Bücher mit dem Tag "lügenpresse"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lügenpresse" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches 1984 (ISBN: 9783328111368)
    George Orwell

    1984

     (4.178)
    Aktuelle Rezension von: Sandra8811

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
     Ich habe das Buch auf meiner Wunschliste seit einer Deutsch-Stunde in der achten Klasse, also schon etliche Jährchen… Auf meinem SUB lag es schon seit ca. 4 Jahren, nun hab ich es endlich angegriffen.

    Cover:
     Das Buch ist bzw. war mein erstes Buch mit Farbschnitt. Ja es ist „nur“ schwarz, aber vorher hatten alle Bücher immer einen normalen Schnitt. Es passt perfekt zum schwarz-weißen Cover und sieht sehr besonders aus. Es passt perfekt zum Inhalt. Das Buch bleibt daher auf einem Ehrenplatz in meinem Regal.

    Inhalt:
     Winston Smith lebt in einem London der Zukunft, in der Big Brother über alle wacht. Die Gedankenpolizei gibt Acht, dass sich alle an die Regeln des Engsoz halten. Winston fängt an, an diesem totalitären System zu zweifeln und sich auch gleichzeitig auf eine Affäre mit seiner Arbeitskollegin einzulassen. Er begibt sich dadurch in große Gefahr, denn dies gehört zu den Gedankenverbrechen und wird sogar mit dem Tod bestraft.

    Handlung und Thematik:
     Eine Dystopie, die genauso gut in der heutigen Zeit geschrieben worden sein könnte bzw. in dieser handelt. Ich bin echt angenehm überrascht, wie sehr mich das Buch mitriss! Das totalitäre Regime und die Kontrolle über die Menschen könnten uns immer noch erwarten. Es fühlt sich beängstigend realistisch an. Ein paar Szenen sind auch nichts für schwache Nerven, da es doch auch sehr um das Thema Tod ging. Das Ende überraschte mich.

    Charaktere:
     Das Buch ist aufgeteilt in 3 Teile und da sich der erste Teil mit einer ersten Vorstellung von Winstons Leben beschäftigt, kann man sich direkt gut in ihn hineinversetzen. Leider ist es nicht in der Ich-Perspektive geschrieben, aber man findet trotzdem gut rein. Er lebt und arbeitet zwar im Sinne der Partei, doch er beginnt insgeheim am gesamten System zu zweifeln. Er ist stellenweise ein bisschen naiv, das passt jedoch sehr gut zu ihm. Auch die anderen Charaktere sind wirklich sehr gut konstruiert und authentisch.

    Schreibstil:
     Dieses Buch ist zurecht ein Weltbestseller seit Jahrzehnten! Ich bin absolut begeistert. Die Story ist mega mitreißend, die dystopische Zukunft ist sehr beängstigend. Die Charaktere sind sehr authentisch und man wünscht sich, mehr von George Orwell und seinem Großen Bruder zu lesen. Sehr schade, dass dies nie passieren wird. Man merkt, dass er sich beim Schreiben des Buches mit dem Tod beschäftigt hat und das Ganze den Hintergrund von einigen Kriegen (vor allem dem zweiten Weltkrieg) hat. Ein wirklich sehr gelungenes Werk das ich ohne Bedenken jeden ans Herz legen möchte.

    Persönliche Gesamtbewertung:
     Zurecht ein Must-Read seit Jahrzehnten und noch immer brandaktuell. Ich bin absolut begeistert und bereue etwas, dass ich es über 20 Jahre auf meiner Lesewunschliste gelassen und nicht früher gelesen habe. Von mir gibt’s auch eine klare Leseempfehlung!

  2. Cover des Buches Er ist wieder da (ISBN: 9783847905998)
    Timur Vermes

    Er ist wieder da

     (3.391)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear

    Titel: Er ist wieder da

    Autor*in: Timur Vermes

    Erschienen in Deutschland: 2012

    Originaltitel: -

    Erschienen in -: -

    Übersetzer*in: - 

     

    Weitere Informationen:

    Genre: Satire, Slice of Life

    Preis: € 9,99 [D] | € 10,30 [A]

    Seiten: 394

    Sprache: Deutsch

    ISBN: 978-3-404-17178-1

    Verlag: Bastei Lübbe AG

     

    Inhalt:

    Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nnach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons.

     

     

    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

    Das ist jetzt eines der Bücher, die schon seit mehreren Jahren auf meinem SuB liegen und bei denen nicht genau sagen kann, seit wann. Es könnte 2017 sein, oder auch 2018 oder 2019. Dazu lag das Buch dann doch zu lange in einer Kiste herum, dass ich das nicht mehr sagen kann. Ich weiß nur noch, dass ich das Buch mal in einem Gebrauchtwarenladen bekommen habe. Seitdem liegt bzw lag das Buch bei mir herum und als ich es dann vor wenigen Wochen in einem Karton gefunden hatte, dachte ich mir: Komm, lies das doch mal endlich. Da ich den Film nicht kenne, hatte ich keine Ahnung, was mich wirklich erwarten würde.

     Mich hatte es ja schon überrascht, dass das ganze Buch aus Hitlers Sicht geschrieben wurde, ich hatte hier doch mit irgendeiner Art von Erzähler gerechnet. Dadurch hatte man aber die ganze Zeit Einblick in seine Gedankenwelt bekommen können. Nun, was soll ich sagen, es war irgendwo interessant, aber noch viel mehr erschreckend. Regelmäßig habe ich mir beim Lesen bewusst gemacht, das ist keine seltsame Fantasiefigur, die böses denkt. Nein, dieser Mensch hat wirklich existiert und seine Weltansicht, seine Gedanken, all das, die gab es so wirklich. Natürlich nicht 1:1, aber von der Art her. Um ihn herum denken alle, dass er ein Schauspieler ist, ein Komiker, der 24/7 IC ist und ums Verrecken, nicht mal für ne Sekunde, OC gehen möchte. Wie oft dachte ich mir: Leute, der Kerl macht keine Scherze, das ist sein voller Ernst?

     Dass er sich auch die ganze Zeit so selbst gelobt hatte, fand ich auch sehr unangenehm. Das ist auch einer der Gründe, warum mir diese Rezi so schwer fällt. Wie bewerte ich das Buch am besten? Am Ende ist es auch nur ein Roman, aber ich hatte auch noch nie den Fall, dass ich mich so derartig von einem Hauptcharakter angewidert gefühlt habe. Dazu wurde er dann doch zu überzeugend geschrieben. Sagen wir einfach, ich distanziere mich von ihm.

     Was den Humor angeht, scheint das Buch die Leute wohl zu spalten. Die einen konnten mit dem Humor nichts anfangen oder haben ihn gar nicht erst gesehen. Die anderen fanden es urkomisch und kamen nicht aus dem Lachen heraus. Nun, ich muss zugeben, mich bringen Bücher extrem selten zum Lachen, das schaffen eher Fanfictions, aber ich wollte dem Buch trotzdem mal eine Chance geben. Gut, es gab hier und da eine sehr absurde Situation, wo ich dann doch mal kurz auflachen musste. Aber das wars. Ich bin nicht lachend über den Boden gerollt oder hab mir Lachtränen aus dem Gesicht gewischt. So sehr hatte es mich dann doch nicht erheitert.

     Außerdem fand ich, dass es auch sehr interessante Beobachtungen gibt, was das Verhalten seines Umfelds angeht. Ich habe in den letzten Monaten, über einen sehr langen Zeitraum einen Podcast gehört, in dem es um berühmte Sekten und Kulte ging. Dort ging man aber nicht nur auf die Sekten/Kulte an sich ein, sondern auch auf die jeweiligen Gründer, welche Geschichte sie hatten, wie sie so tickten usw. Auch haben sie immer wieder das Verhalten und die Auswirkungen auf die Mitglieder erklärt. Sehr viele Sektenführer waren stark charismatisch, hatten son gewisses Etwas in der Seele/Psyche/Ausstrahlung, das viele Menschen überzeugt und angezogen hatte. Und auch hier konnte ich das langsam sehen.

    Wenn sie den Hitlergruß benutzen oder nach einer erfolgreichen Besprechung "Heil Hitler" in der Gegend herumrufen, weil sie es witzig finden, weil sie denken: Ist doch nur Spaß. Das hat mich beim Lesen dann doch sprachlos gemacht. Und ich war sehr, sehr oft sprachlos bei diesem Buch.

     Wer mir im Buch am besten gefallen hat, war Vera Krömeier. Sie hat im Film, soweit ich heute erfahren habe, einen anderen Vornamen, aber ich bleibe bei Vera. Sie ist wirklich eine sehr nette, junge Frau und dass sie die ganze Zeit im Berliner Dialekt redet (ja, ihr Dialog ist komplett im Berliner Dialekt geschrieben), hat sie mir gleich sympathisch gemacht. Überhaupt finde ich den Dialekt ziemlich cool, die Leute, die ihn sprechen, kommen mir immer total locker und cool rüber. Sie hat mir Leid getan, weil sie doch recht oft mit ins Kreuzfeuer geraten ist. Auch wenn ich aus einer völlig anderen Gegend komme, habe ich sie sehr gut verstehen können. Dass sie ihn oft mit "meen Führa!" anspricht, war seltsam, absurd und gruselig zugleich. Immer, wenn sie mit dabei war, hatte ich beim Lesen der Szene gleich viel mehr Spaß.

     

    Fazit:

    Zu sagen, dass ich das Buch genossen habe, wäre aus so vielen Gründen einfach nur falsch zu sagen. Zusätzlich waren mir Hitlers Art zu denken, diese doch ausladene Sprache, in der er redet und denkt, auf Dauer zu anstrengend. Das hat sich dann doch manchmal gezogen wie Kaugummi. Dafür fand ich aber die Unterhaltungen zwischen ihm und Vera (wegen Vera) sehr erfrischend, die haben mir dann wieder Spaß gemacht. Ansonsten, ist das Buch allein vom Thema her schwer zu bewerten. Es ist ein sehr interessantes und unheimliches Gedankenexperiment. Auch wenn 2011 sich anfühlt, als wäre das vor 60 Jahren gewesen und nicht vor 12 Jahren.

    Jedenfalls, ich bewerte meine Leseerfahrung, die ich während des gesamten Buches gemacht habe, als Ganzes. Und dafür gebe ich dem Buch insgesamt drei Sterne. Vielleicht werde ich mir auch irgendwann den Film ansehen.

  3. Cover des Buches Lügenpresse: Ein Bleidorn- und Svensson-Krimi (Bleidorn & Svensson 3) (ISBN: B07CSMRMQT)
    Marcus Schneider

    Lügenpresse: Ein Bleidorn- und Svensson-Krimi (Bleidorn & Svensson 3)

     (20)
    Aktuelle Rezension von: theophilia
    Inhalt: Klappentext von Amazon
    „Eugen Korzynietz, ein profilierter konservativer Politiker, wird tot in einem Juwelierladen aufgefunden. Gewöhnlicher Raubüberfall oder Mord? Wer hat ein Interesse an seinem Tod?
    Gibt es eine Verbindung zu der erfolgreichen Internet-Unternehmerin Muriel Oberschelp?
    Die Ermittlungen führen die Journalisten Karl Bleidorn und Linn Svensson in die rechte Szene. Zum ersten Mal sind sie sich bei der Auslegung der Indizien nicht einig, sondern arbeiten gegeneinander. Je tiefer sie in die Welt von Big Data, Social Media und Wählermanipulation eindringen, um so gefährlicher wird es für die beiden.“

    Meine Meinung:
    Wie kam das Buch zu mir?
    Von Marcus Schneider habe ich schon mehrere Bücher gelesen z.B. den Vorgängerband der Bleidorn und Svensson Krimireihe „Unser Täglich Brot vergib uns heute“ https://theophilia69.blogspot.com/2017/09/unser-taglich-brot-vergib-uns-heute-von.html oder das Kinderbuch KRZSCHRK https://theophilia69.blogspot.com/2017/02/titel-krzschrk-autor-marcus-schneider.html.

    Wie mir der Cover gefällt?
    Eine Marionette wird von einer geheimnisvollen Hand geführt. Soll die Hand die Presse darstellen? oder ist die Hand Muriel Oberschelp, die Jo Schmalenhorst als Politiker installiert hat?

    Wie das Buch aufgebaut ist:
    Das Buch ist wie ein üblicher Roman ein reines Textbuch. Es ist hilfreich, wenn man den Vorband gelesen hat; aber es nicht zwingend notwendig um den Inhalt des Buches zu verstehen.

    Zu den Hauptdarstellern
    Beschreibung der Charakter des Buches:
    Ich finde den Hauptdarsteller Karl Bleidorn gar nicht als so ein typischer Detektiv dargestellt. Er achtet sehr auf gesunde Ernährung in allen möglichen Richtungen und ist sehr sportlich, wirkt aber in manchen Bereichen wie Karriere und Frauenverführung etwas hilflos.

    Die andere Hauptdarstellerin Linn Svensson finde ich lebendiger und selbstbewusster dargestellt. Sie ist das Gegenstück zu Karl. Sie kommt als extrovertierte junge Frau dem Leser herüber.

    Das Buch wird aus der Perspektive von Linn Svensonn, Karl Bleidorn und Andreas Raabe auf der einen Seite geschrieben. Karl und Andreas sind Partner bei Rehblatt.com. Auf der anderen Seite ist Muriel Oberschelp, Sierra, Jo Schmalenhorst von der Partei Deutsche Front als Bürgermeisterkanditat, Herr Engels mit Ehefrau vom Juvelierladen, und Herr Korzynietz als Vorsitzender der Fördervereins der Stadt.

    Alle Beteiligten des Buches werden sehr detailliert beschrieben. Die Personen kann man sich sehr gut vorstellen. Wenn man das Ende des Buches kennt, kann man die kleinen Zeichen lesen, die bereits zu Beginn des Buches auf das Ende gegeben werden.

    Kursiv geschrieben ist der Text, den Jo Schmalenhorst spricht. Der Titel des Buches wird im Buch selber aufgelöst.
    Das Buch ist sehr kurzweilig und unterhaltsam geschrieben. Auf jeder neuen Seite gibt es neue Details. Aber es gibt lange keinen Verdächtigen und kein klares Bild. Karl Bleidorn ist ein richtiger Kriminalist. Was er alles herausfindet, sehr bewundernswert. Das Buch endet, wie ich es mir nicht gedacht hätte. Sehr spannend!!

    Was ich aus diesem Buch lernen konnte:
    Das Buch ist extrem aktuell. Es lehnt sich an Facebook und die Frage, ob dieses Soziale Media die amerikanische Präsidentenwahl beeinflusst hat an.

    Besorgniserregend ist für mich die Aktion Big Data. So könnte die Zukunft aussehen. Aber das finde ich gespenstisch und doch realistisch geschrieben.

    Wie ich das Buch bewerte:
    Die Firmennamen z.B. trooth.com oder App superpuzzle finde ich sehr abstrakt, ebenso die Modelle der Persönlichkeitsunterteilungen. Aus dem Grund gebe ich einen Punkt Abzug und bewerte das Buch mit 4 Sternen.

    Mein Fazit
    Der Krimi war spannend geschrieben. Das Ende des Buches war in keinster Weise vorherzusehen. Das Buch möchte in einem Zug gelesen werden. Ich gebe eine Leseempfehlung für dieses Buch.
    Bin schon auf den nächsten Krimi Band 4 gespannt und den Einsatz von Lin, Karl und Andreas bei Rehblatt. com
  4. Cover des Buches Lügen die Medien? (ISBN: 9783864891885)
  5. Cover des Buches Der Patriot (ISBN: 9783608504781)
    Pascal Engman

    Der Patriot

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Tefelz

    Als ehemaliger Journalist, benutzt Engman die Ängste der normalen Bevölkerung und weiß ganz genau wo er den Finger hinlegen muss, damit viele vielleicht eine Sympathie für den Mörder bekommen. Er spielt mit Klischees und verknüpft 2 Geschichten die zusammen führen mit einer Leichtigkeit und einer Flüssigkeit die mir gefällt.Ob er damit auf einen fahrenden Zug aufspringt und die allgemeine Hetze gegen Asylanten benutzt, wird sicherlich seinem Kalkül entsprungen sein, aber ohne es politisch zu bewerten, war der Thriller bis zum Schluß sehr gut zu lesen. 

    Geschichte:   Madeleine eine aufstrebende und überragende Klassenbeste, verdients sich ihre Sporen als Journalistin, die alle Methoden anwendet um aufzusteigen. Carl Cederhielm ein junger Mann aus gutem Hause, mit finanziellem Pech und als Looser verschrien, gefällt der aktuelle Zustrom der Asylanten nach Schweden überhaupt nicht und will auf seine Weise etwas dagegen unternehmen. August Novak , ehemaliger Fremdenlegionär und als Bodyguard für einen russischen Kriminellen , der in Chile seine Geschäfte tätigt möchte mit seiner jungen schwangeren Frau ein neues Leben beginnen, darf aber erst in 5 Jahren wieder nach Schweden einreisen, da eine frühere Straftat, dann erst verjährt sein wird. Auf der anderen Seite gibt es Ibrahim  Chamsai ein Emigrant, der alles gegeben hat und als Taxifahrer arbeitet, damit seine Tochter als "Schwedin" integriert wird und studieren kann, versucht einfach über die Runden zu kommen. Als eine Journalistin ermordet wird, die immer Pro-Asylanten Berichte verfasst hat, beginnt eine Serie von Morden, bei der die Polizei im dunkeln tappt.

    Personen und Schreibstil:

    Es ist sehr flüssig und der Wechsel von den sehr gut dargestellten Personen klappt flüssig und macht immer Lust auf mehr. Die Kapitel sind kurz gehalten und der Überblick ist immer zu behalten. Sorgfältig herausgearbeitet verfolgen wir die Einzelgeschichten und man fragt sich, wie das ganze wohl am Ende zusammen kommen wird. Aktuelle Politik, Kritik an den Politikern in Schweden und auch die falsche Vorstellungen über Muslime, werden hier bunt gemischt und es bleibt jedem überlassen, sich ein Bild zu machen.

    Meinung:  

    Auch wenn, wie gesagt, mit Klischees gespielt wird, handelt es sich trotz allem um ein sehr spannendes und bis zum Ende sich steigernden Thriller der überraschen kann und immer flüssig geschrieben ist. Auch nach dem Lesen, hat er mich weiter beschäftigt und eine Wut auf das System , den Killer und die Voreingenommenheit der Menschen zurückgelassen. Mutig zudem seinen Job aufzugeben um ein Buch zu schreiben. In Schweden anscheinend sehr erfolgreich besitzt er natürlich auch die skandinavische, spezielle Stimmung, die vielen Thrillern anlastet und mich sehr beeindruckt.

    Fazit:

    Für mich eine klare Empfehlung, aber das Thema ist speziell und hat sicherlich für viel Ärger gesorgt. Ich war auch wegen dem Ende eine Weile verblüfft und fand es sehr stark.

  6. Cover des Buches Propaganda 4.0 (ISBN: 9783801206239)
  7. Cover des Buches Troll (ISBN: 9783608504118)
    Michal Hvorecky

    Troll

     (23)
    Aktuelle Rezension von: sofie

    In einer nahen (?) oder fernen (?) Zukunft oder vielleicht auch in einem Paralleluniversum, das unserer Welt relativ ähnlich ist, haben Trolle das Internet übernommen. Unser Held, dessen Namen wir nicht erfahren (glaube ich zumindest), verbringt seine Kindheit mehr oder weniger im Krankenhaus und versucht danach, die größte Trollfabrik des Landes (eine Version der Slowakei?) von innen zu infiltrieren.

    Die Idee hinter „Troll“ von Michal Hvorecky klang sehr spannend und auch im Feuilleton wurde das Buch sehr gut gesprochen. Mich konnte es leider nicht überzeugen. Ich hatte den Eindruck, die Idee, Internettrolle in den Mittelpunkt seiner Geschichte zu stellen, hat dem Autor wahnsinnig gut gefallen. Aber viel mehr als eine Idee ist es leider nicht.

    Die Hauptfigur bleibt sehr, sehr blass und auch seine Mitstreiterin Johanna (hier habe ich mir zumindest den Namen gemerkt) entwickelt keine Tiefe. Es gibt kaum echte Interaktionen zwischen ihnen, alles wird nur angedeutet. Alle anderen Figuren sind erst recht nur Karikaturen – sei es der Trollfabrikleiter oder die verschiedenen Wunderheiler.

    Auch das Worldbuilding ist sehr schwach. Hier wird ebenso alles nur angedeutet, alles bleibt schwammig. Um als nahe Zukunftsvision zu gelten ist es zu unrealistisch, aber für eine richtige Dystopie wiederum zu nah an der Gegenwart. Gleichzeitig soll es wohl eine Kritik an der Gegenwart sein, aber auch da habe ich mich gefragt, was genau jetzt kritisiert werden soll? Aus Donald Trump Tronald Dump zu machen ist auf jeden Fall nicht sehr clever.

    Außerdem liegt es ein wenig in der Natur der Sache, dass die Beschreibung von Trollangriffen ziemlich langweilig ist. Denn die „Täter“ sind nun mal im wahrsten Sinne des Wortes Schreibtischtäter. Hvorecky bemüht sich redlich, dass Ganze spannend zu schildern, aber das gelingt ihm nur bedingt.

    Insgesamt musste ich mich leider trotz der Kürze des Buches ziemlich durchquälen. Schade, ich hatte mir mehr erhofft. 2 von 5 Sternen.

  8. Cover des Buches Mainstream (ISBN: 9783406688515)
    Uwe Krüger

    Mainstream

     (5)
    Aktuelle Rezension von: MyriamErich
    Dass die Zeilen knapp und der Druck hoch sind, ist kein Geheimnis. Das Leben in der Journalismusbranche ist hart, der Terminkalender voll, der Zeitdruck stark. Doch ist das ein Grund, die Bevölkerung mit einfachen "Lügen", Verschleierung und falschen Aussagen zu füttern, um sie zufrieden zu stellen?

    Wohl kaum!

    Uwe Krüger schreibt vielen Menschen aus der Seele, wenn er die eigentliche Aufgabe der Presse und des Journalismus formuliert: " (...) die Medien das politische Entscheidungszentrum auf zu bearbeitende Probleme aufmerksam machen, nicht repräsentierte Bevölkerungsmeinungen ins Spiel bringen und die Mächtigen durch die Formulierung von politischen Optionen unter Druck setzen.
    Einfach, plausibel und objektiv berichtet der Autor über die Arbeit in der deutschen Presselandschaft. Eindrücklich macht er auf die dort herrschenden Missstände aufmerksam, ohne sich dabei jedoch im Ton zu vergreifen.


    Krüger berichtet von den Anfängen der "Lügenpresse", in einer knappen und anschaulichen Reflexion werden dem Leser die Ereignisse der Ukraine-Krise vor Augen geführt und inwieweit die Presse ihre Finger dabei im Spiel hatte. Anhand von Beispielen deckt der Autor peinliche Faux-pas auf. Verwechslungen und Verfälschungen von Aussagen durch fehlerhafte Übersetzungen oder einfaches Kopieren aus anderen Magazinen und Agenturen. Hauptsache die Story passt, das Publikum hat etwas, worüber es sich am nächsten Tag unterhalten kann, so scheint es und nicht anders. Eine möglichst große Bandbreite an Menschen ansprechen, ein weites Angebot an Nachrichten, Berichten, Themen, um ja die Auflagen hoch zu halten. Natürlich darf man auch die Konkurrenz nicht vergessen, denn die schläft niemals!!!


    Dass dabei die Qualität der Quantität den Platz räumen muss, erscheint erschreckend und will so gar nicht zu der eigentlichen Aufgabe des Journalismus passen.


    Nur allzu treffend und präzise analysiert Krüger in seinem Werk die Tendenzen unserer Berichterstattung der letzten Jahre. Er beleuchtet die Hintergründe, in welcher der journalistische Nachwuchs herangezogen wird und verdeutlicht die Problematik das Lobbyismus. Der Einfluss von Politik und Wirtschaft auf den Journalismus hat verheerende Folgen für die Berichterstattung. Das Blatt wendet sich: Der Journalismus wird nicht zur vierten Gewalt im Staat, zum Kontrollmechanismus, nein, vielmehr wird er durch die führenden Köpfe aus Politik und Wirtschaft kontrolliert. Zu Gunsten eben jener.


    Daneben vergleicht der Autor die Berichterstattung unterschiedlicher Medien und Presseagenturen. Die Ähnlichkeit der Berichterstattung ist so kaum mehr zu übersehen und dennoch wird fleißig weiterkopiert, Fehler hin oder her, Hauptsache die Story liegt am nächsten Morgen auf jedem Küchentisch. 


    Die Zeilen sind knapp, ebenso die Zeit, doch der Druck steigt mit jedem Tag! Vom Qualitätsjournalismus zum Quantitätsjournalismus - Sieht es wirklich so duster in unserer Presselandschaft aus? Der Kampf ums Überleben spiegelt sich jedenfalls deutlich wider.


    Fazit: Ein durchweg gelungenes Werk, das eindringlich analysiert und darlegt, wie es mit unserer Berichterstattung aussieht. Gestützt auf einer soliden Argumentation mit plausiblen Beispielen ist dieses Buch jedem zu empfehlen, der sich für unsere Berichterstattung interessiert und ein wenig hinter den roten Vorhang linzen möchte.
  9. Cover des Buches Politik in Deutschland (ISBN: 9781505394023)
  10. Cover des Buches Lügenpresse (ISBN: 9783941956308)
  11. Cover des Buches Schwarzbuch Lügenpresse (ISBN: 9786202238021)
  12. Cover des Buches Dann sei wenigstens vorsichtig (ISBN: 9783895814761)
    Ross Thomas

    Dann sei wenigstens vorsichtig

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Schurkenblog
    Ross Thomas ist einer der richtig großen Hardboiled-Klassiker-Autoren. Mit seiner McCorkle & Padillo - Reihe und Wu & Durant -Reihe konnte er schon einige Leser, auch mich, sehr überzeugen.

    In "Dann sei wenigstens vorsichtig" geht es weniger politisch zu als anfangs vermutet, denn hier wird im Umfeld eines Politikers schmutzige, familiäre Wäsche gewaschen.

    Der Ich-Erzähler Decatur "Deke" Lucas ist ein typischer Hardboiled-Antiheld. Eigentlich ist er Historiker, doch hauptsächlich - zumindest zwischendurch - als Bundesschnüffler unterwegs. Einen Schnüffeljob bekommt er nun auch von dem meistgefürchtesten Mann Washingtons: dem Kolumnisten Frank Size. Der hat über den Senator Robert Ames geschrieben, in dem er ihn der Bestechung bezichtigt. Auch wenn es ihm normalerweise ziemlich egal ist, ob seine Kolumnen der Wahrheit entsprechen oder nicht, dieser Fall hier macht ihn neugierig. Denn der Senator hätte das Geld keinesfalls nötig. Also soll Deke herausfinden, was dahinter steckt.

    Hardboiled macht sich nun Deke daran, herauszufinden, was dahinter steckt. Blöd nur, dass seine Zeugen in Rauch aufgehen oder durchlöchert auf dem Asphalt liegen. Deke, der bei diesen Morden selbst Zeuge ist, nimmt das ziemlich gelassen hin. Total ausgekochter Typ, dieser Deke, der natürlich viel trinkt und eine seltsame Nicht-Beziehung führt!

    Doch Ross Thomas wäscht hier nicht politisch schmutzige Wäsche, vielleicht nur etwas am Rande, sondern fasst eher familiäre alte Unterwäsche an. Und die haben ziemlich viele Fäden, die erst gegen Ende aufgelöst werden und teilweise ziemlich viel Dreck mit sich ziehen. All das erzählt er in Hardboiled-Manier und würzt mit trockenem Humor die Handlung. Das liest sich gut, wenn auch nicht ganz so gut wie die oben erwähnten Reihen, aber Krimi-Insider werden diesen Hardboiled-Polit-Presse-Krimi mit Genuss lesen.

    Ross Thomas ist eine Größe für sich. Und diese Größe darf in keinem Krimi-Liebhaber-Regal fehlen. Ein Krimitipp für Krimi-Insider!

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