Bücher mit dem Tag "malaysia"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "malaysia" gekennzeichnet haben.

30 Bücher

  1. Cover des Buches Ein untadeliger Mann (ISBN: 9783423254045)
    Jane Gardam

    Ein untadeliger Mann

    (191)
    Aktuelle Rezension von: liebesleser

    Beim Lesen dieses Romans habe ich mich über weite Strecken gefragt, warum mich die Geschichte eigentlich nicht abholt, warum sie mich nicht fesselt. Denn das Buch beginnt stark, das Kapitel mit der Begegnung der alten Männer, ehemals Feinde, nun Nachbarn, ist grandios. Es erinnert in seiner Lakonie bei gleichzeitiger Tiefe an Richard Ford und ließ auf Großes hoffen. 

    Jane Gardam verschießt ihr erzählerisches Pulver früh, das Wichtigste wird schon zu Beginn erzählt, und mit jeder Rückblende wird die Story weniger interessant, weil die Episoden, die man nachgereicht bekommt, einem unwesentlich erscheinen angesichts dessen, was man schon weiß oder auch ahnt. Viele Zufälle machen die Geschichte nicht spannender, eher absurder: ausgerechnet der Erzkonkurrent zieht in einer einsamen Gegend ins Nachbarhaus; bei einem Ausflug landet Old Filth, die Hauptperson in einem Hotel, das früher der Versammlungsort seiner Kollegen war - und wo auch jetzt noch einer von ihnen rumhängt; er trifft überhaupt wichtige Personen immer unvermittelt wieder, und ein spielendes Kind findet im Garten die dort versteckten Perlen seiner untreuen Frau… 

    Wie am Ende das entscheidende Drama des Lebens abgehandelt wird, entbehrt jeglicher Glaubwürdigkeit: ein lebenslang gehütetes, traumatisches Geheimnis wird in einem Dreiergespräch mit einem Geistlichen mal eben in aller Ausführlichkeit ausgebreitet, - eher so, als sei man es dem Leser schuldig, nicht als Ringen, als Versuch der Befreiung, als Auflösung einer Qual, die es ja sein sollte.

  2. Cover des Buches Töchter des Monsuns (ISBN: 4026411116129)
    Rani Manicka

    Töchter des Monsuns

    (8)
    Noch keine Rezension vorhanden
  3. Cover des Buches Ins Unbekannte (ISBN: 9783806241143)
  4. Cover des Buches Verschwunden (ISBN: 9783548066134)
    Florence de Changy

    Verschwunden

    (3)
    Aktuelle Rezension von: BuechermonsterBlog

    „Goodnight, Malaysian Three Seven Zero.“ Mit diesen fünf Worten meldete sich Flugkapitän Zaharie Ahmad Shah am 8. März 2014 um 1.19 Uhr bei der malaysischen Luftverkehrskontrolle in Kuala Lumpur ab, kurz bevor er den Luftraum des südostasiatischen Staates verlassen würde – es sollten die letzten Worte sein, die man von einem Menschen an Bord des Malaysia-Airlines-Fluges MH370 jemals hören wurde. Kurz danach riss die Verbindung zum in Kuala Lumpur gestarteten Flugzeug ab, welches niemals an seinem Ziel in Peking ankommen sollte.

    Flug MH370: Das größte Rätsel in der Geschichte der Luftfahrt

    Statistisch betrachtet zählt das Flugzeug zu den sichersten Verkehrsmitteln der Welt und die Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugzeugunglück ums Leben zu kommen, beträgt ungefähr 1 zu 7 Millionen. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen sorgen Abstürze immer wieder für ein gewaltiges Medienecho, dabei ist es viel wahrscheinlicher an einem Insektenstich zu sterben (ca. 1 zu 60.000) oder vom Blitz tödlich getroffen zu werden (ca. 1 zu 470.000). Flugzeug-Katastrophen sind also extrem selten, doch der Fall des Fluges MH370 ist zusätzlich so außergewöhnlich, dass er eigentlich undenkbar ist: seitdem der Kontakt zur Maschine in der schicksalhaften Nacht ziemlich exakt an der Luftraum-Grenze von Malaysia zu Vietnam abbrach, gilt das Flugzeug nämlich als vermisst – ebenso wie die 239 Menschen an Bord der Boeing 777. Auch die nachfolgende langwierigste und teuerste Suchaktion aller Zeiten führte bisher zu keinem Ergebnis und das Verschwinden des Fluges MH370 gilt so als das vielleicht größte Mysterium der Luftfahrtgeschichte – denn bei der heute möglichen detaillierten Flugüberwachung und dem aktuellen Stand der Technik sollte es theoretisch nahezu unmöglich sein, dass ein derart großes Flugzeug einfach so von der Bildfläche verschwindet.

    Eine Journalistin auf der Suche nach der Wahrheit

    Die französische Journalistin Florence de Changy lebt seit 30 Jahren in Hongkong und gehörte als Korrespondentin der Asien-Pazifik-Region für die Zeitung „Le Monde“ zu den ersten, die im März 2014 über die Tragödie berichteten. Auch in den Jahren danach sprach de Changy immer wieder mit Angehörigen, Experten und Verantwortlichen über das rätselhafte Verschwinden von MH370 und hat ihre Ergebnisse im Buch „Verschwunden – Was geschah wirklich mit Flug MH370?“ gesammelt. Zwar erschien das Werk auf Französisch bereits im Jahr 2016, wurde für den internationalen Markt aber nun noch einmal überarbeitet und ergänzt, sodass das Sachbuch nun auf dem Stand von Anfang 2022 ist.

    Was geschah in der Nacht vom 8. März 2014 im Himmel über Malaysia?

    Die Autorin beginnt ihre Reportage mit einer minutiösen Schilderung der Ereignisse aus der Nacht vom 7. auf den 8. März 2014, zumindest so weit sich diese anhand von Funksprüchen, Radarüberwachungen und anderen Quellen und Dokumenten rekonstruieren lassen. Dabei geht de Changy gewissenhaft und detailliert vor und lässt kaum ein Detail aus, ebenso bei der Berichterstattung über die anschließenden Aufklärungsversuche in den Tagen nach dem Abbruch des Kontakts zur Boeing 777. Für die Lesenden bedeutet dies eine Vielzahl an Informationen wie die Namen der Beteiligten, Abkürzungen von Organisationen, Geräten oder Wegpunkten und technische Details, die in der Regel jedoch gut erklärt bzw. verknüpft werden, sodass man den Zusammenhängen gut folgen kann. Schon früh macht die Französin dabei auf Ungereimtheiten in der offiziellen Darstellung aufmerksam, wodurch das Buch trotz der sachlichen Auseinandersetzung auch schnell ein gewisses Spannungsniveau aufbaut.

    Zwischen Fakten und Verschwörungstheorien

    In der zweiten Hälfte von „Verschwunden“ geht Florence de Changy dann auf mögliche Theorien zur Aufklärung des Mysteriums ein. Aufgrund der vielen ungeklärten Fragen bietet das Unglück von MH370 natürlich reichlich Nährboden für Verschwörungstheoretiker auf der ganzen Welt, dennoch bemüht sich die Autorin um eine glaubwürdige Darstellung der denkbaren Geschehnisse und greift nicht blind das Geschwurbel von Menschen in fragwürdigen Internetforen auf, sondern sammelt Argumente für und gegen geäußerte Theorien und widerlegt auch absurdere Erklärungsversuche bestimmt. Das Buch endet letztlich mit ihrer eigenen Vermutung, die sie anhand der über Jahre gesammelten Informationen anstellt, ohne diese jedoch als in Stein gemeißelt zu betrachten.

    Verstörend, unfassbar, hochspannend – eine Reportage wie ein Thriller

    Insgesamt ist „Verschwunden“ eine beeindruckende Reportage, die trotz des doch beachtlichen Umfangs von knapp 500 Seiten und einer Fülle an Details und Informationen durchweg fesselnd geschrieben ist und alle erdenklichen Aspekte des Mysteriums um den Flug MH370 abzudecken scheint. Der Aufwand hinter diesem Buch scheint gigantisch, wenn man die jahrelange Recherche der Journalistin in allen Ecken der Welt betrachtet und wenn man alle in diesem Werk dargelegten Fakten und Theorien gelesen hat wirkt das Verschwinden dieses Flugzeugs noch einmal unglaublicher als ohnehin schon. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: da die Boeing-Maschine mit der Flugnummer MH370 immer noch als vermisst gibt und bisher keine offizielle Erklärung zu deren Verschwinden präsentiert wurde, kann auch Florence de Changy hier letztlich (noch) keine definitive Antwort auf die Frage „Was geschah wirklich mit dem Flug MH370“ liefern. Dennoch bekommt man hier wohl alles an Informationen geboten, was ohne Sicherheitsfreigaben oder Geheimdienstkenntnisse zugänglich ist und das macht „Verschwunden“ zu einem Standardwerk zum MH370-Rätsel. Ein packendes Buch nicht nur für Nachrichten-Junkies oder Verschwörungsfans, sondern auch für Anhänger von True-Crime-Reportagen – denn de Changys Erzählung hat zweifellos das Potenzial, für schlaflose Nächte zu sorgen.

  5. Cover des Buches Ein untadeliger Mann (ISBN: 9783869092157)
    Jane Gardam

    Ein untadeliger Mann

    (13)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Vorsicht mit Superlativen, wenn man noch unter dem Eindruck der Buchlektüre- bzw. -vorlesung steht. Aber jetzt -Wochen später- hat der Eindruck nicht nachgelassen. Es gibt nur wenige Bücher, die zu Freunden werden, die einem so nah sind wie eigene Erfahrungen. Jane Gardams Old-Filth-Trilogie gehört für mich zu diesen seltenen Büchern. In einer Reihe mit den "Buddenbrooks" oder der "Deutschstunde". In der deutschen Hörbuchfassung ist dieser Eindruck dank dreier herausragender Vorleser (Ulrich Noethen, Eva Matthes und Felix von Manteuffel) aufs Allerbeste bewahrt, wenn nicht sogar verstärkt.
  6. Cover des Buches Lord Jim (ISBN: 9783492550123)
    Joseph Conrad

    Lord Jim

    (39)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Jim ist noch keine vierundzwanzig Jahre alt aber schon Erster Offizier auf der Patna, die mit achthundert Pilgern auf dem Weg nach Mekka beladen ist. Als das Schiff ein Leck bekommt und zu sinken droht, verlässt es die Besatzung, ohne sich um die unter Deck schlafenden Passagiere zu kümmern. Doch die Patna sinkt nicht, ein anderes Schiff entdeckt sie und schleppt sie in den nächsten Hafen. Bevor ihnen der Prozess gemacht werden kann, setzt sich der Kapitän der Patna mit seiner Besatzung ab, lediglich Jim stellt sich der Verantwortung. Bei der Gerichtsverhandlung verliert er seine nautischen Patente. Marlow, der als Beobachter den Prozess verfolgte, hat Mitleid mit Jim und vermittelt ihm schließlich, nach mehreren Fehlversuchen, eine Stelle. Er soll in Patusan, einer abgelegenen Gegend in Südostasien, für Marlows Freund Stein, einem reichen Kaufmann, als dessen Stellvertreter tätig sein. Jim bewährt sich, es gefällt ihm dort, bis er von seiner Vergangenheit wieder eingeholt wird … 

    „Lord Jim“ Ist ein Roman des polnisch-britischen Schriftstellers Joseph Conrad, der von 1857 bis 1924 lebte. Er zählt zu den großen Meistern der englischen Literatur, seine Werke wurden teilweise verfilmt bzw. dienten als Vorlage und gehören auch heute noch zum Repertoire der Schullektüre. Er sprach vier Sprachen und schrieb mehrere Romane, deren Schauplätze er als britischer Kapitän bereiste. Conrad wurde im Russischen Kaiserreich in Berdytschiw, heute Ukraine, geboren und ist in Canterbury, England, begraben. 

    Die erste Auflage des Romans „Lord Jim“  in englischer Sprache stammt aus dem Jahre 1900 – die mir vorliegende deutsche Übersetzung ist ein Druck von 1962 der Büchergilde Gutenberg. Schreibstil und Ausdrucksweise sind daher etwas antiquiert und nicht ganz einfach zu lesen. Dennoch war es für mich äußerst lohnenswert, mich mit dem Buch zu befassen.   

    Der Autor bedient sich verschiedener Erzählperspektiven. Anfangs berichtet ein neutraler Erzähler über die Ereignisse, später übernimmt Marlow, der einigen Freunden und Bekannten über das Geschehen berichtet. Auch Jim kommt einige Male ausführlich zu Wort, während ein Brief von Marlow  den Schluss bildet. Der Roman gliedert sich in zwei große Teile, Jims seelische Verfassung und sein Gewissenszustand nach seinem moralischen Fehler an Bord des Auswandererschiffes Patna und seine abenteuerlichen Erlebnisse unter den Eingeborenen von Patusan, wo er sich endlich bewähren kann und sogar die Liebe einer einheimischen Frau, die er Juwel nennt, gewinnt. 

    Doch nichts ist von Dauer – es handelt sich bei dem Roman schließlich um eine Tragödie! 

    Fazit: Wer sich gerne mit alten Klassikern befasst, dem kann ich das Buch ans Herz legen – alle anderen, Finger weg! 

  7. Cover des Buches Der Garten der Abendnebel (ISBN: 9783426305140)
    Twan Eng Tan

    Der Garten der Abendnebel

    (13)
    Aktuelle Rezension von: angioletta

    Puh, das war heftig. Irgendwie ließen mich Autor und Verlag glauben, dass es sich bei „Der Garten der Abendnebel“ um eine unterhaltsame Geschichte vor ernstem Hintergrund handeln würde, doch mit dieser Einschätzung lag ich gründlich daneben; dieser Roman war für mich einer der Forderndsten seit langem. Schon der Einstieg fiel mir schwer, da der Autor gänzlich auf eine Einführung von Figuren und Hintergründen verzichtet. Erst nach 50-100 Seiten konnte ich mich orientieren, wer überhaupt wer ist und was wo, habe dann auch die ersten Kapitel nochmals gelesen, fand sie aber immer noch einigermaßen verwirrend geschrieben. Außerdem musste ich einiges recherchieren, denn es ist von großem Vorteil, sich mit der Geschichte Malayas – insbesondere des 2. Weltkriegs und der „Malayan Emergency“ – mindestens in groben Zügen auszukennen, wenn man dieses Buch verstehen will.
    Es ist also eher eine anstrengende Wanderung, auf die Tan Twan Eng uns hier in die malayischen Highlands mitnimmt, als ein gemächliches Schlendern durch den titelgebenden Garten. Überhaupt geht die Gartenarbeit in der Vielzahl an furchtbaren Erlebnissen verschiedener Protagonisten in der Vergangenheit und Zukunft etwas unter. Oder ist es doch die Gegenwart – die Zeitebenen wechseln häufig und teilweise so verschachtelt, dass es auch hier hoher Konzentration beim Lesen bedarf, die Übersicht zu behalten.
    Aber wie das so ist mit anstrengenden Wanderungen: die Aussicht entschädigt Vieles. Tan Twan Eng beschreibt, so wie ich das schon vom „Haus der Türen“ kenne, höchst anschaulich und poetisch. Aussichten in die Teefelder und Regenwälder, aber auch Innensichten von traumatisierten und ausgesöhnten Figuren. Er versteht es unheimlich geschickt, Begebenheiten und Ereignisse, sogar Naturbeobachtungen, Kunstgegenstände, sensorische Eindrücke miteinander zu verflechten und somit jeder noch so kleinen Szene Sinn zu geben. Das ist wirklich meisterlich und macht das Lesen – wenn auch für mich erst nach ca. 100 Seiten – zu einem dichten, vielschichtigen und höchst beeindruckenden Erlebnis.
    Ich kann es allen ans Herz legen, die keine leichte Lektüre erwarten und die Mühen nicht scheuen!

  8. Cover des Buches Das Haus der Türen (ISBN: 9783755805625)
    Twan Eng Tan

    Das Haus der Türen

    (110)
    Aktuelle Rezension von: ancla_books4life

    **** Mein Eindruck ****

    
Dieses Buch war für mich eine kleine Herausforderung, denn das Setting wollte ich unbedingt erleben. Die Atmosphäre wurde mit besonderen Nuancen transportiert, die Kultur und Gegebenheiten Anfang des 20. Jahrhunderts brodelten stets an der Oberfläche, zum Greifen nahe. Und doch drang das alles nicht immer in Gänze durch: Der Einstieg war mit den vielen unbekannten Wörtern und Namen nicht leicht. Die Zeitsprünge sowie die drei sehr unterschiedlichen Handlungsstränge mit Perspektivwechseln forderten zusätzlich. Keine leichte Kost – aber das hatte ich auch nicht erwartet.Die Sprachwahl macht das Buch zu einem besonderen Werk und glich manche inhaltliche Herausforderung für mich aus. Gefühle, Gedanken und das große Ganze sind stets eingefangen und auf poetische Weise zu Papier gebracht. Die Sätze fließen, und auch wenn der Kopf noch am Inhalt hängt und versucht, alles zusammenzuführen, ermöglichen die leisen, gezielten Formulierungen dranzubleiben und nicht verloren zu gehen. In der zweiten Hälfte schwächelte für mich auch dieser Stil etwas, sprachlich blieb das Buch aber stets solide. Es war ein literarischer Genuss zu verfolgen, wie die Schaffenskrise eines Autors mit hochpolitischen Konflikten einer Frau jener Zeit verflochten wurde – und eine gleichgeschlechtliche Liebe ihren Platz fand. Alles voller Problemstellungen, inspirierender Energie und basierend auf einer wahren Gegebenheit.


    **** Empfehlung ****

    
Selten fiel mir eine Bewertung so schwer, da sich hier pure Begeisterung mit anstrengendem Lesen die Hand reichte. Die Reise nach Malaysia lohnt sich vor allem für Leser*innen, die leise Töne schätzen, eine dichte, aber auch vor sich hin treibende Handlung mögen und sich nicht vor Zeitsprüngen und wechselnden Perspektiven scheuen.


  9. Cover des Buches Wallace (ISBN: 9783895611322)
    Anselm Oelze

    Wallace

    (43)
    Aktuelle Rezension von: Emili

                                                                                         

    Das Thema des Romans von Anselm Oelze klang vielversprechend. Es sollte doch das Leben des Naturforschers Alfred Russel Wallace dem Leser näherbringen. Als Zeitgenosse von Charles Darwin arbeitete er an der Erforschung der Arten. Im Buch werden zahlreich seine Reisen und die Suche nach verschiedenen Tierarten beleuchtet. Hier sei gesagt, wer die Beschreibungen der Natur mag, würde vermutlich auf seine Kosten kommen.

    Auf Reisen verfasste Wallace seine Einsichten in Bezug auf die Entwicklung der Arten und sendete diesen Brief an Charles Darwin, der kurze Zeit darauf seine Erkenntnisse zu der Evolutionstheorie veröffentlichte.

    So weit, so gut: Der Roman hätte unglaublich spannend werden können. Doch ich empfand es nicht so, ich finde, dass der Roman misslungen ist. Der sperrige Erzählstil fern von Emotionen und nennenswerten Höhepunkten hat mir nicht zugesagt. Unheimlich gestört hat mich auch, dass die Charaktere des Romans eindeutig blass blieben. Der Autor nennt den Naturforscher Wallace nicht einmal beim Namen: Der bleibt im Laufe der Geschichte - "der bärtige Engländer". Kleinigkeit, doch es hat mir nicht gefallen und ließ auch die Hauptfigur des Romans mir nicht näher kommen. So schuf der Autor im Verlauf des Romans immer eine gewisse Distanz zu den Protagonisten und der Handlung. Den Grund dafür war für mich nicht ersichtlich.

    Ich bin von dem Roman enttäuscht, und blieb mit dem Gefühl zurück, dass man aus der Thematik viel mehr machen könnte.

    Für dieses mittelprächtiges Vergnügen gibt es von mir 3 Sterne.

                            

  10. Cover des Buches Das weiße Blut der Erde (ISBN: 9781542048491)
    Tara Haigh

    Das weiße Blut der Erde

    (32)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Inhalt (übernommen): Hamburg, 1898: Als ihr sterbender Adoptivvater mit letzter Kraft einen Namen aufschreibt, vermutet Ella Kaltenbach einen ersten Hinweis über ihre wahre Abstammung. Heißt so ihr leiblicher Vater, und was hat es mit den jahrelangen Zahlungen aus der britischen Kolonie Malaya auf sich? Die junge Krankenschwester beschließt, auf der Suche nach Antworten in das ferne Land zu reisen.

    Die Spuren führen zur Kautschukplantage der Fosters. Dort gerät Ella zwischen die Fronten der britischen Kolonialmacht und des malaiischen Widerstandes, begegnet aber auch einer großen Liebe. Doch es gibt jemanden, der vor nichts zurückschreckt, um die Wahrheit über Ellas Wurzeln für immer im Dunkel des Regenwaldes zu belassen …

    Mein Leseeindruck:

    Aufmerksam geworden auf dieses Buch bin ich zunächst durch das schöne Cover. Auch der Inhalt hörte sich vielversprechend an. Bis ungefähr zur Hälfte des Buches konnte mich die Geschichte auch durchaus unterhalten, zumal ich einfach das 19. Jahrhundert auch sehr spannend finde. Aber irgendwann hat mich die Geschichte verloren… Ich kann gar nicht sagen, dass die Handlung mir nicht gefallen hat, aber irgendwie habe ich mittendrin das Interesse verloren. Das Buch konnte mich nicht mehr packen, zumal mir auch die Figuren zu fremd blieben. Ich konnte mich in Ella nie wirklich hineinfühlen.

  11. Cover des Buches Echos der Stille (ISBN: 9783884236772)
    Chuah Guat Eng

    Echos der Stille

    (4)
    Aktuelle Rezension von: Alais

    Die junge Ai Lian besucht mit ihrem Freund Michael die malaysische Kautschukplantage seines Vaters. Eine Hochzeit steht bevor, doch bevor es dazu kommen kann, geschieht ein Mord ...

    Die Autorin Chuah Guat Eng zog mich mit einer ungewöhnlichen Mischung aus Kriminal-, Gesellschafts- und Familienroman vor dem Hintergrund der jüngeren Geschichte Malaysias schnell in ihren Bann. Das Buch durchzieht eine zarte Melancholie, viele der Handlungsfiguren wirkten auf mich fürchterlich einsam und vielleicht auch deshalb unnahbar und geheimnisvoll. Die Autorin nähert sich ihnen sehr respektvoll und mit viel Verständnis für die menschliche Psyche. Es geht nicht nur um das Handeln der einzelnen Figuren, sondern auch darum, was sie geprägt und geformt hat, und wie sie damit umgehen - ein Ansatz, der mir sehr gut gefällt. Und der Mord wirft für sie alle lange Schatten, über viele Jahre hinweg ... Erzählt wird auf mehreren Zeitebenen, hauptsächlich in der lange zurückliegenden Zeit, in der sich der Mord ereignet, und in der Roman-Gegenwart, in der sich Ai Lian nach dem Tod Michaels endlich den Geistern der Vergangenheit stellen möchte ... 

    Für mich war dieses Buch meine erste nähere Begegnung mit Malaysia, daher freute ich mich besonders über das hilfreiche Glossar und den Überblick über die Geschichte Malaysias im hinteren Teil des Buches. Den Hauptschauplatz, die Plantage und den "belukar", die Wildnis des Dschungels in der Nähe der Plantage, hätte ich mir aufgrund meiner fehlenden Landeskenntnis noch ein bisschen ausschweifender beschrieben gewünscht. Dennoch konnte ich mir die besondere Atmosphäre des Ortes gut vorstellen und freute mich über die verständnisvollen Personenbeschreibungen - wenn mir auch das Verständnis am Ende etwas zu weit ging.

    Gefühlvoll und voller Weisheit erzählt - eine schöne Lektüre!

  12. Cover des Buches Abenteuer Artenschutz (ISBN: 9783890295404)
    Hannah Emde

    Abenteuer Artenschutz

    (14)
    Aktuelle Rezension von: BuechermonsterBlog

    Schon im Alter von sieben Jahren war für Hannah Emde klar, dass sie eines Tages einmal „Tiereztin“ werden und sich gegen „Tierkweler“ einsetzen würde – so schrieb sie es nämlich als junges Mädchen in ihr Freundebuch. Etwas mehr als zwei Jahrzehnte später ist aus der kleinen Hannah nicht nur eine erwachsene Frau geworden, sondern die derzeit vielleicht bekannteste Tierärztin Deutschlands. Nicht nur dass sie mit dem hier rezensierten Werk „Abenteuer Artenschutz“ bereits einen Sachbuch-Bestseller geschrieben und im Alter von 25 Jahren ihre eigene Tierschutzorganisation gründete, hat sie seit Anfang des Jahres 2022 auch noch ihre eigene Dokuserie im NDR: „Hannah goes wild“.

    Nebelparder statt Hauskatze, wilder Ara statt Wellensittich

    Wie der Titel dieses Buches nahelegt sind Emdes Patienten aber im Regelfall keine Kätzchen, Schoßhunde und Wellensittiche in einer kleinen Tierarztpraxis oder Pferde, Kühe und Schafe auf dem nächstgelegenen Bauernhof, denn derlei alltägliche Haustiere waren für Hannah schon zu Beginn ihres Studiums an der Tierärztlichen Hochschule Hannover etwas zu gewöhnlich – zu diesem Zeitpunkt hatte sie nämlich bereits einen zwölfmonatigen Freiwilligendienst auf den Philippinen hinter sich und die Bekanntschaft mit weitaus exotischeren Tierarten gemacht.

    Vom Tierarztstudium in die Dschungel der Erde

    In „Abenteuer Artenschutz“ erzählt die Tierärztin in fünf Abschnitten, wie es zu ihrer Leidenschaft für den Tierschutz gekommen ist, wo überall auf der Welt sie bereits im Einsatz war und gibt im letzten Teil des Buches auch einen kleinen Einblick in ihre aktivistischen Tätigkeiten und ermuntert ihr Publikum zum Mitwirken. Sie führt die Leser:innen in kurzweiligen Reiseberichten u.a. zu den Lemuren auf Madagaskar, Orang-Utans und Zwergelefanten auf Borneo, Bullenhaien in Costa Rica oder Papageien in Guatemala und bringt einem anschaulich unfassbar aufregende und vielfältige Lebensräume und Tierarten näher, die für die meisten vermutlich ein Leben lang unerreichbar bleiben werden und die man höchstens aus Dokumentarfilmen oder dem heimatlichen Zoo kennt.

    Begeisternd statt belehrend

    Sehr angenehm ist dabei, dass die Autorin zu keiner Zeit belehrend oder besserwisserisch daherkommt, sondern ganz im Gegenteil meistens wirkt wie die aufgeregte junge Studentin, die hier gerade ihrer absoluten Leidenschaft nachgeht und sich mit jedem Tag im Dschungel einen Lebenstraum erfüllt. Ihre Demut gegenüber der überwältigen Natur ist auf jeder Seite spürbar, ebenso wie ihr Respekt vor gleichgesinnten Einheimischen, Ärzten und Tierschützern, die teilweise ihr ganzes Leben dem Erhalt bedrohter Tierarten gewidmet haben. Zugleich ist es absolut beeindruckend, mit welcher Neugier, welcher Unbekümmertheit und auch welchem Mut sich Hannah Emde von einem Abenteuer ins nächste stürzt und kaum Berührungsängste zu haben scheint – nicht einmal so richtig wenn es um Spinnen geht, die sie laut eigener Aussage eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Wer vielleicht selbst in der Schulzeit noch vor einem Auslandsjahr zurückgeschreckt ist und sich lieber im gewohnten Umfeld weiterentwickelt hat, der wird mit Staunen verfolgen, mit welcher Zielstrebigkeit, Geschwindigkeit und vor allem Begeisterung die damals noch angehende Tierärztin immer neue Erfahrungen sucht und Wissen regelrecht aufsaugt.

    Faszinierend, aufweckend und ungemein unterhaltsam

    Allerdings erlebt man die Autorin nicht nur bei den paradiesischen Seiten ihrer Arbeit, sondern ist auch dabei wenn schier endlos scheinender Regen im Dschungel aufs Gemüt drückt oder nach Wochen fernab der Zivilisation der Lagerkoller zuschlägt, und muss ebenso miterleben, wie das Paradies immer weiter bröckelt und vom Klimawandel oder schädlicher Landwirtschaft massivst bedroht wird. Allerdings findet Hannah Emde hier eine ausgewogene Mischung aus Aufklärung und Warnung und lässt einen nach rund 300 Seiten nicht deprimiert und hoffnungslos zurück, sondern entfacht bei ihrem Publikum viel mehr das Feuer, auch selbst etwas zu tun, um die beeindruckende Natur und Artenvielfalt dieses Planeten zu erhalten – und wenn es auch nur der Verzicht auf zerstörerisch angebaute Bananen und Ananas ist, deren monotone Plantagen die Abenteurerin ebenfalls mit eigenen Augen erlebt. Das alles macht „Abenteuer Artenschutz“ zu einem faszinierenden, aufweckenden und obendrein auch einfach ungemein unterhaltsamen Buch, das man nicht nur Tierliebhabern wärmstens ans Herz legen kann.

  13. Cover des Buches Waffenschmuggel (ISBN: 9783257203646)
    Eric Ambler

    Waffenschmuggel

    (8)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Der Roman spielt zu einer Zeit, als Malaysia noch britische Kolonie war (1958/59). Ausgehend von einem zufällig auftauchenden Waffenfund einer Rebellengruppe, wird dessen genauso zufälliger Weg bis zur Veräußerung nachgezeichnet. Dabei spielt der Finder, ein Gummibaumplantagenverwalter, genauso eine Rolle wie ein amerikanisches Touristenpaar, Botschafter, Generäle und Revolutionäre. Strohmänner, Verlierer, Gewinner werden integriert in die eigentliche Geschichte. Die Geschichte der Korruption, wie sie auch heute sicher noch vorkommt, nur vielleicht etwas subtiler. Amblers Werke sind bekannt, sie sind für dieses Genre von großartiger Bedeutung. So überzeugt er auch hier wieder und das überrascht wohl niemanden. Sehr empfehlensert
  14. Cover des Buches Wir, die Überlebenden (ISBN: 9783630876238)
    Tash Aw

    Wir, die Überlebenden

    (9)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Ah Hock hat einen Mord begangen, er wird vor Gericht gestellt und verurteilt. Er muss nur ein par Jahre absitzen, wohl weil das Opfer ein Illegaler Einwanderer aus Bangladesh war und diese haben keine Rechte, sind gedultet solange sie für einen Hungerlohn ihren Körper zu Grunde richten.

    Korruption ist allgegenwärtig in Malaysia und sickert von oben nach unten durch alle Klassen. Das grausame Geschäft mit den illegalen Einwanderern ist dabei zentral in diesem Roman. 


    Wieder auf freiem Fuss erzählt Ah Hock seine Lebensgeschichte einer Soziologie Studentin. Sie will aufklären warum er diese Tat begangen hat und der Leser erfährt in einer grossartigen Sprache die genaueren Umstände, taucht in ein erschütterndes Gesellschaftspanorama zwischen tiefster Armut und Menschen die als Illegale gehandelt werden wie Vieh. 


    Leseempfehlung!

  15. Cover des Buches Muskat, Zimt und Kardamom (ISBN: 9783742321565)
    Eleanor Ford

    Muskat, Zimt und Kardamom

    (1)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste

    Ein wundervolles unglaublich inspirierendes, faszinierendes Buch, das Gewürze und Gerichte auf ganz wundervolle Weise präsentiert.

    Die in London lebende Köchin und Kochbuchautorin ist viel herumgekommen. Sie lebte unter anderem in Indonesien und Hongkong und lernte dort genauso wie auf ihren vielen Reisen nicht nur Gerichte und Esskultur kennen, sondern auch unzählige wundervolle Gewürze, die sie nicht nur in ihrer Küche einsetzt, sondern dazu auch dieses wundervolle Buch geschaffen hat, dass ein wahrer Gewürzschatz geworden ist. 

    Sie nimmt ihre Leser mit auf eine faszinierende, sehr inspirierende und informative Reise, eine wirklich einmalig schöne Gewürzreise mit, die nicht nur die Gewürze vorstellt, sondern jedem einzelnen ganz viel Raum gibt. Sie beginnt mit einem faszinierenden Einblick in die Welt der Gewürze und "wie Gewürze die Welt verändern". Es ist ein kurzer globaler Abriss von der Geschichte hin zum Heute und der Reise entlang der Gewürzrouten. Dabei geht sie auch auf Kochtechniken ein und die Verschmelzung von Gewürzen und Gerichten dadurch, das Menschen ihre Länder verlassen und ihre Gewürze, Gerichte und Kultur mit in das neue Land einbringen.

    Anschließend geht es mit Grundlagen des Kochens mit Gewürzen weiter. Sie erzählt von Aufbau von Gewürzen  und welchen Pflanzenteil man von welcher Gewürzpflanze nutzt. Sie erklärt Begriffe , stellt Gewürze und ihre Charakteristika vor, erzählt von verlorenen Gewürzen, ob man sie ganz oder gemahlen verwendet und wie man sie mahlt und mischt. 

    Gewürzkombinationen und Aromenschichtungen sind hier geradezu Zauberwörter. Besonders beeindruckt hat mich, dass sie auch auf die Wirkung und die Heilkräfte einiger Gewürze eingeht. Mittels eines Kreisdiagramms verbildlicht sie die Aromenvielfalt und die Wirkung vieler Gewürze. Darüber hinaus lernen wir die einzelnen Länder ihrer Gewürzreise kennen und deren typischen Gewürze.

    Auf einer zauberhaft gestalteten Landkarte stellt sie uns Gewürzmischungen vor, bevor sie sich ausführlich jedem einzelnen Gewürz widmet. Die Art und Weise wie sie über jedes "ihrer" Gewürze erzählt ist so lebendig, so fantastisch, dass man deutlich spürt, wie sehr sie all das liebt. 

    Gleiches gilt für die wundervollen und absolut köstlichen Gerichte, die sie in diesem Zusammenhang vorstellt und ausführlich die Zubereitung beschreibt, so dass es wirklich kinderleicht ist es nachzumachen.

    Ganz toll ist auch, dass sie immer auch erwähnt wie man kombinieren kann, bzw. was zu einem Gericht als Beilage passt.

    So zaubert sie ein Gericht um das herum immer noch einige kleinen Schüsselchen mit Soßen, Dips und Pasten gereicht werden können.  oder sie kombiniert  zusätzlich mit Reis und Gemüsebeilagen. 

    Auf die Leser warten so wundervolle Gerichte wie ein "Salzhähnchen mit Ingwer- und roter Chilisoße", "Seidentofu mit Ingwer-Soja-Soße", "Chai mit Rosenknopsen, Kardamom und Ingwer", "Balinesischer Urap mit grünen Bohnen", "Fleischbällchen mit Honigglasur und Pistatien", Safran-Rindfleisch-Kebabs mit gerillten Sumach-Tomaten", "Indoenesischs Gulai mit Fisch und Meeresfrüchten", "gefülltes Zitronengras vom Grill" oder auch ein "feuriger Langpfeffer-Tee".

    Die Welt der Gewürze mit ihren so vielfältigen Geschmacksprofilen und den unzähligen Kombinationsmöglichkeiten ist einfach fantastisch und diese Vielfalt und Faszination spüret man in diesem Buch auf die unterschiedlichsten Arten ganz wunderbar.

    Ihr solltet kein Kochbuch erwarten, mehr ein absolut faszinierendes Buch, das auch auf die unterschiedlichsten Weisen auf eine ganz besondere Gewürzreise entlang der antiken Handelroute nach Indonesien, Malaysia, China, Vietmam, Thailand, Sri Lanka, Indien, den Iran und die Arabischen Emirate mitnimmt. Man kann hier tolle Rezepte kennenlernen bekommt aber auch ganz viel Hintergrundinformationen. Immer im Fokus jedoch sind die Gewürze, die zweifelsohne die Hauptakteure sind. Durch das Buch einfach durchblättern fällt hier wirklich schwer denn man ist schon nach den ersten Sätzen so fasziniert von Eleanor Fords Erzählweise das man ihre Faszination und Liebe für die Gewürze sofort nachempfindet. Es ist einfach inspirierend und ansteckend. Also kommt mit und taucht auch ein in Eleonore Fords faszinierende Welt der Gewürze entlang der alten Gewürzroute.

  16. Cover des Buches Die tödliche Familie Lee (ISBN: 9783784482972)
    Shamini Flint

    Die tödliche Familie Lee

    (7)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Inspector Flint verlässt Singapur in beruflicher Mission: Die Singapurianerin Chelsea Liew ist in Malaysia des Mordes an ihrem Ehemann angeklagt und Singh soll nun sicherstellen, dass Liew einen fairen Prozess im Nachbaarstaat bekommt. Ein Einsatz, der eigentlich ein Witz ist, weil Singh außerhalb seines Einflussbereichs tätig sein wird und in Wirklichkeit wohl nicht viel ausrichten könnte. Aber den Vorgesetzten ist alles Recht, was Singh zu einer frühzeitigen Pensionierung veranlassen könnte. Der Inspector nimmt seine Aufgabe wider Erwarten Ernst und schlägt quer, als er Liews Unschuldsbeteuerungen glaubt und nach anderen Verdächtigen fragt. In diesem Fall war ich mal wieder dem Projekt "Literarische Weltreise" dankbar, für das ich dieses Buch zu Malaysia entdeckt habe. Der dicke Stempel "Mängelexemplar" ziert den Buchschnitt, aber das bezieht sich definitiv nur auf Äußerlichkeiten. Für den Inhalt gilt es keineswegs. Shamini Flint hat einen interessanten Außenseiter der Singapurianischen Polizei entworfen, bei dem ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann, wieso er in Ungnade gefallen ist. Zu hartnäckig? Zu wenig bestechlich? Zu ehrlich? Möglicherweise ist es das, denn diskrete Umschläge scheinen öfter bei Mitarbeitern in Behörden einzutrudeln. Ein Teil der Umschläge kommt regelmäßig von Lee Timbers, dem Unternehmen, das der ermordete Alan Lee geführt hat. Die Abholzungen der Firma sind dank der "finanziellen Kooperation" mit den Behörden nie als illegal aufgefallen. Aber hat das mit dem Mord zu tun, wenn die Exfrau auf Grund eines schmutzigen Sorgerechtsstreits sehr viel mehr Grund hatte, ihrem Mann den Tod zu wünschen? Was mir an dem Buch auf Anhieb gefallen hat, war der sehr angenehmen Erzählstil, den Antoinette Gittinger aus dem Englischen geholt hat. Dazu brauchte es nur wenige Seiten, um mich zu überzeugen. Hinzu kommt die lebhafte Schilderung der kulturellen, politischen und religiösen Vielfalt in der Region. Hin und wieder kollidieren die Lebensentwürfe. Das beginnt damit, dass Singh in Malaysia sich automatisch nur in die Nesseln setzen kann, wenn er auf fremdem Terrain ermittelt und endet mit perfiden Tricks, um in Scheidungsangelegenheiten den Expartner hinterhältig in die Pfanne zu hauen. Verschiedene Rechtssysteme, die nebeneinander gelten, machen es möglich. Gut, dass Singh in seinem malaysischen Kollegen Mitstreiter findet, die merken, dass Chelsea Liew zwar die einfachste Wahl, aber womöglich nicht die richtige war. Mit Inspector Singh war ich nicht das letzte Mal in Südostasien unterwegs. Was mich sehr neugierig auf weitere Fälle macht, ist, dass die kommenden Bücher alle in einem jeweils anderen Land spielen werden. Sampai jumpa, Inspector Singh - bis bald!
  17. Cover des Buches Nach uns der Sturm (ISBN: 9783312014439)
    Vanessa Chan

    Nach uns der Sturm

    (61)
    Aktuelle Rezension von: Zanzarah

    Eine Familiengeschichte erzählt aus den Perspektiven verschiedener Frauen aus Malaysia. Dies ergeben Einblicke einer eher fremden Kultur. Malaysia ist noch sehr sporadisch übersetzt worden, weswegen dieses Werk spannende Eindrücke vermittelt. Das Cover ist ähnlich undurchsichtig wie die Protagonist*innen und die Historie von Malaysia. Daher ist es sehr interessant, von den Frauenschicksalen zu lesen. Der Schreibstil ist mitreisend und emotional. Sehr beeindruckend, da dies das Debüt der Autorin ist.
    Es gibt viele Perspektivenwechsel, wodurch kaum Nähe zu den einzelnen Protagonistinnen hergestellt werden konnte.

    Abschließend ist es ein eindrucksvolles Werk, welches einen spannenden Eindruck in das historisches Malaysia ergibt. Der Schreibstil reißt Leser*innen mit und führt auf eine emotionale Reise. Für mich ergibt sich aus dem Gesamten 4/5 Sterne.

  18. Cover des Buches Das Leben geht weiter (ISBN: 9783743124318)
  19. Cover des Buches Old Filth (ISBN: 9780349139494)
    Jane Gardam

    Old Filth

    (4)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Edward Feathers war einer der angesehensten Kronanwälte, doch heute kennt kaum noch jemand seinen Namen. Er wird Old Filth genannt, eine Abkürzung für Failed in London Try Hong Kong. Nachdem er in Pension gegangen ist, kehrt er gemeinsam mit seiner Frau Betty nach England zurück. Dort leben sie zurückgezogen auf dem Land. Während Betty sich am Ort engagiert, ist Edward eher zurückhaltend. Nachdem Betty unerwartet verstirbt, muss Edward sich mit dem Alleinsein abfinden. In der Stille kommen die Erinnerungen. Seine frühe Kindheit verbrachte er in Malaysia und als Kind wurde er nach England zurückgeschickt. Ein Land, in dem er vorher nie war.


    Viele Kinder aus Familien der englischen Kolonialherren in Südostasien wurde Eddie nach „hause“ geschickt. Dass es sich um ein Zuhause handelte, das die Kinder nur aus Erzählungen kannte, zählte ebensowenig wie, dass sie die Reisen häufig in Begleitung beinahe fremder Aufsichtspersonen antreten mussten. Mit diesem Start beginnt Feathers sein irgendwie schillerndes, aber auch wenig emotionales Leben. Vor dem zweiten Weltkrieg besucht er eine Privatschule, in der er sich trotz seiner Entwurzelung wohl fühlt. Später verläuft seine langjährige Ehe zufriedenstellend ohne große Höhen und Tiefen. 


    So ein Leben kennt man heutzutage kaum noch. Es scheint so als wären die Regierungsbeamten entwurzelt gewesen und ihre Kinder ebenso. Eddie Feathers hat dennoch etwas aus seinem schwierigen Start gemacht. Ein angesehener Anwalt und Richter in Hong Kong wurde er. Doch man spürt auch, wie kühl er war, wie unleidlich manchmal. Und dennoch schafft er es, eine gewisse Neugier zu behalten. Seine Erinnerungen bringen immer wieder Überraschungen ans Licht. Ein vermeintlich nichtssagender alter Herr, der doch eine Menge zu erinnern hat. Mit diesem Roman lässt die Autorin ihre Leser und Leserinnen an diesem Erinnerungen teilhaben. Viel häufiger sollte man die alten Menschen erzählen lassen. Ihre Geschichten sind meist vielschichtiger als man vermutet. 

  20. Cover des Buches The Travel Episodes (ISBN: 9783492405003)
    Johannes Klaus

    The Travel Episodes

    (9)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    》INHALT:

    Jeden Tag nach den eigenen Wünschen und Vorlieben leben? Die Freiheit, zu bleiben oder zu gehen, wie es einem beliebt? Im eigenen Tempo reisen, ohne Kompromisse eingehen zu müssen? Diese Autorinnen und Autoren erzählen vom Reisen mit sich selbst und wie es die eigene Wahrnehmung verändert. Denn das Solo-Reisen öffnet verborgene Türen und fremde Herzen, es macht verwundbar, aber auch empfänglich für die Wunder der Ferne. Diese Geschichten zeugen von der Lust, einfach allein loszuziehen und doch nicht einsam zu sein. Für Alleinreisende und all jene, die es werden wollen.

     

    》EIGENE MEINUNG:

    „Es mag abgeschmackt klingen, aber alleine zu reisen hat mein Leben verändert - zum Guten. Und zwar insbesondere, weil es häufig wenig Spaß macht.“ 

     

    Die Gestaltung dieses Buches hat bei mir gleich ein gewisses Fernweh ausgelöst: Das Titelbild macht Lust selbst an der Stelle zu stehen, die Beschriftung ist modern und schlicht, der Buchrücken in Sonnen-(National-Geographic)Gelb gehalten! Toll finde ich auch, die zu Beginn des Buches zweiseitig eingepflegte, Ansicht der Weltkarte – geteilt in Nördliche und Südliche Hemisphäre.

     

    Der 4. Band der Travel Episodes-Reihe beschäftigt sich mit dem Thema Alleinreisen, was ich selbst nicht praktiziere. Mit Vorworten von Christoph Rehage und Johannes Klaus – besonders Ersteres fand ich mit den Worten zu Reisenden vs. Touristen besonders sympathisch – wird man in die Buchmaterie eingeführt. Im Anschluss folgen 19 Reiseberichte, wie sie verschiedener nicht sein könnten. Sowohl der Stil, als auch Persönlichkeit und bereistes Land des Autoren. Naher Osten, Südkorea, Jamaika, Bolivien und viele weitere Orte konnten mich ebenso begeistern, wie die meisten der Geschichten. Weniger begeistert war ich immer dann, wenn es nicht um die eigenen Eindrücke oder Erfahrungen ging, sondern darum zu werten. Vor allem der erste Bericht ist mir hier eher negativ aufgefallen – vor allem im Vergleich zu den offenen Eingangsworten von Christoph Rehage. Auch nicht alle folgenden Berichte trafen meine Reisegeschmack oder Lebensstil, aber sie waren durchgehend spannend, interessant, lehrreich oder berührend! Ob Wüstentrip, Tage am Flughafen in Kuala Lumpur, Trekkingsreise, Erlebnisse in der Opiumhöhle, Selbsterkenntnis nach dem Jakobsweg oder Abschied in Kenia

     

    Das titelgebende „Alleinreisen“ findet sich in den Erzählungen auf die unterschiedlichste Weisen wider. Manchmal ganz selbstbewusst, manchmal nachdenklich, bewusst, selbstreflektiert, traurig, einsam, gelangweilt, motivierend oder zur Bewältigung der eigenen Lebenssituation. Für mich aber stets authentisch und sehr gut beschrieben. Je nach Geschmack wecken sie Reiselust für das Land – manchmal überraschenderweise für eines welches man gar nicht auf dem Plan hatte, wie bei mir Südkorea.

     

    Der Schreibstil war immer flüssig, der Text durch herausgestellte Passagen angenehm gegliedert und nie zu lang. Vor jedem Bericht finden sich Titel, Reiseort, Autorenname, kurze einleitende Worte und ein Schwarz-Weiß-Bild der Reise. Im Mittelteil des Buches gibt es ergänzend mehrere Seiten mit bunten Fotografien zur Ergänzung. Am Ende werden alle Autoren mit einem kurzen Absatz genauer vorgestellt; oft auch mit Hinweisen auf ihre weiteren Publikationswege, Blogs, etc.

     

    "Diese Vollkommenheit des Augenblicks gehört nur mir. Deshalb reise ich allein. Nur alleine bin ich frei."

     

    1 - Geschichten von Fernweh und Freiheit

    2 - Neue Geschichten für Abenteurer, Glücksritter und Tagträumer

    3 - Neue Reisegeschichten von allen Enden der Welt

    4 - Über die Lust am Alleinreisen

     

     

    》FAZIT:

    Reiseberichte zum Thema Alleinreisen; sehr ausbalanciert, sowohl was Autoren, Beweggründe, Gefühlslagen, Philosophien und Orte betrifft.  

  21. Cover des Buches Bitterer Tee (ISBN: 9783257219654)
    Gavin Black

    Bitterer Tee

    (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  22. Cover des Buches Froststurm (ISBN: 9783957771087)
    Jan-Tobias Kitzel

    Froststurm

    (41)
    Aktuelle Rezension von: Blaustern
    Dagmar Schöller tritt mit ihrem Mann Heinz die langersehnte Urlaubsrundreise durch Thailand an. Doch am ersten Abend ist Heinz auf einmal spurlos verschwunden. Ein Albtraum beginnt für Dagmar, denn von der Reiseleitung erhält sie dabei keinerlei Hilfe. So muss sich Dagmar wohl oder übel allein auf den Weg machen, um ihren Mann in dem fremden Land zu suchen. Die dortige Polizei rührt sich langsam, die deutsche Botschaft ist ebenfalls überfragt. Vollkommen verzagt, lernt sie dann zum Glück die Reiseleiterin Ute kennen, die ihr tatkräftig unter die Arme greift und zu einer Freundin wird. Es stellt sich heraus, dass Heinz schon in Deutschland polizeilich gesucht wurde. Hat er sich abgesetzt? Was hat er ihr verschwiegen? Ist es nun endlich mal an der Zeit, auch über ihr eigenes Leben nachzudenken? Als die beiden dann auch noch die extravagante Hermine kennenlernen, ist das Trio perfekt.
    Man kommt direkt in der Atmosphäre Thailands an, und Bangkok kann man sich lebhaft vorstellen. Es ist doch eine ganz andere Welt, und das wird hier sehr deutlich. Neben dem Paradies werden auch die nicht so schönen Seiten erwähnt, wobei die Thais trotz allem klaglos sind mit ihrem Leben und auch freundlich bleiben. Die Story ist unterhaltsam, und durch das Hinzukommen von Hermine wird es auch witzig, wenn auch ein wenig überspitzt. Die drei Frauen können unterschiedlich nicht sein. Während Ute eine Einzelgängerin ist, konnte Dagmar gerade das nie für sich ertragen, weshalb sie auch bei Heinz blieb. Nun sind aber alle drei an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, der eine Wende einläutet. Man kann sich überraschen lassen. Spannung kommt in Heinz‘ Part auf. Insgesamt läuft dann alles auf ein überraschendes Ende hinaus.
  23. Cover des Buches Nachttiger (ISBN: 9783442491308)
    Yangsze Choo

    Nachttiger

    (28)
    Aktuelle Rezension von: BejeweledCat

    Eigentlich darf und sollte man von der Geschichte vorab nicht allzu viel erfahren, sondern sich am Besten einfach darauf einlassen. Daher nur so viel: Ein Finger, ein kleiner Junge mit einer Mission, eine junge Frau und ihr Stiefbruder. Malaya in den 30ern. Eine geheimnisvolle Reise, bei der man viel von asiatischen Sagen lernt und in einen Sog gezogen wird. Ich habe die Hauptfiguren alle in mein Herz geschlossen und das Buch vor kurzem zum zweiten Mal gelesen - bestimmt nicht das letzte Mal.

  24. Cover des Buches Morgen ist ein neues Leben (ISBN: 9783548286563)
    Kerstin Hohlfeld

    Morgen ist ein neues Leben

    (40)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Der Inhalt des Romans wurde hier bereits ausführlich beschrieben. So beschränke ich mich auf meine Meinung. 

    Es war mein erster Roman den ich von Kerstin Hohlfeld gelesen habe. 

    Das Cover finde ich wunderschön und ist eine Augenweide für mein Bücherregal. Der Titel passt wunderbar zur Geschichte. Die Reise zur Insel Langkawi in Malaysia verändert das Leben aller 3 Protagonistinnen. 

    Durch den flüssigen, gefühlvollen Schreibstil konnte mich der Roman gleich fesseln. Ich wollte das Buch garnicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin schreibt tiefgründig und beschreibt die Gefühle von Helena, Tanja und Valentina sehr eindringlich. Dies gefiel mir sehr gut wie auch die Rückblicke, die in der ehemaligen DDR spielen. 

    Ich empfehle diesen Roman sehr gerne weiter und vergebe 4 Sterne. Einen Punkt Abzug gibt es für das etwas weichgespültes, unrealistisches Ende. Ausserdem waren mir die Landschafts-beschreibungen etwas zu kurz. Ich hätte es mir da noch etwas bildhafter gewünscht. Ein richtiges Kopfkino kam bei mir nicht auf. Jedoch ein lesenswertes Buch mit viel Gefühl. 

    Von der Autorin werde ich auf jeden Fall noch mehr lesen. 



Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks