Bücher mit dem Tag "luanda"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "luanda" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Die Brandmauer (ISBN: 9783942656153)
    Henning Mankell

    Die Brandmauer

     (561)
    Aktuelle Rezension von: PoldisHoerspielseite

    Zwei Teenager erstechen auf brutale Weise einen Taxifahrer. Kurz darauf bricht ein Mann vor einem Geldautomaten zusammen und stirbt, obwohl er scheinbar guter Gesundheit war. Kommissar Wallander, der in den Fällen ermittelt, sieht lange keine Zusammenhänge und muss doch bald erkennen, dass er einer großen Verschwörung auf der Spur ist…

    Henning Mankell hat mit seinen Kriminalromanen um Kommissar Wallander entscheidend zum momentanen Trend des Nordic Noir-Genres beigetragen und so den guten alten Krimi neu belebt und mit neuen Facetten versehen. Und so ist auch in „Die Brandmauer“ die typische Schwermut zu spüren, den die Hauptfigur mit sich herumträgt: Er fühlt sich alt, müde und oft überlastet. Das kommt erneut sehr gut zur Geltung und lässt auch die Szenen aus seinem Privatleben wieder sehr lesenswert und eingängig werden. Sehr gelungen ist auch, wie er völlig selbstverständlich Gesellschaftskritik einbringt und auf Missstände aufmerksam zu machen, ohne eine einfache (und dann leider auch meist unrealistische) Lösung aus dem Hut zu zaubern. Sicherlich: Er prangert an, warnt, macht aufmerksam, aber eben immer ohne allzu hoch erhobenen Zeigefinger.

    All das spielt vor de Kulisse zweier scheinbar unzusammenhängender Todesfälle, die aber auf sehr clevere Weise miteinander verstrickt und um viele weitere Facetten erweitert werden. Dabei hält er nicht alles zurück, um dem Ermittler am Ende eine triumphale Auflösung zu gönnen, sondern teilt immer wieder Zwischenerkenntnisse und Teilauflösungen mit dem Leser. Das macht das Ganze ziemlich komplex, durch die spannende Erzählweise fällt es aber leicht, die Übersicht zu behalten. Erstaunlich ist es, wie sich die Handlung in eine ganz andere Richtung als erwartet entwickelt und zu einer weltumspannenden Verschwörung führt, die mit vielen überraschenden Wendung und einer sehr gelungenen Auflösung führt.

    „Die Brandmauer“ überzeugt mit ihrem scheinbar gewöhnlichen Start und führt den Leser aber in eine ganz andere Richtung. Dabei wird die komplexe Handlung verdichtet, packend und gut verständlich aufbereitet, wobei auch die dichte Stimmung sehr überzeugend ist – sowohl bei dem Hacker-Thema als auch bei Wallanders Privatleben. Sehr lesenswert!   

  2. Cover des Buches Eine allgemeine Theorie des Vergessens (ISBN: 9783406713408)
    José Eduardo Agualusa

    Eine allgemeine Theorie des Vergessens

     (83)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Angola 1974, die angolische Revolution ist in vollem Gange, die Portugiesen werden aus dem Land gejagt, es herrscht Chaos, Hunger, Gesetzlosigkeit. 

    In diesem dramatischem Umfeld wird die Geschichte von Ludovica gezeichnet. Diese mauert sich für 28 Jahre in ihrem Haus ein nachdem sie einen Einbecher erschossen hat und um dem ganzen Horror zu entkommen, hofft 'vergessen' zu werden und selber zu vergessen, lebt von Hühnern, verbrennt den ganzen Parkett und all ihre Bücher für das tägliche Feuer, zämt einen Affen um diesen letztlich auch zu verspeisen. Ihr einziger Begleiter ist ein halbblinder Hund welcher schlussendlich kläglich verhungert.

    Nach Jahren wird sie von einem Jungen entdeckt und sie schliessen Freundschaft.


    Nicht recht schlau wird der Leser ob die Geschichte denn nun wahr ist oder teilweise wahr - (da habe ich verschiedens darüber gelesen)


    Vielmehr hatte ich Mühe mit den vielen Nebenschauplätzen und den zahllosen Figuren von denen Agualusa erzählt und die alle letztlich miteinander verwoben sind. Ein Buch welches aufmerksames Lesen erfordert möchte man nicht den 'Faden' verlieren'.

  3. Cover des Buches Die dunkle Seite des Erbes (ISBN: B00VE3J238)
    Klaus Seibel

    Die dunkle Seite des Erbes

     (6)
    Aktuelle Rezension von: MartinaSchein

    Die dunkle Seite des Erbes ist das dritte Buch und beendet die erste Staffel der SiFi-Serie Die erste Menschheit.
    Damit die Zusammenhänge verständlich sind, sollte man diese Bücher unbedingt in der korrekten Reihenfolge lesen.


    Wie bereits im vorigen Band geschehen, hält uns der Autor auch hier erneut wunderbar einen Spiegel hinsichtlich der menschlichen Schwächen und vor allem dem Streben nach immer mehr Macht und Einfluss vor Augen.


    Die erste Menschheit ist eine Science-Fiction-Serie, dennoch ist das in diesem Buch vorherrschende Thema Internet verbunden mit den immer weiter um sich greifenden Smart-Home-Komponenten und die völlige Kontrolle des Netzes hochaktuell.


    In diesem Buch strebt ein wieder erschaffener und von den Verantwortlichen sträflich unterschätzter Lantis der ersten Menschheit die totale Macht an. Diese Gedanken sind gar nicht so weit hergeholt und das Szenario nicht erst seit den Enthüllungen von Edward Snowden mehr als nur realistisch.


    Auszug aus »Die dunkle Seite des Erbes«:

    »Du bist ein Teufel!«»Der ist nur eine Phantasie. Ich bin real – und ich bin besser.«


    Dieser Satz charakterisiert den zweiten Lantis, der in einem unterirdischen hoch geheimen Labor neu erschaffen wurde, perfekt.


    Klaus Seibel macht uns eindringlich bewusst, was im Zeitalter der völligen Vernetzung alles möglich ist, wenn jemand die absolute Kontrolle über eben diese Netzwerke - sprich das Internet - erlangt.


    Die immer rascher fortschreitende Heimautomation ist auch in unserer Gegenwart ein wichtiges Thema. Hierdurch ist nicht nur die Herrschaft über die gesamten angeschlossenen Haushalte möglich, auch die Rechenleistung der jeweiligen Komponenten kann sowohl in der einen wie der anderen Richtung (gut und böse) genutzt werden. Durch das Hacken noch so ausgeklügelter Sicherheitssysteme und verschlüsselter Speicherung von Daten in der Cloud sind auch Erpressungen Tür und Tor geöffnet.


    Verschlüsselungen zu knacken ist lediglich eine Frage von Zeit und Rechnerkapazitäten – sowohl im Buch als auch in der Realität.


    Sehr schön kommt bei Die dunkle Seite des Erbes die Machtlosigkeit der Menschen einschließlich des Leiters der NSA zum Ausdruck.




    Auszug aus »Die dunkle Seite des Erbes«:

    »Es ist ein Scheißgefühl, wenn man nicht mehr miteinander telefonieren kann, ohne dass man Angst haben muss, abgehört zu werden«, sagte Anne.Myers‘ Blicke waren wenig freundlich. »Was soll diese Stichelei?«»Vielleicht verstehen Sie jetzt die Gefühle mancher Leute Ihrer Organisation gegenüber. Und vielleicht bleibt irgendetwas davon in Ihren Gehirnwindungen haften, für später.«»Wir haben nicht vor, die Macht in der Welt an uns zu reißen.«»Echt nicht?«, fragte Yra von hinten. »Oder schaffen Sie’s nur nicht?«




    Die Story ist spannend und flüssig geschrieben, es ist mir sehr leicht gefallen, völlig darin ein- und abzutauchen. Gleichzeitig hat mich dieses Buch auch sehr zum Nachdenken angeregt.
  4. Cover des Buches Jaime Bunda, Geheimagent (ISBN: 9783293406254)
    Pepetela

    Jaime Bunda, Geheimagent

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Pashtun Valley Leader Commander
    Kafkaeske Geschichte mit dem faulsten Geheiagenten, der mir jemals untergekommen ist. Ein Diamant aus dem Unionsverlag
  5. Cover des Buches Die Frauen meines Vaters (ISBN: 9783293208506)
    José Eduardo Agualusa

    Die Frauen meines Vaters

     (6)
    Aktuelle Rezension von: aus-erlesen

    Wenn man sich am Freitagabend durch die Fernsehsender zappt, schwappt einem eine Überzahl an Talkshows entgegen. Es gab Zeiten, da wurde mit dem Hackebeil ein politisches Statement abgegeben. Oder Rockröhren zeigten vor laufender Kamera wie sich Geschlechtsgenossinnen mal was Gutes tun können. Und heute? Quietschvergnügt dahockende Moderationsmarionetten freuen sich tierisch, dass „Promis“ in „ihrer Show“ Belanglosigkeiten absondern, die nun wirklich keinen mehr hinter dem Ofen vorlocken. Geschichtenerzähler sind echte Mangelware geworden. Die verantwortlichen Redakteure sollten Mal José Eduardo Agualusa einladen. Der kann erzählen… und zwar die Geschichte von Faustino Manso, einem angolanischen Musiker, dessen Geschichte nur auf dem Papier vorbei ist. Denn da ist von Laurentina, seine Jüngste. Die bis vor Kurzem noch gar nicht wusste, das Faustino im Stunden Flugkilometer entfernten Angola ihr Erzeuger ist. Ihre Mutter hat ihr auf dem Sterbebett eine Briefbeichte hinterlassen. Von nun an kennt Laurentina nur noch ein Ziel: Ihren Vater kennenlernen. 

    Auf dem Flug nach Angola liest sie in Zeitungen einen Artikel über ihren bekannten unbekannten Vater. Eine Legende war er! Lebte im gesamten südlichen Afrika und gründete Familien, wo er sein Haupt bettete. Aber er war und blieb ein Rolling Stone. Die Todesanzeigen in derselben Zeitung übertreffen sich in Huldigungen und Lobeshymnen. Wird sie wirklich willkommen sein? So viele Frauen und Mütter und Kinder – und dann sie. Die Frau, die im vermeintlich reichen Portugal aufwuchs, sie nie meldete? Doch hier ist Afrika. Und Familie ist eben nun mal Familie. Da gibt es keine Ausnahmen. Und so taucht Laurentina in ein Leben ein, das sie niemals vermisst hat bis zu den Tagen, die ihr weiteres Leben verändern werden. 

    Man kann José Eduardo Agualusa nicht vorwerfen phantasielos zu sein. Schnell vertieft man sich in sein Buch und merkt gar nicht wie die Zeit vergeht. Zwanzig, fünfzig, hundert, zweihundert Seiten verfliegen im Nu. Erst wenn man die letzte Seite erreicht hat, nimmt das beklommene Gefühl von einem Besitz, dass diese Geschichte nun doch ihr unwillkommenes Ende gefunden hat. Es ist nicht die Eleganz der Worte, die hier brilliert, sondern der Einklang aus zwei Welten, der zu einer Sinfonie für die Sinne anhebt. Ein bisschen Lagerfeuerromantik kommt auf, wenn man über die Zeilen fliegt. Fast scheint der Autor im flackernden Licht der Flammen zu sitzen und vom Leben, vom Hier und Da, von Einst und Heute zu berichten. So als ob Faustino Manso immer noch unter den Lebenden weilen würde. Wer Afrika verstehen will, wer wissen will wie Familie richtig funktioniert – und warum -  kommt um dieses Buch nicht herum. 


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