an meiner Seite" ist ein Roman über zweite Chancen und neue Anfänge, im Leben, in Beziehungen und in der Gesellschaft -habe ich gerne gelesen!

  20. Cover des Buches Das Mädchen (ISBN: 9783596194551)
    Angelika Klüssendorf

    Das Mädchen

     (96)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Dieses Buch über das Mädchen, dass eine schreckliche Kindheit in den 70igern in der DDR erlebt nahm mich sehr mit und musste viel darüber nachdenken. Schon ab der ersten Seite konnte mich dieser Roman berühren und fesseln. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut mit ihrer klaren Sprache ohne wörtliche Anrede. Dieses Buch wird mir sehr lange in Erinnerung bleiben und werde die beiden anderen Teile des Mädchens auf jeden Fall lesen und noch mehr von Angelika Klüssendorf. 

    Daher eine absolute Leseempfehlung von mir und wohlverdiente 5 Sterne. 

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