Bücher mit dem Tag "lord nelson"

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5 Bücher

  1. Cover des Buches Drachenwacht (ISBN: 9783641091781)
    Naomi Novik

    Drachenwacht

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    Nach dem gewaltigen Cliffhanger im Vorgängerband war ich neugierig, wie das für Temeraire und Will jetzt wohl weitergehen wird. 

    Da Kapitän Laurence und sein Drache Temeraire die französischen Drachen vor einer tödlichen Seuche gerettet haben, wird Will des Hochverrats für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Das Urteil wird vorerst ausgesetzt und Will kommt ins Gefängnis, während Temerarire in einem Zuchtgehege sein Dasein fristen muss.

    So fängt dieser Band schon damit an, dass jeder der Beiden ohne den anderen in seinem Gefängnis festsitzt. Als Napoleon jedoch den Kanal mit seiner Armee überquert, um Großbritannien zu überfallen, scheint sich das Blatt zu wenden.

    Die französische Armee erweist sich weitaus stärker als die britische. Die Regierung kann nicht auf Temeraires Kampfkraft verzichten, und so wird Will zeitweilig begnadigt. William Laurence, immer der treue Diener seiner Majestät, macht sich auf den Weg nach Schottland und findet ein verlassenes Zuchtgelände vor. 

    Temeraire hat in der Zwischenzeit von dem angeblichen Tod seines Kapitäns erfahren.

    „Temeraire sagte nichts. Ein entsetzliches Gefühl stieg in ihm empor und sammelte sich in seiner Kehle. Blicklos wandte er den Kopf ab und ließ es kommen. Das Brüllen brach aus ihm heraus wie ein Donner, erstickte jedes Wort um ihn herum, und der Felshang vor ihm zersprang wie das Glas eines Spiegels.“ (S. 50, „Drachenwacht“ von Naomi Novik)

    Da er sich nun niemanden mehr verpflichtet fühlt, beschließt der Drache, die Dinge in seine eigenen Klauen zu nehmen. 

    Es ist das erste Buch der Reihe, das sich nicht mehr an historischen Ereignissen orientiert, sondern einen komplett neuen Geschichtsverlauf beschreibt, schließlich war Napoleon nie in England eingefallen. Die Handlung erscheint allerdings nicht übertrieben unglaubwürdig, da die Geschehnisse hervorragend in Temeraires Welt passen.

    Zu Beginn sind die beiden getrennt, wodurch die Erzählperspektive aufgeteilt werden muss, was der Geschichte wahnsinnig guttut. Endlich erhält Temeraire seinen eigenen Handlungsstrang und den weiß er verdammt gut zu nutzen.

    Temeraire und Will Laurence verbringen etwa ein Drittel des Buches getrennt voneinander, und es war wirklich faszinierend zu sehen, wie sie zum ersten Mal unabhängig voneinander agieren. Nicht in einer Nacherzählung, sondern Life aus der Sicht eines Drachens.

    So ganz ohne Will, auf sich allein gestellt, kann sich Temeraire ohne die stets bremsende Einflussnahme des typischen Musterengländers endlich frei entwickeln. Nun, da er nicht mehr von Wills konservativen Vorstellungen und Treueschwüren zurückgehalten wird, lässt er seinem eigenwilligen, nach Gerechtigkeit dürstenden Naturell freien Lauf.

    Er folgt dabei seiner eigenen Moral und kann Dinge tun, die mit Will nach dessen Pflichtgefühl einfach nicht möglich wären. Temeraire droht, verhandelt und stellt seine eigene Miliztruppen aus wilden und kapitänlosen Drachen zusammen. Mit sanftem Zwang überredet er auch einige Menschen unter seinem Kommando zu dienen.

    Es ist schön zu sehen, wie der Drache wirklich ist und fühlt. Dies finde ich am Buch mit am besten, den liebgewonnen Charakter besser kennenzulernen.

    Während Temeraire mit seiner Drachenarmada beschäftigt ist, muss William Laurence mit seinen eigenen Dämonen kämpfen. Er zerfleischt sich ob der Ereignisse allerdings etwas zu sehr und scheint sich beinahe für das ganze Ungemach der Welt verantwortlich zu fühlen.

    Will Laurences Moralvorstellung wird langsam ärgerlich. Er findet es ehrlos, mit Drachen die französischen Soldaten anzugreifen, die marodierend über die Zivilbevölkerung herfallen, Frauen vergewaltigen, alles Rauben, was sie wegtragen können und Wehrlose niederschlachten. Lieber würde er ihnen von Mann zu Mann entgegentreten, um ihm ehrlichen Kampf zu fallen. Seine Schuldgefühle erdrücken ihn und steigern bei ihm sein bizarres Ehrgefühl, wodurch er nicht mehr wie er selbst ist. Alles scheint ihm egal zu sein. Die Drachen zeigen vermehrt Mitgefühl dem Leiden des Volkes gegenüber, während Will Laurence bloß mit seiner vermeintlichen Schande hadert.

    Schreibtechnisch hat sich Naomi Novik weiterentwickelt. Wir befinden uns viel näher an den Figuren, was diesen Band, trotz seiner teilweisen düsteren Stimmung, zu etwas Besonderem macht. Vielleicht liegt es daran, dass vermehrt aus Temeraires Sicht erzählt wird, und dessen Gefühlsleben um einiges bunter ist als die des blasen ehemaligen Marinekapitäns.

    In der Erzählung treffen wir auf einige Altbekannte. So ist immer noch der ehemalige Bote, Überlebenskünstler und Fremdenführer Tharkay mit von der Party.  Dieser hat eine geradezu bemerkenswert nüchterne, ruhige und unkomplizierte Art und schafft es mit seinen logischen und vernünftigen Äußerungen das Wesentliche zum Ausdruck zu bringen. 

    Auch die feuerspuckende Drachin Iskierka sorgt durch ihr aufwieglerisches, anstrengendes und kratzbürstiges Verhalten für einige Schwierigkeiten, womit sie nicht nur das Leben ihres armen Kapitäns Granby schwer macht. Sie ist ein richtiger Wirbelsturm, kämpferisch, starrköpfig und gierig. Damit bildet sie einen deutlichen Gegensatz zu Temeraire, der mutig und entschlossen für seine Ideen und seine Freunde kämpft und auch Rücksicht nimmt. 

    Auch Emily Roland spielt hier wieder mit, ebenso wie der chinesische Koch Gong Su und die beiden afrikanischen Jungen Demane und Sipho, die zu Temeraires Mannschaft gehören.

    Aber es kommen auch noch ein paar weitere tolle Drachen dazu. Wie zum Beispiel die wissensdurstige, intelligente und einfallsreiche Perscitia und der liebevolle und ehrenhafte Veteran Gentius.

    Doch es ist vor allem Teremaire, der der Handlung neuen Schwung verleiht.  Naomi Novik stellt ihn hochintelligent und freigeistig, gleichzeitig aber auch (noch) etwas naiv in Bezug auf menschliche Konventionen und politische Erfordernisse dar. 

    Auch die anderen Drachen zeigen eigene Persönlichkeiten, was für eine weitere interessante Facette bei der Lektüre sorgt. 

    Teremar und Wills fünftes Abenteuer endet zwar größtenteils abgeschlossen, dennoch wird bereits das nächste Abenteuer eingeleitet.

    Aus unerfindlichen Gründen plätschert die Story nach der Endschlacht noch etwas dahin, ohne dabei die zuvor erreichte Intensität wieder zu gewinnen. Die dort geschilderten Ereignisse hätten sich als Auftakt zum nächsten Band deutlich besser geeignet. Dennoch ist „Drachenwacht“ ein Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass es mit ähnlich viel Schwung weitergehen wird.

  2. Cover des Buches Königin der Piraten (ISBN: 9783442360666)
  3. Cover des Buches Der ewige Seemann II. Die Prüfungen des Matthew Lawe (ISBN: 9783548202990)
    Nicholas Monsarrat

    Der ewige Seemann II. Die Prüfungen des Matthew Lawe

     (2)
    Aktuelle Rezension von: smutcop
    Fortsetzung von den Irrfahrten und auch dieses Werk ist eine wahre Freude für alle die das Genre mögen!!
  4. Cover des Buches Der Liebhaber des Vulkans (ISBN: 9783446204317)
  5. Cover des Buches Powder Monkey (ISBN: 9780747595953)

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