Bücher mit dem Tag "masse"
19 Bücher
- Elias Canetti
Gesammelte Werke Band 3: Masse und Macht
(39)Aktuelle Rezension von: HypochrisyMasse und Macht sind Schlüsselbegriffe zum Verständnis unseres Zeitalters. Schon der junge Canetti war fasziniert und beunruhigt von den Phänomenen, die sich mit diesen Begriffen benennen lassen. Das Leben der Menschen folgt eigenartigen Gesetzen. Bereits als Kinder gehorchen wir den Befehlen unserer Erzieher. Früh sind wir angehalten, "freudig" unsere Pflicht zu tun. Aber auch die Gesellschaft im ganzen ist dem zwanghaften Mechanismus von Befehl und Gehorsam ausgesetzt. Um miteinander auszukommen, folgt die Masse bestehenden Gesetzen, doch kennt die Geschichte auch genügend Beispiele, wo die Massen blind dem Diktat eines Tyrannen oder einer Weltanschauung folgen. Aber Vorsicht! Massen entwickeln gelegentlich eine Eigendynamik - sie können aufhetzen und Minderheiten verfolgen, Könige oder Regierungen stürzen und selber die Macht für sich beanspruchen. Aus geknechteten Einzelnen bildet sich plötzlich eine revolutionäre Masse: Sklaven erheben sich gegen ihre Kolonialherren, Farbige gegen Weiße, Arbeiter gegen Unternehmer.
In seinem philosophischen Hauptwerk beschäftigt sich Canetti mit diesen Problemen. Kühn im Denken und von einer einzigartigen stilistischen Brillanz zieht der Autor uns von der ersten Seite an in seinem Bann. Anthropologische, soziologische und psychologische Aspekte durchdringen die essayistische Untersuchung gleichermaßen, und der Leser spürt, daß hier seine Sache verhandelt, über sein Schicksal nachgedacht wird. Psychologie der Massen
(41)Aktuelle Rezension von: MaraOriginalDieses Buch ist ein Schlüsselwerk in der Sozialpsychologie und beschäftigt sich mit der Psychologie von Menschen in Gruppen oder Massen.
In "Psychologie der Massen" untersucht Gustave Le Bon das Verhalten von Menschen in Gruppen und Massen. Er argumentiert, dass Menschen, wenn sie Teil einer Masse sind, oft in ihrem Denken und Verhalten beeinflusst werden, was zu kollektivem Verhalten führt, das sich von ihrem individuellen Verhalten unterscheidet.
Le Bon erklärt, dass in einer Masse die rationalen Kontrollmechanismen des Einzelnen herabgesetzt sind, was dazu führt, dass Menschen in der Masse leichter emotionalisiert und manipulierbar werden. Er beschreibt die Masse als impulsiv, unstet und anfällig für extreme Meinungen und Handlungen. Le Bon argumentiert, dass die Masse eine Art kollektives Unbewusstes entwickelt und dass Individuen in der Masse ihre eigenen Identitäten und Verantwortlichkeiten aufgeben, was zu einer Art Herdentrieb führt.
Ein weiteres wichtiges Konzept, das Le Bon anspricht, ist die Ansteckung von Emotionen in der Masse. Wenn eine Emotion von einer Person in der Masse ausgedrückt wird, kann sie sich leicht auf andere übertragen, was zu einer Steigerung der kollektiven Emotionalität führt.
Le Bon argumentiert, dass Führer oder Redner in der Lage sind, Massen zu lenken, indem sie bestimmte Techniken anwenden, um die Massenpsychologie zu manipulieren. Er betont die Bedeutung von Symbolen, Mythen und emotionalen Appellen in der Beeinflussung von Massen.
- Gustave Le Bon
Psychologie der Massen. Das Grundlagenwerk vom Begründer der Massenpsychologie
(36)Aktuelle Rezension von: WaldviertlerGustave Le Bon (1841-1931) steht am Anfang der so genannten „Massenpsychologie“. Er setzte sich mit Fragen auseinander, wie sich der Einzelne in der Masse verändert. Dabei geht es um Probleme der Konformität, der Entfremdung und der Führung. Le Bon ist sehr kritisch, was die Modifikationen des Verhaltens der Einzelpersönlichkeit in der Masse betrifft. Der Mensch verliert unter dem Zwang großer Gruppen seine Fähigkeit und seinen Willen zur Kritik und wird den lenkenden Führern gegenüber leichtgläubig. Unter dem Einfluss der Herde nimmt er ein emotional gesteuertes, affektives Verhalten an. Er verhält sich dabei auch gewalttätig und vergisst die Normen seiner Kultur. Die Theorie, dass der Mensch leicht einer psychischen Ansteckung durch die Masse erliegt, geht von der Bedeutung unbewusster Impulse aus. Sigmund Freud war in diesem Sinn stark von Le Bon beeinflusst. Dieses 1895 erschienene Buch ist ein Klassiker seines Fachs, aber auch heute noch voller interessanter Einsichten. Wenn man es selbstkritisch liest, darf man sich immer wieder fragen, wann und wo man sich selber von Massenhysterien (Werbung!) anstecken lässt. - Maya Banks
KGI - Gefährliche Hoffnung
(23)Aktuelle Rezension von: BeatesLovelyBooksDas Buch: Nach einem letzten Einsatz in Afghanistan will Nathan Kelly das Militär verlassen und sich dem KGI anschließen - dem Sicherheitsunternehmen seiner Brüder, dass von der Regierung für brisante Aufträge angeheuert wird. Aber dann ging alles schief. Nathan wird gefangen genommen, weggeschleppt und wochenlang aufs Grausamste gefoltert. Schwer verletzt und halb verhungert, ist er sich nicht sicher, wie lange er noch überleben kann. Doch als er kurz davor war, die Hoffnung aufzugeben, hört er plötzlich die Stimme einer Frau. Wieder und wieder spricht sie zu ihm, fleht ihn an durchzuhalten, scheint sogar seine schlimmsten Schmerzen zu lindern. Nathan kann sich das Band, dass ihn und die geheimnisvolle Shea verbindet, nicht erklären. Und obwohl er fürchtet verrückt zu werden, gelingt es ihm, durch sie neue Kraft zu schöpfen - und vor seinen Peinigern zu fliehen. Zurück in den USA ist Nathan überzeigt, dass er sich das ganze nur eingebildet hat. Die Retterin mit der telepathischen Gabe kann unmöglich wirklich existieren. Doch dann, sechs Monate später, empfängt er plötzlich rinen Notruf von niemand anderem als Shea. Sie ist auf der Flucht vor einer Verbrecherbande, die es auf ihre Fähigkeiten abgesehen hat. Nathan zögert keine Sekunde , der Frau zu Hilfe zu kommen, die ihm in seiner schlimmsten Stunde selbstlos zu Seite stand.
Meine Meinung:Shea und ihre Schwester Grace haben eine besondere Begabung. Während Shea neben ihren telepathischen Fähigkeiten, anderen Menschen ihre Schmerzen nehmen kann, kann ihre Schwester Menschen telepathisch auch heilen.
Dies ist der eigentliche Bestandteil des Buches. Beide sind getrennt auf der Flucht und Shea hat plötzlich telepathischen Kontakt zu Nathan, dem sie hilft aus der Gefangenschaft zu entkommen bzw. nimmt mit Hilfe von ihm mit seinem Bruder Kontakt auf.
Nach seiner Befreiung geht es ihm mental nicht gut. Er fühlt sich leer. Er kann Shea nicht vergessen und jeder glaubt, dass er sich diese Frau nur eingebildet hat.
Doch nachdem sie wieder Kontakt zu ihm aufnimmt, versucht Nathan ihr zu helfen.
Seine Brüder und er versuchen herauszufinden, wer hinter Shea her ist. Sie finden Dinge heraus, die wirklich schockierend sind.
Daneben wird natürlich auch Grace erwähnt, die aber immer noch auf der Flucht ist. Rio und sein Team machen sich auf die Suche nach ihr. Im Folgeband geht es damit weiter.
Maya Banks hat mit Nathan einen Charakter erschaffen, der mir labil und doch wieder sehr stark vorkam. Er hat einen Zwillingsbruder, den man im Laufe der Geschichte auch kennenlernt.
Während seiner Gefangenschaft war auch ein weitere Kamerad bei Nathan. Swanny hat genauso viel miterlebt wie er und dieser wird auch ganz wunderbar in die Familie Kelly aufgenommen.
Die Autorin hat mich mal wieder überzeugt. Mit ihrem flüssigen Schreibstil hat es sie mir mal wieder sehr einfach gemacht das Buch innerhalb kurzer Zeit zu lesen.
Ihre Charaktere sind authentisch. Ich mag die Art wie Maya Banks alle Protagonisten beschreibt und aufleben lässt.
Mein Fazit: Das Buch war der Hammer und das beste ist, dass ich noch heute mit dem nächsten Band weitermache. Ich will unbedingt wissen, was aus Grace geworden ist, wo sie steckt und ob Rio sie findet.
Ich liebe Maya Banks Romantic Thriller und kann diese Buchreihe absolut weiterempfehlen.
Meine Bewertung: 5/5 - Elias Canetti
Gesammelte Werke Band 8: Die Fackel im Ohr
(24)Aktuelle Rezension von: DrGordonNicht ganz so wortgewaltig wie Die gerettete Zunge aber sicher nicht nur für eingefleischte Fans von Canetti überaus lesenswert.
In dem zweiten Band seiner Autobiographie beschreibt der Nobelpreisträger seine letzten Schuljahre in Frankfurt am Main und dann seine Zeit während seines Chemiestudiums in Wien. Zu Guter Letzt seine beiden Sommeraufenthalte in Berlin.
In Frankfurt ist die Zeit sicher noch sehr geprägt vom ersten Weltkrieg und er wird zum ersten Mal in seinem Leben mit dem Begriff der Masse in einer Grossveranstaltung konfrontiert.
Zum Chemiestudium, dass er sogar mit einem Doktortitel abschliesst hat er keine emotionale Bindung. Mit seiner Mutter erhöhen sich die Spannungen zunehmend und er entscheided sich für eine eigene Wohnung.
Ein entscheidendes Erlebnis ist der Brand des Justizpalastes in Wien am 27. Juli 1927 mit über 90 Toten, daß er hautnah miterlebt und die Dynamik der Masse in diesem Zusammenhang.
In Wien wird er auch stark von Karl Kraus geprägt, verpasst keine Vorlesung oder Ausgabe der Fackel. Der Zeitschrift von Kraus.
In dieser Vorlesung trifft er auch auf Veza und sie wird ein ganz wichtiger Bezugspunkt für Canetti und seine erste Ehefrau.
Die Ungarin Ibby wird Ende der 20-iger Jahre ein weiterer wichtige Bezugsperson. Es erscheint kein Zufall, dass gerade Frauen einen wichtigen Einfluss, gerade auf persönlicher Ebene für ihn werden.
Ibby ist es auch, die ihn nach Berlin lockt in die dortige Literatenszene. Dort trifft der junge Canetti, auf Brecht, Grosz, Babel und Heartfield und Herzfelde.
Die Erlebnisse in Berlin sind zum guten Teil die Basis für Die Blendung.
- Kira Vinke
Zivilcourage 2.0: Vorkämpfer für eine gerechte Zukunft
(23)Aktuelle Rezension von: WeltensucherHermann und Kira Vinke stellen in ihrem gemeinsamen Buch "Zivilcourage 2.0 - Vorkämpfer für eine gerechte Zukunft" eine Vielzahl von Menschen aus aller Welt vor, die allesamt eines verbindet: der friedliche Kampf, der Wille zur Veränderung und das Sähen der Hoffnung. Von Menschenrechtsaktivisten über Tier- und Umweltschützern bis hin zu Regimekritikern und Künstlern sind alle dabei, darunter sowohl weltweit berühmte als auch weniger bekannte, aber nicht unbedeutendere Persönlichkeiten aus allen Teilen der Erde. Gerade ihren Mut, ihr Durchhaltevermögen und ihre Unnachgiebigkeit beleuchten Hermann und Kira Vinke vor dem Hintergrund der globalen, stetig zunehmenderen Probleme. "Zivilcourage 2.0" berichtet somit von Weltverbesserern, die auch nur Menschen sind, und doch einen unglaublichen Kapmf mit großer Wirkung und Bedeutsamkeit führen.
Ich habe mir für dieses Jahr, quasi als Lese-Neujahresvorsatz, vorgenommen, insgesamt mehr Sachbücher über politische, globale und gesellschaftliche Themen zu lesen. Mein erster Griff dieses Jahr, "Zivilcourage 2.0" war hierfür der perfekte Einstieg in ein Genre, das mich jetzt umso mehr anzieht. Hermann und Kira Vinke stellen in ihrem Buch ein breites Spektrum an Theman dar, darunter Armut, Hunger, Krieg, Klimawandel, aber auch Big Data und Korruption im Finanzgeschäft. Es sind keine neuen Themen, sondern Probleme, die im Allgemeinen bekannt und doch immer wieder bei der Rückkehr in den Alltag vergessen werden. Deshalb lohnt sich auch die Erinnerung, wie sie Hermann und Kira Vinke betreiben, allemal - vor allem, wenn sie von den Portraits von Menschen begleitet werden, die tatsächlich gegen diese Probleme vorgehen und kämpfen.
Mir hat besonders der Aufbau des Buches gefallen. Jedem der sieben Kapitel ist ein umfassender Informationstext und Situationsüberblick zum jeweiligen Thema vorangestellt. Anschließend folgen Darstellungen zu bestimmten Persönlichkeiten, die in diesem Feld aktiv handeln. Dabei werden bekannte Namen wie Edward Snowden oder Malala Yousafzai ebenso wie - zumindest mir - vorher eher unbekannte Persönlichkeiten vorgestellt. Zahlreiche Bilder, kurze Lebensläufe, berühmte Zitate, Interviews, Fakten oder Zusatzinformationen am Rand ziehen sich durch das gesamte Buch und bereichern die behandelten Themen. Ingesamt eine äußerst gelungene Aufmachung!
Auch der Inhalt konnte mich überzeugen. Manches war natürlich schon bekannt, und doch der Wiederholung wert, vieles war mir aber auch neu oder nur öberflächlich bewusst, sodass ich auch einiges dazulernen konnte. Dabei ist der Text nicht allzu schwierig formuliert und eignet sich für Jugendliche (ab ca. 13 Jahren) und Erwachsene gleichermaßen. Und natürlich sind auch die unterschiedlichen Lebensläufe und Tätigkeiten der vorgestellten "Vorkämpfer für eine gerechte Zukunft" äußerst interessant, inspirierend und aussagekräftig. Ich bin ständig zwischen Erschütterung und Zuversicht, zwischen Pessimismus und Optimismus, zwischen Skepsis und Tatendrang geschwankt - auf der einen Seite das riesige Ausmaß der Probleme, auf der anderen Seite all die tatkräftigen und erfolgreichen Weltverbesserer vor Augen.
Zweifellos regt das Buch zu einem intensiven Nachdenken an. Es bietet Zugang zu vielen hochaktuellen Themen und eignet sich in dieser Funktion auch wunderbar für Jugendliche. Das sehr breit gefasste Spektrum regt dazu an, sich mit dieser oder jener Frage näher auseinanderzusetzen und möglicherweise selbst aktiv zu werden. Ein Buch mit vielen, bedeutsamen und nicht zu vernachlässigenden Botschaften!
- Wilhelm Raabe
Höxter und Corvey
(3)Aktuelle Rezension von: sKnaerzleZunächst: Wir nicht bereit ist, den ein oder anderen Satz und vielleicht auch die ganze Erzählung zweimal zu lesen, braucht dieses Buch gar nicht erst anzufangen. Wie immer macht es Raabe seinen Lesern nicht unnötig leicht und wenn seine Geschichte in der frühen Neuzeit spielt, imitiert er die Sprache der frühen Neuzeit und das heißt nun einmal: Barock. Und wenn er findet, die Herrschaftsverhältnisse in Höxter sind verwirrend, dann erklärt er sie haarklein und so, dass sie völlig verwirrend sind.
Das hat jetzt niemanden abgeschreckt, oder? Auch Leser lieben doch Herausforderungen!
Dafür gibt es ein Dutzend interessante Personen und großartige Massenszenen. Im Mittelpunkt der Erzählung beschreibt Raabe, wie sich aus verzweifelter Armut und religiösem Eifer ein Gewaltausbruch entwickelt, der sich schließlich in einem Judenpogrom einen Ausweg sucht. Der Autor erklärt dabei zwar, woher die Brutalität kommt, aber er verurteilt sie dennoch. Man erfährt also ziemlich gut, wie Massen funktionieren - als Hinweis für die Freunde von aktuellen Themen.
Als Kontrapunkt zu diesen Massen- und Gewaltszenen gibt es freundschaftliche Begegnungen am Rande und vor allem ein ungewöhnliches Gespräch. Am Totenbett einer alten Jüdin müssen sich ein alter Mönch und ein junger Student plötzlich fragen, ob sie den Sinn ihres Lebens gefunden haben. Das ist sehr berührend.
Ich jedenfalls wusste nach der Lektüre, warum ich Raabe mag.
- Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Der Großinquisitor. Eine Phantasie
(33)Aktuelle Rezension von: juni_mondIwan Karamasow trägt in diesem kurzen Auszug aus "Die Brüder Karamasow" seinem Bruder Aloscha seine Dichtung über einen Inquisitor vor. Der Großteil dieser Dichtung besteht aus einem Monolog des Inquisitors, der Jesus eine Vorhaltung dazu macht, dass er, hätte er den drei Versuchungen in der Wüste nicht widerstanden, die Menschheit hätte glücklich machen können. Er, der Inquisitor, liebe nämlich die Menschen und hätte erkannt, wer sie wirklich seien und was sie wirklich brauchten. Dies würde ihnen im Zuge der Inquisition gewährt und daher machten sie die Menschen glücklich... Jesus, der wieder auf die Erde zurückgekehrt ist, störe das Ganze nur unnötig...
Bruder Aloscha ist empört was sein Bruder da zusammengesponnen hat und zweifelt an der inneren Haltung Iwans.
Mir hat der kurze Einblick in "Die Brüder Karamasow" gefallen, allerdings halte ich es nicht für sinnvoll, dieses Kapitel separiert zu haben.
Ich werde wohl den vollen Roman lesen. - Sigmund Freud
Massenpsychologie und Ich-Analyse /Die Zukunft einer Illusion
(13)Noch keine Rezension vorhanden - Herfried Münkler
Lust an der Erkenntnis, Politisches Denken im 20. Jahrhundert
(2)Noch keine Rezension vorhanden - Bill Buford
Geil auf Gewalt
(13)Aktuelle Rezension von: BRB-JörgRichtungsweisend. Markerschütternd. Ein Initiatiunsritus. Was für „Fever Pitch“ in Sachen Fanliteratur gilt, trifft auf Bill Bufords vorliegendes Buch hinsichtlich des Genres Hooliganliteratur ebenfalls zu. Als es 1991 erschien (1992 erstmals auf Deutsch), war es eine absolute Sensation. Damals hatte noch nicht jede zweite britische Firm ihre Geschichte veröffentlicht, hier las man wirklich etwas Neues. Nämlich Geschichten aus dem Inneren einer Szene, die seit einigen Jahren für Schrecken in den europäischen Stadien sorgte. Und woanders her als aus England kann so ein Buch kommen? Bill Buford war lange Zeit ein gewöhnlicher Journalist, bis er eines Tages auf einem kleinen Bahnhof völlig in den Bann dieser Subkultur geriet. Er war schockiert und fasziniert zugleich – von dieser völligen Zerstörungswut und Gewalt, allerdings auch vom Zusammenhalt in der Gruppe. Er will wissen, warum Leute, die eigentlich mitten im Leben stehen und die hier ein hohes Risiko gehen, viel zu verlieren, dennoch in so eine Szene abtauchen und nur auf den Kick am Wochenende hin streben. Trotz seines intellektuellen Backgrounds gerät Buford selbst immer tiefer in die Szene hinein, und wird auch schnell als Teil der Gruppe akzeptiert. So ist er bald selbst an Schlägereien und kriminellen Aktionen beteiligt und fährt auch mit zur WM 1990 in Italien, wo es zur völligen Anarchie kommt… Insgesamt ein sehr gutes Buch, gerade angesichts dessen, dass es eben schon vor fast 20 Jahren erschienen ist und seiner Zeit damit weit voraus war. (Auch heute ist es noch erhältlich, je nach Ausgabe zahlt Ihr 9,95 € - 15,95 €.) Nichtsdestotrotz gab es seit dem auch einige Veröffentlichungen zum Thema, die besser sind. Daher vergebe ich nicht die Höchstnote. - May McGoldrick
Die Gefangene des Lords - Rebel Promise Band 2
(3)Aktuelle Rezension von: Mimabanoendlich habe ich das buch durch!nach endlos langer zeit ist es geschafft!der titel des buches ist wie so oft kitschig ( originaltitel " the rebel" ). das buch habe ich bestimmt nicht wegen des " schönen" covers gekauft. ich habe mir eine abenteuerliche liebesgeschichte vorgestellt.es ging aber hauptsächlich darum wer in wen und warum verliebt ist.nicholas müsste zwar clara heiraten.gefallen tut ihm aber ihre schwester jane.die wiederum will ihn nicht weil er ja clara heiraten sollte,die aber in einen anderen verliebt ist.wer jetzt nicht mehr nachkommt , versteht auch warum mir das buch nicht gefallen hat.was ich gut gefunden habe, war die thematisierung irlands im ewigen streit mit england.es gab auch ab und zu spannende momente und ein knistern zwischen den hauptprotagonisten .die schwester fand ich extrem egoistisch und der vater war oberflächlich.insgesamt war mir das buch zu langweilig.ich habe es mit ach und krach fertiggelesen. klappentext: auf dem weg zu seiner verlobten wird der charismatische und gut aussehende sir nicholas spencer vom sagenumwobenen irischen rebellen egan und seiner bande überfallen.zu nicholas grösster überraschung entpuppt sich der rebell als bezaubernde junge frau,die ihn mit ihrer schönheit sofort in ihren bann zieht.nicholas kann die mutige kämpferin von nun an nicht mehr vergessen.wird es ihm gelingen ihr herz zu erobern? - José Ortega y Gasset
Der Aufstand der Massen
(1)Aktuelle Rezension von: SokratesInteressant insoweit, als dass man bereits zu Beginn der Weimarer Republik die Gesellschaft als 'Massengesellschaft' wahrgenommen und als Bedrohung empfunden hat. Heute, wo die Anzahl der Menschen noch weit höher liegt und Städte noch viel bedrohlicher wirken müssen, sind viele der bereits damals geäußerten Bedenken zu Massenkultur, Dynamik (auch destruktiver) der Masse Mensch und dem kulturellen Fort- bzw. Abwärtsentwicklung menschlicher Zivilisation noch immer zutreffend, wahrscheinlich noch mehr als damals. Interessant ist dieses Buch auch insoweit, als dass man bereits zu Beginn der Weimarer Republik Massen(kultur) und Bewegung (auch politischer Art) von Massen bereits zu analysieren in der Lage war. Totalitäre Massenbewegungen waren an sich - zumindest in der Philosophie/Politologie/Psychologie - kein Neuland mehr; umso überraschender auch, als dass nur wenige die Zeichen der Zeit erkannt und richtig gedeutet haben. Dies könnte man m.E. ein weiteres Mal als Indiz dafür werten, dass die totalitären Entwicklungen ab den 20er Jahren in Europa offensichtlich von einem sehr breiten öffentlichen Konsens getragen wurden. Insoweit sollte sich die Forschung noch mehr mit kulturhistorischen Aspekten beschäftigen, um aufzuzeigen, woran Gesellschaften kranken, wenn sie totalitären Gedanken und Strukturen zu sehr folgen. Es wäre unglaublich wichtig zur Verhinderung einer Wiederholung! - 8
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