Bücher mit dem Tag "märchen für erwachsene"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "märchen für erwachsene" gekennzeichnet haben.

63 Bücher

  1. Cover des Buches Die Stadt der Träumenden Bücher (ISBN: 9783328107514)
    Walter Moers

    Die Stadt der Träumenden Bücher

     (3.460)
    Aktuelle Rezension von: silverrainofwords

    Wie kann ich einem Buch nur gerecht werden, das so wunderbar ist wie dieses?
    Walter Moers‘ Bücher sind eine Liebeserklärung an Geschichten, Literatur und das Schreiben. Sie sind zudem als eine Parodie des Literaturbetriebs und des Buchmarkts zu verstehen.
    In Zamonien sind Bücher nun mal einfach überall: Buchhaim lebt von der Produktion und dem Verkauf von Büchern, der Protagonist ist angehender Autor und trifft auf Verleger, Literaturagenten und Literaturkritiker.
    Dieses Buch kann man wirklich auf sehr unterschiedliche Weisen lesen. Man kann es als pure Unterhaltung sehen und die Abenteuer von Mythenmetz gespannt mitverfolgen. Wenn man die Metaebene jedoch mitliest, dann erkennt man, wie viel Humor und Tiefe in dieser Geschichte steckt! Unterhaltung auf verschiedenen Levels also!

    Das Worldbuilding ist DIE große Stärke von Walter Moers. Der Weltenbau blüht einfach voller Phantasie. Jedes noch so kleine Detail ist verblüffend ideenreich. Die Bewohner Zamoniens sind so vielfältig wie außergewöhnlich. Hier wird man wahrlich in eine andere Welt entführt, der wirklich nichts gleichkommt. Die wunderbaren Illustrationen des Autors ermöglichen diese Andersartigkeit nur noch besser aufzunehmen, ohne dabei die eigene Vorstellungskraft einzuschränken.

    Der Protagonist Hildegunst von Mythenmetz ist eine tolle Figur für dieses teils sehr gefährliche Abenteuer. Denn genau wie der Leser ist er naiv und muss sich erst in Buchhaim zurechtfinden. Als Leser irren wir mit ihm durch die Katakomben von Buchhaim und entdecken unbekannte Wesen: unheimliche und erschreckende, sowie liebevolle und niedliche.
    Des Weiteren wird Mythenmetz in sehr spannende Gespräche über Literatur verwickelt, in denen wir Bücherdrachen uns einfach wiedererkennen müssen! 


    Walter Moers ist für mich einfach ein besonderer Autor und ich habe dieses Buch, nachdem ich es das zweite Mal gelesen habe, genauso geliebt!

    Und nein: Das ist nicht nur Kinderliteratur. Ich denke, dass man als Erwachsener genauso (wenn nicht mehr) Spaß hat, durch den zamonischen Kontinent zu reisen!

    Kleiner Tipp: Die Namen der zamonischen Autoren sind Anagramme von bekannten Autoren. Es macht ganz schön viel Spaß, diese zu entziffern!


    P.S. Falls ich euch noch immer nicht überzeugt konnte, das Buch zu lesen, dann lasse ich einfach Mythenmetz zu euch sprechen:

    „Ja, ich rede von einem Ort, wo einen das Lesen in den Wahnsinn treiben kann. Wo Bücher verletzten, vergiften, ja sogar töten können. Nur wer bereit ist, für die Lektüre dieses Buches derartige Risiken in Kauf zu nehmen, wer bereit ist, sein Leben aufs Spiel zu setzen, um an meiner Geschichte teilzuhaben, der soll mir zum nächsten Absatz folgen. Allen anderen gratuliere ich zu ihrer feigen, aber gesunden Entscheidung, zurückzubleiben. Macht’s gut, ihr Memmen! Ich wünsche euch ein langes und sterbenslangweiliges Dasein […].“



  2. Cover des Buches Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär (ISBN: 9783328107682)
    Walter Moers

    Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär

     (2.229)
    Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheit

    Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär ist ein fantastischer Roman des deutschen Autors Walter Moers, der 1999 veröffentlicht wurde. Der Roman erzählt in 13 ½ Episoden das abenteuerliche Leben des legendären Käpt’n Blaubär, einer fiktiven Figur, die ursprünglich durch die Fernsehsendung Die Sendung mit der Maus bekannt wurde.

    Die Geschichte beginnt mit Blaubärs Geburt in einem riesigen, treibenden Klabauternest im Meer. Er wird von Zwergpiraten gerettet und aufgezogen, bevor er sich auf eine Reise begibt, die ihn durch die verschiedensten und bizarrsten Orte des fiktiven Kontinents Zamonien führt. In jedem Kapitel erlebt Blaubär ein neues Abenteuer: Er begegnet fleischfressenden Pflanzen, freundet sich mit Rettungssauriern an, wird durch die Wüste gescheucht, gerät in die Klauen eines bösen Magiers und lernt an der "Nachtschule" diverse nützliche und unnütze Fähigkeiten.

    Die 13 ½ Episoden enden, bevor Blaubär sein vierzehntes Leben beginnt, wobei das letzte halbe Leben eine Art Übergang darstellt, der die offenen Fragen und losen Enden seiner bisherigen Abenteuer zusammenführt. Der Roman ist durchzogen von satirischem Humor und einer Fülle von kreativen Einfällen, die Moers durch fiktive Lexikoneinträge und zahlreiche Fußnoten vertieft.

    Walter Moers' Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär ist ein Meisterwerk der deutschen Fantasyliteratur und ein Paradebeispiel für kreative Erzählkunst. Der Roman zeichnet sich durch seine immense Fantasie, seinen scharfsinnigen Humor und die brillanten Einfälle aus, die Moers in jede Episode des Buches einfließen lässt.

    Moers erschafft mit Zamonien eine vollkommen eigene Welt, die vor Skurrilität und Einfallsreichtum nur so strotzt. Die detailverliebte Darstellung dieser Welt macht das Buch zu einem Leseerlebnis, das sowohl Kinder als auch Erwachsene in seinen Bann zieht. Die Vielfalt der Charaktere, von den Rettungssauriern bis zu den fiesen Bollogg-Kobolden, sorgt dafür, dass keine Seite langweilig wird.

    Stilistisch glänzt der Roman durch eine Mischung aus Märchenhaftigkeit und satirischer Schärfe. Moers’ Sprache ist bildhaft und lebendig, was die fantastischen Elemente der Geschichte verstärkt. Die geschickte Verwendung von Fußnoten und erfundenen Lexikoneinträgen sorgt für zusätzliche Tiefe und eröffnet dem Leser eine breitere Perspektive auf Zamonien und seine Eigenheiten.

    Ein weiteres Highlight des Buches sind die Illustrationen, die ebenfalls von Moers stammen. Sie ergänzen den Text perfekt und tragen zur Atmosphäre bei, indem sie den bizarren Charakteren und Landschaften ein Gesicht geben.

    Die Struktur des Buches – die Unterteilung in die verschiedenen Leben des Blaubären – sorgt für eine episodische Erzählweise, die es leicht macht, der Geschichte zu folgen. Gleichzeitig bewahrt Moers durch geschickt gesetzte Übergänge und wiederkehrende Motive den roten Faden und hält die Spannung bis zum Ende aufrecht.

    Ein kleiner Kritikpunkt könnte die teilweise sehr ausschweifende Erzählweise sein, die für einige Leser eventuell zu detailliert oder langatmig wirkt. Doch gerade diese Fülle an Details und die liebevolle Ausgestaltung machen den besonderen Charme des Buches aus.

    Insgesamt ist Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär ein originelles, unterhaltsames und tiefgründiges Buch, das auf faszinierende Weise die Grenzen der Fantasie auslotet. Es ist eine Lektüre, die zum Staunen und Schmunzeln anregt und dabei zeigt, wie vielfältig und kreativ Literatur sein kann. Walter Moers hat mit diesem Roman ein zeitloses Werk geschaffen, das in keiner Fantasy-Sammlung fehlen sollte.

  3. Cover des Buches Der letzte Wunsch (ISBN: 9783423262644)
    Andrzej Sapkowski

    Der letzte Wunsch

     (806)
    Aktuelle Rezension von: RattusExlibricus

    Kategorie: Action | Heldengeschichte | Abenteuer | Fantasy | Prequel | Kurzgeschichten

    [Fund aus dem öffentlichen Bücherregal, 1x gelesen]

    Worum dreht sich die Handlung?: Geralt von Riva, der "Hexer", ist kein normaler Mensch. Durch schmerzhafte Prozeduren schon als Kind zahlreichen Mutationen unterworfen und der Gesellschaft entrissen, fristet er sein Dasein mit dem Auftrag, die Bevölkerung vor Monstern wie Vampiren, Kikimoras und Werwölfen zu beschützen. Dabei zieht er rastlos von Ort zu Ort um seine Dienste anzubieten, erhält seriöse und fragwürdige Aufträge und erhält dabei oft interessante bis fragwürdige Einblicke in das Leben von Adligen und Dorfbewohnern. Immer wieder muss er hinter die Kulisse blicken, um die wahren Gegebenheiten zu durchschauen. Seine Arbeit ist kein einfacher und kein ungefährlicher Beruf und seit Jahren mehren sich bei ihm die Zweifel und die Grenzen zwischen Menschen und Ungeheuern verschwimmen immer wieder... In dieser Kurzgeschichtensammlung begleiten wir den Hexer ein Stück seines Weges, treffen Ungeheuer in monströser und menschlicher Gestalt und tauchen dabei auch tiefer in seine Gedankengänge ein.

    Große Themen im Hintergrund:  Moral und Scheinheiligkeit, Menschlichkeit und Sehnsüchte

    Persönliche Notiz: Das Buch war ein Bücherregalfund, ich wusste am Anfang weder, dass es ein Prequel ist, noch, dass es eine Serienadaptation gibt, die anscheinend ziemlich bekannt ist, ich bin also sehr naiv an das Buch herangegangen. Mein Anspruch war grundsätzlich, nach der Lektüre einer Reihe "schwererer" Geschichten mal wieder etwas unterhaltsames mit ein bisschen weniger Anspruch und viel Spannung zu lesen. Da ich keine häufige Fantasyleserin bin, schien das Buch gut geeignet, ein bisschen frischen Wind in meine Leseerfahrung zu bringen. In Teilen hat das alles gut geklappt, auch wenn die zweite Hälfte des Buches sich leider etwas mehr gezogen hat als die erste.

    Teilbewertung (Legende *= hat mich nicht überzeugt, **= ausbaufähig, ***=solide/gut zu lesen, ****= sehr gut/klare Empfehlung, *****= exzellent/schwer zu erreichen):


    1. Handlung ***

    Die Kurzgeschichten sind - vor allem am Anfang - abwechslungsreich und durchaus spannend. Vor allem das Einführen in eine neue Welt (mittelalterbasierte Fantasywelt mit Magie und mehr Wesensformen) ohne viel extra zu erklären - ein zweischneidiges Schwert - hat hier ganz gut funktioniert und Spannung generiert. Obwohl die einzelnen Geschichten oft nach einem ähnlichen Schema abzulaufen scheinen, sind sie doch alle unterschiedlich, legen ihren eigenen Akzent und kreieren ihren eigenen Spannungsbogen.  Insgesamt muss jedoch leider gesagt werden, dass sich sowohl der Reiz des Neuen als auch der Spannungsaufbau der einzelnen Geschichten nach hinten hin etwas verläuft. Hier wäre vielleicht mehr Potential gewesen, ich hätte gern noch mehr über die Welt und die vielfältigen Kreaturen erfahren. Nach hinten wird mehr Wert auf den Ausbau von Charakteren und Vergangenheiten gelegt - was vielleicht der Hauptreihe gut zu passe kommt, dem Einzelbuch aber nicht immer. Schön fand ich die zahlreichen Anspielungen auf europäische Märchenmotive, die stark verfremdet gut ins Setting integriert wurden - für mich jedes Mal eine spannende Erfahrung. Leider waren auch diese Integrationen in der zweiten Hälfte nicht mehr so prominent vertreten.

    1. Aufbau **°

    Die eigentlichen Kurzgeschichten sind großteils Rückblenden, die immer mit Kapiteln abgewechselt werden, in denen der Hexer sich im Heiligtum der Melitele (einer Acker- und Fruchtbarkeitsgöttin) aufhält, um sich von einem Kampf mit einem Ungeheuer zu erholen. Dabei ist die zeitliche Reihenfolge der "Abenteuerkapitel" nicht chronologisch, die Erzählung wird immer durch ein Gespräch oder eine Erinnerung während des Aufenthalts im Heiligtum ausgelöst. Außerdem fügen sich diese Kapitel später in den chronologischen Verlauf der Geschichte im Heiligtum ein. Auf diesen Erzählstil muss man sich einlassen, ich fand es okay, obwohl es manchmal etwas chaotisch war. Die "Heiligtumkapitel" sollen größtenteils dazu dienen, den Hexer etwas besser kennenzulernen, aber manchmal passierte da auch nicht so viel, so dass der Aufbau manchmal etwas gezwungen wirkte, vor allem nach hinten hin, als die Geschichten länger wurden und zur besseren Übersicht wiederum in Unterkapitel unterteilt wurden, um nicht mit dem bisherigen Schema zu brechen. Vielleicht wäre etwas weniger Striktheit hier entspannter gewesen.

    1. Charakterzeichnung ***°

    Es wurde Wert darauf gelegt, den Charakteren eigene Denkweisen, Charakterzüge und Eigenheiten zu verleihen, ohne Furcht vor unbequemen Ecken und Kanten. Der innere Konflikt des Hexers wurde glaubhaft und nachvollziehbar ausgearbeitet. Die Charaktere waren nicht alle immer realistisch, haben aber gut ihren Teil zur Geschichte beigetragen. Außerdem hatte man auch bei Nebencharakteren nicht das Gefühl, auf Klone oder heftige Schablonen zu treffen. Besonders gut wurde auch auf die Gefühlswelt von vermeintlichen Monstern und anderen Ausgestoßenen eingegangen. Manchmal wirkte die oft indirekte Charakterisierung ein klein wenig ungeschickt, aber im Großen und Ganzen konnte das Buch in diesem Punkt überzeugen.


    1. Sprache und Stil **°

    Die Sprache war großteils flüssig und greifbar zu lesen. Auf eine gute Integration der Sprache ins Setting wurde viel Wert gelegt. Das hat es einfach gemacht, sich auf die Welt einzulassen. Neue Begriffe die Welt, Kreaturen oder Gesellschaftsstruktur betreffend  wurden nicht groß erklärt, man durfte selbst herausfinden, was sich dahinter verbirgt - das fand ich sehr gut! Weniger gut war jedoch, dass auch für Vorgeschichten der Personen kaum direkte Erklärungen erfolgten, was dazu führte, dass diese in Dialogen in einer manchmal leider unauthentischen/hölzernen Art zu Tage kommen mussten. Generell waren manche Dialoge und innere Monologe, gerade in "Erklärkapiteln" nicht unbedingt authentisch zu lesen. Des weiteren wurden Gewaltbeschreibungen gerne, häufig und beiläufig eingestreut, nicht nur in Kampfszenen (derer es auch sehr viele gab). Das muss man mögen, meins ist es nicht unbedingt. Was mich am meisten gestört hat, war die ständige erotisch aufgeladene Stimmung der Geschichten, ständig fielen obszöne Nebenbemerkungen, ausführliche Beschreibungen von weiblichen Körpern oder einfach eine unnötige hintergründige sexuelle Spannung auch an unangebrachten Stellen. Als das Buch gleich im ersten Kapitel mit einer leicht pornösen Szene losging, hätte ich es ehrlich gesagt fast gleich schon wieder weggelegt, das war in meinen Augen unnötig.

    1. Zielgruppe(n)

    Mit Sicherheit etwas für Liebhaber ähnlicher Fantasywerke aber auch geeignet für Gelegenheitsfantasyleser. Das Buch ist in sich abgeschlossen auch wenn die Reihe weitergeht, wenn man also nur hereinschnuppern möchte, ist es gut geeignet (ich werde die Hauptreihe tatsächlich nicht lesen) Leser*innen sollten kein allzu großes Problem mit Gewaltbeschreibungen haben und auch die stark sexualisierten Teile mögen oder zumindest akzeptieren können. Obwohl hin und wieder philosophiert wird ist das Ganze doch eher der leichteren Lektüre zuzuordnen - es geht mehr um Action und Spannung, Nachdenklichkeit dient hauptsächlich der Charakterausschmückung und man läuft nicht gerade Gefahr von gewichtigen Gedanken erschlagen zu werden.


    1. Fazit ***

    Der erste Teil des Buches (die kürzeren Geschichten) haben mir sehr gut gefallen. Die Art, wie der Leser/die Leserin die neue Welt kennenlernt und die Weltkonzeption generell ist sehr interessant. Die Geschichten bauen mal mehr, mal weniger Spannung auf und gehen spielerisch-interessant mit Märchenmotiven um. Der Aufbau ist etwas verwickelt, aber in sich und stilistisch logisch, teils aber etwas gezwungen. Auch der Stil schwankt zwischen mitreißend und etwas hölzern, v.a. in Dialogen. Der Sogfaktor am Anfang hat auf jeden Fall gut funktioniert und die einzelnen Geschichten waren viel weniger redundant, als man das dem Konzept gemäß befürchten könnte. Die Charakterzeichnung wurde ernst genommen und kein Charakter ist lieblos behandelt. Innere Konflikte der Hauptperson inklusive gewisser moralisch-philosophischer Exkurse sind inkludiert. Die Sprache ist der Welt angemessen und unterstützt die Geschichten authentisch. Es gibt (nicht ganz so mein Fall) viele Gewaltbeschreibungen und eine Menge sexualisierte Beschreibungen und Szenen, sogar schon gleich im ersten Kapitel. Das hätte ich jetzt nicht gebraucht.



  4. Cover des Buches Der kleine Prinz (ISBN: 9783150114636)
    Antoine de Saint-Exupéry

    Der kleine Prinz

     (7.976)
    Aktuelle Rezension von: Daria_Eckert

    Das Buch ist ein zeitloses Meisterwerk, das mich schon in der Grundschule begeistert hat und heute, als Erwachsener, noch mehr zu schätzen weiß. Als Kind war die Geschichte für mich eine zauberhafte Erzählung über Freundschaft und Abenteuer. Doch jetzt offenbaren sich mir tiefere, philosophische Botschaften, die ich damals nicht vollständig erfassen konnte. Die Einfachheit der Sprache und die kindliche Perspektive, die so klar und unschuldig erscheint, sind eigentlich Träger komplexer Wahrheiten über das Leben, die Liebe und die Menschlichkeit. Die Begegnungen des kleinen Prinzen mit den verschiedenen Bewohnern der Planeten spiegeln auf poetische Weise die verschiedenen Facetten des menschlichen Daseins wider. Besonders berührend ist für mich heute die Geschichte mit dem Fuchs, die mich daran erinnert, wie wertvoll es ist, Zeit und Gefühle zu investieren, um echte Beziehungen zu knüpfen. Als Kind habe ich das vielleicht nur am Rande verstanden, doch heute sehe ich, wie tiefgründig diese Lektionen wirklich sind. Der kleine Prinz ist ein Buch, das man immer wieder lesen kann und dabei jedes Mal etwas Neues entdeckt. Es ist ein Werk, das mit einem wächst und einen immer wieder an die wesentlichen Dinge im Leben erinnert. Für mich verdient es ohne Frage fünf Sterne – es ist nicht nur ein Klassiker, sondern auch ein Begleiter fürs Leben.

  5. Cover des Buches Kafka am Strand (ISBN: 9783832185930)
    Haruki Murakami

    Kafka am Strand

     (1.100)
    Aktuelle Rezension von: MEva

    Ich muss ehrlich sein - ich fand damals den Titel super und habe das Buch nach dem Cover bewertet. Und dann begann die wilde Reise. Mittlerweile besitze ich alle Bücher dieses tollen Schriftstellers. Trotzdem hat mich nichts mehr so positiv verwirrt zurückgelassen wie "Kafka am Strand". Es fallen Fische vom Himmel! Ich empfehle es jedem!

    Unser jugendlicher Hauptcharakter flieht vor seinem Vater um in einer Bibliothek zu arbeiten. Leider hat er einen Ödipus-Komplex eingeimpft bekommen. Dazu wird er von einem Greis, der seit einem Zwischenfall in seiner Kindheit mit Katzen sprechen kann, verfolgt. Und Colonell Sanders kommt auch vor. Es ist komplett irre - und dabei trotzdem gefühlvoll. Unbedingt lesen!

  6. Cover des Buches Das Rosie Projekt (ISBN: 9783944668604)
    Graeme Simsion

    Das Rosie Projekt

     (1.460)
    Aktuelle Rezension von: Brina_10

    Don Tillmann weiß, das soziale Interaktion nicht sein Fachgebiet ist. Als Professor und Forscher, der Umgang mit Analysen und rationalen Gedanken hingegen schon. Was liegt also näher als einen Fragebogen zu erstellen? Einen Fragebogen, um die perfekte Ehefrau zu finden? Don ist begeistert von seiner Idee und weiß, das sie erfolgreich sein kann. Doch dann trifft er Rosie. Rosie, die alle Fragen sprengt und sich einfach nicht um den Fragebogen schert, weil sie ein ganz anderes Ziel hat: Ihren leiblichen Vater zu finden.

    Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Es war erfrischend und einfach mal etwas total anderes. Und auch, wenn Don stellenweise echt anstrengend war, war es genau diese überzogene Darstellung, die das Buch für mich so einzigartig gemacht hat.

    Don und Rosie verfolgen ein gemeinsames geheimes Projekt. Und auch hier ist die Darstellung total überzogen und wahrscheinlich wenig realistisch. Aber genau das, macht es so einfach, sich auf das Buch einzulassen. Es besticht durch seinen trockenen Humor und einzigartige Charaktere.

    Das Buch vereint sämtliche Klischees und regt genau deshalb dazu an, nachzudenken. Seine eigene Einstellung zu hinterfragen, andere Perspektiven einzunehmen und die Geschichte einfach auf sich wirken zu lassen. Irgendwie kann sich sicher jeder in diesem Buch ein stückweit wiederfinden und das macht es so einfach, das Buch zu mögen.

    Ich habe den Schreibstil, den Humor, die Protagonisten und alles andere an dem Buch einfach sehr gemocht und freue mich schon total auf die anderen Bände.

  7. Cover des Buches Komm, ich erzähl dir eine Geschichte (ISBN: 9783596521715)
    Jorge Bucay

    Komm, ich erzähl dir eine Geschichte

     (326)
    Aktuelle Rezension von: Tomatenkind

    Da ich das Buch geschenkt bekommen habe, wollte ich es natürlich auch (zu Ende) lesen, zwischendrin ist mir aber immer wieder die Motivation dazu abhanden gekommen. Ich habe mich beim Lesen doch ziemlich gelangweilt.

    Die Geschichten waren irgendwie zu wenig interessant(?) für mich und das Setting drum herum fand ich eher störend.

    Der Schreibstil war ebenfalls nicht für mich - selbst das Cover finde ich nicht besonders ansprechend. 

    Ich weiß nicht, ob mir das Buch besonders viel gebracht hat. Das Format, das ich habe ist aber eine Miniversion, das war das beste an dem Buch!

  8. Cover des Buches Saint Falls (Sammelband): Märchen aus der Welt des Verbrechens (ISBN: B0713QX361)
    David Michel Rohlmann

    Saint Falls (Sammelband): Märchen aus der Welt des Verbrechens

     (41)
    Aktuelle Rezension von: FeFu

    Sechs verschiedene Autoren - eine große Geschichte!

    "Märchen aus der Welt des Verbrechens" - der Untertitel ist sehr passend. Begegnen einem hier doch Personen, Gegenstände, Schauplätze und Zitate, die man so - oder zumindest so ähnlich - doch eigentlich so gut kennt. Wäre man nicht in Saint Falls...

    Für zarte Gemüter ist das Buch eher nichts. Gewalt, Mord, Prostitution - an allen Ecken und Enden.
    Die einzelnen Kapitel sind jeweils von einem anderen Autor / einer anderen Autorin geschrieben. Der Lesefluß ist aber durchgehend so gut, dass einem dieser Autorenwechsel gar nicht auffällt.
    Es gibt zwar zwei Charaktere, die man als Hauptpersonen benennen könnte. Aber im Verlauf begegnet man weit über 40 Hauptpersonen die wichtig für die Geschichte sind. Manche begleiten einen nur sehr kurz. Anderen begegnet man bis zum Ende hin immer wieder.
    Die Sicht aus der die Geschichten erzählt werden wechselt immer wieder.

    Alles in allem ein sehr gelungenes Werk - eine wundervolle Zusammenarbeit der vielen Autoren / Autorinnen!
    Es war durch der Märchentouch irgendwie vertraut, aber auch einfach so ganz anderst.

  9. Cover des Buches Ensel & Krete (ISBN: 9783328602064)
    Walter Moers

    Ensel & Krete

     (1.128)
    Aktuelle Rezension von: buch_klatsch

    Der große Wald - ein idyllischer Rückzugsort, auch für die Familie von Ensel und Krete. 

    Walter Moers entführt auf eine phantastische Reise, die zwar an eine vertraute Geschichte erinnert, aber dank Moers’ einzigartigem Touch zu einem Abenteuer voller wundersamer Begegnungen wird.


    Besonders erfrischend fand ich die Ergänzung der Handlung durch Hildegunst von Mythenmetz und der „mythenmetzschen Abschweifung“. Du möchtest wissen was das ist? Für mich eine tolle Ergänzung zu der Erzählung, die ich wirklich gelungen fand. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass genau dies eventuell auch als störend empfunden werden könnte - mir jedenfalls hat es gefallen. 


    Die Kombination aus den Abenteuern von Ensel und Krete, begleitet von passenden Illustrationen und den mythenmetzschen Abschweifungen schaffte eine fesselnde Atmosphäre. Ein großartiges Buch, welches mir tolle Lesestunden beschert hat.


    ━ 𝖥𝖠𝖹𝖨𝖳 ━

    Eine Neuinterpretation einer bekannten Geschichte, die durch phantasievolle Gestaltung und kreative Elemente überzeugt.


    5 | 5 ⭐️


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    Buchige Grüße 📚📖,

    Jeanette.

  10. Cover des Buches Die Mechanik des Herzens (ISBN: 9783442747801)
    Mathias Malzieu

    Die Mechanik des Herzens

     (441)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Im Jahre 1874 in Edinburgh wird ein Kind geboren. Es ist die kälteste Nacht des Jahres und nicht alle  werden sie überleben. Jack kommt auf die Welt, aber sein Herz schlägt nicht. Die Hebamme,  Dr.Madeleine, hat aber eine Idee. Sie holt eine alte Kuckucksuhr und setzt sie Jack ein. Es dauert  nicht lange und sein Herz beginnt zu schlagen. Bei der Ärztin wachsen noch weitere Kinder auf und  für jeden Fall hat sie eine ausgefallene Idee. Jacks Herz schlägt manchmal ganz laut und wild und als  er endlich einen Ausflug in die Stadt wagen darf, da überschlägt es sich fast. Er entdeckt ein  wunderschönes Mädchen, sie singt sich quasi sofort in sein Herz. Dr. Madelein warnt ihn aber vor der  Liebe, denn sie könnte mit seiner Uhr böses anstellen und ihn sein Leben kosten. Als sich dann auch  vieles anderes verändert, wagt Jack die Suche nach seiner einzigen Liebe. Man muss sich auf diese wunderbare Geschichte einlassen und taucht ein in eine faszinierende, märchenhafte Welt. Wie bei "Edward mit den Scherenhänden" im Film von Tim Burton trifft man einen  Jungen, der anders ist und doch lieben will. Skurril, märchenhaft, romantisch, spannend, anders. Toll!

  11. Cover des Buches Grimm (ISBN: 9783453529601)
    Christoph Marzi

    Grimm

     (287)
    Aktuelle Rezension von: phantastische_fluchten

    Die siebzehnjährige Vesper Gold ist ein einsames Mädchen. Ihr Vater ist ein bekannter Filmregisseur, ihre Mutter eine weltweit gefeierte Konzertpianistin. Als Vespers Schwester noch lebte, war sie nie alleine. Auch wenn ihre Eltern mal wieder keine Zeit für ihre Töchter hatten, die Mädchen hielten zusammen und Vesper vergötterte ihre ältere Schwester. Bis diese Selbstmord beging. Als sich auch noch ihre Eltern scheiden lassen, ist für Vesper nichts mehr, wie es mal war.  Nach einem Skandal an ihrer Schule zieht Vesper von Berlin fort zu ihrer Mutter nach Hamburg. Beide hoffen auf einen erfolgreichen Neuanfang. Der jedoch kläglich scheitert. Immerhin finanziert Vespers Mutter ihr eine eigene Wohnung.

    In letzter Zeit fühlt sich Vesper verfolgt.  Ein dunkelgekleideter Mann mit einem Affen auf der Schulter kreuzt immer wieder ihren Weg. Alpträume plagen sie, dann stirbt plötzlich ihr Vater in Berlin unter mysteriösen Umständen. Ihre Mutter bricht ihre Tournee ab und kehrt nach Hamburg zurück, nur, um kurz darauf ebenfalls unter merkwürdigen Umständen zu Tode zu kommen.

    Für die Polizei ist es naheliegend, Vesper zu verdächtigen. Eine verzogene und aufmüpfige Göre, die unentwegt Streit mit ihrer Mutter hat und nun, nach dem plötzlichen Tod beider Elternteile, ein großes Vermögen erbt.

    Trost sucht die junge Frau im Museum, wo sie sich das Lieblingsbild ihres Vaters von Caspar David Friedrich anschaut. Dort trifft sie auf den Studenten Leander, der sie mit seinem altmodischen Charme komplett entwaffnet. Schon bald stellt sich heraus, dass Leanders und Vespers Schicksale auf seltsame Weise miteinander verbunden sind. Auch Leander hat seine Eltern verloren und sein Bruder ist auf geheimnisvolle  Art und Weise verschwunden. Beide jungen Menschen erhalten von ihren verstorbenen Vätern einen mysteriösen Brief der einen besonderen Gegenstand enthält und die Bitte, einen alten Mann aufzusuchen, der in den Randbezirken von Hamburg lebt.

    Und damit gerät die Welt der beiden jungen Leute völlig aus den Fugen. Denn, wie Vespers Schwester zum Abschied schrieb: „Alles ist wahr!“

    Ich persönlich war schon immer der Meinung, dass Märchen grausam und brutal sind. Kinder, die von einer Hexe eingesperrt werden, Eltern, die ihre Kinder durch einen Rattenfänger verlieren, Prinzessinnen, die in einem jahrhundertelangen Schlaf gefangen sind. Kleine Mädchen, deren Familien so arm sind, dass sie Zündhölzer verkaufen müssen und und und. Natürlich habe ich als Kind Märchen geliebt und ihnen faszinierend gelauscht, sobald ich konnte, auch selber gelesen.

    Christoph Marzi erweckt alle Kinderängste zu neuem Leben. Er nimmt die Märchen der großen deutschen Dichter und zeigt ihre Grausamkeit auf. Und auch die Gebrüder Grimm kommen hier nicht sonderlich gut weg. Sind sie doch beteiligt an einem Komplott, die Märchenwesen aus der Welt verschwinden zu lassen. Denn nur, wenn man an etwas glaubt, kann es existieren. Und wer glaubt schon an Märchen?

    Ich möchte nicht viel über das Buch schreiben. Marzi ist ein Autor, den man entweder liebt oder hasst. Viele kommen mit seiner Schreibweise und seiner Art, Dinge zu beschreiben, nicht klar. Ich mag seine Art und auch seine phantastischen Ideen, auch wenn er kein gutes Haar an den Märchenautoren lässt, die ich in meiner Kindheit geliebt habe. Die Geschichte ist phantastisch, märchenhaft aber durchaus nicht unglaubwürdig. Wie immer, lässt sich Marzi viel Zeit für seine Figuren. Wir lernen ein junges Mädchen kennen, die ihre Schwester schmerzlich vermisst und die zu ihren Eltern keine Beziehung aufbauen kann. Schule ist ihr zuwider, nicht, weil sie dumm ist, sondern weil sie zu intelligent für den 08/15 Unterricht ist und  sie mit den anderen Mädchen nichts anfangen kann, deren Welt nur aus Partys, Jungens und den richtigen Klamotten besteht. Sie ist eine Einzelgängerin, hat aber eine beste Freundin, die in einem Theater arbeitet und dort für die Kostüme zuständig ist. Dieses Theater ist Vespers Flucht vor der Welt und ihre Freundin ein Ersatz für ihre Schwester.

    Sowohl sie auch Leander haben schon viel schlimmes erlebt, es ist schön zu lesen wie sich diese beiden jungen Menschen kennen lernen. einander vertrauen und akzeptieren. Doch nicht nur sie haben viel durchlitten, auch die sogenannten Bösewichter in diesem Roman haben schmerzliche Verluste, Hass und Anfeindungen erfahren. Teilweise kann ich daher ihre Handlungen verstehen, man ist, wie auch Vesper, hin und hergerissen.

     Fazit:

    Dieses Buch macht besonders viel Spaß, wenn man die alten, deutschen Hausmärchen kennt. Einige bezeichnen dieses Buch als Wirrwarr aber ich habe jedes Märchen erkannt und fand die Ideen, die Christoph Marzi hier anbringt, wirklich gelungen und durchaus vorstellbar. Ein Buch für Menschen, die Märchen lieben und schon immer wissen wollten, was *danach* passiert. „Und sie lebten glücklich“ ist nicht sehr glaubhaft und hier werden wir aller Illusionen beraubt.

  12. Cover des Buches Der Wortschatz (ISBN: 9783000609312)
    Elias Vorpahl

    Der Wortschatz

     (251)
    Aktuelle Rezension von: Ms_Violin

    In diesem Buch begegnest Du »einem Wort«, das seine Bedeutung verloren hat. Auf seiner fantastischen Reise durch die Welt der Sprache versucht es, ganz auf sich allein gestellt, diese wiederzufinden.

    »Es gibt Tausende Wege, die du einschlagen kannst. Den Weg zu erkennen, der dir Sinn gibt, ist die größte Herausforderung.«

    Die Suche nach dem eigenen Sinn - davon erzählt dieser kluge, bewegende und liebevoll gestaltete Roman.

    Ein Buch für Erwachsene, als sie noch Kinder waren.


    Oh, wie lange hatte ich dieses Buch auf meiner Wunschliste? Gefühlt ewig und als ich es jetzt dann doch endlich in Händen halten konnte, waren die Erwartungen extrem hoch, denn dieses Buch versprach ein Spiel mit Worten wie ich es normalerweise liebe.
    Leider hat sich dann recht schnell Ernüchterung eingestellt.

    Den Einstieg empfand ich als ziemlich zäh. Obwohl Idee und Gestaltung mich vom ersten Moment begeistert haben, bin ich mit der Umsetzung einfach nicht warm geworden und konnte keinerlei Verbindung aufbauen und selbst die meist wirklich einfallsreichen Wortspiele konnten mich einfach nicht richtig packen.
    Dabei ist das Buch durchaus wortgewandt und einfallsreich und es gab immer wieder Momente, in denen ich doch noch Spaß an dem Spiel mit den Worten hatte („Wortmaler!“), aber diese Momente waren einfach zu selten und zu kurz und so konnte mich die Geschichte trotz all der guten Ideen und Anspielungen auf andere literarische Werke (z.B. „Alice im Wunderland“ oder „Tausendundeine Nacht“) einfach nicht richtig überzeugen.
    Die Funken wollten leider einfach nicht überspringen.


    Fazit: Wortgewand und einfallsreich und dennoch konnte mich die Geschichte einfach nicht einfangen und von sich überzeugen. Vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch, aber leider kann ich nicht mehr als drei Sterne vergeben und dass auch nur, weil eben doch ein paar gute Wortspiele dabei waren, an denen ich doch noch Freude hatte.

  13. Cover des Buches The Book of Lost Things (ISBN: 9781442429345)
    John Connolly

    The Book of Lost Things

     (32)
    Aktuelle Rezension von: annlu

    Stories were different, though: they came alive in the telling. Without a human voice to read them aloud, or a pair of wide eyes following them by flashlight beneath a blanket, they had no real existence in our world. They were like seeds in the beak of a bird, waiting to fall to earth, or the notes of a song laid out on a sheet, yearning for an instrument to bring their music into it. They lay dormant hoping for the chance to emerge.

    Davids Mutter liebt Bücher. Diese Leidenschaft gibt sie an ihren Sohn weiter. Als sie erkrankt wird er zu demjenigen der ihr aus seinen Geschichten vorliest. Doch die Krankheit ist zu schwerwiegend und sie stirbt daran. Schon ihren Tod kann David schwer verkraften. Als sein Vater auch noch eine neue Frau kennenlernt, zieht er sich immer mehr in die Welt der Bücher zurück. Nicht nur durchlebt er so die faszinierenden Geschichten, seit einiger Zeit kann er auch die Stimmen der Bücher hören, die mit ihm einen Raum teilen. Dazu kommen noch seltsame Anfälle, in denen er anscheinend das Bewusstsein verliert, die ihn aber in eine andere Welt tragen, in der er Bekanntschaft mit einem seltsamen Mann macht. Eines Tages folgt er der Stimme seiner Mutter. Diese führt ihn in einen dunklen Durchgang im Garten. Doch anstatt auf der anderen Seite herauszukommen, befindet er sich plötzlich selbst in einer andere Welt. Der Durchgang schließt sich hinter ihm. Nun muss er sich einem dunklen Wald und Kreaturen und Personen wie aus dem Märchen stellen, die nicht nur wohlwollend sind. Auf seinem Weg, eine Möglichkeit zur Rückkehr zu finden, begegnet er freundlichen, gefährlichen, lustigen, grausamen und weisen Einwohnern.


    Die Geschichte spielt in den späten 1930ern. Doch der zeitliche Rahmen und die Weltgeschehnisse spielen hier keine große Rolle, da die Geschichte aus Sicht Davids erzählt wird und er sich unter dem Krieg nichts vorstellen kann. David hat sehr viel Fantasie und versetzt sich gerne in die Situation eines anderen. Seine Gedanken sind öfters kindlich naiv, während er dann wieder tiefgehende Gedanken hat.

    Der Beginn ist sehr traurig, die Krankheit der Mutter bringt David dazu, Routinen zu entwickeln, von denen er denkt, dass sie sie retten können: Er steht immer mit dem gleichen Fuß zuerst auf, berührt alles mehrere Male (aber immer in geraden Anzahlen, weil ungerade Unglück bringen), schlägt seinen Kopf sogar mehrmals an die Wand, wenn er irgendwo anstoßt, damit sich eine gerade Anzahl ergibt. Man sieht wie schwer es für ihn ist, mit der Krankheit der Mutter umzugehen und zu verstehen, dass er nichts machen kann, was zu einer Besserung führt. So fühlt er sich auch nach ihrem Tod schuldig. Dass sein Vater eine neue Familie gründen will, nimmt ihn zusätzlich mit.

    Dieser einleitende Beginn ist zwar nicht so lang, im Vergleich zum Rest des Buches, hinterlässt aber gleich eine Stimmung aus Mitleid, Traurigkeit und Ohnmacht.

    Der Übertritt in die andere Welt bringt ausführliche Beschreibungen mit sich, die mir manchmal schon zu viel waren. Die Einwohner dort erzählen ihm zwischendurch Geschichten, die an bekannte Märchen angelehnt sind, jedoch düstere (aber auch lustigere) Seiten jener zeichnen. Grundsätzlich ist die Stimmung des Buches eher düster und unheilverkündend mit einigen Geheimnissen und Gefahren, die auf ihn warten. Ab und an sind auch witzige Szenen dabei. Seine Begleiter bringen ihn dazu, über sein Leben nachzudenken und lassen ihn reifen.


    Während ich den Beginn der Geschichte zwar deprimierend fand, mochte ich diesen. Danach folgte eine Phase, in der ich mich mit den vielen Beschreibungen nicht so leicht tat, da sie mir ein flüssiges Lesen erschwerten und die Spannung reduzierten. Doch dann tauchten die sieben Zwerge auf (meine absoluten Lieblingscharaktere der Geschichte) und brachten Sarkasmus und Witz in die Erzählung. Von dem Punkt an konnte ich sie wieder genießen.

    ein letzter Hinweis: der Titel der Rezension ist bewusst so gewählt, weil alle Kapitel des Buches eine Überschrift haben, die eine Beschreibung der Ereignisse birgt (z.B. of snow white, who is very pleasant indeed)

  14. Cover des Buches Drei Männer im Schnee (ISBN: 9783126757218)
    Erich Kästner

    Drei Männer im Schnee

     (201)
    Aktuelle Rezension von: Charlea

    Da wir in einer Leserunde dieses Jahr schon ein anderes Buch von Erich Kästner gelesen hatten, kam der Gedanke an "Drei Männer im Schnee" für die Winterzeit auf. Begeistert hatte ich auch mit dem Buch angefangen und mochte anfangs auch den für Kästner typischen Humor. Doch schon nach kurzer Zeit hatte mich die Verwechslungskomödie einfach nicht mehr. Da das Buch insgesamt relativ dünn ist und auch der Austausch in einer Leserunde da war, habe ich es dann doch zu Ende gelesen und war auch froh darüber, da ich die zweite Hälfte wieder besser fand, als die erste. Doch auch das Ende war mir dann ein wenig zu plakativ. Nicht, dass es nicht zum Buch gepasst hätte, aber dennoch hatte mich auch das Ende nicht mehr abholen können.

  15. Cover des Buches Der geheime Name (ISBN: 9783426511275)
    Daniela Winterfeld

    Der geheime Name

     (228)
    Aktuelle Rezension von: Punix

    In der Märchenadaption von Rumpelstilzchen erlebt man das Märchen aus der Sicht der Müllerstochter in unserer heutigen modernen Welt.

    Dabei startet das Buch relativ harmlos und entwickelt sich dann zu einer Richtung mit der ich so nicht gerechnet habe. Es wird brutaler als ich es erwartet hätte und gleichzeitig konnte ich das Buch irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen. Eine schlaflose Nacht und das Buch war verschlungen, dabei war ich am Anfang so gar nicht begeistert. Die Protagonistin war mir anfangs leider gar nicht sympathisch und die Zufälle, wie sie Geheimnisse aufgedeckt hat, waren mir zu unwahrscheinlich. Doch über den holprigen Anfang kann ich nach dem Rest der Geschichte eindeutig hinweg sehen. 

    Eindeutig ein Highlight. Ich kann es nur empfehlen. 

  16. Cover des Buches Pfaueninsel (ISBN: 9783442749836)
    Thomas Hettche

    Pfaueninsel

     (129)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Was für ein Buch! Schon die Aufmachung des Hardcovers hat mich begeistert: Gebunden in seidenglänzendes, blaugraues Leinen und weiß bedruckt, ist das in-der-Hand-halten ein haptisches Erlebnis! Fragt nicht, wie oft ich das Buch von außen bewundert und liebevoll gestreichelt habe! Die äußere Aufmachung, die so sehr vom heute gewöhnlichen Aussehen mit Schutzumschlag abweicht, passt wundervoll zum Inhalt. Denn der erzählt eine historische Geschichte von der Pfaueninsel, deren Lage in der Havel bei Berlin auf der Innenseite des Umschlags zu finden ist.

    Als Leitfigur für seinen Roman hat der Autor das Schloßfräulein Marie gewählt. Die Kleinwüchsige war sechs Jahre alt, als sie zusammen mit ihrem Bruder Christian (ebenfalls ein Zwerg) auf die Insel kam. Sie erlebte in ihrer Lebenszeit, wie das künstlich geschaffene Paradies sich im 19.Jahrhundert innerhalb von zirka 75 Jahren immer wieder veränderte: von einer landwirtschaftlich genutzten Fläche in einen Paradiesgarten mit Menagerie bis zum teilweisen Verfall.

    Soweit die historischen Tatsachen. Das Märchen, das der Autor daraus gemacht hat, erzählt uns eine Geschichte, die teilweise zu Tränen rührt, ohne kitschig zu sein. Wir Leser werden nicht nur mit dem Leben der Adligen und seinen Auswüchsen bekannt gemacht und bekommen einen Eindruck von der damaligen Art zu reisen, sondern erfahren auch von der wichtigen Stellung des Hofgärtners Ferdinand Fintelmann.

    Fazit: Das Buch hat sich in mein Herz geschlichen.

  17. Cover des Buches Perfect Passion - Stürmisch (ISBN: 9783751772426)
    Jessica Clare

    Perfect Passion - Stürmisch

     (177)
    Aktuelle Rezension von: MamiMau

    Logan Hawkings ist Milliardär und reist auf die Bahams, weil er dort ein altes Hotel gekauft hat, dass er in ein Luxusresort umbauen möchte. In diesem Hotel macht gerade Kellnerin Bronte Urlaub, den sie im Radio gewonnen hat. Als das Hotel wegen eines Orkans evakuiert wird, bleiben Logan und Bronte im Aufzug stecken und alleine im Hotel zurück. Die beiden kommen sich in dieser Extremsituation näher, allerdings weiß Bronte nicht, wer Logan wirklich ist.

    Einige Dinge in der Story kamen mir doch etwas unrealistisch vor. Vor allem am Anfang im Fahrstuhl. Wer checkt denn bitte erst nach 20 Minuten, ob das Handy Empfang hat und wartet Stunden, bevor er probiert irgendwie aus dem Fahrstuhl zu gelangen?
    Auch im weiteren Verlauf gab es Situationen, die mir doch sehr unrealistisch vorkamen.

    Außerdem war mir das Buch doch etwas zu spicy. Aber das ist ja Geschmackssache. Nur irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es oft nur darum ging und der Rest der Handlung nebensächlich ist und einfach drumherum geschriebenwurde, denn die ist irgendwie teilweise langweilig und ideenlos.

    Ich würde das Buch nicht nochmal lesen wollen. Die Story war aber der Hälfte irgendwie langweilig und hat mich enttäuscht. Der Schreibstil konnte mich auch gar nicht überzeugen.
    Auch die Thematik und die Klischees, die hier dargestellt werden, haben mich teilweise echt gestört.

  18. Cover des Buches Der Teufel mit den drei goldenen Haaren (ISBN: 9783942006477)
    Dimitri Litzinger

    Der Teufel mit den drei goldenen Haaren

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Andrea-Hahn

    Eigentlich ist  "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren"  ein Märchenklassiker der Gebrüder Grimm. Das altbekannte Märchen bleibt hier auch im Text weitgehend original erhalten.

    Dimitri Litzinger ist es aber gelungen, diese Kindergeschichte für Erwachsene zu adaptieren. Die überaus ausdrucksstarken und teilweise sehr abstrakten Illustrationen und handschriftlichen Anmerkungen machen das Buch einzigartig.

    Sehr außergewöhnlich finde ich auch die Aufforderung des Autors, das Buch mit meinen eigenen Gedanken und Interpretationen zu ergänzen. Das hat mich nochmal zusätzlich fasziniert und zum Nachdenken angeregt.

    Ich empfehle dieses Gesamtkunstwerk allen Erwachsenen, die künstlerisch aufgeschlossen und auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen sind. Für Kinder ist dieses Bilderbuch ausdrücklich nicht geeignet.

  19. Cover des Buches Die Weltenfalten - Wenn Feuer erwacht (ISBN: 9783751969345)
    Jenny Völker

    Die Weltenfalten - Wenn Feuer erwacht

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Thoene

    Die Weltenfalten - Wenn Feuer erwacht: Band 1 der Urban Fantasy Hexen Trilogie von Jenny Völker

    Das Cover des Buches ist sehr lilahaft. Was einerseits nicht wirklich zum Buch passt. Ich hätte mir eine rote Farbe gewünscht, passend zum Feuer, das erwacht. Anderseits wirkt es durch die Lilatöne auch sehr magisch auf den Betrachter, auf mich.

    Kommen wir zum Inhalt. Was würdest du tun, wenn du erfährst, das du eine Hexe bist? Gute Frage. Die Protagonistin Mayla ist 32 Jahre alt und geht ihrem geregelten Alltag nach. Eines Morgens beginnen ihre Hände zu kribbeln und Gegenstände explodieren vor ihrer Nase. Zu dem Zeitpunkt kann sie sich aber noch keinen Reim darauf machen. Mayla ist in meinen Augen etwas zu naiv und in ihren besten Jahren. Pralinensüchtig, zeigt sich aber auch im Laufe der Geschichte sehr entschlossen und mutig. Wobei sie sich dadurch immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Auf jeden Fall, als sie auf ihrem Nachhauseweg durch die City auf einmal mitten in einem Wald steht, ist ihr Leben in Gefahr und sie muss sich ihren neuen Fähigkeiten stellen. Dabei stfllrn sich am Anfang mehrere Fragen: Aber woher kommen ihre Kräfte? Diese Frage wird beantwortet. Und was hat der geheimnisvolle Fremde mit all dem zu tun, der ständig bei ihr auftaucht? Diese Frage wird nicht ganz beantwortet. Tom und Georg sind die beiden Hauptprotagonisten, die Mayla immer wieder zur Rettung eilen. Tom, seht geheimnisvoll und noch ein ziemlich undurchsichtigen Protagonist. Georg, der Polizist ist klug, aber nicht so geheimnisvoll wie Tom.

    Im Großen und Ganzen 3 tolle Protagonisten die der Geschichte neben der Spannung und der zahlreichen Action ein Hauch Witz mit in die Story bringen.

    Von mir eine klare Weiterempfehlung.

    #bookstagram #romantasy #bookiesupport #bookstagrammer #bookstagramdeutschland #bücherliebe #bücherverliebt #magischebücher #fantasy #lesenmachtsüchtig #lesenistschön #bücherwelt #bücherwurm #fantasy #romantasyroman #bookstagramchallenge #bibliophile #buchmagie😍

  20. Cover des Buches Der Roboter, der Herzen hören konnte (ISBN: 9783839814963)
    Deborah Install

    Der Roboter, der Herzen hören konnte

     (39)
    Aktuelle Rezension von: june_london

    ... der das Leben wieder in die richtige Spur bringt.

    Inhalt: In einer nicht näher definierten Zukunft, gehören Androiden und Roboter zum Alltag der Menschen und erleichtern ihnen das Leben. Deshalb ist Ben nicht allzu schockiert, als er einen kleinen, ziemlich verwahrlosten Roboter in seinem Garten findet. Ben möchte die kleine Blechkiste namens "Tang" möglichst schnell wieder los werden, denn sie bringt sein Leben ganz schön durcheinander. Doch mit der Zeit erkennt er, dass wahres Glück auch bedeuten kann, jemanden zu finden, den man nicht gesucht hat und trotzdem nicht mehr verlieren will.

    Eindruck: Ich bin ein Fan des Sprechers und Schauspielers Hendrik Duryn und das war auch zunächst der einzige Grund, warum ich mich für dieses Hörbuch interessiert habe. Doch schnell haben Ben und besonders Tang mein Herz erobert. Tang ist sehr kindlich und neugierig und bringt Ben dadurch immer wieder in unangenehme und sehr lustige Situationen. Er hat mich stark an den kleinen Roboter Wall-E aus dem gleichnamigen Film erinnert. Aber auch die Spannung kam nicht zu kurz, denn auf ihrer Reise um  die Welt geraten sie auch in manche brenzlige Situation. Obwohl die Geschichte in einer Welt angesiedelt ist, in der Roboter oder ähnliches als alltägliche Helfer der Menschen arbeiten, handelt es sich nicht um eine Geschichte des Genre Fantasy oder SciFi. Vielmehr geht es um Familie, Selbstfindung und die Definition von Glück.

    Wie erwartet hat mir die Stimme von Hendrik Duryn sehr gefallen. Seine ruhige, sympathische Art passt sehr gut zur Geschichte. In den humorvollen Momenten hatte ich das Gefühl, dass auch der Sprecher schmunzeln musste. Ich habe gerne zugehört und wurde emotional abgeholt.

    Eine herzerwärmende Geschichte für zwischendurch. Hört mal rein! :)

  21. Cover des Buches Schneewittchen und die sieben Geißlein (ISBN: 9783942025218)
    Claudia Thoß

    Schneewittchen und die sieben Geißlein

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Claudias-Buecherregal
    Wer kennt sie nicht, die Märchen der Gebrüder Grimm. Vielen von uns kennen die Geschichten sogar auswendig und sind sehr vertraut mit den Inhalten. Aber können wir sicher sein, dass die Ereignisse sich wirklich so zugetragen haben? Vielleicht wurde bei der mündlichen Weitergabe einiges verwechselt oder Erinnerungen waren getrübt, bevor diese Märchen von den Gebrüder Grimm schriftlich festgehalten wurden. Schneewittchen und die sieben Geißlein besteht aus 28 Neuerzählungen, in denen die (für mich bisher größtenteils unbekannten) Autoren eine neue Perspektive auf die Geschichten bieten. "Als Kind nimmt man es hin, dass Gut und Böse ihre klar verteilten Rollen spielen [...]. Doch als Erwachsener [...] hat man gelernt, dass Dinge oft nicht so einfach sind, wie sie den Anschein haben. Die Märchen von damals rücken [...] plötzlich in ein völlig neues Licht." (Seite 7) In der Anthologie gibt es ein Wiedersehen mit allen bekannten Protagonisten der weltberühmten Märchen. Ein paar Geschichten möchte ich hier kurz erwähnen: * ein Wolf, der vielmehr als Opfer der Gesellschaft statt als Täter anzusehen ist (Mario Schubert - Der Fall Wolf gegen Sieben Geißlein) * eine Müllerstochter, die alles anbot, um nicht selbst spinnen zu müssen, sogar sich selbst (Su Moss - Vom wahren Vater) * eine Frau Holle, die sich gemobbt fühlt (Brigitte Schubert - Land ohne Schnee) Die Märchen dieser Anthologie lassen sich als neuaufgelegt - quasi reloaded - bezeichnen. Einige Geschichten wurden ins neue Jahrtausend transportiert. So tauchen in diesen Märchen internetfähige Handys auf oder es geht um Speed-Dating, Chatten oder Genmanipulation. Bei anderen Geschichten wurde die Erzählperspektive geändert, so wird das Märchen z.B. nicht aus Schneewittchens Sicht, sondern aus der der Königin präsentiert oder der Wolf erzählt das Rotkäppchen-Märchen neu. Andere Geschichten bestehen aus einen Patwork von Figuren aus mehreren Märchen. Auf jeden Fall ist nichts mehr wie wir es von den Gebrüder Grimm gewohnt sind, aber dafür gibt es viele witzige, zum Teil ironische Begebenheiten, die die Märchen neu aufleben lassen und den Leser nicht wie sonst mit einer Moral am Ende zurück lassen, sondern mit einem Schmunzeln auf den Lippen und das ist auch gut so, denn Moral sollten Erwachsene bereits gelernt haben, aber Lachen kann man nie genug. Das Design des Buches gefällt mir sehr gut. Es ist als schöne Hardcover-Ausgabe mit Lesebändchen erschienen und das Cover ist genauso liebevoll gestaltet, wie die Illustrationen auf den einzelnen Seiten, welche von Lydia Pollakowski gezeichnet wurden. Fazit: Dieses Buch bietet märchenhafte Unterhaltung für Erwachsene und verblüfft mit neuen Erkenntnissen über die wirklichen Geschehnisse in diesen Märchen. * Gebundene Ausgabe: 197 Seiten * Verlag: Fhl Verlag Leipzig; Auflage: 1., Auflage (10. Juni 2010) * Sprache: Deutsch * ISBN-10: 3942025213 * ISBN-13: 978-3942025218
  22. Cover des Buches Der kleine König Dezember (ISBN: 9783888972232)
    Axel Hacke

    Der kleine König Dezember

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Naibenak
    Der Erzähler dieser kleinen Geschichte ist ein ganz normaler "Insbürogeher" und nicht selten von einer Traurigkeit übermannt, die ihn manches Mal nahezu lähmt. Der Alltag - die "Realität" - lässt bei Erwachsenen aus verschiedensten Gründen so oft kaum mehr Platz für Fantasie, wie sie den Kindern noch so sehr zu eigen ist.

    Eines Tages aber bekommt der Erzähler Besuch vom kleinen König Dezember II. -  dieser ist nur fingergroß und liebt es, an Gummibärchen zu knabbern :) Und er kommt daher mit so viel Fantasie und Weisheit im Gepäck, dass die Unterhaltung zwischen den beiden sehr oft staunen lässt. In der Welt des kleinen Königs wird man groß geboren, kann und weiß alles, und wird mit zunehmendem Alter immer kleiner. Dann vergisst man auch mal, wie Dinge heißen oder funktionieren, aber man hat so viel Freude am Dasein. Und irgendwann verschwindet man einfach. Oder anders: man wird Eins mit dem All... und ist demnach überall :)

    Dieser kleine philosophische Schatz hat unheimlich viel zu entdecken. Man müsste ihn eigentlich immer wieder lesen, und würde jedes Mal Neues für sich finden. Groß ist das Thema "Träume". Was sind sie? Was bedeuten sie? Leben wir eigentlich wirklich in unseren Träumen oder leben wir in unserem Alltag? Schlafen wir eher am Tag, wenn wir arbeiten etc. und leben in der Nacht, wenn wir träumen? Ist man so groß wie man aussieht oder so klein wie man sich fühlt? Diese Fragen (und viele mehr) werden aufs Tapet gebracht und haben mich ein ums andere Mal sehr berührt und immer wieder innehalten lassen.

    Fazit: Eine kleine, liebevoll erzählte, wunderschöne Geschichte mit viel Stoff zum Nachdenken und Philosophieren und dazu mit ganz zauberhaften Illustrationen! Auf jeden Fall ein Geschenktipp für die Adventszeit, wie ich finde :) Lest es! Es lohnt sich sehr.
  23. Cover des Buches Drei Engel für Armand: Roman (ISBN: 9783838723914)
    Jim C. Hines

    Drei Engel für Armand: Roman

     (54)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    Danielle, von ihren Stiefschwestern Aschenputtel genannt, ist glücklich mit ihrem Prinzen Armand. Doch noch ist sie nicht sicher, Stiefschwester Charlotte startet einen Mordversuch auf Danielle und entführt Armand. Gut, dass Königin Beatrice Talia, auch als Dornröschen bekannt, incognito als Danielles Dienerin und Beschützerin eingeschleust hat. Diese ist üblicherweise als Beatrices Geheimagentin/Spionin tätig ist, zusammen mit Schnee(wittchen). Die beiden machen sich auf den Weg, Armand zu befreien, und Danielle lässt es sich nicht nehmen, sie zu begleiten.

    Nachdem ich von Hines‘ Goblinsaga schon vor Jahren sehr begeistert war, wollte ich unbedingt weitere Werke von ihm lesen – nun endlich komme ich dazu. Band 1 der „Todesengel“-Reihe schien mir gut geeignet, denn ich mag Märchenadaptionen, zumal diese hier bereits aus 2009 stammt.

    Der Autor führt nicht nur die Geschichten der drei Protagonistinnen weiter, sondern erzählt sie auch neu. Die Drei sonst eher passiven Prinzessinnen werden hier zudem zu wehrhaften, ja gefährlichen jungen Frauen. Talia, die ihren hundertjährigen Schlaf und die damit verbundenen Probleme nicht gut überwunden hat, ist die Kämpferin der Gruppe, die neben Schwert und Axt auch Nadeln verwendet, während Schnee sich zur Hexe fortgebildet hat, die mit Spiegeln allerhand anstellen kann. Danielle muss ihren Weg noch finden, ist aber jetzt schon mutig und schlau, und tritt für sich und die ihren ein.

    Gut gefallen mir auch die anderen Wesen, die man hier trifft, z. B. der Troll Brahkop, hinter dem mehr steckt, als zunächst gedacht, oder die Aviare, fliegende Pferde, die ebenfalls nicht ohne sind.

    Wie schon beim Goblin zeigt Jim C. Hines, wie phantasievoll er ist, leider fehlt mir aber der sprühende Humor, den er dort zeigt. Nicht, dass es hier ganz humorlos zugeht, aber ich hatte doch deutlich weniger zu schmunzeln. Schade, denn gerade darauf hatte ich mich besonders gefreut.

    Neben den Zutaten bekannter Märchen kommt auch Mythologie zum Tragen, denn die Drei müssen ins Elfenland, um Armand zu befreien. Insgesamt gefällt mir die Welt gut, die der Autor erschaffen hat, und ich bin gespannt, ob und wie er sie in den Folgebänden noch erweitern wird.

    Gerade wenn man schon fantasyerfahren ist, lässt sich die Geschichte gut und zügig lesen und, ist sie zunächst fast ein bisschen langatmig, nimmt sie doch mehr und mehr Fahrt auf, und man erfährt auch immer mehr über die Hintergründe, nicht nur der einzelnen Charaktere. Am Ende ist der Roman abgeschlossen, eine Fortsetzung hätte es also nicht unbedingt gebraucht, aber immerhin gibt es ja noch einige weitere Märchen.

    An die Goblinsaga kommt der Roman nicht heran, aber er bietet doch einen unterhaltsamen Einstieg in die Todesengel-Reihe, wobei man es auch bei einem Einzelband hätte belassen können. Mir gefallen Charaktere und Welt und ich freue mich auf ein Wiedersehen. 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Genrefans.

  24. Cover des Buches Das Kainsmal (ISBN: 9783442542710)
    Chuck Palahniuk

    Das Kainsmal

     (76)
    Aktuelle Rezension von: CocuriRuby

    Das besondere an dem Buch ist die Art wie es erzählt wird. Die Geschichte wird nicht linear erzählt, sondern durch verschiedene Augenzeugen, die das Geschehene alle etwas anders wahrgenommen haben und darstellen.

    Man erfährt also nie, wie es wirklich war, sondern muss die einzelnen Sichten irgendwie zusammen bringen, um erahnen zu können, wie es wohl wirklich abgelaufen sein könnte.

    Das ist eine Meisterleistung des Autors, wie ich finde – sich nicht nur eine Geschichte auszudenken, sondern auch noch sich zu überlegen, wie das die verschiedene Leute wahrgenommen haben und erzählen könnten. Es ist mal eine gänzlich andere Art eine Geschichte zu lesen – ich finde es wirklich genial.

    Aber auch die Handlung selbst ist alles andere als gewöhnlich. Thematisch schreckt der Autor vor so ziemlich gar nichts zurück. Auch hier gibt es Passagen die konfus sind, abgedreht, brutal oder ekelig sind.

    Aber dieses Buch ist auch ein ziemlicher Genre-Mix. Es ist irgendwas zwischen Roman, Sci-Fi, Fantasie, Gesellschaftskritik und Mindfuck.

    Auch dieser Band hat die typische Destruktion und dunkle Philosophie für die der Autor bekannt ist.

    Das Buch ist eine Ansage gegen das System – gegen das scheinheilige Pseudogetue der Gesellschaft, aber auch die Religion bleibt nicht unangetastet.

    Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Autor Verhaltenspsychologie studiert haben muss – das spiegelt sich jedenfalls in seinen Texten wieder, die vor Psychologie und Manipulation nur so sprühen.

    Auch dieses Buch hat recht vulgäre bzw. sexuelle Komponenten – aber die sind nie erotischer Natur (mit erotischer Literatur hat das wirklich gar nichts zu tun). Es geht dabei eher in eine düstere Richtung – eher in die Ecke Triebe und Machtspiel oder Kontrolle über den anderen ausüben.

    Das kann man nicht beschreiben, das muss man lesen – aber ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass das abstoßend wirken kann. Ich persönlich finde es auch recht grenzwertig. Aber irgendwie gehört das zu seinen Büchern dazu und dadurch, dass das immer etwas Absurdes an sich hat, finde es nicht so schlimm.

    Das Buch ist destruktiv – es ist fast eine Ode an die Zerstörung. Aber genau das mag ich so sehr an dem Buch. Es ist eine willkommene Abwechslung zu unserer geschminkten, heuchlerischen Welt.  Allerdings hinter dem stecken z.T. faszinierende Gesellschaftskritiken.

    „Man sieht, wie man sich selbst seine Realität schafft – denn wenn alle an eine Lüge glauben, dann ist es keine Lüge mehr“ – das ist ein faszinierender Gedanke und es spiegelt sich eine unwiderlegbare Wahrheit darin, weil genau so unsere Gesellschaft funktioniert.

    Generell finde ich die Gedankenspiele, die an manchen Stellen schon fast zu Verschwörungstheorien heranwachsen, einfach genial. Wobei hier die Grenzen zwischen Genie und Wahn sehr verschwommen sind.

    Das Buch ist schon sehr wirr – ich hatte zwischendurch durchaus mal den Faden verloren – bei den meisten Dingen findet man ihn dann wieder bei anderen nicht.

    Was auch daran liegt, dass das Buch ab einen gewissen Punkt eine doch recht sonderbare Wendung bekommt (das ist der Moment, wo die Fantasie und Sci-Fi Elemente einsetzen).

    Bei manchen Dingen, die plötzlich hinzu kamen, war ich irgendwie raus – Stückweit hat das vielleicht auch einfach meinen Horizont überschritten – interessant war oft es trotzdem, manchmal aber auch leider ein Störfaktor.

    Das Buch ist wirklich SEHR surreal, sogar noch mehr, als die anderen Romane, die ich von dem Autor gelesen habe. Darauf muss man sich einlassen können und selbst dann ist es nicht immer einfach.

     

    Fazit

    Die Bücher von Palahniuk überschreiten immer eine gewisse Grenze (in diesem Fall waren es eher mehrere) – aber das machen sie nie ohne Stil und ich glaube genau das ist das faszinierende daran.

    Ich kann aber auch verstehen, wenn einen das gar nicht zusagt.

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