Bücher mit dem Tag "märtyrer"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "märtyrer" gekennzeichnet haben.

51 Bücher

  1. Cover des Buches Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten (ISBN: 9783423627467)
    Benno Köpfer

    Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten

     (11)
    Aktuelle Rezension von: lesebiene27

    Inhalt:

    Der 16-jährige Kadir ist ein begnadeter Fußball-Spieler im Hamburger Fußballverein. Doch ausgerechnet zum wichtigsten Spiel der Saison erscheint er nicht und bleibt auch danach verschwunden. Mark, sein bester Freund und ebenfalls Fußballer, macht sich große Sorgen und beginnt mit Kadirs Schwester nach dem Jungen zu suchen. Allerdings werden nach und nach Stimmen laut, dass sich der Deutschtürke als IS-Kämpfer in Syrien befinden soll. Ob da was dran ist und Kadir sich im Laufe der Zeit von Familie und Freunden unbemerkt radikalisiert hat, um nun als Märtyrer zu sterben?


    Meine Meinung:

    Die Radikalisierung Kadirs und sein weiterer Verlauf zum IS-Kämpfer werden im Rückblick erzählt und durch eine Rahmenhandlung in Hamburg ergänzt. Dabei greifen die Autoren Benno Köpfer und Peter Mathews immer wieder auf Zitate aus dem Koran und der Hadithe zurück, die als Fundament für die Glaubenseinstellung der IS-Kämpfer dienen soll.

    Der Schreibstil des Buches ist trotz des komplexen Themas entsprechend eines Jugendbuches einfach gehalten und gut verständlich. Allerdings werden immer mal wieder arabische Begriffe verwendet, die in einem Glossar im Anhang erläutert werden. Mir persönlich ist dieses erst nach Beendigung des Buches aufgefallen, sodass ich die vielen fremden Wörter anfänglich noch nachgeschlagen habe. Wenn man das Glossar zuvor bemerkt oder sich an den Fachwörtern nicht stört, wirkt die Verwendung dieser jedoch realistisch.

    Allgemein gehalten wirkt das Buch auf mich authentisch, aktuell und gut recherchiert. Dies zeigt sich nicht nur in den Gedanken Kadirs, sondern auch in der Erzählung, was der Jugendliche in Syrien als Glaubenskämpfer erlebt. Dies hat mir persönlich gut gefallen – auch wenn das Buch dadurch einige Längen bekommt. Besonders interessant fand ich jedoch die verschiedenen Vorurteile, die die Autoren in ihrem Werk mit präzisen Gegenargumenten und Tatsachen aus der Welt schaffen wollen.

    Ebenfalls gut ausgearbeitet sind die verschiedenen Einstellungen der Angehörigen Kadirs, nachdem er verschwunden ist. Die meisten von ihnen scheinen den Ernst der Lage nicht zu verstehen und nicht glauben zu wollen, dass Kadir nun Menschen („Ungläubige“) töten möchte um ins Paradies zu gelangen. Genau dies macht das Buch so authentisch, da man sich als Leser gut in die Situation hineinversetzen kann.


    Fazit:

    „Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten“ ist ein sehr interessantes Buch, das zwar keinerlei Spannung besitzt, aber dennoch gekonnt auf sich aufmerksam macht. Von mir bekommt das Werk von Benno Köpfer und Peter Mathews 4 von 5 Lesesternen, da sie auf eine anschauliche und sehr interessante Art ein Thema aufarbeiten, das aktueller nicht sein könnte. Insbesondere auf die Situation, dass Jugendliche zu IS-Kämpfern werden, wird gut eingegangen.
  2. Cover des Buches TRAU KEINEM, DER DEIN BESTES WILL! (ISBN: 9783732311880)
    Dörte Thieme

    TRAU KEINEM, DER DEIN BESTES WILL!

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Skarab
    Das Buch hat mir sehr gefallen.
    Eltern die einfach nur das Beste für ihre Kinder wollen, aber gar nicht bemerken dass sie Schaden anrichten mit dem was sie sagen oder tun.
    Das Buch handelt die emotionale Ebene des Menschen ab. Es gibt mehrere Erpressertypen, die in dem Buch genauer beschrieben werden und anhand von Fallbeispielen dargelegt werden.
    Es ist ein Tabu-Thema: Emotionalen Druck auf einen anderen Menschen ausüben. Genau deshalb finde ich dieses Buch auch so gut. Es spricht etwas an, das uns allein - oder zumindest den meisten, widerfahren ist.
    Schuldzuweisungen, Demütigung, Versagensängste und Verlustängste oder Eifersucht. Interessant finde ich die Beschreibung der jeweiligen Eltern der Kinder: Das zurückgezogene Kind von egoistischen Eltern. Das selbst zweifelnde Kind von ehrgeizigen Eltern oder das demütige Kind der überfürsorglichen Eltern.
    Man findet in dem Buch Anhaltspunkte und Tipps wie man seine Opferrolle verlässt und gibt Einblick wie der "Erpresser" tickt.
    Das Cover finde ich sehr gut gelungen. Im Buch wird man auch verstehen warum eine Hand auf dem Cover zu sehen ist: es geht um den "langen Arm der Erziehung".  Das gefällt mir.

    Das Buch ließt sich gut. Es kann stellenweise aber langatmig werden aufgrund von Wiederholungen und weil die Grundstimmung immer etwas dramatisches hat.
    Ich kann das Buch jedenfalls jedem ans Herz legen, denn jeder von uns hat schon einmal emotionale Erpressung erlebt - manchmal ist das so subtil dass man erst später dahinter steigt. Ich habe mich und Familienmitglieder darin wiedererkannt.


  3. Cover des Buches Das Gotteshaus (ISBN: 9783442494323)
    C.J. Tudor

    Das Gotteshaus

     (113)
    Aktuelle Rezension von: tauriel89

    Dieses Buch hat mich leider überhaupt nicht gepackt. Ich bin nicht sicher, ob es an der Übersetzung lag, aber spezifisch der Schreibstil (bei der Protagonistin) hat mich ein wenig gestört. Auch habe ich die Story nicht als flüssig empfunden, sondern eher verwirrend aufgebaut. Vielleicht wäre es in der Originalsprache angenehmer gewesen.

  4. Cover des Buches Terrorist (ISBN: 9783644057111)
    John Updike

    Terrorist

     (71)
    Aktuelle Rezension von: parden
    TERROR UND FUNDAMENTALISMUS...

    Ahmed ist achtzehn Jahre alt, gemeinsam mit seiner irischen Mutter lebt er irgendwo in New Jersey. Sein Vater, ein Araber, hat die Familie früh verlassen. Aber die Trennung der Eltern liegt lange zurück, und in New Prospect gibt es viele kaputte Familien. Ahmed ist ein ausgezeichneter Schüler, redegewandt und klug, ein junger Mann, der im amerikanischen System Karriere machen könnte. Doch er hat sich schon anders entschieden:
    Konsequent kapselt er sich von seiner Umwelt ab und hat im islamischen Fundamentalismus ein neues Zuhause gefunden. Er ist bereit, für seinen Glauben sein eigenes Leben zu opfern - und das Leben anderer.


    Eine Innenansicht von Terror und Fundamentalismus präsentiert John Updike hier, in dem Versuch, den simplen Schuldzuweisungen den Boden zu entziehen.

    "Es gibt genug Menschen, die vor der arabischen Bedrohung warnen. Da mag man es mir zugestehen, den jungen Mann so sympathisch darzustellen, wie es mir möglich ist. Er ist mein Held. Ich habe versucht, ihn zu verstehen und seine Welt zu beschreiben."

    So schreibt Updike es im Klappentext. Leider muss ich gestehen, dass mir Ahmed nie wirklich nahe kam. Ich konnte das gesamte Buch über kaum einmal so etwas wie Sympathie für den jungen Muslimen aufbringen. Zu distanziert wird er geschildert, zu abgehoben von der Welt. Die Charaktere insgesamt sind zwar detailliert und facettenreich dargestellt, doch blieben sie den gesamten Roman über für mich wenig greifbar. 

    Selbst die angedeuteten Gründe, weshalb Ahmed so fanatisch in seinem Glauben aufgeht, wirken wie ein Stück Stammtisch-Psychologie und waren für mich wenig überzeugend. Es werden viele religiöse Hintergründe aufgeführt, doch entsteht letztlich der Eindruck, dass sie über die gängigen religiösen Klischees z.B. bezüglich des Islam nur unwesentlich hinausgehen. So habe ich zwar verfolgt, wie aus Ahmed ein religiöser Fanatiker wurde, konnte es aber trotzdem nicht wirklich nachvollziehen. Schade. 


    Gut gefallen hat mir dagegen die Kritik am amerikanischen (westlichen) Leben der heutigen Zeit. Gut pointiert hat Updike die Oberflächlichkeit dargestellt, das unreflektierte Konsumverhalten, die Rolle von Wirtschaft und Medien im Hinblick auf die Kreation unkritischer Konsumenten - und die Haltlosigkeit der Jugend, ihre verzweifelte Suche nach Werten und Lebenssinn. 

    Der Schreibstil Updikes hat mich nach anfänglichen Schwierigkeiten doch überzeugt. Auch wenn es mir zeitweise zu ausschweifend, zu langatmig war und ich Sätze durchaus auch zwei oder drei Mal lesen musste, um ihren Sinn wirklich komplett zu erfassen, haben mich manche Schliderungen auch einfach nur bezaubert.


    Und es wird  nicht mein letztes Buch von Updike sein, da bin ich mir sicher...



    © Parden

  5. Cover des Buches Leben des Galilei (ISBN: 9783518427477)
    Bertolt Brecht

    Leben des Galilei

     (589)
    Aktuelle Rezension von: Karla_die_Freie

    Das Leben des Galilei wurde sehr interessant geschrieben. Das Buch habe ich in der Schule gelesen und es war auf gar keinen Fall langweilig. 

  6. Cover des Buches Martyrium (ISBN: B004WPH2Y6)
    Jonathan Hayes

    Martyrium

     (132)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Als echter Serienjunkie komme ich natürlich auch nicht an dieser Reihe vorbei. Nachdem dieser erste Band nun doch schon einige Zeit auf meinem Regal lag, wollte ich nun doch mal lesen.

    Hm...nun weiß ich auch, weshalb er so lange auf dem Regal lag. Der Klappentext verspricht Spannung und Action, die Geschichte jedoch selbst, kann den Erwartungen einfach nicht standhalten.

    Lag es an den ellenlangen Passagen über das Privatleben des Ermittlers? Oder lag es an der mangelhaften Spannung? Ich weiß es nicht. Fakt ist nur, das ich etwas anderes erwartet hatte.  Wo war der Nervenkitzel? Wo war die Spannung?

    Fazit: Obwohl ich ein Serienjunkie bin, werde ich diese Reihe wohl direkt nach dem ersten Band beenden. Schade, ich hatte mehr erwartet.

  7. Cover des Buches Nicht schon wieder ein Vampir! (ISBN: 9783802593031)
    Tate Hallaway

    Nicht schon wieder ein Vampir!

     (96)
    Aktuelle Rezension von: Fenja1987
    Garnet Lacey könnte eigentlich ganz zufrieden sein mit ihrem Leben, gebe es da nicht dieses Problem. Sie ist eine Hexe, nun sie persönlich stört das nicht, doch der Vatikan hat es seit jeher auf die Fahnen geschrieben das Übersinnliche zu vernichten. Nachdem die Jäger ihren Hexenzirkel vernichtet haben ist sie auf der Flucht und strandet letztendlich in einem kleinen Ort, in dem sie in einem Laden für Magierbedarf arbeitet. Wer würde schließlich auf die Idee kommen, dass eine echte Hexe genau da arbeiten könnte? Dummerweise hat die Göttin Lillith seit dem Angriff, von Garnet Besitz ergriffen und das alles andere als angenehm. Eines Tages begegnet Garnet dem Vampir Sebastian, der durch sein ungewöhnliche Hobby, ebenfalls den Vatikan auf den Plan ruft. Und wäre das alles nicht schon anstrengend genug taucht auch noch Garnets Ex-Freund und Vampir wieder auf.

    Die Geschichte von Garnet, Lillith Sebastian und Parrish hat mich wirklich gut unterhalten. Mit viel Selbstironie beschreibt Garnet ihr chaotisches Leben. Angefangen vom Angriff der Vatikanagenten, Garnets Interaktion mit "Lillith" ihrer eigenen inneren Göttin über dem Hin und her zwischen Sebastian und Parrish. Alles wirklich amüsant. Sebastian natürlich äußerst attraktiv hat aber stellenweiße auch was vom Typ verschrobener Wissenschaftler. So ganz konnte ich ihn noch nicht einordnen. Hat mir eigentlich auch ganz gut gefallen. Die Nebencharaktere haben mir auch ganz gut gefallen. Allen voran Mátyás der Sohn von Sebastian, der alle Jahre wieder seine nicht ganz tote Mutter ausgräbt. Aber auch Garnets Menschliche Freunde, wie William, der im gleichen Laden arbeitet wie Garnet oder Ivy, die im Café neben dem Zauberladen arbeitet sind wirklich liebenswert. Die Handlung ist jetzt nicht wirklich tiefgründig, dennoch sehr amüsant und kurzweilig mit so mancher unerwarteter Wendung.

    Fazit: Ein wirklich netter Auftakt der Reihe um die Hexe Garnet Lacey, Vampiren und Göttern. Wer eine fantastische Lektüre für einen verregneten Lesenachmittag sucht oder einfach so für Zwischendurch, wird hier fündig. Mir hat es durchaus Spass gemacht. 4 von 5 Punkten von mir!

    Reihenfolge der Bücher:
    1.Nicht schon wieder ein Vampir!
    2.Beiß noch einmal mit Gefühl
    3.Vampir sein ist alles
    4.Biss in alle Ewigkeit
  8. Cover des Buches Blutzeuge (ISBN: 9783734100482)
    Tess Gerritsen

    Blutzeuge

     (230)
    Aktuelle Rezension von: Wolfhound

    Gewohnt spannend kommt auch dieser Teil der Reihe wieder daher. Im Prolog werden wir in das Geschehen während einer Trauerfeier eingeführt und man kann sich wie immer erst mal keinen Reim draus machen und dennoch werden die Gedanken in eine gewisse Richtung gelenkt. Also eigentlich alles wie immer bei Tess Gerritsen.

    In diesem Band steht Jane wieder etwas mehr im Fokus, da sie als Mutter mit Löwenherz automatisch mehr in die Thematik des Falls interpretiert bzw ihre Gefühle einfach mehr involviert sind.

    Zwischendurch kamen für mich ein paar Längen auf, welche durch den Schreibstil der Autorin aber schnell abgewendet werden konnten.

    Guter solider Teil der Reihe, der aber im Vergleich mit anderen Teilen etwas schwächelt.

  9. Cover des Buches Cassie - Sie sagte Ja (ISBN: 9783765538568)
    Misty Bernall

    Cassie - Sie sagte Ja

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Als ich den Klappentext damals las, habe ich, ehrlich gesagt, irgendwie was anderes "erwartet".. - was genau, kann ich nicht mehr wirklich sagen..
    Ich will nicht sagen, dass mich das Buch enttäuscht hat, denn es ist ein Erfahrungsbericht, etwas, was nicht der Phantasie entspringt, sondern nackte Tatsachen sind, trotzdem ist es wahrscheinlich kein Buch, was mir lange in Erinnerung bleiben wird..
    Eine Stelle jedoch hat sich mir schon jetzt ins Gehirn gebrannt - wahrscheinlich deshalb, weil auch ich einen sehr geliebten Menschen verloren habe (wenn auch auf andere Weise), mit dessen Tod ich bis heute, 12 Jahre danach, noch immer nicht klar komme:
    "Mein Tod ist nicht mein Eigentum, sondern deines, und seine Bedeutung hängt davon ab, was du daraus machst." (Seite 141)

    Nachdem ich das Buch und auch die ein oder andere Rezension gelesen hatte, habe ich mich dann auch mal bei Wikipedia umgeschaut und musste mit Erstaunen feststellen, dass dieser Dialog zwischen Cassie und ihrem Mörder tatsächlich widerlegt wird. Diese Tatsache macht mich nicht nur wütend, sondern sie ist auch echt beschäment!
  10. Cover des Buches Abraham Lincoln Vampirjäger 3D, 1 Blu-ray (ISBN: 4010232058461)
    Seth Grahame-Smith

    Abraham Lincoln Vampirjäger 3D, 1 Blu-ray

     (49)
    Aktuelle Rezension von: pia_16
    Uralte Legenden von Uralten Wesen gemischt mit der Geschichte eines sehr berühmten Mannes. Ein Mann der die Geschichte verändert hat. Man fängt das Buch an und hat das Gefühl in alte Geschichte einzusteigen. In eine Geschichte voller Vampire, teils anders als wir sie kennen. Abraham Lincoln zeigt sich von einer ganz anderen Seite als wir ihn aus den Geschichtsbüchern kennen. Man bekommt einblicke in die erfundene aber auch teils wahre Vergangenheit dieses großen Mannes. Das Buch hat nichts mit Romantik zutun oder ähnlichem man kann fast sagen es handelt nur vom Kämpfen und abschlachten der Vampire. Mal etwas anderes im Gegensatz zu dem was man sonst aus dieser Abteilung kennt.
  11. Cover des Buches Rapha (ISBN: 9783501012444)
    Francine Rivers

    Rapha

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Sonnenwind
    "Rapha" ist der zweite Band der Hadassa-Trilogie. Die Bücher sind auch einzeln verständlich, aber es ist angenehmer, alle drei hintereinander zu lesen - auf diese Art kann man in die ausgezeichnet beschriebene Handlung eintauchen und sich in der Geschichte verlieren.

    Im Vorgängerbuch "Hadassa" wird erzählt, wie die gleichnamige Heldin als Sklavin aus dem zerstörten Jerusalem nach Rom transportiert wird. Dort wird sie die persönliche Sklavin der Tochter des Hauses, Julia. Die beiden Mädchen sind gleichaltrig, aber völlig verschieden. Während Hadassa Christin ist und sich aufwärts entwickelt, geht es mit Julia stetig bergab, bis sie Hadassa in die Arena zu den Löwen schickt. Hier endet der erste Band.

    "Rapha" beschreibt dann, wie der junge Arzt Alexander Hadassas Leben rettet und sie als Gehilfin aufnimmt. Jetzt zeigt sich, daß Hadassa "heilende Hände" hat, weshalb sie jetzt "Rapha" genannt wird, "Heilerin". Die Personen aus dem ersten Band tauchen wieder auf, aber Hadassa bemüht sich, Abstand zu Julias Familie zu halten, was ihr aber nicht recht gelingt. Ihre Liebe zu Julia bewegt sie, Julia zu pflegen, als die aufgrund ihres lasterhaften Lebensstils todkrank wird.

    Es wird wunderbar beschrieben, wie Hadassa ein Licht in Julias Familie ist und bleibt. Sie ist diejenige, die einen positiven Einfluß auf alle hat, sich selbstlos aufopfert und so die Menschen für sich einnimmt. Trotzdem tritt ihr Haß und Neid entgegen und ihr Leben ist alles andere als einfach. Doch all diese Schwierigkeiten formen nur ihren Charakter und lassen sie nur noch mehr reifen - während Julia sich nur selbst bemitleidet.

    Ausgezeichnetes Buch über Vergebung, Heilung - ja, und Liebe, in allen Variationen! Während des Lesens habe ich Zeit und Raum vergessen und für die Personen gezittert und gebebt. Obwohl Hadassa im alten Rom lebt, könnte sie genauso heute unter uns leben und ein Licht für uns sein. Ausgezeichneter Sprachstil trifft tiefe Werte und bildet sorgfältig ausgearbeitete und ansprechende Aussage. Leseempfehlung!
  12. Cover des Buches Der Islam (ISBN: 9783421045201)
    Dietmar Pieper

    Der Islam

     (3)
    Aktuelle Rezension von: blerta

    In diesem Buch bringen verschiedene Islamwissenschaftler:innen einen zum Beginn dieser Religion und ermöglichen, einen Einblick in fundiertes Wissen zur Kultur und zum Glauben – damals wie heute.

    Die Fakten im Buch werden sachlich wiedergegeben. Auch wenn ich teils das Gefühl hatte, dass absichtlich auf die bekanntesten Vorurteile eingegangen wurde, damit man genau die Menschen, die diese Ansichten hegen, abholt. Dabei spürte ich einen Unterton heraus, der mir nicht ganz behagte, da die Vorurteile meiner Meinung nach auch sachlicher adressiert hätten werden können. Gläubigen empfehle ich dieses Buch deshalb nicht, da Vieles aus wissenschaftlicher Sicht angezweifelt wird.

    Für Leute, die sich bisher noch nicht mit dem Islam auseinandergesetzt haben, ist das Buch etwas viel aufs Mal. Die Geschehnisse wirken zusammengepresst und hastig erzählt. Manchmal hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn die Menge an Informationen etwas weniger gewesen wäre. Auch springt man in den Jahrtausenden hin und her: In einem Kapitel ist man im Jahr 700, im nächsten wieder in der Gegenwart, was verwirrend zu lesen war.

    Wichtige politische Themen, die von vielen heutzutage falsch angenommen werden, wurden angesprochen und aufgeklärt. 

    Gegen Ende wurde es mir persönlich dann leider doch zu politisch, mit all den Präsidenten, die nach muslimischem Recht regierten - oder eben nicht regierten. Oder internationale politische Konflikte, die doch schon einige Jahre zurücklagen und mit denen ich leider nicht so viel anfangen konnte. Es gibt Vieles darüber zu erzählen, wie Muslime und Musliminnen aktuell leben, mit welchen Problemen sie konfrontiert sind, ohne auf die grossen Herrscher einzugehen.

    Viele Gläubige leiden, werden unterdrückt oder noch Schlimmeres, was in diesem Buch keinesfalls ignoriert wurde, aber für mich zu wenig im Fokus stand für das, dass dieses Buch zur »Aufklärung« dient.

    Trotz allem liefert das Buch interessante historische Fakten rund um die Anfänge und die Geschichte des Islam.

  13. Cover des Buches Q (ISBN: 9783862414505)
    Luther Blissett

    Q

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Hypochrisy
    Ein Thriller zwischen Reformation und Inquisition!
    Es ist ein Roman erschienen, von einem Autor, der sich Luther Blissett nennt. Aber wer versteckt sich hinter dem Pseudonym? Wer hat diesen historischen Thriller geschrieben, in dem ein Mann ohne Namen einen Mann mit vielen Identitäten jagt? Als in Italien dieser gewaltige Roman über die Zeit der Reformation erschien, löste er einen Sturm der Begeisterung aus. Denn neben grandioser Unterhaltung gibt er dem Leser ein Rätsel auf: Wer ist Luther Blissett? Die Überraschung war groß, als die Wahrheit ans Licht kam: Vier junge Autoren aus Bologna waren die Urheber dieses mysteriösen Romans. Ihr Ziel: die traditionelle Autorenschaft zu sprengen. Raffiniert umspannt dieser historische Thriller vierzig Jahre im 16. Jahrhundert - vierzig Jahre, die die Welt veränderten. Deutschland ist im Umbruch: Luther und die Wiedertäufer, päpstliche Spione und aufständische Bauern kämpfen um Macht und Vorherrschaft. Vor diesem Hintergrund stehen sich zwei erbitterte Feinde gegenüber: Ein junger Theologiestudent, Anführer der Häretiker, und sein unsichtbarer Feind - Q, der Mann ohne Gesicht, der Statthalter des Papstes, der Verräter ohne Namen. Seine Mission: den Geist der Revolte auszulöschen. Doch die Rebellen kämpfen mit einer unschla gbaren Waffe: der Macht des Wortes.
  14. Cover des Buches Wer Dornen sät (ISBN: 9783596502042)
    Rebecca Ryman

    Wer Dornen sät

     (70)
    Aktuelle Rezension von: Sopharoo

    Voller Erwartungen habe ich mir nach Lesen des ersten Teils "Wer Liebe verspricht" direkt den zweiten Teil bestellt und konnte es vor Ungeduld kaum aushalten. Leider konnte die Fortsetzung aber nicht ganz mit dem Niveau des ersten Teils mithalten. Olivia, die man im ersten Teil sehr lieben gelernt hat, ist in diesem Teil nur noch ein Schatten ihrer selbst. Auch wenn dies von der Autorin vermutlich so beabsichtigt ist, hat mich dies als Leserin sehr gestört. Mit ihrer Tochter Maja konnte ich mich auch nicht recht anfreunden, obwohl ich es wirklich versucht habe. ich hatte mir mehr erhofft und bin etwas enttäuscht. Trotzdem ist Rebecca Ryman absolut lesenswert und ich bin begeistert von Ihrem Talent, starke und liebenswürdige Charaktere vor schönen Kulissen und historischen Hintergründen zu zeichnen. 

  15. Cover des Buches Du musst sterben, bevor du lebst, damit du lebst, bevor du stirbst! (ISBN: 9783775150934)
    Hans Peter Royer

    Du musst sterben, bevor du lebst, damit du lebst, bevor du stirbst!

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Grace2
    Hans Peter Royer beschreibt in seinem Buch „Du musst sterben, bevor du lebst, damit du lebst, bevor du stirbst!“, was es heißt in Christus zu leben.

    Jesus ist am Kreuz gestorben. Das ist den meisten Christen klar. Bei den Fragen nach dem warum oder für wen wird es für viele schon schwieriger. Es gibt natürlich einen ganzen Bereich der Theologie, der sich mit dem Kreuz beschäftigt, aber gibt mir als Gläubige/r dieses Wissen eine Antwort? Wo bleibt der Alltagsbezug? Wenn ich verstanden habe und daran glaube, warum und für wen Jesus am Kreuz gestorben ist, wie verändert sich dann mein Leben? Wie sieht mein Alltag aus, wenn ich in Christus lebe?

    Hans Peter Royer gibt in seinem Buch Antworten auf diese Fragen. Alltagstauglich und für jeden verständlich. Sein Schreibstil liest sich gut und seine Argumente sind nachvollziehbar. Trotzdem habe ich für das Buch mehrere Anläufe gebraucht, was für mich sehr ungewöhnlich ist und ich habe mich gefragt, warum es so ist. Letztendlich bin ich in dem Buch auf einen Satz gestoßen, der genau diese Schwierigkeit umschreibt: „ Wenn das, was in diesem Buch steht, nicht stimmt, dann zählt es überhaupt nicht, dann vergessen Sie es. Aber wenn es stimmt, dann zählt sonst überhaupt nichts mehr, dann können Sie es nicht vergessen!“ So steht beim Lesen der eigene Glaube auf dem Prüfstand. Wie stehe ich zu jedem einzelnen Satz /Kapitel? Kann ich da noch mitgehen? Nun am Ende kann ich sagen: „Ja“. Doch es ist ein Buch, das mich herausgefordert hat und es wahrscheinlich noch ein paar Mal tun wird. Für jede(n) Gläubige(n) ein empfehlenswertes Buch. 
  16. Cover des Buches Furcht und Befreiung (ISBN: 9783608962659)
    Keith Lowe

    Furcht und Befreiung

     (2)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Griffig verfasst, breit und fundiert in den Fakten

    „Ich war in meinem ganzen Leben nie glücklich“.

    So sagte es Georgia Sand, Überlebende des zweiten Weltkriegs und, stellvertretend für Millionen von anderen Menschen (von denen Lowe immer wieder einzelne Personen herausgreift, um den jeweiligen Sachthemen an diesen Personen ein praktisches, menschliches, nachvollziehbares Beispiel zu geben) eine Frau, die einige Odysseen hinter sich gebracht hat.

    „Ich betrachte mich immer noch als Flüchtling (innerlich)…….Ich habe das Gefühl eine Fremde zu sein. Das Gefühl, eine Heimat zu haben, ist verloren“.

    Erfahrungen, die nicht nur Georgia Sand existenziell geprägt habe, sondern ihre ganze Generation in großen Teilen als Grundgefühl miterlebt hat. Und da sich Gesellschaften ja am Ende aus Individuen zusammensetzen und diese als „corporate identity“ die Leitlinien der Gesellschaft direkt und indirekt formulieren, ist Lowe´s Ansatz der Betrachtung der Folgen des zweiten Weltkrieges ein zutiefst logischer Gedanke.

    Denn indem er die Sachthemen logisch strukturiert und in ruhigem Tonfall vor Augen legt, diese mit konkreten, persönlichen Erfahrungen teils „normaler“, teils „prominenter“ Menschen unterfüttert und belegt, arbeitet der Autor Linie für Linie jener prägenden Erfahrungen heraus, die alle weiteren technischen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen mit beeinflusst habe. Und das sind nicht nur die verschiedenen Institutionen, die nach Ende des zweiten Weltkriegs gegründet wurden, um ein solches Grauen möglichst für die Zukunft zu vermeiden, das geht nicht nur in die Richtung der Wirtschaftsordnungen nach dem zweiten Weltkrieg, die im Sinne von mehr sozialer Gerechtigkeit und weniger inhärenten Spannungen unter den Völkern zunächst eher zentralistisch gestaltet wurde, das geht in fast alle Lebensbereiche der Gesellschaft nach diesem erdrückenden Krieg.

    Wobei eines der besten Beispiele dafür im Buch die Ideen von Städteplanern nach dem zweiten Weltkrieg war. Innerhalb dieser Darstellungen versteht der Leser sehr genau, warum für manche Architekten und politischen Kräfte in der Beziehung der notwendigen Neugestaltungen der nicht selten stark zerstören Städte auch eine unverhoffte Chance lag. Elendsviertel abschaffen, neu planen, menschengerechter auf die veränderten Bevölkerungszahlen und -strukturen der Neuzeit im Vergleich zum Mittelalter, in dem viele Städte entstanden waren, eingehen, „Utopien Wirklichkeit treffen lassen“ und tatsächlich ja bis heute einige dieser städteplanerischen Ansätze umgesetzt als aktuelles Erscheinungsbild nicht weniger Städte vor Augen stehen.

    Natürlich findet sich im Buch auch ausführliche Darstellungen der Entwicklung des kalten Krieges, als direkte Folge des zweiten Weltkriegs und ebenfalls in den Persönlichkeiten und deren Erfahrungen in den Kriegsjahren verankert, bis hin zu polarisierenden Strömungen der Gegenwart. Polarisierungen, die mit dem Ende des kalten Krieges nicht aufgehört haben, sondern sich in anderer Form und anderen Themen weiterhin fortsetzen, vielleicht auch mehr und mehr, nachdem direkte Augenzeugen des Weltkrieges mehr und mehr aus dieser Welt verschwinden und die Erinnerungen an die Eskalationen zum Krieg hin schwächer werden.

    Viele Lebensgeschichten, die Lowe „emblematisch“ nennt, an denen er von der Wiedergeburt nach den Kriegsjahren spricht, Utopien in den Gedanken jener Jahre nachgeht, sich mit der Frage nach der „Identität“ als „neue Identitäten“ oder auch als „gebrochene Identität“ auseinandersetzt und diese und mehr Stränge bis in die Gegenwart und den Prozess der Globalisierung fortführt, um auch in diesem weltweiten Geschehen innere Linien des Traumas des zweiten Weltkrieges aufzuzeigen. Abschließend mit dem „neuen Anderen“ in einer sich wandelnden Welt.

    Eine anregende, stilistisch bestens zu lesende und gehaltvolle Lektüre.
  17. Cover des Buches Johanna (ISBN: 9783104909837)
    Felicitas Hoppe

    Johanna

     (5)
    Aktuelle Rezension von: JulienS
    Felicitas Hoppe hat ein Buch geschrieben, das Heute spielt, in der Gegenwart, in einer WG, während einer Party, in der historischen Vorlesung an der Uni. Eine Erzählerin gibt es und ihren bereits promovierten Kommilitonen, der vielleicht einmal ihr Geliebter werden wird. Und ein Professor spielt eine Rolle, der eine Vorlesung über Johanna hält, genau genommen über ein Nebenthema seines Forschungsgebiets: nämlich über die mit Schandwörtern beschrifteten Papiermützen, die den Opfern der Hinrichtungen aufgesetzt wurden. Erzählt wird gewissermaßen aus den Nebenzimmern der Handlung und der Geschichte. Die Schreiber, die den Prozess von Johanna 500 Jahre vorher mitschrieben, saßen damals hinter dicken Vorhängen, konnten nichts sehen, aber alles hören und somit Zeugnis ablegen. Wie gewissenhaft sie das taten, können wir nicht mehr sagen. Der Roman „Johanna“ von Felicitas Hoppe spielt in solchen Nebenzimmern, im Dunkel der Nacht und dem Licht der Phantasie. Die Phantasiefahrt im Geiste Johannas endet mit einer Zugfahrt der Erzählerin, die auf dem Weg nach Rouen im Bistroabteil schließlich noch einmal dem gesamten Personal der Geschichte von Johanna begegnet, rauchend, Bier trinkend und singend. In Rouen begleitet sie eine Führung für Kinder durch das Jeanne d’Arc-Museum. Ein Mädchen fragt den Bettelbruder Martin, der die Führung macht, wohin Johanna kommt, nachdem alles vorbei ist. In den Himmel natürlich, sagt der. Und wo ist der Himmel, fragt das Mädchen entschlossen zurück. Die Antwort will ich zitieren, in der Hoffnung, dass sich die Größe dieses Buches und meine Begeisterung damit noch besser vermitteln lassen: „Große Stille im kleinen Museum, nur das Knirschen der Zähne der begleitenden Lehrer, die in den Taschen die Fäuste ballen (...). Die Kinder hielten den Atem an. Der Himmel ist eine Puddingschüssel, sagte Bruder Martin, ein weißer glänzender kühlender Helm, unter dem man hört, was man sonst nicht hört. Wer ihn trägt, wird es fühlen, wer es fühlt, wird es wissen, wer es weiß, kann es sehen, und wer es sieht, behält es für sich.“ Der Himmel ist nicht, wie ich zunächst in einem Anfall unüberwindbarer Romantik gehofft hatte, ein Fest des Lichts und der Sphärenklänge. Der Himmel ist bei Felicitas Hoppe nur ein Moment, ein Augenblick, eine Erkenntnis, die man nicht nur reflektiert und verarbeitet, wie wir es immer wieder und jeder von uns dauernd und tagtäglich tut. Der Himmel ist bei Felicitas Hoppe eine augenblickliche, momenthafte Erkenntnis, die zum Bild wird, ein Bild, das mehr ist, als alle unsere Bemühungen, die Welt zu ordnen. Und dieses Bild kann, wenn man Hoppe liest, in unserem Leben nur in der Literatur entstehen. Außer, natürlich, wir hören selber Stimmen. Also: Die Puddingschüssel auf den Kopf (wie es Johanna bei Hoppe macht), den Stimmen Gehör schenken, Vertrauen in das, was einen überfällt. Es gehört etwas Mut dazu, die Angst zu überwinden. Wenn die Angst mich bei der Hand nimmt, heißt es bei Hoppe, habe ich keine Angst. Das also interessiert Felicitas Hoppe an dieser Johanna. Sie hört, wie alle wirklichen Dichter, Stimmen, Stimmen, die sie Bilder sehen lassen, ein Licht in der dunklen Welt, in der wir leben, Stimmen, die sie auffordern zu handeln, und wenn schon nicht die Welt zu ändern, so doch wenigstens etwas zu machen, was besser ist als die Welt. Der Roman „Johanna“ ist eine Feier der Phantasie, also eine Feier der Literatur, und ist selbst große Literatur. Es ist ein großes Glück, dieses Buch zu lesen.
  18. Cover des Buches Die Sprache des Terrors (ISBN: 9783570553435)
    Philippe-Joseph Salazar

    Die Sprache des Terrors

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Buecherspiegel

    In „Die Sprache des Terrors“ von Philippe-Joseph Salazar setzt sich der Autor intensiv mit den Worten des IS auseinander. Wie werden sie wann in welchem Zusammenhang wie benutzt, aber auch, welche Bekleidung die Mitglieder des IS tragen, welcher Hintergrundsprachgesang wird wann bei den veröffentlichten Videos genutzt, wo und wie sind diese zu sehen und wie hat sich die Szenerie im Zeitverlauf verändert. Erst durch eine intensive Analyse kann festgestellt werden, inwieweit sich die Sprache des Kalifats in die restliche Welt bereits integriert hat, eine vom Autor als parasitär bezeichnet, von uns jetzt schon selbstverständlich benutzt.

    Salazar fungiert hier wie ein Übersetzer, der die uns fremde Welt des Kalifat näher bringt, weil es sich schon anhand seiner Sprache bei uns eingeschlichen hat, mithilfe unserer Medien, scheinbar ohne, dass wir es merken. Wir belächeln die blumige Sprache, die zum Beispiel die Selbstmordattentäter benutzen. Warum es uns in die Irre leitet, das erklärt der Autor. So wie die Unterschiede zwischen Westen, Kalifat und auch andere arabische Länder.

    Salazar räumt zunächst mit Missverständnissen in der Sprache auf, als einer der ersten Punkte nimmt er sich Territorium/Terrorismus/Terrorist vor. Das Kalifat ist zwar das Territorium des IS, sieht aber den Rest der Welt als „besetzt“ von uns, dem Westen an, das man befreien muss. Wie war das eigentlich früher? Terror fügte ursprünglich der Herrscher über ein Territorium einem Verbrecher zu, indem er ihm „heilsame Furcht“ einflößte. Heute kommt der Terror von außen. Uns wird und soll „heilsame Furcht“ zugefügt werden, auf das wir erkennen, wer oder was das Beste für uns ist. Wir befinden uns im Krieg, benennen es aber nicht deutlich genug. So wie wir von Märtyrer und Selbstmordattentäter, von Terroristen reden und schreiben, obwohl es sich doch um Soldaten und Partisanen handelt. Außerhalb des Territoriums des Kalifat soll der Partisan unerkannt, ohne Uniform oder erkennbarer Waffen den Feind angreifen und zermürben. Solange wir aber nicht unsere Worte dafür benutzen, erkennen wir nicht das Ausmaß der Übergriffe. Der Autor warnt eindringlich davor dies zu unterschätzen.

    Es wurde gelacht, als bekannt wurde, dass das Kalifat ausgerufen wurde. Doch benutzte der Anführer weder Pomp noch Trara. Und es ist ihm auch gleichgültig, ob andere Staaten das Kalifat anerkennen oder nicht, für ihn und seine Gemeinde ist es Fakt. Und auch wenn er zurückgedrängt wird, so wird es immer welche geben, die zum Kampf bereit sind. Salazar beschreibt anhand geschichtlicher Entwicklungen, wie zum Beispiel die Proklamation der Vereinigten Staaten 1793 vom Westen, dem alten Europa, verlacht wurde.

    Um unsere jungen Frauen und Männer vor dem Weggang aus unseren Ländern hin zum IS zu hindern, wird vieles getan. Aber hat es auch Wirkung? Salazar hat sich die sogenannte Gegenpropaganda genau angeschaut. Wen soll sie ansprechen? Es ist bereits deutlich geworden, dass eben nicht nur die „Abgehängten“ Richtung Syrien aufbrechen oder zu anderen Trainingscamps auf der Welt, sondern viele kluge, studierende, in Ausbildung befindliche Männer und Frauen den „Westen“ und deren Werte verlassen und in den Dschihad gehen. Darauf weisen schon Gilles Kepel und Antoine Jardin in ihrem Buch „Terror in Frankreich - Der neue Dschihad in Europa“ hin. Doch zum Beispiel die Videos sprechen höchstens unbedarfte an, die zufällig darüber stolpern. Salazar versucht Hinweise dafür zu geben, indem er seine Analysen detailliert zur Verfügung stellt, das heißt, er zerlegt diese Videos in kleinste Sequenzen, um auf Fehler hinzuweisen. Es müssen andere Wege gefunden werden

    Was mir zu wenig beschrieben wurde ist der Feminismus im Kalifat. Die Prägung auf dem Weg ins Kalifat, was es bedeutet als Frau sich von der Familie zu trennen und alleine, womöglich noch schwanger sich auf den Weg zu machen, darüber erfahren wir viel. Auch, was es mit den unterschiedlichen Ausprägungen in Europa und, vor allem aus den letzten Jahren aus Amerika, der Genderthematik, im Vergleich auf sich hat, lesen wir. Doch wie fühlen und leben, sprechen die Frauen, wenn sie dann in ihren „neuen“ Familien aufgenommen wurden?

    Salazar schreibt selbstverständlich zunächst aus Sicht der Franzosen, vergleicht aber immer wieder auch Handlungs- und Denkweisen von Frankreich, Deutschland und anderen Staaten Europas. Ob es nun um die Diskussionsbereitschaft geht oder auch im Bezug zur Gesetzeslage und welche Möglichkeiten seiner Meinung nach absolut nicht genutzt werden.

  19. Cover des Buches Blutzeug (ISBN: 9783981317305)
    Volker Streiter

    Blutzeug

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Avatarus
    Ein Geistlicher wähnt sich als Rächer Gottes, der die Sünder nach einem Heiligenkalender umbringt, und diese die gleichen Qualen erleben lässt, wie die Märtyrer. Es ist ein Kirchenkrimi. Die Titel brachten mich anfangs etwas durcheinander, aber dadurch war es authentisch.
  20. Cover des Buches Wo und wann ist das passiert? (ISBN: 9783458339786)
    Reinhard Lebe

    Wo und wann ist das passiert?

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Inglourious Basterds (ISBN: 9780316080651)
    Quentin Tarantino

    Inglourious Basterds

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Drehbuch zu Tarantinos bis dahin in Amerika erfolgreichstem Film. Auch wenn die Story bekannt ist, fesselt das Buch noch ungemein. SS-Oberst Hans Landa (Oscar für Christoph Waltz) tötet die Familie der jungen Shoshanna Dreyfus auf einem Bauernhof in Nancy, während nur sie entkommen und untertauchen kann. In Paris nimmt sie eine neue Identität an und beschließt als Kinobesitzerin, Rache an den obersten Nazis für den Tod ihrer Eltern zu üben. Gleichzeitig ist Hillybilly Aldo Raine aus Tennessee mit seinen Leuten hinter feindlichen Linie auf Nazijagd, die entweder skalpiert oder mit einem Hakenkreuz in der Stirn laufen gelassen werden. Superschön, wie die Nazis hier voll eins aufs Maul kriegen, nit viel schwarzem Humor, und laut Kritik hat Tarantino mit dem Film auch die Kraft des Kinos gefeiert.
  22. Cover des Buches Der Verräter von Bethlehem (ISBN: 9783453433588)
    Matt Beynon Rees

    Der Verräter von Bethlehem

     (18)
    Aktuelle Rezension von: seoirse_siuineir
    Klappentext:
    Omar Jussuf arbeitet als Geschichtslehrer für Muslime und Christen in einem Flüchtlingscamp in Bethlehem. Er ist ein bescheidener, wenn auch streitbarer Idealist. Als sein Lieblingsschüler Saba, ein Christ, an einem Attentat an einem führenden palästinensischen Widerstandskämpfer beteiligt gewesen sein soll und keiner an der Wahrheit interessiert ist, ist Omar es sich selbst und Saba schuldig, den wahren Verräter von Bethlehem zu finden.

    Habe dieses Buch von meinen Eltern (beide über 70) empfohlen bekommen und war durchaus angetan.
    Besonders hat mir die Schilderung des palestinäsischen Alltags gefallen. Ohne das jetzt aus eigener Erfahrung beurteilen zu können, halte ich die Schilderung Rees für durchaus realistisch - immerhin lebt er in Israel.
    In Omar Jussuf und Chamis Sejdan, dem Polizeichef von Bethlehem, wird die Zerrissenheit der "alten" Generation der PLO gut zum Ausdruck gebracht - in ihre alte Heimat, die heute in Israel liegt und die sie auch nur noch aus den Erzählungen der Eltern kennen, werden sie - realistisch gesehen - nicht mehr zurückkehren können. Also haben sie sich mit dem Status quo abgefunden. Auf der anderen Seite stehen die radikalen Jungen, die vorgeblich noch dafür kämpfen, aber letztlich doch in erster Linie ihren eigenen Vorteil verfolgen.
  23. Cover des Buches Jesus Freaks II (ISBN: 9783894378912)
  24. Cover des Buches Rotwild (ISBN: 9783462045482)
    Voosen | Danielsson

    Rotwild

     (86)
    Aktuelle Rezension von: dj79

    Im zweiten Fall von Ingrid Nyström und Stina Forss wird es brutal. Die ermordeten Personen sind nicht einfach nur tot, sondern auch übel zugerichtet. Damit sollte man für diese Ermittlungen nicht zu zart besaitet sein. Alles beginnt mit einem Lehrer, dessen Leichnam von Pfeilen durchbohrt in der Nähe einer Veranstaltung von Bogenschützen aufgefunden wird.

    Zunächst gestalten sich die Ermittlungen schwierig. Es gibt kaum Hinweise, niemand hat etwas gesehen oder etwas Ungewöhnliches bemerkt. Als dann eine zweite Leiche auftaucht, erhöht sich der Druck auf das Ermittlerteam. Hinzu kommen die persönlichen Probleme, die auf den einzelnen Charakteren lasten. Trotz allem fördern die Ermittlungen ein Puzzleteil nach dem anderen ans Tageslicht, langsam fügt sich ein Bild zusammen. Natürlich werden wir Leser lange auf die Folter gespannt. Erst ganz zum Schluss gewinnen wir echte Erkenntnis. Dafür dürfen wir im Vorfeld falschen Fährten folgen und uns der Spannung hingeben. Die Aufklärung ist dann ziemlich spektakulär.

    Ingrid Nyström hat mir dieses Mal nicht so gut gefallen. Sie ist verständlicherweise hauptsächlich mit sich selbst und ihrer Familie beschäftigt und kann sich nicht hundertprozentig auf den Fall konzentrieren. Zudem schien sie hier im zweiten Fall mehr mit ihrer Rolle als Leitende Ermittlerin zu hadern. Vielleicht war auch die Summe aus privaten Problemen und den schwierigen Ermittlungen einfach zu viel. Erstaunlicherweise hat ihr dieses Mal ihre deutschschwedische Kollegin Stina Forss nicht noch zusätzliche Herausforderungen beschert. Ihre Intuition ist natürlich weiterhin gegeben, aber ganz so impulsiv wie im ersten Teil war sie nicht unterwegs.

    Insgesamt fand ich diesen zweiten Fall nicht so stark, vielleicht auch weil die spektakulären Morde mehr Action vermuten ließen. Der Krimi war dennoch spannend und ich bin den beiden Ermittlerinnen gern gefolgt. Da noch viele weitere Fälle folgen werden, ist es auch gut die Charaktere richtig kennen zu lernen. Ich lese auf jeden Fall weiter.

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