Bücher mit dem Tag "margaret atwood"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "margaret atwood" gekennzeichnet haben.

32 Bücher

  1. Cover des Buches Der Report der Magd (ISBN: 9783492303279)
    Margaret Atwood

    Der Report der Magd

     (792)
    Aktuelle Rezension von: MelB2508

    Der Report der Magd hat mich schon auf englisch begeistert, aber ich wollte ihn auch nochmal auf deutsch lesen, weil ich beim Lesen gemerkt habe, dass mir doch einige Vokabeln fehlten. Der Geschichte an sich tat das keinen Abbruch, ich habe sie natürlich auch auf englisch verstanden. Aber beim Lesen der deutschen Version fielen mir dann sehr viele wirklich tolle sprachliche Besonderheiten auf. Die namenlose Ich-Erzählerin beschreibt unfassbar vieles mit Adjektiven, die direkten Bezug zu Fruchtbarkeit oder dem Fehlen der Fruchtbarkeit haben und das passt natürlich sehr gut zur Geschichte. 

    Zur Geschichte selbst - es ist zu Recht ein Klassiker geworden, diese düstere Geschichte über eine Mutter, die in einem schrecklichen Regime lebt, in der ihr und allen Frauen alle Rechte, der Beruf und das eigene Geld genommen werden und sie die Wahl haben, in die vergifteten und verstrahlten Kolonien geschickt zu werden oder als Magd bei einem hohen Kommandanten des Regime maximal 2 Jahre zu leben und zu versuchen, von ihm schwanger zu werden und hoffentlich kein missgestaltetes oder totes Unbaby zu gebären. Das alleine ist schon furchtbar genug, umgesetzt ist es einfach fantastisch von der Gliederung her, der Sprache der Ich-Erzählerin  und dem Abschluss in Form einer Rede in der Zukunft retrospektiv über die behandelte Zeit. 


    Ich kann das Buch definitiv weiter empfehlen und werde demnächst die Fortsetzung lesen. 

  2. Cover des Buches Die Zeuginnen (ISBN: 9783492316651)
    Margaret Atwood

    Die Zeuginnen

     (207)
    Aktuelle Rezension von: Blintschik

    Nachdem mich der erste Teil positiv überrascht hat, wollte ich nach dem Cliffhanger wissen wie es weitergeht. Dabei muss ich sagen, man muss den ersten Teil nicht unbedingt gelesen haben müssen, um diesen verstehen zu können. Obwohl es schon interessant ist mitzuraten wie beide Geschichten zusammenhängen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich zwischendurch Schwierigkeiten hatte am Anfang der Kapitel jedes Mal direkt zu verstehen aus welcher Perspektive es geschrieben wurde. Mit der Zeit wird es einfacher, aber dennoch bin ich immer noch kein Fan von wechselnder Perspektive und mehreren Hauptpersonen. Trotzdem wird die Spannung mit jedem Kapitel mehr und auch wenn die Geschichte an sich etwas ruhiger ist, so sind die Intrigen und Geheimnisse sehr interessant und konnten mich auf jeden Fall fesseln. Daher finde ich den zweiten Teil genauso gut wie den ersten und kann ihn nur weiterempfehlen.

  3. Cover des Buches The Handmaid's Tale (ISBN: 9780099563143)
    Margaret Atwood

    The Handmaid's Tale

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    I’ve read the book while they decided to prohibit abortions in some of the United States. So it felt kinda surreal to read about a dystopian story like this, while women rights can be so easily dismissed.

  4. Cover des Buches Oryx und Crake (ISBN: 9783492311311)
    Margaret Atwood

    Oryx und Crake

     (140)
    Aktuelle Rezension von: kaelle

    Schneemensch kämpft ums Überleben. Dabei muss er sich vor der extremen Hitze und Sonneneinstrahlung ebenso schützen wie vor den im Labor entstandenen und inzwischen ausgewilderten Tierkreuzungen (Hunölfe, Organschweine, Schlatten). Andere Menschen scheint es nicht mehr zu geben. Dafür kümmert sich Schneemensch um eine Gruppe von menschenähnlichen Lebewesen, die Craker. Kreiert wurden sie von Schneemenschs Freund Crake, einem echten Überflieger. Er hat ihnen so tolle Dinge wie automatischen Sonnenschutz eingebaut.

    Wie es zu der desaströsen Situation kam, in der Schneemensch sich befindet, erfahren die Lesenden im Rückblick. Darin spielt auch Oryx eine wichtige Rolle. Oryx begegnet Schneemensch und Crake erstmals in deren Jugendzeit, als sie ihnen auf Pornoseiten auffällt. Später wird sie Crakes echte Freundin.

    Viel passiert nicht in diesem ersten Teil einer Trilogie. Das liegt an der Konstruktion mit den Rückblicken und der scheinbaren Tatsache, dass Schneemensch der einzige Mensch weit und breit ist. Eine klassische spannende Handlung sucht man hier also vergebens. Dafür gibt es einige echt lustige Passagen (z.B. über Toastbrot).

    Interessant wird der Roman durch die vielen düsteren Ideen für unsere Zukunft, die zunächst teilweise hanebüchen wirken, bei genauerem Nachdenken so unrealistisch aber nicht sind. Margaret Atwood selbst meinte in einer Lesung, dass sie sich rein gar nichts einfach so ausgedacht habe. Sie habe nur Dinge, die es tatsächlich schon gibt, übertrieben. Das kann einem ganz schön Angst machen.

  5. Cover des Buches alias Grace (ISBN: 9783492313476)
    Margaret Atwood

    alias Grace

     (127)
    Aktuelle Rezension von: Clarissa03

    Grace Marks hat es nicht einfach in ihrem Leben. Aus dem armen Irland im 19.Jahrhundert mit dem Schiff und ihrer Familie nach Kanada übergesiedelt, führt sie ein ziemlich trostloses Dasein als Hausangestellte. Bis sie eines Tages mit einem älteren Bediensteten flieht, weil ihr Arbeitgeber und eine anderes Dienstmädchen umgebracht worden sind. Die beiden werden gesucht und Grace entkommt dem Galgen, muss aber für Jahre ins Gefängnis, darf aber im Hause des Gefängnisdirektors Näharbeiten verrichten, bis ein Nervenarzt auf sie aufmerksam wird und sie für unschuldig findet.

    Margaret Atwood hat diese Geschichte, die auf eine wahre Begebenheit beruht, in einen fiktiven Roman verwandelt. In dem Buch beschreibt sie sehr ausführlich die damaligen Probleme der armen Leute und es wurde sehr bedrückend dargestellt.

  6. Cover des Buches Das Jahr der Flut (ISBN: 9783492313414)
    Margaret Atwood

    Das Jahr der Flut

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Pantoffeltier

    Mit „Das Jahr der Flut“ kehrt Margaret Atwood in den Kosmos von „Oryx und Crake“ zurück. Und zunächst springt sie auch zurück in der Zeit, um die Geschichte noch einmal aus anderer Perspektive zu erzählen. Man erfährt nun, dass Jimmy nicht der einzige Überlebende des verheerenden Virus ist. Während der erste Teil hauptsächlich bei der privilegierten wissenschaftlichen Elite in den  Komplexen spielte, wird sich im zweiten Teil auf das Plebsland konzentriert und besonders die sogenannten Gottesgärtner. Die Gottesgärtner sind eine religiöse Gemeinschaft, die bewusst in Naturverbundenheit und Armut lebt, Fleischkonsum und Gewalt ablehnt. Sie werden von Personen geleitet, die die Ehrentitel Adam beziehungsweise Eva tragen und allerlei Außenseiter bei sich aufnehen wie die Prostituierte Tony oder das Mädchen Ren, das mit ihrer Mutter aus den Komplexen floh.

     

    Atwood hat ihren ganz eigenen Stil, auch die „Oryx und Crake“-Reihe ist fantasievoll, morbide, beunruhigend, brutal, teilweise auch humorvoll. Dieser Band gefiel mir noch besser als der erste Teil. Der dem Wahnsinn nahe Jimmy aus dem ersten Band ist als Erzähler mit der Zeit sehr anstrengend und ich habe mich gefreut, hier mehr aus der Sicht verschiedener Personen zu erfahren.

    Zudem fand ich es faszinierend, wie Atwood ganze Bibelstellen neu interpretiert, um eine Grundlage für den Glauben der Gottesgärtner zu schaffen. Am Ende wurden zwar einige Fragen geklärt, aber auch noch mehr wieder aufgeworfen. Ich bin also gespannt auf den Abschluss der Trilogie.

  7. Cover des Buches Die Geschichte von Zeb (ISBN: 9783492313421)
    Margaret Atwood

    Die Geschichte von Zeb

     (51)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Eine Pandemie ist über die Erde hinweggefegt und hat die Menschheit ausgelöscht. Nur einige wenige haben überlebt. Verlassene Städte, überschwemmtes Land, mutierte Tiere - kunstvoll verbindet Margaret Atwood Abenteuer, Thriller und Liebesgeschichte und zeigt sich erneut als eine Autorin von verblüffender Jugendlichkeit und Kühnheit. Kein Untergang, dem diese Autorin nicht mit Humor und erzählerischer Verve beikommen würde. 

    Eine Utopie will [Margaret Atwood in ihrer Science-Fiction-Triologie] allerdings nicht sehen. Sie sagt, sie habe nur über Dinge spekuliert, die bereits real sind. Oder mindestens geplant.

  8. Cover des Buches Hexensaat (ISBN: 9783328103363)
    Margaret Atwood

    Hexensaat

     (72)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Atwoods brillanter Roman ist eine einzige Verneigung vor dem großen Bühnenmagier Shakespeare. Mit der Figur des Theaterdirektors Felix hat die Grande Dame der kanadischen Literatur ein würdiges Pendant zu Shakespeares Prospero aus Der Sturm geschaffen, jenes Zauberers, der als Selbstporträt des alternden Barden aus Stratford-upon-Avon gilt.

  9. Cover des Buches Die eßbare Frau (ISBN: 9783548606699)
    Margaret Atwood

    Die eßbare Frau

     (23)
    Aktuelle Rezension von: berlinapple

    "Die Ziele der feministischen Bewegung sind nicht erreicht worden, und diejenigen, die behaupten, dass wir in einer post-feministischen Ära leben, irren sich leider oder haben es bereits satt, über diese Themen nachzudenken.”
    Margaret Atwood, 1979

    Brilliant, wütend, humorvoll und ihrer Zeit weit voraus erzählt die damals 26-jährige Atwood in ihrem Debütroman von einer jungen Frau, die mit ihrem Rollenbild hadert, ihre bevorstehende Hochzeit in Frage stellt und deren Körper auf groteske Art und Weise auf die Zeichen der Zeit reagiert: Marian, die Protagonistin, verliert kurioserweise ihren Appetit.

    Ein wirklich hervorragender Einsteigerroman in Atwoods wundersame Sprach- und Ideenwelt. Stilistisch zum Niederknien. Liest sich ganz schnell weg!



  10. Cover des Buches Aus Neugier und Leidenschaft (ISBN: 9783492313827)
    Margaret Atwood

    Aus Neugier und Leidenschaft

     (3)
    Aktuelle Rezension von: himbeerbel
    Kurz nachdem Margaret Atwood 2017 der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen wurde, machte mich ihr Buch „Aus Neugier und Leidenschaft“ neugierig. Sie selbst sagt über diese Sammlung von 47 ihrer interessantesten Essays und Artikel aus ihrem knapp 50-jährigen literarischen Schaffen:

    »Immer wenn ich gerade beschlossen habe, weniger zu schreiben und stattdessen etwas für meine Gesundheit zu tun – vielleicht Eistanz oder so –, ruft mich garantiert irgendein glattzüngiger Verleger an und macht mir ein Angebot, das ich unmöglich ablehnen kann. In gewisser Weise ist dieses Buch also schlicht das Ergebnis meiner unterentwickelten Fähigkeit, nein zu sagen.«

    Zu dem Zeitpunkt war mir der Name der Autorin zwar geläufig, aber gelesen hatte ich noch keines ihrer Werke. Das sollte sich in den nachfolgenden Monaten ändern, in denen ich immer mal wieder zwischendurch dieses Buch zur Hand nahm und die chronologisch geordneten Essays, Rezensionen, Vorworte, Nachworte, Einführungen, Reden, Vorlesungen und Nachrufe las. Dabei erfährt man so einiges über bodenständige Schriftstellerin, über ihr Schreiben, über kanadische Lebensverhältnisse, die kanadische Literatur, über Feminismus und Frauenfragen. Die Selbstironie Margaret Atwoods lässt einen gelegentlich schmunzeln und es ist interessant ihren Gedankengängen zu folgen.

    Da ich mir in der Zeit, als ich dieses Buch las, die Serie „Alias Grace“ ansah, die nach der Romanvorlage von Margaret Atwood produziert wurde, war es für mich bereichernd über die Entstehung des Buches zu lesen. Außerdem machten mich ihre Essays über Dystopien und speziell die Entwicklung zu „Der Report der Magd“ so neugierig, dass ich dieses Buch, das für mich zu einem echten Highlight wurde, sofort lesen musste. Es wurde ebenfalls verfilmt und ist als Serie „The Handmaids Tale“ erschienen, die mich derzeit zu unterhalten und beeindrucken weiß. Zudem konnten einige von der Autorin erwähnte oder rezensierte Bücher mein Interesse wecken, so dass ich sie gleich auf meine Bücherwunschliste setzte. „Aus Neugier und Leidenschaft“ blieb bei mir also nicht ohne Nebenwirkungen.

    So sehr mich manches in diesem Buch zu begeistern wusste, muss ich doch gestehen, dass mich auch einiges langweilte, was allerdings bei der Vielfalt der unterschiedlichen Texte nicht verwunderlich ist und auch daran liegen mag, dass ich mit meinen Literatur- und Kanadakenntnissen nicht mit der Autorin auf Augenhöhe bin. Ich hatte gelegentlich den Eindruck von meinen Bildungslücken erschlagen zu werden, aber ich bin mir dennoch fast sicher, dass Margaret-Atwood-Fans dieses Buch gefallen könnte. Für mich wird es jedenfalls nicht das letzte Buch sein, das ich von dieser Autorin gelesen habe.
  11. Cover des Buches Die Zeuginnen (ISBN: 9783869524337)
    Margaret Atwood

    Die Zeuginnen

     (13)
    Aktuelle Rezension von: wanderer-of-words

    „Der Report der Magd“ habe ich tatsächlich (noch) nicht gelesen, konnte aber beim Nachfolger gut einsteigen. 

    Die wechselnden Perspektiven sind super, aber auch eines der Nachteile des Hörbuchs, man tuts ich etwas schwer den Überblick zu behalten. Abgesehen davon ist es super gelesen und war sehr angenehm zu hören.

    Inhaltlich hat mir "Die Zeuginnen" gut gefallen, es ist spannend, verstörend, bewegend. Höchste Zeit, endlich zu „Der Report der Magd“  zu greifen!

  12. Cover des Buches Katzenauge (ISBN: 9783492311175)
    Margaret Atwood

    Katzenauge

     (49)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin


    Ein tief beeindruckender Roman. 1989 geschrieben und dabei mit dem Thema Mobbing und seinen Auswirkungen nach wie vor hochaktuell. Ich kann mich sehr selten mit Charakteren in Büchern identifizieren und wirklich mitleiden, manchmal höchstens partiell, bei diesem Roman war es anders. Das ist wirklich ein sehr erschütterndes Portrait emotionaler Grausamkeit, das mich im ersten Teil sehr mitgenommen hat.


    Worum geht es?


    Die achtjährige Elaine lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder ein Nomadenleben. Sie übernachten in Zelten, einfachen Unterkünften oder im Wald. Ihr Vater ist ein Insektenforscher und reist, Schädlingsepidemien auf der Spur, durch Kanada. Erst nach dem Krieg findet er eine Anstellung als Biologieprofessor in Toronto. Dort lernt Elaine mehrere gleichaltrige Mädchen kennen, die tiefreligiöse Grace, die reiche und verwöhnte Carol – und schließlich auch Cordelia. Die Mädchenfreundschaft entwickelt sich jedoch schnell zu einem Albtraum aus Hass, Zwang und Demütigungen.


    Kritik

    Die Geschichte wird aus der Perspektive von Elaine erzählt, die auf ihre Kindheit zurückblickt. Sie ist Künstlerin, in mittlerem Alter und kommt nach Toronto zurück, wo sie sich den Gespenstern ihrer Vergangenheit stellen muss. Im ersten Teil wird die Geschichte der Mädchenclique nacherzählt. Das macht Atwood sehr geschickt, etwas stimmt nicht, das Verhalten wird merkwürdig, und dann, ganz langsam, stetig gibt es unter den Mädchen eine Dynamik, die sich nicht mehr aufhalten lässt. Ich habe mich beim Lesen gefragt, wo, an welchem Punkt eigentlich alles aus dem Ruder gelaufen ist, an welcher Stelle Elaine vom Mitglied der Gruppe zu ihrem Opfer wurde, was die Gründe sind. Ich kann es nicht ausmachen. Und das ist Atwoods Erzählkunst. Wie im wahren Leben kann man keinen Anfangspunkt, keinen Anlass, keine Ursache benennen, alles beginnt so schleichend und dann mit so großer Wucht. Elaine findet keine Möglichkeit, sich mitzuteilen. Das Umfeld schweigt, schaut weg, nimmt nicht ernst. Dass die Erzählung einen so mitnimmt, liegt aber auch daran, dass sie konsequent im Präsens erzählt ist. Das hat hier seine eigene erzählerische Dynamik und zeigt für mich ein Stück weit auch die Auswirkungen auf die erwachsene Elaine, für die Teile ihrer Kindheit immer präsent sein werden und nie abgeschlossen.

    Als Erwachsene findet Elaine in der Kunst ein Mittel der Kommunikation und ein MIttel, ihre Kindheitstraumata zu verarbeiten. Cordelia bleibt, auch wenn sie nicht mehr da ist, stets gegenwärtig. In den Gedanken, als Geist, als Person.
    Elaine ist ein eigenartiger Charakter, der auch dem Leser in Teilen verschlossen bleibt, wieviel davon auf die Erlebnisse ihrer Kindheit zurückzuführen ist, wieviel einfach ihre Persönlichkeit ist, vermag ich als Leser nicht auszumachen. Atwood lässt uns Anteil haben an ihren Gedanken, ihren Beobachtungen, den Prozessen hinter der Entstehung ihrer Bilder. Interessant ist, dass die Beschreibungen der kindlichen Elaine nicht so klingen, als wären sie durch den Filter der 50jährigen gegangen. Nein, man hat den Eindruck die Wahrnehmungen des kleinen Mädchens zu teilen, während die Reflexionen der älteren Elaine reifer, philosophischer sind. So ändert sich auch der Blick auf Cordelia. Der Leser versteht etwas mehr, aber nicht so viel mehr, als dass Cordelias Verhalten irgendwie gerechtfertigt oder entschuldigt wird. Das hat Atwood meiner Meinung nach sehr geschickt gemacht. Ein paar Punkte verwirren mich und lassen Fragen offen, so zum Beispiel die Rolle des Karmas. Das ist natürlich gut. Denn ein Roman soll und darf nicht alle Fragen beantworten. Und das ist auch nicht Atwoods Stil. Sie belehrt nicht, sie offenbart, legt in aller Schonungslosigkeit und Offenheit dar, sie beschreibt und der Leser wertet.


    Und ich bewerte den Roman als einen der besten, die ich je gelesen habe. Ein Roman, der gelesen, der diskutiert werden kann und sollte. Der auf keinen Fall ein Schattendasein neben dem Report der Magd fristen darf.


  13. Cover des Buches Verletzungen (ISBN: 9783548606644)
    Margaret Atwood

    Verletzungen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Rennie, eine junge Frau aus Toronto, hatte zuletzt einige Schicksalsschläge zu verkraften. Nach Krebsdiagnose wurde ihre Brust operiert, dann verließ sie ihr Freund und in ihre Wohnung wurde eingebrochen. So kam es sehr passend, dass der Journalistin angeboten wurde, einen Reisebericht über eine kleine Insel in der Karibik zu schreiben. Drei Wochen Entspannen, Sonne und Meer – und dazwischen ein bisschen über Land und Leute schreiben. Doch es sollte anders kommen. Auf der Insel finden die ersten Wahlen nach der Unabhängigkeit von Großbritannien statt. Rennie gerät zwischen die Fronten der politischen Lager. Nach einem Putschversuch wird sie der Spionage verdächtigt und landet im dortigen Gefängnis. Es beginnt ein Kampf ums Überleben …  

    Margaret Atwood, geb. 1939 in Ottawa, ist die wohl bekannteste Autorin zeitgenössischer kanadischer Literatur. Sie schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte, Kritiken und Essays. Nach ihrem Studium der englischen Sprache und Literatur, das sie 1962 mit dem Mastergrad abschloss, lehrte sie an verschiedenen Universitäten Literaturwissenschaften. Für ihre Romane erhielt sie einige Preise, am 13. Juni 2017 wurde ihr vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. 

    Die Gegensätze zwischen moderner westlicher Kultur und eines sich selbst überlassenen kleinen karibischen Inselstaates sind in dem Roman von 2007 deutlich hervorgehoben. Zunächst geht es aber um die äußerlichen und innerlichen „Verletzungen“, die die Protagonistin im Vorfeld erlitten hat. Ihre Gedanken kreisen immer wieder um Vergangenes, Erinnerungen quälen sie, die erhoffte Ablenkung stellt sich nur langsam ein. Als sie dann in das Chaos der Machtkämpfe mit hinein gezogen wird, treten diese Rückblicke in den Hintergrund – sie erleidet neue seelische Verletzungen und braucht nun ihre ganze Kraft und Konzentration, um zu überleben. 

    Neben dem interessanten und sehr aktuellen Thema und der spannend aufgebauten Story fasziniert besonders der bildhafte Schreibstil Margaret Atwoods. Die Art und Weise wie sie die Geschichte aufbaut, wie sie den Leser langsam an die Brutalität des Geschehens heranführt und wie die Stimmung allmählich immer bedrückender wird, ist beeindruckend. Schonungslos schildert sie auch die gewalttätigsten Vorkommnisse, beschreibt diese sehr präzise und ist dabei zurückhaltend in ihrer moralischen Wertung. Der Schluss ist stimmig, lässt den Leser aber dennoch etwas ratlos zurück.   

    Fazit: Nicht unbedingt was man vielleicht von Margaret Atwood erwartet, aber ein spannender Roman mit Elementen eines Thrillers. 

  14. Cover des Buches Das Herz kommt zuletzt (ISBN: 9783492312752)
    Margaret Atwood

    Das Herz kommt zuletzt

     (51)
    Aktuelle Rezension von: isasbuchwelt

    "Das Herz kommt zuletzt" ist ein dystopischer Roman von Margaret Atwood, der die düsteren Seiten einer scheinbar idealen Gesellschaft erkundet. Die Geschichte folgt den Hauptfiguren Stan und Charmaine, die in einer von Wirtschaftskrisen geplagten Welt leben. Sie sehen sich gezwungen, an einem sozialen Experiment namens Consilience teilzunehmen, bei dem die Bewohner im monatlichen Wechsel zwischen einem "Wohlstandsviertel" und einem Gefängnis leben.

    Das Cover passt. Es ist genauso seltsam wie die Geschichte.

    Die Idee klang wirklich spannend und der Anfang des Buches folgte dementsprechend, allerdings wurde es ganz schnell sehr ernüchternd.
    Das Atwood im Erschaffen von unheimlichen/dystopischen Welten gut ist, ist ja hinreichend bekannt, was ihr auch in diesem Buch gelingt. Ich mag die beklemmende Atmosphäre und die Gesellschaftskritik, wie Menschen ihre moralischen Prinzipien aufgeben können, wenn sie durch äußere Umstände und Verlockerungen gezwungen werden.

    Jedoch bin ich noch nie so nah an einem Abbruch vorbeigeschrammt wie bei diesem Buch, immer in der Hoffnung, da kommt noch was Gutes, aber das Ende war dann auch noch mal eine kleine Ernüchterung. Mit dem Ende könnte ich übrigens leben, wenn es ein Kurzgeschichte wäre.
    Also, das Hauptproblem ist, das Margaret Atwood es besser gekonnt hätte und ich bin mir nicht sicher, ob gerade die letzten 200 Seiten nicht doch reine Satire sind.

  15. Cover des Buches Moralische Unordnung (ISBN: 9783492313490)
    Margaret Atwood

    Moralische Unordnung

     (26)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Die mit Raffinesse, wie ein Puzzle,kollagenhaft zusammengefügten elf sehr persönlichen Kapitel dieses Romans, fügen sich zu einem großen Familienporträt zusammen. Wie in einem Kaleidoskop kommt immer wieder ein kleines Stückchen dazu. Die einzelnen Geschichten voll unbestimmter Sehnsucht, Lebensklugheit, Wehmütigkeit, Aphorismen, Gewissensqual und Bußfertigkeit sind für sich so reich und komplex wie eigenständige Romane.

  16. Cover des Buches Oryx und Crake (ISBN: 9783946349815)
    Margaret Atwood

    Oryx und Crake

     (6)
    Aktuelle Rezension von: lila-luna

    Oryx und Crake

    von Margarte Atwood

    als Hörbuch

    Spieldauer: 11 Stunden 15 Minuten
    Verlag: Ronin Hörverlag, 2017

    "Sprechergott 2016" Uve Teschner bringt Sie mit dem gerade im Ronin Hörverlag eingelesenen Werk "Oryx und Crake" von Margaret Atwood in eine dystopische Endzeitstimmung.

    "Oryx und Crake" ist der erste Teil der Maddaddam Trilogie der kanadischen Schriftstellerin und Friedenspreisträgerin 2017.

    Mit einem Fuß stehen wir heute bereits vom Denk- und Machbaren in der Realität der Geschichte von "Oryx und Crake". Dadurch ist sie leicht nachzuvollziehen und man kann sich voll der hervorragenden Erzähleise von Uve Teschner hingeben.

    "Schneemensch" lebt ohne jede Zivilisation in der Wildnis des späten 21. Jahrhundert. Kleidung benötigt er nicht, ein altes Bettlaken schützt ihn vor Insekten und der veränderten Sonnenstrahlung. Ungewöhnliche Tiere fürchtet er, die "Organschweine" oder die "Hunölfe", scheinbar freundliche Hunde, die aber gefährlich wie Wölfe sind. Ein seltsames Volk lebt in seiner Nähe, die "Craker", genmanipulierte Menschen, um  die Schneemensch sich zu kümmern verpflichtet hat.

    Viel Zeit hat er in seinen einsamen Stunden, darüber nachzudenken, wie er in diese Situation geraten ist. So erfährt der Zuhörer im Laufe des ersten Teils der Trilogie, wie sich Crake und Jimmy, wie Schneemensch richtig heißt, bereits als Kinder und Jugendliche die Zeit vertrieben haben. Ein Spiel, das sie am Computer gespielt haben, wird im Erwachsenenalter schließlich zur Realität, ein Spiel um Genmanipulation. Auch Oryx taucht bereits als Kind auf einer Pornowebsite auf, die Crake und Jimmy als Jugendliche besuchen. Später wird sie Jimmy wieder begegnen, als junge, schöne Frau.

    Abenteuerlich und spannend wird Jimmys Proviantsuche, zu deren Zweck er die Wildnis und seine Craker verlassen muss. Die Gefahren, in die er sich begibt, könnten ihn das Leben kosten.

    Margaret Atwoods Roman scheint uns an manchen Stellen vertraut. So denkt man unwillkürlich an "I am legend" von Richard Matheson, in der nur noch der Protagonist als einziger Mensch auf der Welt ist. Auch Szenen aus "12 Monkeys" oder "The time machine" kommen in den Sinn, verhalten sich die Craker doch ein bisschen wie die Elois bei H.G. Wells. Trotz dieser Reminiszenzen ist die Endzeitgeschichte Atwoods ein eigenständiges, kraftvolles Werk mit einer hervorragend sprachlichen und stilistischen Umsetzung. Glücklicherweise liegt die Maddaddam Trilogie jetzt als Hörbuch vor, großartig gelesen und umgesetzt von Uve Teschner, der so lebendig liest, dass alle Personen ihre eigene Stimme bekommen. Und herrlich witzig  setzt er selbst Comicsprechblasen in Klänge um.

    Wenn Sie nach längerem Hören plötzlich Musik vernehmen, sind sie am offenen Ende des ersten Teils der Trilogie angelangt. Besser sie besorgen sich rechtzeitigt Teil zwei und drei, denn mit Sicherheit wollen sie wissen, wie es weitergeht.

     

  17. Cover des Buches Unter Glas (ISBN: 9783548606668)
  18. Cover des Buches Tagebuch eines Lesers (ISBN: 9783596159437)
    Alberto Manguel

    Tagebuch eines Lesers

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Lev
    Manguel liest ein Jahr lang jeden Monat eins seiner Lieblingsbücher zum wiederholten Mal. In Tagebuchform, die einzelnen Einträge nach Tagen unterteilt, verknüpft er auf diese Art seine Leseeindrücke mit den politischen Nachrichten der Tage und seinen persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen. Da ich noch keines der 12 Bücher selbst gelesen habe, fand ich es stellenweise schwer zu folgen, aber auch höchst interessant und beeindruckend, welche Querverbindungen und Schlüsse Manguel zieht. Und das eine oder andere der 12 Bücher werde ich sicher noch lesen -mit Rückgriff auf Manguel!
  19. Cover des Buches Die Geschichte der schweigenden Frauen (ISBN: 9783946503941)
    Bina Shah

    Die Geschichte der schweigenden Frauen

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    50 Atombomben haben gereicht. Beginnend mit einem Krieg zwischen Indien und Pakistan breitet sich der Ultimative Krieg von dort nach Westen aus. Der Schmelztiegel des Nahen und Mittleren Ostens implodiert und reißt die Menschheit in einer Kettenreaktion in den Abgrund. Tausende Atombomben stehen in den monströsen Arsenalen der weltweiten Militärs. Doch es reichten bereits 50 Atombomben aus, um den Nuklearen Winter auszulösen. Binah Shah beschreibt in „Die Geschichte der schweigenden Frauen“ das Ende der bisherigen Welt, die Neuordnung und den gesellschaftlichen Neuanfang unter katastrophalen Voraussetzungen. Zwei, drei Generationen nach der Vernichtung eines großen Teils der Menschheit hat sich viel geändert. Doch wie so häufig nach gesellschaftlichen Umwälzungen, bleiben die strukturellen Herrschaftsverhältnisse die Gleichen. Das Patriarchat hat sich in die Zukunft gerettet.

    Die Metropole Greeen City ist die Hauptstadt Südwest-Asiens. Mitten in der Wüste erhebt sich diese gigantische, grüne Oase. Auferstanden aus Ruinen, dem Phönix aus der Asche nicht unähnlich, glänzt dieses moderne, technologisch fortschrittliche und den Bewohnern Sicherheit und Wohlstand bringende Paradies. Im Gegenzug erwartet die Obrigkeit von den Bewohnern Green Citys die Einhaltung restriktiver Regeln. Die Oligarchie mächtiger Männer hat diese schöne Anscheinswelt erschaffen, in der die Menschen in Wirklichkeit wie Untertanen leben, während die Herrschenden in römischer Dekadenz dahinschwelgen. Faktisch hält die Obrigkeit die Menschen mittels Gewalt und Technologie unter totaler Kontrolle. Am schlimmsten ergeht es den Frauen von Green City. Aufgrund des Krieges und Epidemien sind die meisten Frauen gestorben. Um eine neue Gesellschaft aufzubauen, sind Frauen verpflichtet, mehrere Männer zu ehelichen, um so viel Nachwuchs wie möglich zu zeugen.

    Sie war eine seltsame Mischung aus Haushaltsschule, Indoktrinierungslager und Märchenschloss. Es wurde erzählt, dass dort alles rosa war. Wenn Jungen ihre Oberschule absolvierten gingen sie zur Universität, aber Mädchen zogen in die Markaz. Um zu lernen, wie man eine gute Gattin wird.

    „Oberirdisch sind wir bloß Frauen, aber hier unten, in der Panah, sind wir wieder zu Menschen geworden.“

    Die Protagonistinnen dieser misogynen Dystopie sind eine kleine Gruppe junger Frauen, die sich diesem Horrorszenario entziehen. Versteckt in einem alten Bunkersystem unter der Erde, der Panah, sichern sie ihr Überleben, indem sie mächtigen Männern nächtliche Dienste anbieten. Dabei geht es jedoch nicht um Prostitution, sondern um Nähe, um Intimität ohne Sex, um (gespielte) Zuneigung. Etwas was in der Welt der Ausbeutung von Frauen als Gebärmaschinen kaum mehr existiert.

    Vielleicht ist es ein Leben im Schatten, aber immerhin befiehlt uns keine Behörde und kein Amt, wen wir heiraten und für wen wir die Beine breit machen müssen. Niemand kann mit unseren Eierstöcken herumexperimentieren, uns mit Fruchtbarkeitsmedikamenten vollpumpen oder unseren Zyklus und die Eiersprünge überwachen. Unsere Körper sind keine Inkubatoren, die die ‚Anzahl der Frauen angemessen vergrößern‘. Oberirdisch sind wir bloß Frauen, aber hier unten, in der Panah, sind wir wieder zu Menschen geworden.

    Manche Entscheidungen in der Geschichte der schweigenden Frauen erscheinen unsinnig und irrational, manche Entwicklungen falsch nachgezeichnet. Aber man darf sich nicht von seinen eigenen Vorstellungen und Wünschen verleiten lassen. Unter den dystopischen Verhältnissen von Green City ist alles anders. Und Binah Shah beschreibt dieses (selbst-)zerstörerische Leben beklemmend real.

    Keiner von uns ist normal. Green City hat uns unsere Normalität gestohlen, unsere Kindheit, unsere Zukunft. Was ist überhaupt Normalität? Wir leben unter bizarren Umständen, und entweder kommen wir damit zurecht, oder wir zerbrechen und zersplittern wie Glas. So viel hat mir die Panah beigebracht: Ich habe gelernt meinen eigenen Wahnsinn einfach zu ignorieren.

    Es sind diese totalitären Verhältnisse, diese menschenunwürdigen, frauenfeindlichen Bedingungen, die den Alltag beherrschen. Wenn Karl Marx schreibt, der Mensch ist das Ensemble seiner gesellschaftlichen Verhältnisse, dann müssen pathologische Gesellschaften, kranke Individuen hervorbringen.

    „Manchmal ist es tröstlicher, über die Vernichtung nachzudenken als über das Überleben.“

    Missverständnisse, Kommunikationsprobleme und Geheimnisse führen zu einer gesamten Entwicklung, die niemand vorhergesehen hat und die auch so niemand wollte. Die Geschichte der schweigenden Frauen kann zugleich als ein paradigmatischer Roman des psychologischen Thomas-Theorems gelesen werden.

    Wenn die Menschen Situationen als wirklich definieren, sind sie in ihren Konsequenzen wirklich.

    Was nichts anderes bedeutet, als das Menschen aufgrund der ihnen zugänglichen Informationen handeln. Und wenn sie eine Situation als real anerkennen, aufgrund ihres Wissens über diese Situation, dann wird ihr Handeln Realität schaffen, auch wenn die ursprüngliche Situation nicht real war. So können z.B. Lügen oder Gerüchte reale Handlungen erzeugen. Mit all ihren schrecklichen Konsequenzen. Bina Shah hat dieses Konzept zu Ende gedacht und in einer erschütternden Geschichte verarbeitet.

    Der Roman glänzt nicht mit einem allzu ausgereiften Worldbuilding. Die Rahmenbedingungen werden zwar weitestgehend stimmig geschildert, bleiben aber hinter den Möglichkeiten des Genres zurück. Ein Meisterwerk der dystopischen oder der Science Fiction Literatur wird es nicht werden. Aber das steht hier auch nicht im Vordergrund, vielmehr werden gesellschaftliche Entwicklungen und die aktuelle Gegenwart ein wenig in die Zukunft transponiert, um als feministische Parabel ihre Kraft auf das Hier und Jetzt zu entfalten. Der Fokus liegt auf den Protagonistinnen, auf deren Leben und Erleben. Und hier liegt auch die Stärke des Romans, der zunehmend an Spannung und Geschwindigkeit gewinnt, um konsequent auf eine Tragödie zuzusteuern.

    Eine Verbindung zu Margaret Atwoods Der Report der Magd zu ziehen, liegt nahe. Binah Shah betont aber, lediglich davon inspiriert worden zu sein. Die wirkliche Nähe beider Romane liegt denn auch in der feministischen Lesart und weniger im Setting.

    „Sabine hatte zwar die Kämpfe nicht hautnah miterlebt, doch das hieß nicht, dass sie nicht ihren eigenen Krieg geführt hatte.“

    Die Geschichte der schweigenden Frauen ist eine dystopische Parabel, die Genreliebhaber*innen eine kurzweilige Unterhaltung bietet, die aber vor allem als feministische Literatur zu wirken vermag. In Zeiten zunehmender Frauenfeindlichkeit und immer noch zahlreichen Gesellschaften mit brutaler Unterdrückung von Frauen, ist diese Dystopie, die zu sensibilisieren vermag, die Empathiefähigkeit fordert und fördert und die letztlich zur Rebellion gegen Ungerechtigkeiten provoziert, ein mutiger und unbedingt lesenswerter Roman.

  20. Cover des Buches Hag-Seed (ISBN: 9781781090237)
    Margaret Atwood

    Hag-Seed

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Lotta_Liest

    Margaret Atwood überzeugt mal wieder mit super vielschichtigen Charakteren und einem Plot, der etwas Magisches hat. Die Geschichte spielt auf so vielen Ebenen, dass es ein Wunder ist, dass man ihr trotzdem so leicht folgen kann.

    Ein spannendes Beispiel dafür, wie Klassiker (hier Shakespeare) neu aufgegriffen werden können und Raum für moderne Interpretationen lassen. Eine tolle Hommage an ein bedeutendes Werk der Literaturgeschichte hier in einer sehr fesselnden Romanform.

  21. Cover des Buches Töchter und Mütter (ISBN: 9783442435586)
  22. Cover des Buches Wilderness Tips (ISBN: 9781844086610)
  23. Cover des Buches Gute Knochen (ISBN: 9783492313452)
    Margaret Atwood

    Gute Knochen

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Buecherkopfkino

    ❓Magst du Kurzgeschichten? Was ist für dich bei Kurzgeschichten wichtig❓ 


    Ich mag Kurzgeschichten, wenn sie gut geschrieben sind. Eine Kurzgeschichte sollte für mich auf wenigen Seiten alles notwendige erklären und den Leser mit einem Gefühl oder Gedanken zurück lassen. Wenn ich am Ende einer Kurzgeschichte die Geschichte weiter denken kann, sie mir eine Erkenntnis gebracht hat oder mich mit einem Gefühl zurücklässt, dann ist es für mich eine gute Kurzgeschichte. Ganz entsprechend dem Motto von Jorge Bucay "Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen - Erwachsenen, damit sie aufwachen." 


    Nachdem ich "Der Report der Magd" von Margaret Atwood gelesen habe und die Kurzgeschichtensammlung "Gute Knochen" von ihr entdeckt habe, dachte ich, dass die Kurzgeschichten (wie das Buch) diese Gefühle bei mir hinterlassen würde. 

    Leider hatte ich aber das Gefühl, dass nicht immer alle notwendigen Informationen weiter gegeben wurden, sondern nur Gedankenfetzen von der Autorin. Die wenigsten Geschichten haben mich zum Nachdenken angeregt oder ein Gefühl hinterlassen. 


    Fazit: Schade, aber von den Kurzgeschichten war ich nicht begeistert. Ich werde zwar wieder etwas von Margaret Atwood lesen, aber wahrscheinlich keine Kurzgeschichten mehr. 3,2/5🦉

    ❓Hast du schon Kurzgeschichten oder das Buch von der Autorin gelesen? Wie fandest du es❓

  24. Cover des Buches Das große Halloween Lesebuch (ISBN: 9783442445615)

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