Bücher mit dem Tag "lüge und wahrheit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lüge und wahrheit" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Die Fliege und die Ewigkeit (ISBN: 9783442749461)
    Hakan Nesser

    Die Fliege und die Ewigkeit

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Maertens, 54jähriger Bibliotheksangestellter, lebt nach Verbüßung einer 14jährigen Haftstrafe wegen Mordes an seinem ehemaligen Philosophieprofessor vollkommen zurückgezogen. Als sein ehemals bester Freund und Studienkollege Tomas Borgmann verstirbt, hinterlässt er ein recht eigenwilliges Testament, das Maertens die Wahl lässt, ob er es annimmt oder nicht. Er entscheidet sich dafür, durchlebt die Zeit des Verbrechens und die davor noch einmal und muss erfahren, dass ihn sein bester Freund damals hintergangen hat.
    Dieser Roman ist ein dramaturgisches Meisterstück, lässt der Autor den Leser während der ersten Hälfte komplett über den weiteren Verlauf im Ungewissen. Stattdessen gibt er seinem Maertens alle Möglichkeiten zur Selbstdarstellung, die er mit behutsamer Präsenz zu nutzen weiß. Wahrscheinlich auch deshalb, weil er ahnt, an Krebs erkrankt zu sein. Erst im zweiten und dritten Teil des Buches kommt es zur eigentlichen Handlung, zum Mord an dem Professor und was dazu geführt hat. Mit vielen philosophischen Einschüben, nur kurz angerissen und nicht relevant für das Verständnis, gibt es jedoch Erklärungsversuche und Hintergründe, die die Tat transparenter machen.
    Nesser hat ein hochsensibles Buch vorgelegt, dass dem Leser Konzentration abfordert, wenn er in den Genuss der ungeheuren Dichte dieses Romans kommen will. Nichts für zwischendurch und schon gar nichts für die Freunde des skandinavischen "Dunkelkrimis".
  2. Cover des Buches Ein perfekter Freund (ISBN: 9783866047495)
    Martin Suter

    Ein perfekter Freund

     (33)
    Aktuelle Rezension von: StefanieFreigericht

    Journalist Fabio Rossi macht sich so seine Gedanken, als er im Krankenhaus erwacht, in das er mit diversen Kopfverletzungen eingeliefert wurde. Dumm nur: er erinnert sich nicht, wie er dorthin gekommen ist und warum. Auch die Frau, die ihn besucht, kennt er nicht, dabei ist sie seine Freundin. Doch wo ist wirklich seine Freundin? Gut nur, dass sein bester Freund erreichbar ist. Oder? Alles, was er sicher glaubt, scheint nicht mehr verlässlich. Und das ist erst der Anfang, denn er soll für die Zeitung einer großen Sache auf der Spur gewesen sein.

    „Ein perfekter Freund“ gestaltete sich überraschend als perfekter Hörgenuss vorgetragen von Sebastian Koch, eine 4-CD-Box, die völlig zu unrecht einige Zeit im Schrank verbracht hatte. Der Klappentext weist die Geschichte als Psychokrimi aus – ich würde es eher als einen Zwitter zwischen psychologischem Roman und Gesellschaftskrimi ansehen, nur um keine falsche Erwartungshaltung zu wecken. Der Tonfall ist direkt, kein Wunder, man nimmt ihn dem zwischen Verstörung und Wut schwankenden Rossi ab, der nach seiner Verletzung plötzlich das Gefühl haben muss, im falschen Leben aufgewacht zu sein. Ihm fehlen 50 Tage, und es scheinen nicht die gewesen zu sein, an denen er der angenehmste Zeitgenosse gewesen ist.

     Doch bald stellt er fest, dass auch um ihn herum einige Doppelbödigkeiten zu existieren scheinen, einige davon von gefährlicher Natur. Doch was ist wirklich, was nicht? Parallel zu seiner Rekonvaleszens-Therapie versucht er, sich die Realität zurück zu erarbeiten, denn wie sagt sein Psychiater Dr. Vogel: „In jedem von uns steckt das Gegenteil seiner Selbst. Und fast jeder kommt in seinem Leben einmal an einen Punkt, an dem er ausprobiert, ob es sich dabei nicht vielleicht um sein wahres Selbst handelt.“

    Unterhaltsam, verwirrend, spannend, mit einem gewissen Sarkasmus, direkt. Sehr gute 4 Sterne! Mich störte, dass es eine gekürzte Lesung ist, was und wie viel es auch immer ist, was man mir da vorenthält.

  3. Cover des Buches Baudolino (ISBN: 9780099422396)
    Umberto Eco

    Baudolino

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Gut recherchierter geschichtlicher Hintergrund gepaart mit viel Phantasie.
  4. Cover des Buches Mein wildes Herz (ISBN: 9783570309094)
    Tess Sharpe

    Mein wildes Herz

     (26)
    Aktuelle Rezension von: warumxdarum
    Kurz Beschreibung: Sophie kommt nach einer Drogentherapie wieder in den Ort wo sie schon zweimal fast gestorben wäre, Sophie will den Mörder ihrer besten Freundin finden bei deren Tod sie dabei gewesen war. Doch auch für Sophie wird es gefährlich.

    Ich fand das Buch unglaublich toll, eigentlich habe ich es nur wegen dem Titel gekauft, der wie ich finde, aber nicht zum Buch passt. Ich war von dem Buch extrem begeistert und konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen, obwohl das Buch an sich nicht unbedingt in mein normales Genre passt.

    Sophie ist eine wahnsinnig spannende, wie auch interessante Protagonistin. Die durch ihre Zwischenkapitel in der Vergangenheit immer mehr ein Stück von sich selbst offenbart, sie hat unglaublich viele Facetten und ist auch nicht das typische, hilflose Mädchen. Auch ihre Beziehungen zu den anderen Figuren sind alles andere als freundschaftlich meistens. Sophie verkörpert für mich so viel Menschlichkeit, weswegen sie auch mein Lieblingscharakter in dem Buch ist.  Aber auch alle anderen Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet.

    Ich kann das Buch nur empfehlen, auch weil es extrem spannend ist und auch die Handlung nicht vorhersehbar ist.

  5. Cover des Buches Das Lachen des Geckos (ISBN: 9783293208056)
    José Eduardo Agualusa

    Das Lachen des Geckos

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Almut_Scheller_Mahmoud


    José Eduardo Agualusa: Das Lachen des Geckos

    Almut Scheller-Mahmoud

    Der Roman verwebt die Frage nach Identität mit der Frage nach dem Wesen des „Wer bin ich“? Oder wie der deutsche Philosoph Precht fragt: Wer bin ich und wenn ja, wie viele? 

    Dazu fallen mir die Heteronyme des portuguiesischen Dichters Fernando Pessoa ein: Àlvaro de Campos, Ricardo Reis und Alberto Caiero. Und würden wir nicht gern selbst mal jemand anders sein? Und bauen uns uns gedanklich andere Lebensläufe?

    Felix Ventura ist ein genealogischer Händler: er handelt mit Biographien, Ahnengalerien, Stammbäumen, Vergangen-heiten, Identitäten.  Seine besten Kunden sind auf der Suche nach einer vorzeigbaren, glorreichen Vergangenheit als Befreiung aus der mediokren Gegenwart.  Andere, die ihre Vergangenheit auslöschen wollen im bürgerkriegs-gebeu-telten afrikanischen Angola und sich auf diese Art neue Perspektiven zusammen basteln lassen und sich zugleich der Verantwortung entziehen wollen. 

    Die Quintessenz seines Tuns beschreibt er so: „Ich glaube, was ich mache, ist eine entwickelte Form der Literatur. Auch ich erfinde Zusammenhänge, entwickele Figuren, doch statt sie zwischen zwei Buchdeckel zu pressen , entlasse ich sie ins Leben.“

    Felix Ventura selbst ist ein Findelkind, das dem Antiquar Fausto Bendito Ventura, in einer Kiste mit dem mehrbän-digen Werk „Die Reliquie“ von Eca de Queirós, vor die Tür gestellt wurde. Felix Ventura ist ein Albino. Diese fehlerhafte Pigmentation und dazu die Erzählung durch einen Tiger-Gecko geben der ganzen Geschichte eine besondere Prise an Exotik und Zauber.


    Die große Herausforderung stellt sich ein, als ein Kunde ihn mit einer ganz und gar echten, überprüfbaren neuen Iden-tität mit Dokumenten und Fotos,und nicht nur einer er-dachten Ahnengalerie beauftragt. So wird  José Buchmann „geboren“: 52 Jahre alt, Kriegsfotograf, aus einer Provinz-stadt im Süden des Landes. Sein Vater, ein Großwildjäger und Führer von Jagdgruppen,  heiratete eine amerikanische Künstlerin.  Wir erleben mit, wie dieser José Buchmann sich materialisiert und sich auf die Suche nach seinem wahren Leben begibt. 

    Die weibliche reale Protagonistin ist Ángela Lúcida, in Luan-da geboren und aufgewachsen: Als Kind habe sie ununter-brochen Regenbogen gezeichnet, bis sie ihre ersten Fotos machte und viel reiste. Sie könne bestimmte Orte, wo auch immer in der Welt, allein am Licht erkennen: sei es Lissabon, Rio oder Berlin, Malaysia, Goa, Skandinavien oder Gizeh. Ihr Lieblingsmotiv seien Wolken. 

    Die Werbung des Felix Ventura um sie: wenn er könnte, würde er für sie einen Teppich aus Rosenblüten entrollen. Ein Orchester aus Singvögeln wollte er dirigieren, während am Himmel ein Regenbogen nach dem andere sich entfal-tete.


    Das Buch endet mit einem Aufbruch in ein neues Leben und mit dem Tod des Gecko, der der eigentliche Erzähler dieses angolanischen Romans ist. Der uns die verschiedenen Figuren näher bringt.  Der uns zu Zeugen seiner Träume und Traumgespräche werden lässt. Von dem wir etwas über die Wirren des langjährigen Bürgerkriegs in diesem afrika-nischen Land erfahren.  Doch wer war Eulalio, bevor er sich als Gecko reinkarnierte? Nur ein schüchterner, wenig abenteuerlustiger Bibliothekar? 

    Der Roman wirft verwirrende Fragen auf und lässt den Leser verwirrt zurück. Man muss sich einlassen können auf diese ungewöhnliche Geschichte. Aber dann wird man belohnt mit einer feinen Sprache, einer überbordenden Phantasie und etwas Aussergewöhnlichem: einer Lektüre jenseits der üblichen Normen. 










  6. Cover des Buches Mauer-Passagen (ISBN: 9783933336194)
    Jürgen Kleindienst

    Mauer-Passagen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Spektakuläre Fluchtversuche kennt jeder, der einmal das Museum am Checkpoint Charlie besucht hat. In diesem Buch gibt es ebenfalls einige atemberaubend spannende Berichte von Menschen, denen die Flucht unter abenteuerlichen Umständen gelang. Der Schwerpunkt des Bandes liegt jedoch beim eher Alltäglichen. Teils mit viel Galgenhumor, teils sachlich verfasste Anekdoten zeigen die vielfältigen Schikanen bei der Ein- und Ausreise, während des Transits und des Aufenthalts hüben und drüben auf. Einen weiteren Themenkreis bilden die Berichte von zurückgebliebenen Familienangehörigen geflohener DDR-Bürger: Wie sie mit dem Verlust der Verwandten und Freunde, vor allem auch eigener Kinder, umgingen, in welch erniedrigender Weise sie von der Stasi verhört und schikaniert wurden, welche vor allem beruflich-sozialen Nachteile es mit sich brachte, einem Republikflüchtigen verbunden zu sein. Hervorheben möchte ich auch die vorzügliche Chronologie zur innerdeutschen Grenze am Anfang des Buchs und die Kurzbiografien der Verfasser der Beiträge am Ende; so erhält man einerseits einen Überblick über die historisch-politischen Hintergründe und kann sich zum anderen ein Bild von den Autoren machen, wozu die persönlichen Fotos in fast jeder Erzählung beitragen.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks