Bücher mit dem Tag "marionetten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "marionetten" gekennzeichnet haben.

38 Bücher

  1. Cover des Buches Schöne neue Welt (ISBN: 9783957285782)
    Aldous Huxley

    Schöne neue Welt

     (1.186)
    Aktuelle Rezension von: Sandra8811

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
     Wie bereits 1984 stand auch Schöne neue Welt seit meiner Schulzeit auf meiner Wunschliste. Seit einiger Zeit liegt es jetzt auf dem SUB rum und nun habe ich mich endlich ran gewagt.

    Cover:
     Das Cover wäre mir nicht ins Auge gehüpft, allerdings wenn man es mal entdeckt hat, ist es ganz passend. Der sehr steril und langweilig wirkende Treppenaufgang rauf in den blauen Himmel und am unteren Treppenabsatz eher Dunkelheit und Schatten.

    Inhalt:
     Der Gesellschaft ist es gelungen, ein Leben ohne Krankheit, Krieg, Armut und Alter zu schaffen. Niemand soll mehr unglücklich sein und die Stabilität steht an oberster Stelle. Dazu wurde der Lebensweg von jedem Menschen geplant und bereits Föten und Babies darauf genormt. Um sich vor kritischen Gedanken zu schützen, gibt es die Droge Soma. Ein Außenstehender erkennt allerdings, dass diese schöne neue Welt wohl nicht die ist, die sie zu sein scheint.

    Handlung und Thematik:
     Das Buch gilt als der absolute Dystopie-Klassiker. Das besondere Setting: Stabilität, Ungleichheit, Drogen und Konsum stehen an vorderster Stelle. Es gibt ein Kastensystem (Alpha bis Epsilon), dem jeder Mensch zugeordnet wird. Zuerst wird alles in seiner Positivität dargestellt, anschließend dann kritisch beleuchtet.

    Charaktere:
     Wir begleiten Sigmund, der als Alpha Plus nicht der Norm entspricht, da Alphas nicht in der Art genormt werden, wie z.B. ein Delta. Er genießt Einsamkeit und gönnt sich auch Hobbies die nicht seiner Kaste entsprechen. Er macht zusammen mit Lenina, einer Beta, in einem Reservat in Neu-Mexiko Urlaub, nachdem sie hartnäckig war mitzukommen. Lenina genießt ihren Kastenstand, auch wenn sie stellenweise kritische Gedanken hat. Der aus dem Reservat stammende „Wilde“ Michel ist der dritte im Bunde, den wir begleiten. Er kommt mit seiner Mutter Filine in die „schöne neue Welt“, die er bislang noch nicht kannte.

    Schreibstil:
     Der Autor bringt die Ungleichheit, die Drogen und auch generell den Konsum kritisch und gut rüber, aber vor allem zu Beginn fühlte sich das Buch ziellos an. Es dauerte lang, bis ich wusste, wohin der Weg gehen soll. Bis zu diesem Punkt plätscherte die Handlung eher und es ging hauptsächlich um den Setting-Aufbau und die Vorstellung der neuen Welt. Es war jetzt nicht direkt langweilig, aber mitgerissen hat es mich nicht auch sonderlich. Das Setting an sich und der generelle Aufbau des Buches passten aber. Die Charaktere wurden auch mit der notwendigen Tiefe ausgestattet. Dennoch hatte ich mehr von diesem Klassiker erwartet. Zum Ende hin fühlte es sich unvollständig an.

    Persönliche Gesamtbewertung:
     Hatte mehr erwartet. Die Handlung zog mich am Anfang nicht mit und zum Schluss fehlte mir etwas.

  2. Cover des Buches Brave New World (ISBN: 9783150145081)
    Aldous Huxley

    Brave New World

     (581)
    Aktuelle Rezension von: CarstenRabe

    Warum ein Buch rezensieren, das im Laufe der Jahrzehnte unendlich oft besprochen wurde? Zwei Gründe:
    1. Auch in der heutigen Zeit auf dieses Buch aufmerksam machen.
    2. Mit dem Wissen unserer Zeit einen Blick auf den Roman werfen. Ist er noch aktuell? Ist er empfehlenswert?

    Um was geht es?
    Die Menschheit hat in der Zukunft eine neue Gesellschaft geformt: Die Menschen sind in Kasten eingeteilt, die jeweils bestimmte Aufgaben und in den höheren Kasten Privilegien haben. Entscheidend: die Menschen werden in Fabriken gezüchtet, in denen vor der Geburt festgelegt wird, in welche Kaste die Neugeborenen gehören werden. Die einen werden optimiert, die anderen künstlich klein gehalten, geschädigt, ihre Intelligenz gemindert. Zugleich sind sie schon vor der Geburt einer Dauergehirnwäsche ausgesetzt, mit dem Ziel, sie für ihre künftige, vorher festgelegte Aufgabe zu optimieren und sie die Regeln der Gesellschaft verinnerlichen zu lassen. Alle Menschen werden zudem mit einer Droge und Vergnügungen ruhig gehalten.
    Die Protagonisten des Buches haben sich zum Teil mit dem System arrangiert, zum Teil hadern sie damit. Die Mehrheit der Menschen findet dieses Gesellschaft die einzig akzeptable - kein Wunder, sie wurden darauf trainiert. Entsprechend lenken die Weltherrscher die Menschen nicht mit unmittelbarer Gewalt, sondern mit dem kalten Zynismus eines hochtechnologisierten Systems, in dem die Masse der Mitläufer und Mitläuferinnen selbst dafür sorgt, Abweichler auszugrenzen.

    In diese Mischung aus Utopie und Dystopie platzt ein "Wilder" aus den Reservaten, noch auf natürlichem Weg geboren. Zunächst reißen sich alle um den Mann, der keine Drogen braucht und die Welt und das Leben so anders sieht als alle anderen. Aber dann kommt es zum Konflikt der Kulturen.

    Was sagt uns das Buch heute?
    Das Buch wurde 1932 veröffentlicht. Dementsprechend spielen Computer, Künstliche Intelligenz und Internet keine Rolle darin. Manches ist natürlich aus heutiger Sicht veraltet - wer einen möglichst realistischen, modern geschriebenen Science-Fiction sucht, ist hier falsch. Wer aber lesen möchte, wie Gesellschafts- und Menschheitskritik statt der blinden Technikgläubigkeit des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in das Genre Science-Fiction gekommen sind, findet hier einen der wichtigsten Texte.
    Die Mittel zur Manipulation der Massen stehen nicht im Zentrum des Buches, es geht nicht um eine Auseinandersetzung Mensch-Maschine wie in vielen heutigen Dystopien. Es geht um die zeitlosen Fragen, wie eine Gesellschaft funktioniert, welchen fragwürdigen Entwicklungen wir uns nur allzu gern hingeben, weil es ein bequemer Weg scheint. Es geht um die Freiheit des Einzelnen und die Schwarmdummheit, um zeitlose menschliche Werte und um deren Verachtung im Zeichen des angeblich Guten. Genau das macht das Buch immer wieder lesenswert.



  3. Cover des Buches Marina (ISBN: 9783596512768)
    Carlos Ruiz Zafón

    Marina

     (810)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Òscar Drai ist fünfzehn Jahre alt, Internatsschüler und lernt durch einen [Diebstahl[ Marina kennen. Dieses Mädchen fasziniert ihn auf mehrer Weiße. Erstens als Mädchen und es flammen neue Gefühle in ihm auf und zweitens umgibt sie etwas geheimnisvolles, bezauberndes und auch mystisches. Sie sitzen nebeneinander im Park auf der Bank, erzählen, lernen sich kennen und entdecken so viel neues. Marina lebt mit ihrem Vater in einer wunderbaren alten Villa, aber sie scheint mehrer Geheimnisse zu hüten. Eine Dame in Schwarz wird für die Beiden eine zentrale Figur und sie folgen ihr, beobachten sie und kommen so in ein gefährliches Labyrinth, dass nicht nur für Òscar alles verändern wird, sondern so wie es aussieht auch für Barcelona selbst. Wiederentdeckt und endlich so veröffentlicht wie es sich Carlos Ruiz Zafon das gewünscht hat. Marina ist eine wunderbare Geschichte über die erste Liebe, Lügen, Geheimnisse, alte Geschichten, Mystik und die Stadt Barcelona und ihre vielen geheimnisvollen Winkel und Ecken.

  4. Cover des Buches Das Spiel der Götter (1) (ISBN: 9783442269099)
    Steven Erikson

    Das Spiel der Götter (1)

     (137)
    Aktuelle Rezension von: leandro_reads

    Schon lange her, dass ich „Malazan Book of the Fallen“ gelesen habe. Ich liebte die Komplexität, sowohl der Handlung als auch der Charaktere. Es geht um Krieg, Schlachten und Einzelschicksale und das beste fand ich, dass es kein Gut und Böse gibt. Im einen Buch glaubt man, die Gegenseite sei Böse, doch erfährt dann später deren Blickwinkel und erkennt, dass es kein schwarz und Weiß, sondern viele Grautöne gibt. Diese Komplexität der Handlung und Interessenskonflikte schafft Erikson noch besser als Martin, dafür aber ist sein Werk so umfangreich, dass es schon für den ein oder anderen zu viel sein kann. Ob ich mich heute noch so in die Handlung reintigern könnte, kann ich nicht sagen. Damals war ich schwer begeistert. Die Wirrungen, die Ränkespiele und Intrigen. Vor allem davon, dass die Götter nicht allmächtig sind, auch wenn sie eine große Macht und Stärke besitzen. Die Sterblichen leben mit dem Leitsatz bloß nicht aufzufallen und auf keinen fall die Aufmerksamkeit eines Gottes zu wecken.

    Der Stil und die komplexen Satzkonstruktionen waren mit ein Grund, warum mich die Bücher begeistert haben. Wahrhaft episch, gut durchdacht und sehr tiefgehend! Am Anfang muss man sich durchbeißen, denn viele Namen, Orte und Geschichten stürmen auf einen ein. Ist der Berg genommen, wird mnan vom Geschehen gepackt. War zumindest bei mir so.Die Informationen werden nach und nach preisgegeben, bis man irgendwann dann endlich die Puzzleteile zusammensetzt. Kann aber passieren, dass man irgendwann das Ganze wieder auseinandernimmt und wieder neu zusammenfügen muss. Die Welt ist komplex und lebensecht! Kleinigkeiten wie Legenden, Sitten und Bräuche lassen alles echt wirken. Die Handlung ist dabei realistisch gehalten und man sollte um den ein oder anderen Hauptcharakter bangen. Die Perspektivenwechsel fand ich gelungen und haben die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Es gibt ein super Personenverzeichnis, was hilfreich ist. Gedichte und Lieder am Anfang der Kapitel machen Stimmung.

  5. Cover des Buches Flavia de Luce 2 - Mord ist kein Kinderspiel (ISBN: 9783442378258)
    Alan Bradley

    Flavia de Luce 2 - Mord ist kein Kinderspiel

     (664)
    Aktuelle Rezension von: Grimnir

    Eine sehr gelungene Fortsetzung aus der Reihe um die junge Detektivin Flavia de Luce. Der Fall ist durchaus düster, die Erzählung allerdings gewohnt humorvoll. Die inneren Monologe der Protagonistin ließen mich laut lachen. Wenn man einmal anfängt zu lesen, ist es sehr schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen. Die Geschichte macht auf jeden Fall Lust auf mehr. 

  6. Cover des Buches Marionetten (ISBN: 9783548285870)
    John le Carré

    Marionetten

     (66)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    ... handelt von einem jungen Tschetschenen, der auf dubiosen Wegen nach Hamburg und zwischen alle Fronten gelangt.

    Issa Karpow, Sohn eines korrupten russischen Generals kommt nach Hamburg, um dort sein Erbe - das Schwarzgeld seines Vaters - anzutreten. Schnell stellt sich heraus, dass Issa in verschiedenen Ländern in Gefängnissen sass. Ebenso schnell werden deutsche, britische und amerikanische Geheimdienste auf ihn aufmerksam. Zumal Geheimdienste auch bei der Einrichtung des Schwarzgeldkontos ihre Finger im Spiel hatten.

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    Le Carre baut hieraus eine vielschichtige Geschichte auf, die den Leser dazu zwingt, sich Gedanken zu machen.

    Neben Issa  spielen 

    • + eine junge Anwältin, die die Interessen von Flüchtlingen in Deutschland vertritt,
    • + ein alternder britischer Privatbankier, der die Schwarzgeldkonten als eine Belastung aus der Vergangenheit empfindet,
    • + die ineffizienten deutschen Geheimdienste, die aus dem Schatten ihrer angelsächsischen Kollegen hervortreten wollen und nach den Attentaten von 2001 "alles richtig machen" möchten und
    • + ein geheimnisvoller, islamischer Gelehrter die Hauptrollen.

    Alle Personen werden gut charakterisiert - ich konnte mich leider mit keiner Person identifizieren.

    Le Carre beschäftigt sich zu weilen ein wenig langatmig mit den Beweggründen einer jeden Fraktion und man fragt sich, ob nicht alle Marionetten sind.

    Am Ende kommt es zu einem recht überraschenden und plötzlichen Showdown und der Leser bleibt mit der Frage zurück, ob man nun tatsächlich Terroristen dingfest gemacht hat oder Unschuldigen terroristische Aktivitäten untergeschoben hat.

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    Mein Fazit: lesenswert

    Ein gut geschriebener Roman, um das auch Jahre später noch aktuelle Thema, wie weit dürfen Geheimdienste gehen dürfen, um unseren westlichen Lebensstil zu schützen. 

    Punkteabzug gibt es von mir dafür, dass der Roman seine Längen hat und leider nur mäßig spannend ist.


  7. Cover des Buches Gilde der Jäger - Engelszorn (ISBN: 9783802582752)
    Nalini Singh

    Gilde der Jäger - Engelszorn

     (601)
    Aktuelle Rezension von: RicardasWelt

    Der Kampf gegen einen abtrünnigen Engel kostete Elena Deveraux fast das Leben. Nur die Liebe des Erzengels Raphael bewahrte die Jägerin vor dem sicheren Tod - und verwandelte sie selbst in einen Engel. Das weckt die Aufmerksamkeit der Unsterblichen Lijuan, der Herrin der Toten. Sie spricht eine Einladung aus, die nicht einmal Raphael ausschlagen kann...

    Leider kann Die Gilde der Jäger mich nicht überzeugen. Ich habe zwar Bd. 1 und zwei jetzt gelesen aber es gibt definitiv besseres von Nalini Singh. Die Gestaltwandler Serie ist einer meiner liebsten überhaupt. Deswegen bin ich umso enttäuschter von dieser Reihe. Ich werde jetzt nach Band zwei auch aufhören.
    Ich kann gar nicht so genau festmachen, was mich an der Reihe stört, aber die Geschichte holt mich einfach nicht ab . Ich habe auch mehrere Anläufe gebraucht und insgesamt sehr lange gebraucht die Geschichte zu Ende zu bringen.

  8. Cover des Buches Silenus (ISBN: 9783492268707)
    Robert Jackson Bennett

    Silenus

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Doscho

    Der Jugendliche George ist ein begabter Pianist im Vaudevilletheater. Als es ihm gelingt, seinen verschollenen Vater zu finden, ist dies der Start eines im wahrsten Sinne des Wortes weltbewegenden Abenteuers…


    Ironischerweise steht auf dem Buchcover von „Silenus“ das Wort Thriller – doch um einen Thriller handelt es sich bei diesem Roman überhaupt nicht. Spannend ist er zwar, doch würde ich ihn eher als Fantasy mit einem Schuss Horror bezeichnen. Überhaupt ist der Mix diverser Genres etwas, was mich an Robert Jackson Bennett sehr begeistert.

    Der Spannungsgehalt des Romans ist jedoch schwankend. Während es kleinere Passagen gibt, die jetzt zwar nicht unbedingt langweilig erzählt sind, die Handlung aber nur sehr zögerlich voranbringen, gibt es auch Stellen, an denen nahezu alles gleichzeitig passiert und man fast schon Mühe hat, mitzukommen.

     

    Dies sind jedoch eher kleinere Mängel, die dem Spannungsgehalt von „Silenus“ kaum einen Abbruch tun. Autor sowie den Roman kann ich daher uneingeschränkt empfehlen.

  9. Cover des Buches Herzfaden (ISBN: 9783462052565)
    Thomas Hettche

    Herzfaden

     (138)
    Aktuelle Rezension von: Leseratte_09

    Wer kennt sie nicht, die Augsburger Puppenkiste? Jim Knopf, Lukas der Lokomotivführer, der kleine Prinz und die vielen anderen Geschichten, die träumen lassen.

    Doch die Geschichte hinter der Augsburger Puppenkiste ist sicher nicht allen bekannt. Mir jedenfalls war sie neu als ich mich in die Lektüre des Romans von Thomas Hettche stürzte. Erzählt wird die Geschichte von Walter Oehmichen, einem Schauspieler am Augsburger Stadttheater, und seiner Familie, die das Puppentheater gründeten und zu einem unerwarteten Erfolg führten. Die Geschichte beginnt im 2. Weltkrieg, als der Oehmichen für seine beiden Töchter das Puppentheater baut, welches in der Bombennacht 1944 vollständig zerstört wird. Gemeinsam mit ihrem Vater, Freunden und ihrer Schwester baut Walters Tochter Hattü das Puppentheater wieder auf und macht es mit seinen einzigartigen Marionetten zu der Institution, die es noch heute ist.

    Eingebettet wird die historische Geschichte in einen traumhaft anmutenden Rahmen. In der Jetzt-Zeit gerät ein 12-jähriges Mädchen nach einem Besuch in der Augsburger Puppenkiste durch eine geheime Tür auf den Dachboden. Dort trifft es all die bekannten Figuren: Jim Knopf, Lukas, den Lokomotivführer, das Urmel, den kleinen Prinz, Prinzessin Li Si und noch viele andere, die scheinbar nur auf sie gewartet haben. Zwischen den Marionetten trifft sie auch auf Hattü, die Frau, welche all diese wunderbaren Puppen geschnitzt und mit ihrem Spiel zum Leben erweckt hat.

    Nach und nach erzählt Hattü dem kleinen Mädchen ihre Geschichte, von der Freude an den Puppen und dem Spiel, dem Schnitzen der Figuren doch vor allem auch von den Schrecken, die sie als Kind im Krieg erlebt hat. Da war die Zeit, in der ihr Vater als Soldat an der Front war, das Erahnen und Verdrängen der Judenverfolgung, die grausamen Erlebnisse wie der Tod der Eltern ihrer besten Freundin, der Hunger, doch auch die erste und die große Liebe, das kleine Glück zwischen all den Grausamkeiten. Und dann über den Weg nach dem Krieg mit all den teils subtilen Anflügen nationalsozialistischer Gesinnung, dem sich Befreien und den Neuanfängen.

    Es ist ein bewegendes, lehrreiches Buch, welches bei all der grausamen Historie, die in den Roman eingewebt sind, zu einer herzbeschwerenden Lektüre hätte werden können. Doch Hettche schafft die Magie, all dies in einer unglaublichen Leichtigkeit zu erzählen, die fesselt, nachdenklich macht und auch zum Lächeln bringt – nicht nur, wenn man das Urmel und all die Figuren vor dem inneren Auge auftauchen sieht.

    Besonders gut hat mir auch die Begegnung von Hattü mit Michael Ende gefallen, den sie im Zuge der Adaption von „Jim Knopf“ für die Puppenkiste in München besucht. Fast philosophisch mutet es an, wenn den beiden der Dialog über Märchen in den Mund gelegt wird und Ende über Märchen sagt: „Man wünscht sich etwas und es geht in Erfüllung. Das ist ein Märchen. Oder man wird verwünscht und muss wieder gelöst werden, Dazu findet man Helfer in der ganzen Welt. Tiere, die Sonne, Zwerge. Das Märchen sagt: Nichts ist folgenlos und nichts ist Schicksal“ (S. 271). Oder die Liebeserklärung von Walter Oehmichen an die Marionetten: „Weißt Du, weshalb ich die Marionetten so liebe? Fragt er. (….) Die Fäden, an denen sie hängen, setzen genau in ihrem Zentrum an, weshalb man denkt, ihre Bewegungen hätten so etwas wie eine Seele. Dabei folgen ihre Glieder bloß dem Gesetz der Schwere. Das sie aber gar nicht kennen. So wenig wie Eitelkeit. Alle Menschen sind eitel. Und alle Menschen brauchen den Boden, um darauf zu ruhen. Marionetten aber nutzen ihn nur wie Elfen, um ihn zu streifen. Das macht ihre Grazie“ (S. 66).

    Ins Gedächtnis gebrannt hat sich mir aber der titelgebende „Herzfaden“. Es ist der wichtigste Faden der Marionette, wie Walter Oehmichen seinen beiden Töchtern erklärt. „Nicht sie wird mit ihm geführt, sondern mit ihm führt sie uns. Der Herzfaden einer Marionette macht uns glauben, sie sei lebendig, denn er ist am Herzen der Zuschauer festgemacht“ (S. 64).

    Thomas Hettche hat für mich diesen Herzfaden gefunden und weiß ihn meisterhaft zu nutzen, um Leserinnen und Leser in die Geschichte zu ziehen.

    Ich habe am Anfang ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden, weil Hettche zwischen der fast magischen Rahmenhandlung und der Historie der Augsburger Puppenkiste springt. Doch das Dranbleiben hat sich gelohnt: Das Buch ist eine wunderbare Hommage an die Augsburger Puppenkiste, die Magie, welche von Geschichten ausgeht und auch eine Erinnerung an die Gräultaten und die Zerstörungen des Krieges, die ohne mahnenden Zeigefinger und Anklage auskommt, was sie nur noch eindringlicher macht.

  10. Cover des Buches Der Junge mit dem Herz aus Holz (DAISY Edition) (ISBN: 9783839851166)
    John Boyne

    Der Junge mit dem Herz aus Holz (DAISY Edition)

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Tamarisk

    Der Junge mit dem Herz aus Holz

    von John Boyne

    Hörbuch gelesen von Ulrich Matthes

    5 Std. 35 Minuten


    Noah Barleywater ist acht Jahre alt und beschließt wegzulaufen. Wenn er gefragt wird warum, erzählt er dass er Abenteuer erleben will. Er hat in seinem ganzen Leben noch nichts Außergewöhnliches vollbracht und das wolle er ändern. Er trifft auf einen eigenartigen Baum, einen hungrigen Esel, einen klugen Dackel und auf einen alten Mann, der einen Laden voller Holzspielzeug hat in dem eigenartige Sachen passieren. Doch Noah ist hungrig und der Mann lädt ihn zum Essen ein. 

    Die beiden nähern sich an und erzählen sich gegenseitig ihre Geschichte. 

    Denn auch der alte Mann hat als Junge sein Elternhaus verlassen. 

    Langsamt kristallisiert sich heraus, warum Noah wirklich davongelaufen ist. 


    Ein Märchen mit Charme. Traurig und doch hoffnungsvoll. 


    Ulrich Matthes erzählt die Geschichte wunderbar und spielt seine Sprachbegabung hervorragend aus. 


    Ich hatte nach einem Buch / Hörbuch mit Werkzeugen auf dem Cover für eine Lesechallenge gesucht und bin so froh auf diesen kleinen Schatz gestoßen zu sein.


  11. Cover des Buches Engelssturm - Azrael (ISBN: 9783453409316)
    Heather Killough-Walden

    Engelssturm - Azrael

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Scheckentoelter
    Dieses Buch bleibt der Reihe Treu und hat fast das selbe Cover wie die Restlichen Bücher.
    Der Schreibstil bleibt ebenfalls der Reihe treu. Es lässt sich flüssig lesen und ist ebenfalls sehr humorvoll.

    Die Story selbst war traumhaft aber auch überraschend. Es passieren einige krasse unvorhersehbare Wendungen mit denen keiner Rechnen konnte. Die Liebesgeschichte zwischen Azrael und Sophie ist einfach wundervoll. Azrael ist einfach ein Traummann.

    In diesem Teil kommen auch Azraels Vampire auf. Man kommt mit ihnen Voll auf ihre Kosten was mich mehr als begeistert hat. 

    Hierzu kann ich nur noch sagen: Ich liebe Azrael und die Engelssturm Reihe und kann sie einfach nur empfehlen!
  12. Cover des Buches Der Junge mit dem Herz aus Holz (ISBN: 9783596810949)
    John Boyne

    Der Junge mit dem Herz aus Holz

     (176)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Der achtjährige Noah läuft aus Verzweiflung von zu Hause weg, weil ein bevorstehendes Ereignis ihm Angst und Kummer bereitet. Er macht sich auf den Weg und trifft bereits nach kurzer Zeit auf einen alten Spielzeugladen, mit dessen Besitzer, einem alten Mann, er sofort Freundschaft schliesst. Die beiden erzählen sich einen Tag lang gegenseitig Geschichten aus ihrem Leben, den eigenen Träumen, Hoffnungen und Erinnerungen.

    Ein schönes, märchenhaftes Buch, auf welches man sich als erwachsener Leser zuerst einlassen muss, dann aber eintauchen kann in eine kindliche, nicht unbeschwerte aber doch hoffnungsfrohe Welt, die einem die Augen und vor allem das Herz öffnet.

  13. Cover des Buches Die Menschenleserin (ISBN: 9783442372126)
    Jeffery Deaver

    Die Menschenleserin

     (216)
    Aktuelle Rezension von: Hortensia13

    Die Verhörspezialistin Kathryn Dance hat einen neuen Auftrag. Sie soll den hochintelligenten Psychopathen Daniel Pell verhören, der vor 8 Jahren eine ganze Familie ausgelöscht hat. Was so einfach klingt, wird zum Spiessrutenlauf, denn Daniel Pell gelingt die Flucht aus der Haft. Kathryn heftet sich auf seine Fersen und muss tiefer in seine Psyche eintauchen, als ihr lieb ist. Ein Wettrennen um Leben und Tod beginnt.

    Dieses Buch ist der Auftakt der Reihe rund um Kathryn Dance, die auf Kinesik, dem Lesen nonverbalen Kommunikationssignalen, spezialisiert ist. Jeffery Deaver legt viel Wert auf die Fahndung nach Daniel Pell und weniger in die Einführung der Charaktere. Ich fand daher diesen Krimi packen und spannend aufgrund seiner Handlung, hätte aber gern mehr über die einzelnen Personen erfahren, insbesondere über Kathryn und ihren Weg zur Menschenleserin.

    Mein Fazit: Eine fesselnde Fahndung nach einem Psychopathen, der gut Menschen einwickeln kann. Die Handlung ist psychologisch faszinierend, die Charaktere bleiben aber eher im Hintergrund. 4 Sterne.

  14. Cover des Buches Pole Poppenspäler (ISBN: 9783872910004)
    Theodor Strom

    Pole Poppenspäler

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Runenmädchen

    Theodor Storm hat mit dieser Novelle wieder eine etwas melancholische Geschichte erschaffen.
    Die Geschichte wurde wieder mit einer Rahmenhandlung konstruiert, und soweit ich das beurteilen kann, war genau dies‘ sein Stil, Geschichten zu erzählen.

    Der Protagonist hat als Kind ein Puppenspiel gesehen, was ihn sehr geprägt hat, insbesondere hinsichtlich seiner Einstellung ggü. den Künstlern, zumal er sich in die Tochter des Puppenspielers verliebt. Die reisenden Künstler an sich wurden eher belächelt und das Handwerk wurde nicht als solches anerkannt, was mich sehr überrascht hat.

    Die Novelle hat mich insbesondere zum Ende hin sehr berührt, ich konnte so mit dem Puppenspieler fühlen. Ich kann die Novelle empfehlen, sie ist ja auch schnell zu lesen!

  15. Cover des Buches Der illustrierte Mann (ISBN: 9783257607512)
    Ray Bradbury

    Der illustrierte Mann

     (63)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Die Geschichten handeln in einer mehr oder weniger fernen, technifizierten Zukunft der Erde, wobei meist der Raumflug eine grosse Rolle spielt. Die Auswahl der Geschichten ist abwechslungsreich, Grusel ist ebenso vertreten wie Religion, Sozialkritik, Marsinvasion, die eigentümliche Lebenswelt der Kinder als auch anrührende konservative Familiengeschichten. Es sind teilweise sehr interessante Perspektiven angerissen. 

    Jede dieser Geschichten hat ihren besonderen Reiz.

  16. Cover des Buches Das Buch der Kinder (ISBN: 9783100044174)
    A.S. Byatt

    Das Buch der Kinder

     (13)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Ende des 19. Jahrhunderts leben Olive Wellwood und ihr Mann Humphrey in einem kleinen Paradies. Reich mit Kindern gesegnet sind sie das Zentrum einer kleinen Gemeinschaft von Künstlern, Kunsthandwerkern und Intellektuellen. Der verwitwete Prosper Cain ist als Kurator mit dem Aufbau des neuen Victoria und Albert Museums beschäftigt. Und in dessen Kellern finden seine Kinder den jungen Phillip Warren, der ein begnadeter Zeichner ist, aber wegen seiner ärmlichen Herkunft keine Aussichten hat, sein Talent zu entwickeln. Cains Beschützerinstinkt ist geweckt und er nimmt den Jungen mit zu einem Sommerfest der Wellwoods. Dort lernen sich die Kinder der verschiedenen Familien kennen, die beim Erwachsen werden begleitet werden sollen.


    In eine geschichtlich turbulente Zeit eingebettet nimmt die Autorin ihre Leser mit, das Schicksal der verschiedenen Jugendlichen zu entdecken. Eine Art Downton-Abbey einer künstlerisch geprägten Oberschicht, die kaum von Sorgen geplagt ist. Zwar muss in irgendeiner Form für ein Einkommen gearbeitet werden. Doch bestimmen Geldsorgen nicht den Alltag. Die Menschen als Künstler und Freidenker versuchen sich selbst zu verwirklichen und auch ihren Kindern alle Möglichkeiten zu geben. Phillip Warren und auch seine Schwester Elsie stechen hier hervor, weil sie die einzigen sind, die aus eigener Kraft versuchen, ihr Träume zu verwirklichen. Dennoch ist das Leben in dieser Epoche auch wie ein Tanz auf dem Vulkan. Sozialreformen stehen an, politische Veränderungen, der Kampf um das Wahlrecht für Frauen und schließlich die Entwicklungen, die zum Ausbruch des ersten Weltkriegs führen.


    Von der unbeschwerten Kindheit über die Entwicklungszeit der Jugend bis zu den dramatischen Erlebnissen des Krieges schildert die Autorin die Erlebnisse ihrer Protagonisten. Zwischen die lebendigen Beschreibungen der Empfindungen und  sich ändernden Sichtweisen ihrer Helden sind berichtsartige Passagen gestreut, die die Erzählung beschleunigen. Hin und wieder kann der Leser auch an den Fabelgeschichten teilhaben, die die Schriftstellerin Olive Wellwood ihren Kindern zugedacht hat. So bietet der Roman ein buntes Panorama seiner Zeit, mit Höhen und Tiefen, mit schönen und tragischen Momenten. Allerdings ist die Fülle der Informationen so überbordend, die Anzahl der handelnden Personen so groß und die Handlung umfassende Zeitspanne so lang, dass es teilweise schwierig ist, allem mit der gebührenden Aufmerksamkeit zu begegnen. Man erlebt den Niedergang einer Epoche, ohne im Innersten berührt zu sein.

    3,5 Sterne

  17. Cover des Buches Poppenspäl (ISBN: 9783899778007)
    Wimmer Wilkenloh

    Poppenspäl

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Armillee

    Die Geschichte beginnt im Schlosspark, wo spät Abends offenbar willkürlich drei Frauen erschossen werden. Was hat es damit auf sich ?

    Dann werden in der Vergangenheitsform alle Drei vorgestellt. Ihre Hintergründe, Vorlieben, Freunde, persönliches und das Leben an sich. Unter (fast) jedem Kapitel steht dann, wie viele Stunde Jede noch zu leben hat.

    Mir fiel auf, wie oft "Pole-Poppenspäler-Festival" auf den Seiten vorkam. Nach dem dritten Mal verdrehte ich gedanklich schon die Augen. Es verhinderte (für mich) den Lesefluss.

    Auch von der Spannung her war es nicht so toll. Mir ist keine einzige Romanfigur so richtig ans Herz gewachsen.

    Die Figuren hatten schon ihre Macken und Kanten, aber es wirkte einfach herbei geführt, stark konstruiert.

    Deshalb habe ich wohl auch lange gebraucht, bis zur letzten Seite.

    Schade

  18. Cover des Buches Caspar und der Meister des Vergessens (ISBN: 9783841506146)
    Stefanie Taschinski

    Caspar und der Meister des Vergessens

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    4,5 Sterne

    Ein sehr spannendes und fantasievolles Kinderbuch über einen Jungen, der seinen kleinen Bruder von einem Fluch befreien möchte. 

    Das Buch hat mir richtig gut gefallen. Ich mochte den Schreibstil der Autorin, die fantasievolle Handlung und die Charaktere, die für mich greifbar und vorstellbar waren. 

    Einzig das Ende lässt mich nicht ganz zufrieden zurück, da nicht alle Kinder gerettet werden konnten. Das deutet eigentlich für mich auf einen zweiten Band hin, den ich noch nicht finden konnte, auf den ich aber hoffe :) 

  19. Cover des Buches Marina (ISBN: 9781101910580)
    Carlos Ruiz Zafón

    Marina

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Òscar Drai ist fünfzehn Jahre alt, Internatsschüler und lernt durch einen >Diebstahl< Marina kennen. Dieses Mädchen fasziniert ihn auf mehrer Weiße. Erstens als Mädchen und es flammen neue Gefühle in ihm auf und zweitens umgibt sie etwas geheimnisvolles, bezauberndes und auch mystisches. Sie sitzen nebeneinander im Park auf der Bank, erzählen, lernen sich kennen und entdecken so viel neues. Marina lebt mit ihrem Vater in einer wunderbaren alten Villa, aber sie scheint mehrer Geheimnisse zu hüten. Eine Dame in Schwarz wird für die Beiden eine zentrale Figur und sie folgen ihr, beobachten sie und kommen so in ein gefährliches Labyrinth, dass nicht nur für Òscar alles verändern wird, sondern so wie es aussieht auch für Barcelona selbst.
    Wiederentdeckt und endlich so veröffentlicht wie es sich Carlos Ruiz Zafon das gewünscht hat. Marina ist eine wunderbare Geschichte über die erste Liebe, Lügen, Geheimnisse, alte Geschichten, Mystik und die Stadt Barcelona und ihre vielen geheimnisvollen Winkel und Ecken.

  20. Cover des Buches Puppet Master (ISBN: 9781842556207)
    Joanne Owen

    Puppet Master

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Seit Milenas Vater tödlich verunglückt ist, ist auch ihre Mutter spurlos verschwunden. Doch obwohl ihr alle einzureden versuchen, dass ihre Mutter nicht wieder zurückkommen wird, glaubt Milena daran, dass sie ihre Mutter eines Tages wiedersehen wird. Unterdessen hat sich ein Puppentheater in Prag niedergelassen, dessen Oberhaupt sich "Meister der Marionetten" nennt und dessen Ziele mehr als zwielichtig sind. Dass ausgerechnet Milena ein Teil seines teuflischen Planes ist, weiss sie noch nicht, als Milena das Angebot annimmt, zur Premiere seines Stückes zu erscheinen. Doch was hat es mit der Marionette des Meisters auf sich, die genauso aussieht, wie sie? Und was hat die Legende von Libussa mit Milena und ihrer Familie zu tun? Joanne Owens "König der Marionetten" spielt im Prag im Januar des Jahres 1898 und entführt uns in eine magische Zeit und einen magischen Ort. Das ganze Buch vibriert vor lauter magischer Ereignisse. Das Buch dreht sich hauptsächlich um das Marionettenspiel, das zu jener Zeit in Prag weit verbreitet war. Und mittendrin Milena, ihr bester Freund Lukas und der unheimliche Meister der Marionetten. Dem Meister zur Seite stehen die nicht minder unheimlichen Zwillinge Zdenko und Zdenka, mit denen die Autorin ein eigentümliches und interessantes Gespann geschaffen hat. Zwar handelt es sich hier um ein Kinderbuch, dennoch würde ich es eher als ein "Märchen für Erwachsene" bezeichnen. So arbeitet Owen sehr stark mit Symbolen und aussagekräftigen Bildern, ausserdem lässt sie auch oft Sachen flüchtig und erwähnt nicht alles. So muss man ab und zu Sätze zweimal lesen, um wirklich nachzuvollziehen was passiert. Dennoch ist das Buch wunderschön zu lesen. Wunderschön beschreibt das Buch im Übrigen überaus treffend. "König der Marionetten" ist ein Buch für Bibliophile und für jene, die ein Buch auch gerne mal nur ansehen, durchblättern und fühlen wollen. Das Buch ist auf strahlend weissem Papier gedruckt, der Umschlag fühlt sich wahnsinnig gut an. Doch die wahren Schätze lauern im Buch selbst: Die wundervollen Illustrationen von Mutt Ink lassen einen in die Geschichte eintauchen und untermalen sie, ohne zu viel zu verraten. Die Zettel, Notizen und Zeitungsartikel, die ein Teil des Buches sind, lassen es nur noch origineller erscheinen. Somit ist dieses Buch sein Geld wirklich wert und ich frage mich, weshalb der Verlag bei einer so hochwertigen Ausstattung nicht mehr dafür verlangt. Als Geschenk macht dieses Buch bestimmt etwas her! Ebenfalls sollte man erwähnen, dass das Buch auch von den Geschichten in der Geschichte lebt. Joanne Owen hat viele Legenden aus Tschechien genommen und um diese herum entspinnt sie dann die Erlebnisse von Milena und des Puppenmeisters. Beides verliesst gekonnt ineinander, sodass es zu keinerlei Verwirrungen kommt und die Spannung der Geschichte nur noch weiter steigern. Zwar bleiben die Charaktere etwas an der Oberfläche und auch der Spannungsbogen geht ab und zu etwas verloren, dennoch ist "König der Marionetten" für alle bibliophilen Leser ein absolutes Musst! Leute, die die Stadt Prag lieben, kommen ebenso auf ihre Kosten, wie jene, die Märchen und Erzählungen über alles lieben. Natürlich auch Puppenliebhaber, denn um jene dreht es sich in diesem Buch ja. Somit ist Joanne Owens "König der Marionetten" ein wahnsinnig starkes und magisches Buch, das auch etwas von Kate DiCamillos "Der Elefant des Magiers" in sich trägt.
  21. Cover des Buches Das Geheimnis des Puppenspielers (ISBN: 9783570216569)
    Christian Waluszek

    Das Geheimnis des Puppenspielers

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Lerchie
    Der vierzehnjährige Martin Kreutzer hatte die Gabe, Puppen so zu schnitzen, dass sie ihren Vorbildern täuschend ähnlich sahen. Deshalb ging er bei einem Drechslermeister in die Lehre, der ihn – gnädigerweise – ohne Lehrgeld annahm. Doch gefiel es ihm dort immer weniger, denn das, was er eigentlich lernen wollte, lernte er dort nicht. Als er eines Tages mit der kleinen Tochter seines Meisters in einem Puppentheater war, sah ihn der Besitzer des Theaters und bewunderte die Puppe die Fine bei sich hatte. Er bot Martin an, seine Puppen zu restaurieren, und wenn nötig neue zu schnitzen. Martin war begeistert, und, nachdem ihm Moevius versprochen hatte seinen Eltern zu schreiben, ging er mit ihm auf Tour. Zunächst kamen sie über Paderborn und Göttingen zu einem Grafen, der von den Puppen und dem Spiel begeistert war. Dann wurden sie nach Berlin eingeladen und erhielten dort eine Empfehlung eines Grafen Fügner an den russischen Zaren. Denn darauf hatte es Moevius abgesehen: Er wollte vor dem Zaren spielen. Einige Zeit zuvor wurden bei Eltville in einer Höhle die Leichen zweier Männer gefunden: Ein älterer und ein junger. Sie waren von Kerzen umgeben, und jeder hielt eine Kerze in der Hand, die auch an dieser festgebunden war. Auch fand man ein Kreuz, das einen Längsbalken, aber drei Querbalken hatte. Erst ein paar Tage später erkannte man, dass es sich hier um Marionetten handelte und war überzeugt, dass die Leichen einmal Puppenspieler waren. Moevius reiste mit Martin und einem Burschen namens Hannes nach Moskau. Martin hatte ihm für das Spiel vor dem Zaren extra ernste Puppen schnitzen müssen, doch wusste er nicht, worum es in diesem Stück ging. Moevius hielt sich hier auch sehr bedeckt, und ihn als Hannes eines Nachts während einer Probe überraschte, teilte er Martin am nächsten Morgen mit, er hätte sein Geld und ein Pferd gestohlen und sei auf und davon… Warum war Hannes weggegangen? Oder hatte er verschwinden müssen, weil er über die Absichten seines Herrn nun Bescheid wusste? Was war das für ein Spiel, das Moevius dem Zaren vorspielen wollte? Und welche Absicht verband er damit? Und, wer war Moevius eigentlich? Er hatte eine Kopfverletzung gehabt, bekam manchmal rasende Kopfschmerzen. Hatte diese Kopfverletzung etwas damit zu tun? Dies alles erfährt der Leser dieses Buches. Spätestens als die undurchsichtige Figur des Puppenspielers auftaucht wird das Buch spannend und man richtig in die Geschichte hineingezogen. Allerdings beschränkt sich die Spannung auf diese Person. Auf jeden Fall hat mich das Buch gefesselt da ich einfach wissen wollte, was es mit der Person des Puppenspielers auf sich hatte. Und ob ich mit meiner Vermutung recht hatte. Aber ich kenne viele Bücher, die mir doch um einiges besser gefallen, und die mehr Spannung haben.
  22. Cover des Buches Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts (ISBN: 9783407823588)
    Wieland Freund

    Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts

     (73)
    Aktuelle Rezension von: Sabine_Beetz

    Der Inhalt: 

    Jonas Nichts, ein 12-jähriger Junge, führt ein bescheidenes Leben auf einem Bauernhof, ohne etwas über seine Herkunft zu wissen. Sein Name, der auf einem Zettel steht, der bei ihm als Baby hinterlassen wurde - "JONAS NICHTS" -, ist das Einzige, was er über sich weiß. Doch plötzlich nimmt sein Leben eine radikale Wendung, als der Rechtsanwalt Peregrin Aber und sein Diener Ruben auftauchen und verkünden, dass Jonas der Erbe von Wunderlich, einem prächtigen Anwesen, ist. Sie führen Jonas in eine völlig neue Welt und warnen ihn sein wahres Alter preis zu geben. 

    Während der Testamentseröffnung wird Jonas mit unverhohlener Feindschaft konfrontiert, verkörpert durch Baroness Alma und ihren geistigen Berater Irmingast. Laut Testament wird Jonas zwar das Anwesen vererbt, es wird ihm jedoch das Betreten des "Spielzimmers" untersagt. Ruben, der stumme Diener, und die liebenswerte Haushälterin Tabby setzen alles daran, Jonas vor den Intrigen von Alma und Irmingast zu schützen. Als Jonas in Almas Zimmer mehrere hölzerne Spielfiguren findet und ein Gemälde von Clara, ihrer Schwester, Rätsel aufgibt, spitzt sich die Situation zu. Ein gefährliches Ereignis, bei dem Jonas plötzlich beschossen wird, zwingt ihn zur Flucht in das verbotene Spielzimmer im Turm. Dort entdeckt er einen mysteriösen Schrank, der als Pforte in eine andere Welt fungiert - das Land "Kanaria". Begleitet von Ole Mond, einem gleichaltrigen Jungen, der ihn durch diese fremde Welt führt, findet Jonas weitere Verbündete, muss sich aber auch vor Feinden in Acht nehmen. Ruben gerät in die Fänge eines Generals und seiner ungewöhnlichen Armee, was Jonas dazu treibt, ihn unbedingt zu finden und zu befreien.

     

    Meine Meinung: 

    Ich habe das Buch geschenkt bekommen und war von der ersten Seite an gefesselt. Jonas ist liebenswert und die Geschichte unglaublich spannend geschrieben. Auch wenn die Story ab einem gewissen Punkt doch absehbar ist und manche Ideen ein wenig abgekupfert sind (zB die geheime Tür im Schrank, die nach Narnia, ups, ich meine natürlich nach Kanaria führt), schafft es Wieland Freund eine zauberhafte Geschichte zu erzählen. Und es macht sehr viel Freude Jonas in sein Abenteuer zu folgen. Ich habe mit Jonas Nichts mitgefiebert und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

    Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und macht es dem Leser leicht der Geschichte zu folgen. 

    Ich wünsche mir mehr so schöne Bücher!

  23. Cover des Buches Saber Marionette 'J'. Bd.2 (ISBN: 9783898855662)
  24. Cover des Buches Wir können alles verlieren. Oder gewinnen (ISBN: 9783407744227)
    Seita Parkkola

    Wir können alles verlieren. Oder gewinnen

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    "Wir können alles verlieren. Oder gewinnen" von Seita Parkkola

    Fakten zum Buch:

    Das Buch erschien 2013 im Gulliver Verlag. Es umfasst 334 Seiten, welches in bis zu 67 Kapiteln unterteilt ist (es handelt sich um sehr kurze Kapitel). Aus dem Finnischen wurde es von Elina Kritzokat übersetzt. Das Buch ist ab 11 Jahren.
    Die ISBN lautet: 978-3-407-74422-7. Meins kostete 8,95€.

    Fakten zur Autorin:

    Seita Parkkola wurde 1971 geboren und lebt in Turku (Finnland). Sie studierte Literatur- und Kulturwissenschaften, Philosophie und Women's Studies und arbeitete als Journalistin, Fotografin und Lehrerin. Besonders gerne unterrichtet sie Kinder und Jugendliche in Kreativem Schreiben und Fotografie.
    Das wichtigste in ihrem Leben sind vor allem Kinder, Kreatives Schreiben, Street-Art, die Ästhetik des Grotesken, bilden und abbilden, sich zwischen Stadt und Land bewegen, Feminismus, Geschlechtsfragen, Geografie der Stadt, verlassene Orte und Gebäude (Stand 2013).

    Inhalt:

    "Taifun kommt auf die "Schule der Möglichkeiten", ein Ort totalitärer Kontrolle und strikter Regeln. Aber wieso wehrt sich niemand gegen die schlechte Behandlung und die aberwitzigen Strafen? Und was verbirgt sich im geheimnisvollen Keller der Schule? Als Taifun auf das Outsider-Mädchen Inda trifft, beschließen sie, den Kampf gegen die Leitung der Schule aufzunehmen..."

    Eigene Meinung:

    Ich fand das Buch sehr gut geschrieben. Der Schreibstil ist wirklich gut für 11 Jährige. Anfangs fand ich es etwas langatmig, allerdings hielt das nicht lange an und ich fing an, dass Buch zu verschlingen.
    Ich kann es auch für den Unterricht empfehlen.

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