Bücher mit dem Tag "lrs"
27 Bücher
- Joe Berger
Simons Kleine Lügen - Pudding in Not
(18)Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar»Die Höhle ist ein perfekter Ort, um den unzähligen Belastungen eines modernen Neunjährigen zu entfliehen.«
Wahrheit ist etwas Kompliziertes. Wenn man sie erklärt, wird alles noch komplizierter, denn da hängen auch noch andere Dinge dran, die dann auch auf den Tisch kommen. Vielleicht steht man mit der Wahrheit als Idiot da oder als Tölpel – und es kann sein, dass man sich den Mist als Anekdote die nächsten Jahre immer wieder anhören muss. Und überhaupt, was ist denn Wahrheit? Opa behauptet, er könne zaubern – stimmt doch gar nicht, sieht nur auf den ersten Blick so aus, er trickst doch. Oder, was Papa mit seiner Uhr macht – zaubern? Bekommen die eine Strafe, wenn sie lügen? Nee, die bekommen dafür ahhhs und ohhhs.
»…die Wahrheit ist kompliziert. Kompliziert wie … ein Elefant. Schwer, runzlig, besorgniserregend.«
Die Familie von Simon hätte gern ein paar Antworten: Wie kommt ein Tischtennisball in der Erdnussbutter? Wieso existiert vom Porzellanhund nur noch ein Ohr – wo ist der Rest? Wie kommen die Kartoffeln in die Waschmaschine? Keine Ahnung, sagt Simon. Denn der sitzt am liebsten in seiner Höhle, die er sich in seinem Zimmer gebaut hat. Zutritt hat nur sein bester Freund Karli und klar, Katze Pudding. In der Schule bekommt er Ärger mit Fincher, dem Klassentyrann, dem mit dem Killerblick und er hat tierischen Ärger mit Finschers Höllenhund Fleischer. Das alles hat mit der Wahrheit zu tun und Cheeseburgern.
Simon hatte seiner Mutter versprochen nicht mehr zu lügen. Einfacher gesagt, als getan. Ein Comic, eine Graphic Novel, für Neunjährige und ihre Problemzonen. Eine Menge Slapstick steckt in dieser Geschichte, die teils urkomisch ist und andererseits sich auch mit Dingen des Alltags beschäftigt. Langweilige Brotdosen mit Vollkornbrot und Apfel ... Klassentyrannen, Mobbing, protzend wilde Geschichten erzählen …
Rundum fand ich den Comic gut. Neben lustigen Situationen werden typische Alltagssituationen angerissen und am Ende gesteht Simon seine Missetaten. Sehr lustig auch zu erfahren, wie Katze Pudding ins Haus kam und wie sie ihren Namen erhielt. Was mir etwas merkwürdig erschien, war, dass die Personen in dem Buch völlig elektronikfrei waren. Nirgendwo ein Handy, Tablett – gut, Papa spielt E-Gitarre – aber in der Höhle von Simon ein TV? Das alles schien mir etwas retro. Genau das fällt den Kindern sofort auf: Wieso hat der in der Höhle einen Fernseher? Kompliziert, warum nimmt der nicht ein Tablett mit rein? Ansonsten trifft es die Welt des Neunjährigen. Ein Comic mit großer Schrift, interessant für lesefaule Kinder. Aber nicht nur für die. Die Grafiken sind ausdrucksstark und witzig, kindgerecht. Wer ein Fan von »Gregs Tagebuch« ist, dem wird dieses Buch auch gefallen, denn es ist in ähnlichem Stil gehalten.
Joe Berger absolvierte ein Studienkolleg an der Bower Ashton in Bristol. Danach arbeitete er in London als Illustrator für internationale Magazine und Zeitungen, gestaltete Buchcover, drehte animierte Kurzfilme und Werbung und zeichnet seit 2003 mit einem Kollegen den wöchentlichen Comicstrip in The Guardian. Inzwischen lebt er mit seiner Familie wieder in Bristol und illustriert und schreibt Comicromane.
- Anja Janotta
Linkslesemut oder Die Sache mit dem Versiebtlein
(17)Aktuelle Rezension von: Lesestunde_mit_MarieAnja Janotta hat ihre Mut-mach-Geschichte um Mira, das Mädchen mit der Lese-Rechtschreib-und Namen-Merk-Schwäche, die im ersten Band aus ihrer Achillesferse einfach die „Linkslesestärke“ machte, nun mit „Linkslesemut“ fortgesetzt. Aus diesen Wortkreationen wurden auch gleichzeitig die Buchtitel geschaffen. Wir als Mutter-Tochter-Gespann waren schon ganz neugierig, wie es denn weitergehen würde mit Mira und ihren Freunden. Mit großer Vorfreude erwarteten wir Band 2, den „Linkslesemut“! Ehrlich gesagt gingen wir davon aus, dass Mira inzwischen ein ganzes Stück älter wäre. Das war aber sicher eine persönliche Fehleinschätzung, da meine Tochter selber inzwischen auf der weiterführenden Schule ist und Mira noch in der Grundschule. Außerdem führte uns der Subtitel „… oder Die Sache mit dem Versiebtlein“ ein wenig in die Irre, da wir das Thema „verliebt sein“ eher in einem etwas „fortgeschritteneren“ Alter von über 10 Jahren verortet hätten. Da zeigt sich aber offensichtlich der hohe Identifikationsgrad mit der Protagonistin Mira!
Im zweiten Band dürfen wir Mira Kurz bei weiteren Schulerfahrungen und –abenteuern begleiten. Mittlerweile konnte die leidgeprüfte Mira, die im ersten Band von ihren Klassenkameraden gemobbt wurde, ihre Position in der Klasse sowie gute Freunde finden. Doch nach wie vor begleitet sie ihre Lese-Rechtschreib-Schwäche, Außerdem scheinen ihre besten Freunde Svenja und Felix, die wir bereits aus Band 1 kennen, ein wenig liebesverwirrt zu sein. Zu allem Überfluss soll Mira auch noch an der Schülerzeitung mitwirken.
Es ist schön, die Entwicklung Miras mitverfolgen zu dürfen, die sich inzwischen auch die Namen ihrer Mitschüler besser merken kann. Doch bei einigen hält sie an den selbstkreierten „Eselsbrücken-Namen“ fest. So wie bei Maurice. Der bleibt bei ihr weiter der „Maulaufreißer“! Und mit Selbigem muss sie sich im Schülerzeitungsteam auseinandersetzen. Aber nicht nur mit ihm … Schließlich sollte sie ja auch einen Beitrag leisten. Und den zu finden – mit ihrer LRS -, ist gar nicht so einfach. Da kommt ihr die Idee mit dem Kummerkasten. Als „Dr. Ku“ möchte sie sich im Rahmen der Schülerzeitung den Sorgen ihrer Mitschüler annehmen. Doch davon ist die „Reck-tor-in“ gar nicht begeistert und sprüht nur so vor Kreativität im Aufstellen neuer Regeln. Mira bekommt mal wieder Ärger … Dabei meint sie es doch nur gut ... Ausgerechnet der „Maulaufreißer“ springt Mira zur Seite. Ob das aber immer so vorteilhaft ist???
Die Protagonistin Mira hat einen hohen Identifikationsgrad für Kinder, die eine schulische Schwäche haben, obwohl sie eigentlich mit beiden Beinen mitten im Leben stehen. Mit ihrem „Anecken“ zeigt sie auf, dass nicht immer alles rund läuft im Leben, dass es schwierige Situationen gibt, denen man sich stellen muss. Die Themen im Buch sind aktuell und wie direkt aus dem Leben der Kinder gegriffen. In diesem Buch muss sich Mira vor allem mit strengen, teilweise nicht nachvollziehbaren Regeln auseinandersetzen – wie im echten Leben eben! Manchmal kann man die Rahmenbedingungen nicht ändern, sondern muss lernen, mit ihnen umzugehen. Und manchmal ändern sich Rahmenbedingungen plötzlich. Neue Regeln werden scheinbar willkürlich aufgestellt. Außerdem können Menschen auch ganz anders sein, als anfänglich gedacht. Oder Freunde befinden sich gerade in einer ganz anderen Phase als man selber. Mira geht diese Herausforderungen zwar mit Magengrummeln, aber tapfer an und macht Kindern Mut, sich schwierigen Situationen zu stellen. Mira ist eben ein ganz besonderes mit Mädchen mit ihrem „Linkslesemut“.
Die Schulrektorin ist der fürchterliche Konterpart in diesem Buch. Wir wurden von ihr dermaßen emotional in Erregung versetzt, dass wir ihr am liebsten „die Meinung gegeigt hätten“ ;o)
Miras Eltern hingegen sind schwer besorgt und werden arg gefordert. Sie treffen vielleicht nicht immer die perfekten Entscheidungen, fangen Mira aber letztendlich mit ihrer Liebe und Fürsorge auf.
Die Charakter sind so lebensecht gezeichnet, dass man sich mitten in die Geschichte involviert fühlt.
Die eingestreuten Wortspiele, Wortverdreher und absichtlichen Verschreiber geben der Geschichte die besondere Note. Allerdings empfehle ich genau aus diesem Grunde bei Kindern mit LRS das gemeinsame Lesen!
Fazit:
Anja Janotta ist auch mit der Fortsetzung der Geschichte um die LRS geplagte Mira ein tolles Buch gelungen, das Mut macht, zum Lachen bringt und einen emotional berührt. Eine absolute Leseempfehlung – vor allem für Kinder mit einem LRS Handicap oder Menschen, die mit solchen Kindern Berührung haben! - Karin Slaughter
Entsetzen
(453)Aktuelle Rezension von: steffi.liestNach viel zu langer Zeit habe ich endlich den 2. Band der Will Trent-Reihe gelesen. Und mal wieder frage ich mich, warum ich ihn so lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher hab schmoren lassen, wo ich doch eigentlich ein Fan der Autorin bin.
Das Buch beginnt damit, dass Abigail Campano in ihrer Villa die 17-jährige Kayla Alexanders ermordet vorfindet. Abigail denkt, die Tote sei ihre Tochter Emma. Über ihr steht ein Mann mit einem Messer in der Hand, den Abigail für den Mörder hält. Es kommt zu einem erhitzten Kampf, bei dem der Mann letzten Endes stirbt. Es stellt sich jedoch heraus, dass er gar nicht der Mörder war und wahrscheinlich nur helfen wollte. Kayla war die beste Freundin von Emma. Von Emma selbst fehlt jede Spur, genauso wie von dem Mörder. Wie es aussieht, wurde sie von dem Täter entführt. Will Trent vom Georgia Bureau of Investigation ermittelt gemeinsam mit Faith Mitchell - Detective der Atlanta Police. Die Zeit rennt und sie möchten das Mädchen unbedingt lebend finden.
Will und Faith sind anfangs nicht besonders begeistert, dass sie miteinander arbeiten sollen, denn Will ist sehr unbeliebt beim Atlanta Police Department und sorgte unter anderem auch dafür, dass Faith´s Mutter in die Frühpensionierung gezwungen wurde. Beide sind spannende Charaktere, wobei ich zugeben muss, dass Will und sein "Problem" nicht so ganz glaubwürdig sind. Dennoch mag ich seine ganz eigene Art und Weise, wie er die Fälle löst und bin sehr neugierig, noch mehr aus seiner Vergangenheit zu erfahren. Auch Faith wird man hoffentlich in den Folgebänden noch besser kennenlernen.
Den Fall an sich fand ich unglaublich spannend und auch die Auflösung gelungen. Besonders gefallen hat mir der Epilog. Man erfährt auf sehr berührende und bedrückende Weise, wie das Leben der Betroffenen nach der Aufklärung des Falls weitergeht. Allgemein hat Karin Slaughter ein unglaubliches Talent dafür, das Innenleben der handelnden Personen darzustellen.
Ich musste zwar anfangs erstmal wieder in den Stil der Autorin reinfinden, der sehr direkt, manchmal auch ein wenig derb ist. Aber im Laufe des Buchs bin ich wieder richtig warm damit geworden und ich möchte nun unbedingt zeitnah die nächsten Bände der Reihe lesen.
- Anja Janotta
Linkslesestärke - Eine Mutmachgeschichte für Kinder mit Rechtschreibschwäche und Legasthenie und für Kinder mit Mobbing-Erfahrung in der Schule
(26)Aktuelle Rezension von: kinderbuchschatzAllein der Titel dieses Buches „Linkslesestärke“ von Anja Janotta, erschienen im Bassermann-Verlag, hat uns neugierig auf den Inhalt gemacht. *********************************************************** Inhalt: Mira verwechselt beim Lesen und Schreiben gern die Buchstaben und kann sich keinen Namen merken. Rechtschreibschwäche nennen es ihre Lehrerin und ihre Mama; Linkslesestärke Mira und ihr bester Freund. Allein das ist schon Grund genug von den anderen der Klasse gehänselt zu werden. Als ein neues Mädchen neben Mira einzieht, hofft Mira auf eine Freundschaft. Doch ein Missverständnis folgt dem nächsten. Mira ist aber nicht auf den Kopf gefallen und beschließt sich zu wehren... ********************************************************** Fazit: Ein bewegendes Buch über wichtige Themen wie Ausgrenzung und Mobbing. Protagonistin Mira wird nicht als „Schwächling“ dargestellt, sondern sehr authentisch als Mädchen mit dem Bedürfnis akzeptiert zu werden. Sie hat, wie jeder andere auch, Fehler und Schwächen. Interessant, fand ich, dass sogar ihre Mama als Coach, Mira nicht vor der Mobbingfalle bewahren konnte. So werden in der Geschichte aus einfachen Hänseleien ernste Straftaten, wobei die Autorin nicht nur den Augenmerk auf die Täter legt, sondern auch auf alle, die zusehen und nichts tun. Die integrierten Worträtsel musste ich meiner Tochter allerdings öfter näher erklären. Insgesamt ist das Buch aber ein über 200 Seiten starkes Mutmachbuch. 💕
- Abbi Glines
When I'm Gone – Verloren
(277)Aktuelle Rezension von: Lena_ThierbachKlappentext:
Wenn die Liebe langsam wächst, können selbst tiefe Wunden heilen…
Mase hat nicht vor, lange in Rosemary Beach zu bleiben. Der Cowboy aus Texas kann mit dem Lebensstil seines Rockstar-Vaters einfach nichts anfangen. Doch als er eines Morgens von einem etwas schiefen, dafür aber umso leidenschaftlicher vorgetragenen Countrysong geweckt wird, ändert sich sein Plan schlagartig. Der Grund: Reese, deren Job als Housekeeper zwar nicht gerade glamourös ist, ihr aber die Freiheit ermöglicht, nach der sie sich so sehr gesehnt hat. Als ihr dabei ein schreckliches Missgeschick passiert, bei dem ihr in letzter Sekunde ein halb nackter Cowboy zu Hilfe eilt, ist sie erst überrascht und erleichtert, dann neugierig – und schließlich zögerlich, weil er ganz offensichtlich mehr sein will, als nur ihr Retter in der Not. Viel mehr.
„When I’m Gone – Verloren“ ist das elfte Buch der Rosemary Beach – Reihe &‘ hier erfahren wir die Geschichte von Mase Colt-Manning, den wir als den Bruder von Harlow bereits kennen- &‘ mit seinem Cowboycharme lieben gelernt haben. Mase besucht Harlow in Rosemary Beach &‘ trifft dabei auf Reese, die Haushälterin von Nan. Auch in diesem Buch wird die Sichtweise sowohl aus der Sicht von Reese als auch aus der Sicht von Mase geschrieben, was es mir immer leichter macht, beide Protagonisten kennenzulernen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, da Mase eine tolle Abwechslung zu den ganzen Rosemary Beach Männern war. Mase lebt in Texas auf einer Ranch &‘ kann mit dem Lebensstil der Reichen überhaupt nichts anfangen, was wirklich für ihn spricht.
- Anne Becker
Die beste Bahn meines Lebens
(2)Aktuelle Rezension von: SternchenBlauEin ganz tolles Buch! Mit ganz leichtem Tonfall erzählt Anne Becker von der Kindheit auf der Schwelle zum Teenagersein, von der Süße und auch von Bitterkeit dieser Zeit. Die Nominierung für den Jugendliteraturpreis 2020 war absolut verdient und auch, wenn ich die anderen in der Kinderbuch-Kategorie noch nicht gelesen habe, wäre auch ein Sieg sehr verdient gewesen.
Jan, ein leidenschaftlicher Schwimmer, zieht um und schwärmt schnell für seine neue Nachbarin Flo. Aber ganz so einfach ist das alles nicht, nicht zuletzt wegen seiner Lese-Rechtschreib-Schwäche.
Die Protagonist:innen sind mir sofort ans Herz gewachsen und ich konnte mich immer kaum vom Hörbuch losreißen. In den letzten Wochen habe ich bei vermeintlich „leichter“ Literatur häufiger mal ins „Klo“ gegriffen, aber obwohl Beckers Buch ebenso von ernsten Themen handelt, hat es mich mit seinem liebevollen und auch positivem Ton sehr beschwingt.
CN / Content Note: LRS, Mobbing, erstes Verliebtsein
Becker nimmt die kleinen Katastrophen, die in dem Alter so schwer wiegen, einfach komplett ernst. Da fühlt sich mein 12jähriges inneres Kind (28 Jahre nach diesem Alter) richtig angenommen. Und beim Lesen vermittelt sich ein sehr empatischer Blick, was LRS bedeutet.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus Jans Sicht erzählt. Mir gefiel die Sprecherstimme von Jannik Schürmann sehr gutIm Buch sind zusätzlich Flos Grafiken zu sehen, denn sie hat eine große Leidenschaften für Mathematik und Infografiken und gestaltet ihr Tagebuch in dieser Form. Im Hörbuch wurden diese Grafiken kogenial als listenähnliche Texte umgesetzt, die mit viel Witz von Vanida Karoun gelesen wurden.
Toll ist dabei, dass wir beim Lesen die unterschiedliche Sicht der beiden mitbekommen. Worüber sich Jan ärgert, weil er sich vor Flo schämt, landet bei ihr hingegen auf seinem Plus-Konto. Lesende aus der Zielgruppe bekommen so sicherlich ein gutes Gefühl, dass nicht immer alles ganz so katastrophal sein muss, wie sie denken. Und dieses erste Verliebtheit nimmt die Kinder ernst, geht aber auch nicht zu sehr in die Vollen.
Fazit
Von diesem tollen Hörbuch konnte ich mich kaum losreißen. Der leichte Tonfall wird auch den ernsten Themen gerecht. Eine große Empfehlung und 5 von 5 Sternen.
- Sabine Kruber
Leon Reed
(29)Aktuelle Rezension von: SillivFür 8 jährige bestimmt ein tolles Abenteuer, doch viel älter dürfen die Leser nicht sein, sehr kurz gefasst, aber deshalb auch recht rasant. Legasthenie ist eigentlich das Thema, recht gut beschrieben, ohne dass man es merkt. Denn die Geschichte beginnt im Heute, die Buchstaben/Wörter werden gefressen von Schlangen (sieht man nur durch einen Spiegel). Leon und seine Schwester werden durch magische Tinte durch ein Portal in das Land Fabula transportiert. Wie kommen sie wieder nach Hause?
- Timm Milan
Kaninchenschmuggel oder wie ich Mehlchen vor dem Verschimmeln rettete
(6)Aktuelle Rezension von: lauchmotteGranola ist ein ganz normales Mädchen wie jedes andere auch. Sie geht jeden Tag zu Schule, außer am Wochenende. Sie hat eine Schwester, aber kein Haustier. Und sie fühlt sich nicht wohl, wenn andere Kinder sie ärgern und ausgrenzen. Auch nicht, wenn ihre ehemals beste Freundin daran beteiligt ist, die Granola insgeheim so gerne mag, dass sie ihr fast alles verzeihen würde. Und während ihre Schwester daheim mit Bauchschmerzen wegen einer Laktoseintoleranz liegt, ergeht es Granola in der Schule mit der selbst diagnostizierten Grammatik-Intoleranz nicht besser. Die geliebte Klassenlehrerin ist krank und die neue so mit ihrem Smartphone beschäftigt, dass sie gar nicht mitbekommt, wenn Granola mal wieder gemobbt wird. Ein Ausflug in den Streichelzoo bringt schließlich eine unerwartete, äußerst originelle Wende.Was auf den ersten Blick wie ein hübsches, aber wenig tiefgründiges Kinderbuch aussieht, hat es bei genauerer Betrachtung in sich. Psychologisch sehr feinfühlig gelingt es dem Autor Timm Milan das Thema Mobbing unter Kindern aufzugreifen. Für einen Außenstehenden sind es allerhand Probleme, die Granola gleichzeitig bewältigen muss. Die Ich-Erzählerin geht damit ausgesprochen tapfer um und findet glücklicherweise immer wieder Momente, in denen sie mit ihrer erfrischend ehrlichen Art aufleben kann. Am Ende fügt sich durch die pädagogischen Taten der Lehrerin alles zum Guten, auch wenn diese sich den Ausgang anders vorgestellt hatte.
In Bezug auf die Rechtschreibung, kann allerdings eine kritische Anmerkung nicht ausbleiben. Mit Granolas Grammatik-Intoleranz begründet finden sich allerhand Rechtschreibfehler, Wortverdreher und Verwechslungen im Text. Diese sind oft nicht logisch nachvollziehbar (Warum schreibt Granola alle Wörter mit -qu- konsequent mit -kw- falsch und wendet orthographisch viel schwierigere Regeln korrekt an? Wieso schreibt ein Mädchen in ihrem Alter "Möwenzahn" statt Löwenzahn, "Pfreundin" statt Freundin, "beim besten Grillen nicht" statt beim besten Willen nicht?). Es wäre sinnvoll gewesen, diese beispielsweise durch Kursivschreibung kenntlich zu machen. So hilft auch die Vokabelliste im Anhang mit der Übersetzung vom Granolischen ins Deutsche nicht wirklich weiter.
Davon abgesehen ist das Buch vor allem Mädchen im Alter von 8 bis 10 Jahren sehr zu empfehlen. Und wer es umgehen will, dass sein Kind ein Buch mit Rechtschreibfehlern liest, der liest eben einfach vor.
- Anja Stroot
Alltägliches
(10)Aktuelle Rezension von: AnnafriedaNicht alltäglichAnja Stroot hat hier ein Buch geschaffen, das zum Lesen und Vorlesen gleichermaßen geeignet ist. Geschichten aus dem Alltag, so, wie sie ein jeder schon mal erlebt hat. Und da bietet sich auch der Ansatzpunkt in der Arbeit mit Senioren oder Demenzkranken. Jede Geschichte gibt einen Anstoß, über das Gelesene zu sprechen und anzuknüpfen an das eigene Erlebte. Das aktiviert die kognitiven Fähigkeiten und gibt der Person mit Sicherheit ein positives Gefühl. Außerdem gibt die Autorin nach jeder Geschichte auch noch einen Vorschlag, das Gehörte auch erlebbar zu machen.Ich habe das Buch in meiner ehrenamtlichen ambulanten Hospizarbeit mehrmals eingetzt und war erfreut über die positiven Reaktionen, auch besonders, als wir dadurch einmal den Einstieg in die Lebensgeschichte der Person fanden. Auch die Geschichten, die uns zum Lachen brachten, fehlen hier nicht. Ich fand es wirklich gut umsetzbar und eine tolle Anleitung für diese Arbeit. Man hat durch die Vielfältigkeit ja auch die Wahl, welche Geschichte man nimmt für den Menschen, um den es gerade geht. So gibt es für jeden Anlass die richtige Geschichte.
So ist dieses Buch für mich ein wertvoller Begleiter in meiner Arbeit, das ich immer mal wieder zur Hand nehme. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen! - Agnès de Lestrade
Die Schneiderin des Nebels
(20)Aktuelle Rezension von: TintenweltenWer kennt es nicht? Manche Ereignisse und Erinnerungen möchten wir gerne ungeschehen machen, vergessen oder eben verdrängen. Und so versteckt auch Rosa ihre Emotionen hinter einem Nebel, der immer dichter wird.
Es ist eine gefühlvolle und zarte Geschichte über die Beziehung zwischen einer Tochter und ihrem Vater. Rosa ist Scheidungskind. Dementsprechend spielen Verlust, Vermissen und Einsamkeit eine große Rolle in diesem Kunstwerk.
Die Illustrationen sind unheimlich künstlerisch und zauberhaft. Zwischendurch wurden Seiten aus Transparentpapier verwendet. Diese „vernebeln“ Texte und Bilder, legen einen Schleier darüber. Eine mega coole und effektvolle Idee.
- Tracey Turner
Unsere kunterbunte Welt - Wir sind wunderbar verschieden
(4)Aktuelle Rezension von: LesensundspielenddurchslebenWir sind wunderbar verschieden. Unsere kunterbunte Welt ist ein Bilderbuch, dessen Name Programm und zugleich Lebenseinstellung ist. Die Verschiedenheit jeder Person wird gefeiert. Dabei werden viele verschiedenen Perspektiven eingenommen und erklärt. Sei es bei Lerntypen, Familienkonstellationen und Geschwisterkonstellationen, Herkunft, ethnische Gruppen und vieles, vieles mehr. Auch verschiedene Formen von Beeinträchtigungen, sei es eine andere Wahrnehmung (Autismusspektrum), körperliche Einschränkung (sichtbar ode unsichtbar - auch chronisches Erschöpfungssyndrom wird genannt) und Lernbeeinträchtigungen werden thematisiert. Cool finde ich auch, dass Träume und Wünsche für die Zukunft thematisiert werden. Die Illustrationen spiegeln diese Vielfalt, die textlich thematisiert wird. Das Buch bietet eine Menge Sachinformationen (Was ist eine Adoptivfamilie? Warum kommen Kinder in Pflegefamilien? Welche feste feiern Jüd:innen? Was bedeutet Autismus-Sprektrum? Was ist ADHS?), die zum Schluss in einem Glossar nochmal gebündelt werden. Die Erklärungen sind dabei sehr kindgerecht. Neben diesen Sachinformationen ermöglicht das Buch durch die vielen Sprechblasen und aktive Rede einen Perspektivenwechsel. Abschließend wird nicht nur die Vielfalt thematisiert, sondern auch die Toleranz gegenüber anderen ("freundlich sein") - diese Seite hat mich auch tief berührt. Sie macht nämlich auf die Macht von Worten aufmerksam und zeigt, dass man auch durch unachtsame, unbeabsichtigte oder unüberlegte Worte verletzen kann.
Ich finde, das Bilderbuch gehört in jeden Kindergarten und jede Bücherei - wenn wir nur ein Viertel des Buches unseren Kindern mitgeben können, hätten wir schon viel erreicht! Denn: Respekt und Toleranz beginnt damit, sich mit der Andersartigkeit meines Gegenübers auseinanderzusetzen. - Nadin Voß
Zipfel und Mütze im Feriencamp
(13)Aktuelle Rezension von: KinderbuchliebhaberZipfel und Mütze
im Feriencamp 🏕
"Endlich Sommerferien! Zipfel und Mütze fahren gemeinsam ins Zeltlager. Ralf Rabauke und Toni Glitzer sind auch dabei. Sie geraten in Streit, weil Ralf Toni für eine Memme hält. Sie müssen alle zusammen die Flagge des Camps bewachen, damit die wilden Schratis sie nicht stehlen. Doch als sie im Wald Stöcke sammeln, um Stockbrot zu grillen, wird das Camp überfallen. Werden die Schratis mit der Flagge davonkommen? Werden Ralf Rabauke und Toni Glitzer sich vertragen? Ein spannendes Erstlesebuch in Silbenschreibweise, mit Ausmalbildern, Rezept und Wissenstest."
🏕 🏕 🏕
Heute erzähle ich euch von Zipfel, dem frechen Eichhörnchen und Mütze, dem kleinen Waschbären.
Wir begleiten Zipfel und Mütze zum Campen.
Alle freuen sich riesig darauf.
Im Lager angekommen richten sich die zwei erstmal ein.
Kurz darauf erhalten sie die Info, dass sie unbedingt auf die Campflagge aufpassen müssen. 🚩
Leider schaffen es die wilden Schratis die Flagge zu stehlen.
Ob sie die die Flagge zurück erobern?
Das lest ihr am Besten selbst nach - es lohnt sich sehr!
Ein hervorragendes Erstleserbuch in Silbenschreibweise, mit super tollen Ausmalbildern und sogar einem tollen Quiz am Ende des Buches. 🔝
Gerade die Silbenschreibweise und die außergewöhnliche Schrift macht es den Leseanfängern leicht die Geschichte zu lesen und zu erleben.
Selbstverständlich ist das Buch auch für kleinere Kids, ab ca. vier Jahren, zum Vorlesen geeignet.
Die Illustrationen sind wunderschön - kindgerecht, bunt, fröhlich und sehr detailreich.
An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken, was den Kids große Freude bereitet.
Gefühle und Emotionen werden sehr verständlich rüber gebracht, was ich als sehr wichtig empfinde.
Das Highlight der Illustrationen sind die vielfältigen Ausmalbilder, die das Buch zu einem "Mitmachbuch" werden lassen.
Aktivität bei Büchern finde ich, gerade in dem Alter der Zielgruppe, sehr gewinnbringend.
Als Sahnehäubchen gibt es am Ende des Buches ein leckeres Rezept für Stockbrot und ein Waldwissensquiz - absolut genial! 🥖 🌳
("Können wir bitte nochmal das Stockbrot aus dem Buch machen?") 😅
Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter!
Kinderbuchliebhaber ♥️
- Anja Janotta
Fanny und der fast perfekte Fee
(14)Aktuelle Rezension von: Sabine_KruberFeen sind filigrane Geschöpfe mit gaaaaaanz viel Glitzer und bling-bling. Von wegen, alles nur ein Marketingtrick. Vergesst einfach alles, was ihr je über Feen gehört und gelesen habt, denn ihr kennt Jerome noch nicht.
So geht es Fanny jedenfalls. Vor ihr liegen langweilige Sommerferien. Mit ihrer besten Freundin Cidem kann sie nur chatten, denn die ist in der Türkei. Da Fannys Eltern arbeiten müssen, bleiben ihr nur dröge Ferienmaßnahmen der Umgebung.
Nach den Sommerferien geht Fanny in die 5. Klasse einer Gesamtschule. Cidem und all ihre Grundschulfreunde gehen aufs Gymnasium. Die schüchterne Fanny fühlt sich nicht sehr wohl bei dem Gedanken, so ganz alleine auf eine neue Schule zu gehen. Obwohl, ganz alleine stimmt nicht. Da ist ja noch Kim aus ihrer Grundschulklasse, aber mit dem hat sie bisher nicht mehr als ein paar Worte gesprochen. Fanny wünscht sich Kim als Freund, damit sie in der neuen Schule nicht so alleine ist.
Wünsche – und da kommt Jerome ins Spiel. Jerome ist eigentlich eine verkrachte Musikerexistenz mit Vorlieben für Heavy-Metal, Nuss-Schoko-Creme und schnulzige Liebesfilme. Da aus der Musikerkarriere nichts wurde, schult Jerome nun um. Er ist ein Fee in Ausbildung. Bei Fanny muss er nun sein erstes Praktikum ableisten.
Fanny hat ihn mit ihrem Wunsch quasi gerufen, doch Jerome hat andere Auffassungen was Fannys Wunsch angeht und das Wünsche erfüllen überhaupt. Mit seinen bisherigen Wunscherfüllungsfähigkeiten ist es auch noch nicht weit her und so verläuft die Aktion, Kim als Freund zu gewinnen, ziemlich chaotisch und steckt voller Peinlichkeiten für Fanny. Es bleibt nicht aus, dass zwischen Fanny und Jerome dadurch auch mal die Fetzen fliegen.
Wie wird es wohl am Ende der Ferien aussehen? Wird Fannys Wunsch in Erfüllung gehen und kann Jereome seine Fähigkeiten als ein Fee doch noch entfalten?
Fanny und der fast perfekte Fee ist ein turbulentes und witziges Buch. Gleichzeitig zeichnet Anja Janotta Fanny sehr einfühlsam, sodass bestimmt viele Kinder Fannys Angst vor dem Schulwechsel nachempfinden können, weil es ihnen selbst so geht. Die Geschichte macht Mut, denn sie zeigt, dass es möglich ist, über seinen eigenen Schatten zu springen. Das sieht man nicht nur bei Fanny. Auch Jerome muss in seine Rolle als ein Fee erst noch hineinwachsen – ganz ohne Glitzer und Bling-Bling. So ist auch Diversität ein Thema.
Kinder, die sich mit dem Lesen eher schwertun, werden bestimmt Gefallen an diesem Buch finden. Dicke Bücher schrecken so manches Kind ab. Dieses Buch ist dünn, obwohl der Textumfang bei L-XL liegt. Kurze Kapitel, viele witzige Illustrationen von Mareikje Voglers und die Chat-Verläufe zwischen Fanny und Cidem lockern das Textbild auf. Die Lesbarkeit ist einfach, die serifenlose Schrift ist etwas größer und die Zeilenabstände sind etwas weiter. Die Sätze werden am Seitenende nicht getrennt. Das Buch ist also absolut für leseschwache Kinder geeignet, die mit einer einfachen Lesbarkeit schon gut zurechtkommen.
Fazit: Eine völlig neue und diverse Sichtweise auf Feen, witzig geschrieben und ein Buch, das Mut macht. Nicht nur für Kinder, die kurz vor dem Schulwechsel stehen.
- Hartmut Häfele
Bessere Schulerfolge Fur Legasthene Und Lernschwache Schulerinnen Durch Forderung Der Sprachfertigkeiten
(0)Noch keine Rezension vorhanden - Anja Janotta
Die Nacht in der Schule
(5)Aktuelle Rezension von: Sabine_KruberDie Jungs der 6B wollen ohne die Mädchen Party machen und zwar nachts in der Schule. Als Sophia davon Wind bekommt, macht sie den Jungs gleich klar: So geht das nicht, nicht ohne uns Mädchen. Und überhaupt, die Jungen bekommen das doch alleine nie hin. Chips und Cola werden organisiert, Marshmallows, die man gemeinsam im Chemiesaal über dem Bunsenbrenner rösten will und dann muss man ja auch noch den Eltern irgendwas Glaubhaftes erzählen. Gar nicht so einfach, aber schließlich geht sie los, die große Party. Und als Krönung wird gefilmt und das Video soll dann auf YouTube hochgeladen werden.
Doch so ganz geheuer ist es einigen Schülern nicht, nachts in der Schule zu sein. Da gibt es seltsame Geräusche und was, wenn sie doch auffliegen?
Die seltsamen Geräusche kommen, wie sich bald herausstellt, von den Abiturienten, die just in dieser Nacht ihren Abigag vorbereiten wollen. Die Großen sind zunächst gar nicht begeistert davon, sich mit den Kleinen die Schule zu teilen, doch dann steht plötzlich die Polizei vor der Tür ...Die Autorin Anja Janotta hat absolut den Geschmack jugendlicher Lesender getroffen. Es hat bestimmt einen ganz besonderen Reiz, nachts in der Schule heimlich eine Party zu feiern. Lehrern und Schuldirektoren werden bei der Lektüre dieses Buchs jedoch vermutlich die Haare zu Berge stehen.
Die Nacht in der Schule ist ein Buch aus der Super Lesbar-Reihe von Beltz & Gelberg. Diese Reihe richtet sich an Kinder und Jugendliche, die sich nur schwer für ein Buch begeistern lassen und denen das Lesen noch etwas schwerfällt. Dicke Bücher schrecken da eher ab. Die dünnen Bücher der Super-Lesbar-Reihe sind kurze, spannende und humorvolle Geschichten mit kurzen Kapiteln. Die serifenlose Schrift ist etwas größer, die Zeilenabstände sind weiter. Das Textbild ist insgesamt sehr angenehm, da sich zwischen den Absätzen immer eine Leerzeile befindet. Sprachlich orientieren sich die Bücher dieser Reihe an der einfachen Sprache, daher ist auch die Lesbarkeit in diesem Buch einfach – normal. Der Textumfang liegt bei L.
Anja Janotta ist durch ihr Buch Linkslesestärke als Autorin bekannt geworden. Da sie selbst ein Kind mit LRS hat, weiß sie, was leseschwache Kinder und Jugendliche für Lesestoff brauchen. Sie ist außerdem Gründungsmitglied der »Isarautoren«, die sich in München mit Aktionen für die Leseförderung einsetzen.
Fazit: ein turbulentes und witziges Schulabenteuer, nicht nur für leseschwache Kinder und Jugendliche.
- Anja Janotta
Klassenfahrt außer Kontrolle
(19)Aktuelle Rezension von: Tina_AIch finde es ein großartiges Buch für Kinder mit Leseschwierigkeiten. Die tolle Einteilung der Seiten hilft bei der Orientierung und ermutigt mehr zu lesen. Positiv ist uns die Schriftart und Größe aufgefallen und natürlich das beste, der Inhalt. Die Geschichte ist für das kleine Buch komplex und nicht vorhersehbar. Das finde ich gerade für größere Kinder (ab 9 Jahr) sehr wichtig beim lesen. Es macht sehr Spaß beim lesen und ich kann es nur allen ans Herz legen, die Kinder haben die sich beim lesen schwer tun.
- Wolfgang Steinig
KONI - der Fremde aus dem All
(1)Aktuelle Rezension von: Sabine_KruberKoni ist ein kleiner, verzweifelter Außerirdischer. Sein Planet wird von einem furchtbaren Drachen zerstört und Koni muss fliehen. Er landet auf der Erde, wo er sich mit dem Menschenmädchen Mara anfreundet. Koni findet die Erde wunderschön, muss aber mit ansehen, dass es auch auf der Erde Zerstörung gibt, die anders wie auf seinem Planeten nicht durch einen Drachen geschieht, sondern durch die Menschen. Koni will die Menschen warnen, indem er von seinem Planeten erzählt, und dies führt ihn schließlich sogar nach New York zur UNO, wo er eine bewegende Rede hält. Wird er die Menschen aufrütteln können?
In der Geschichte geht es schwerpunktmäßig um Umweltzerstörung und Umweltschutz. Stark sachbezogene Themen lassen sich häufig schwer in Prosa umsetzen. Zu oft wird die Erzählebene verlassen und der Text liest sich wie ein Sachbuch. Auch bei Koni – Der Fremde aus dem All kommt dies teilweise vor. Überwiegend ist es dem Autor jedoch sehr gut gelungen, die Sachinformationen so in der Geschichte unterzubringen, dass sich das Buch eben nicht wie ein Sachbuch liest.
In dem Buch finden sich viele Anlässe, um mit Kindern über Umweltschutz und die Rolle jedes Einzelnen diesbezüglich ins Gespräch zu kommen. Von daher eignet sich die Geschichte auch sehr gut für den Unterricht.
Der Autor Wolfgang Steinig (Germanist und Sprachdidaktiker) und der Grafiker Steffen Sommer, der unter anderem auch für Dreamworks (Shrek) arbeitet, haben gemeinsam ein Werk geschaffen, das nicht nur durch seine einfache und klare Sprache und einfache Lesbarkeit, sondern auch durch die tollen Illustrationen besticht. Die Bilder dienen nicht nur dem Lesesinnverständnis, sondern regen auch die Fantasie an.
Der Text ist in einer großen serifenlosen Schrift mit weiten Zeilenabständen linksbündig gesetzt, was Erstlesenden und Menschen mit Leseschwäche entgegenkommt. Trotzdem ist der Textumfang (L) schon recht groß. Ich empfehle, das Buch mit Kindern im Tandem zu lesen, sollte der Text noch zu schwer oder zu umfangreich sein.Fazit: Koni – Der Fremde aus dem All lädt schon durch seine wirklich tollen und farbigen Illustrationen zum Schmökern ein. Gerade leseferne Kindern kommt dies entgegen. Darüber hinaus sind Umweltschutz und Umweltzerstörung wichtige Themen, sodass sich die Geschichte sehr gut dazu eignet, mit Kindern darüber ins Gespräch zu kommen.
- Alexandra Fabisch
Wichtel Wolle rettet Weihnachten - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren
(2)Aktuelle Rezension von: mabuerele„...Wolle ist ein Wichtel, ein Weihnachtswichtel. Er ist so groß wie ein Kind und hat blaue Locken…“
Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch aus der Reihe Leserabe für die erste Lesestufe. Kurze kindgerechte Texte in großer Schrift passen zur Zielgruppe.
Am Nordpol ist der Weihnachtsmann gestürzt und hat sich das Bein gebrochen. Er wird in den Urlaub geschickt.
Wie heißt es in einem bekannten Sprichwort? Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Sinngemäß passiert das nun auch in der Weihnachtsmannwerkstatt. Die Wichtel sind für alle Dummheiten zu haben. Nur Wichtel Wolle und Rentier Rick bereiten noch die Geschenke für die Kinder vor. Allein aber werden sie da nicht schaffen. Ob Wolle etwas einfällt, wie er die anderen zur Mitarbeit motivieren kann?
Sehr schöne farbige Illustrationen zeichnen das Buch aus. Die Texte werden gekonnt darin integriert.
Drei Leserätsel schließen das Buch ab.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
- Dorit Linke
Carlsen Clips: Wir sehen uns im Westen
(8)Aktuelle Rezension von: YoyomausZum Inhalt:
Ostberlin im Frühjahr 1988: Nina und Lutz sind verliebt und verbringen so viel Zeit wie möglich miteinander. Sie wissen, dass es plötzlich zu Ende sein kann, denn Ninas Eltern haben einen Ausreiseantrag aus der DDR gestellt. Und tatsächlich muss Nina Ostberlin verlassen, ohne dass sie sich von Lutz verabschieden kann. Aber die beiden schreiben sich Briefe und glauben fest daran, dass sie sich im Westen wiedersehen. Und dann hört Lutz in der Nacht vom 9. November 1989, dass die Grenze offen ist und macht sich auf den Weg zu Nina.
Cover:
Das Cover fand ich sehr ansprechend gestaltet. Zu sehen ist hier ein junges Pärchen in recht freundlichen Farben von hinten, wie sie eng beieinander sitzen. Oberhalb befindet sich die Deutschlandkarte mit der Einteilung in Ost- und Westdeutschland, in welches auch die Überschrift eingearbeitet ist. Mir gefällt es sehr gut, denn es gibt schon einen guten Überblick über den Inhalt der Geschichte, nämlich die „Mauer“ und eine Liebesbeziehung über die Grenzen hinweg.
Eigener Eindruck:
Lutz und Nina. Eine Liebesgeschichte, die ein jähes Ende nahm, als Ninas Eltern beschlossen mit ihr und der Schwester von Ostdeutschland in den „Goldenen Westen“ zu fliehen. Etwas, was beide Jugendliche unverhofft getroffen hat und obwohl Nina nun im Westberlin lebt, sehnt sie sich noch immer nach Lutz und Lutz nach ihr. Sogar Briefe schreiben sie sich, die der nette Nachbar für Lutz empfängt, damit seine Eltern keinen Verdacht schöpfen, denn die haben eben ihre Meinung über Republikflüchtlinge. Als es schließlich zum Fall der Mauer kommt, können Nina und Lutz ihr Glück kaum fassen. Lutz macht sich auf den Weg zu Nina – und Nina auf den Weg zu Lutz… Die Chance nutzen, denn wer weiß, ob die Grenzen wirklich offen bleiben…
Dieses kleine, aber feine Büchlein hat mir sehr gut gefallen und auch wenn ich denke, dass diese Geschichte doch ein bisschen weit her geholt ist – zumindest objektiv vom Happy End her betrachtet, muss ich sagen, dass ich meinen Spaß daran hatte, wie Nina und Lutz an ihrer Liebe zueinander fest halten und versuchen Berge zu versetzen, um sich endlich wieder zu sehen. Tragisch, dass beide die gleiche Idee haben und den jeweils anderen aufsuchen wollen, man fiebert richtig mit und hofft auf ein Happy End. Außerdem bekommt man als Leser die Welt durch beide Protogonisten vermittelt. Da ist der goldene und doch nicht so fremde Westen und der alte und bekannte Osten. Man selbst hat sich auch verändert und nicht überall wird man mit offenen Armen empfangen. Die einen sind zwar euphorisch, aber es gibt auch jene die skeptisch sind. Innerhalb kürzester Seiten bekommt man so einen Abriss davon, wie die Menschen früher dachten und was sie bewegte. Das ist wirklich gut gemacht. Und obwohl man die Welt mit Nina und Lutz erlebt, hatte ich auch so ein bisschen das Gefühl, dass es gar nicht wirklich um die beiden ging, sondern dass man eher einen Bericht zum Mauerfall liest, nur eben verbunden mit speziellen Hoffnungen und Ängsten. Irgendwie doch richtig gut gemacht, wenn ich das im Nachhinein noch einmal Revue passieren lasse.
Fazit:
Kann man mal gelesen haben. Es ist ein recht kurzweiliges Stück, bei dem man doch ein bisschen die Hoffnungen und Ängste der deutschen Bevölkerung rund um den Fall der Mauer nachvollziehen kann. Vielleicht ist es ganz gut, um ältere Generationen verstehen zu können.
Charaktere: 4/5
Emotionen: 4/5
Spannung: 3/5
Idee: 4/5
Logik: 4/5
Gesamt: 4 von 5 Sterne
Daten:
ISBN: 9783551318411
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 112 Seiten
Verlag: Carlsen
Erscheinungsdatum: 01.08.2019