Bücher mit dem Tag "marjorie"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "marjorie" gekennzeichnet haben.

10 Bücher

  1. Cover des Buches What if we Stay (ISBN: 9783736314634)
    Sarah Sprinz

    What if we Stay

     (433)
    Aktuelle Rezension von: MelB2508

    Meine jüngste Tochter hat mich zu Sarah Sprinz gebracht, wofür ich ihr ewig dankbar sein werde. Aktuell lese ich nach der Infinity Falling Reihe die What if/British Columbia Reihe. (Aber Dunbridge Academy werde ich auch auf jeden Fall lesen, versprochen!)

    Die What If-Reihe gefällt mir bisher sehr gut, man merkt aber sehr, dass dies die erste Reihe von Sarah Sprinz ist. Mir fehlt im Vergleich zu der Infinity Falling Reihe der Wechsel der Erzählperspektive. Auch in Band 2 wird, wie in Band 1, nur aus Sicht der weiblichen Protagonistin die Geschichte erzählt und so bleiben einige Szenen einfach zu eindimensional. 

    Am und Em aber haben auf jeden Fall eine süße Lovestory - die wilde, erfahrene, das Geld ihrer Eltern verprassende Amber, die keine Party auslässt und ihr Studium mehr als entspannt sieht und der strebsame, nerdige Emmett mit den 2 Nebenjobs, der bei den Vorlesungen immer in der ersten Reihe sitzt und sich freiwillig für jedes Sonderprojekt meldet, passen auf den ersten Blick gar nicht zusammen. Sie treffen aufeinander, weil Amber die Uni wechseln muss, um überhaupt noch zu Ende studieren zu können und von Toronto nach Vancouver zurück ins Elternhaus zieht. 

    In Vancouver wohnt immerhin ihre beste Freundin Laurie (aus Band 1) - Emmett ist ihr WG Mitbewohner und Kommilitone von Amber. Wie sie zusammen kommen und was das mit den beiden macht, ist wirklich wunderschön und herzergreifend geschildert und ich musste mir mehr als einmal eine Träne weg wischen bzw. sehr lachen. Gefühle beschreiben - das ist ganz klar eine riesige Stärke der Autorin und ich liebe ihren Stil! 


    Besonders gefällt mir an den Reihen von Sarah Sprinz, dass die Personen, die vorher Mittelpunkt standen, natürlich wieder mit dabei sind und ich liebe es, dass Laurie und Sam jetzt so eine richtig gute Beziehung führen und sehr glücklich miteinander sind. Auch auf Cole habe ich geachtet, er kommt tatsächlich relativ viel vor und ich bin wirklich schon sehr, sehr gespannt auf Infinity Falling Band 3. 


    Am und Em gönne ich ihre jeweiligen Entwicklungen sehr und auch sie haben eine wirklich wunderschöne Geschichte, aber - leider - ich habe mich mit dem Schluss bzw. der Passage kurz vor dem (natürlich) Happy End etwas schwer getan. Der Grund, warum es nochmal so schwierig wurde, war und bleibt für mich nicht richtig nachvollziehbar und das Happy End kommt dann zu plötzlich. Außerdem gibt es eine Stelle, die mich an eins meiner absoluten Anti-Bücher erinnert - Twilight Band 2, und das passte für mich einfach nicht gut.


    Abgesehen davon aber fühlte ich mich sehr wohl mit dem Buch, bin wie immer sehr flüssig und schnell durchgekommen und will jetzt noch mehr nach Vancouver als vorher - und ich frage mich, ob nicht mal jemand auf die Idee kommen möchte, die Reihen zu verfilmen?! Allein die Landschaftsbeschreibungen wären es wert, mal sichtbar gemacht zu werden und auch die Personen kann ich mir gut als Film oder Serie vorstellen.... 


    Danke nochmal an meine Tochter für die Empfehlung und ich freue mich jetzt schon auf Band 3, in dem meine bisherige absolute Lieblingsfigur Hope im Mittelpunkt stehen wird!

  2. Cover des Buches Midnight Chronicles - Nachtschwur (ISBN: 9783736313514)
    Bianca Iosivoni

    Midnight Chronicles - Nachtschwur

     (152)
    Aktuelle Rezension von: Christines_lesetagebuch

    Nach dem wirklich überraschenden und bösen Cliffhanger von Band 05, war ich natürlich neugierig wie es nun weiter geht. Einerseits freute ich mich, das Shaw und Roxy ihr Happy-End bekam und gleichzeitig konnte es so einfach nicht sein.

    Und mein Gefühl lag richtig, alle Protagonisten treffen sich noch einmal für den finalen Kampf. Doch der Fokus liegt auch hier wieder auf den Gefühlen von Harper und Jules. Während Jules schon immer wusste, was er für Harper empfindet, so gesteht sich Harper ihre Gefühle erst spät ein und dann ist es fast zu spät. Denn wie wir wissen, wird Jules vom Vampirkönig entführt und kommt als erschaffener Vampir zurück. 

    Harper hingegen wird von Rache und Hassgefühle geleitet, besonders auf einen bestimmten Hexenmeister. Doch durch ihre traumatische Vergangenheit und das erneute Trauma des Blutbades überträgt sie diese Gefühle auch auf andere Wesen. Besonders Jules, macht sie für die Verletzungen ihres Zwillingsbruders Holden verantwortlich.

    Doch um Baldur endgültig besiegen zu können, brauchen sie den neuen Vampirkönig Jules und Harper muss erkennen, dass nicht immer alles gleich auf den ersten Blick zu erklären ist. 

    Ich finde Harper und Jules Geschichte ist ein sehr gelungener Abschluss für die Reihe, vor allem da alle Protagonisten noch einmal zu Wort kommen dürfen. Besonders Harpers Geschichte fand ich interessant, es erklärt warum sie so herzlos in den vorherigen Bänden rüberkommt und es macht sie sympathischer, als sie endlich ihr Herz für Jules öffnet. Jules ist ein starker Charakter, denn er lässt sich nicht unterkriegen und arrangiert sich mit seiner neuen Situation und zieht positives daraus hervor.

  3. Cover des Buches Das Haus der Schwestern (ISBN: 9783734107672)
    Charlotte Link

    Das Haus der Schwestern

     (827)
    Aktuelle Rezension von: slashmagazin

    Leider geht aus dem Klappentext nicht genügend hervor, dass es sich eher um einen historischen Roman als einen Krimi handelt. Trotzdem ist die Story ziemlich fesselnd beschrieben, aber im zweiten Teil flacht auch das eher ab. Die Erzählung aus zwei Zeiten ist eine nette Idee, manche Passagen und Erklärungen aber zu ausschweifend. Die Charaktere punkten bei mir am kräftigsten. Kurz: Wer einen fesselnden historischen Roman um Liebe und Selbstfindung eventuell zum Schluss noch ein bisschen Spannung lesen möchte, ist hiermit sehr gut bedient. Wer CHARLOTTE LINKS typische Spannungsromane sucht, sollte weitersuchen!

  4. Cover des Buches Brautflug (ISBN: 9783596511778)
    Marieke van der Pol

    Brautflug

     (128)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    Anfang der 50iger Jahre wandern drei junge Frauen aus den Niederlanden nach Neuseeland aus. Sie nehmen den sogenannten Brautflug – die Stadt Christchurch will ihr hundertjähriges Bestehen feiern und zwar mit einem Flugrennen. Die KLM möchte in der Handicap Klasse mitmachen – mit einem Frachtflugzeug das umgebaut wurde und das 64 Menschen mitnehmen kann. Jedem, der sich damals dann als Auswanderer anmeldete, wurde so ein Angebot unterbreitet.

    So begegnen sich Ada, Marjorie und Ester – und treffen auch den jungen Frank, dessen Zukunft noch ungewisser ist als die der jungen Frauen. . Niemand ahnt, dass dieser Flug sie für ihr ganzes Leben miteinander verbinden wird….

    Mich hat dieses Buch bzw. die Schicksale der Frauen fasziniert. Am wenigsten mochte ich Marjorie – aber so wird wohl jeder Leser seine eigene Vorlieben oder Abneigungen entwickeln…. 😊

    Über lange Jahre hinweg begleitet die Autorin diese drei Frauen und Ihr Leben.  Beschreibt das sehr genau und einfühlsam und das alles ist auch wirklich spannend.

    Kann ich also durchaus empfehlen!

     

     

  5. Cover des Buches Biss der Tod euch scheidet (ISBN: 9783802588235)
    Mary Janice Davidson

    Biss der Tod euch scheidet

     (301)
    Aktuelle Rezension von: Sabrysbluntbooks

    Ich wiederhole mich aber es ist einfach witzig und nett sich in diesem Setting und mit dieser verrückten Gruppe aus Vampirkönig, Vampirkönigin, Werwolf, Menschen, Geister dem Biest. Wohl gemerkt das alle unter einem Dach leben :)

    Ich kann nicht genug davon kriegen, fliessender und knackiger Schreibstil. Die Bücher haben nur etwas mehr als 200 Seiten und lassen sich in einem wutsch durchlesen :) Bitte mehr davon :)

    Für alle die gerne witzige Unterhaltung mögen

  6. Cover des Buches Zungen aus Stein (ISBN: 9783627100216)
    Sylvia Plath

    Zungen aus Stein

     (18)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    „Zungen aus Stein“ ist nicht nur Titel des Bandes mit sechzehn Erzählungen der amerikanischen Autorin Sylvia Plath, sondern auch der Titel einer der Geschichten. Sie handelt von einem Mädchen, Insassin in einer Nervenheilanstalt und ihren traumatischen Erfahrungen dort. Geschickt variiert der Erzählstil zwischen der Sicht des Mädchens und ihr als Erzählerin, wie herausgetreten aus der eigenen Person. Sie steht auch sinnbildlich neben sich selbst, betrachtet sich, manchmal wach, meist sediert, durch die Tage und Nächte gleitend.

    Jede der sechzehn Erzählungen greift ein differenziertes Frauenbild auf. Mal ist es die kleine Alice Denway, Liebling ihres Vaters. Regelrecht besitzergreifend setzt das kleine Mädchen alles daran Vaters Liebling zu bleiben und nicht vom kleinen, kränkelnden Bruder aus dieser Position vertrieben zu werden. Als der Vater eines Tages erkrankt droht Alice ihren Fels in der Brandung zu verlieren. Oder Elizabeth Minton, die nach der Pensionierung wieder zu ihrem Bruder gezogen ist. Der dominant korrekte Henry, der seine Zeit mit dem intensiven Studium von Landkarten und Enzyklopädien verbringt, maßregelt Elizabeth wegen ihrer träumerischen Art. Elizabeth fühlt sich an die längst vergangenen Kindertage erinnert und rebelliert mit kleinen Gesten und Tagträumen gegen die enggefassten Denkmuster ihres Bruders.

    Meist sind die Protagonistinnen unangepasste, selbstkritische Persönlichkeiten, die ihren Halt, ihren Weg, ihre Bestimmung suchen. Nicht jede scheitert zwangsläufig, vielmehr geht es um deren Erfahrungswerte und Schicksale, die typische Situationen thematisieren und sensibilisieren, ja auch Mut machen sollen. Vertrau dir selbst und nicht der zänkischen, missgünstigen Freundin. Geh‘ deinen eigenen Weg, unterwirf‘ dich nicht dem Gruppenzwang. Temperamentvoll und sehr sensibel erzählt.

  7. Cover des Buches Brautflug (ISBN: 9783839891254)
    Marieke van der Pol

    Brautflug

     (15)
    Aktuelle Rezension von: StellaCometa
    Sophie von Kessel liest „Brautflug“, den Debütroman der niederländischen Autorin Marieke van der Pol. Ich höre zu. Vergesse alles um mich herum ... horche der Stimme, der es gelingt, drei verschiedene Frauen, deren Schicksale, deren Charaktere, einzufangen und dann wiederzugeben. Sophie von Kessel haucht der Erzählung Leben ein. Und ich horche ... bin entzückt von dieser Sprache, den Worten, den Ausdruck. „Was für ein wunderschöner Satz!“, geht es mir durch den Kopf. Hätte ich jetzt das Buch in den Händen, würde ich an dieser Stelle kurz verweilen. Den Satz noch einmal lesen, ganz langsam. Wort für Wort würde ich verinnerlichen ... Doch die Stimme liest weiter, ununterbrochen. Sie erzählt mir die Geschichte von Esther, Ada und Marjorie. Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Zum Inhalt: Über den Wolken, bei einem Flugrennen, begegnen sich Esther, Ada und Marjorie erstmals. Sie reisen in eine neue Welt, wie viele andere Holländer/innen auch, darunter der junge Frank. In Neuseeland wollen sie ihr Glück finden, eine Heimat, einen neuen Anfang ... Viele Jahre später stirbt Frank und die Frauen müssen nun Abschied nehmen von dem Mann, der ihr Leben so sehr verändert hat. Die Geschichte beginnt mit dem Tode Frank de Rooys und der Hörer erfährt durch allerlei Rückblenden (erzählt aus verschiedenen Perspektiven) in welchem Verhältnis jede dieser drei Frauen zu ihm stand. Fazit: Eine wunderbare, doch traurige Geschichte über die Liebe, über das Schicksal und über (falsche?) Entscheidungen. Miteinander verwobene Schicksale. Verpasste Chancen. Ein Hörbuch, das ich sehr gerne weiterempfehle. Das Hörbuch besteht übrigens aus insgesamt 6 CDs mit einer Gesamtlaufzeit von 443 Minuten. Mir gefällt, dass in einem Beiheft sogar – neben allgemeinen Informationen zur Autorin, Sprecherin und zum Brautflug selbst (den es tatsächlich gegeben hat) – eine kleine Abbildung von Neuseeland vorhanden ist.
  8. Cover des Buches Im Winter ein Jahr (ISBN: 9783442467297)
    Scott Campbell

    Im Winter ein Jahr

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Booklovers0
    MIr hat der Schreibstil und der Gedanke, zu Ehren von Michael, ein Gemälde der beiden Kinder malen zu lassen. 
    Sehr sympatisch fand ich Harry, der Maler, er hatte irgendwie was seriöses aber war auch sehr unsicher, was er versuchte zu verstecken :)

    Jedoch muss ich sagen, das ich das Ende echt blöd fand. Das hat für mich das gesamte Buch so sehr runter gezogen. Für mich wirkte es einfach, wie schnell beendet, Hauptsache beenden. Für mich hörte es mittendrin auf und eine Aufklärung über Michael seine Beweggründe für den Selbstmord, wie ich es laut Klappentext erwartet hätte, gab es auch nicht.

    Das fand ich wirklich mega schade und hat meine Bewertung dadurch wirklich verändert. Dennoch bin ich froh das Buch gelesen zu haben.
  9. Cover des Buches Der Banknotenfälscher (ISBN: 9783502509998)
    Edgar Wallace

    Der Banknotenfälscher

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der reiche, aber psychisch labile Peter Clifton steht kurz vor der Hochzeit mit Jane Leith, einer wunderschönen Frau (schmacht!). Bevor er sie zu seinem Eheweib nehmen will, berät er sich mit Dr. Wells, einem ihn behandelnden Arzt und väterlichen Freund, über seine psychische Erkrankung. Jane ist zunächst auch nicht begeistert, Peter zu heiraten, hat aber gegen Zahlung einer "Ablösesumme" an ihren Vater zugestimmt. Ein rothaariger Nebenbuhler Peters wird gleich in der Hochzeitsnacht ermordet und auf einer Gartenmauer abgelegt. Und Peter wird außerdem für den "Fuchs" gehalten, einen legendären Geldfälscher, der die halbe Welt in Atem hält. Wie hält eine Junge Ehe so was aus? Eine sehr spannende Krimigeschichte, schön altmodisch und mit einer psychologisch gut beobachteten Lovestory.
  10. Cover des Buches A Head Full of Ghosts (ISBN: 9781785653681)
    Paul Tremblay

    A Head Full of Ghosts

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Paul Tremblay bricht eine Lanze für modernen Horror. Im Essay „The H Word: The Politics of Horror” argumentiert er, dass Horror nicht reaktionär und konservativ sein muss, um erfolgreich zu sein. Er hält das Ende von „Der Exorzist“ für einen Fehlschlag, weil Regan und ihre Mutter nach dem schrecklichen Erlebnis der Besessenheit zu den konservativen Werten der Ausgangssituation zurückkehren – die beiden leben glücklich weiter, als wäre nie etwas geschehen. Tremblay diskutiert, dass diese Wiederherstellung des Status quo der Grund dafür ist, dass sich die wenigsten an die letzten Szenen erinnern, während sie Erbsensuppe mit völlig neuen Augen betrachten. Der horrende Charakter einer Geschichte sollte nicht allein durch singuläre Ereignisse entstehen, sondern durch das Wissen, dass nichts mehr so ist wie vorher. Auf dieser Theorie fußt Tremblays Roman „A Head Full of Ghosts“.

    Zuerst waren es nur Kleinigkeiten. Marjorie verhielt sich merkwürdig. Nachts schlich sie in das Zimmer ihrer jüngeren Schwester Merry. Sie stahl ihre Kinderbücher. Sie malte unheimliche Bilder. Sie erzählte Merry gruselige Geschichten. Dann wurde es schlimmer. Ihre Eltern schickten Marjorie zu einem Arzt. Nachts schrie sie. Sie erzählte von Geistern in ihrem Kopf, die sie nicht schlafen ließen. Es wurde noch schlimmer. Zwei Wochen verbrachte Marjorie in einem Krankenhaus. Ihr Vater suchte Trost bei der Kirche und traf Vater Wanderly. Als Marjorie zurückkehrte und noch immer nicht sie selbst war, nahmen ihre verzweifelten Eltern die Hilfe des Priesters an. Wenig später zog ein Kamerateam in ihr Haus. Doch auch sie konnten Marjorie nicht helfen.
    15 Jahre später erinnert sich Merry an die furchtbaren Monate, die ihre Familie zerstörten. Unterstützt von einer Autorin kehrt sie in das Haus ihrer Kindheit zurück, um herauszufinden, was sie als 8-Jährige nicht verstand: Was ist damals wirklich geschehen? War ihre Schwester besessen?

    Hände hoch: wie viele haben abgeschaltet, als sie das Wort „Horror“ im ersten Satz dieser Rezension lasen? Wie viele, als „Besessenheit“ dazukam? Schämt euch. Ich würde doch niemals eine abgedroschene, überholte Geschichte von Besessenheit mit fünf Sternen bewerten. Zugegeben, das Horrorgenre ist mit vielen Klischees belastet und Paul Tremblay berichtet selbst, dass er darum kämpft, als Horrorautor ernstgenommen zu werden. Aber der kleine Exkurs in der Einleitung sollte euch versichern, dass er sich dieser Klischees bewusst ist und „A Head Full of Ghosts“ deshalb kein herkömmlicher Vertreter des Genres ist. Dieses Buch interpretiert jedes Motiv, das normalerweise mit Besessenheit verbunden ist, neu. Es dreht ikonische Szenen auf den Kopf und stellt äußerst unangenehme Fragen, indem es die natürliche Distanz zwischen Geschichte und Publikum aufbricht und die Leser_innen zwingt, sich in die Figuren hineinzuversetzen, statt gierig und voyeuristisch Bilder von Blut, Gewalt und Terror aufzusaugen. Es verschiebt den Fokus des Horrors von billiger Effekthascherei zum Erleben der Charaktere, wodurch Physisches völlig in den Hintergrund rückt. Es ist sensibel, einfühlsam und intensiv. Kurz: Es ist brillant. „A Head Full of Ghosts“ schildert die tragische Geschichte der Familie Barrett aus der Perspektive der jüngsten Tochter Merry, die acht Jahre alt war, als ihre große Schwester Marjorie verrückt wurde. Ihren konsequent kindlichen Blickwinkel, der sich sowohl in ihren Erinnerungen als auch in der Gegenwart manifestiert, halte ich für den Geniestreich, der dafür sorgt, dass dieser Roman außergewöhnlich ist. Durch ihre Jugend ist Merry eine äußerst unzuverlässige Erzählerin, die zwar massenweise Informationen bereitstellt, in ihrer Interpretation jedoch eingeschränkt ist. Als Nesthäkchen der Familie war sie selbstverständlich tief in die Ereignisse involviert, wurde allerdings bewusst auf Distanz gehalten. Vieles wurde ihr nicht erklärt, die Entscheidungen ihrer Eltern blieben ihr verschlossen und ihre Beziehung zu ihrer Schwester wurde von einer idealisierenden Note geprägt, die mich an ein Märchen denken ließ. Sie sah durch einen Filter, war halb drinnen, halb draußen, was zu einer einzigartigen Wahrnehmungschronik führt und die Aufmerksamkeit der Leser_innen nicht auf Marjories Zustand lenkt, sondern auf all das, was erst ihre Anfälle und später die TV-Show der gesamten Familie antaten, was ihnen genommen wurde. Ich empfand Merry als das Opfer der Situation, weil sie am wenigsten in der Lage war, zu verstehen und ihr darüber hinaus am meisten gestohlen wurde, von der Fürsorge ihrer Eltern bis zur Sicherheit ihres Heims. Paul Tremblays Anliegen, die Auswirkungen horrender Erlebnisse zu proträtieren und die Figuren durch diese nachhaltig zu verändern, ist ihm zweifellos geglückt. Niemand kann „A Head Full of Ghosts“ lesen und glauben, nach den Geschehnissen sei wieder alles wie vorher. Es ist nie mehr wie vorher, das kann ich euch garantieren.

    Ich hoffe sehr, dass ich euch vermitteln konnte, wie großartig „A Head Full of Ghosts“ ist. Beim Schreiben dieser Rezension hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, meine Begeisterung nicht ausreichend artikulieren zu können, weil ich über viele Details, die mich beeindruckten, einfach nicht sprechen kann, ohne zu spoilern. Es ist nämlich nicht nur eine exzellente psychologische Analyse von Horror, es ist auch ein Buch, das mit zahlreichen, oft versteckten Erkenntnissen aufwartet, die ich keinesfalls vorwegnehmen möchte. Ich muss darauf vertrauen, dass ihr herauslesen könnt, wie bewegend ich die Geschichte fand, die Paul Tremblay erzählt und wie revolutionär diese für das Genre ist. Ich bete, dass ihr „A Head Full of Ghosts“ eine Chance gebt, sogar wenn ihr sonst nicht viel mit Horror anfangen könnt. Dieses Buch ist anders, darauf gebe ich euch Brief und Siegel. Wahrer Horror entsteht nicht durch Brutalität oder Schock – er entsteht durch die Infragestellung unserer Glaubensgrundsätze.

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