Bücher mit dem Tag "lsd"
78 Bücher
- Stephen Chbosky
Das also ist mein Leben
(1.315)Aktuelle Rezension von: Novaaa(Zwischenduch leichter Spoiler)
Ich muss ehrlich sagen: Ich habe mir mit dem Buch sehr schwer getan und hätte ich den Film davor nicht gesehen, hätte ich es vermutlich nicht zu Ende gelesen.
Ich bin ganz zufällig auf den Film gestoßen, aber war so begeistert davon, dass ich gleich zweimal geschaut habe. Und mir war klar: ich muss mir das Buch dazu kaufen. Das Buch muss ja einfach gut sein, wenn es der Film schon war.
Auch der Buchtitel und das Buchcover sind wirklich schön gewählt und mich nur noch mehr davon überzeugt, dass das Buch gut sein muss. Und dann, als ich es endlich in der Hand hielt und anfing zu lesen, war ich echt enttäuscht.
Woran das lag?
Zum einen war es der Schreibstil, der auch von einigen anderen kritisiert wird.
Dafür, dass sein Englischlehrer so überzeugt von ihm war, fand ich die Art wie er geschrieben hat sehr durchschnittlich (und nicht wirklich gut) und irgendwie hat mich die Art und Weise, wie die Dinge beschrieben wurden, sehr gestört. Es hat auf mich of ziemlich emotionslos und naiv gewirkt und man kann natürlich sagen, dass sich das durch seine traumatischen Erfahrungen und seinen Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik und somit durch seine Entwicklung und Sicht auf die Welt erklärbar ist. Aber ich bin persönlich einfach nicht damit klargekommen.
Dieses Naive war vermutlich das, was mich am meisten gestört hat. Die Tatsache, dass er im Buch 15 bzw. später 16 ist, und auch so handelt, jedoch in manchen Momenten die Naivität eines 10 oder 12-jährigen hat. Kurz gesagt: seine Gedanken und Handlungen stimmen einfach altersgemäß nicht überein.
Vor allem in Bezug auf Sexualität war er extrem unwissend und naiv, aber auch insgesamt hätte ich bei dem, was er alles schon erlebt hat, mehr tiefe Gedanken und auch einfach mehr Wissen erwartet. Aber ich kenne mich mit Traumata nicht wirklich aus, weshalb ich hier auch vielleicht komplett falsch liege.
Zu dem "Unwissen" noch ein weiterer Punkt: sein Englischlehrer hat ihm oft Bücher zum Lesen gegeben und er hat neue Wörter gelernt. Nur waren auch die "neuen" Wörter, die er gelernt hat zumindest im deutschen Sprachgebrauch so, dass ich sehr verwundert war, dass er sie noch nicht kannte.
Aber nun mal zu meinen anderen Kritikpunkten, da ich nicht weiß, wie ich beim ersten genauer erklären kann, wie ich das meine.
Im Film habe ich die anderen Charaktere wirklich gemocht. Man hatte das Gefühl, Charlies neue Freunde haben ihn wirklich lieb und ich muss sagen, ich habe selten in Highschool-Filmen eine Freundesgruppe so schön und ehrlich dargestellt gesehen.
Nur im Buch hat das alles anders gewirkt. Während ich im Film wirklich das Gefühl hatte, dass Patrick und Sam, Charlie wirklich als Freund auf gleicher Augenhöhe sehen und es wirklich zu schätzen wissen, ihn als Freund zu haben, hatte ich im Buch immer so leicht das Gefühl, dass er wie so ein kleines Kind ist, auf das sie aufpassen. Das passte dann auch wieder mit seiner Naivität überein.
Natürlich sind sie älter als er, aber solche Freundschaften können trotzdem auf einer Augenhöhe sein, während ich hier im Buch eher das Gefühl bekam, dass sie ihn mögen, er aber wie so ein Projekt für sie ist, oder eben wie ein kleines Kind. Auch wie Sam damit umgegangen ist, dass Charlie in sie verliebt ist, hat einem sehr das Gefühl gegeben, auch wenn er natürlich jünger war, was man im Film nicht so sehr bemerkt hat.
Auch seine Familie mochte ich im Film so viel mehr. Im Film war ich wirklich begeistert davon, wie normal sie dargestellt wird, und wie vor allem die Geschwister untereinander miteinander umgehen. Wie seine Schwester manchmal gemein, aber auch manchmal wirklich liebt ist, und wie sein Bruder auch versucht, zu helfen.
Im Buch war davon nicht viel zu spüren. Es gab einzelne Momente, aber das war es dann eigentlich auch schon mit Geschwisterliebe im Buch.
Insgesamt wurden im Buch auch noch viel mehr schwierige und schlimme Themen angesprochen und waren meiner Meinung nach einfach zu viele, um alle gut thematisiert zu werden. So viele, dass ich die hoffnungsvolle Stimmung und die Momente die einem Zeigen, dass das Leben doch schön ist, und die ich im Film so sehr gemocht hatte, im Buch nicht gefunden habe. Stattdessen war es eher eines dieser Jugendbücher, die so wenige Momente beinhalten, die zeigen, dass die Welt auch schön sein kann, dass es wirklich bedrückend ist, sie zu lesen. So, dass man davor sitzt und sich fragt, ob im Leben immer alles schlecht ist und es keine wirklich, ehrlich guten Beziehungen geben kann. Egal ob innerhalb der Familie, oder zwischen Freunden oder romantische Beziehungen. Ob alle Personen doch schlecht sind. Und deshalb hatte ich mich so sehr gefreut, dass ein Film zu einem Jugendbuch mal nicht so ist und gehofft, dass es beim Buch auch so sein wird.
Aber während man im Film z.B. das Gefühl hatte, seine Familie hat wie jede Familie auch ihre Probleme, aber eigentlich sind sie alle gute Menschen, erleben zusammen schöne Momente und es geht ihnen gut miteinander, urde im Buch dieses Bild zerstört. Ihre Familientreffen bestehen vor allem daraus, dass man darauf wartet, dass all die Menschen, die man nicht mag aber trotzdem eingeladen hat, verschwinden. Gegen Schluss wird mal erwähnt, dass sein Bruder seine Freundin betrogen hat, aber nie weiter thematisiert. Seine Schwester ist erst mit ihrem Freund zusammengekommen, nachdem er sie geschlagen hat und ist mit ihm zusammengeblieben, auch wenn er sie nicht gut behandelt hat usw.
Auch wird seine Schwester im Buch schwanger und lässt das Kind dann abtreiben. Das ist genau ein Brief lang Thema und dann nicht mehr und bei so etwas bin ich dann der Meinung, dass es besser gar nicht thematisiert wird, als nur so kurz, und als wäre es relativ "normal" als Teenager schwanger zu werden und dann einfach mal mit dem Bruder ohne das Wissen der Eltern, zu einer Abtreibungsklinik zu fahren. Aber mit all den anderen schlimmen Themen, verschwinden einzelne dann eben im Hintergrund.
Hier auch nochmal ein kleiner Zusatz zum Schreibstil und zu Charlies Charakter: In solchen Situationen hätte ich mir gewünscht, viel mehr über seine Sicht und Gefühle zu dem ganzen zu erfahren. Und ich weiß; er wird als Beobachter beschrieben usw., aber es war mir alles selbst für jemanden, der vor allem beobachtet, zu neutral geschrieben.
Außerdem möchte ich auch noch kurz darauf zu sprechen kommen, wie manche Themen behandelt wurden, vor allem das Thema Drogenkonsum. Das Buch wurde ja soweit ich weiß 1999 veröffentlicht und da war zumindest rauchen noch "normaler", aber dass es als so normal dargestellt war, dass Charlie zwischendurch zehn Zigaretten am Tag raucht, und das bis darauf, dass seine Geschwister zu ihm meinten, er soll es lassen nicht wirklich thematisiert wurde, fand ich persönlich einfach nicht gut. Auch, dass er einfach ab und zu andere Drogen nimmt und erst aufhört, als er einmal danach schlimme Folgen hat, war aus meiner Sicht nicht gut dargestellt.
Nun gut, kommen wir aber nach der ganzen Kritik mal dazu, weshalb ich dem Buch trotzdem drei Sterne gegeben habe.
Zum einen Teil liegt es vermutlich daran, dass ich so begeistert vom Film war und das wahrscheinlich trotz all der Kritik auch auf das Buch übertrage.
Warum habe ich dem Buch aber trotzdem drei Sterne gegeben?
Zum anderen gefällt mir die Idee der Geschichte allgemein, und die Art dass sie in Briefen geschrieben ist eigentlich auch sehr. Auch gab es einzelne Stellen an denen Charlie wirklich schöne bzw. interessante Gedanken hatte.
Außerdem hat der Schluss mir alles noch einmal ein bisschen gerettet, zum einen weil nochmal ein bisschen mehr Spannung reingekommen ist und zum anderen, weil es dem Film ähnlicher wurde. Die Personen waren netter zueinander und es kamen mehr Emotionen in die Erzählung rein. Außerdem hat mir der zusätzliche Brief (20 Jahre später) wirklich gefallen und war so, wie ich mir vom geschriebenen her das ganze Buch gewünscht hätte.
Zusammenfassend kann ich also sagen, dass mich vor allem die Umsetzung des Buches und die Art und Weise wie Handeln und Gedanken nicht zusammengepasst haben, gestört hat, ich die Idee an sich aber wirklich mag und der Schluss mir auch besser gefallen hat, als der erste Teil des Buches.
- Elke Pistor
Vergessen
(75)Aktuelle Rezension von: nati51Der erste Band dieser neuen Serie um die Kommissarin Verena Irlenbusch startet spannend und vielversprechend.
Die Kommissarin Verena Irlenbusch braucht viel Kraft für ihre Arbeit. Neben ihrem Job bei der Polizei kümmert sie sich noch um die Betreuung ihrer Großmutter, die an Alzheimer erkrankt ist. Zwei Morde geschehen und die kleine Mia wird auf dem Heimweg von der Schule entführt. Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Fällen? Erste Hinweise bringt ein altes Foto in den Briefkästen der Toten. Da ihre Kollegin und Freundin Leo nach einem schweren Unfall im Krankenhaus liegt, bekommt sie den Kollegen Christoph Todt als Partner, ein wahrer Alptraum für Verena.
Der Buchtitel „Vergessen“ ist gut gewählt, da man ihn in verschiedenen Varianten innerhalb des Buches wiederfindet wie zum Beispiel bei der Alzheimererkrankung der Großmutter. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Die Protagonisten Verena Irlenbusch und Christoph Todt wirken auf mich sehr sympathisch, jeder hat sein privates Päckchen zu tragen, so dass man sich gut in ihre Situation hineinversetzen konnte. Interessant fand ich die langsame Annäherung der unterschiedlichen Kommissare. Die Spannung war sehr gut aufgebaut, obwohl ich ab der Mitte des Buches schon eine bestimmte Ahnung hatte, die dann auch zu traf, gab es am Ende doch für mich noch eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Neben der Krimihandlung hat mir auch die Integration der Erkrankung der Großmutter gefallen, da es vielen Berufstätigen ähnlich geht, die sich um die Pflege ihrer Angehörigen kümmern müssen und immer das Gefühl haben keiner Seite gerecht zu werden.
Eine klare Leseempfehlung für alle, die mehr als nur einen Krimi lesen möchten.
- Christiane F.
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
(2.303)Aktuelle Rezension von: chaoswoelfin"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" habe ich dieses Jahr noch einmal gelesen, nachdem ich es in meiner eigenen Jugend (schätzungsweise 14-15 Jahre alt) schon einmal gelesen hatte.
Sicherlich ist das Buch nicht für jedermann; ich finde es aber gerade in Hinblick auf meinen Beruf (Sozialarbeiter) sehr wichtig und interessant.
Die Sprache ist sehr rau, das Mädchen Christiane sicherlich kein Protagonist den man "gerne hat" - aber gerade wegen der schonungslosen Offenheit so wichtig!Ich finde fast, jeder Jugendliche sollte das Buch gelesen haben!
- Adrian Canis
Die Lourdes-Formel
(23)Aktuelle Rezension von: MariescheDies ist das 2. Buch des Autors, das ich gelesen habe. Auch diesmal stößt mir der Schreibstil etwas auf. Das ganze Buch ist durch die Bank sehr spannend gehalten trotzdem habe ich mich durchgequält weil ich der Handlung nicht immer ganz folgen konnte. Die Details fehlen mir einfach aber vielleicht setzt der Autor das technische und geographische Wissen voraus (?). Auch die Entscheidungen der Protagonisten war mir nicht immer schlüssig. Trotzdem ist dieser Auftakt der Trilogie sehr gelungen auch wenn ich etwas länger gebraucht habe um das Buch zu beenden! Die Idee dahinter ist absolut genial und ich werde den 3. Teil bestimmt auch noch lesen wenn er raus ist :D - Alexander Burger
Mein Reich komme - Thriller: BLUE EDITION
(21)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerSelten habe ich so eine gute Kriminalgeschichte gelesen. Die Spannung verfolgte mich von der ersten Seite bis zum letzten Wort. Alexander Burger weiß es, in seinem Thriller „Mein Reich komme“ seine Erfahrungen bei seinen realen Ermittlungsarbeiten in den Bereichen Mordkommission, Drogenfahndung und Computerkriminalität gut kombiniert und vor allen Dingen glaubwürdig unterzubringen. Fasziniert bin ich immer noch von der Idee des Cyberhelms, der die virtuelle Vorstellungskraft so stark auf die Physis des Menschen projizieren kann, dass es real wird. Diese Idee ist einfach wunderbar umgesetzt. Auch wenn die gesamte Ermittlungsarbeit vom Protagonisten Mark van Groth absolut mitfiebernd ist – das Ende des Thrillers ist dann wahrlich nervenaufreibend und man will das Buch gar nicht mehr weglegen. Alexander Burger hält den Spannungsbogen über das gesamte Buch auf hohem Niveau, gepaart mit einem Funken Witz an den richtigen Stellen. - Keith Richards
Life
(44)Aktuelle Rezension von: Michael_BirnbaumHand aufs Herz: Keith Richard und seine Gitarren-Licks begleiten mich nicht nur ein Leben lang, sondern haben mir immer wieder Orientierung und Wohlgefühl gegeben. Aber seine viel gelobte Biografie strotzt nur so vor Überheblichkeit und Wichtigtuerei, dass ich nach weniger als 100 Seiten nicht mehr weiterlesen konnte. Ein Denkmal hat sich da selbst enthauptet.
- T. C. Boyle
Das Licht
(110)Aktuelle Rezension von: berlinerkatzeWer hier nach einem spannenden Plot sucht, sucht vergeblich. Die Geschichte ist recht vorhersehbar und beschränkt sich inhaltlich auf klassische Themen der 60er Hippie-Bewegung: Sex und LSD. Dafür sind diese ausführlich und gut beschrieben, sodass ich das Buch flüssig lesen konnte und es an Personen weiterempfehlen würde, die sich für diese Themen interessieren
- Ernest Nyborg
Essenz des Todes
(12)Aktuelle Rezension von: WildponyEssenz des Todes - Ernest Nyborg
Kurzbeschreibung Amazon:
Zwei talentierte, junge Wissenschaftler werden brutal gefoltert und ermordet. Die Forscher experimentierten an der Herstellung einer tödlichen Substanz, gewonnen aus einer Giftpflanze. Headley übernimmt den heiklen Fall.
Sehr bald ergeben die Ermittlungen, dass ein Schweizer Großindustrieller, der in Geschäfte mit illegalen Kampfstoffen verwickelt ist, bereits mit Hochdruck an einer neuen biologischen Waffe arbeitet– der Essenz des Todes.
Headley und sein Team nehmen den Wettlauf gegen die Zeit auf, ständig bedroht von einem Killer, den man nur als den 'Hunter' kennt, und der noch jeden Auftrag erledigt hat.
Mein Leseindruck:
Ein sehr spannender Thriller der mit viel Aktion aufwartet und der mich absolut fesseln konnte.
Auf der spannenden Jagd wird der Leser von England über die Schweiz bis nach Kreta geführt.
Der Ermittler Christos Ilias Attis ist eine recht guter Protogonist und die Handlung des Buches sehr fesselnd. Daher zog sich der Spannungsbogen auch konstant über das ganze Buch.
Als Leser merkt man sofort welche Protagonisten man als Gut oder Böse einstufen muss und daher gibt es auch nicht nur Sympathieträger.
Es war mein erstes Buch des Autoren und er konnte mich sofort mit seinen dunklen Abgründen faszinieren. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen und so war ein flüssiges und spannendes Lesen möglich. Mehrere gute Handlungsstränge fügen sich am Ende perfekt zusammen.
Daher kann ich das Buch absolut empfehlen.
Fazit:
Super spannender Thriller, sehr gut recherchiert und absolut fesselnd.
Da ich nicht ganz so der absolute Action-Fan bin und manches zu rasant und für mich nicht ganz so realistisch war gibt es von mir dafür wohlverdiente 4 Sterne! - T. C. Boyle
Das Licht
(10)Aktuelle Rezension von: GwhynwhyfarDer Anfang: «War es ein Gift? War es verboten? Ein unverantwortliches Risiko? Sie wusste es nicht, doch sie war den ganzen Tag nervös und angespannt, obwohl sie sich sagte, das sei töricht: Wenn irgendjemand in diesem ganzen Gebäude wusste, was er tat, dann ihr Chef. Seit sie vor etwas mehr als einem Jahr angefangen hatte, für ihn zu arbeiten, war ihm kein einziger Fehler unterlaufen – er war präzise, vorsichtig, durch und durch verlässlich und setzte weder seine eigene Sicherheit noch die seiner Laborantin aufs Spiel.»
1943 forschte der Schweizer Chemiker Albert Hofmann in seinem Labor der Sandoz-Arzneimittelwerke in Basel am Getreidepilz Mutterkorn, um ein kreislaufstimulierendes Medikament zu entwickeln. Er bekommt über den Finger aus Versehen einen Krümel in den Mund und hat intensive Farberlebnisse. Ein Selbstversuch mit der Probe «LSD-25» bringt ihm einen Horrortrip: Hexen und ekelhafte Fratzen tauchen in seiner Vision auf und er erleidet eine Panikattacke. Die Dosis war zu hoch geraten. 2008 starb Erfinder der Droge LSD, im Alter von 102 Jahren. Mit Ernst Jünger verband ihn eine lebenslange Freundschaft. Sie trafen sich seit den 1950er-Jahren in Jüngers Forsthaus. Zuerst tranken sie heiße Schokolade und danach schmissen sie einen LSD-Trip ein.
»Ich muss …›, begann er, lachte erneut und schwenkte den Arm vor seinem Gesicht, als dirigierte er ein Orchester, das nur er selbst hören konnte, ‹ich muss … es aufschreiben …› Im nächsten Augenblick nahm er seinen Stift und schrieb sehr langsam und akkurat in sein Notizbuch: 17:00 – Beginnender Schwindel, Angstgefühl, Sehstörungen, Lähmungen, Lachreiz,»
Fitz Loney, seine Frau Joanie und ihr Sohn Corey sind die Hauptfiguren in T. C. Boyles neuem Roman, fiktive Personen, die sich glaubhaft in die wahren Begebenheiten um Drogenpapst Leary einpassen. Fitz ist Doktorand der Psychologie der Harvard University, lernt Professor Timothy Leary 1962 dort kennen. Er wird in die Gruppe der Anhängerschaft aufgenommen, die sich selbst als große Familie bezeichnen. Leary führt Experimente mit bewusstseinserweiternden Substanzen durch, LSD, Meskalin und Psilocybin (Magic Mushrooms), die er an seinen Studenten erproben lässt. Fitz hofft, eine Stufe der Karriereleiter bei der Erforschung der neuen Substanzen zu erklimmen. Dem Professor allerdings geht es weniger um Forschung, er erhofft eine neue Gesellschaftsform zu entwickeln, frei von sozialen Zwängen. Es ist die Zeit des Aufbruchs, die Hippiezeit, junge Menschen wollen sich befreien von gesellschaftlichen Zwängen, haben die Nase voll von Krieg, von gesellschaftlicher Ungleichheit und Rassismus es ist die Zeit von Jazz und Rockmusik, die Zeit der Frauenbewegung – es ist die Zeit des Aufbegehrens und sich Ausprobierens, Spaß haben am Leben: Sex and Drugs and Rock` n roll. Selbstverständlich eckt Leary im konservativen, strengem Wissenschaftsbetrieb von Harvard schnell an. Als dann noch herauskommt, dass er seine sogenannten Versuche nicht regelkonform randomisiert durchführt, obendrauf nicht ausschließlich Studenten an seinen Studien teilnehmen lässt, wird er vor ein öffentliches Tribunal gestellt – und entlassen. Learys Universitätskarriere ist damit am Ende.
«Er wandte den Kopf und starrte sie an, und sie sah, dass seine Pupillen so geweitet waren wie bei den Versuchshunden, von denen er erzählt hatte, so geweitet, dass das Schwarz alle Farbe verdrängt hatte. Normalerweise waren seine Augen karamellbraun, doch jetzt waren sie schwarz, glänzend und schwarz, und das merkte sie sich, damit sie es sich später notieren konnte, und warum verspürte sie mit einem Mal einen Stich im Bauch und musste an Dr. Jekyll und Mr. Hyde denken?»
Die «Familie» bleibt dem charismatischen Leary treu. In den Ferien fahren sie nach Mexiko und im zweiten Jahr werden ihre ausschweifenden Aktionen auch dort mit Missbilligung betrachtet, die Gruppe wird ausgewiesen. Peggy Hitchcock, eine Anhängerin von Leary stellt der «Familie» eine riesige, versteckte Villa in Millbrook im Staat New York zur Verfügung. Der «innere Kreis» zieht ein und viele Anhänger besuchen die Gruppe für begrenzte Zeit, es werden wilde Drogen-Partys gefeiert. Zunächst genießen sie ihr freies, unverhülltes Leben. Doch immer mehr macht sich die Droge bemerkbar und und der Trug des Freiseins. Denn Offenheit ist nun der Zwang. Je ausschweifender das Leben wird, umso mehr bröckelt die innere Fassade der Gemeinschaft. Neid und Eifersucht breiten sich aus, das Geld wird knapp, denn von nichts kommt nichts. Joanie Loney will aussteigen, will sich retten, ihren Sohn retten – Fitz ist am Ende. Eigentlich passiert nicht viel in diesem Roman, letztendlich ist alles eine Wiederholungsschleife. Und auch ich wollte mich retten, spulte das ein oder andere Mal vor, denn irgendwann wurde es mir ein wenig langweilig. Ich liebe die Romane von T. C. Boyle, und auch dieser ist sprachlich absolut gelungen. Der Trip soll das Bewusstsein erweitern, irgendwann wird man das Licht sehen. Doch nach dem Trip ist nichts, alles ist wie vorher, tagein tagaus, Trip für Trip – das Licht hat bisher nur Leary sehen können, behauptet er zumindest. Es bleibt nichts. Allerdings löst sich die Persönlichkeit bei dem ein oder andern auf – und dann ist da nichts. T. C. Boyle wertet nicht, er berichtet als Beobachter von außen. Und am Ende ist da eben nichts:
„Scheiß auf Gott“, sagte er. „Gehen wir auf Trip.“
Ergänzung: Leary führte auch weiter ein bewegtes Leben, er war eine der wichtigsten Figuren der Hippie-Bewegung. Für die Konservativen war er der Teufel in Person, ein Staatsfeind. Sein Slogan «Turn on, tune in, drop out» wurde von deutschen Hippies frei übersetzt in: «High sein, frei sein, dabei sein.» Leary propagierte nie den unkontrollierten Gebrauch von Drogen wie LSD, sondern bestand darauf, dass ein Sachverständiger jeden auf seinem Trip begleitete. Er starb 1996 in Folge von Prostatakrebs.
T. Coraghessan Boyle, 1948 in Peekskill, N.Y., geboren, ist der Autor von insgesamt 28 Romanen und Erzählungen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Bis 2012 lehrte er Creative Writing an der University of Southern California in Los Angeles.
https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/das-licht-von-t-c-boyle-rezenson.html - Martin Suter
Der Teufel von Mailand
(356)Aktuelle Rezension von: beccarisDie Geschichte beginnt wirklich ausserordentlich spannend, verflacht aber dann zunehmend. Auch bei mir ist ein wenig der Eindruck entstanden, dass der Autor ab Mitte des Buches selber genug bekommen hat von der Geschichte und dann den Faden verlor. Die Idee mit der Sinnestäuschung erinnert stark an "Die dunkle Seite des Mondes", doch gerät das Thema immer mehr in den Hintergrund und die Konstruktion der Geschichte verliert an Attraktivität.
- Gwenda Bond
Stranger Things: Suspicious Minds - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE – ein NETFLIX-Original
(81)Aktuelle Rezension von: Ayliensbuecherwelt•Rezension•
Stranger Things: Suspicious Minds von Gwenda Bond
Handlung:
Sommer 1969: Die Amerikanerin Terry Ives studiert am College, als sie von einem bedeutenden Experiment im Auftrag der Regierung hört. Sie meldet sich als Testperson, aber schon bald muss sie feststellen, dass es sich um keine normale Studie handelt: Unter dem Decknamen MKULTRA werden ihr in einem geheimen Labor bewusstseinsverändernde Substanzen verabreicht. Sie ahnt nicht, dass hinter den Mauern des Hawkins National Laboratory eine Verschwörung lauert, die größer ist, als sie sich je hätte vorstellen können. Doch es gibt jemanden, der ihr dabei helfen kann, das Böse zu besiegen: Ein Mädchen, das im Labor vor der Welt versteckt gehalten wird. Sie hat übermenschliche Kräfte – und eine Zahl anstelle eines Namens: 008 …
Meine Meinung:
Die Serie habe ich wirklich verschlungen und habe mich sehr auf diese Geschichte aus der Vergangenheit gefreut. Der Schreibstil war super zu lesen und man hat viele Informationen hinzugewonnen, mit denen man nie gerechnet hätte. Das Buch hatte wenig langatmige Momente und hatte an vielen Stellen spannende Handlungsstränge.
3/5⭐️
- Hunter S. Thompson
Angst und Schrecken in Las Vegas
(162)Aktuelle Rezension von: Der_BuchklubZu unserer Buchbesprechung geht es hier: https://www.youtube.com/watch?v=QebdCDz78VI
Vorsicht, Spoiler!
- Robert Shea
Illuminatus! Das Auge in der Pyramide
(101)Aktuelle Rezension von: JariInhalt: Ein Attentat in New York. Verschwunde Journalisten und verschwundene Ermittler. Ein Krieg kurz vor dem Ausbruch. Ein goldenes U-Boot und ein reimender Delfin. Alle Spuren führen einer Verbindung, die seit jahrhunderten die Fäden der Weltgeschehnissen in den Händen hält: Die Illuminaten. Meine Meinung: Es ist wahnsinnig schwer, fast unmöglich, "Illuminatus" zusammenzufassen. Überhaupt wird es eine Herausforderung, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben. Das liegt daran, dass man das Buch nur mit einem Wort beschreiben kann: irr. Manche Bücher haben so viele Figuren, dass man sie gar nicht mehr unterscheiden kann. Manche Bücher springen willkürlich in der Zeit herum. Manche Bücher scheinen keinen Punkt zu kennen. Manche Bücher stellen Fragen, ohne sie zu beantworten. Dieses Buch vereint all dies. Ist aber noch etwas zehn Mal schlimmer. So viel es mir natürlich schwer, das Buch in seinen Grundfesten zu begreifen. Man beginnt zu lesen, doch ganz plötzlich ist die Spur, der man gefolgt ist, einfach weg. Hier verändern sich die Dinge nicht pro Abschnitt, sondern im Absatz. In einem Moment ist man noch dort - im nächsten befindet man sich irgendwo total anders. In einer anderen Zeit mit anderen Personen und einem anderen Handlungsstrang. Mit einem solchen Buch kommt nicht jeder klar. Oft wollte ich es aus lauter Frust von mir werfen. Doch ich hab durchgehalten. Zum Glück! Denn kann man sich ab einem gewissen Zeitpunkt auf die Unbeständigkeit des Buches einlassen, eröffnet sich dem Leser eine vollkommen neue Welt. Eine abgedrehte Welt voller Drogen, Verschwörungen und Humor. Ja, das Buch ist voller Komik. An einer Stelle macht es sich sogar über sich selbst lustig. Zum Schluss gibt es sogar so eine Art Auflösung. Doch dieses Durcheinander kann man nicht wirklich auflösen. Vieles wird einem im Verlauf der Geschichte klar und man erhält ab Mitte des Buches des Öfteren ein Aha-Erlebnis. Doch "Illuminatus" ist schlimmer als ein verworrenes Stück Wolle. Man nimmt ein Stück Faden, doch das Klüngel löst sich nur ein Stück. Zu viele Details, zu viele Namen. Und doch hat mir das Lesen ab Mitte des Buches Spass gemacht. Es war amüsant. Mit diesem Buch erlebt man einen richtigen Drogenrausch - ganz ohne Drogen. Klar muss man dabei nicht erwähnen, dass "Illuminatus" weitaus nicht jugendfrei ist. Dennoch gerät es nie ins Perverse. Vielleicht ist auch das Chaos die Perversion dieses Titels - das weiss ich nicht. Es gibt vieles, das man auch nach der Lektüre nicht weiss. Dennoch hat man etwas daraus gelernt. Irgendwas... Fazit: Ein Buch für alle und keinen. Alles ist wahr, alles ist gelogen. Verschwörungstheoretiker werden es lieben. Illuminaten wahrscheinlich auch. Ansonsten für alle Leser, die sich einer grossen Herausforderungen stellen wollen und mal etwas Neues ausprobieren wollen. Aber ich habe euch gewarnt! Ich für meinen Teil bin noch von diesem ersten Teil erschöpft, werde mir aber definitv auch die nächsten Teile der Trilogie antun! - Martin Suter
Die dunkle Seite des Mondes
(710)Aktuelle Rezension von: KarinJDass der prominente Wirtschaftsanwalt Urs Blank von seinem Job frustriert ist, wird bereits mit dem ersten Satz des Romans klar. Wenig später erkennt der Leser, dass es sich um eine ausgewachsene Lebenskrise handelt. Besserung scheint die Bekanntschaft mit einem halb so alten Hippie-Mädchen zu bringen, bis Lucille Urs Blank jedoch in Kontakt mit Drogen bringt. Ein aufwändig inszentierter Pilz-Trip lässt den Anwalt vollends abstürzen. Er interpretiert es jedoch positiv als Befreiung seines inneren Tieres, das er im Lauf seiner Kindheit zu unterdrücken gelernt hatte (nomen est omen). In die Natur "zurückzukehren" und mit ihr eins zu werden wird ihm stetig wichtiger.
Ich fand interessant, dass ich das Buch in keine "Schublade stecken" konnte. Ist es ein Roman oder ein Thriller? Richtig spannend wurde die Handlung für mich nicht, auch wenn die entsprechend notwendigen Elemente dafür vorhanden waren: Gewalttaten, überraschende Wendungen, mehrere Parteien, die auf der Jagd sind. Ich fand es ansprechend, wie gelungen anfangs der rote Faden von einem Kapitel ins nächste gereicht wurde, und ich fand es schade, dass es später eher zu einem Hin und Her zwischen den verschiedenen Figuren wurde. Die blieben etwas blaß. Gefühlen und Gedanken wurde viel Raum gegeben, dennoch war nicht immer vorhersagbar, wie jemand handeln würde - ein Pluspunkt für das Buch. Interessant fand ich zuerst auch die Dinge, die sich Urs Blank über die Natur, Survival und Jagd aneignete. Irgendwann, als mehrmals aufgelistet wurde, beispielsweise jeder Ausrüstungsgegenstand, wurde es mir zuviel, obwohl diese Auflistungen auch etwas vermitteln könnten: die Wichtigkeit des Unternehmens; die Kompetenz oder gar die Überlegenheit der Person, die sich so ausrüstet... Auch wenn diese als Stilmittel verstanden werden konnten, fand ich diese Stellen irgendwann dann langatmig. Gefallen hat mir die Idee, dass Kleinigkeiten, die eigentlich nichts mit der Sache zu tun haben, der Ausschlag sind, um die Sache zu wenden; also die Butterfly-Effekte der Handlung. Nicht ganz einverstanden war ich mit dem Ende. In Bezug auf die Hauptfigur war es sehr passend. Allerdings hätte ich mir für die Nebenfiguren einen Abschluß gewünscht, der jedoch offen blieb. Ich vergebe für das Buch vier Sterne.
- T. C. Boyle
Drop City
(224)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchHippies in Alaska, ein paradoxer Gedanke. Es gelang T.C. Boyle stets gut einem diese zwei verschiedenen Lebensstile näher zu bringen und Verständnis für beide alternativen Lebensarten zu erzeugen. Über die Hälfte des Buches wird in 2 Handlungssträngen (immer im Wechsel) erzählt. Auf der einen Seite ist da die Hippie Kommune welche im Drogenrausch in den Tag hinein lebt und auf der andern Seite ein Trapper im tiefen Alaska der versucht eine Frau zu finden und sein Leben zu meistern.
Die einzelnen Charaktere werden einem im ersten drittel des Buches gut näher gebracht. Der ständige Wechsel zwischen den zwei Handlungssträngen (bis die zwei -Welten- aufeinander treffen) erzeugt eine große Spannung.
Als die Kommune im Sommer in Alaska ankommt und sich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Einsiedlers niederlässt, hat sie nicht mehr viel Zeit um sich auf den harten Winter vorzubereiten. Hier wird dem Leser das wahre harte leben in Alaska nähere gebracht.
Zwischenmenschliche Konflikte unter den Hippies aber auch unter den Alaskanern bestimmen das letzte drittel des Buches. - Ilsa J. Bick
Ashes - Ruhelose Seelen
(261)Aktuelle Rezension von: Lilli33Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: INK (9. August 2013)
ISBN-13: 978-3863960070
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Monster
Übersetzung: Robert A. Weiß, Gerlinde Schermer-Rauwolf, Sonja Schuhmacher und Naemi Schuhmacher
nur noch als E-Book oder gebraucht erhältlich
Unnötig viel Gewalt
Band 1 und 2 dieser Reihe fand ich geradezu genial. „Ruhelose Seelen“, also Band 3, konnte mich nicht ganz so mitreißen. Ich hatte den Eindruck, die Handlung zersplittert in noch mehr verschiedene Perspektiven (ich habe sie nicht nachgezählt). Kaum hatte ich mich um eine Person eingelesen, musste ich schon wieder zur nächsten springen. Und auch die Gewaltszenen hätte man in einem Jugendbuch nicht so detailliert und ekelerregend auswalzen müssen, zumal das Buch ab 14 Jahren empfohlen wird. Ich würde eher sagen, ab 18. Folterszenen, bei denen das Vergnügen des Folterers so eindringlich beschrieben wird, der sich dann noch genüsslich Blut und Hirn seines Opfers von den Fingern ableckt, sind sicher nicht jedermanns Sache.
Für einen Mittelteil bietet das Buch aber erstaunlich viel Handlung. Diese kommt richtig gut voran und ist unheimlich spannend. Man sollte diesen Band am besten direkt im Anschluss an den Vorgänger lesen, denn er knüpft nahtlos an, ohne auf das bisher Geschehene einzugehen.
Nun bin ich gespannt auf Band 4 und damit das Ende der Geschichte. Es ist noch alles offen …
Die Tetralogie:
1. Brennendes Herz
2. Tödliche Schatten
3. Ruhelose Seelen
4. Pechschwarzer Mond
★★★★☆
- Anthony Kiedis
Scar Tissue (Give it Away)
(37)Aktuelle Rezension von: jackdeckSelbst bin ich ein riesiger Peppers-Fan, besonders von Anthony Kiedis. Er ist ein ganz besonderer, sympathischer und tiefgründiger Mensch was man durch sein ebenso tiefgründiges Buch erfährt. Anthony Kiedis hat viele schwierige Momente durchlebt und in diesem Buch wirklich kein Blatt vor den Mund genommen. Man erfährt so viele Details über ihn, die Red Hot Chili Peppers, die Songs, das Leben in LA und über sein Umfeld. Auch ein tolles "Dokument" der Musikgeschichte seiner Zeit in den USA. Es ist erstaunlich wie Detailreich sich Anthony Kiedis an sein Leben erinnern kann. Aber im weiteren Verlauf des Buchs wird seine Lebensgeschichte eine einzige Aneinanderreihung von Frauengeschichten und Drogeneskapaden. Ich persönlich fand die zweite Hälfte des Buches sehr ermüdend zu lesen, weil sie sich spannungsmäßig fast die ganze Zeit nur auf einer Ebene bewegt: keine Höhepunkte, keine Pausen. Immer nur Anekdoten nach dem Muster: Junge trifft Mädchen, verliebt sich, sie werden ein Paar, Junge wird rückfällig, Mädchen trennt sich, Junge knallt sich drei Wochen lang zu und geht dann auf Entzug. Und die gleiche Geschichte wird in etwa der Form fünf oder sechs Mal erzählt.
Da ist kein Lernprozess erkennbar, Mr. Kiedis weigert sich standhaft, den Gründen für seine Sucht auf die Schliche zu kommen. Ganz abgesehen von dem leicht fragwürdigen Grundtenor des Buches ("ich würde niemandem raten, Drogen zu nehmen, aber ich würde die Zeit des Zuballerns auch nicht missen wollen") erfolgt keinerlei kritische Reflexion seiner Sucht oder seines Verhaltens gegenüber Freundinnen.
Ich warte quasi schon auf seinen nächsten Rückfall. Und den wird er nicht überleben, und das wäre äußerst bedauerlich, denn ich halte ihn für einen der besten Entertainer unserer Zeit. - Fernando Gomes de Morais
Der Magier
(48)Aktuelle Rezension von: dominonaBis zu einem gewissen Punkt mag ich die Art und Weise wie die Biographie aufgebaut und verfasst wurde, aber sie hat einen pathetischen Charakter, der mir nicht zusagt. Coelhos Jugendjahre sind interessant, verworren und teils voller Zufälle. Für mich wurde es ab dem einsetzenden Erfolg uninteressant, abgesehen von der Bildung von zwischenmenschlichen Beziehungen, denn da hat Coelho so eine Art und auch der Umgang mit Kritik gefällt mir. Das Buch hat an sich gut begonnen, bekommt aber ein schales, abgeschmacktes Ende, schade. - James A. Michener
Die Kinder von Torremolinos
(46)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer6 junge Menschen treffen sich Ende der 1960er im spanischen Torremolinos. Ihre Beweggründe, die Heimat und Familie zu verlassen, sind unterschiedlich. Aber alle sind sie auf der Suche. Jeder, der mal jung war, wird sich im Lebensgefühl der Protagonisten wiederfinden. Das macht dieses Buch auch heute noch lesenswert.
- Jon Ronson
Männer die auf Ziegen starren
(5)Aktuelle Rezension von: bauerhepeterDie „ New Earth Army „ eine ernstzunehmende Alternative in militärischen Auseinandersetzungen in „ Männer .die auf Ziegen starren „ ?.
Als der schreckliche Vietnamkrieg 1975 endlich sein Ende fand hatten auch die Amerikaner fast 60 00 tote Soldaten und hunderttausende Verletzte und Traumatisierte zu beklagen. Da diese Weltführerschaft anstrebende und zu dieser Zeit noch gerne ihre Rolle als Weltpolizist spielende große Nation diese militärisch – politische Schlappe in einem doch recht kleinem Dschungelland eingestehen musste , waren kräftige Selbstzweifel im Aufkommen .Nach dem verheerendem überraschenden Luftschlag der Japaner auf Pearl Harbor im Rahmen des zweiten Weltkrieges ein weiterer Schlag für einen am eigenen Können und Fähigkeiten zweifelnden Staat ,der sich zudem in einem Wettlauf im Militär – und Raumfahrtbereich mit dem damaligen Hauptkonkurrenten .der kommunistischen Sowjetunion befand. Nur der schreckliche terroristische Anschlag auf das Worldtradecenter , das Sinnbild kapitalistischer amerikanischer Aktivitäten und das Pentagon als militärisches Pardon hatten noch beabsichtigte verheerendere Folgen wie Auswüchse in geheimen Gefängnissen gut zeigen .
Jon Ronson ,ein britischer dem Gonzo Journalismus zu zu ordnender Reporter , stieß bei Recherchen für seine Sachbücher auf belegbare Berichte dass es innerhalb des amerikanischen Militär – und Geheimdienstapparats hauptsächlich durch private Initiativen höherer Ränge nachweisbare Programme und Trainingslager gab die sich mit nur schwer begreifbaren paranormalen Phänomen beschäftigten um die zu einem möglichen Kriegsvorteil auszuwerten und dann vielleicht auch einzusetzen. Es entstand sein Sachbuch DURCH DIE WAND was später die lockere Vorlage des Filmes war .So machte man Tierversuche hauptsächlich mit Ziegen , bediente sich der Hypnose ,Telephatie und arbeitete an psychoelektronischen Waffen wo man versuchte dem Gegner durch schädigende Wellen und Beschallungen Schaden zu zufügen. Ein Schwerpunkt waren aber auch Experimente mit Drogen aller Art wie LSD was auch dann in der Verfilmung ein Thema wurde. In der Suche nach menschensparenden Alternativen waren jede Ideen recht denn die herkömmliche Weiterentwicklung tödlicher Waffe ausgehend von Keule über Speer Schwert Kugel bis hin zu Agent Orange und Napalm im Vietnamkrieg erwies sich ja bekanntlich nicht mehr als erfolgsbringend .Um sein vermeintliches Feindbild zu überlisten erwies sich der kriegerische Mensch seit Bestehen schon immer als sehr einfallsreich. Ob nun ein „ Trojanisches Pferd „ zu Einsatz kam oder abgerichtete Delfine Minen an U -Booten anbrachten, Ernten und Schutz durch Herbizide vernichtet worden ,ABC- Waffen erfunden wurden – der Perversion war noch nie Grenzen gesetzt ..Der Drohnenkrieg und das Einschleusen von zerstörerischer Computerviren in Militärsysteme wie das Atomwaffenprogramm des Irans sind neuste Stufen dieser Entwicklung
Heute dienen diese ehemaligen Trainingscenter der amerikanischen Terrorbekämpfung und Erkenntnisse sind in die Foltermethoden zum Beispiel im Irak eingeflossen wie die permanente akustische Beschallung von Inhaftierten. Ernste Themen die trotzdem den Regisseur nicht davon abhielten aus ihm eine unterhaltsame Komödie zu machen die einiges locker episodenhaft aufgreift vieles abwandelt oder lustig weiter spinnt . Besagter .Produzent betreibt zusammen mit George Clooney eine Produktionsfirma die sich für seine Nespressowerbung genauso verantwortlich zeigt wie für den Kunstraubfilm MONUMENTS MEN oder das schwarzweiße Meisterstück GOOD NIGHT AND GOOD LUCK über die McCarthy- Ära.
So ist es auch naheliegend dass George Clooney eine Hauptrolle spielt wie Ethan McGregor ( Der Ghostwriter , Young Adam .Star Wars ) der hier unseren Reporter mimt .Der begibt sich in den Irak für eine fette Enthüllungsstory um es sich und seiner Exfrau .die er an seinen Chefredakteur verloren hat nochmal zu beweisen .Als Kriegsreporter an der Front sieht er sich nicht wird aber dann doch in Schießereien Entführungen und Minenexplosionen verwickelt denn er hat im benachbarten Kuwait ein ehemaliges Mitglied einer geheimnisumwitterten psychologischen Spezialeinheit des amerikanischen Militärs getroffen und sein journalistisches Gespür ist dadurch geweckt. Dieser erzählt ihm Episoden von damals die kaum vorstellbar zu seien scheinen . Schließlich werden sie durch amerikanische Hubschrauber halb verdurstet in der Wüste gerettet und eine naheliegende Base gebracht wo sie auf andere ehemalige Mitglieder treffen die anscheinend eine Neuauflage und Fortsetzung dieser verschollenen Einheit starten und auch nicht vor Folterversuchen an Mensch und Tier zurück schrecken. Dies veranlasst sie zu fliehen um die Sache publik zu machen. Neben den besagten bekannten Gesichtern sind auch noch Jeff Bridges ( The Big Lebowski , True Grit ,Crazy Heart ,King Kong ) der besonders den Hippie und Esoterikanteil der Gruppe verkörpert und Kevin Spacey ( American Beauty . L. A. Confidental ) in weiteren Rollen zu sehen.
Der Film ist keine tiefgründig Militärsatire wie Mash von Robert Altmann oder das Buch Catch 22 von Joseph Heller sondern eine eher leichte Komödie die durch die Spielfreude eines Haufen gestandener Schauspieler denen es reichlich Spaß macht sich diesen auf den ersten Eindruck aberwitzigen kaum zu glaubenden Thema zu nähern , Punkte einsammelt Ein Thema , das schon beim Sichvorstellen schmunzelndes Erstaunen bei einem hervorrufen kann und uns nette 93 Minuten beschert ,wenn wir es halt akzeptieren ,dass keine tiefgründige Handlung da zu sein scheint .Außerdem sollte man sich von dem ernstzunehmenden darunterliegenden wichtigen Thema lösen können . Wenn nicht sollte man das besagte Sachbuch " DURCH DIE WAND " .Die US-Armee, absurde Experimente und der Krieg gegen den Terror ". vorziehen und auf einen passenden Dokumentarfilm darüber irgendwann mal hoffen Selbstverständlich ist durch die Mitwirkung von einem sehr politisch engagierten George Clooney ,besonders im Krisenherd Darfur dafür gesorgt dass einige der Satire und Kritik nahekommende Einschübe zu finden sind. So sind die Akteure auf dem Plakat in Gefängniskleidung von menschenverachtenden amerikanischen Gefängnissen zu sehen und die umstrittene Rolle von privaten amerikanischen Sicherheitsfirmen im Ausland wird treffend auf die Spitze getrieben aber dies hält sich trotz einer Ehe mit einer Menschenrechtsanwältin und einem Vater im politischen Amt in Grenzen. Es ist nun mal eine Art Militärkomödie und dies sollte man auch akzeptieren und so annehmen. Viel Spaß dabei.
Wer das Filmthema grundsätzlich hier bei LB vertiefen möchte darf sich immer gerne der passenden Gruppe WIR RATEN FILMZITATE - WIR SIND FILMFREAKS anschließen.
- Irvine Welsh
Skagboys
(4)Aktuelle Rezension von: FornikaAnfang der 1980er hat Mark Renton eigentlich ein unbeschwertes Leben. Das Studium läuft gut, die Beziehung mit der neuen Freundin auch, und daheim in Edinburgh warten die Kumpels aus Kindheit und Jugend. Doch unter der eisernen Lady wendet sich das Schicksal für die einfachen Arbeiterfamilien und als auch noch Rentons Bruder stirbt, ist Marks Leben auf einmal nicht mehr so rosig.
„Trainspotting“ ist seit Jahren Kult und „Skagboys“, das als Prequel fungiert, wird es bestimmt auch. Die Protagonisten waren mir dementsprechend schon größtenteils bekannt, ich wusste auch was sie in naher Zukunft erwartet; trotzdem hat diese Geschichte mich gebannt, denn die Figurentwicklung und auch die Handlung können trotzdem überraschen. Welsh übt außerdem scharfe Sozialkritik, befasst sich mit den Gründen für die Heroinwelle, die Edinburgh in dieser Zeit überrollte, und lässt kaum ein gutes Haar an der Thatcherregierung. Die Handlung ist oft düster und beklemmend, trotzdem gibt es immer wieder auch Szenen, die den Leser zum Lachen bringen. Meist schwarzer Humor, aber der ist mir halt auch der Liebste ; ) Sprachlich muss man sich erst mal einlesen, denn Renton und seine Kumpels sprechen schottischen Dialekt und schnodderigen Straßenslang, was der Autor detailgetreu wiedergibt. Auch die sehr derbe Wortwahl (ein Welsh ohne „cunt“ ist schließlich kein Welsh) sind sicherlich nicht jedermanns Geschmack; muss es vielleicht aber auch nicht. Wer sich auf Irvine Welsh einlässt, weiß was ihn erwartet. Und wird von „Skagboys“ in keinster Weise enttäuscht.
- Robert Shea
Illuminatus! Leviathan
(43)Aktuelle Rezension von: SchwabeGrandioser Abschluss der Trilogie, der die Paranoia der beiden Teile noch auf die Spitze treibt! - Tom Wolfe
Der Electric Kool-Aid Acid Test
(23)Aktuelle Rezension von: PoeEA1809Vorab: Ich habe dieses Buch nach gut 200 Seiten abgebrochen.
Ken Kesey und seine Bande von Anhängern, die „Merry Pranksters“, auf ihrem Trip durch die USA, frühe 1960er Jahre. Was darin geschildert werden sollte, LSD Experimente, Ken Kesey und auch die Anfänge von The Grateful Dead, klang interessant für mich.
Was tatsächlich von Tom Wolfe beschrieben wird, ist eine Bande von Leuten, die sich auf einem möglichst nicht enden sollenden Acid-Trip befinden, der reiner Selbstzweck ist, die aber zu scheinheilig sind, offen zu gestehen, dass es ums bloße Zudröhnen geht, um nichts sonst, und stattdessen eine Art von spirituellem Überbau erfinden, um ihre spätpubertären Aktionen und Idiotien vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen. Nicht nur ist das Buch stinklangweilig, es hat mir auch noch jede Lust auf den Autor Ken Kesey genommen, was umso bedauerlicher ist, da ich die Verfilmungen zu seinen Romanen „Einer flog über das Kuckucksnest“ und „Manchmal ein großes Verlangen“ großartig finde.
Wer also nachvollziehen möchte, auf welchem Trip Ken Kesey und seine Pranksters damals waren, wird das vermutlich nicht im Buch finden, sondern sich selbst an Lysergsäurediethylamid versuchen müssen; aber Vorsicht: Im Gegensatz zu damals ist das natürlich heutzutage illegal. 🤪Und wen auch das nicht abschreckt: zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte vorher ihren Arzt oder …. ☠️
2 Sterne für die Idee zum Buch und das schöne Cover.
- Daniel Pinchbeck
Den Kopf aufbrechen
(3)Aktuelle Rezension von: Kaivai" Man muß gründlich forschen und das Unvorstellbare glauben,um die neuen Wahrheitsspuren zu entdecken,die in einem Ozean der Bedeutungslosigkeit umhertreiben." (Joseph Conrad) Mit diesem Vorwort beginnt die Reise eines New Yorker Journalisten mitten hinein in das Herz der Finsternis.Daniel Pinchbek ist Materialist mit rationaler Sicht auf die Wirklichkeit und ohne religiösen Glauben.Ein Mann von heute.Lebendig an ihm ist seine Neugier.Ein Thema packt ihn und er wills wissen: warum sind Psychedelika bei schamanistischen Stammesgesellschaften so hoch geschätzt,in unserer Kultur dagegen verteufelt.Um das zu erfahren erforscht Pinchbek die Welt der haluzinogenen Drogen,erst theoretisch via Internet,dann praktisch indem er die weltweit verstreuten Nutzer aufsucht und sich dort die unterschiedlichsten Psychedelika einverleibt.Was dann passiert ist die Geschichte einer Verwandlung, die Welt zerfällt in eine Geisterwelt,feurig spukend bricht der Kopf auf.David Pinchbek gelingt es,seine Erlebnisse,die ihm in einem kaum mitteilbaren Weltinnenraum geschehen,so zu erzählen,daß ich ihm folge,ohne zu zweifeln.Selbst als es haarsträubend wird und er von einem Trip nicht runterkommt,die Geisterwelt in seinen Alltag hineinträgt,schildert er keine Fantasy,sondern genau das was sich in solch einem Fall abspielt: unheimliche Gefühle verzahnen sich in sinnvolle Zufälle und spalten die gewohnte Welt.Aus dem Spalt kriechen lauter unvorstellbare Bedeutungen.Ein umstürzender Spiegel hat dann einen bestimmten Sinn und ein Käfer im Besteckkasten ist ein Seelenvogel.Einer rationalen Kultur ist das natürlich ganz fremd,doch "in schamanistischen Kulturen gelten Synchronizitäten einhellig als Zeichen,daß man sich auf dem richtigen Weg befindet." Am Ende seiner Recherche sehen wir den Autor genau dort,auf wackligen Beinen,doch mit wackerem Mut: "Ja freilich ist es lächerlich,aber hier kommt es: Ich hatte eine klassische spirituelle Erweckung;sie wurde katalysiert durch den Gebrauch von Psychedelika,jener unterdrückten Chemikalien,die die zerschlagenen Hoffnungen einer gescheiterten Ära symbolisieren.Ich bin ein >verrückter Narrihnen<,denjenigen,mit denen diese Welt nichts mehr zu tun haben will,deren Visionen man mit Spott,Verwerfung oder Angst begegnet.Und ich fühle mich deswegen innerlich viel wohler."