Bücher mit dem Tag "ludwig xiv"
34 Bücher
- Leonhard Horowski
Das Europa der Könige
(10)Aktuelle Rezension von: jackdeckLeonhard Horowski, Historiker und Anglist, schenkt den an Geschichte interessierten Lesern viele Stunden Lesegenuss. Vielleicht erschrecken einige über den Umfang des Werkes, das mit 1.120 Seiten und knapp 1,5 kg nicht unbedingt zu den Leichtgewichten zählt.
In 20 Kapiteln, die unterschiedlich lang sind, stellt Horowski mit leichter Feder eine längst versunkene Welt, die allerdings Auswirkung auf das Heute hat, dar. Er erzählt über adelige Machtkonstellationen, die sich im Absolutismus im „Alleinherrschertum von Gottes Gnaden“ manifestieren. Zuvor ist die Königswürde mitunter ein labiles Gebilde aus mehr oder weniger einflussreichen Adelsgeschlechtern.
Der Hof des Königs zieht die Adeligen an, wie das sprichwörtliche Licht die Motten. Es wird gemauschelt und gemordet. Man gibt keinen Vorteil auf, weiß über die Hofetikette genauestens Bescheid und kämpft erbittert, sollte einer gegen dieselbe verstoßen.
Manchmal hat man das Gefühlt einen Roman und kein Sachbuch zu lesen, so farbenprächtig und leicht lässt sich das kolossale Werk lesen. - Sandra Regnier
Die Lilien-Reihe 1: Die Stunde der Lilie
(233)Aktuelle Rezension von: viktoria162003Meinung
Statt Elfen und Vermächtnisse hat sich Sandra Regnier hier eine Wunderschöne Zeitreise Geschichte einfallen lassen. Zeitreise Geschichten, wie ich finde sind sehr schwer zu verfassen, da man leider automatisch immer gleich an die Kerstin Gier oder Eva Völler Geschichten denkt und auch gerne vergleiche daraus zieht. Aber bis eben auf das Zeitreisen selbst kann man die Geschichte nicht mit den oben genannten vergleichen! Im Nachwort berichtet die Autorin, dass sie sehr viel recherchiert hat was wie ich finde wirklich aus dem Buch heraus zu lesen ist. Ihre Beschreibungen sind unglaublich umfassen und es muss eine menge Wissen dahinter stecken, was sicher eine richtig großer Aufwand gewesen ist.
Ich weiß nicht genau warum mir das an diesem Buch so genau aufgefallen ist, aber hat die Autorin in der dritten Person geschrieben, also sozusagen wie ein Zuschauer oder eine Kamera die alles aufnimmt oder eben erzählt. (Gott vielleicht Oute ich mich gerade einfach nur als Trottel und hätte besser im Deutschunterricht aufpassen sollen, oder ist es einfach schon zu lange her?? ;)). Vielleicht liegt es auch daran, dass ich zuvor ein Buch gelesen hatte wo die Protagonisten selbst erzählte? Naja egal, auf alle fälle schien mir der Schreibstiel eben anders und ich muss gestehen, dass ich mich erst ein wenig hineinlesen musste.
Zu beginn der Geschichte verschlägt es Julia schnell in die Vergangenheit und ihr Vormund ist sehr bemüht Sie an die Sitten und den Gepflogenheiten des 17 Jahrhundert zu gewöhnen. Diesen Teil finde ich ehrlich gesagt ein klein wenig Langweilig oder besser gesagt Zäh, da er sich ewig zieht. Aber ich will ihn auch ganz und gar nicht schlecht machen, denn hier zeigt sich auch all das Wissen der Autorin um diese Epoche und ich bin mir zu hundertprozentig sicher, dass ich mit der Meinung so gut wie fast alleine da stehe! Irgendwann hat Julia dann doch auch alles gelernt und die Geschichte strotze nur so vor Hof Intrigen und hinterhältigen Persönlichkeiten und ich Liebe es ;).
Charaktere gibt es wirklich zahlreiche und ich bin eine Leserin die sich bei so etwas wirklich sehr schwer tut… erst recht wenn es sich um schwer aussprechende Namen handelt, in dem Fall eben Französische. Ich muss gestehen, dass es mir so mit den ganzen Intrigen sehr schwer gefallen ist, diese zu hundert Prozent ganz zu Folgen, da Julia eben mal dem Charakter zuhört, von einem anderen etwas erfährt oder einen anderen Charakter sichtet…phuuu… ich hatte wirklich Schwierigkeiten sie alle auseinander zu halten. Vielleicht würde das auch erklären, warum mir der „Anfangs“ Teil von Julia so zäh erschien ist, weil ich eben einfach die Hinweise/ Fakten nicht habe herauslesen könne oder sie gar verstanden. Aber auch den Teil kann ich nicht wirklich als schlecht bezeichnen da ich selbst weis, dass sich eben nicht jeder so schwer tut wie ich ;). Trotzdem auch wenn man eben nicht alles zu 100% genauestens folgen kann ergibt alles einen Sinn und es hat mir auch Spaß gemacht sie zu lesen!
Julia ist eine wirklich schlagfertige Person die ich schnell liebgewonnen habe. Mit ihrer schnellen Auffassungsgabe und ihrem natürlichen drang der Neugierde 😉 hat sie sich schnell einen Ruf am Hofe des Königs ergattert. Vormund Etienne ist zu beginn etwas, wie soll ich sagen… verklemmt, grüblerisch aber alles auf einer netten weise :D, geht so was? Wie es aussieht schon, trotz allem ist er richtig schwer durchschaubar und man fühlt sich regelrecht an der Nase herumgeführt. Bestimmte Gesten von ihm ließen mich einige Vermutungen ihn bezüglich und seinen Gefühlen aufstellen, die sich dann aber nie wirklich bestätigt hatten. So lässt Sandra Regnier mich eben einfach noch zappeln und damit nicht genug, bringt Sie einen ebenso charmanten Bruder von Etienne ins Spiel… und ich persönlich kann mich immer noch nicht entscheiden für wen MEIN Herz schlägt ;).
Fazit
Eine wunderschöne Zeitreise Geschichte mit einer unglaublich guten Recherche, die mich dann doch schon fast umhaute ;). Da dies eben meine Meinung und somit mein Gesamteindruck des Buches ist, muss ich gestehen das mich die Anzahl an Charaktere wirklich anstrengte und die viele Recherche schon etwas zu ausführlich geschildert wurde, so hatte ich klitzekleine Probleme beim Lesen und ein Teil vom Buch wurde ein wenig zäh für mich! Ich bin mir aber sicher, wie schon so oft gesagt, dass es nicht jedem so gehen wird!! Nichtsdestotrotz hat mir das Buch sehr gut gefallen weswegen ich 4 Sterne vergebe und ich denke das mir die Fortsetzung besser gefallen wird, denn da werde ich die vielen Charaktere eben schon kenne, was es mir leichter machen wird.
- Sandra Regnier
Die Lilien-Reihe 2: Die Nacht der Lilie
(152)Aktuelle Rezension von: FennyDies ist Band 2 und damit der abschließende Band um Julias Geschichte am Versailler Hof.
Zum Inhalt: Julia wurde nun als Mündel des Sonnenkönigs anerkannt. Dieser glaubt, in Julia seine Tochter einer Mätresse zu erkennen. Dies rückt Julia noch mehr ins Licht der Aufmerksamkeit, denn eine Wette, wer sie heiraten würde, ist bereits in vollem Gang. Noch dazu sieht sie sich auch im Fokus des Hasses ihres vermeintlichen Onkels, der nicht nur eine Leiche im Keller hat. Nun braucht sie mehr denn je den Schutz des Grafen von Montsauvan. Dessen Bruder verdreht Julia mehr und mehr den Kopf, doch auch der Graf selbst tut alles, um Julia vor allen Gefahren zu schützen. Bis ihr Geheimnis aufzufliegen droht und der König eine Hochzeit arrangiert. Dabei möchte Julia doch einfach nur nach Hause...
Dieser Band strotzt nur so vor Spannung. Ich habe ihn in einem Zug gelesen und ich liebe die Darstellung der Figuren. Mein heimlicher Liebling war Noailles, der Heerführer des Königs. Natürlich war aber der Graf Montsauvan selbst mein absoluter Liebling, wie es wohl jeder Leserin gehen wird.. Julia macht ihm mit ihrem Eigensinn wirklich viele Probleme und ihr Handeln greift nun auch langsam in die Geschichte ein. Dabei muss ich sagen, dass insbesondere die Aktionen des Bruders des Sonnenkönigs die Sache mehr und mehr gefährlich machen und die ersten Morde geschehen.
Das einzige Negative an diesem Band war wirklich das Ende. Das war etwas... ungewöhnlich und abrupt... Es war nicht ganz nach meinem Geschmack, muss ich zugeben. Wobei ich aber durchaus zugebe, dass ich deswegen trotzdem nicht bereue, diese wundervolle Geschichte gelesen zu haben. Dennoch gibt das für mich einen Stern Abzug, da mich das Ende doch mehr stört, als es sollte.
Mein Fazit: Das in meinen Augen "verunglückte" Ende der Geschichte sollte trotzdem nicht vom Kauf und vor allem vom Lesen der Geschichte abhalten. Denn hier hat man trotzdem eine echte Perle bekommen! - Judith Merkle Riley
Die Hexe von Paris
(74)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerGeneviève Pasquier kommt als drittes Kind ihrer Eltern zur Welt und wird von ihrer Mutter heimlich in Pflege gegeben, da sie die Hässlichkeit ihres eigenen Kindes nicht ertragen kann. Ihr Vater holt sie jedoch zurück in das Pariser Haus, als er erfährt, dass sie noch am Leben ist und unterrichtet sie unter anderem in Philosophie und Latein. So wächst Geneviève nicht als typisches Mädchen auf, kann schönen Kleidern und Liebesromanen nichts abgewinnen und versteht nicht viel von dem, was sich schickt. Kurz nach dem Tod ihres Vaters und ihrer Großmutter wird sie aus dem Haus verstoßen und will sich schon in die Seine stürzen, als die stadtbekannte Wahrsagerin La Voisin sie zu sich holt und darin unterrichtet, aus dem Wasserglas zu lesen. Fünf Jahre soll sie für La Voisin arbeiten und ihr viel Geld einbringen. Als 150 Jahre alte Madame de Morville liest Geneviève fortan für alle, die es sich leisten können und gelangt schnell zu Geld und einem bedeutenden Ruf. Doch ihre Bekanntheit sorgt auch dafür, dass sie in Intrigen und Machtspiele verwickelt wird, die häufig tödlich enden. Anfangs musste ich mich erstmal mit dem Buch warm werden. Die vielen Namen (die für mich alle sehr, sehr ähnlich waren) und der doch eher gehobene Schreibstil waren auf Anhieb keine leichte Kost. Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, gefiel mir die Geschichte aber sehr gut, vor allem, weil die Figur der La Voisin tatsächlich existiert hat. Auf solche historischen Wahrheiten bin ich ja immer ganz scharf! Der Leser bekommt einen sehr guten Eindruck vom Paris des 17. Jahrhunderts, in dem es vor Intrigen und Machtkämpfen nur so wimmelte. Es gibt allerdings keine wirklichen Höhepunkte oder Spannungsmomente im Buch, wodurch die Geschichte vor sich hinplätscherte. Selbst einschneidende Situationen kamen eher angeschlichen als angerast und wurden ganz sachlich von Geneviève aufgenommen. So war dann auch das offene Ende meiner Meinung nach ziemlich abrupt, da die Handlungen eigentlich noch endlos hätte fortgeführt werden können, beinahe wie in einem Geschichtsbuch. Die Hexe von Paris ist ein schönes, jedoch nicht herausragendes Buch für all diejenigen, die in das intrigante Paris zur Zeit des Sonnenkönigs und der Hexen reisen möchten. - Kirsten Schützhofer
Die Konfektmacherin
(25)Aktuelle Rezension von: FraeuleinVogelfreiWer sich mit Frankreich im 17 Jahrhundert auseinander setzten will,wird mit diesem Buch sehr zu frieden sein.Auf der einen Seite ein besonderes Leseerlebnis,wo man das Konfekt wahrlich schmecken kann,auf der anderen Seite ein Buch,was wahrlich überladen,konstruiert und vom Leser viel abverlangt.Gerade bei der Liebesgeschichte.Sicherlich geht sie gut um mit den Problemen der Menschen,gut schafft sie die Vergangenheit mit der Gegenwart und ja auch der Zukunft zu verknüpfen.Aber in diesem Buch geht es aber auch mehr um Katholiken und Protestanten,Machtmissbrauch,Intoleranz.Daher ist der Titel für mich einfach nicht richtig gewählt,auch der Klappentext hätte ein anderes sein müssen.EIn Buch,welches einfach zwei Teile sind,wo die Handlung und Gedanken der Hauptfigur auch irgendwann nicht mehr nachvollziehbar sind.Alles etwas überraschend.Die Atmosphäre würde gut eingefangen,das Buch ist gut und flüssig zu lesen - ein interessanter Anfang aber leider bin ich auf den gut 600 Seiten verloren gegangen. - Rita Monaldi
Secretum
(28)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Teil Zwei der Atto Melani-Reihe!
Atto Melani ist ein Spion des Sonnenkönigs und in dessen Auftrag unterwegs zurück nach Rom. Der Papst liegt im Sterben und Melani soll die Wahl in die richtigen Wege leiten.
Bei einer Hochzeitsfeier gerät der Plan Melanis außer Kontrolle und ein Freund und Helfer tritt auf den Plan. Ausgerechnet der Gärtner hilft Melani bei einer fast grenzenlosen Show und beeindruckt mit Geschick und List nicht nur seinen neuen Chef.
Die Macht des Königs steht auf dem Spiel und der Plan muss gelingen....
Ein fantasievolles Abenteuer beginnt, bei dem alle Register der Spionage gezogen werden und es vor skurilen Persönlichkeiten nur so wimmelt. Das seltsame Agentenduo wird unterstützt von Geistern, Bettlersekten und allerlei düsteren Gestalten. - Sandra Gulland
Die Sonne des Königs
(48)Aktuelle Rezension von: AoibheannDas Buch subt schon einige Zeit in meinem Regal herum. Urlaub - eine gute Gelegenheit, auch mal ein paar alte Schinken aus dem Regal zu fischen, den Staub wegzupusten und dem Buch eine Chance zu geben.
Vorweg möchte ich gleich sagen, dass ich das Buch nicht zu Ende gelesen habe. Ich habe mich ziemlich geärgert und mich entschlossen, das Buch nach einem Drittel abzubrechen.
Laut Klappentext befasst sich das Buch mit der Geschichte der jungen Louise de la Valliére, ihrerseits die erste Mätresse König Ludwig XIV. Also eine Art Biografie in Romanform. Dafür bin ich grundsätzlich zu haben und es gibt wirkliche Schätze in diesem Genre. Dieses Buch gehört - zumindest für mich - nicht dazu.
Besagte Louise ist ein Ausbund ein positiven Tugenden. Freundlich, herzlich, fromm, uneigennützig und dazu ein absolut begnadete Reiterin. Eine 6 jährige, die mal eben ein junges Pferd einreitet und diesem innerhalb von drei Wochen die Lektionen der Hohen Schule beibringt. Da bekommt nicht nur der Abé im Buch Zweifel, da klingeln bei mir auch alle "Logikglöckchen", da krempeln sich jedem Bereiter in der berühmten Hofreitschule in Wien wahrscheinlich die Fußnägel um.
Louise selbst wird nur als "Petit" bezeichnet. Warum oder woher diese Kosename kommt wird leider nicht beleuchtet. Alle anderen Personen der Geschichte kommen weit weniger gut weg als die Protagonistin. Diese sind abwechselnd töricht bis dumm, eitel, naiv und farblos.
Bis zu dem Punkt, an dem ich das Buch abgebrochen habe, ist schlicht und ergreifend nichts passiert, das auch nur annähernd spannend wäre.
Es dreht sich enorm viel um Louise und ihre Liebe zu Pferden. Und das ist auch noch so grauselig beschrieben, dass es mir schlicht die Lust nimmt noch weiter zulesen. - Manu Wirtz
Die Freundin des Königs
(2)Aktuelle Rezension von: AMCLiestDen dritten Band der "Freundin des Königs" habe ich in Windeseile ausgelesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Alicée und Jean Marie weitergeht.
Nach seiner Kriegsverletzung, ihm musste ein Bein amputiert werden, ist Jean Marie sehr beeinträchtigt und versucht, seinen Frust im Alkohol zu ertränken. Damit stößt er seine Frau vor den Kopf, die sehr unter seinem Verhalten leidet. Wie sie ihn dazu bringt, mit dem Trinken aufzuhören und sich wieder ihr zuzuwenden, ist absolut köstlich zu lesen!. Eingebettet in die Kriege Frankreichs, erlebt auch ihr Sohn eine entzückende Liebesgeschichte. Im Zuge von diplomatischen Aufträgen fahren Alicée und ihr Jean Marie auch nach England, wo sie ihre Tochter wieder sehen. Auf der Rückfahrt mit dem Schiff geschieht jedoch ein fürchterliches Unglück, das Jean Marie zum Verzweifeln bringt.
Manu Wirtz gelingt es, die Abenteuer von Alicée und ihrem Mann geschickt in das historische Umfeld einzufügen, läßt jedoch den Humor der ersten beiden Bände etwas vermissen.
Auf jeden Fall ist es ein sehr interessanter Abschluss, der flott und amüsant geschrieben bis in das Jahr 2028 reicht, aber zu viel möchte ich nicht verraten!
- Elisabeth Fuchshuber-Weiß
Von der Attischen Demokratie bis zum aufgeklärten Absolutismus
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Clare Pollard
Der Salon der kühnen Frauen
(60)Aktuelle Rezension von: cybergirllKlappentext:
Versailles zu Zeiten Ludwig XIV. Am Hof des Sonnenkönigs herrschen Pomp und Verschwendungssucht. Wer einen Blick hinter die Kulissen wagt, findet Intrigen, Missgunst Klatsch und Tratsch. Das wissen vor allem die Frauen, die sich regelmäßig in Marie d'Aulnoys Kaminzimmer in Paris treffen und dort zusammen flirten, lachen, Champagner trinken und sich Märchen erzählen. Doch das Geschichtenerzählen ist riskant und droht die Frauen eine nach der anderen in große Gefahr zu bringen …
„Der Salon der kühnen Frauen“ von Clare Pollard ist ein historischer Roman der von wahren Begebenheiten inspiriert wurde.
Die Frauen, wobei auch Männer anwesend sind treffen sich zum Geschichten erzählen.
Da unter König Ludwig XIV Literatursalons gefährlich waren, denn viele Bücher waren sanktioniert, trifft man sich zum Märchen erzählen. Einige der Personen geben sich als Autoren und bringen ihre neuen Werke vor. Die Märchen sind aber oft nur leicht abgeänderte Versionen von den Märchen, die sie schon als Kind erzählt bekommen haben.
So erkennen bestimmt auch die Leser*innen einige Märchen wieder, die es heute noch in etwas veränderter Version gibt.
Der Einblick in das Leben am Hof von Versailles war sehr interessant. Das Leben dort was recht verschwenderisch. Es herrschte großer Pomp. Als ich von den hygienischen Begebenheiten gelesen habe, hat es mich etwas entsetzt. Ich könnte mir das nicht vorstellen, auch bei allem Pomp und dem vielen Champagner nicht.
Auch der Einblick in den Salon von Marie d’Aulnog war interessant. Hier wurden Geschichten erzählt, getrunken und geflirtet.
Die Märchen waren den heutigen Märchen oft recht ähnlich, ich habe doch einige wiedererkannt.
Clare Pollard hat für ihre Geschichte gut recherchiert. Das Leben der Protagonisten, die Salons und das Leben am Königshof werden sehr realistisch widergespiegelt.
Auch die Charaktere werden gut beschrieben und sind recht unterschiedlich.
Die Stunden im Salon und das Erzählen der Märchen habe ich genossen. Hier hat die Autorin sich von den Märchenerzählerinnen, die es zu dieser Zeit wirklich gab, inspirieren lassen.
Die Sprache hat die Autorin gut der Zeit angepasst.
Auch die Sexualität zu dieser Zeit kam in diesem Roman zur Sprache. Dabei ging es auch um gleichgeschlechtliche Beziehungen. Hier war mir die Sprache dann doch ein bisschen zu vulgär. Das ist aber auch der einzige negative Aspekt bei diesem Roman.
„Der Salon der kühnen Frauen“ ist ein unterhaltsamer Historischer Roman mit nur kleinen Abstrichen, den ich gerne gelesen habe. - Christine Kerdellant
Die Versailles Verschwörung
(9)Aktuelle Rezension von: Thommy28Emma Shannon, eine knallharte Unternehmerin weilt zu einem Kongress in der Normandie. Zeitgleich übernehmen Internetpiraten die Kontrolle über das weltweite Internet und setzen dieses für mehrere Tage komplett außer Gefecht . Nachdem die Störung anscheinend behoben ist, bricht die eigentliche Katastrophe erst aus. Emma bekommt mit, wie eine ihrer Kolleginnen Opfer eines Mordanschlags durch ein offensichtlich verseuchtes Medikament wird - weltweit geschehen weitere Todesfälle durch das gleiche Medikament. Damit jedoch nicht genug: Die Terroristen haben offensichtlich nicht nur das Internet unter Kontrolle, sondern über das Netz auch sämtliche Atom-, Strom- und Wasserkraftwerke, chemischen Fabriken usw, Überall auf der Welt spielen sich Horrorszenarien ab. In New York herrscht massiver Stromausfall sowie ein grosses Feuer im Centralpark, und in Hongkong ist das Trinkwasser verseucht. Emma und ihr Kollege Pierre stoßen bei ihren Recherchen nach den Ursachen dieser Katastrophen auf eine Möglichkeit, den Terroristen Einhalt zu gebieten. Um ihren Plan in die Tat umzusetzen, müssen sie sich jedoch in Dan Barett hineinversetzen, der anscheinend die Lösung zu den globalen Problemen in den Gärten von Versailles versteckt hat. Dan Barrett ist ein Jugendfreund von Emma und gleichzeitig der reichste Mann der Welt, sowie Chef des grössten, weltbeherrschenden Internetimperiums. Der Roman ist in zwei unterschiedliche Handlungsstränge unterteilt. Die erste Handlung umfasst Emma, Pierre und die weltweiten Katastrophen. Die zweite Handlung hingegen ist ein Bericht, bzw. ein persönliches Schreiben Dans an Emma, in dem der Verlauf von Dan Baretts Entdeckungen hinsichtlich der Rätsel der Gärten von Versailles geschildert wird. Das Buch ist gut geschrieben und flüssig zu lesen - trotz der verschiedenen Handlungsstränge. Es fehlt zu Beginn und in der Mitte etwas an Tempo und Spannung um wirklich absolut Top zu sein. Wer sich aber gern mit historischen Rätseln und geschichtlichen Hintergründen in Verbindung mit modernsten Computerattacken (an Dan Brown erinnernd) befasst, der wird viel Spass an dem Buch haben. - Christoph Schulte-Richtering
Kaiser, Kriege und Kokotten
(7)Aktuelle Rezension von: Lara_HoeffnerDieses Buch ist großartig. Und ein seltener Glücksfall: Es ist witzig und klug zugleich. Mal möchte man sich kringeln vor Lachen, und im nächsten Satz schon ist man platt, dass man wieder auf überraschende Weise etwas gelernt hat, was man vorher nicht wusste - und zwar auf so unnachahmliche Art, dass man sich fragt: Warum schreiben nicht alle Autoren so? "Schnick, Schnack, Schnuck" ist zwar ein Geschichtsbuch - von Nero bis zur Finanzkrise lernen wir in 44 amüsanten und kurzen Kapiteln, wo der Nibelungenschatz vergraben liegt, warum Tatajana Gsell um ein Haar Königion von Spanien geworden wäre und warum Heidi Klum ihre Karriere Immanuel Kant zu verdanken hat Aber dabei tritt Christoph Schulte-Richtering überhaupt nicht wie ein wandelndes Lexikon auf, obschon ihm von der Völkerwanderung bis zur Wiedervereinigung, von den Kreuzzügen bis zu 9/11, vom Preußenkönig Friedrich bis zu Hitlers Autobahnen wirklich nichts unbekannt zu sein scheint. Das liegt einzig an seiner Darstellungsweise von Geschichte – die einfach unerhört ist. Frech, ohne falschen Respekt, gegen jeden einschläfernden Strich gebürstet. Alles Lehrerhafte, jede Faktenhuberei gehen ihm ab. Aber überraschende Zusammenhänge herzustellen, das macht ihm großen Spaß, und das spürt der Leser genussvoll auf jeder Seite. Liest man etwa die sechs Seiten über die Finanzkrise, hat man nicht nur das Prinzip der Leerverkäufe ein für allemal begriffen, sondern elegant gleich mitgelernt, warum das 17. Jahrhundert das große Zeitalter des niederländischen Blumenstilllebens werden konnte und was das mit der provozierenden Kunst eines Damien Hirst zu tun hat. Den gegenwärtigen Burgfrieden zwischen Banken und Regierungen beurteilt Schulte-Richtering allerdings skeptisch: «die Sache fühlt sich ein bisschen so an, als ob man den Hund den Wurstvorrat bewachen lässt». Der Autor ist ein Meister des ersten Satzes. „Am Morgen des 26. April 1336 klingelt der Wecker, und das Mittelalter ist vorbei.“ So beginnt das Kapitel über die Renaissance. Oder der Barock: "'Barocke Rubensfrau sucht Mann fürs Leben', wenn Sie so eine Kontaktanzeige lesen: Finger weg!“ Sehr schön auch folgender Auftakt: „Weia! Waga! Woge, du Welle, walle zur Wiege! Wagalaweia! Wallala weiala weia!“ Okay, vor Wagners „Nibelungen“ kapituliert sogar ein Schulte-Richtering, um dann Richard Wagners Leben als Künstler und Mann freilich doch noch zu erhellen. Spielerisch stellt dieses Buch unser Wissen vom Kopf auf die Füße. Dabei orientiert sich der Autor durchaus an filmischem Erzählen, hier merkt man den Stall, aus dem er kommt. Seit Jahren arbeitet er als Gedankenlieferant und Texter für viele Fernsehgrößen, von Gottschalk bis Plasberg, von Harald Schmidt bis Stefan Raab. Gekonnt strafft er, spitzt zu, reduziert ein paar Jahrhunderte auf drei Sätze und bringt sie damit auf den Punkt. Einzelheiten leuchtet er sorgfältig aus, stellt Querverweise her – und unterbricht das Programm rechtzeitig. „Ende Teil 1. Pause, Popcorn, Pipi.“ Großes Kino, diese kleine Weltgeschichte! - Alexandre Dumas
Der Mann in der eisernen Maske
(36)Aktuelle Rezension von: SokratesNachdem ich vor vielen Jahren erstmals "Der Graf von Monte Christo" gelesen hatte und wider Erwarten recht enttäuscht war, dachte ich nun, dass es mit "Dem Mann in der eisernen Maske" besser klappt. Aber leider war ich arg enttäuscht. Auch in diesem Buch fehlte die Spannung komplett, man quälte sich vielmehr durchs Buch, weil man ja bereits mit Begeisterung die Verfilmung gesehen hatte und nun einfach nicht glauben wollte, dass der "große" Dumas ein so kaugummiartiges Buch geschrieben hatte. Aber diesmal konnte es auch nicht an der Übersetzung gelegen haben, denn Edmund Th. Kauer habe ich bereits bei der Kurzfassung der "Elenden" von Victor Hugo genießen können; diese Übersetzung war grandios bzw. Victor Hugo hat einen einfach phantastischen Stil gehabt. Zu diesem Buch kann ich also leider keine Leseempfehlung aussprechen, schade für einen so bekannten Klassiker. ---------- Hinzufügen muss man noch, dass es sich um die Ausgabe aus dem Aufbau-Verlag um eine gekürzte Fassung eines zweibändigen Romans handelt. Möglicherweise sind durch diese Kürzung die wesentlichen Spannungsmomente entfallen - leider wie so oft, wenn man aus Kostengründen etwas zusammenstreicht... - Manu Wirtz
Die Freundin des Königs
(2)Aktuelle Rezension von: AMCLiestIch war schon sehr gespannt auf die vorhersehbare Fortsetzung der Zeitreisenden Alicée, die wie erwartet mit ihrer Tochter Marie Claire an den Hof Ludwig XIV. zurückkehrt, um ihren Geliebten Jean-Marie wiederzufinden und um ihm sein Kind vorzustellen. Diesmal ist sie für ihre Reise besser gerüstet und schnell findet sie sich wieder zurecht. Womit sie sich aber auseinander setzen muss, ist die bevorstehenede Heirat ihres Liebsten mit einer anderen Frau. Ihre Tochter bleibt daher unehelich, nur durch ein Dekret des Königs, der Alicée nach wie vor gewogen ist, bleibt ihr Status gewahrt.
Trotz der Hochzeit lebt Jean Marie mit Alicée zusammen, sehr zum Mißfallen vieler Menschen auf dem Hof, vor allem Madame Maintenon. Aber die kluge Alicée schafft es nach wie vor, sich zu behaupten. Als Jean Maries Ehefrau stirbt, nimmt sie deren Sohn, einen Bastard des Königs bei sich auf auf. Schnell heiraten Jean Marie und Alicée und Marie Claire bekommt einen Bruder. Beide Kinder werden liebevoll und mit großer Aufmerksamkeit erzogen und bekommen eine ausgezeichnete Erziehung. Als das Mädchen erwachsen wird, bezaubert sie mit ihrer Anmut bald alle jungen Männer, was die Eifersucht ihres Vaters erweckt. Aber bald hat ihr Herz Robert de La Fayette gefunden und ihre Eltern stimmen einer Hochzeit zu. Das prunkvolle Fest findet auf dem Schloß der La Fayettes statt. Der ältere Bruder des Bräutigams, Gil plant die Braut zu entführen. Dieses Vorhaben wird von Alicée, ihrem Mann und ihrem Sohn verhindert und so können sie soweit möglich ihr Leben genießen. Jean Marie ist weiterhin im Dienste des Königs tätig und muss auch wieder in den Krieg ziehen. Der fulminanten Cliffhänger hat es in sich, ich bin schon jetzt auf die Fortsetzung gespannt.
Manu Wirtz hat ausgezeichnet recherchiert und hat ein farbenfrohes Bild einer Zeitreisenden am Hof Ludwig XIV. geschaffen. Liebevoll und bis ins kleinste Detail beschreibt sie das Leben, die Kleider, die Sitten und auch die Kriege, die in diesem Jahrhundert stattfinden. Mit Alicée und Jean Marie hat sie ein entzückendes Liebespaar zum Leben erweckt und hat der Erotik genauso freien Lauf gelassen wie den immer neuen Abenteuern und Verwicklungen.
Es ist ein leicht zu lesendes, spanndendes und amüsantes Buch, das sich an den historischen Fakten orientiert.
Was gelegentlich den Lesefluss stört, sind die französischen Ausdrücke, die nicht einheitlich gehandhabt sind und die oft falsch sind, z. B. aus "ma petite" wird "ma petit". Eine bessere Endredaktion wäre wünschenswert, daher gibt es nur vier Sterne.
- Mark Hengerer
Ludwig XIV.
(3)Aktuelle Rezension von: Andreas_OberenderNach wie vor gibt es auf dem deutschen Buchmarkt keine umfassende Biographie Ludwigs XIV. von Frankreich (1638-1715), die wissenschaftlich fundiert und zugleich gut lesbar ist, die Fachleute und historisch interessierte Laien gleichermaßen anspricht und zufriedenstellt. Das Buch von Uwe Schultz (2006) ist eine einzige Enttäuschung. In Frankreich und auch in der angelsächsischen Welt sind in jüngerer Zeit einige bedeutende Biographien des Sonnenkönigs erschienen. Sie sind hierzulande jedoch unbeachtet geblieben, da sie nicht übersetzt wurden. Die letzten Übersetzungen populärwissenschaftlicher Biographien - genannt seien die Bücher von Philippe Erlanger und Olivier Bernier - liegen bereits Jahrzehnte zurück. Ob es wohl jemals eine "große" Biographie Ludwigs XIV. aus der Feder eines deutschen Autors geben wird? Immerhin liegt jetzt der schmale Band von Mark Hengerer vor. Es kommt der Quadratur des Kreises gleich, auf 120 kleinformatigen Seiten alles Wesentliche über den Sonnenkönig zu sagen, alle Facetten seiner Persönlichkeit zu beleuchten, allen wichtigen innen- und außenpolitischen Vorgängen seiner langen Regierungszeit gerecht zu werden. Hengerer hat diese Herausforderung im Großen und Ganzen mit Erfolg gemeistert.
Ludwig XIV. gelangte 1643 im Alter von nur fünf Jahren auf den Thron. Hengerer zeigt eingangs, wie Ludwig im Kindes- und Jugendalter von seiner Mutter Anna von Österreich und Kardinal Mazarin sorgfältig auf seine Aufgaben als Herrscher vorbereitet wurde. Die Erziehung trug später reiche Früchte. Selten ist ein französischer König seinen Verpflichtungen so diszipliniert und gewissenhaft nachgekommen wie Ludwig XIV. Die Zeit vor dem Beginn der Selbstherrschaft (1661) nimmt fast die Hälfte des Buches ein, was ungewöhnlich ist. Ludwig XIV. war der letzte vorrevolutionäre Herrscher, der auf zahlreichen Reisen große Teile Frankreichs kennenlernte. Hengerer skizziert die vielen innen- und außenpolitischen Probleme, mit denen die französische Monarchie um die Mitte des 17. Jahrhunderts konfrontiert war (Krieg mit Spanien; Aufsässigkeit des Adels; chronische Finanznot der Krone, um nur einige zu nennen). Ludwig XIV. gelang es, die krisengeschüttelte Monarchie wieder zu stabilisieren. Konsequent setzte er ab 1661 den Kurs der beiden Chefminister Richelieu und Mazarin fort, die Krone zu stärken, den Adel zu bändigen und Frankreichs außenpolitische Stellung zu verbessern. In den 1660er und 1670er Jahren führten der König und seine Minister Reformen in jenen Bereichen durch, die für die Funktionstüchtigkeit und das erfolgreiche außenpolitische Auftreten der Monarchie ausschlaggebend waren: Streitkräfte, Finanzwesen, Wirtschaft, Justiz.
Die Tragik Ludwigs XIV. bestand darin, dass die beachtlichen Erfolge der Konsolidierungs- und Modernisierungspolitik durch viele kostspielige Kriege zum Teil wieder zunichte gemacht wurden. Erst auf dem Sterbebett rang sich der Sonnenkönig zu der Einsicht durch, dass er den Krieg zu sehr geliebt habe, zum Schaden seines Königreiches und seiner Untertanen. Ludwig erzielte an der Nordost- und Ostgrenze achtbare Gebietsgewinne für Frankreich, doch das Ziel, seinem Land dauerhaft die politische Vormachtstellung auf dem Kontinent zu sichern, erreichte er nicht. Hengerer widmet nicht nur den Kriegen Ludwigs XIV. Aufmerksamkeit. Er geht auch auf die prachtvolle Hofhaltung in Versailles, das Mäzenatentum und die Kulturpolitik des Königs, die Beziehungen innerhalb der Herrscherfamilie und die Religionspolitik ein. Die Kürze des Textes zwingt Hengerer freilich dazu, jeden Aspekt sehr knapp zu behandeln. Für eine Vertiefung bietet sich nirgendwo Raum. So werden einige wichtige Fragen nur gestreift und angerissen, etwa die, ob die Herrschaft Ludwigs XIV. als absolutistisch zu bezeichnen ist, ob der König wirklich mit dem "aufstrebenden Bürgertum" ein "Bündnis gegen den Adel" einging, wie es die ältere Forschung behauptete. Vieles sieht die Geschichtswissenschaft heute anders als vor 50 Jahren.
Hengerers Büchlein ist die ideale Einstiegslektüre für all jene, die sich ernsthaft mit Ludwig XIV. beschäftigen wollen. Der wissenschaftliche Hintergrund des Autors kommt dem Text durchweg zugute. Hengerer bietet einen seriösen Überblick zum Leben und zur Regierung des Sonnenkönigs, keine oberflächliche Zusammenstellung von Anekdoten über höfische Intrigen und königliche Liebschaften. Hengerer benennt die Herausforderungen, vor denen Ludwig XIV. als junger Herrscher stand, und er analysiert die Leistungen und Misserfolge des Königs. Leider fehlt eine abschließende Bilanz. Ludwig XIV. regierte 72 Jahre, davon 54 Jahre als "Selbstherrscher", d.h. ohne Chefminister. Es drängen sich Fragen auf: Wie veränderte sich Frankreich während der langen Regierungszeit Ludwigs XIV.? War in der von Ludwig XIV. geschaffenen starken Monarchie bereits der Keim für spätere Probleme und Krisen angelegt? Wie beeinflusste das Erbe Ludwigs XIV. Frankreichs Geschichte im 18. Jahrhundert? Es hätte nicht geschadet, wenn Hengerer abschließend solche Fragen aufgeworfen hätte. Bedauerlich ist auch, dass die Literaturhinweise sehr knapp gehalten sind.(Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im Mai 2015 auf Amazon gepostet)
- Wilhelm Treue
Deutsche Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 2 : Von Metternich bis zur Gegenwart
(2)Aktuelle Rezension von: Jens65Deutsche Geschichte in 2 Bänden : 01. Von den Germanen bis zu Napoleon 02. Von Metternich bis zur Gegenwart Sehr interessantes Werk zur Deutschen Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Weniger für Laien , als für Kenner und Liebhaber deutscher Geschichte geeignet. - Dora Duncker
Die Geliebte des Sonnenkönigs
(2)Aktuelle Rezension von: FerranteDieser erstmalig wahrscheinlich 1912 unter dem Titel "Ein Liebesidyll Ludwig XIV." erschienene Roman wurde bereits von Area unter dem Titel "Louise, Geliebte des Sonnenkönigs" veröffentlicht. Diese 2009 von Karl Müller herausgegebene Ausgabe schien mir die Schönste zu sein. Georg Engels Störtebeker-Roman weckte meine Lust an alten historischen Romanen. Dieser hier der Berliner Autorin Dora Duncker (1855-1916) war zwar nicht so gut geschrieben und so komplex wie Georg Engels Buch, erzählte aber gekonnt und fesselnd eine interessante Geschichte, und was will man mehr? Die junge Louise de la Valliere wird an den Hof des Sonnenkönigs Ludiwgs XIV. eingeführt, und das bescheidene Mädchen entfacht schon bald die Leidenschaft des Königs. Intrigen, Schuldgefühle und höchstes Liebesglück sowie ein Ende der Leidenschaft sind vorprogrammiert bis zum beeindruckenden Ende, als Louise dem Hof entsagt und ins Kloster geht. Die alte Sprache ist schön, und zum Glück wurde nur die Rechtschreibung modernisiert. Wer schon die Nase voll von den ganzen modisch-platten historischen Romanen der Gegenwart hat, kann hier zugreifen. - Angeline Bauer
Die Seifensiederin
(35)Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkondFrankreich in der Zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts: Das Verständnis von Hygiene ist für die Menschen ein anderes als heute. Noch dazu wird von den einfachen Menschen hinter jeder Ecke Zauberei und böses Hexenwerk vermutet. Und so ist es für Ambra und ein schweres Leben, dass sie als Seifensieder führen. Bald geraten sie in den Verdacht, sich der Hexerei betätigt zu haben. Nur durch die Hilfe von Mathie geliegt Ambra die Flucht. Das Ziel ist Paris. Dort will sie in dem Gedränge der Stadt ein sicheres Leben führen. Doch schnell gerät sie in das Ränkespiel der schönen und mächtigen, die mit Hilfe der Wirkung ihrer Seifen ihre eigenen Ziele verfolgen.
Die Idee zur Geschichte hört sich mega gut an. Ich hatte mir erhofft, dass wir sehr viel Zeit des Buches in der Nähe des Hofes verbringen würden. Immerhin sind wir zu Zeiten des Sonnenkönigs Louis XIV. unterwegs, und dort in die Intriegen der Mächtigen mit hineingezogen werden. Doch leider wird dieser potentielle Handlungsstrang recht flach gehalten. Insgesamt bedient sich die Autorin einer vielzahl unterschiedlicher Ideen und Handlungssträngen, die alle leider nur recht oberflächlich behandelt werden. Hexerei und die abenteuerliche Flucht: leider nur recht klischeehaft beschrieben. Am Anfang der Geschichte musste auch auffallend oft gesagt werden, wie schön Abra doch sei, und dass da nur der Teufel dahinter stecken könne. Eine Liebesgeschichte haben wir auch, die sich für meinen Geschmack zu plötzlich anbahnt, noch dazu mit wenigen Höhen und Tiefen. Neben dem Verdienst Abras als Seifensiedern spielt dann auch noch die Kriminalität und die Armut in Paris eine mehr oder minder tragende Rolle. Doch wie gesagt wäre im Fall der Autorin weniger mehr gewesen. Sie hätte sich bitte auf gewisse Sachen fokusieren müssen, diese dann aber ausführlicher beschreiben sollen.
Diese Oberflächlichkeit in Kombination mit dem doch recht einfachen Schreibstil hat mir das Gefühl gegeben, einen Jugendroman zu lesen. Und würde man ein zwei blutige Stellen herausschneiden, hätte man genau das. Denn Spannung ist zwar da, bzw. könnte aufgebaut werden, aber alles wendet sich überraschend schnell zum guten. Insgesamt sehr viel Friede, Freude, Ananas. Hinzu kommt noch, dass die Autorin mehr oder minder darauf verzichtet, den Figuren einen interessanten Charakter mit Tiefe zu verleihen. Wir haben keine Ahnung, was im Kopf Ambras vorgeht und gerade durch ihre doch rechnt naiven Handlungen, die dennoch immer gut ausgehen, wird das Buch sehr kindisch und verträumt.
Und so war das Buch für mich ein wirklicher Pageturner, der zwar sehr viele Schwachstellen hat, mich dennoch gerade dadurch, dass er sich wie ein Jugendroman ließt, sehr gut unterhalten hat. Ein Absurdum, dass mit einem gut recherchierten historischen Roman nicht mithalten kann, mir dennoch subjektiv besser als gedacht gefallen hat.
- Thea Leitner
Skandal bei Hof
(24)Aktuelle Rezension von: MademoiselleMeowEndlich! Endlich ein Buch über historische Persönlichkeiten, dass nicht langweilig und trocken, sondern interessant, locker und sogar ein bisschen humorvoll geschrieben ist. Ich interessiere mich sehr für Geschichte, fühle mich bei Literatur über diese jedoch oft erschlagen von Daten, ellenlangen Sätzen und allerlei Fachbegriffen. Meine Devise: Warum schwer, wenn es auch einfach geht? Geschichte kann und soll auch Spaß machen, diese Buch ist der beste Beweis. „Skandal bei Hof“ klingt ja schon etwas reißerisch und vielversprechend, aber dennoch machte ich mir kaum Hoffnungen. Schließlich hatte mich erst kurz zuvor „Hinter den Fassaden von Versailles“ eines besseren belehrt. Auch hinter interessanten Titeln können sich staubtrockene Bücher verstecken. Trotzdem wollte ich diesen Buch eine Chance geben. Und tatsächlich, hat man aber erst einmal angefangen, kann man es kaum noch aus der Hand legen. Präsentiert werden uns fünf Prinzessinnen deren Leben dramatisch wie ereignisreich waren und man sich fragt, warum gibt es bei der Lebensgeschichte noch keinen Film davon oder wenn doch, warum kenne ich ihn nicht? Kurzer Überblick: Über fast zwei Jahrhunderte lernen wir der Reihe nach Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg, Elisabeth Charlotte von der Pfalz, Wilhelime von Preußen, Caroline Mathilde von Hannover und Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel kennen, die allesamt mehr oder weniger miteinander verwandt waren. Wie das damals so üblich war, wiederholen sich viele Namen, sodass man schnell den Überblick verliert, wer denn jetzt welcher Vorfahre von wem war. Aber abgedruckte Stammbäume helfen sich zurechtzufinden und auch schwarz-weiß Aufnahmen von Gemälden der auftauchenden Personen veranschaulichen das geschriebene sehr gut. Selbst wenn man von den Prinzessinnen vorher noch nie etwas gehört hat, ich selbst kannte nur Liselotte von der Pfalz, ziehen einen deren Schicksale sofort in den Bann und man fängt sogleich an im Internet zu recherchieren, ob es nicht vielleicht eine tolle Doku über diese oder jene gibt. Das Buch ist sehr unterhaltsam, nicht eine Sekunde langweilig und ich kann mir sehr gut vorstellen, es wieder zu lesen. Zu schade, dass es von der Autorin nur noch ein weiteres Buch dieser Art zu geben scheint. Diese Frau verstand etwas davon Geschichte interessant wie amüsant zu verpacken. Alle 5 Sterne von mir.