Bücher mit dem Tag "lüttich"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lüttich" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Die Hexenjäger (ISBN: 9783943883329)
  2. Cover des Buches Der 35-Milliarden-Mann (ISBN: 9783944359410)
  3. Cover des Buches Brief an meine Mutter (ISBN: 9783311210016)
    Georges Simenon

    Brief an meine Mutter

     (3)
    Aktuelle Rezension von: parden

    DER VERSUCH, SICH JEMANDEM ZU NÄHERN, DER ZEITLEBENS NICHT ERKANNT WERDEN WOLLTE...

    Als Georges Simenon in seine Heimatstadt Lüttich kommt, um seine einundneunzigjährige Mutter während ihrer letzten Tage zu begleiten, richten sich im Krankenhauszimmer zwei Augen von verwaschenem Grau auf ihn. »Warum bist du gekommen, Georges?« So beginnt ein letztes, regloses Duell zwischen Mutter und Sohn. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen war das Leben der Mutter geprägt von Entbehrungen und Enttäuschungen, von unbedingtem Aufstiegswillen, von Sorgen um ihr Auskommen und ihre Außenwirkung. Das Verhältnis zu ihren zwei Ehemännern war kühl, den Ruhm des Sohnes wusste sie nicht zu würdigen. Nie war er gut genug. Haben sie einander je verstanden, haben sie sich je geliebt? Drei Jahre nach ihrem Tod schrieb Simenon seiner Mutter einen Brief. Es ist sein wohl bedeutendster autobiographischer Text, ein schmales Buch von gewaltiger Wirkung.


    "Meine liebe Mama, es ist nun etwa dreieinhalb Jahre her, dass Du einundneunzigjährig gestorben bist, und vielleicht lerne ich Dich erst jetzt allmählich kennen. Ich habe meine Kindheit und meine Jugend im selben Haus wie Du verbracht, mit Dir, und als ich Dich verließ, um nach Paris zu gehen, im Alter von etwa neunzehn Jahren, warst Du für mich noch immer eine Fremde."


    Was haben sich Mutter und Sohn zu sagen gehabt? Offenbar nicht viel, nur Oberflächliches, eine gespielte Liebe, wie Simenon es hier offenbart. Zeitlebens hat der Sohn seiner Mutter nicht genügt, viel Verletzendes ist wie im Nebensatz gefallen, die Mutter lebte ihr Leben ganz nach eigener Fasson. Dieser Brief ist der Versuch, im Nachhinein die Person der Mutter zu erfassen, sie, die zeitlebens nicht erkannt werden wollte.

    Überspannt ist wohl der Ausdruck, der einem einfällt, wenn man über die Mutter und ihre Eskapaden liest. Es liegt in der Familie, eine Schwester der Mutter wurde in die Psychiatrie eingeliefert, eine andere erlag dem Alkohol. Simenon meint hierzu: "Du warst, wie Dein Vater, wie die meisten Deiner Geschwister, mit einem gewissen Hang zur Schwermut auf die Welt gekommen, heute würde man es als neurotisch bezeichnen."

    Trotz aller Offenheit und auch der Schilderung heftiger Szenen scheint der Brief tatsächlich eher eine Annäherung an die Mutter zu sein denn eine Abrechnung. Es scheint um ein Verstehenwollen zu gehen. Weshalb sich Simenon letztlich entschieden hat, diesen Brief zu veröffentlichen, sei einmal dahingestellt. Vielleicht sah er sich in der Nachfolge des berühmten Franz Kafka mit seinem "Brief an den Vater"?


    "Denn dieses Lächeln, in das sich auch Melancholie und Resignation mischten, kenne ich seit meiner Kindheit. Du hast das Leben ertragen. Gelebt hast du es nicht."


    In jedem Fall scheint mir dieser Brief eine legitime Möglichkeit Simenons, mit der Vergangenheit abzuschließen und sich mit ihr zu versöhnen. Für den Leser bietet das Werk einen interessanten Einblick hinter die Fassade des smarten Vielschreibers und seinen Hang zu meist unverbindlichen Affären - abgesehen von seinen drei Ehen. 

    Wer sich für solche Hintergründe des Vaters der Kommissar Maigret Krimis interessiert, dem sei das schmale Büchlein empfohlen.


    © Parden 

  4. Cover des Buches Belgien fürs Handgepäck (ISBN: 9783293208186)
    Françoise Hauser

    Belgien fürs Handgepäck

     (3)
    Aktuelle Rezension von: aus-erlesen
    Es ist ein regelrechtes Auf und Ab der Gefühle, das dieses Buch hervorruft. Da ist die Rede von einem Land, Belgien, das im wahrsten Sinne des Wortes keine Einwohner, nämlich keine Belgier. In ihm wohnen Flamen und Wallonen, und eine deutsche Minderheit. Flamen und Wallonen sind wie Schalke- und Dortmundfans. Man nimmt zähneknirschend zur Kenntnis, dass es die anderen auch gibt. Aber ansonsten bleibt man lieber unter sich.
    Doch dann kommen wieder Momente, die Flamen und Wallonen – unsichtbar – vereinen. Genau dann, wenn es um den Genuss geht. Das fängt bei den Fritten an, zweimal frittiert und so knusprig, dass jede Idee vom Kalorienzählen im Halse stecken bleibt. Und es geht weiter, wenn Bier und Schokolade – getrennt – ins Spiel kommen. Mit jeden Sinn ansprechenden, anspringenden Worten fließen die Zeilen die Kehle hinunter und lassen dem Leser nur noch die Wahl des Abfahrtsdatums Richtung Belgien. Denn dort wartet das Schlaraffenland aus Kakao und Hopfen. 
    Hat man sich davon erholt, zerrt einen die Geschichte wieder auf den harten Teppich der Realität zurück. Genau dann, wenn Belgiens weniger ruhmreiche Geschichte als Kolonialmacht und deren noch unrühmlicheres Ende zur Sprache kommt. Die letzten Tage von Patrice Lumumba, dem ersten demokratischen Präsidenten des sich von den Fesseln Brüssels befreiten Kongos, lassen das Blut in den Adern gefrieren. 
    Belgien auf der Liste der Reiseziele zu haben, heißt ein kleines Abenteuer einzugehen. Prachtvolle Städte wie Brüssel, museale Urbanität wie in Brugge, gentrifiziertes Großstadtgehabe wie in Antwerpen oder lauschige Uniatmosphäre wie in Leuven – Belgien ist eines der abwechslungsreichsten Länder in der Mitte Europas. Und dazwischen liegt eine Kultur, die als einzigartig bezeichnet werden darf. 
    „Belgien fürs Handgepäck“ ist mehr als nur ein Lesezeitvertreib, um die Bahnfahrt von Antwerpen nach Namur (rund zwei Stunden) kenntnisreich zu vertreiben. Die Artikel sind so abwechslungsreich wie das Land selbst. Die Reihe „Handgepäck“ ist für jedermann auf Reisen ein tiefer Brunnen voller Eindrücke über ein Land, das man noch zu erkunden hofft. Dieses Buch führt mal satirisch-ironisch, mal sachlich analysierend, aber auf jeder Seite unterhaltsam den Leser in eine Kultur ein, von der man weniger weiß als man vermutet, die man aber besser versteht, wenn man dieses Buch gelesen hat.

  5. Cover des Buches Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien (ISBN: 9783257238037)
    Georges Simenon

    Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Nachdem Georges Simenon im Winter 1929/1930 seinen Kriminalkommissar Jules Maigret aus der Taufe gehoben und den ersten Roman „Maigret und Pietr der Lette“ geschrieben hatte, entstanden die folgenden drei Romane aus der Serie in rascher Folge im Sommer 1930. Darunter war auch „Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien“, den er im Februar 1931 veröffentlichte. Gepaart mit einer ganzen Reihe werbewirksamer Maßnahmen (u.a. ein Maskenball mit an die 1.000 Personen) sorgte dieser Roman für den Durchbruch Simenons, der sowohl bezüglich der Schauplätze als auch der Handlung sehr viel Autobiographisches in die Handlung mit einfließen ließ. Ihren Anfang nimmt diese an einem Bahnhof an der holländisch-deutschen Grenze, wo Maigret, der von einer Dienstreise aus Lüttich zurückkehrt, ein ärmlich gekleideter Mann auffällt, der gedankenverloren durch einen großen Stapel von 1000-Francs-Scheinen blättert. Der Kommissar verfolgt den Fremden kurzerhand zur Post und beobachtet aus sicherer Entfernung, wie dieser die Geldscheine in einen Briefumschlag gen Paris verschickt. Als der Mann schließlich einen Koffer kauft, tut es ihm Maigret, der argwöhnt es mit einem Schmugglerring zu tun zu haben, gleich. Gemeinsam besteigt man den Zug nach Bremen, wo im günstigen Moment die Koffer vertauscht werden. Erst in einem heruntergekommenen Hotel realisiert der Fremde, dass er den Inhalt des Koffers verloren hat. Bevor Maigret, der ihn durch ein Schlüsselloch beobachtet, eingreifen kann, zieht der Mann einen Revolver und schießt sich in den Kopf. Von Schuldgefühlen getrieben macht sich der Kommissar daran, dass Geheimnis um diesen seltsamen Selbstmord zu lüften. Und schon bald ist er nicht mehr der einzige, der reges Interesse am Ableben des Fremden zeigt … Wohin führen die Verwicklungen im Fall des merkwürdigen Fremden? Worin besteht das Verbrechen? Und hat es überhaupt eins gegeben? Es ist ein ziemlich dichter und dunkler Nebel, durch den Leser diesmal dem Kommissar folgen muss, versehen mit allerlei Hinweisen, auf mögliche Hintergründe, die sich im nächsten Moment wieder als hinfällig erweisen. Dabei bleibt die Frage nach dem Wieso sehr lange offen, weil sich die Verdächtigen als findige, trickreiche Gegenspieler erweisen. In Maigret finden sie aber natürlich dann doch ihren Meister. Seine hartnäckige Beschattung und die schiere entnervende Anwesenheit wirken so zermürbend, dass die Fassaden letztlich bröckeln und dahinter die Wahrheit zutage kommt. Diese ist – für Ermittler und Leser gleichermaßen – ernüchternd. Simenon greift an dieser Stelle in hohen Maße auf eigene Erfahrungen zurück, schildert die möglichen Folgen nihilistischen Gedankenguts – eine Begleiterscheinung ihrer Zeit, welche, geprägt von Arbeits- und Perspektivlosigkeit, einen fruchtbaren Boden für jegliche Art von Gewalt geboten hat. Und welche hier für den düsteren Grundtenor der Geschichte sorgt. Am Ende der Jagd stellt sich dennoch keinerlei Hochgefühl ein. Im Gegenteil: Die Gejagten erweisen sich als allzu menschlich. Das Mitgefühl triumphiert über das Loblied auf die Gerechtigkeit. Es ist diese traurige und zugleich schöne Schilderung des Unglücks, die uns verstehen und nicht verurteilen lässt. Und damit den Roman zu mehr als nur einem Krimi macht. Meiner Ansicht nach hat sich Georges Simenon mit seinem dritten Maigret-Roman nochmals steigern können. Ein berührendes, in den Bann ziehendes kleines Literaturjuwel, das etwas beherzigt, was dem Spannungs-Genre heutzutage zumeist gänzlich abhanden gekommen ist: Glaubwürdigkeit. Knapp, dicht, eindringlich. Unbedingte Leseempfehlung!
  6. Cover des Buches Auf Reisen (ISBN: 9783104001791)
    Stefan Zweig

    Auf Reisen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich bin durchaus kritisch an dieses Buch herangetreten. Was bringt es, über 100 Jahre bis ca. 70 Jahre alte Reiseberichte zu lesen, selbst wenn sie ein Stefan Zweig geschrieben hat? Nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten in den Schreibstil von Zweig erschloss sich mir aber zunehmend der Schatz, der dieses Buch zu bieten hat. Es ist ein Blick in eine vergangene Zeit, vielleicht zu Städten/Plätzen, die man selber bereits besucht hat, die aber in der alten Beschreibung vertraut fremd wirken. Ein kleine Zeitreise, mit Liebe zum Detail und mancher poetischer Anwandlung.

    Stefan Zweig reiste gerne. Er nimmt uns mit nach Belgien (Brügge, Lüttich, Löwen, Antwerpen),

    Frankreich (Provence), England (London, Oxford), Indien, Kanada, USA, Italien, Galizien, Österreich (Salzburg, Wien), Schweiz und Russland.

    Schön ist auch die Entwicklung seines Stiles von den Anfängen 1902 bis zum letzten Reisebericht in den späten 30igern zu verfolgen. Die letzte Geschichte 'Das Wien von Gestern' im Jahre 1940 ist der letzte Eintrag und kein Reisebericht im engeren Sinn mehr sondern ein Rückblick in eine schon damals verlorene Welt. Stefan Zweig begab sich Anfang 1942 freiwillig auf seine letzte Reise ohne Wiederkehr.

    Ich habe das Buch größtenteils auf Reisen gelesen. Wie passend.

  7. Cover des Buches Euro 2000 (ISBN: 9783328008606)
  8. Cover des Buches Tod im Hohen Venn (ISBN: 9783740812768)
    Stephan Haas

    Tod im Hohen Venn

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Der zweite Band dieser Krimi-Reihe. Den ersten Band fand ich schon sehr spannend, aber auch dieser zweite Band konnte mich packen.

    Es geht um eine Familie - Vater, Mutter, Sohn. Alle drei sind verschwunden, das Auto ausgebrannt. Dann taucht der Vater wieder auf unter seltsamen Umständen. Zum Verschwinden seiner Familie kann er nichts sagen, aber sein Verhalten und die Begebenheiten sind äußerst merkwürdig. Ist er Täter oder Opfer? Und was hat ein Tag im Juni 1992 mit dem ganzen Fall zu tun?

    Eine sehr spannende und verwickelte Geschichte. Es gibt mehrere Möglichkeiten, viele Protagonisten. Es ist alles sehr komplex, aber nicht verwirrend. 

    Für mich ein sehr spannender Band und der dritte Band wird gleich im Anschluss gelesen! 

    04.09.2023

  9. Cover des Buches Panzerkampf im Bild (ISBN: 9783895550348)
  10. Cover des Buches Belgische Schatten (ISBN: 9783740816711)
    Stephan Haas

    Belgische Schatten

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    4,5 Sterne

    Dieses ist nun der dritte Band der Reihe. Insgesamt fand ich ihn zwar leicht schwächer als die beiden Vorgänger, aber dennoch immer noch sehr gut und spannend.

    Ich mag es ja immer sehr gerne, wenn alte Fälle aufgerollt werden bzw. wenn es Geheimnisse aus der Vergangenheit aufzudecken gilt, und das ist auch in diesem Buch der Fall. 

    Eine Politikerin wurde ermordet, und es gibt einen Zusammenhang zu einem Mädchen, das vor gut 15 Jahren spurlos verschwand. 

    Ich mochte die Komplexität der Geschichte, das Rätselraten. 

    Bisher gibt es nur diese drei Bände. Ich hoffe, die Reihe wird fortgesetzt!

    11.09.23


  11. Cover des Buches Sonutarium Labyrinth (ISBN: 9783942829069)
    Astrid Vehstedt

    Sonutarium Labyrinth

     (26)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck
    Der belgische Bauhelfer Alfons Blanc findet in Lüttich zwei tote Mädchen. Desiree und Sophie sind bereits seit zwei Jahren als vermisst gemeldet und kamen aus Köln. Die Kölner Kommissare Gawriloff und Kowalski nehmen die Ermittlungen auf, schnell gerät der Bauarbeiter unter Verdacht der die Mädchen fand. Doch wie der Titel schon sagt „Labyrinth“, so einfach ist es natürlich nicht. Ein Geflecht aus Prostitution, Menschenhandel und Intrigen tut sich den beiden Ermittlern auf. Nicht nur einmal geraten sie bei den Nachforschungen selbst in Gefahr. Die Handlung bzw. die Geschichte ist ziemlich harter Tobak, die dem Leser die grausame Realität vor Augen hält. Bestechung, die Tatsache dass es solche Machenschaften wirklich gibt ließen mich oft schlucken beim Lesen. Einzig zu bemängeln hätte ich das Cover ich fand es irgendwie langweilig, bin mir nicht sicher ob es mir im Laden aufgefallen wäre. Astrid Vehstedt ist ein spannender, vielschichtiger Krimi gelungen der sich von den üblichen Storys abhebt.
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