Bücher mit dem Tag "mauer"
90 Bücher
- George R. R. Martin
Game of Thrones
(5.512)Aktuelle Rezension von: elyra_morvenDie Herren von Winterfell ist mehr als nur der Auftakt zu einer Fantasy-Reihe – es ist der Startschuss für ein vielschichtiges, politisch kluges und emotional brutales Epos. George R. R. Martin versteht es meisterhaft, komplexe Figuren, düstere Machtspiele und tragische Wendungen miteinander zu verweben.
Jede Perspektive – ob Stark, Lannister oder Targaryen – bringt neue Facetten, und nichts ist so, wie es scheint. Der Schreibstil ist klar, atmosphärisch und dabei immer fokussiert auf das Wesentliche: Macht, Ehre, Loyalität und Überleben.
Was das Buch so besonders macht, ist die Konsequenz: Niemand ist sicher. Entscheidungen haben Gewicht, Verluste schmerzen, und Moral ist eine Frage der Perspektive.
Ein grandioser Auftakt, der Lust auf mehr macht – und gleichzeitig spüren lässt, dass in dieser Welt alles seinen Preis hat.
- Sarah J. Maas
Das Reich der sieben Höfe − Sterne und Schwerter
(2.095)Aktuelle Rezension von: VeeziPuh, dieses Buch zerreißt mich jedes einzelne Mal und setzt mich wieder neu zusammen. Feyre zieht mit ihren Freunden, ihrer Familie in den neuen Kampf und es droht alles und jeden zu verschlingen. Das Buch wieder aus der Hand legen? Nicht möglich. Und ich heule legit jedes einzelne Mal. Dieses Buch ist meine Found Family schlechtweg.
- Jennifer L. Armentrout
Blood and Ash – Liebe kennt keine Grenzen
(993)Aktuelle Rezension von: booklover98Dieser 1. Band lag gut 2,5 Jahre auf meinem SUB und obwohl er mich immer wieder mal angelacht hat, hab ich bisher nicht zugegriffen. Doch nun ist die Zeit gekommen und ich kann nicht verstehen, warum ich nicht eher mit dieser Reihe angefangen habe. Jennifer L. Armentrout ist auch für nicht Fantasy Leser ein Begriff - ich mochte bereits ihre "Obsidian"-Reihe sehr gern. Jeder der Booktok & Social Media nutzt, wird schon mal über Inhalte der Reihe gestoßen sein und natürlich macht auch das Lust, tief in diese Welt einzutauchen. Poppy ist so ganz anders als man es erwarten würde: obwohl sie klein gehalten wird, ist sie stark und steht für sich ein. Dass sie und Hawke eine besondere Verbindung haben, wird direkt beim ersten aufeinander treffen im Red Perl klar. Hawke, der als ich Leibwächter eingestellt wird und ihr ganzes Sein auf den Kopf stellt - aber auch dass beruht auf Gegenseitigkeit. Ich finde die Charaktere durchweg interessant und spannend angelegt, auch das Worldbuilding ist außergewöhnlich. Auch wenn es lange dauert, bis man die Zusammenhänge versteht, denke ich, dass vor allem die Protagonisten diese Geschichte sehr tragen und besonders machen. Die Schlagabtausche die sie sich liefern sind phänomenal und bringen einen selbst zum schmunzeln. Bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte der beiden weitergeht.
- Ken Follett
Kinder der Freiheit
(487)Aktuelle Rezension von: Buecherliebe_19Mit „Kinder der Freiheit“ vollendet Ken Follett seine monumentale Jahrhundert-Trilogie auf eindrucksvolle Weise. Das Buch führt uns mitten hinein in die politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – vom Kalten Krieg über die Bürgerrechtsbewegung in den USA bis zum Fall der Berliner Mauer.
Follett gelingt es erneut Fiktion und historische Fakten auf meisterhafte Weise zu verweben. Die Nachkommen der Familien aus den ersten beiden Bänden – Briten, Deutsche, Amerikaner und Russen – kämpfen diesmal für Freiheit, Gerechtigkeit und gegen Unterdrückung. Ihre persönlichen Geschichten spiegeln die großen Konflikte der Zeit wider und machen Geschichte greifbar und emotional.
Besonders beeindruckend ist, wie Follett komplexe politische Zusammenhänge verständlich und spannend darstellt, ohne dabei je belehrend zu wirken. Seine Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig – man leidet, hofft und fiebert mit ihnen bis zur letzten Seite.
Der Schreibstil bleibt gewohnt flüssig und mitreißend, die Kapitel enden oft mit einem Cliffhanger, was den Sog der Geschichte noch verstärkt. Trotz der über 1.000 Seiten bleibt das Buch durchweg spannend.
Fazit: „Kinder der Freiheit“ ist ein kraftvoller Roman über den Preis und den Wert der Freiheit. Ein würdiger Abschluss einer epischen Trilogie, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Für alle Fans von historischer Fiktion ein absolutes Muss!
- Laura Kneidl
Die Krone der Dunkelheit
(603)Aktuelle Rezension von: Lara_32Die Krone der Dunkelheit bietet eine unterhaltsame Geschichte über die Prinzessin Freya, die sich gegen alle Regeln ihres Landes stellt. Sie benutzt ihre Magie, obwohl es in Thobria, das Land der Menschen verboten ist, und versucht im Laufe des Geschehens ihren Zwillingsbruder wiederzufinden, der schon als tot galt. Mit einem Suchzauber gelang es ihr seinen Aufenthalt in dem für sie verbotene Nachbarland der magischen Wesen und grausamen Kreaturen zu orten.
Der Roman bietet einen mehrere Eindrücke in den verschiedenen Lebensweisen der Charaktere, aufgrund der Schreibweise. So wechseln die Erzählungen zwischen Freya, die verzweifelt ihren Bruder sucht, Larkin der von Freya in das Geschehen verbunden wird, Ceylan, die ihren größten Traum als Wächterin erfüllen möchte und sogar dem Fae-Prinzen der gekrönt werden soll. All diese vielen Sichtweisen und Erzählungen der Charaktere geben den Roman seine Tiefe. Die Handlungen waren ebenso nachvollziehbar.
Trotz dessen fehlte mir der tiefere Einblick in die magische Welt und die mythologische Erklärung der Götter erschien mir ebenfalls zu kurz.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 05
(1.185)Aktuelle Rezension von: Booknerd232Im fünften Band der epischen Reihe Das Lied von Eis und Feuer entfaltet sich die Geschichte mit noch mehr Spannung und Komplexität. Der Bürgerkrieg in den Sieben Königreichen eskaliert, und Robb Stark, der junge König des Nordens, steht vor der Herausforderung, seine Herrschaft zu festigen. Gleichzeitig wächst die Bedrohung durch die Weißen Wanderer im Norden, und Daenerys Targaryen sammelt in Essos Verbündete für ihren Anspruch auf den Eisernen Thron. George R. R. Martin gelingt es meisterhaft, verschiedene Handlungsstränge miteinander zu verweben und die Charaktere in moralisch komplexe Situationen zu bringen. Die düstere Atmosphäre und die unerwarteten Wendungen machen dieses Buch zu einem fesselnden Erlebnis für alle Fans von epischer Fantasy. ⚔️🔥👑
- Caragh O'Brien
Die Stadt der verschwundenen Kinder
(1.048)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraZuletzt habe ich im vergangenen Spätsommer eine dystopische Trilogie gelesen. Mit der um „Gaia Stone“ kommt hier die nächste. Die Jugendbuchreihe von Caragh O‘Brien war ein Weihnachtsgeschenk meiner Patentante, was durchaus passend ist, da die Familie auch hier eine wichtige Rolle spielt. Der erste Band heißt „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ und erschien 2011. Die Protagonistin heißt Gaia Stone, was übrigens ein kleines Wortspiel ist, da Gaia Stone ins Deutsche übersetzt etwa „grüner Obsidian“ bedeutet.
Anfang des 25. Jahrhunderts lebt die 16-jährige Gaia Stone mit ihren Eltern im Dorf Wharfton. Ihre Mutter Bonnie ist Hebamme und Gaia ist bei ihr in der Ausbildung. Es ist Gesetz, dass jeden Monat die ersten drei entbundenen Babys am Südtor der Mauern um die sogenannte „Enklave“ vorgebracht und damit abgegeben werden müssen. Für Gaia ist das in Ordnung, denn dort können die Kinder in Wohlstand und Luxus aufwachsen, was den Bewohnern von Wharfton verwehrt bleibt. Als Gaia jedoch nach ihrer ersten eigenständigen Entbindung nach Hause kommt, sind ihre Eltern verschwunden. Sie wurden von Soldaten der Enklave verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Nun steht Gaia vor der Wahl zu fliehen, ihr Leben so gut wie möglich weiterzuführen oder ihren Eltern zur Hilfe zu eilen.
„Im Halblicht der ärmlichen Hütte zwang sich die Frau, ein letztes, qualvolles Mal zu pressen, und das Baby glitt heraus, in Gaias griffbereite Hände.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels, der den Leser direkt ins Geschehen wirft. Setting und Protagonistin werden angehaucht, die Entbindung erreicht gerade ihren Höhepunkt und durchbricht damit die Stille der Nacht. Man kann kaum besser in eine Geschichte gezogen werden. „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ ist fast 500 Seiten lang und besteht aus 28 Kapiteln, die alle einen Namen tragen. Außerdem war in meiner Ausgabe noch eine Bonusgeschichte enthalten. Vor dem Inhaltsverzeichnis findet sich eine Karte von der Enklave und Wharfton, in der wichtige Handlungsorte wie „Gaias Zuhause“, das „Südliche Tor“ oder der „Marktplatz“ aufgeführt sind. Über den Kapiteln sind die kleinen Punkte, die man schon vom Cover kennt. Insgesamt ist die Gestaltung allgemein sehr liebevoll gemacht, was sich auch bei den Codierungen und den Symbolen in der Geschichte zeigen.
Gaia berichtet als personaler Erzähler im Präteritum. Sie ist ein unscheinbares, schlankes Mädchen mit braunen Haaren. Jedoch ist sie im wahrsten Sinne des Wortes gebrandmarkt, da sie eine vernarbte linke Gesichtshälfte hat, weil diese als sie noch klein war, mit heißem Wachs verbrannt wurde. Damit galt sie in ihrer Gemeinde als Missgeburt, wurde gemieden und von vermeintlich Gesunden fern gehalten. Dies belastet sie vor allem psychisch: Man merkt ihr ihre Unsicherheit, Scham und Schüchternheit sehr schnell an. Zudem hat sie permanent den Drang ihren Makel vor anderen Menschen zu verstecken und kann Blicke auf ihr Gesicht nicht ertragen. Doch die Vernarbung ist Fluch und Segen zugleich, denn da sie als Missgeburt galt, konnte sie nicht mehr der Enklave vorgebracht werden und wuchs deshalb bei ihren leiblichen Eltern auf, die sie sehr liebevoll behandelten. Ich fand es richtig klasse, dass endlich mal ein offensichtlich fehlerhaftes junges Mädchen die Protagonistin ist und nicht wie gewohnt das klassische Mauerblümchen. Das macht Gaia zu einem einzigartigen Charakter. Trotz ihrer Zurückhaltung beweist sie jedoch auch immer wieder Mut und Willensstärke, weshalb ich Gaia von Anfang an sehr mochte.
O‘Briens Schreibstil sticht, gerade unter den dystopischen Jugendbüchern, enorm positiv hervor. Er ist einfach und doch sehr bezeichnend, sodass Situationen schnell aber prägnant gezeigt werden. Sie trifft sowohl die lauten, als auch die leisen Töne, hat ein Gespür für feine Details, ohne sich zu sehr in ihnen zu verstricken. Selbst eher inhaltsarme Kapitel füllt sie mit viel Leben, weshalb ich wirklich jede Seite genossen habe.
Es gelingt O‘Brien wunderbar einige gesellschaftliche Probleme in ihre dystopische Welt einzubinden. Beispielsweise zeigen die Enklave und Wharfton zwei kontrastreiche Welten. In der Enklave leben die Menschen ein mindestens mittelständisches Leben in Häusern mit fließend Wasser und Strom. Viele haben vornehme Möbel, Elektrogeräte und Kunstgegenstände. Die Märkte und Geschäfte bieten ein breit gefächertes Angebot, auf denen sich mit dem entsprechenden Kleingeld fast alles erwerben lässt. In Wharfton ist die Lage dagegen ganz anders. Sie müssen sich mit aufgefangenem Regenwasser begnügen, Licht gibt es nur mithilfe von Öllampen oder Kerzen. Die meisten Einwohner arbeiten in der Landwirtschaft oder im Handwerk und verkaufen ihre Waren an die Enklave. Ihre Kleidung ist einfach und häufig abgenutzt. Das Essen reicht gerade so zum Überleben. Kurzum: Die Enklave und Wharfton repräsentieren Reichtum und Armut, was sich in der realen Welt in Industrie- und Entwicklungsländern widerspiegelt. Genau wie in der heutigen Gesellschaft, basiert der Reichtum auf der Ausbeutung der Armen. Das bedeutet ein potenziell hohes Konfliktpotenzial, welches im Fall von Wharfton und der Enklave mit einer Mauer gelöst wird. Aktuellstes Beispiel für eine Mauer, die arm von reich trennen soll, ist die, die US-Präsident Donald Trump an der Grenze zu Mexiko erbauen lassen will. Mauern dieser Art sollen eine unüberwindbare Schwelle zum Wohlstand sein. Allgemein sind Mauern oder Zäune ein häufiges Motiv in dystopischen Romanen, wie beispielsweise bei „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins oder der „Amor-Trilogie“ von Lauren Oliver.
An der Geschichte um Gaia hat mich aber eine Sache gestört. Sie spielt im 25. Jahrhundert, allerdings ist die Gesellschaft in der Enklave technologisch deutlich rückständiger als heutzutage. Das liegt daran, dass die Menschheit viele Ressourcen völlig ausgeschöpft hat und kaum Alternativen verbreitet sind. Soweit also verständlich. Jedoch wohnt Gaia in der Enklave auch einer öffentlichen Hinrichtung durch Erhängen bei und erzählt, dass Frauen nur in Ausnahmefällen Hosen tragen dürfen. Es gibt aber keinen logischen Zusammenhang zwischen Ressourcenerschöpfung und moralischen, beziehungsweise emanzipatorischen Rückschritten. Woher soll dieser Sinneswandel kommen, dass es in 400 Jahren wieder akzeptabel ist, Leute auf dem Marktplatz zu exekutieren und Frauen die Hosen zu verbieten? Es lässt sich zwar ansatzweise damit begründen, dass es das Staatssystem wie wir es kennen hier nicht gibt, diese Gesellschaftskritik wirkt dann aber doch überzogen und zu gewollt. Das Ende bleibt hier recht offen und hinterlässt einige Fragen. Jedoch konnte es mich auch nicht wirklich überzeugen, da es inhaltlich stark an das Finale von „Delirium“ aus der Amor-Trilogie erinnert. Trotzdem bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.
„Die Stadt der verschwundenen Kinder“ ist ein vielversprechender Auftakt der sogenannten „Gaia Stone-Trilogie“. Die liebevolle Gestaltung, die sympathische Protagonistin, der grandiose Schreibstil und die klug eingebundene Gesellschaftskritik geben diesem dystopischen Jugendbuch Favoritenpotenzial. Nur die erzwungene Moralkritik und das unoriginelle Ende konnten die Euphorie leicht trüben. Insgesamt hat dieses Jugendbuch-Debüt von Caragh O‘Brien vier von fünf Federn verdient. Natürlich werde ich heute noch mit Band zwei „Das Land der verlorenen Träume“ fortfahren.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 06
(1.089)Aktuelle Rezension von: Booknerd232Im sechsten Band der epischen Reihe Das Lied von Eis und Feuer entfaltet sich die Geschichte weiter mit noch mehr Spannung und Komplexität. Daenerys Targaryen, die Königin der Drachen, steht vor der Herausforderung, ihre Herrschaft in Essos auszubauen, während im Norden die Bedrohung durch die Weißen Wanderer immer realer wird. Gleichzeitig kämpfen die verschiedenen Häuser in Westeros um Macht und Einfluss. George R. R. Martin gelingt es meisterhaft, verschiedene Handlungsstränge miteinander zu verweben und die Charaktere in moralisch komplexe Situationen zu bringen. Die düstere Atmosphäre und die unerwarteten Wendungen machen dieses Buch zu einem fesselnden Erlebnis für alle Fans von epischer Fantasy. 🐉🔥👑
- Sarah J. Maas
A Court of Thorns and Roses (English Edition)
(488)Aktuelle Rezension von: Eva_BeeIch habe mich schon sehr auf dieses Buch gefreut, da es im Netz wirklich gefeiert wird, doch es hat mich noch nicht zu 100% überzeugt.
Das World-Building ist meiner Meinung nach etwas schwach. Wir erfahren etwas über Prythian und die Welt der Sterblichen, wirklich echt fühlt es sich jedoch nicht an und eine plausible Erklärung, warum die Dinge auf eine gewisse Weise funktionieren, gibt es nicht. Dabei sind die Grundideen durchaus spannend, das Schloss erinnert an die Schöne und das Biest, dann die Gestaltwandler, die filigranen Masken, der Fluch, die Höfe, der Berg...
Dann gibt es die etwas eindimensionalen, schwach geschriebenen Charaktere.
Feyre ist ein typisches "Pick-me-girl" - nicht wie die anderen, mutiger als andere Mädchen, weniger auf ihr Äußeres bedacht usw.
Obwohl dieser Tropus nicht neu ist, finde ich dennoch enttäuschend, dass die Autorin wieder darauf zurückgreift, um Feyre zu charakterisieren, ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht.
Feyres Familiensituation ist im Hinblick auf einen guten Plot vielversprechend: Die Beziehung zu ihrem kranken Vater ist glaubhaft, das Verhätnis zu ihren Schwestern birgt viel spannendes Potential für die Story, welches jedoch leider nicht ausgeschöpft wird. Feyre gab ihrer Mutter am Sterbebett (warum auch immer?) das Versprechen, auf ihre völlig inkompetenten Schwestern zu achten und diese zu versorgen, so ist der erste Teil ein innerer Mitleidsmonolog Feyres, die sich pausenlos fragt, wie ihre Schwestern ohne sie wohl überleben könnten.
Ebenso waren viele von Feyres Handlungen nicht nachvollziehbar, inkongruent oder vollkommen willkürlich. Scheinbar muss Feyre das Klischee der aufmüpfigen, frechen Heldin erfüllen, auch wenn ihre Motive oft nicht mit den Handlungen zusammenpassen.
Sie verliebt sich dann ganz plötzlich und opfert sich auf, was viel zu schnell für meinen Geschmack ging.
Ihre Widersacherin ist ebenfalls sehr eindimendional: Sie ist einfach nur abgrundtief böse und sadistisch. Was mich aber an dem Buch wirklich nachdenklich stimmt, ist die Beschreibung von romantischer Liebe. Problematisches Verhalten vonseiten der male love interests - Erteilung von Befehlen, Missachtung von Grenzen bis zu Gewalt - wird als romantisch hingestellt. Während das in einer fiktionalen Welt durchaus in Ordnung ist, frage ich mich trotzdem, welches Bild von Liebe sich jüngere Leserinnen mitnehmen.
Viele Leser:innen schildern, dass die Reihe ab dem 2. Buch besser wird, ich werde ihr also noch eine Chance geben!
- Haruki Murakami
Die Stadt und ihre ungewisse Mauer
(61)Aktuelle Rezension von: NataliteraturDie Stadt und ihre ungewisse Mauer erzählt die Geschichte einer geheimnisvollen Stadt, die von einer undurchsichtigen, sich verändernden Mauer umgeben ist. Die Handlung folgt den Bewohnern, die zwischen Neugier, Angst und Routine versuchen, ihren Alltag innerhalb dieser Grenzen zu gestalten. Dabei werden Fragen nach Freiheit, Grenzen und der menschlichen Wahrnehmung von Sicherheit aufgeworfen.
Die Autorin/der Autor schafft eine dichte, nachdenklich machende Atmosphäre, und einige Szenen sind tatsächlich sehr eindrücklich, etwa die Momente, in denen die Figuren die Mauer erkunden oder über die Unsicherheit ihrer Existenz reflektieren. Die Ideen und das Setting sind originell und regen zum Nachdenken an.
Allerdings zieht sich die Handlung stellenweise, und manche Passagen wirken zu abstrakt oder symbolisch, sodass der Lesefluss gestört wird. Auch die Charakterentwicklung bleibt teilweise oberflächlich, was es schwer macht, eine tiefere emotionale Bindung zu den Figuren aufzubauen.
Insgesamt ist das Buch interessant und gedanklich anregend, aber nicht durchgehend fesselnd. Es ist eine solide Lektüre für alle, die atmosphärische und philosophisch angehauchte Geschichten mögen, aber es erreicht nicht die volle Wirkung, die man sich von der originellen Grundidee erhofft.
- Anja Baumheier
Kranichland
(20)Aktuelle Rezension von: SchnuppeJohannes Groben ist auf der Flucht in Rostock gestrandet, dort lernt er seine zukünftige Frau Elisabeth kennen. Die Beiden gründen eine Familie und Johannes wird von seinem väterlichen Freund Kolja zur Staatsicherheit geholt. Er folgt ihm lange Zeit aus Dankbarkeit und der Überzeugung vom richtigen System blind. Darüber verliert er seine Frau und die beiden unterschiedlichen Töchter Charlotte und Marlene aus den Augen. Während die ältere Charlotte systemtreu ist eckt Marlene mit ihrem Wesen, ihrer Einstellung und ihrer Liebe zu dem Pfarrerssohn überall an.Die Geschichte wird auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt, dadurch wird der Spannungsbogen hoch gehalten, Beate Rysopp liest Schönes und Dramatisches gewohnt gekonnt ein. Das Zuhören macht Spaß.Das Drama nimmt seinen Lauf, als Marlene und ihr Freund aus der DDR fliehen wollen und dabei verhaftet werden. Man erfährt, was diese Tragödie mit den einzelnen Beteiligten gemacht hat: wie es sie verändert und wozu es sie schließlich getrieben hat. Da Marlene schwanger war und das Kind nicht behalten durfte sind auch die nächsten Generationen betroffen. Eine Lebenslüge entsteht und kann nicht ohne weiteres aufgedeckt werden.Die beiden Zeitebenen rücken im Verlauf des Buches aufeinander zu bis sich das Ganze verbindet und die Wahrheit ans Licht kommt. Das ist gut gemacht, aber ich ziehe doch einen Punkt ab, da Kollege Zufall mir etwas zu oft im Spiel war.Sehr gut zu hören, die Geschichte und die Charaktere wirken authentisch, die DDR Geschichte wird gut dargestellt, auch die Erklärung zum Titel war sehr schön. - Laura Kneidl
Die Krone der Dunkelheit
(316)Aktuelle Rezension von: Lieselotte1990Abgefahren! Das ist das erste, was mir zu diesem Buch einfällt. Es ist eine grandiose Fortsetzung der Geschichte rund um Kheeran, Freya, Larkin und Co., die ebenso spannend weitergeht, wie sie geendet hat. Weitere Perspektiven kommen hinzu und machen die Geschichte noch komplexer und reichhaltiger. Keine Ahnung, wie man sich so was ausdenkt und dann auch noch so aufschreibt, dass man vor Spannung kaum Luft bekommt! Trotz der Länge ist die Geschichte super kurzweilig und lässt sicj einfach so inhalieren. Ich bin mega verliebt in alle Charaktere und will, dass unsere gemeinsame Reise niemals endet 😭 Ich bin mega hypt und wünschte, ich könnte den ganzen Tag nur lesen… Ich MUSS wissen, wie es weitergeht und bin gespannt wie ein Flitzebogen wie all die Fäden, die die Autorin gesponnen hat, im großen Finale zusammenlaufen!
- Alexander Stapper
Zwei Seiten einer Mauer
(18)Aktuelle Rezension von: Aer1thWorum geht’s?
»Unter Theos Füßen, die von der Mauer herabbaumeln, haben sich einige von ihnen angesammelt. Sehen kann er sie nicht. Einzig das leise Kratzen am Stein und das Röcheln sagen ihm, dass sie da sind. Bestimmt greifen ihre Hände nach seinen Füßen. Ob sie wohl irgendwann begreifen, dass ihre Bemühungen völlig sinnlos sind? Sie können es noch so oft versuchen, die letzten Meter fehlen am Ende doch. Die obere Kante bleibt für sie unerreichbar.«
Nach einer weltweiten Epidemie wächst Theo hinter einer hohen Mauer auf, die ihn vor den Infizierten beschützt. Die Katastrophe liegt weit zurück, Ordnung und Struktur sind wieder eingekehrt. Doch eines Abends macht er eine Entdeckung, durch die sein gesamtes Weltbild ins Wanken gerät. (Quelle)Meine Meinung
Mauern haben immer zwei Seiten. Auf der einen bieten sie Sicherheit, auf der anderen sperren sie aus. (Zwei Seiten einer Mauer)
Kratzen, röcheln, Infizierte – das alles klingt nach einem waschechten postapokalyptischen Zombieroman, doch um die wandelnden Toten geht es in “Zwei Seiten einer Mauer” nur bedingt. Vielmehr steht für den Autor die Gesellschaftskritik an erster Stelle.
Theo sitzt jeden Abend auf der Mauer. Der Mauer, die alle Gesunden vor den Infizierten schützen soll. Theo kennt gar keine Zeit ohne Mauer mehr. Er wurde lange nach der weltweiten Epidemie geboren und kennt nur die Gesellschaft und ihre Struktur, wie sie jetzt ist. Hinter der Mauer ist es sicher, vor der Mauer lauert der Tod.
Berufe werden den einzelnen Personen zugeordnet, das Essen ist rationiert und es gibt eine Ausgangssperre. Für Theo ist das Alltag. Um diesem Alltag kurze Zeit zu entfliehen, haben sich Theo und seine Freunde ein Spiel ausgedacht, das sie in den alten Ruinen der Stadt spielen. Als es eines Tages dazu kommt, dass sich die Freunde nachts, nach der Ausgangssperre herausschleichen, um eben dieses Spiel zu spielen, machen die Drei eine Entdeckung, die jede Menge Fragen aufwirft.Wie bereits erwähnt, spielen die Infizierten in “Zwei Seiten einer Mauer” nur eine untergeordnete Rolle. Ja, sie kommen kurz vor und einer fällt sogar mal einen Menschen an, aber das war es auch schon. Wer sich menschenfressende Zombies in der Hauptrolle wünscht, der sollte weiter suchen. Meiner Meinung nach geht es Alexander Stapper mehr darum aufzuzeigen, wie sich die Gesellschaft und insbesondere einzelne Individuen verändern, wenn Struktur und Ordnung, wie wir sie kennen, nicht mehr gelten und ein neues System auf den Plan gerufen werden muss.
Gut dreiviertel des Buches geht es um Theo. Ich habe ihn auf seinen Streifzügen begleitet und machte mich mit ihm gemeinsam auf die Suche nach der Wahrheit. Im letzten Drittel taucht Theo gar nicht mehr auf und die Erzählperspektive wechselt zu einem neuen Protagonisten, der mir bis dahin allerdings völlig unbekannt war. Das hat mich mächtig irritiert und leider ist diese Irritation auch bis zum Ende des Buches hin nicht verschwunden.
Wie die meisten von euch bin ich ein Fan von Happy Ends. Es muss nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen sein, aber ich hätte gerne zumindest ein bisschen Hoffnung und den Ausblick auf etwas Positives. “Zwei Seiten einer Mauer” wird euch nicht mit einem Happy End dienen. Vielmehr ist das Ende offen gehalten, gibt Raum für eigene Gedanken und Spekulationen, lässt einen aber auch ganz klar verstehen, dass die Geschichte nicht ganz so ausgegangen ist, wie der Großteil der Leser es gerne gehabt hätte. Nichtsdestotrotz ist es ein passendes Ende, auch wenn ich erst einmal ein wenig gebraucht habe, um es zu verdauen.Der Schreibstil Stappers ist recht einfach gehalten und wirkt mitunter ein wenig plump. Zu viele Hauptsätze, zu wenige Nebensätze. So ist die Geschichte natürlich leicht und flüssig zu lesen, doch ich hätte mir, angesichts der Thematik, einen etwas ausgefeilteren Schreibstil gewünscht. Leider sind mir auch die Charaktere zu oberflächlich beschrieben worden. Ich konnte keine wirkliche emotionale Bindung aufbauen, so dass mir das Schicksal der Einzelnen gar nicht wirklich nahe gegangen ist. Mehr Tiefe hätte den Charakteren hier sehr gut getan.
Fazit
“Zwei Seiten einer Mauer” ist ein postapokalyptischer Roman, kein Zombieroman. Gesellschaftskritik steht an erster Stelle und regt durchaus zum Nachdenken an, wenn man sich als Leser denn drauf einlassen möchte. Ich muss zugeben, dass ich eine andere Art von Geschichte erwartet, das Buch aber dennoch gern gelesen habe. Daher gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen.
- Daniel Suarez
DAEMON
(307)Aktuelle Rezension von: WortsalatEs spielte wohl auch mit rein, dass mir das Buch im Hinblick auf das Genre bzw. Thema schon zu alt war,- hat für mich etwas den Reiz genommen.
Geschrieben war es durchschnittlich, weder schleppend noch spannend. Charakterentwicklung der Figuren lies außerdem zu Wünschen übrig, sodass auf dem Handlungsstrang das Hauptaugenmerk lag.
Mich konnte das Buch insgesamt nicht überzeugen.
- Emma Scott
Never Doubt
(460)Aktuelle Rezension von: booksforeverDas Cover des Buches ist ganz gut gelungen, es verrät nicht viel über den Inhalt, sodass man sich überraschen lassen kann.
Es geht um Willow, die nicht über die Ereignisse von vor einem Jahr sprechen kann. Bis sie die Rolle der Ophelia im Theater bekommt und sie ihre Verzweiflung mit Shakespeares Worten aussprechen kann. Ihr Hamlet ist Isaac, der als Bad Boy der Stadt gilt und ihren Hilferuf hört. Die beiden kommen sich näher, doch wird es Willow gelingen, ihre eigene Stimme zu finden?
Ich mochte die Geschichte rund um Willow und Isaac sehr gerne. Zu Beginn ist Willow noch in der High school, wodurch es mir an einigen Stellen schwer fiel, mich auf ihre Entscheidungen einzulassen. Isaac wirkt zu der Zeit schon ein wenig reifer, bei ihm konnte ich seine Handlungen ein wenig besser nachvollziehen. Emma Scott gelingt es immer wieder, emotionale Geschichten zu verfassen, auch diese lebt von großen Gefühlen, was mir gut gefallen hat.
Insgesamt zwar nicht mein liebstes Buch der Autorin, aber trotzdem auf jeden Fall lesenswert.
- Helga Schubert
Luft zum Leben
(97)Aktuelle Rezension von: NoaJaelVom Aufstehen von Helga Schubert ist das zweite Buch der Autorin, welches ich in diesem Jahr lese. Die Autorin nimmt uns in 29 Erzählungen mit in ihre Vergangenheit als Tochter, Frau, Mutter, Christin, (Ost)Schriftstellerin, geborene am Ende des zweiten Weltkriegs, Nachkriegskind und Erwachsene in der DDR...
Die 1940 geborene Autorin lebte im Naziregime, der DDR und dem widervereinten Deutschland. Ein Umstand, der ihre Biografie und auch die ihrer Mutter (sowie von vielen anderen) nachhaltig geprägt hat. Der Band wirft immer wieder einen Blick auf die Beziehung zwischen ihr und ihrer Mutter und ihrer eigenen Tochter. Ihre Mutter ist im Krieg mit ihr aus Hinterpommern geflohen und musste Helga alleine großziehen. Daher verbrachte Helga viel Zeit bei ihrer eigenen Großmutter. Helgas Tochter wächst wiederum phasenweise bei ihrer Mutter auf. Dieses Thema hat mich sehr bewegt. Besonders prägend war für mich der Satz: "Ihre Mutter hat sich doch erfolgreich eine Tochter gesucht. Suchen sie sich doch eine Mutter. Falls sie eine brauchen."
So wie das Leben zeigt uns Helga Schubert in ihren Episoden verschiedene Facetten ihrer Biografie. Mal ist es nachdenklich, mal traurig und dann wieder urkomisch. Besonders spannend fand ich auch die Frage nach der Identität, sowohl als Mensch als auch als Autorin. Es fühlt sich oft so an, als würde sie mit den Themen Frieden schließen wollen. Ich bin dankbar, dass ich an diesem Prozess teilhaben darf.
Ich gebe diesem Buch 4 von 5 Sternen, da ich persönlich mit ein oder zwei Erzählungen nichts anfangen kann.
- Laura Kneidl
Herz aus Schatten
(342)Aktuelle Rezension von: _lenas-buecherwelt_Es hat mich von der ersten Seite an gepackt und ich hätte es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt. Ich habe alles daran geliebt. Das Setting. Die Charaktere. Die Handlung. Das Cover.
Durch Herz aus Schatten betritt man eine mystische, geheimnisvolle und spannende Welt.
Kayla ist eine tolle und starke Protagonistin. Sie steht zu ihrer Meinung und tritt für die Menschen ein, die ihr wichtig sind und lässt sich dabei auch von ihrem Vater nicht klein kriegen. Außerdem sieht sie das Leid in der Bevölkerung und hinterfragt immer wieder die Handlungen der Bändiger und auch der Wilden Jagd und versucht das Richtige zu tun. Ihr Umgang mit Lillek ist auch einfach nur liebevoll. Lillek war mir von Anfang an sympathisch. Vor allem als er Kayla als Schattenwolf zur Seite steht. Die Verbindung zwischen den beiden ist etwas ganz Besonderes und gemeinsam können sie gegen die Dunkelheit ankämpfen.
Das Buch war für mich ein absolutes Highlight dieses Jahr.
- George R. R. Martin
A Storm of Swords
(171)Aktuelle Rezension von: happy_reading_lifeIch habe sehr lange gebraucht, um den 3. Band der Game of Thrones Reihe weiterzulesen. Ich mochte Teil 1 sehr, Teil 2 fand ich etwas schwächer und der jetzige Teil "A Storm of Swords" hat mir wieder besser gefallen. Nach wie vor weiß ich nach einem Kapitel nicht, ob ich weiter lesen will oder nicht, weil es einfach mit einem ganz anderen Storyteil weitergeht.
Es hat mich sehr gefreut zu sehen, wie G. R. R. Martin die Charakter in diesem Buch weiterentwickelt, gerade Jon und Jamie werden enorm detailliert präsentiert mit all ihren Gedanken und Gefühlen. Dennoch hat der Autor nach wie vor auch den Mut Hauptcharaktere fallen zu lassen und zu töten. Ich fand es schön zu sehen, wie in diesem Band die einzelnen Teile stärker zusammengeflossen sind, auch wenn es nach wie vor viele einzelne Geschichten sind.
Es gibt immer wieder sehr überraschende Twists in der Geschichte, die der Geschichte wirklich etwas Besonderes geben. Dennoch verlieren die Bücher durch den Hype und die Serie aus meiner Sicht an Stärke und es ist einfach schade, dass noch nicht alle Bände veröffentlicht sind.
- Bella Forrest
Ein Schattenreich voller Blut
(76)Aktuelle Rezension von: Christina_UnrauDen Anfang des Buches fand ich etwas zäh, allerdings wird es besser. Vor allem das Ende ist wieder sehr spannend und verleitet den/die LeserIn zum Kauf des nächsten Bandes.
- Vic James
Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
(230)Aktuelle Rezension von: Crazygirl1Ich habe hier länger gebraucht um rein zu kommen, einfach weil der Schreibstil für mich etwas schleppend und gewöhnungsbedürftig war. Interessanter, aber nicht ganz so leicht zu verstehender Weltenaufbau und deren Begebenheiten waren da auch nicht hilfreich. Da wurde häufig etwas zu wenig erklärt. Auch war es leider nicht besonders spannend und zog sich zwischenzeitlich sehr, so dass zeitweise fast schon Langeweile aufkam. Für mich war zusätzlich schnell klar, wer nicht der ist, der er vorgibt zu sein, was das ganze zu vorhersehbar machte.
Ich habe mir hier viel mehr Spannung erhofft. Die Idee dahinter ist richtig gut und ich wollte es mögen. Es ist insgesamt eine solide Grundlage da, aber die Umsetzung war mir etwas zu Lau. Daher sind es für mich 3 Sterne geworden, aber ich werde dem zweiten Teil noch eine Chance geben
- Caragh O'Brien
Der Weg der gefallenen Sterne
(397)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMit einer doch etwas moderaten Erwartungshaltung bin ich an den letzten Band der „Gaia Stone-Trilogie“ von Caragh O‘Brien gegangen. „Der Weg der gefallenen Sterne“ aus dem Jahr 2013 schließt die dystopische Jugendbuchreihe ab. Viele Fragen stellten sich mir schon vor dem Lesen: Wird der letzte Band eine derbe Enttäuschung oder ein gutes Ende liefern? Wie werden die gesellschaftlichen Probleme gelöst? Gibt es ein Happy End oder vielleicht ein offenes Ende? Der dritte Band ist besonders in diesem Fall entscheidend für die Bewertung der gesamten Trilogie.
Nach dem Tod Lady Olivias ist die inzwischen 17-jährige Gaia Stone die neue Matrarch Sylums. Da sie das Heilmittel gegen die Schwellenkrankheit entdeckt hat, ist es den Bewohnern nun möglich das Dorf zu verlassen. Die Meisten entscheiden sich dafür, die Umgebung des giftigen Nipigonsumpfes gänzlich hinter sich zu lassen und mit Gaia zurück nach Wharfton zu ziehen. Nach wochenlangen Strapazen erreichen sie ihr Ziel und gründen im Bett des Trockensees die Gemeinde „New Sylum“. Dies bleibt von der Enklave nicht unbemerkt, weshalb Gaia prompt im Gefängnis landet und darum bangen muss, ob ihre Völkerwanderung wirklich die richtige Entscheidung zum Schutz ihrer Gefolgsleute und sich selbst war.
„Gaia legte einen Pfeil ein und spannte den Bogen.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Wie gewohnt ist die Protagonistin Gaia die personale Erzählerin im Präteritum. Die Geschichte setzt an einem Zeitpunkt ein, an dem die Völkerwanderung schon recht weit fortgeschritten ist, sodass der Leser auch hier nur einen knappen Einblick in das Ödland bekommt, was klug gewählt ist.
Gaias Charakterwandel ist auch hier wieder sprunghaft fortgeschritten. War sie zuvor noch ein rebellisches und halsstarriges Mädchen, ist sie nun eine autoritäre und selbstbewusste junge Frau, wie sie auch selbst feststellt. Trotzdem hat sie manchmal Probleme, sich gegen ihre Gefolgsleute durchzusetzen, da sie teilweise mit ihrer Position überfordert ist. Auch in puncto Sexualität hat sich bei ihr Einiges getan. Fand im ersten Band noch ihr erster Kuss statt, wird hier bereits erwähnt, dass sie schon häufiger mit ihrem Freund Leon geschlafen habe. Zwar verstehe ich, dass O‘Brien dieses Mittel einsetzt, um Gaias Erwachsen sein zu untermauern, ich empfinde es dennoch als unpassend, da Gaia immer wieder Zweifel an ihrer Beziehung zu Leon hat und seine Heiratsanträge mehrfach abgelehnt hat. Aber Sex ist kein Problem? So Eine ist Gaia nun wirklich nicht.
Subjekt ihrer Begierde ist Leon, den sie in „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ als Leon Grey kennenlernte, als dieser sie in ihrem Elternhaus erwartet, um ihr mitzuteilen, dass ihre Eltern von ihm und weiteren Soldaten der Enklave verhaftet wurden. Kein besonders guter Start für eine Beziehung sollte man meinen. Konnte ich ihn anfangs noch gut leiden, nahm die Sympathie bei mir in jedem Band ein wenig ab. Inzwischen bin ich soweit zu sagen, dass Leon der schlimmste „Book Boyfriend“ seit Langem ist. Er ist impulsiv, aggressiv, egoistisch und provokant. Mit seinem Verhalten legt er Gaia häufig Steine in den Weg und macht ihr die diplomatischen Verhandlungen zusätzlich unnötig schwer. Deshalb haben mir die romantischen Szenen zwischen den Beiden auch nicht gefallen, die aber glücklicherweise hier mehr in den Hintergrund rücken, was aber nicht bedeutet, dass die Dreiecksbeziehung damit völlig beendet wäre. Denn auch wenn Gaia sich für Leon entschieden hat, heißt das für sie ja nicht, dass ihre weiteren Verehrer sich anderweitig umschauen dürfen. Darauf reagiert sie prompt mit Eifersucht. Es tut mir schon fast leid, es so zu formulieren, aber diese Liebesgeschichte ringt mir von vorne bis hinten nur Augenrollen ab.
Was mir allerdings in der gesamten Trilogie gefallen hat, ist die Darstellung von Gaia als Hebamme. O‘Brien hat hier gut recherchiert und thematisiert verschiedene Aspekte von Schwangerschaft und Entbindungen, beispielsweise Beckenendlagen, Kaiserschnitte, Plazentaretenzionen oder Abtreibungen. Auch andere medizinische Bereiche wie Genetik oder Hämatologie sind korrekt umschrieben. Was Transfusionen betrifft, stolpert die Autorin dann letztendlich doch. In einer Szene findet eine Übertragung von Mensch zu Mensch statt. Beide sind in sitzender Position, die behandelnde Ärztin verlässt das Geschehen kurz nach dem Verbinden beider Venen. Die Transfusion soll plötzlich ganz automatisch laufen, aber wie soll denn das Blut fließen, wenn es nur eine Verbindung gibt? Dafür bräuchte man eine Spritze von Jubé, die kontinuierlich betätigt werden müsste, was hier nicht der Fall ist. Selbst wenn der Rest medizinisch nicht zu beanstanden ist, ist knapp vorbei eben trotzdem daneben.
Hat mir der Schreibstil im Auftakt noch sehr gefallen, konnte er mich zunehmend weniger überzeugen. Das Ganze wirkt letztendlich nur noch hektisch und ungeschliffen, gerade so, als würde ein eigentlich guter Koch in der Eile vergessen sein Gericht zu salzen. Es ist fad und muss, trotz allem Bedauern, bemängelt werden. Der Plot verläuft sich erst und verstrickt sich dann in Ungereimtheiten. Auch wenn es schon fast böse klingt, ist es wirklich gut, dass „Der Weg der gefallenen Sterne“ mit 350 Seiten und 24 Kapiteln kürzer als sein direkter Vorgänger ist. Die Länge ist nämlich angemessen und der Fehler von „Das Land der verlorenen Träume“ wurde damit nicht wiederholt. Mit dem Ende bin ich einigermaßen zufrieden. Die größten Fragen wurden beantwortet, ein kleiner Teil bleibt offen. Allerdings hätte das Finale doch etwas spannender sein können, denn der richtig aufregende Teil beschränkt sich auf zwei, drei Seiten, was für den Abschluss einer Trilogie eindeutig zu wenig ist. Ich bin einfach froh, die Trilogie abgeschlossen zu haben und zu etwas Neuem greifen zu können.
„Der Weg der gefallenen Sterne“ konnte mich leider nicht mitreißen. Zwar mochte ich Gaia als Charakter nach wie vor sehr und die entsprechende Kürze hat dem Werk gut getan. Das alles kann aber nicht über Leon als Antipathieträger, eine missglückte Liebesgeschichte, mittelmäßige Recherche, einen abflachenden Stil und ein unspektakuläres Ende hinweg täuschen. Deswegen kann ich für diesen Band von Caragh O‘Brien maximal zwei von fünf Federn vergeben. Ob ich die „Gaia Stone-Trilogie“ im Allgemeinen empfehlen kann, ist schwierig zu beantworten. Wer sich mit einem starken Auftakt in einer grundsätzlich schön inszenierten dystopischen Welt zufrieden geben, in anderen Punkten aber auch Abstriche machen kann und wer gleichzeitig ein Fan des Genres mit weiblichen Protagonistinnen und Dreiecksbeziehungen ist, ist hier noch recht gut beraten. Allen anderen kann ich ans Herz legen, erst einmal andere dystopische Jugendbücher zu lesen und hier lediglich ergänzend zuzuschlagen.
- Sarah Stankewitz
Perfectly Broken (Bedford-Reihe 1)
(496)Aktuelle Rezension von: M_MSarah Stankewitz schafft es wiederholt mich in ihr Buch zu holen. Ihr Schreibstil hat etwas an sich, was mich gefangen nimmt und mich nicht mehr los lässt. Ich bin direkt in der Geschichte gewesen.
Man hatte die Chance das Buch aus den Perspektiven von Brooklyn und Chase zu lesen und beide Charaktere haben sich irgendwie in mein Herz geschlichen. Das was zwischen Brooklyn und Chase passiert hat sich wie ein Traum angefühlt, manchmal konnte ich mich nicht in die beiden hineinversetzen, auch ging es mir an manchen Stellen zu schnell, aber ich liebe die beiden. Zwischen den beiden ist lustig, aber auch gefühlvoll. Die beiden verbindet mehr als nur eine Tür.
An manchen Stellen hat es mir an Tiefe gefehlt. Ich hätte mir da gewünscht, dass man mehr über die beiden erfährt.
Ich bin ein wenig Fan davon, dass das Buch annotiert wurde von der Autorin. Ich finde das hat einen persönlichen Touch. Ich bin froh, dass ich mir die Jubiläumsausgabe gekauft habe.
- Valentina Fast
Kronenkampf. Geschmiedetes Schicksal
(259)Aktuelle Rezension von: Sheelly93Geschmiedetes Schicksal von Valentina Fast👑
"Du bist stärker, als du glaubst. Mutiger, als du dir eingestehst. Schöner, als es erlaubt ist."
Ich habe endlich Kronenkampf von meinem SUB befreit und bin darüber wirklich glücklich. Ich hatte die ersten 5 Seiten 2021 angefangen, als ich meinen Burnout hatte und habe dort gemerkt, dass ich eine Konzentraionsstörung habe. Umso glücklicher bin ich, dass ich mich zurück gekämpft habe und nun dieses Buch ohne Schwierigkeiten beenden konnte. -Wenn wir gerade beim Kämpfen sind... ist es doch eine perfekter Übergang zum Buch.🤭
Denn Fiana muss auch kämpfen. Und zwar um ihr Leben, als sie auffliegt... Sie war früher die Gesellschafterin der Prinzessin und hat ihr Leben genossen. Jedoch musste sie sich im geheimen ein Ritual unterziehen, damit sie undurchschaubar wird und eine Art Schleier über sich gelegt wird. Denn es sollte ihr Geheimnis verstecken. So lebte sie ihr Leben als Mensch, ohne Zeichen auf dem Handrücken bis Kayden der Bruder des Kupfernden Königs aufgetaucht ist ... Er enttarnte sie und zeigte das Fiana doch magische Kräfte hat und das Zeichen des Mondes - welches die Silbernen auf den Handrücken tragen. Ihre einzige Chance ist nun am Kronenkampf, der alle 10 Jahre statt findet teilzunehmen und zu überleben.
Nicht nur, dass sie sich zu Kayden hingezogen fühlt, was verboten ist, dazu kommt noch das sie stärker ist als gedacht und ihre restlichen Geheimnisse für sich behalten will. Doch das ist alles nicht so leicht, wenn andere Gefahren noch dazu kommen...
Mein Fazit: Ich fand es super Fiana zu begleiten. Denn obwohl sie eigentlich nicht gewinnen will und "Nur" ein Mensch sein will hat sie einfach so eine innerliche Stärke. So werden die Kämpfe richtig spannend und nebenbei entwickelt sich noch so viel mehr. Was ich natürlich jetzt nicht verraten werde.🤭
Ich glaube, dass ich mir sogar gewünscht hätte, dass die Kämpfe mehr vom Buch einnehmen und sogar länger gehen. Das hätte noch mehr Spannung erzeugt. Zudem habe ich einen kleinen Kritikpunkt. Und zwar empfand ich das Fiana nach den Kämpfen nur die Aufgabe hatte die Tempel zu besuchen. Als eine Person in ihrer Position hätte ich mehr erwartet. So hatte ich den Eindruck, dass sie nur ein hübsches Kleid anhatte und nicht mehr getan hat.🙈 Ich vergebe 4⭐️ da das Buch wirklich gute Ansätze hatte, doch zum Ende hin schwacher wurde.
- Cora Stephan
Ab heute heiße ich Margo
(100)Aktuelle Rezension von: JulianchenDieses Buch wartete schon etwas länger im Regal darauf, gelesen zu werden. Es hat sich gelohnt. Auf den Spuren von Margo, eigentlich Margarete, begibt sich der Leser auf eine Reise durch die deutsche Geschichte von 1936 bis zur Jahrtausendwende. Margo ist eine selbstbewusste Frau, für die Eigenständigkeit und Selbstbestimmung sehr wichtig sind. Während der Naziherrschaft ist sie eine Mitläuferin, hat keine politischen Interessen und keine politische Haltung. Sie ist fleißig, tatkräftig und mutig und hält sich nicht mit Emotionalitäten auf. Nach dem Krieg gelingt es ihr mit ihrem Mann Henri, ein neues Leben im Wirtschaftswunder Westdeutschlands aufzubauen. Sie ist pragmatisch, kreativ und zukunftsgerichtet. So wird sie schnell erfolgreich und erarbeitet sich eine eigene Karriere. Henri, der auch als Richter seinen Platz gefunden hat, kocht und kümmert sich hingebungsvoll um den Garten. Ein sehr moderner Mann in der damaligen Zeit. Seine Figur rührt mich sehr. Seine Liebe zu Margo hält auch Betrug und Seitensprünge aus. Neben Margo wird die Handlung auch aus der Perspektive von Helene, einer ehemaligen Kollegin Margos und Alard, eines Adeligen erzählt. Die drei verbindet ein Geheimnis aus den letzten Kriegsjahren. Helene ist eine sehr zwiespältige Figur. Anfangs gefällt sie mir sehr gut mit ihrem Mut und ihrem Aufbegehren. Auch ihre Liebe zu Alard, die sich bis auf wenige Tage im Krieg nicht entfalten kann, ist sehr gut eingefangen. Ihre Wandlung zur Spionin der DDR und ihre emotionalen Intrigen werfen dann aber ein anderes Licht auf sie. Mir bleibt ihre Figur bis zum Ende etwas fremd und unnahbar. Dennoch ist die wechselseitige Perspektive aus Ostdeutschland und Westdeutschland, durch Helene und Margo sehr gut gesetzt. Die Geschichte der beiden Töchter, Leonore und Clara bzw. Emma ist angerissen, wird aber im Nachfolgeroman tiefer erzählt. Am Ende geht es dann etwas schnell und wirkt stellenweise konstruiert. Auch das Geheimnis um die verschwundenen DDR-Millionen hätte es für mich nicht unbedingt gebraucht. Doch der Roman berührt mich, interessiert mich und die Figuren sind sehr facettenreich gezeichnet. Daher absolut empfehlenswert.























