Bücher mit dem Tag "ludwig xvi."

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ludwig xvi." gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Marie Antoinette (ISBN: 9783746763675)
    Stefan Zweig

    Marie Antoinette

     (110)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich hasse es, wenn Leute Marie das Zitat "Let them eat cake" in den Mund legen. Das hat sie niemals gesagt, sondern stammt aus einem Buch von Rosseu. Nun gut. Hier geht es um das Buch von Stefan Zweig. Inhaltlich war es für mich informativ. Ich habe es gern gelesen und auch die Aufmachung meiner Ausgabe gefällt mir ganz gut. :)
  2. Cover des Buches Die Prophezeiung der Seraphim (ISBN: 9783453267497)
    Mascha Vassena

    Die Prophezeiung der Seraphim

     (59)
    Aktuelle Rezension von: ShiYuu267

    Die Aufmachung:
    Das Bild auf dem Cover erinnet an die Silouette einer Engelsstatue. Durch die Unschärfe und die verschwimmenden Blumen wird das Cover aufgelockert. Trotzdem wird auf Grund der schwarz-weißen Gestaltung eine Erwartung von Konflikt und Zwiespalt aufgebaut.

    *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

    Meine persönliche Einschätzung:
    In dem Fantasy-Jugendroman "Die Prophezeihung der Seraphim" beschreibt Mascha Vassena die Geschichte von Julie und ihren Freunden im Kampf gegen den Erzengel Cal, den Anführer der Seraphim.
    Leider konnte mich das Buch nicht in seinen Bann ziehen. Der Autorin gelingt es nicht, in den entscheidenden Situationen Spannung aufzubauen und zu halten. Soe verliert sich der Leser in langen Beschreibungen der Umgebung, während potenziell spannende Fluchtszenen leider nur sehr kurz abgehandelt werden.
    Insgesamt ist es eine interessante Geschichte,die allerdings sowohl in ihrer Umsetzung als auch in ihrem Ende nicht vollständig ausgereift ist.

  3. Cover des Buches Joseph Fouché (ISBN: 9783746716091)
    Stefan Zweig

    Joseph Fouché

     (35)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Meine dritte Biografie von Zweig, und eines macht er richtig anschaulich. Durch die Figur des Fouché wird der Ablauf der Ereignisse der französischen Revolution, der Aufstieg und Fall Napoleons und der Restauration der Bourbonen mit ausreichend Hintergrund und Skizzierung aller relevanten Persönlichkeiten geschildert. Zudem kann Zweig eines außerordentlich: historischen Figuren auch menschliche Tiefe zuschreiben, dass sie greifbar werden. So beschreibt er neben Fouché alle Protagonisten der französischen Geschichte, wie zum Beispiel, Robbespierre, Danton, Napoleon, Josephine, Ludwig der 18.... so tief und genau, dass es eine Freude ist. Wenn er sich mit historischen realen Leuten beschäftigt, ist er ein gewiefter genauer Beobachter, der das Wesen eines Charakters anschaulich auf den Punkt bringt, wenn er Figuren erfindet, ist Zweig oft nicht so prickelnd, abgesehen von seinem Meisterwerk Schachnovelle fällt der Autor nämlich eher in die Kategorie larmoyanter Semmeltrenzer.

    Vom Plot her gefiel mir die Biografie auch sehr gut, wobei den zwar die bewegte Geschichte dieser Zeit schreibt, aber der Schriftsteller versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen und zu halten, die wichtigen historischen Eckpunkte zu analysieren und die Leserschaft nicht mit unwesentlichen langweiligen Petitessen zu nerven. Über die historische Korrektheit und Genauigkeit kann ich bedauerlicherweise nichts vermerken, denn ich habe weder Balzac noch andere Kommentatoren des Zeitgeschehens gelesen.

    Nach und nach, während der ansonsten so brillanten Lektüre, beschlich mich aber stilistisch ein vages Unbehagen, das mich störte und im Hintergrund waberte. Bei etwa einem Drittel der Geschichte gipfelten dann die Schnitzer in einer Orgie und es war mir klar. Zweig ist ein eitler Schwätzer und Fremdwortsimulant.

    Mich störte das zur Schau gestellte Pathos nicht ganz so sehr, eher Zweigs aufschneiderisches eitles Vorführen seiner Bildungsbürgerlichkeit. Fremdwörter zu kennen und sie passend einfließen zu lassen, ist gut und zeugt von Talent bezüglich Schreibhandwerk, aber sie mit Gewalt inflationär in die Sätze zu hämmern, so wie der Schriftsteller es bei Fouché tut, da kann ich nur mehr mit den Augen rollen. Was für ein kleingeistiger Aufschneider, der bei Leserschaft mit seiner vermeintlichen intellektuellen Überlegenheit protzen muss! Was für eine arme Wurst! Auf Seite 122 fiel es mir wie Schuppen von den Augen, was mich vorher unterschwellig gestört hat. Innerhalb von 2 Sätzen zuerst die Begriffe "nicht gegen den Stachel löckt" (gibt es das Wort löckt überhaupt? soll das an das Mittelhochdeutsche gemahnen?), dann im Folgesatz "private Pläsire" (OK, die Geschichte spielt in Frankreich, dieses Fremdwort kann ich tolerieren) und dann gleich noch – „gut, habeant!“ auch noch im selben Satz (also Latein, eine mausetote Sprache, die nur noch von intellektuellen Aufschneidern im täglichen Gebrauch angewandt wird).
    Da krieg ich wirklich Sodbrennen, weil mir vor Ärger die Galle hochkommt, Ach ja, ganz schlimm auch etwas später antichambrieren und quiproquo (richtig gelesen, nicht das geläufige quid pro quo), die mir besonders sauer aufgestoßen sind. Dies waren aber nicht die einzigen Beispiele, sondern nur die Tüpfelchen auf dem Ä meines Ärgers.

    Noch etwas, wenn mir jetzt ein Klassiker- und Zweig-Verehrer entgegenhalten möchte, dass dies eben damals so üblich war und ich keine Erfahrung mit Klassikern hätte, möchte ich diese Kritik gleich vorwegnehmen. Ich habe fast das gesamte Oeuvre von Arthur Schnitzler und Joseph Roth und auch einiges von Musil gelesen, die alle mehr oder weniger Zeitgenossen Zweigs waren, keiner von denen musste seine Bildung so eitel zur Schau tragen und übelst mit Fremdwörtern, insbesondere eingeworfenen Lateinversatzstücken, protzen. Nicht mal der Arzt Schnitzler, mit dem man in dieser Sprache wahrscheinlich sogar parlieren konnte.
    So komme ich nach der Lektüre der dritten Biografie bedauerlicherweise zur Erkenntnis, dass meine nicht gerade liebenswürdige Eingangsbeurteilung der Werke des Autors im Stile des larmoyanten Semmeltrenzers noch um die jiddische Bezeichnung eitler Schmock erweitert werden müsste.

    Fazit: Inhaltlich grandios, Plot und Figuren meisterlich konzipiert. Sprachlich stilistisch zwar handwerklich nicht schlecht - keine Bandwurmsätze oder Redundanzen wie bei Doderer - aber wegen des inflationären Gebrauchs von Fremdwörtern und pathetischer Redewendungen dennoch sehr nervtötend. Das gäbe in der Endabrechnung eigentlich nur drei Sterne, da aber bei mir Inhalt vor Form geht, runde ich meine 3,5 Sterne auf 4 auf, schließlich kann ich bezüglich Inhaltes, Plots und Figuren durchwegs die Bezeichnung Meisterwerk unterschreiben, da gibt sich Zweig vom ersten bis zum letzten Satz keine Blöße.

    P.S.: Eine kleine historische Randbemerkung, die ich nicht gewusst habe und die mich ordentlich begeistert hat. Fouché lebt bis kurz vor seinem Tod lange Zeit im Exil in Linz. Bin dort sieben Jahren in die Klosterschule gegangen, aber uns wurde dieses historische Detail nie mitgeteilt. Zweig skizziert die oberösterreichische Landeshauptstadt zwar ein bisschen gemein, aber soo genial zutreffend, das ist köstlich.



    „Linz – man lächelt immer in Österreich, wenn jemand diesen Stadtnamen nennt, er reimt sich unwillkürlich auf Provinz. Eine kleinbürgerliche Bevölkerung ländlichen Ursprungs, [..]“

  4. Cover des Buches Das Blut der Lilie (ISBN: 9783492274494)
    Jennifer Donnelly

    Das Blut der Lilie

     (117)
    Aktuelle Rezension von: FairyOfBooks

    Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich in diesem Buch eine Art Zeitreise-Geschichte verbirgt, eingewebt in eine sehr musikalische Atmosphäre, was mir persönlich sehr gut gefiel. Das Buch hat mich echt total überrascht und fasziniert. Wieder ein Punkt, weshalb ich Jennifer Donnelly als Autorin sehr liebe.

  5. Cover des Buches Königinnen und Mätressen (ISBN: 9783492254410)
    Benedetta Craveri

    Königinnen und Mätressen

     (10)
    Aktuelle Rezension von: SitataTirulala
    "Von dieser Macht sui generis, die Schwäche in Stärke zu verwandeln weiß und einen Zustand der Unterlegenheit als Trumpf ausspielen kann, soll hier erzählt werden: als Zeugnis für den Mut, die Intelligenz und Erfindungsgabe, die die französischen Frauen des Ancien Régime immer ausgezeichnet haben." "Königinnen und Mätressen" widmet sich den Lebensgeschichten von achtzehn einzigartigen, von den unterschiedlichsten Ambitionen getriebenen Frauen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts, die alle ihren Weg am französischen Königshof gemacht und auf ihre Art und Weise Geschichte geschrieben haben. Ob es nun die sagenumwobene Katharina de Medici, die zurückhaltende, ergebene, aber eifersüchtige Marie-Thérèse, die gefühlvolle, selbstlose Louise De La Valliére oder die Prunk und Luxus liebende Madame de Pompadour - Benedetta Craveri widmet jeder der Frauen oder Geliebten großer französischer Könige ein Kapitel, in dem nicht nur die nackten, kalten Fakten beleuchtet werden, sondern das nach bestem Wissen und Gewissen auch der Persönlichkeit einer jeden gerecht werden soll. Natürlich lassen sich viele Dinge nur vermuten, aber die Autorin ist stets bemüht, Belege ihrer Vermutungen anzuführen, etwa bis heute erhaltene Korrespondenzen aus der damaligen Zeit. Neben den großen Namen, die man nicht nur aus dem Geschichtsunterricht kennt, sondern die auch zur Allgemeinbildung gehören, fallen aber auch oft Namen anderer Höflinge, die zumindest mir unbekannt waren und sich oft schwer merken/einordnen ließen, zumal viele Personen nicht mit ihren Namen, sondern nur ihren jeweiligen Titeln erwähnt wurden. Letztlich ist das aber nur ein kleiner Abstrich für eine wirklich schöne Zusammenstellung der bedeutenden Frauen der französischen Geschichte, die alle auf die eine oder andere Art Einfluss auf ihre Männer, Geliebten, Könige genommen haben.
  6. Cover des Buches Marie Antoinette (ISBN: 9783938047231)
  7. Cover des Buches Marie Antoinette (ISBN: 9783491961265)
    Evelyne Lever

    Marie Antoinette

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    Nur wenige Frauengestalten der französischen Geschichte üben eine so starke und dauerhafte Faszination aus wie Marie-Antoinette (1755-1793), die Gemahlin Ludwigs XVI. Ein ähnlich intensives Interesse wecken allenfalls Katharina von Medici und Madame de Pompadour. Die biographische Literatur über Marie-Antoinette ist umfangreich. Für historisch interessierte Laien ist es nicht einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen. Nicht jedes der vielen Bücher über Marie-Antoinette ist lesenswert. In den letzten Jahrzehnten waren auf dem deutschen Buchmarkt mehrere Biographien der Königin verfügbar, sowohl Werke deutscher Sachbuchautoren wie Hermann Schreiber (1988) und Franz Herre (2004) als auch Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen. Die leichtgewichtigen populärwissenschaftlichen Biographien von André Castelot (1953), Desmond Seward (1981), Joan Haslip (1987) und Carolly Erickson (1991) kommen für eine ernsthafte Beschäftigung mit Marie-Antoinette genauso wenig in Betracht wie die Bücher von Schreiber und Herre [1]. Wissenschaftlichen Ansprüchen genügt nur eine kleine Zahl von Biographien. Es handelt sich um die Bücher von Evelyne Lever (1991), Antonia Fraser (2001) und John Hardman (2019). Die Bücher von Lever und Fraser liegen in deutscher Übersetzung vor, Hardmans Biographie nicht. Frasers Buch diente als Vorlage für Sofia Coppolas farbenprächtigen Kostümfilm "Marie Antoinette" von 2006. Die drei Biographien werden hier vergleichend rezensiert. Evelyne Levers Buch ist mittlerweile 30 Jahre alt. Es erschien 1991 beim Verlag Fayard und ein Jahr später beim Züricher Benziger-Verlag auf Deutsch. Lever (geb. 1944) ist eine Expertin für die Geschichte Frankreichs im 18. Jahrhundert. Auch ihre Biographien über Ludwig XVI. (1985) und Madame de Pompadour (2000) sind in deutscher Übersetzung erschienen. Das ist insofern erwähnenswert, als Übersetzungen aus dem Französischen im Bereich Geschichte und Biographik heutzutage Seltenheitswert haben. Anders als Levers Biographie Ludwigs XVI. wurde die Marie-Antoinette-Biographie für die deutsche Ausgabe nicht gekürzt. Im Gegensatz zur Originalausgabe enthält die deutsche Ausgabe einige Abbildungen. Ein großes Ärgernis ist das Personenregister. Es scheint nach dem Zufallsprinzip zusammengestellt worden zu sein. Dutzende Personen, die im Text Erwähnung finden, fehlen im Register. Bei vielen anderen Personen sind die Registereinträge zu den Nennungen im Text unvollständig.

    Lever ist eine Historikerin und Autorin mit Stärken und Schwächen. Das weiß jeder, der mit ihren Werken vertraut ist. Einerseits beeindruckt Lever mit profunder Kenntnis der Sekundärliteratur und des edierten Quellenmaterials aus dem 18. Jahrhundert (Memoiren, Tagebücher, Briefsammlungen). Für die Marie-Antoinette-Biographie hat Lever in größerem Umfang unveröffentlichtes Quellenmaterial aus Pariser Archiven und dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien herangezogen. Auf der anderen Seite weisen Levers Bücher gravierende formale Mängel auf, die man bei einer professionellen Historikerin nicht erwartet. Lever verzichtet grundsätzlich auf Vorworte und Einleitungen. Sie formuliert keine Fragen und stellt keine Thesen auf. Sie setzt sich nicht mit dem Forschungsstand auseinander, und sie erörtert die Quellenlage nicht. Lever ist stark in der Erzählung, aber schwach in der Analyse. Die Marie-Antoinette-Biographie ist ein anschauliches Beispiel für dieses eigentümliche Spannungsverhältnis zwischen Vorzügen und Mängeln. Das Buch folgt dem klassischen biographischen Erzählmuster "von der Wiege bis zur Bahre", in Marie-Antoinettes Fall bis zum Schafott. Ein Vorwort, ein bilanzierendes Schlusskapitel sucht der Leser vergebens. Lever zeichnet ein ungemein detailliertes und quellennahes Bild von Marie-Antoinettes Leben, verzichtet jedoch darauf, ihre Erkenntnisse in prägnanten Thesen zusammenzufassen. Im Vergleich mit der Biographie Ludwigs XVI. ist das Buch über Marie-Antoinette eindeutig besser gelungen. Das liegt vor allem an der sehr viel günstigeren Quellenlage. Die Königin ist als Persönlichkeit deutlich besser zu erfassen als ihr Gemahl. Marie-Antoinettes Briefwechsel mit der Familie in Wien ist in großen Teilen erhalten geblieben. Viele Akteure aus dem engeren und weiteren Umfeld des Königspaares haben Memoiren geschrieben oder andere Selbstzeugnisse hinterlassen, die Marie-Antoinettes Verhalten und Charakter beleuchten. Lever steht der Königin kritisch und nüchtern gegenüber. An keiner Stelle gleitet die Erzählung ins Sentimentale, Rührselige oder Hagiographische ab. In enger Anlehnung an die Quellen bestätigt Lever das eher negative Bild der Königin, das in der seriösen Forschung traditionell dominiert. Marie-Antoinette war oberflächlich, leichtsinnig, vergnügungssüchtig, verschwenderisch und in politischen Dingen vollkommen unbedarft. In Versailles und ihrem liebsten Refugium, dem Petit Trianon, führte sie ein Leben in "stolzer Ahnungslosigkeit" (S. 300). Von der Welt jenseits des höfischen Mikrokosmos bekam sie nichts mit. 

    Zwei Leitmotive oder Leitthemen prägen die Darstellung: Zum einen Marie-Antoinettes Rolle als Interessenvertreterin des Hauses Habsburg in Frankreich, zum anderen die Günstlingswirtschaft der Königin. Die Heirat der jungen Erzherzogin Maria Antonia mit dem französischen Thronfolger (1770) sollte das Bündnis festigen, das Frankreich und Österreich 1756 geschlossen hatten, kurz vor Ausbruch des Siebenjährigen Krieges. Das Interesse an der Allianz war in Wien stets größer als in Versailles. Kaiserin Maria Theresia und ihr Sohn, Kaiser Joseph II., erwarteten von Marie-Antoinette tatkräftiges Engagement für den Fortbestand des Bündnisses, das in der französischen Gesellschaft unpopulär war. Als Dauphine und erst recht als Königin sollte Marie-Antoinette französische Unterstützung für die Großmachtpolitik des Hauses Habsburg mobilisieren. Dieser Plan ging nicht auf. Ludwig XVI. beschloss frühzeitig, seine Gemahlin aus der Politik herauszuhalten. Zudem fehlten Marie-Antoinette die intellektuellen Voraussetzungen für eine ernsthafte politische Betätigung. Immer wieder enttäuschte die Königin die allzu hoch gesteckten Erwartungen ihrer Familie in Wien. In der Bayerischen Erbfolgekrise (1777-79) oder bei den österreichisch-russischen Planungen für die Aufteilung des moribunden Osmanischen Reiches (1783) erhielten die Habsburger von den Bourbonen nicht die gewünschte Unterstützung. Marie-Antoinettes Gedanken kreisten um Kleider und Juwelen; ihr Hauptbedürfnis war ein unstillbares Verlangen nach vergnügter Geselligkeit im Kreis einer kleinen Coterie von Freunden und Günstlingen. Wie Lever zeigt, fügte Marie-Antoinette mit ihrer Günstlingswirtschaft ihrem Ansehen schweren Schaden zu. Die jahrelange Bevorzugung der Familie Polignac führte beim Hofadel zu Verbitterung, und das zurückgezogene Leben, das die Königin mit ihren Freunden im Petit Trianon führte, nährte in der Öffentlichkeit unappetitliche Gerüchte und Spekulationen. Höfisches Zeremoniell und Repräsentation waren der Königin lästig. Marie-Antoinette wollte die Annehmlichkeiten ihrer Stellung als Königin genießen, von Pflichterfüllung aber nichts hören (S. 219/220). Ludwig XVI. und Marie-Antoinette verstanden es nicht, den Adel, die wichtigste Stütze der Monarchie, durch Beziehungspflege an sich zu binden. Am Vorabend der Revolution war die Königin am Hof isoliert und in der Hauptstadt Zielscheibe wüster Schmähungen. Sie begriff nicht, wie sie mit ihren Fehlern zum Ansehensverlust der Monarchie beitrug. Der König wiederum musste nach dem Zusammentritt der Generalstände erkennen, dass niemand sein Programm begrenzter Reformen unterstützte. Dem Adel gingen seine Vorstellungen zu weit, dem Bürgertum nicht weit genug.

    FAZIT

    Ungeachtet mancher Schwächen kommen die Bücher von Evelyne Lever und Antonia Fraser am ehesten für eine nähere Beschäftigung mit Marie-Antoinette in Betracht. John Hardmans Buch ist zwar die aktuellste der drei Biographien. Das Buch wendet sich aber in erster Linie an Fachhistoriker, weniger an historisch interessierte Laien. Hardman präsentiert keine neuen oder originellen Erkenntnisse. Die Bücher von Lever und Fraser sind also trotz ihres Alters nicht überholt. 

    [1] Die Jahreszahlen in Klammern geben die Erscheinungsjahre der Originalausgaben an.

  8. Cover des Buches Die Kammerzofe (ISBN: 9783453721555)
    Karla Weigand

    Die Kammerzofe

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Asmodina66X

    Inhalt

    Auf der Flucht erzählt Julienne ihrer neuen Herrin die Geschichte ihres bewegten Lebens: Als dreizehnjähriges unbedarftes Bauernmädchen kommt Julienne im Jahre 1775 an den Versailler Hof. Schon bald entdeckt sie hinter all dem Glanz und der Pracht Falschheit und Dekadenz. Trotz der drohenden Ereignisse bleibt sie jedoch mit ihrer Herrin am Hofe, und so verquickt sich das Schicksal der einfachen Zofe mit dem der letzten Königin von Frankreich.

    Schreibstil

    Dieser Roman ist das Debut der Autorin Karla Weigand. Schon bei diesem Buch kristallisiert sich ihr malerischer Schreibstil heraus. Auch finde ich es sehr schön, mal einen historischen Roman zur Zeit Marie Antoinettes zu lesen. davon gibt es  nicht viele. Die Charaktere, selbst solche, welche historisch belegten, werden sehr glaubhaft dargestellt und vertragen sich mit ihren Handlungen.

    Leider wirkt der Roman aufgrund der Details und der geschichtlichen Fakten manchmal ein wenig langarmig. Ich bin der Ansicht, dass hundert Seiten weniger ausreichend gewesen wären.

    Fazit

    Trotz des letzten Punktes halte ich "Die Kammerzofe" für empfehlenswert. Fans der Französischen Revolution und Leute, welche auch mal andere historische Settings als das Mittelalter erleben wollen, sind hier gut bedient.

  9. Cover des Buches Königsthron und Guillotine (ISBN: B003VHNBOG)
    Victoria Holt

    Königsthron und Guillotine

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  10. Cover des Buches Königsthron und Guillotine (ISBN: 9783596320608)
    Victoria Holt

    Königsthron und Guillotine

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich liebe die Geschichte um Marie, weshalb ich an dieses Buch nicht vorbei kam. Was ich aber nicht mag ist das ewige: Lasst sie doch Kuchen essen. :( Es ist bewiesen, dass sie es nicht gesagt hat.
  11. Cover des Buches Instrumente der Finsternis (ISBN: 9783630869896)
    Nancy Huston

    Instrumente der Finsternis

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Nmaye
    Eine geschichte über Zwillingsgeschwister deren Leben sich komplett unterschiedlich entwickelt und über geschwisterliebe in einer düsteren Zeit!
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