Bücher mit dem Tag "marion gräfin dönhoff"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "marion gräfin dönhoff" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Namen die keiner mehr nennt. Ostpreußen - Menschen und Geschichte (ISBN: 9783792105436)
  2. Cover des Buches Marion Dönhoff (ISBN: 9783462317770)
  3. Cover des Buches Karambolagen (ISBN: 9783548364940)
    Hellmuth Karasek

    Karambolagen

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Peter_Waldbauer

    Das ideenärmste Buch, das man sich vorstellen kann. Karasek zählt einfach alle prominenten Namen auf, die er in seinem Journalistenleben kurz gestreift hatte. Billy Wilder, über den er eine Biographie geschrieben hatte, gleich dreimal. Steven Spielberg, Günter Grass (zweimal), Peter Handke, Friedrich Dürrenmatt, Heinz Rühmann, Romy Schneider, Marlene Dietrich, Wolf Biermann, Helmut Kohl und andere.

    Aggressives Namedropping, getragen von Geltungsbedürfnis, denn die kurzen Essays von zwei, drei Seiten sind an Banalität kaum zu überbieten. Zwei Fälle seien hierfür exemplarisch gewählt.

    Seine Begegnung mit Brigitte Bardot beschränkte sich darauf, dass er sie, den Wunschtraum seiner Jugend, beim Urlaub in St. Tropez einmal am Strand von weitem gesehen habe. Von weitem!

    Laut Karasek habe B.B. ihm zugenickt und gelächelt. Oder hat Karasek sich dies nur eingebildet? Haben zwanzig Jahre die Erinnerung womöglich verklärt?

    Karasek schlief auch nicht im Bett von Marilyn Monroe, wie er in der Kapitelüberschrift suggeriert. (Schon gar nicht gleichzeitig mit ihr, wie mancher Leser vielleicht vermuten könnte.)

    Karasek übernachtete in einer luxuriösen Bungalowsuite des Beverly Hills Hotel. Die Monroe „soll“ dort vor sechsundzwanzig Jahre auch übernachtet haben. Ob es genau die gleiche Suite-Nummer war, ist ebenso wenig bewiesen, wie die Frage, ob Maryiln Monroe in demselben Bett schlief wie Karasek.

    Die Monroe könnte zwar im Hotel abgestiegen sein, aber woanders geschlafen haben. Oder das Bett könnte in den sechsundzwanzig Jahren ausgetauscht worden sein.

    Zum Thema Bett berichtet Karasek noch stolz, er habe beim Dreh von Regisseur Woody Allen zusehen dürfen. Natürlich „eine sehr intime Szene, wo eine Frau und ein Mann miteinander ins Bett gingen“. Besagte Szene habe Woody Allen dann aber später aus dem fertigen Film herausgeschnitten, bedauert Karasek.

    Und erst sein Schreibstil. Kein verrissener Autor des Literarischen Quartetts könnte jemals so schlecht formulieren wie Karasek. Sehen Sie sich einmal diesen Satz an (Seite 91, im Kapitel über Peter Handke, es ging um eine Tagung der Gruppe 47):

    „Ich war erst zum zweiten Mal dabei und noch nicht so eingeschliffen in den Chor des als Regen über die Autoren nach der Lesung niederprasselnden Kritiker-Parlandos.“

    Wo war bloß der Lekor?

    „...in den Chor des als Regen über die Autoren nach der Lesung...“

    Wieviele Substantive (nur durch Präpositionen getrennt) will Karasek denn noch aneinanderreihen?

     Schließen wir mit den Worten von Elke Heidenreich. Die frühere Moderatorin der ZDF-Büchersendung Lesen wurde im Focus gefragt, ob sie sich vorstellen könne, Hellmuth Karasek in ihre Sendung einzuladen.
    „Nee“, antwortete sie.
    Focus: „Warum nicht?“
    Heidenreich: „Da hatten wir ja nun genug davon, all die Jahre. Das reicht erst mal.“

  4. Cover des Buches Kindheit in Ostpreußen (ISBN: 9783442740505)
    Marion Gräfin Dönhoff

    Kindheit in Ostpreußen

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Arbutus

    Adel verpflichtet. Diese einfache Regel haben die Grafen Dönhoff zu allen Zeiten sehr ernstgenommen. Wie wohltuend setzt sich der hier vorgestellte ostpreußische Landadel von arroganten westlichen Adelsgeschlechtern ab, wie sie zum Beispiel in Karen Duves Annette-von-Droste-Hülshoff-Roman beschrieben werden. Trotz des gediegenen Wohlstands wurden die Grafenkinder auf dem Gut Friedrichstein kurz gehalten und zur Sparsamkeit erzogen. Sie halfen bei der Ernte, und ihre Schlafzimmer waren, im Gegensatz zu den repräsentativen Räumen des Schlosses, äußerst spartanisch eingerichtet. Zu vielen Schlossdienern und Landarbeitern hatten die Kinder ein gutes Verhältnis, und Dönhoff bemerkt augenzwinkernd: „Die Erziehung durch die Hausleute und Handwerker war [...] wirklich viel nachhaltiger als durch jene Theoretiker, die dafür angestellt waren.“ Die Kindheit, die Marion Gräfin Dönhoff in ihrem Buch beschreibt, war, trotz strenger Regeln, frei und unbeschwert. Mir gefällt, dass es Mädchen und Jungen waren, die gemeinsam die vielen Verbote brachen. Gemeinsam in der Nacht ausritten, wenn sie zeitweilges Reitverbot hatten, gemeinsam heimlich auf Gänsejagd gingen. Oder die Treppe in der Kleinen Halle auf einem Tablett hinunterrodelten ... „Und wenn einmal Verwandte oder Bekannte gleichaltrige Kinder mitbrachten, konnten wir gar nicht erwarten, dass sie wieder abfuhren, denn meist waren sie für unsere Zwecke ganz unbrauchbar: entweder zu fein oder zu ängstlich.“ Es verwundert nicht, dass hier wichtige Persönlichkeiten des späteren Kreisauer Kreises heranwuchsen.

    Man erfährt einiges über das auf dem elterlichen Gut herrschende System des Fideikommiß, das den Gutherren und die Landbevölkerung zu einer konstruktiven gegenseitigen Abhängigkeit verpflichtete und, im Fall des Gutes Friedrichstein, offensichtlich sehr gut funktionierte, da es in gegenseitiger Wertschätzung praktiziert wurde. Die Gräfin räumt auch mit dem Vorurteil auf, die großen Güter des Ostens seien durch das sogenannte ausbeuterische „Bauernlegen“ entstanden.
    In dem Kapitel über die polnischen Dönhoffs wird es allerdings für die unbedarfte Leserschaft etwas abgedreht; hier verlor ich schon mal den Überblick. Vielleicht hätte der heutige Leser auch manche Anekdote gern ein wenig aufgepeppter präsentiert bekommen, vielleicht auch ein wenig mehr in einem großen runden Zusammenhang. Aber was macht das schon? Die Erinnerungen der Gräfin sind ein einmaliger zeitgeschichtlicher Schatz. Ihre Schilderungen öffnen auf ungewöhnliche Weise den Blick auf verschiedene vergangene Zeitalter. Erhellende historische Fakten wechseln sich in loser Folge mit interessanten Details aus der Gutswirtschaft ab. Wunderschöne poetische Beschreibungen gelingen Dönhoff, wenn sie vom Rhythmus der Jahreszeiten schreibt.

    Aber plötzlich das Führerhauptquartier in der Wolfsschanze, ganz nah. Das hatte ich in meiner naiven Vorstellung nie so weit im Osten angesiedelt. Da lagen einige Dinge nah. Näher, als Adolf Hitler dachte. Und doch hat dieser blöde Eichentisch gehalten. In Folge des missglückten Attentats wurden viele der geliebten Freunde hingerichtet. Marion Gräfin Döhhoff war nur am Rande beteiligt, wurde verhört, entging aber einer Verurteilung. Da die Autorin andernorts bereits ausführlich darüber geschrieben hat, wird dieser Erzählstrang hier nur gestreift. Aber er lenkt den Blick unerbittlich auf die Tatsache, dass die wunderbaren Schilderungen aus der Kindheit ein wehmütiger Blick zurück auf ein verlorenes Paradies sind. Denn Hitlers wahnsinniger Krieg hatte zur Folge, dass die Gräfin aus ihrer Heimat fliehen musste und Schloss Friedrichstein unwiederbringlich in Flammen aufging. Ihr Blick zurück geschieht in Trauer, aber nicht im Zorn, und wenn ich ihr Gänsehaut erzeugendes Schluss-Statement lese, ahne ich, warum meine Mutter so ein großer Fan dieser besonderen Frau war.

    Leseempfehlung!

  5. Cover des Buches Frauen gegen Hitler (ISBN: 9783776626483)
  6. Cover des Buches Bilder, die langsam verblassen (ISBN: 9783800331260)
  7. Cover des Buches Frauen des Jahrhunderts (ISBN: 9783442443345)
  8. Cover des Buches Tränen im Aquarium (ISBN: 9783462023022)
    Harald Schmidt

    Tränen im Aquarium

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Kurzgeschichten von Harald S., häufig hochkulturell, meistens außerdem gaga. Bitte demnächst wieder im Free-TV.
  9. Cover des Buches Frauen mit Visionen (ISBN: 9783896603579)
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