Bücher mit dem Tag "lybien"

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20 Bücher

  1. Cover des Buches Das Gottesgrab (ISBN: 9783499249747)
    Will Adams

    Das Gottesgrab

     (200)
    Aktuelle Rezension von: UlrikesBuecherschrank

    Daniel Knox hat ein Ziel:Das Grab des Alexanders des Großen zu finden.Mit der Skryptologin Gaille begibt sich Knox auf eine gefährliche Spurensuche.Denn nicht nur skrupellose Wissenschaftler haben es auf den Schatz abgesehen es gibt auch ein Geheimnis das einen Völkerkrieg auslösen könnte und somit ist auch Knox Leben in Gefahr.

    Der Schreibstil ist bildhaft und nicht ganz so zügig zu lesen.Die Protagonisten passen sehr gut in diesen Thriller hinein.Die Spannung erhöht sich stetig und nimmt im Laufe des Buches zu.

    Fazit:Schon auf den ersten Seiten war für mich das Flair von Ägypten beinahe spürbar.Zu Beginn sind es zwei,drei Handlungsstränge die sich dann immer mehr miteinander verbinden.Der Autor beschreibt sehr bildhaft und ausführlich das Leben des Alexanders des Großen.Der Thriller geht dabei immer wieder in dessen Vergangenheit zurück.Manchmal kam mir diese Story fast schon wie ein kleines Geschichtsbuch vor.Aber so war das Buch für mich aufschlussreich,informativ und interessant zu lesen.Den Thriller selbst würde ich als opulent einstufen.Die Handlung spielt in Alexandria ab - in einer Stadt in dem sich die arabische Welt mit den westlichen Einflüssen vermischen.Da sind Konflikte nicht weit entfernt und mitten drin in dieser Großstadt liegt die Ausgrabungsstätte.Da sind Abenteuer und Spannungen fast schon vorprogrammiert.Dieser Thriller ist meiner Meinung nach actionreich,dynamisch und spannend aufgebaut.Verfolgungsjagden  vervollständigen die Story.Bis zur Hälfte des Buches war mir die eine und andere Szene/Kapitel etwas zu langgezogen.Danach wurde es besser und im letzten Drittel ging es dann Schlag auf Schlag.Dieser Thriller ist der erste Band einer dreiteiligen Reihe.Das Buch ist zwar in sich abgeschlossen aber meiner Meinung nach hat die Geschichte ein offenes Ende.Für dieses Buch vergebe ich gerne vier Sterne.

  2. Cover des Buches Der englische Patient (ISBN: 9783446248298)
    Michael Ondaatje

    Der englische Patient

     (243)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Vielleicht liegt’s an mir, vielleicht hab ich’s einfach nicht verstanden, aber ich fand dieses Buch so unfassbar langweilig, dass ich es nicht zu Ende lesen konnte. Ich mochte den Film schon nicht sonderlich, aber oft sind die Bücher ja besser. In diesem Fall leider nicht. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob ich es vielleicht einfach nicht verstanden habe, aber gefühlt, passiert im Buch absolut nichts. Vielleicht passierte noch etwas in der zweiten Hälfte, davon habe ich beim Durchblättern aber nichts gesehen. Ich lasse mich gern belehren an dieser Stelle 😄

  3. Cover des Buches Staats‘ Geheimnisse – Mediterrane Rezepte und Storys von den Jachten der Superreichen (ISBN: 9783954531066)
    Stephan Staats

    Staats‘ Geheimnisse – Mediterrane Rezepte und Storys von den Jachten der Superreichen

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Gise
    Stephan Staats verbindet seinen Beruf als Koch mit seinem Drang nach Abenteuer: Er ist Schiffskoch auf luxuriösen Jachten und bekocht seine schwerreichen Dienstherren mit allem, wonach diese gelüstet. Das Buch verbindet Anekdoten und persönliche Erinnerungen mit Rezepten, die er auf diesen Fahrten gekocht und von bestehenden Rezepten abgeändert hat. Dadurch entsteht ein sehr persönliches Buch seiner Fahrten rund ums Mittelmeer. In lockerem Plauderton erzählt der Autor von seinen Erlebnissen, die „manchmal abenteuerlich, bisweilen bizarr oder sogar lebensbedrohlich“ sind (siehe Klappentext).
    Für den stolzen Preis von knapp 40 Euro ist das Buch auch sehr aufwändig aufgemacht, mit aussagekräftigen Bildern zu jedem Gericht. Aber auch seine Erzählungen werden mit Bildern und Skizzen sowie Landkarten zu den jeweiligen Ländern aufgelockert. Sehr schön ist das Cover aufgemacht, das sogar haptisch einen besonderen Eindruck hinterlässt. Die Rezepte sind einfach nachzumachen und gut erklärt, die meisten Zutaten sind inzwischen auch bei uns erhältlich.
    Ein wunderschönes Buch, das Fernweh weckt und bis dahin mit interessanten Rezepten und ausgefallenen Erzählungen lockt. Ein Buch zum Schmökern und Nachkochen, zum Verschenken und Sich-selber-schenken.
  4. Cover des Buches Niemand hört mein Schreien (ISBN: 9783746630380)
  5. Cover des Buches Der Nostradamus-Coup (ISBN: 9783404174256)
    Gerd Schilddorfer

    Der Nostradamus-Coup

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Isar-12

    "Der Nostradamus-Coup" ist der dritte Band der John-Finch-Reihe von Gerd Schilddorfer. Als eine alte Douglas DC-3 zum Verkauf steht kann das Fliegerass John Finch nicht widerstehen und schlägt zu. Gemeinsam mit seiner Weggefährtin Amber will er damit von einem Flughafen in der Wüste Libyens starten. Doch als Gaddafis Sohn mitsamt einem seiner Geheimdienstmänner als ungebetene Passagiere die Herrschaft über das Flugzeug nehmen wollen, beginnt für John Finch ein weiteres Abenteuer. Er gelangt in den Besitz eines brisanten Notizbuches, für das sich Geheimlogen, der Vatikan und der IS, aber auch der britische Geheimdienst interessiert. Denn es enthält geheime Botschaften zu den Prophezeiungen von Nostradamus und dem Schatz der Templer. John Finch entfacht damit ein Katz und Maus Spiel der jeweiligen Gegenspieler, dass ihn und seine Mitstreiter ein Abenteuer quer durch Europa erleben lässt. Gerd Schilddorfer begeistert den Leser mit diesem nächsten Band um den Weltenbummler und Fliegerass John Finch, einer Art Indiana Jones der Gegenwart. Die Geschichte bleibt dabei ständig auf einem hohen Spannungsniveau und man fiebert bei Finch und seinen Erlebnissen mit. Dabei wird die Story auf verschiedenen Zeitebenen und aus dem Blickwinkel verschiedener Akteure erzählt. Was anfangs noch Einzelstränge sind, verwebt sich aber bestens miteinander und wird zu einer schlüssigen Story. Mit 800 Seiten ist dieses Buch sicherlich keinerlei Leichtgewicht, aber man wird von Anfang bis Ende darin aufgesogen. Für mich ist auch dieses Abenteuer des John Finch ein absolut gelungener Band und ich freue mich schon auf weitere spannende Abenteuer aus der Feder von Gerd Schilddorfer.

  6. Cover des Buches Frauenpower auf Arabisch (ISBN: 9783218008792)
    Karim El-Gawhary

    Frauenpower auf Arabisch

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Karim El-Gawhary setzt mit seinem Buch „Frauenpower auf Arabisch“ den Frauen in der arabischen Welt ein Denkmal.
    Vieles, was uns selbstverständlich ist, ist in den meisten arabischen Ländern den Frauen verboten.
    Das betrifft so essentielle Grundrechte wie Schulbildung für Mädchen, freie Wahl des Ehemanns, eigene Berufsausbildung und Ausübung eines Berufes.

    Der Autor geht einfühlsam mit seinen Interviewpartnerinnen um. Er bemüht sich um größtmögliche Objektivität.

    Einige Gespräche hat er 2009 geführt, andere später. Soweit möglich hat er kurz vor Erscheinen des Buches (2013) Ergänzungen angeführt.

    Einige Stellen dieses Buches machen mich sehr betroffen. Besonders die sexuelle Gewalt, die Frauen in arabischen Ländern ausgesetzt sind, macht - auch angesichts der jüngsten Ereignisse in der Silvesternacht 2015/16 in einigen europäischen Städten -, wütend.

    Ob es wirklich in absehbarer Zeit gelingen wird, die extremen patriarchischen Zustände in diesen Ländern abzuschaffen? Momentan sieht es leider nicht danach aus.
    Doch wollen wir diesen Frauen Respekt zollen und die ermuntern, ihren Kampf gegen die Machthaber weiterzuführen

    Der Autor Karim El-Gawhary, Sohn einer Deutschen und eines Ägypters, ist Journalist beim Österreichischen Fernsehen (ORF). Seit 2004 leitet er das Büro des ORF in Kairo.




  7. Cover des Buches Die Codices (ISBN: 9783947357154)
    Wolfgang Eckstein

    Die Codices

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Brunhildi

    Meine Meinung:

    Das Cover gefällt mir sehr gut. Es zeigt einen DNA-Strang, der auch sehr gut zum Inhalt des Buches passt. In meinen Augen ist es rundum perfekt gelungen und ansprechend.


    Der Schreibstil von Wolfgang Eckstein hat mir von der ersten Seite an sehr gut gefallen. Er war reif, aber dennoch verständlich und flüssig zu lesen. Ich war direkt in der Geschichte angekommen und es haben sich immer wieder Bilder in meinem Kopf gebildet.


    In diesem Buch gibt es verschiedene Handlungsstränge, die nach einiger Zeit zusammenführen. Zu Beginn eines jeden Kapitels steht der Ort, an dem man sich gerade befindet. So hatte man zu jedem Zeitpunkt immer einen sehr guten Überblick.

    Auf die einzelnen Charaktere möchte ich nicht detailliert eingehen, da es wirklich recht viele sind. Es gibt ein paar Hauptcharaktere, aber auch etliche Nebencharaktere. Mir haben sie alle mit ihrer perfekten Ausarbeitung und Einzigartigkeit gefallen. In meinen Augen haben alle Charaktere authentisch und nachvollziehbar gehandelt. Sie sind meiner Meinung nach rundum perfekt gelungen und einige werde ich sicherlich auch ein wenig vermissen.


    Zum Inhalt direkt möchte ich gar nichts weiter schreiben, denn da sollte euch der Klappentext auf jeden Fall genügen. Von dem Rest müsst ihr euch selbst überraschen lassen ;-)

    Die Handlung fand ich sehr interessant. Auch wenn ich einige Stellen als ein wenig langatmig empfunden habe, gibt es hingegen auch viele spannende und actionreiche Szenen, die mich immer wieder zum Weiterlesen gezwungen haben. Wolfgang Eckstein hat aber auch noch mit anderen Emotionen gespielt. So konnte ich das Buch nicht nur wegen des hohen Spannungsfaktors nicht aus der Hand legen, sondern es lies mich auch schmunzeln. Teilweise hat es mich nachdenklich gestimmt und auch mit einer kleinen eingearbeiteten Lovestory hat Wolfgang Eckstein mich überrascht. Er hat wirklich alle Emotionen eingearbeitet, die sich das Leserherz wünscht. Ich bin von diesem Buch wirklich positiv überrascht und hoffe auf weitere Werke des Autors.


    Fazit:

    Wolfgang Eckstein hat mich mit "Die Codices" positiv überrascht. Die Charaktere sind ihm in meinen Augen perfekt gelungen und die Handlung deckt alle Emotionen ab, die man sich in einem Buch wünschen kann. Auch wenn ich es zwischendurch als ein wenig langatmig empfunden habe, überwiegen ganz klar die spannenden und interessanten Szenen.


    4/5 Punkte

    (Sehr gut!)


  8. Cover des Buches Feigen in Detroit (ISBN: 9783746628400)
    Alia Yunis

    Feigen in Detroit

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Scheherazade kommt jeden Abend nach L.A. um mit Fatima zu plaudern. 1001 Nacht soll ihr Leben noch dauern. Ihr schwuler Lieblingsenkel Amir kümmert sich um seine aus dem Libanon stammende Großmutter und muss doch immer wieder ihre Verkupplungsversuche und Lebensratschläge ausschlagen. Fatima hat zu ihrer großen Familie und den vielen Kindern und Enkeln einen regen Kontakt und liebt es einfach über das Wetter zu reden und Ratschläge für Beziehungen zu geben. Scheherazade entlockt der alten Dame aber auch ihre ganz persönlichen Gedanken und Geschichten. Ihre beiden Ehen spielen dabei eine große Rolle und die Liebe oder Abneigung gegen ihre Ehemänner. Immer ist das Essen in dieser Familie ein großes Thema und der Feigenbaum vor Amirs Haus. Die 1001 Nacht kommt auch immer näher und für Amir hat sie noch keine Frau gefunden und auch sonst noch nicht alles erledigt was sie machen wollte.
    Alia Yunis beschreibt eine wunderbare Familiengeschichte mit ganz vielen Verwandten und interessanten Schicksalen. Der Libanon, die USA, das Essen, die Tradition und vor allem die Liebe. Warm, witzig, traurig und voller Gespür für wunderbare Stimmungen.

  9. Cover des Buches Jeder Moment ist Ewigkeit (ISBN: 9783430202121)
    Lynsey Addario

    Jeder Moment ist Ewigkeit

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Cuchilla_Pitimini

    Die Geschichte der Fotografin klang interessant und ich war mir sicher, dass ich hier eine starke Persönlichkeit kennenlernen würde. Dass mich dieses Buch aber so beeindrucken würde, hatte ich nicht erwartet. Lynsey Addario schreibt, wie sie fotografiert: eindrucksvoll, mitreißend, berührend. Dieses Buch ist eines, das ich ohne Umschweife jedem empfehlen würde, weil ich glaube, dass es jeder gelesen haben sollte.

    "Bis zu dem Augenblick, in dem man verwundet, verschleppt oder erschossen wird, glaubt man, unbesiegbar zu sein." (S. 17)

    Lynsey Addario wurde 1973 in eine italienisch-stämmige Familie geboren und wuchs behütet in Conneticut auf. Mit 13 Jahren bekam sie ihre erste Kamera von ihrem Vater geschenkt. Doch zunächst plante sie gar nicht, die Fotografie zu ihrem Beruf zu machen. Sie studierte Internationale Beziehungen, bevor sie 1996 nach Argentinien ging und sich erstmals damit auseinandersetzte, mit ihren Bildern Geld zu verdienen. Ihr gelang ein Glückstreffer von Madonna, der es auf die Titelseite des Buenos Aires Herald schaffte – sie verkaufte das Bild für 10 Dollar. Sie begann, sich intensiver mit der Fotografie zu beschäftigen und beschloss, dieses Handwerk zu ihrem Beruf zu machen.

    Sie arbeitete in New York, Kuba und Indien. Bald schon legte Addario ihren Fokus auf die Berichterstattung über Frauen-, Kinder- und Menschenrechte. Sie reiste für verschiedene Zeitungen und Agenturen nach Afghanistan, Pakistan und Nepal, um das Leben der Zivilbevölkerung zu dokumentieren.

    Nach den Terroranschlägen vom 11.September 2001 veränderte sich auch Addarios Arbeit als Fotografin. Sie war mittlerweile unter anderem für die New York Times tätig und verlagerte ihren Lebensmittelpunkt nach Istanbul, um ihre Einsatzgebiete im Nahen Osten gut erreichen zu können. 2003 arbeitete sie erstmalig als embedded journalist, also als Journalistin bzw. Fotografin an der Seite einer kämpfenden Militäreinheit.

    "Die Amerikaner wollten die Demokratie in den Irak bringen, aber eine Form der Demokratie, die ihnen genehm war und ihnen erlaubte, die Medien zu zensieren." (S.150)

    Das beeindruckende an Lynsey Addarios Buch – und damit vermutlich auch an ihrer Person – ist, dass sie es schafft, die Menschlichkeit zu wahren. Sie begegnet allen Menschen auf Augenhöhe und unterstreicht damit die Rolle von Fotografen und Journalisten in Krisengebieten. Lynsey Addario hat nicht nur das US-Militär begleitet, sie war auch mit Peschmerga-Kämpfern unterwegs und fotografierte afghanische Taliban.

    Lynsey Addario gewährt einen Blick in ihre Gedanken und Meinungen, ja, aber vor allem legt sie den Blick auf die Menschen um sie herum: wie leben sie? Warum tun sie, was sie tun? Wie hat sich ihre Situation durch den Krieg verändert und was tut die Weltgesellschaft, um diesen Menschen zu helfen? Addario möchte mit ihren Bildern niemanden an den Pranger stellen, sie möchte einfach nur die Wahrheit zeigen und damit Aufmerksamkeit wecken.

    Das Buch beschreibt in chronologischer Reihenfolge ihres Lebens- und Berufsweg. Von ihren zaghaften Anfängen in Südamerika bis hin zur erschreckenden Entführung im lybischen Bürgerkrieg und darüber hinaus. Dabei gewinnt der Leser aufschlussreiche Einblicke in die Arbeit von Kriegsberichterstattern, aber auch in ihr Privatleben. Es ist unfassbar schwer, Beziehungen und Freundschaften aufrecht zu erhalten, wenn man immer reist, immer in den gefährlichsten Gebieten der Welt unterwegs ist. Man mutet seinen Freunden und seiner Familie viel zu und das weiß Lynsey Addario.

    "Dem Presseoffizier war es offensichtlich nicht recht, dass wir nach Korengal wollten, denn er versuchte uns mit dem Hinweis abzuschrecken, die Unterkünfte und Waschräume seien vollkommen ungeeignet für Frauen. Elizabeth antwortete, wie würden alles bewältigen, was man Männern zumutete." (S.221)

    Lynsey Addario ist eine unerschrockene, beeindruckende Frau, die sich in einer von Männern dominierten Berufswelt durchgesetzt hat und den Vorurteilen und Schikanen trotzt. Und sie weiß, dass sie privilegiert ist, diesen Beruf ausüben und durch die Welt reisen zu dürfen. Deswegen setzt sie sich für Frauen ein, denen es nicht so gut geht und dokumentiert ihr Schicksal im Nahen Osten und in Afrika.

    Für ihre Arbeit füre Lynsey Addario 2009 als Mitglied eines Teams mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet, im selben Jahr erhielt sie ein MacArthur Stipendium.

    "Ich habe mich entschlossen, in Frieden zu leben und Zeugin des Kriegs zu sein. Ich sehe das Schlimmste, was Menschen einander antun, aber ich vergesse ihre Schönheit nicht." (S.345)

    Lynsey Addario möchte die Menschen mit ihren Bildern zum Nachdenken bringen und sie dazu bewegen, ihren Geist zu öffnen, um über Kriegseinsätze nachzudenken. Dies gelingt ihr mit ihrer Autobiographie außerordentlich gut. Die Fotografin schildert so objektiv wie möglich und so persönlich wie nötig ihre Erlebnisse der letzten Jahre und schafft damit ein beeindruckendes Welt unserer modernen Welt. Ihre Bilder, aber auch ihre Texte, regen zum Nachdenken an und klären auf. Wenn es ein Buch gibt, das jeder lesen sollte – dann dieses.

  10. Cover des Buches Die Kairo-Affäre (ISBN: 9783453438149)
    Olen Steinhauer

    Die Kairo-Affäre

     (11)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth

    Später hasste sie sich dafür, dass sie den Killer angesehen hatte und nicht ihren Mann. Sie hätte Emmett ansehen, ihm einen letzten Augenblick des Mitleids, der Zärtlichkeit, der Liebe schenken müssen. Aber sie hatte es nicht getan, weil sie das nicht erwartet hatte. (Auszug Seite 37)


    Emmett und Sophie

    Der US-amerikanische Diplomat Emmett Kohl sitzt mit seiner Frau Sophie in einem Budapester Restaurant. Seit einigen Monaten ist er als stellvertretender Generalkonsul in Ungarn stationiert. Davor lebten sie jahrelang in Ägypten und fühlten sich da sehr wohl, bis auf die letzten Monate, in denen Emmett gereizt und nervös war. Er konfrontiert seine Frau mit dem Wissen um ihre Affäre mit einem befreundeten CIA-Mitarbeiter in Kairo. Noch bevor sie sich richtig aussprechen können, stürzt ein Fremder ins „Chez Daniel“ und erschießt Emmett kaltblütig vor den Augen seiner Frau. Die schockierte Sophie reist auf eigene Faust heimlich nach Kairo, da sie hier die Drahtzieher für den Mordauftrag an ihrem Mann vermutet. Sie nutzt auch ihre Verbindungen als Diplomatenfrau, als sie sich mit ihrem Ex-Liebhaber, dem CIA-Agenten Stan Bertolli trifft.

    Olen Steinhauer hat seinen Thriller „Die Kairo-Affäre“ mit den Ereignissen rund um den „Ägyptischen Frühling“ verknüpft. Anfang des Jahres 2011 rufen ägyptische Aktivisten zum Widerstand auf und der Tahrir-Platz wird zum Zentrum der Demonstrationen. Der langjährige Staatspräsident Mubarak tritt zurück, das Militär übernimmt die Macht und es kommt zu den ersten Unruhen in Libyen. Diese aufgeheizte Revolutionsatmosphäre mit Protesten und Aufständen erlebte das Diplomatenpaar Kohl in Kairo live mit.


    Der Plan Stumbler

    Die USA schauen mit Sorge auf diesen Prozess und lassen zum Wohle ihres Landes, beziehungsweise um amerikanische Wirtschaftsinteressen zu schützen, die CIA einen Plan namens „Stumbler“ entwickeln, der vorsieht, mithilfe libyscher Exilanten Diktator Gaddafi zu stürzen. In einem anderen Handlungsstrang geht es um dieses längst verworfene Vorhaben.

    In Washington hat der junge CIA-Analytiker Jibril Aziz vor einiger Zeit diesen Plan für einen politischen Umsturz in seinem ehemaligen Heimatland Libyen entwickelt. Obwohl längst zu den Akten gelegt, befürchtet Aziz, aufgrund verschiedener Hinweise, dass die Amerikaner Stumbler nun doch umsetzen und die Revolution für ihre Zwecke instrumentalisieren wollen. Noch kurz vor Emmett Kohls Exekution hatte Aziz Kontakt mit ihm aufgenommen, denn der Botschaftsangehörige zählte zu den erklärten Gegnern von Stumbler. Mit seinem Wunsch, die Hintergründe aufzuklären, löst der von Gewissensbissen gequälte Aziz eine Kettenreaktion aus, denn es bleibt nicht bei dem einen Todesfall. Auch ein weiteres Mitglied der Botschaft und der CIA-Mann Stan Bertolli werden ermordet und Azis verschwindet wenig später spurlos in der libyschen Wüste. Versucht der US-Geheimdienst fieberhaft und mit allen Mitteln eine aus der Kontrolle geratene Operation zu vertuschen und die Aufdeckung seiner Machenschaften zu verhindern?

    Immer wieder werden Episoden aus der Vergangenheit des Ehepaares Kohls eingestreut. Vor 20 Jahren führte die Hochzeitsreise der damals schon politisch Interessierten nach Osteuropa. Sehr ausführlich werden die zum Teil grausamen Erlebnisse während des Bürgerkrieges 1991 auf dem Balkan geschildert. Erst durch die vielen Rückblenden entwirren sich so langsam die Fäden der Erzählstränge, die der Autor geschickt miteinander verwoben hat.


    Durch Beschreibungen des exotischen Kairo und spannende Szenen in der libyschen Wüste schafft der amerikanische Autor eine stimmige Atmosphäre. Olen Steinhauer hat einen sehr anspruchsvollen aber auch verwirrenden Spionagethriller geschrieben mit einer sorgfältig aufgebauten Handlung. Die Spannung entsteht aufgrund ständig wechselnder Perspektiven, Zeiten und Orte, um dann, und das fand ich besonders raffiniert, das gleiche Geschehen noch mal leicht zeitversetzt aus der Perspektive einer anderen Figur zu schildern. Der Leser erhält dadurch neue Hintergrundinformationen und es ergibt sich wieder ein ganz anderes Bild. Hier muss man aber auch sehr konzentriert bei der Sache bleiben, sonst verliert man den Überblick.


    Das gleiche gilt für das hervorragend dargestellte Figurenensemble. Jeder der vielen Charaktere ist mit einem Geheimnis ausgestattet, lügt und betrügt und vertraut niemanden. Freunde können schnell zu erbitterten Feinden werden. Bis zum Schluss werden noch wichtige Figuren eingeführt oder können auch wieder geopfert werden, wie zum Beispiel der große schwarze Söldner John mit einem Hang zur Lyrik oder der ältere Omar Halawi, ein kluger Mann und Mitglied des ägyptischen Geheimdienstes, mit dem noch mal richtig Fahrt in die Geschichte kommt. Es bedarf volle Konzentration, um nicht den Überblick zu verlieren, wer hier mit wem oder gegen wen arbeitet. Das ist sicher auch die Absicht des Autors, denn sein umfangreiches Personal durchschaut die Intrigen schon lange nicht mehr.


    Steinhauers ambitionierter Thriller führt in die paranoide Welt der Spionage und es ist eine bittere Geschichte.

  11. Cover des Buches Die Welt aus den Fugen (ISBN: 9783548375274)
    Peter Scholl-Latour

    Die Welt aus den Fugen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Spätestens seit den auf die New Yorker Twin Towers am 11. September 2001 verübten Anschlägen und dem sich daran anschließenden von den USA angeführten internationalen Kampf gegen den Terror verbunden mit einem beispiellosen Generalverdacht gegen alle Muslime und den Islam insgesamt, scheint es, dass die Welt , wie wir sie bisher kannten, völlig aus den Fugen geraten ist. Doch nicht nur das: seit dem Kollaps der Lehman Bank im Jahr 2008 beherrscht eine Finanzkrise vor allem die europäische Politik, deren Krisenmanagement sie über Jahre zu keiner wirklich erkennbaren eigenständigen Außenpolitik mehr finden ließ. Überall auf der Welt scheinen Krisen und unstabile Verhältnisse zu herrschen. In Schwarzafrika, in Lateinamerika, in Arabien und im Nahen Osten – überall drohen unheilvolle Szenarien. Szenarien, die im Zeitalter der Globalisierung nicht auf die jeweilige Region beschränkt bleiben werden, sondern dramatische Folgen für alle haben werden. Schon in seinen letzten Büchern hat sich der mittlerweile 88-jährige Journalist Peter Scholl-Latour nicht nur als ein profunder Kenner und Analyst insbesondere der arabischen Welt erwiesen, sondern auch seine Einschätzungen zu Entwicklungen in anderen Teilen der Welt haben den Lesern seiner Bücher Vorgänge erklärt, die sie in der normalen Presse und erst recht in den TV-Nachrichten so nie finden würden. Auch sein neues Buch leistet dies in bemerkenswerter Weise. Bis auf wenige Ausnahme sind seine chronologisch geordneten Texte unter dem Titel „Notabene“ zwischen 2008 und 2012 als Kolumnen in der Schweizer Illustrierten erschienen. Eingeleitet hat er sein Buch mit einer etwa einhundert Seiten langen sehr informativen Einführung in die gegenwärtigen Situation einer „Welt aus den Fugen“, die er im Sommer 2012 in Ulan Bator geschrieben hat und in der nicht nur deswegen der asiatischen Region besonderen Raum gibt. Am Ende des lesenswerten Buches sind einige Interviews mit Peter Scholl-Latour abgedruckt, aus denen man etliches über seinen Lebenslauf und seine grundsätzliche politische Einstellung erfahren kann. Seine lange Erfahrung hat ihn gelehrt, skeptisch zu sein. So sagt er am Ende auf die Frage, ob er glaube, dass die Menschheit jemals von der Politik der Kriege wegkomme: „So wie es im Moment aussieht, leider nicht. Die deutsche Sicht der Dinge ist dadurch getrübt, dass das Land im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern der Welt sechzig Jahre Frieden hinter sich hat. Deshalb meint man hier, dass Frieden der normale Zustand der Menschheit sei. Aber ich glaube, dass der normale Zustand leider die kriegerische Auseinandersetzung ist.“ Ob das wirklich so bleiben muss?
  12. Cover des Buches Das Meer am Morgen (ISBN: 9783832162603)
    Margaret Mazzantini

    Das Meer am Morgen

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Im Roman wird von Farid und Vito erzählt, die über einen Fund am Strand miteinander verbunden werden. Bei Vito war es die Mutter, die als Mitglied der italienischen Minderheit in Libyen, als sie noch ein Kind war, bei der Machtübernahme Gaddafis Ende der 1960ger vertrieben wurde. Farid ist mit seiner Mutter auf der Flucht nach dem Sturz des Diktators und dem sich anschließenden Bürgerkrieg. Sie besteigen ein Boot, das sie mit vielen anderen verzweifelten Menschen, nach Italien tragen soll…

    Viel Inhalt für solch ein dünnes Buch, zumal auch die Familien der beiden über mehrere Generationen betrachtet werden (ansatzweise). Sonst bin ich meist für die Konzentration auf das Wesentliche, hier hätte ich mir aber ausnahmsweise etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht.

    Der Stil ist sehr gut zu lesen und das Buch ist einfach schön geschrieben. Es bildet harte Realität ab und fordert vom Leser eine gewisse Standfestigkeit.

    Fazit: Kein leichter Stoff, etwas zu kurz, jedoch sehr gut geschrieben.


  13. Cover des Buches Für Allah in den Tod (ISBN: 9783811825819)
    Ken Rogers

    Für Allah in den Tod

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Die flüsternde Mumie (ISBN: 9783440052075)
    Alfred Hitchcock

    Die flüsternde Mumie

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Annika_85

    Als Teenager habe ich mir die Bücher der drei ??? immer in der Schulbibliothek ausgeliehen. Und heute höre ich gerne immer noch die Hörbücher.

    Auch die Geschichte um die flüsternde Mumie war mir nicht unbekannt, aber manchmal packt es mich und dann hab ich da total Lust drauf.

    In der heutigen Zeit, in der drahtlose Kommunikation über tausende Kilometer möglich ist, jeder immer und überall erreichbar ist und ein Tablet für alles genutzt wird, ist es schon niedlich, wenn von Walkie-Talkies und einer Schreibmaschine die Rede ist 😄 Aber es hat auch was nostalgisches.

    Tja und warum flüstert die Mumie jetzt? Und was hat Hamid und seine libysche Familie damit zu tun? Tja, da müsst ihr ins Buch schauen.

  15. Cover des Buches A Mosque in Munich (ISBN: 9780547423173)
    Ian Johnson

    A Mosque in Munich

     (1)
    Aktuelle Rezension von: hproentgen
    Heute gibt es eine große Anzahl von Moscheen in Deutschland. Doch der Autor beschäftigt sich mit der Planung und dem Bau der ersten Moschee, die in den Fünfziger und Sechzigern Jahren in München geplant und Anfang der Siebziger gebaut wurde. Sie war ein Kind des kalten Krieges. Und Ian Johnson zeigt, wie der radikale Islam der Muslimbrüder gehätschelt und gepflegt wurde, weil er antikommunistisch war. Der Feind unseres Feindes ist unser Freund, sagten sich die Geheimdienste und wollten mit Islamisten den Kommunismus bekämpfen. Wie so vieles begann alles im zweiten Weltkrieg. Die Nazis stellten Hilfstruppen aus sowjetischen Kriegsgefangenen auf. Viele davon waren Muslime und davon versprach sich das Ostministerium viel. So kam ein gewisser Gerhard von Mende an die Macht und wie viele andere verlor er sie nicht mit dem Ende der Naziherrschaft. Viele der muslimischen Wehrmachtssoldaten waren in Westdeutschland geblieben und bildeten eine Gemeinschaft, die eine Moschee bauen wollte. Doch die Soldaten hatten zwei Nachteile: Sie hatten für die Nazis gekämpft und keine allzu engen Bindungen an den Islam. Ein Bier hin und wieder vertrug sich gut mit ihrem Glauben. So suchte der CIA und der deutsche Geheimdienst bessere mohammedanische Partner und fand sie. Die Moscheegemeinschaft wurde von Said Ramadan übernommen und gelenkt – dem damaligen Führer der Muslimbrüder. In der Sowjetunion gab es viele Mohammedaner, in den Fünfzigern gab sich der Staat liberaler und erlaubte Pilgerfahrten nach Mekka. Natürlich nur für die, die dem Regime nicht kritisch gegenüberstanden. Und das waren die, die keinen politischen Islam vertraten, die bereit waren, Religion als Privatsache zu sehen, der Partei nicht in die Quere kamen. Folglich förderte der Westen vor allem die Mohammedaner, die Vertreter des politischen Islam waren und Gegner der Kommunisten. Bald fanden diese auch Verbindungen zu fundamentalistischen Regierungen im nahen Osten und erhielten von dort Geldspenden. Die mohammedanische Gemeinde hatte damals bei weitem nicht die Mittel, um eine Moschee zu bauen. Saudi Arabien, Lybien, die Golfstaaten wurden Geldgeber und auch diese Staaten zählten nicht zu denen, für die Religion zur Privatsache gehört. Wer zahlt, schafft an. Türkische Gastarbeiter waren im Moscheebauverein nicht erwünscht, ihre Mitgliedschaft im Verein wurde abgelehnt. Als die Moschee eröffnet wurde, durften sie zwar das Gotteshaus benutzen, blieben aber weiterhin vom Moscheeverein ausgeschlossen. Zu liberal und obendrein wollten die arabischen Muslimbrüder mit Türken nichts zu tun haben. So wundert es nicht, dass aus dieser Moschee später auch zahlreiche Verbindungen zu Terroristen geknüpft wurden. Die Revolution frass ihre Kinder, der radikale Islam, unterstützt, um den Kommunismus zu stürzen, wandte sich gegen den Westen, der ihn hochgepäppelt hatte. Wer aber glaubt, dass die Moschee nun ins politische Abseits geriet, irrt. Denn auch die Bush-Administration entdeckte bald ihr Herz für fundamentalistische Mohammedaner. Jetzt nicht mehr als Verbündete gegen den Kommunismus, sondern als Schutzschild gegen die Terroristen. Viele Muslimbrüder standen auf dem Sprungbrett zu politischer Macht in ihren Heimatländern und damit schwand ihre Begeisterung für den Terrorismus. Auch die Saudis hatten von denen mittlerweile die Nase voll, schließlich waren sie selbst zu Zielen von Al Kaida und Bin Ladem geworden. Wieder verbündeten sich westliche Geheimdienste mit dem fundamentalistischen Islam. Und das Buch zeigt am Beispiel der Münchener Moschee, wie das funktioniert. Spenden aus radikalen islamischen Staaten ermöglichen den Bau von Moscheen, Moschevereine werden folglich mit deren Anhängern besetzt und die Vereine bilden kleine, abgeschlossene Zirkel, die den „normalen“ Gläubigern verschlossen bleiben. Kein Wunder, dass radikale Mohammedaner immer wieder fordern, dass nur die Moscheevereine als Gesprächspartner des Staates mit Mohammedanern anerkannt werden sollen. Ian Johnsons Buch ist eine detaillierte Studie, die anhand der Münchener Moschee nachweist, wie der politische Islam bewusst in die westliche Welt eingeschleust wurde. Manchmal klingt es fast zu detailverliebt, aber der Autor kann auch aus Nebensträngen immer noch interessante Geschichten hervorholen. Er ist Journalist und hat den renommierten Pulitzerpreis gewonnen. Ihm ist mit dem Buch eine faszinierende, verstörende Studie gelungen, über Geheimdienste, Islamisten und Ölgeld aus Saudi-Arabien und den Golfstaaten. Der Leser begreift, wieso eine Richtung des Islams derart die Überhand gewinnen konnte und mit welchen Mitteln das erreicht wurde. Natürlich kann nicht alles am Beispiel der Münchener Moschee gezeigt werden. Die Ursprünge der Muslimbrüderschaft, die sich nach dem Vorbild des Klerikalfaschismus in Europa organisierte, Mussolini, Franco und die zahlreichen anderen katholischen faschistischen Systeme als Vorbild wählte, all das streift das Buch nur. Dennoch ist es für jeden lesenswert, der mehr Hintergrund über die ganze Islamdebatte haben möchte. Und ich hoffe, dass sich bald ein deutscher Verlag findet, der das Buch auf Deutsch herausbringt. Leseprobe: http://www.amazon.com/gp/reader/0151014183/ref=sibdppt#reader-link Homepage des Autors: http://www.ian-johnson.com/ A Mosque in Munich, Nazis, the CIA, and the Muslim Brotherhood in the West, Ian Johnson, Melia Publishing Services, Mai 2010 ISBN-13: 978-0151014187, gebunden, 336 Seiten, ca. Euro 18,95
  16. Cover des Buches Wofür Deutschland Krieg führen darf. Und muss.: Eine Streitschrift (ISBN: B005WML2B2)
  17. Cover des Buches Im Land der Männer (ISBN: 9783641227340)
    Hisham Matar

    Im Land der Männer

     (18)
    Aktuelle Rezension von: StefanieFreigericht

    „Nationalismus ist ein dünnes Gewand, weshalb vielleicht auch so viele glauben, man müsse ihn besonders schützen.“ S. 239

    Libyen? Gaddafi, Lockerbie, die Diskothek La Belle, bulgarische Krankenschwestern. Gaddafis Ende, der Bürgerkrieg. Dann eine Empfehlung für dieses Buch.

    1997 Sommer in der Hauptstadt Tripolis, Ich-Erzähler Suleiman ist neun und berichtet rückblickend. Oft ist er allein mit seiner Mama, die ihn 15jährig bekam, Vater „Baba“ ist dann auf Auslandsreise. Die Mutter fährt in dem islamisch geprägten Land Auto, es gibt Fernseher, moderne Musik, die Familie lebt in einer mit westlichem Luxus ausgestatteten Wohnung, der Vater ist Geschäftsmann. Dann sieht Suleiman beim Einkauf am Märtyrerplatz seinen Vater, der doch im Ausland sein soll. Der Nachbar wird abgeholt vom Revolutionskomitee. Suleiman reagiert verängstigt.

    Der Blick eines Erwachsenen wertet fast zwingend, somit ist die Sicht des Kindes als Ich-Erzähler eine geniale Idee. Der Autor, Sohn libyschstämmiger Eltern, der seine Kindheit in Libyen verbracht hat, muss bestimmte Zusammenhänge nicht nennen, sie erschließen sich subtil aus der kindlichen Wahrnehmung: So erkrankt, wenn der Vater auf Geschäftsreise ist, die Mutter und benötigt Medizin. „Die Medizin veränderte ihre Augen und ließ sie das Gleichgewicht verlieren.“ S. 19 Die Medizin wird unter der Theke in der Bäckerei verkauft, wenn es dort längst kein frisches Brot mehr gibt.

    Neben dem Libyen Gaddafis beschreibt der Autor über die Situation der Frauen. So erzählt die Mutter von dem weißen Taschentuch auf dem Bett, auf dem die damals 14jährige die Ehe vollziehen musste mit dem von der Familie ausgesuchten Mann, den sie vorher noch nie gesehen hatte. „Es war die Pflicht eines jeden Mannes zu beweisen, dass seine Frau noch Jungfrau war.“ S. 18. Die Großmutter hält später glücklich das Taschentuch mit dem Blut darauf.

    „Im Land der Männer“ bietet nicht nur Gesellschaftskritik, sondern auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden, über Trauer, Verlust, Liebe, Angst, Verrat und mehr, transportiert in schönen, poetischen Worten. „Mamas Gesicht veränderte sich. Kurz bevor man weint, versucht sich das Gesicht wegzufalten, sich vor der Welt zu verstecken.“ S. 142 Die Hitze, typisch für die subtropische Küstenregion Libyens, spürt man geradezu selbst. Ja, ich habe wieder einmal vorab kurz durch den Wikipedia-Text zu Libyen gescrollt, was für die allgemeine Einordnung wirklich nicht schadet, besonders der Abschnitt zur Geschichte https://de.wikipedia.org/wiki/Libyen

    Ich habe das Buch gerne gelesen, die Sprache genossen und das Eintauchen in die Kultur samt genanntem Kunstgriff. Die Schwäche von letzterem: er erklärt nicht. Der über Libyen hinaus durchaus verbreitete Brauch mit dem Taschentuch, dass über Ehen die Familien entscheiden. Hingegen war, ungeachtet sonstiger Auswüchse, Gaddafis Libyen ein Land mit durchaus untypischer Koedukation, einem Wehrdienst für Frauen, einem hohen Sozialstandard für alle – solange man nicht vom Geheimdienst Mokhabarat „hinter die Sonne geschickt“ wurde oder Konventionen die Freiheit beschränkten. Auch die Beschneidung, die weiße Kleidung, das Küssen der Hand, die Ansprache der Mutter als „Umm Name-des-ältesten- Sohns“, des Vaters als „Bu Name-des-ältesten-Sohns“ könnten verwirren. Jetzt sind Literatur und Lexika verschiedene Genres, aber einige extra Anmerkungen kämen nicht falsch, zu fern dürfte die Kultur den meisten sein.

     

    Passendes Folgebuch:

    Mir drängte sich "Drachenläufer" auf von Khaled Hosseini; wenn auch in Afghanistan handelnd, dann doch ebenso beginnend mit der Sicht des kindlichen Jungen, mit der Fluchterfahrung, mit Freundschaft und Verrat. Zur Rolle der Frauen eher in Bezug auf die Ehefrau des dann erwachsenen Protagonisten.

  18. Cover des Buches Lucans "Bellum Civile": Zwischen epischer Tradition und ästhetischer Innovation (Beitrage Zur Altertumskunde) (ISBN: 9783110229486)

    Lucans "Bellum Civile": Zwischen epischer Tradition und ästhetischer Innovation (Beitrage Zur Altertumskunde)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Sind es nun abgehackte Glieder, die sich weiterbewegen, oder ist es eine Frauenfigur (Julia), die Emotionalität und Tradition in den "Bügerkrieg" bringt: die verschiedensten Aspekte müssen wir uns klarmachen, wenn wir Lucan lesen wollen.


    11 Autoren versuchen mit 11 Kurzkapiteln in dieser Aufsatzsammlung "Lucan's >Bellum Civile<. Between Epic Tradition and Aesthetic Innovation" (2010), der von Nicola Hömke und Christiane Reitz herausgegeben wurde, unseren Blick auf das Epos von Lucan zu schärfen. Dies soll geschehen, indem sie aufzeigen, wie und wo sich Lucan zwischen literarischen Gattungstraditionen und ästhetischer Neuheit bewegt. Soviel verrät euch wohl auch bereits der Titel. ;D


    Der uns bereits bekannte Frederick Ahl (ich müsste hier bereits über seine ältere und umfassende Einführung zu Lucan geschrieben haben) schreibt hier ("Quintilian and Lucan"; S. 1-15) beispielsweise über Lucans Erwähnung bei Quintilian. Dieser hat nämlich die Poesie des Lucan mit der des Kaisers Commodus verglichen. Aus der Bearbeitung dieses Themas zieht Ahl dann Schlüsse auf die kaiserkritische Konnotation des "Bürgerkriegs".

    Eine weitere bekannte Persönlichkeit, die hier wiederholt zu Wort kommt, ist Claudia Wiener, die bereits in ihrem Buch "Stoische Doktrin in römischer Belletristik" über den Stoizismus bei Lucan schrieb (ich denke, über dieses Buch müsste ich hier ebenfalls einen Kommentar geschrieben haben). In ihrem lockeren und humorvollen Aufsatz "Stoische Erneuerung der epischen Tradition - Der Bürgerkrieg als Schicksal und die Entscheidungsfreiheit zum Verbrechen" (S. 155-173) argumentiert sie selbstbezeichnend als "mutig[er] und langweiliger Philologe" (S. 155) für eine stoische Lesart Lucans.

    Eine Person, die auf interressante Art die Balance zwischen Tradition und Innovation herrstellt, sei Pompeius' verstorbene Frau Julia (Lisa Sannicandro: "Ut generos soceris mediae iunxere Sabinae: Die Gestelt Julias in der Pharsalia Lukans", S. 39-52). Denn Julia, die zugleich auch die Tochter Caesars war, werde von Lucan mit den Sabinerinnen verglichen, die in alter Vorzeit schon einmal einen Bürgerkrieg in Rom verhindert haben sollen. Andererseits bringe sie durch ihre Eifersucht und Vorausdeutung auf schlimme künftige Ereignisse elegische Elemente in das Epos.

    Scaeva hingegen, der General Caesars, ist geprägt von einem wertenden Paradoxon. Diesem hat sich Nicola Hömke, eine der Herausgeberinnen, in einem Aufsatz gewidmet ("Bit by Bit Towards Death - Lucan's Scaeva and the Aesthetisization of Dying", S. 91-104) und zeigt an diesem auf, wie Lucan das tugendhafte Verhalten (= "virtus") mit dem rechtmäßigen Handeln (= "ius") in Gegensatz setzt. Denn zweifelsfrei verhalte sich Scaeva in der Schlacht tugendhaft, doch könne es schon allein durch die Tatsache, dass er in einem Bürgerkrieg kämpfe, nicht rechtens sein.

    In einer Mittlerstellung sieht der Autor Alessandro Rolim de Moura die Reden in Lucans Werk, die einerseits in einem Dialog miteinanderstehen können, obwohl die Redenhalter überhaupt nicht in Kontakt stehen, und die andererseits eine Reaktion des Erzählers hervorrufen können ("Lucan 7: Speeches at War", S. 71-90).



    Zuletzt will ich euch noch abschließend vom letzten und (auch methodisch) interessantesten Aufsatz berichten ("... und es bewegt sich doch! Der Automatismus des abgehackten Gliedes", S. 175-190). Hier stellt Martin Dinter die exzessive Darstellung von Zerhackungen bei Lucan in einen gattungshistorischen und inhaltlichen Bedeutungskontext. In einer längeren Reihe von Autoren, bei denen das Abhacken bestimmter Körperteile eine Rolle spielte, zeigt Dinter diese Erscheinungsform auf und will sie als Motiv verstanden wissen, was er mMn auch erreicht. Denn während das Abhacken von Gliedern bereits in den homerischen Epen vorkam und den Ruhm der Abhacker erhöhte und bei Ovids Philomela-Mythos eine breite Bedeutungsvielfalt erlangte, wird das Abhacken bei Lucan so symbolisch, dass nicht mehr ganz klar ist, wozu eigentlich. Oftmals wird für eine Übertreibung im Sinne eines Raradoxons plädiert, um Lucan das Paradoxe am Bürgerkrieg hervorheben zu lassen, wobei Dinter hier noch die alternative Lesung als kriegsverweigernde Dekonstruktion von Heldentum in den Raum stellt.







    Besonders interessant sind alle diese Aufsätze nicht unbedingt (außer evtl. die von Dinter und Sannicandro). In der Rückschau habe ich das Gefühl, dass man bei Lucan schon sehr genau hinschauen muss, um interessante Aspekte zu finden. Vllt. habt ihr in meinen Kommentar zu Lucans "Bürgerkrieg" selbst reingelesen, dann wird euch aufgefallen sein, dass ich auch so schon nicht unbedingt sein größter Fan bin. Diese Aufsätze zeigen eine hochspezialisierte Forschung zu diesem römischen Autor, die sich (mMn !) unfassbar weit von einer allg. Lesbarkeit entfernt hat. Denn auch bzgl. des literarischen Anspruchs sticht keiner der Aufsätze wirklich heraus. Doch was ich auf keinen Fall verleugnen will, ist umfassende die Interpretationsarbeit, die detaillierte Werkkenntnis und die intertextuelle Quellenarbeit (zzgl. zB noch Quintilian, Vergil, Ovid, etc.) der Autoren.






    Im Kontrast dazu habe ich noch das Buch "Ideology in Cold Blood" von Shadi Bartsch im Hinterkopf, in dem die Autorin das Problem, wie ich denke, so löste, dass eine interessante Lesart mit literarischem Anspruch und einigen modernen Zeitbezügen verband.
  19. Cover des Buches Der Stand der Sonne (ISBN: 9783423243988)
  20. Cover des Buches Der Araber von morgen, Band 1 (ISBN: 9783328601623)
    Riad Sattouf

    Der Araber von morgen, Band 1

     (17)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚‘Der Araber von morgen’ hat das fast Unmögliche vollbracht: in der stark polarisierenden Debatte wird das Buch von allen Seiten als Meisterwerk gefeiert.‘ (Klappentext; Zitat von Adam Shatz, The New Yorker)

    Riad Sattouf erzählt im ersten Band von ‚Der Araber von morgen‘ von seinen Eltern und seiner Kindheit in Frankreich, Libyen und Syrien.

    Er berichtet von dem Gefühl, fremd und anders zu sein, von den Diktaturen Muammar al-Gaddafis und Hafiz al-Assads, von Korruption, Propaganda, Hinrichtungen, Zensur, Mangelwirtschaft, Gewalt, aber auch von Familienzusammenhalt und Unterstützung.

    Die Graphic Novel ist wunderbar gestaltet, die Zeichnungen sind eindrücklich, und die Charakterisierung der Figuren wurde überzeugend umgesetzt.

    Dabei empfand ich viele der Figuren eher unsympathisch, und ich finde, so richtig gut kommt keiner weg. Das hat mich aber nicht gestört, sondern eher neugierig auf den weiteren Verlauf der Graphic Novel und der gesamten Reihe gemacht.

    Dem Autor gelingt es ausgezeichnet, die bedrückende Atmosphäre in al-Gaddafis Libyen und al-Assads Syrien wiederzugeben, so dass der Leser tiefe Einblicke in das Leben in Libyen und Syrien der 1970er und 1980er Jahre erhält.

    Wer sich noch gar nicht mit der Thematik auseinandergesetzt hat, findet hier einen gelungenen Einstieg. Aber auch alle, die sich schon näher mit Libyen und Syrien beschäftigt haben, erhalten hier einen spannenden Einblick in die arabische Welt der 1970er und 1980er.

    Ich freue mich auf den zweiten Band der Reihe.

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