Bücher mit dem Tag "männlichkeit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "männlichkeit" gekennzeichnet haben.

63 Bücher

  1. Cover des Buches Stiller (ISBN: 9783518462348)
    Max Frisch

    Stiller

     (363)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    "Jeder Zeitungsleser scheint hier zu wissen, wer Stiller ist." (S10) Als Mr. White mit dem amerikanischen Pass 1952 in die Schweiz reist, wird er als verschollener Anatol Ludwig Stiller erkannt und festgenommen. Außer seinem Gefängniswärter Knobel will ihm keiner glauben, dass er nicht der Verschollene ist. Schließlich wird er von seiner Ehefrau Julika, die extra aus Paris angereist kam, seinen Freunden und auch seinem Bruder Wilfried wieder erkannt. Sein Verteidiger und auch der Staatsanwalt Rolf geben sich größte Mühe, seine Identität zu beweisen und untermauern die Beweislast in einem kammerspielartigen Show-down in Stillers Atelier in Zürich. 

    Mal ein Abenteuerroman, mal eine Entwicklungsgeschichte, mal die Geschichte einer Ehe und ihrer Facetten und doch immer wieder eine so zerrissene und oft hektische Pose, die uns Leser nur eine misstrauische Haltung aus der Distanz erlaubt. Nähe entwickelt sich nur dort, wo er aus den Erzählungen seiner Mitmenschen schreibt. Die Geschichte Stillers endet so ausweglos wie sie begonnen hat und dazu noch überaus traurig.

  2. Cover des Buches Hartmut und ich (ISBN: 9783596511600)
    Oliver Uschmann

    Hartmut und ich

     (269)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich habe die Reihenfolge nicht eingehalten, wahrscheinlich geht das als „hartmutesk“ durch.

    Habe nun also etwas nachzüglerisch das 1. Buch der Hartmut-Serie von Uschmann gelesen.

    Hartmut und der Ich-Erzähler ziehen in eine gemeinsame Wohnung in einem schiefstehenden und wahrscheinlich ziemlich baufälligen Haus mit illustren Nachbarn ein. Als erstes finden sie eine alte Fliegerbombe im Keller, die entschärft werden muss. Nach diesem Schreck richten sie sich im Haus und in ihrem Leben ein. Während der Ich-Erzähler arbeiten geht, studiert Hartmut Philosophie, was nicht ohne Auswirkungen auf die Unterhaltungen zwischen beiden bleibt. Hartmut ist auch regelmäßig auf Freiersfüße, worüber der Ich-Erzähler nur staunen und sich fragen kann, wie er das macht. Doch wenn er krank wird, benötigt Hartmut quasi Rund-um-die-Uhr-Pflege. Natürlich hat er seltsame Freunde, die in regelmäßigen Abständen in die Wohnung einfallen. Doch z.T. werden sie auch genutzt, um ‚ironisch gebrochene’ Mitstudenten von Hartmut zu schockieren. Um an Geld für den Lebensunterhalt zu kommen, startet Hartmut eine Online-Lebensberatung und hat noch andere verrückte Ideen zum Money-Maker......

    Das Buch ist eine Ansammlung von skurrilen WG-Geschichten. Die beiden Hauptakteur sind so liebenswert verschroben, dass man sich einfach ins Herz schließen muss.

    Fazit: Natürlich kann man über Uschmanns Schreibstil strittiger Meinung sein. Mir persönlich haben z.B. „Murp!“ und „ Wandelgermanen“ besser gefallen. Sie sind noch eine Spur bissiger. Aber auch das vorliegende Werk bereitete mir Lesevergnügen und einige nachdenkliche Kopfschüttler, ob es so was auch im wahren Leben geben könnte?

  3. Cover des Buches Dolores (ISBN: 9783453441835)
    Stephen King

    Dolores

     (655)
    Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff

    🧺

    »𝘚𝘦𝘤𝘩𝘴 𝘒𝘭𝘢𝘮𝘮𝘦𝘳𝘯, 𝘋𝘰𝘭𝘰𝘳𝘦𝘴! 𝘏𝘢𝘣𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘦 𝘨𝘦𝘩𝘰̈𝘳𝘵?

    𝘚𝘦𝘤𝘩𝘴, 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘷𝘪𝘦𝘳!

    𝘐𝘤𝘩 𝘻𝘢̈𝘩𝘭𝘦 𝘴𝘪𝘦, 𝘶𝘯𝘥 𝘮𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘈𝘶𝘨𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘴𝘰 𝘨𝘶𝘵, 𝘸𝘪𝘦 𝘴𝘪𝘦 𝘧𝘳𝘶̈𝘩𝘦𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯!«


    Die Haushälterin Dolores soll ihre Arbeitgeberin, der sie dreißig Jahre lang gedient hat, umgebracht haben. Beim Polizeiverhör legt sie schonungslos ihre Lebensbeichte ab - und offenbart Ihr düsteres Geheimnis.


    💭

    Totale Sonnenfinsternis über Maine und damit eine direkte Verknüpfung zu „Das Spiel“.


    Ein King, vor dem ich ehrlich gesagt zuerst etwas Angst hatte. 

    Ein Buch in Monologform, ohne Kapitel, und das ganze knapp 400 Seiten lang.

    Aber wir reden hier von King. 


    Ich mochte die Einteilung vom Hier und jetzt, in dem Dolores im Verhör sitzt, nach Wasser bittet oder kurz unterbrochen wird und auch mal beleidigt; und dem Vergangenen, in dem sie schildert, wie sie Vera kennenlernte und was sich danach ereignete. 


    Wie so oft ereignet sich der Horror in alltäglichen Situationen. Häusliche Gewalt, psychische Belastung, und Dolores, die nur einen Ausweg aus dem ganzen sieht. 


    Dolores erzählt gern, und so gibt es hier wieder wenige Stellen, die ausschweifend erzählt sind. 

    Dennoch eine gute Unterhaltung für Zwischendurch.


    ⭐️⭐️⭐️⭐️

  4. Cover des Buches Harte Zeiten für echte Kerle (ISBN: 9783499291647)
    Safia Monney

    Harte Zeiten für echte Kerle

     (17)
    Aktuelle Rezension von: TeleTabi1
    Clemens arbeitet als Reporter bei einem Männermagazin und schreibt dort über Abenteuer, Action und Sport. Als er von einer seiner Reportagereisen zurückkehrt, begegnet er Wayra, die ihn sofort in ihren Bann zieht. Zumindest bis sich herausstellt, dass ausgerechnet diese faszinierende Frau seine neue Chefin sein soll und diese beginnt, den kompletten Aufbau des Magazins umzukrempeln. Clemens soll plötzlich über Beauty und Wellness berichten und stößt damit an die Grenzen seiner selbst definierten Männlichkeit...

    „Harte Zeiten für echte Kerle“ ist ein humorvoller Roman, der sich augenzwinkernd mit echten Männern in der vermeintlichen Krise befasst, die durch neue vielfältige Anforderungen und emanzipatorische Neuerungen der Gesellschaft hervorgerufen wurde. Bartpflege, Beautyprodukte und Treatments für den modernen Mann sind nur einige Beispiele, mit denen Clemens sich konfrontiert sieht und die er auf seine ganz eigene, aber immer höchst amüsante Art und Weise angeht. Verbunden mit einer Liebesgeschichte entsteht so eine großartige und unterhaltsame Lektüre, die von der ersten bis zur letzten Seite Spaß macht. Trotz Machoallüren ist Clemens ein sympathischer Hauptprotagonist, den ich gerne auf seinem Weg begleitet habe.
    Auch der lustig-leichte Schreibstil der Autorin Safia Monney hat seinen Teil zu einer sehr angenehmen Lektüre beigetragen – nicht zuletzt auch durch die beschriebene männliche Sicht der Dinge, die auch mal mit recht deftigen Ausdrücken garniert und durch Ironie gekonnt überspitzt dargestellt wurde. Alles in allem hatte ich ein großartiges Lesevergnügen mit „Harte Zeiten für echte Kerle“ und das Buch eignet sich meiner Meinung nach für Männer und Frauen gleichermaßen.
  5. Cover des Buches Herr der Lage ... show me, honey! (ISBN: 9783944490663)
    Luca Winter

    Herr der Lage ... show me, honey!

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Mira_Tal
    Autorin: Luca Winter

    Titel: Herr der Lage … show me, honey!

    Gattung: Roman (mit Erotikelementen)

    Erscheinungsjahr und Verlag: 2016 bei Cupido Books, Köln

    Die Hauptakteure: Daniel, Kristian, „Elena“, Maren, um nur einige zu nennen

     Übersicht der Handlung: „Er, Anfang 40, groß, schlank, erfahren, nimmt dich bei der Reise fest an die Hand und zeigt dir den Weg nach oben..."

    Als Daniel diese Anzeige im Berliner Tagesspiegel aufgibt, ist er sich sicher, damit seine Wettschulden bei seinem Kollegen Kristian beglichen zu haben. Wird sich schon niemand drauf melden und er kann sich entspannt zurück lehnen. Doch Berlin antwortet. Reichlich. Und Daniel kommt unter Zugzwang. Was spricht schon dagegen, sich mal an einer erotischen Inszenierung zu beteiligen oder eine schüchterne Frau aus der Reserve zu locken? Alles nur ein Spiel, beruhigt sich Daniel selbst. Bis ihm die Karten aus der Hand gleiten und er verzweifelt nach dem As im Ärmel sucht. Aber dazu müsste man erstmal ein Hemd anhaben...

    Luca Winters Roman ist eine moderne Berlinerzählung, unverstellt und direkt, arrogant und vibrierend, lustvoll und wehleidig. Es geht um Sex, es geht um Berlin und es geht um die Frage, ob man wirklich alles setzen muss, wenn einem das Leben gute Karten gibt.

    (eBook erschienen bei Ullstein forever unter dem Titel „Show me, honey“)

    Thema: Ein Mann Anfang 40, der mehr oder weniger unfreiwillig in pikante Situationen gerät, wird mit Illusionen über das (Kräfte)Verhältnis Mann / Frau und deren Zerstörung konfrontiert. Aber ist es wirklich schlimm, doch nicht der Super-Typ zu sein, für den man sich immer gehalten hat?

    Rezension:

    Ganz kurz zum Cover: Ich finde das moderne Design sehr ansprechend, im Buchladen hätte ich aus Neugierde danach gegriffen. Endlich mal keine nackten Körper in Pose. Pro Kapitel gibt es auch tolle Hingucker in ähnlicher Form wie auf dem Cover.

    Zum Inhalt: Zunächst ein Zitat, weil es einfach so viele tolle Stellen gibt, die man irgendwo locker in ein Gespräch einwerfen möchte: »In festen Beziehungen kann ich durchaus sehr treu sein«, wich ich aus.

    Ein nicht mehr ganz so junger Daniel, eine Wette, ein Wagnis. Er scheint alle Karten in der Hand zu haben und verfängt sich doch in Gefühlen, die er unter Kontrolle zu haben glaubte. Dann wäre da noch die Realität – wird es nicht mal Zeit für Entspannung an der Front Mann vs Frau, und ein bisschen Anstrengung auf anderen Gebieten?

    Stil und Stilmittel / Sprache:

    Wow, man ist gleich mitten drin und verfolgt von Seite eins an Fingernägel kauend, wie Daniel sich immer tiefer in seine eigene Misere versenkt – das darf man ruhig zweideutig verstehen.

    Frech, direkt und bildhaft lässt uns Luca Winter Daniels Sicht auf die Welt und insbesondere auf die Frauen erleben. Schön zu lesen, wie der Mann seine weiche Seite zu entdecken und mögen beginnt und überraschend (warum eigentlich überraschend?), dass ausgerechnet eine der weiblichen Figuren das genaue Gegenteil heraushängen lässt – symbolisch gesehen.

    Die Handlung spielt vorwiegend an verschiedenen Orten in Berlin, aber nicht nur. Die Szenerie baut sich mit jedem geschriebenen Satz um den Leser auf, und plötzlich sitzen wir am Nebentisch und bekommen das pikante Gespräch zwischen Daniel und Susa hautnah mit, oder betreten das Hotelzimmer, in dem Elena nackt und mit verbundenen Augen wartet. Voyeuristisch und mit viel Humor geraten wir mit dem Hauptprotagonisten in immer waghalsigere Situationen, bis der die Reißleine zieht und die Richtung selbstbestimmt – oder es zumindest versucht. Das Leben in Berlin wird wunderbar in diesem Roman skizziert, ohne, dass man im Berlinerischen untergeht. Es bleibt leicht und immer einen Hauch ironisch.

    Schlüssigkeit der Handlung:

    Tolle Wendungen, unter der die Logik nie leidet und Überraschungen nicht ausbleiben. Es gibt viel zum Lachen, Nachdenken, ärgern und Kopfschütteln. Und am Ende spürt man eine tiefe Zufriedenheit, dafür sorgt Luca Winter sehr gut – toll die Idee der Protagonistin Bina am Ende, da möchte man gleich einen zweite Teil einfordern, wobei Daniel natürlich wieder in gewisse Situationen schlittern darf!

    Verständlichkeit der Sprache und der Handlung:

    Ich habe mich mit Daniel schnell verbunden gefühlt, auch wenn ich als Frau zunächst den Kopf über sein Selbstbild schütteln musste (Ach, so ticken manche Männer also!). Wir nehmen direkt Teil an seinen Gefühlen. Manchmal will man ihm die Meinung geigen, dann wieder umarmen und trösten, und in manchen Situationen habe ich tiefe Anerkennung für seinen leichtsinnig-kreativen Einfallsreichtum empfunden. Ein süßer Typ, dieser Daniel, mit Fehlern und liebenswerten Eigenschaften, die an den entscheidenden Stellen sehr schlüssig und wohltuend herüberkommen.

    Der Gesamteindruck:

    Ein toller Roman, mit perfekt abgestimmter Erotik, den ich gerne wieder lesen werde. Die Mischung stimmt einfach, Schreib- und Sprachstil sind locker und die Handlung spannend!

    Fazit:

    Eine absolute Kaufempfehlung. Für Mann und Frau geeignet, aufgrund der erotischen Passagen in dem Roman für alle ab 18 Jahre. Wer sich als Frau gerne mal über einen Kerl ärgern und sich von ihm überraschen lassen möchte, ist hier gut aufgehoben, denn das Buch spielt mit den gesellschaftlichen Klischees und stellt sie auf humor- aber auch gefühlvolle Weise in Frage. Aber auch Männer werden mit „Herr der Lage … show me, honey!“ auf ihre Kosten kommen, denn die weiblichen Protagonisten sind auch nicht ohne.

  6. Cover des Buches Portnoys Beschwerden (ISBN: 9783446249820)
    Philip Roth

    Portnoys Beschwerden

     (65)
    Aktuelle Rezension von: LarissaMaria

    Ich wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.

    Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
    Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.

    Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
    Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.

    Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.

    Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.

    Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.

    Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann...  aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.

    Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.

    Also der Gesamteindruck war nicht schlecht.

  7. Cover des Buches So it goes (ISBN: 9783548611945)
    Michael Tucker

    So it goes

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Schildi_88



    Ein Buch was mich gepackt hat. Es handelt von 2 Schauspieler die sich mit Anfang 20 getroffen und lieben gelernt haben. Herbie Aaron, ein ehemaliger Schauspieler den keiner auf der Straße erkennt, wollte mit keiner anderen Frau zusammen sein, ohne seine Anni. Die Beiden waren ein Herz und eine Seele und kannten sich in und auswendig. Sie hatten auch keine Problem, sich gemeinsam eine Liebhaberin zunehmen. Doch Blatt wendete sich, als Anni an Brustkrebs erkrankte. In der Zeit lernt Herbie in einer Bar die bezaubernde Olive kennen. Anni wollte unbedingt die Frau kennenlernen, die ihrem Mann anscheint den Kopf verdreht hat. Olive und Anni freunden sich an und schnell wird klar, das Anni für ihren Mann eine neue Frau sucht. Als Anni stirbt, fällt Herbie in ein Loch und kann sich noch nicht seinen Gefühlen zu Olive hingeben. Im Laufe des Buches entwickelt sich immer wieder ein hin und her zwischen den Beiden. Insgesamt beschreibt Michael Tucker mehrere schwierige Beziehungsgeschichten. Denn auch bei der Tochter Candy läuft nicht alles rund und sie zweifelt einmal zu viel. Das Buch ist packend geschrieben, mit vielen Eindrücken in Bezug auf Abschließen und Neuanfang. Aber das ganze unter den Gesichtspunkt, dass man keinen Menschen vergessen kann, den nahe stehende Menschen prägen uns Leben auch noch nach ihrem Tod. Interessant fand ich auch die Gefühlswelt von Olive, die nun als Schauspielerin anfängt. Der Leser bekommt einen sehr guten Einblick hinter die Kulissen. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen. 

  8. Cover des Buches Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (ISBN: 9783150143858)
    Fjodor M. Dostojewski

    Aufzeichnungen aus dem Kellerloch

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Dostojewskij hat mit den „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ ein Meisterwerk der literarischen psychologischen Studien geschaffen. Und das sicher nicht nur, weil Nietzsche sie als eben diese würdigte. Dostojewskij hat einen Protagonisten entworfen, der die Persönlichkeitsbeschreibungen Erich Fromms zum sadomasochistischen Charakter vorweggreift, besser bekannt als der autoritäre Charakter. Im Alltagssprachgebrauch ist die Radfahrermentalität eingegangen: nach oben buckeln nach unten treten.

    Dostojewskij beschreibt die gesamte F-Skala, wie sie Adorno et al in den 50er Jahren, also etwa 90 Jahre später, entwarfen. Die Verabscheuung des Weiblichen, des Schwachen und die Verehrung alles Mächtigen, Starken, Kriegerischen. Und wie Diederich Heßling im Untertan, so bewundert auch Aufzeichnende im Keller, die Offiziere, das Militär, das Autoritäre. Und zugleich verachtet er seine Unterlegenheit, seine Minderwertigkeit.

    Die Bedeutungs- und Sinnlosigkeit des eigenen Selbst bricht sich in Wut und Hass Bahn. Sie richtet sich gegen sich selbst und gegen die noch Schwächeren. Denn das eigen Schwache muss externalisiert werden. Selten wurde es so eindringlich beschrieben, wie im zweiten Teil der Aufzeichnungen. „Ohne Macht und Tyrannei über einen Anderen kann ich nicht leben.“ Der Vernichtungswille des autoritären Charakters, der die Gründe für das eigene Scheitern ausschließlich bei anderen sucht. Und diese anderen müssen leiden, mehr leiden, als er es selbst getan hat.
    Es ist die literarische Vorwegnahme des Wutbürgers. Ein Lehrstück, das zur Pflichtlektüre gehört.

  9. Cover des Buches Brüder (ISBN: 9783446264151)
    Jackie Thomae

    Brüder

     (59)
    Aktuelle Rezension von: leselea

    Party, durchgemachte Nächte, Alkohol, Drogen, Techno. Micks Leben findet in der Nacht statt, der Tag dient ihm zur Erholung für den nächsten Exzess und für den notdürftigen Verdienst seines Lebensunterhalts. Irgendetwas findet sich immer, um Miete, Auto und Essen zu bezahlen, doch Mick lebt nicht, um zu arbeiten, sondern um zu feiern. Im freiheitstrunkenen wiedervereinten Berlin der 1990ern findet er seine Bestimmung jenseits der Konventionen von Ausbildung, Beruf, Ehe und Kindern. Dass dabei Menschen und persönliche Entwicklungen auf der Strecke bleiben, erkennt er erst später; im Moment des Rausches fühlt sich jede einzelne Nacht perfekt und richtig an.

    Auch Gabriel kennt den Rausch: Wenn die Wochen mit 70 Stunden Arbeit am Stück aneinander vorbeirasen, wenn das Großprojekt bereits vor der Deadline erfolgreich beendet wurde, wenn er für den nächsten Megaauftrag im Flieger um den halben Globus jettet. Sweet life of a workaholic, der sich mit Fleiß,  Ehrgeiz und Talent dahin gebracht hat, wo er immer hinwollte – ein schönes Haus in London, ein eigens Architekturbüro, Frau und Kind. Zeit für Erinnerungen bleiben kaum: an seine Kindheit in der DDR, an sein Aufwachsen bei den Großeltern, an seine verstorbene Mutter und seinen abwesenden Vater, der ihm nichts hinterlassen hat außer seiner Hautfarbe. Erst der Burnout zwingt Gabriel zur Vollbremsung, die nicht ohne Kollateralschäden erfolgt.

    Hedonist vs. Highperformer. Westjugend nach dem Rübermachen vs. Sozialisation im Arbeiter- und Bauernstaat. Muttersöhnchen vs. Halbwaise. Träumer vs. Durchplaner. Antimonogamist vs. Loyaler Ehemann. Jackie Thomae erzählt in ihrem Roman Brüder die Leben zweier komplett unterschiedlicher Brüder, die nichts voneinander wissen und deren einzige Gemeinsamkeit scheinbar darin besteht, vom gleichen Vater abzustammen – einem senegalesischen Austauschstudenten – und dessen Abwesenheit in ihrem Leben zwar immer gespürt, aber wenig darunter gelitten zu haben. Doch beim genauen Lesen wird deutlich, dass Mick und Gabriel sich ähnlicher sind als man denkt, insbesondere, was ihr Hang zum Extremen angeht. Und damit ist Jackie Thomae ganz schnell bei der ganz großen Frage, warum wir der sind, wer wir sind. Gene oder Umfeld, Natur oder Sozialisation? Was prägt uns? Warum sind wir der Mensch, der wir sind?

    Es ist der große Verdienst der Autorin diese großen Fragen nicht mit der Holzhammermethode zu verhandeln, sondern im Gegenteil scheinbar im Nebenbei während sie von Clubnächten und Dienstreisen erzählt. Brüder ist ein atmosphärischer Roman, der auf über 500 Seiten die Leser:innen in die unterschiedlichen Lebenswelten von Mick und Gabriel hineinsaugt und sie dabei die Relevanz der behandelten Themen vergessen lässt. Denn natürlich kann die Identitätsfrage in Micks und Gabriels Fall nicht losgelöst von der Hautfarbe betrachtet werden: nicht in Deutschland, vor allem nicht in Ostdeutschland der 1990er Jahre. Doch Rassismus wird in Brüder nicht anhand Rostock-Lichtenhagens greifbar, sondern an den kleinen Irritationen des Alltags, an den Momenten, wo beiden Brüdern signalisiert wird, dass sie anders sind und bleiben, egal für wie angepasst sie sich halten.

    Daneben besticht Brüder durch eine leichtfüßige Sprache, einen modernen Sound, Witz und interessanten Frauenfiguren, die das Buch zwar einen Männerroman bleiben lassen, ihn aber nicht darauf reduzieren. Die Lektüre geht leicht und angenehm von der Hand, der Roman ist Unterhaltung auf hohem Niveau – etwas, was mich die Buchpreisnominierung in  2019 nicht völlig verstehen lässt. Gleichzeitig muss ich gestehen, dass ich erst zum Schluss gemerkt habe, wie sehr das Buch einen doch beschäftigt und wie sehr man das Leben der beiden Protagonisten doch schließlich durchdrungen hat. Brüder ist daher eines dieser Bücher, das man – trotz mancher Hänger zwischendurch – unbedingt zu Ende gelesen haben muss, um zu erkennen, wie sehr es wirkt und wie stark es doch jenseits der vermeintlich leichten Textur ist. 4 Sterne und eine große Empfehlung für diesen Lesespaß!

     

  10. Cover des Buches Der Bro Code (ISBN: 9783868830910)
    Barney Stinson

    Der Bro Code

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Meine Meinung:

    Nachdem ich "Das Playbook - Spielend leicht Mädels klarmachen!" verschlungen habe, war ich froh bei meinem Spontankauf auch "Der Bro Code" eingepackt zu haben.

    Auch diesmal handelt es sich um ein Buch, was aus der Idee der Erfolgs-Serie How I MetYour Mother entsprungen ist und von dem Frauenhelden dieser Serie persönlich geschrieben wurde - oder besser gesagt von Barnabas Stinson, viele, viele Jahre zuvor...


    Ich liebe Barney Stinson! Und vorallem liebe ich Matt Kuhn, dass er diese beiden bedeutenden Bücher veröffentlicht hat. Ich hatte selten so angespannte Wangen vom ganzen Lachen!


    Wie schon in "Das Playbook" wird hier eine "Requisite", ein unverzichtbarer Teil des Serienkonzepts, für alle How I Met Your Mother-Fans in Buchform öffentlich gemacht. Die Idee zum Bro Code entstand schon Jahre zuvor, wo laut Seriendrehbuch zwei ehemalige Präsidenten im Streit darüber lagen, wer denn nun die ersten Anrechte auf die heiße Braut habe. Barnabas Stinson räuspert sich und bietet sich an die Regeln in einem Buch festzuhalten, die die Existenz des Bro-Daseins streng genau regeln soll. Das war die Geburt des Bro Codes.

    Seither wurden immer wieder neue Regeln in der Serie enthüllt, aber irgendwie habe ich mich immer gefragt, wie viele Regeln es wohl gibt. Jetzt gibt es die Antwort: Es sind genau 150!


    "Der Bro Code" regelt alles, was es für Bro's zu beachten gibt! Wer das Anrecht auf eine heiße Braut hat, wie sich ein Wingman zu verhalten hat, wie man sich unter Bro's richtig verhält, wie man sich im Fall eines Fettnäpfchentritts zu verhalten hat und so vieles mehr, was teilweise wirklich abwegig wie witzig ist. Von Regel Nr. 1: Bruder vor Luder! bis zu Regel 150: Kein Sex mit deines Bro's Ex! dreht sich das meiste um die Verhaltensregeln beim Baggern, Chicks, Luder, Schlampen und ja, genau: Frauen und Mädels.

    Aber es gibt auch genug andere Regeln, über die ich extrem lachen musste.

    Ein Bro schickt einem anderen Bro niemals eine Grußkarte.

    Bro's teilen keinen Nachtisch.

    Bro's gehen nicht auf Schnäppchenjagd.


    Witzig sind auch die kleinen Zeichnungen, wie sich Bro's zu begrüßen haben, kleine Tests und mathemathische Formeln wie man erechnen kann, wie viele Pizzas man bei einem Bro-Abend braucht und die erlaubte Altersdifferenz zwischen einem Bro und einem Chick.

    Durch die optische Darstellung des Buches (für jede Regel eine Seite, gelegtlich aufgelistete Ausnahmen und Hinweise und Tipps) wird das lesen zu einem amsüanten Schmöckern und ich hatte wirklich meine Probleme es aus der Hand zu legen.


    Witzig, detailreich und streng könnten treffende Worte für den "Bro Code" sein. Und natürlich ist es auf die oberflächliche Weise wieder nur auf Männer abgestimmt, aber auch ich als Frau hatte meinen Spaß an diesem Buch. Egal welches Geschlecht man hat, welcher sexuellen Orientierung man folgt oder wie alt man ist - jeder dürfte diesen Humor zum lachen komisch finden.

    Lesempfehlungswert: 100 %!!!


    Fazit:

    Mir persönlich gefällt ja "Das Playbook" einen Tick besser, aber auch "Der Bro Code" ist ein Muss für jeden How I Met Your Mother-Fan! Es gibt zu dem Buch auch ein Hörbuch, gelesen von der deutschen Synchronstimme von Barney - Philipp Moog - und ich bin mir sicher, dass es sich lohnt das Buch aufgeschlagen vor sich zu haben und das Hörbuch zu hören. Ich werde mir auf jeden Fall noch die Hörbücher anschaffen! :-) 

  11. Cover des Buches Schnee auf dem Kilimandscharo (ISBN: 9783499272868)
    Ernest Hemingway

    Schnee auf dem Kilimandscharo

     (100)
    Aktuelle Rezension von: NPower

    Die "Moral" jeder Kurzgeschichte ist oft nicht sofort erkennbar, fesselt den Leser dennoch. Die behandelten Themen sind aktueller denn je - bspw.  ein alter Mann verbringt die Nacht in einem Café, um der Einsamkeit zu entkommen. Es sind spannende Geschichten, die Freude machen und zum Nachdenken anregen.

  12. Cover des Buches Das Ende von Eddy (ISBN: 9783596523573)
    Édouard Louis

    Das Ende von Eddy

     (106)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    „Das Ende von Eddy“ von Édouard Louis erzählt von der Kindheit eines queeren Jungen, der in der nordfranzösischen Provinz in prekären Umständen aufwächst. Der auto-fiktionale Roman beschreibt die Unbarmherzigkeit in Form von Gewalt und Diskriminierung, die Eddy in der Schule und Zuhause durchstehen muss aufgrund seiner Homosexualität, die er mit allen Mitteln zu vertuschen und zu unterdrücken versucht, um der Männer- und Geschlechterrolle gerecht zu werden, die seine Familie und Freunde ihm vorleben. Die einzige Chance, den Vorurteilen und negativen Reaktionen zu entgehen, sieht er in der Flucht aus der Dorfgemeinschaft und im Abbruch der familiären Verhältnisse.

    Dramaturgisch ist die Geschichte recht eindimensional. Tatsächlich liest sich das Buch eher wie eine Aneinanderreihung von grausamen Erfahrungen, die Eddy mit einer distanzierten Nüchternheit begegnet. Es ist wie, als würde Eddy die Biografien seiner Mitmenschen und Mitschüler*innen anreißen, die vermeintlich zu seinem Leiden führen mussten, und sich selbst aber gleichzeitig aus allem rausnehmen wollen, wie ein stiller Beobachter, dem das alles nichts anginge.

    Obwohl Édouard Louis schreiben kann, und sein Stil las sich sehr flott, zeichnet sich seine Erzählweise durch Zurückhaltung und Unmittelbarkeit aus. Die extremen Zeit- und Szenensprünge haben es mir beim Lesen nicht einfach gemacht, einzuordnen, wo und wann man sich im Geschehen befindet, da der Autor schnell von Hölzchen auf Stöckchen kommt. Gerne hätte ich am Ende mehr von Eddys „neuem, freierem“ Leben erfahren, aber davon wird dann leider nicht mehr erzählt.

    In allem versprechen der Klappentext und die mediale Resonanz einen ungeschönten und schonungslosen Blick auf gesellschaftliche Strukturen und die Konsequenzen von Unterdrückung. Die Geschichte beleuchtet die Herausforderungen der Selbstfindung und das Ringen um Identität in einer Umgebung, die Vielfalt oft nicht akzeptiert. Auch wenn der Roman dazu anregt, über Grenzen von Normen und Vorurteilen nachzudenken, kann ich den Hype, der schon seit knapp zehn Jahren anhält, leider nicht teilen.

  13. Cover des Buches Adiós Hemingway (ISBN: 9783293304819)
    Leonardo Padura

    Adiós Hemingway

     (25)
    Aktuelle Rezension von: AlexanderPreusse

    Zwischen Cuba und dem amerikanischen Schriftsteller Hemingway gibt es eine recht lange Verbindung. Glaubt man der Hauptfigur aus Leonardo Paduras Roman, war das keine besonders intensive. Überhaupt steht Mario Conde dem Großautor mit Nobelpreis sehr distanziert gegenüber, der Ex-Polizist war einst Bewunderer und wollte wie sein Vorbild als Schriftsteller arbeiten; die Entzauberung Hemingways, sein Verhalten gegenüber Kampfgenossen im Spanischen Bürgerkrieg und später, die fehlende Distanz zu den Roten in Moskau (Intellektuelle haben traditionell eine Wahrnehmungsschwäche) und die eigene Reife haben zum Bruch geführt. Und doch versucht sich Conde dem Verstorbenen mit einer bemerkenswerten Neutralität dem Fall zu nähern, der dem lange verstorbenen Hemingway auch noch einen Mord eintragen würde. Vordergründig ein Krimi, doch unter diesem eher dürren Firnis eine Geschichte über Literatur, Schreiben und die Existenz als scheiternder, sterbende Star.


  14. Cover des Buches Fight Club (ISBN: 9781448114955)
    Chuck Palahniuk

    Fight Club

     (98)
    Aktuelle Rezension von: wortjongleur

     

    Eigentlich habe ich „Fight Club“ nur in Angriff genommen, weil es zu den Büchern gehört, die man kennen sollte und die großen Wirbel verursacht hatten. Ich zögerte deshalb mit dem Lesen, weil mir die Thematik natürlich bekannt war und ich einige Filmszenen gesehen hatte. Das alles ließ mich denken, das Buch sei nicht unbedingt was für mich.


    Ich habe einige Seiten gebraucht, um in das Buch hineinzufinden, mit dem Gedankenfluss klar zu kommen und dem damit verbundenen Hin- und Herspringen. Es dauerte auch ein wenig, bis mir klar wurde, dass nur die Dialoge der anderen Personen in Anführungszeichen gesetzt sind, nicht aber die des Protagonisten, sodass es dem Leser überlassen ist, was er als gesprochene Antwort und was er als gedachte Antwort empfindet. Die intensiven Bilder, die so lässig formulierte Dramatik und die fesselnde Entwicklung konnten mich schlussendlich aber wirklich packen. Palahniuk hat eine spezielle Erzählweise, springt manchmal mitten in eine neue Szene hinein, schafft es aber immer den Leser mitzunehmen und ihm zum richtigen Zeitpunkt Erklärungen zu liefern. Seine Art eine Geschichte aufzubauen und zu präsentieren, ist wirklich besonders. Als Leser muss man seine Komfortzone verlassen, nicht nur was den Schreibstil, sondern natürlich auch was die Bilder angeht, die man vielleicht lieber nicht im Kopf gehabt hätte. Aber gerade, dass er mich als eher untypischen Leser dieser Art Geschichten fesseln und mitnehmen konnte, zeugt meiner Meinung nach von seinem Können.


    Wie der Autor im Nachwort erzählt, ging es ihm gar nicht so sehr um die Fight Clubs, sondern darum, was die Männer antreibt, zu ihnen zu gehen. Wie sie sich unbedeutend und ohne jeglichen Einfluss auf die Welt fühlen, was das Arbeitsleben mit ihnen macht, die Problematik der vorhandenen / nicht vorhandenen Vaterfiguren, der Wunsch ihre aalglatte, nichts-aussagende Oberfläche zu zerstören, das immer größer werdende Bedürfnis eine Aussage in dieser Welt zu machen. Die Rezeptionsgeschichte des Buches scheint auch sehr interessant zu sein; davon erzählt Palahniuk ebenfalls in meiner Ausgabe.

     
    Die spätere Entwicklung der Geschichte habe ich erst dann „kommen sehen“ als die Hinweise dem Leser unübersehbar gegeben werden. Dadurch hatte sie für mich einen wirklichen Aha-Effekt und dass vieles dadurch erst so richtig Sinn ergab. Aber natürlich sind auch Fragen entstanden, die mich dazu brachten zu manchen Szenen zurückzublättern und erst jetzt die Hinweise zu entdecken, die eigentlich schon immer da waren. Wenn ein Autor das schafft, hat er immer meinen Respekt sicher. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man im Vorhinein nicht durch Klappentexte oder ähnliches gespoilert wurde, aber bei meiner Ausgabe war das zum Glück nicht der Fall. Ich habe aber jetzt gesehen, dass manche Zusammenfassungen das eigentlich Interessante am Buch leider schon verraten.


    Alles in allem ein toll geschriebenes Buch, eine beklemmende und spannende Geschichte und ein wirklich interessanter Autor!

  15. Cover des Buches Headhunter (ISBN: 9783945386514)
    Jo Nesbø

    Headhunter

     (261)
    Aktuelle Rezension von: metalmel

    Mich hat das Buch gepackt! Es gab einige Twists, die ich nicht habe kommen sehen und die mich richtig getroffen haben. 

    Das Ganze spielt in einer für mich völlig fremden Welt und die Charaktere sind durchtrieben, verlogen, aalglatt und schmierig. Man weiß nie, wem man nun was glauben soll. Auch die Auflösung fand ich toll und habe es so nicht kommen sehen.

    Den Film dazu fand ich auch sehr sehenswert!

  16. Cover des Buches Lone Wolf (ISBN: 9781444754568)
    Jodi Picoult

    Lone Wolf

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Luke Warren liebte die Freiheit. Er rannte und lebte mit Wölfen, erforschte sie. Luke ist der führende Wolfsexperte der USA, eine Koryphäe auf seinem Gebiet, der Millionen von Menschen mit seiner intimen Verbindung zu wilden Wölfen in Erstaunen versetzte. Für seine Familie war dieses Leben schwer zu ertragen, denn Beständigkeit konnte Luke ihnen nicht bieten. Es kostete ihn seine Ehe – seine Frau Georgie verließ ihn und gründete eine neue Familie. Sein Sohn Edward floh ans andere Ende der Welt. Nur seine Tochter Cara schien Lukes Leben unter Wölfen zu verstehen. Als Luke und Cara nach einem schweren Autounfall ins Krankenhaus eingeliefert werden und sich abzeichnet, dass Luke nicht mehr aufwachen wird, finden sich seine Kinder plötzlich in der Situation wieder, entscheiden zu müssen, ob die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet werden sollen. Doch wie entscheidet man für einen Mann, für den zwar jedes Leben kostbar war, der jedoch niemals seine Freiheit aufgegeben hätte? Edward und Cara müssen Jahre der Distanz, der Enttäuschung und des Schmerzes überwinden und erneut zusammenwachsen, um gemeinsam herauszufinden, was ihr Vater gewollt hätte.

    Jodi Picoult ist brillant. Sie ist eine der einfühlsamsten, sensibelsten Autor_innen, die ich kenne. Es lohnt sich für mich immer, zu einem ihrer Romane zu greifen. „Lone Wolf“ ist da keine Ausnahme. Ich liebe es, dass sie sich stets die unterschiedlichen Perspektiven ihrer Figuren zu Nutze macht, in sie hineinschlüpft und so eine komplexe, schwierige Situation gefühlvoll von allen Seiten beleuchtet. In „Lone Wolf“ verwendet sie abwechselnd die Ich-Perspektiven aller Familienmitglieder, um die Beziehungen zwischen ihnen überzeugend darzustellen. Die Warrens sind eine erschreckend kaputte, aber beeindruckend echte Familie. Sicherlich sind sie nicht gewöhnlich, ihre Probleme trifft man allerdings vermutlich in vielen Familien an. Lukes Beruf trieb es auf die Spitze, aber ich glaube, dass er weder der Erste noch der Letzte ist, der sich in seiner eigenen Familie nicht Zuhause fühlt und einen Ersatz dafür sucht. In der Geschichte agiert er als Schlüsselfigur; die Kapitel aus seiner Sicht sind Wegweiser, die die Aufmerksamkeit der Leser_innen auf einen bestimmten Aspekt der Familiendynamik lenken, indem sie die Parallelen zur Dynamik eines Wolfsrudels herausarbeiten. Diese Kapitel halfen mir, zu begreifen, was Luke an Wölfen so ungemein faszinierte, dass er ihnen sein ganzes Leben widmete. Ich bin jedoch überzeugt, dass er den Fehler beging, sich auf die Unterschiede zwischen Menschen und Wölfen zu konzentrieren, statt die Gemeinsamkeiten beider Spezies zu genießen. Obwohl ich absolut verstehe, warum Luke Menschen nie ganz vertraute, war er wirklich ein furchtbarer Ehemann und Vater, der meiner Ansicht nach die falschen Prioritäten setzte. Es ist erstaunlich, in wie vielen Punkten sich ein Rudel und eine Familie ähneln – bedauerlicherweise war Luke nie in der Lage, das zu erkennen. Er konnte Liebe, Nähe und Anerkennung nur zu seinen Bedingungen geben, was seine (Ex-) Frau verletzte und seinen Sohn ungeheuer unter Druck setzte, seinen Erwartungen entsprechen zu müssen. Edward sah sich im Gegensatz zu seiner kleinen Schwester Cara in Lukes Gegenwart allzeit als ungenügend, schwach und klein. Während Cara aus ihrer Beziehung Stärke, Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit schöpfte, sich von ihm beschützt und ernst genommen fühlte, litt Edward massiv unter der wilden Dominanz ihres Vaters, weil er ein Bild von Männlichkeit vermittelte, dem Edward nicht gerecht werden konnte. Cara war darüber hinaus die einzige, die nie das Gefühl hatte, mit den Wölfen konkurrieren zu müssen, was ihre Mutter letztendlich dazu veranlasste, sich scheiden zu lassen. Ich kann voll und ganz nachvollziehen, warum Georgies Liebe zu ihrem Mann nicht ausreichte, um die Ehe am Leben zu erhalten. Manchmal ist Liebe eben nicht genug. Ich hätte an ihrer Stelle ähnlich empfunden.
    Da seine Kinder Luke so verschieden wahrnahmen, ist es kaum verwunderlich, dass sie sich nicht einig sind, ob Luke gewollt hätte, dass die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet werden. Jodi Picoult verwendet ihren Konflikt, um eine der ältesten Fragen der Menschheit zu stellen: was macht ein Leben lebenswert? Reicht es einem Mann, der unter Wölfen lebte und jedes Leben als wertvoll erachtete, zu atmen? Ist das bereits ein Leben? Ich fand diese Problemstellung sehr anspruchsvoll und habe für mich selbst bis zum Schluss keine Antwort darauf gefunden. Ich hoffte allen negativen Anzeichen zum Trotz, dass Luke einfach wieder aufwachen und Edward und Cara aus ihrer grausamen Verantwortung befreien würde. Ich lasse an dieser Stelle offen, ob sich meine Hoffnung erfüllte, kann aber verraten, dass das Ende des Buches wundervoll ist, mich unheimlich berührte und sogar zum Weinen brachte.

    Jodi Picoult hat es wieder einmal geschafft. Sie schickte mich auf eine emotionale Achterbahnfahrt und forderte mich heraus, lud mich ein, mich in ihre außerordentlich realistischen Figuren hineinzuversetzen und erstaunte mich detailliertem und gut recherchiertem Fachwissen über faszinierende, hochintelligente Tiere. Am Fall der Warrens zeigt sie, dass es völlig egal ist, was vorgefallen ist, Familie bleibt immer Familie. Man kann nicht einfach aufhören, sie zu lieben, selbst wenn man fürchterlich enttäuscht und verletzt ist und sich wünscht, alle Gefühle in sich abzutöten. Niemand ist tatsächlich ein einsamer Wolf.
    Wenn ihr euch eine Lektüre wünscht, die euch wirklich zwingt, andere Perspektiven einzunehmen und tief in die Emotionen einer bestimmten Situation einzutauchen, liegt ihr mit Jodi Picoult goldrichtig. „Lone Wolf“ wird euch lehren, was es bedeutet, mit den Wölfen zu heulen.

  17. Cover des Buches Coming of Karlo (ISBN: 9783957323705)
    Lisa Kränzler

    Coming of Karlo

     (2)
    Aktuelle Rezension von: leselea

    Toxische Männlichkeit ist das Thema in Lisa Kränzlers neuem Roman Coming of Karlo, also das in unserer aufgeklärten Welt immer noch vorherrschende Konzept von Männlichkeit als Stärke, Kraft, Macht und Potenz. Männer weinen nicht, Männer haben keinen Liebeskummer, Männer sind Anführer – so lautet das Mantra, das Generationen von Jungs zu hören bekommen haben und dem auch der titelgebende Karlo mit Überzeugung anhängt: Sein Bein verheilt nach einer schlimmen Fußballverletzung trotz aller positiver Prognosen nicht ab? Sein Vater entpuppt sich nicht als sein leiblicher Vater? Das Mädchen, in das er verknallt ist, hat vielleicht etwas mit einem anderen Typen? Egal! Karlo leidet nicht, er ist keine Memme, sondern ein Krieger, der mit seinen besten Freunden Mädels klar macht, cool Zigarette raucht, ohne Führerschein Auto fährt, seinen Körper durch hartes Training stählert. Er will nicht reden, sich erklären, sondern handeln, das tun, was er will und was er für richtig hält. Und wenn sich ihm jemand in den Weg stellt, so wie Gwen, seine eigentliche Herzensdame? Dann wird sie erkennen, dass Karlo keine Grenzen kennt…

    Thematisch hochaktuell (spätestens seitdem im Zuge der #MeToo-Debatte verstärkt über hegemoniale Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern und falschen Männer- und Frauenbilder diskutiert wird) könnte Coming of Karlo die literarische Analyse der Geschlechterverhältnisse um den eben oben erläuterten Aspekt „toxic masculinity“ ergänzen und bereichern. Doch der Autorin, das wird nach dem Lesen der ersten Seiten schnell klar, steht nicht der Sinn nach einer klaren, objektiven, sezierenden Studie – im Gegenteil: Lisa Kränzler ist für verhüllende, verfremdende, verzerrende Poesie, für eine Gegenwelt aus Symbolen und Bedeutungen – für Kunst und nicht für knallharte Wirklichkeit. Ihr Stil überstrahlt den Inhalt bei weiten und zeichnet sich gleichermaßen durch seinen Anspruch wie durch seine Artifizialität aus. Als wahre Wortakrobatin turnt sich über 600 Seiten, schafft einzigartige sprachliche Bilder, präsentiert Lyrik in Romanform. Das ist mehr als speziell, das muss man mögen, das hat aber auch seinen ganz eigenen Reiz: Sprache und Geschichte, das Wie-wird-erzählt und das Was-wird-erzählt divergieren in Coming of Karlo so erheblich, das sie eine interessante und dynamische Reibung zwischen künstlerischer Ausgestaltung und banalem Teenie-Drama erzeugen, von der das Buch hauptsächlich zehrt.

    Allein, wie so oft: Diese Machart trägt nicht über diese Fülle an Seite! Was zu Beginn noch reizvoll, weil eben anders erscheint, nutzt sich mit der Zeit ab, ermüdet den Leser, bis dieser schließlich die Sinnfrage stellt: Was soll das Ganze? Vor allem, wenn sich die Geschichte wie in Coming of Karlo der Fall im überbordenden Sprachdickicht vollends zu verlieren scheint: Wo es anfänglich noch starke Szenen gibt, die Karlos fragwürdiges Verhalten aufzeigen und zu einer Diskussion über Grenzen und Grauzonen im Umgang miteinander anregen, reihen sich zum Schluss lateinische Phrasen an antike Episoden an religiöse Bezüge und unverständliche Traumsequenzen. Es fehlt an Inhalt, an Charakterentwicklungen, an Figurenzeichnung. Coming of Karlo ist nur Sprache, Sprache, Sprache – und diese entwickelt sich mit der Zeit zur Last und zur Qual. Wäre das Buch nur halb so lang gewesen, ich hätte wohl von einem Meisterwerk gesprochen. Nach 600 Seiten bleibt mir nur der Klassiker aller Bewertungen: Ist das Kunst oder kann das weg?

    Coming of Karlo ist ein Buch, das mich zunächst absolut abgeholt und begeistert hat, bei dem ich aber auf halber Strecke die Orientierung und damit auch die Lust an der Lektüre verloren habe. Die Auseinandersetzung mit einem wie ich finde relevanten, literarisch aber noch viel zu wenig behandelten Thema fand nicht in erhofftem Maße statt, das intelligente Spiel mit Sprache und literarischen Bezügen macht das Buch allein nicht zum Opus Magnum. Ich kann daher abschließend nur 3 Sterne geben und auch keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen. Wer einmal in den Genuss von Kränzlers nicht zu leugnendem Schreibtalent kommen möchte, dem empfehle ich ihren gelungenen, dabei deutlich kürzeren Roman Nachhinein. Allen anderen rate ich, die Lesezeit, die 600 Seiten potentiell veranschlagen, anderweitig zu investieren!


  18. Cover des Buches Ich bin Linus (ISBN: 9783499003127)
    Linus Giese

    Ich bin Linus

     (89)
    Aktuelle Rezension von: anniesbookishplace

    Ein sehr persönliches und nahbares Buch über Linus' Vergangenheit und seine Transition. Ich fand es super spannend die Veränderungen in seinem Leben mitzuerleben und zu sehen, wie anstrengend, aufwendig und kräfteraubend dieser Prozess doch ist. Auf jeden Fall habe ich neues Wissen mitgenommen und wurde für das Thema "trans Mann/Frau" weiter sensibilisiert. 

  19. Cover des Buches Mein Leben als Mann (ISBN: 9783499242489)
  20. Cover des Buches Sei kein Mann (ISBN: 9783446272835)
    JJ Bola

    Sei kein Mann

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Paperboat

    JJ Bola spricht in seinem Buch „Sei kein Mann“ eine fehlgeleitete Sozialisation von Männern an und nimmt damit das Patriarchat in Theorie auseinander. Anlass dazu gaben ihm Erfahrungen in seiner eigenen Biografie, aus denen er erzählt. Mit seinen Ansätzen appeliert er an Emanzipation von der eigenen toxischen Männlichkeit und Feminismus. Wenn man sich durch durch sein Buch liest, fragt man sich, warum es diese Geschlechterunterschiede gibt, warum es für Frauen so viel einfacher ist sich zu umarmen und Wangenküsse zu geben und Männer dies untereinander vermeiden, um auch nicht nur den Gedanken schwuler Tendenzen aufkommen zu lassen. Zudem hat mich aus seinem Buch eine These unglaublich erstaunt, weil sie so abstrakt und doch so plausibel ist, nämlich dass für Männer harmlose Raufereien bis gefährliche Schlägereien sind, die fehlende physische Nähe zu kompensieren, die sie nicht in freundschaftlichem Verhältnis mit dem eigenen Geschlecht, sondern nur in intimer Nähe durch das andere Geschlecht erhalten. Damit und mit vielen weiteren Beispielen in seinem Buch beweist er, dass Männer vom Patriarchat nicht per se profitieren, sondern leiden und wie auch Frauen systematisch benachteiligt werden.

    Insgesamt versucht JJ Bola zu vermitteln, dass der aktuelle Feminismus die Gleichberechtigung beider Geschlechter zu erwirken versucht und damit nicht nur gut für Frauen sondern eben auch für Männer ist. Es ist so unglaublich positiv und stimmt mich optimistisch, das endlich mal von einem Mann zu lesen! Dieses Buch sollten möglichst viele Menschen lesen!

  21. Cover des Buches Herzen in Flammen (ISBN: B0041B55N6)
    Johanna Lindsey

    Herzen in Flammen

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Jamen100

    Der Roman "Herzen in Flammen" von Johanna Lindsey ist kennzeichnend für den Stil der Autorin.


    Eine Romanheldin, die nicht dem Standard und für die gewählte Zeit – hier die Zeit der Wikingerüberfälle auf das Sachsenreich (870 n.Chr.) – entspricht. Die in eine Zwickmühle gerät und weiß sich zu behaupten – besonders gegenüber starke und dominante Männer. Dabei findet sie die Liebe ihres Lebens und meistert jede Situation mit Bravour. Hört sich auf den ersten Blick langweilig und nach 0/8/15 an – ist es aber nicht. 

     
    Im Roman „Herzen im Flammen“ sticht Kirsten, dass Wikingermädchen, nicht nur durch ihre Größe hervor, sondern auch durch ihr witziges und vorlautes Mundwerk und ihren Eigenwillen. Kirsten, die während eines missglückten Raubzugversuches ihres Bruders zusammen mit anderen Mitglieder der Schiffsbesatzung gefangen genommen und versklavt wird, verhält sich nicht wie eine Sklavin. Zunächst versucht sie ihre Weiblichkeit zu verstecken und sich als Mann auszugeben, was jedoch bei einer Auspeitschung aufgedeckt wird und zur Folge hat, dass sie in der Burg von Royce ihre Sklavendienste verrichten muss. Dabei ist sie vorlaut, fordern und schreckt auch nicht zurück, eine Waffe in die Hand zu nehmen, um sich zu verteidigen oder ihre Rache ausleben zu können. Gefahren begegnet sie mit Mut und Kraft. 

     
    Ihr gegenüber steht der dominante Sachse Royce of Wyndhurst, der alle Wikinger hasst. Bei einem Wikingerüberfall hatte er bereits seine erste Liebe und seine Eltern sowie seinen ältesten Bruder verloren. Obwohl er der gewohnte Krieger ist, lässt er sich vieles von Kirsten gefallen, nachdem er entdeckt hat, dass sich unter der Verkleidung und dem Schmutz eine bildschöne und tapfere Frau verbirgt. Schnell entwickelt er Gefühle für die schöne Sklavin, kämpft aber um seine dominante Stellung in der Beziehung. 


    Die Autorin schmückt ihre Geschichte mit peppigen und witzigen Dialogen sowie lustigen Situationen aus, wo zwei selbstbewusste und sture Charaktere aufeinander prallen. Gerade die Dialoge und Kirsten Handeln sorgen dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann und sich auf jede weitere Seite freut. 

    Im Ganzen ein schöner und lesenswerter Liebesroman. 

      
    Leider wurde das Lesevergnügen in der Ausgabe von Weltbild durch die vielen Rechtschreibfehler etwas beeinträchtigt. Hier hätte der Verlag es besser machen können. Wer den Roman lesen möchte, sollte eine andere Ausgabe wählen.  

  22. Cover des Buches Tollivers Reisen (ISBN: 9783644511514)
    Armistead Maupin

    Tollivers Reisen

     (53)
    Aktuelle Rezension von: rd19779
    Die Leichtigkeit der ersten drei Teile der Stadtgeschichten ist vorbei. Ein deutlicher inhaltlicher Bruch wird nicht nur durch den Titel vorweggenommen: Die »Schwulen-Seuche« hat die Stadt erreicht und mangels Wissen ändert sich erst die Stimmung, dann das Leben. Auch Michael ist betroffen: Jon stirbt in seinen Armen. Für ihn bricht die Welt zusammen. Von Mrs. Madrigal mehr oder weniger genötigt reist er nach London – ein Wohnungstausch mit einem Engländer, den Mary Ann als Star-Reporterin kennengelernt hat, macht’s möglich. Dieser Mann ist eine jüngere Kopie von Brian, der sich immer noch nichts sehnlicher als ein Kind wünscht, aber es nicht bekommen kann (auch wenn er das noch gar nicht weiß). Mary Ann hat nicht ganz zufällig und uneigennützig den Briten aufgegabelt. Und wo ist bei all dem eigentlich Mona? Michael glaubt sie ausgerechnet in England gesehen zu haben und folgt diesem Phantom – bis zum Happy-End, welches diesmal jedoch ebenso weniger kitschig und strahlend ausfällt ...
  23. Cover des Buches Jesus. Der erste neue Mann (ISBN: 9783492033671)
    Franz Alt

    Jesus. Der erste neue Mann

     (5)
    Noch keine Rezension vorhanden
  24. Cover des Buches Sand im Getriebe (ISBN: 9783404146796)
    Jan Böthern

    Sand im Getriebe

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Taluzi

    Der Autor ist Anfang 20 und blickt auf seine sexuellen Misserfolge und seine alkoholischen Exzesse zurück. Ausufernd wird beschrieben warum Freundin XY immer nur geküsst wurde: 1. sein Elternhaus, 2. in der Klasse waren alle zurückgeblieben und 3.Hasenfuß-Syndrom.

    Lustig und gut gefallen hat mir am Anfang des Buches seine Beschreibungen über die Katze Rumpel und sein Auszug bei Lydia. Da musste ich einige Male schmunzeln. Leider ging es so nicht weiter.

    Der Schreibstil und die Geschichte sind langatmig mit vielen unnötigen Details und Ausschweifungen. Manchmal habe ich Seiten nur so überflogen, ob endlich was spannendes, lustiges oder interessantes kommt. Leider wurde ich enttäuscht!

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