Bücher mit dem Tag "maut"
17 Bücher
- Bodo Kirchhoff
Widerfahrnis
(95)Aktuelle Rezension von: gstReither hat sich auf seinen Altersruhesitz im Weißbachtal zurückgezogen. Seinen Verlag hat er verkauft, weil er feststellte, „dass es allmählich mehr Schreibende als Lesende gab“ (Seite 10). Noch hat er sich alte Gewohnheiten erhalten: er liebt nach wie vor Bücher, überlegt bei jedem Satz, ob er druckreif ist und spricht dem Rotwein zu. Als er ein Büchlein aus der hauseigenen Bibliothek mitnimmt, wird er von Leonie Palm, der Leiterin des Lesekreises, beobachtet. Da sie es geschrieben hat, wüsste sie gerne sein Urteil. Deshalb besucht sie ihn abends, um für den nächsten Tag einen Termin zu vereinbaren. Doch es kommt anders als gedacht. Zwischen den beiden entwickelt sich ein Gespräch, das sie noch in der Nacht zu einem Ausflug an den Achensee aufbrechen lässt. Der erhoffte Sonnenaufgang ist noch weit und zum Warten darauf ist es zu kalt, also geht die Fahrt weiter. Die beiden kommen sich zögernd näher und das späte Glück scheint zum Greifen nah zu sein.
Ich habe die beiden gerne auf ihrer Reise über den Brenner und durch Italien begleitet. Ich spürte richtig, wie es nach und nach wärmer wurde und die kalten Tage im Gebirge in den Hintergrund rückten. Die im Alter der Protagonisten ungewohnte Spontanität lud mich zum Träumen ein. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches häuften sich die Überraschungen und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Fazit: Kirchhoff ist ein begnadeter Erzähler.
- René Freund
Ans Meer
(7)Aktuelle Rezension von: engineerwife„Niemand weiß, wie spät es ist“ war das erste Buch des Autors René Freund, das ich verschlungen und geliebt habe. Da war es für mich klar, dass auch „Ans Meer“ auf meine Wunschliste wandern würde. Diesmal habe ich mir die Hörbuch Version gegönnt. Es geht hierbei um Anton, der seine Tage bis jetzt immer nach dem gleichen Schema verbracht hat und natürlich es geht auch um Doris, die Frau, in die er sich hoffnungslos verliebt hat. Beiden ist jeweils ein Handlungsstrang gewidmet, der von Kapitel zu Kapitel einmal aus Antons und einmal aus Doris‘ Sicht erzählt wird. Die Liebe hat Antons Leben durcheinander gewirbelt und nun will er auf seine alten Tage das mit dem „mutig sein“ doch mal ausprobieren. Doch was bedeutet Mut eigentlich? Mut bedeutet seine Komfortzone zu verlassen auch wenn man ängstlich ist. Mutig sein heißt die Angst zu spüren und trotzdem zu handeln. Und genau das tut er während Doris ihn bewusst und unbewusst seelisch und moralisch unterstützt.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, eine „feel good“ Story, die zwischendurch mal richtig gut tut. Ganz kommt sie meiner Meinung nach aber an das Vorgängerbuch nicht ran. Sie war mir fast ein wenig zu rosarot und perfekt. Ach ja, erinnert hat sie mich auch ein wenig an Harold Fry, der sich auf seiner außergewöhnlichen Pilgerreise vom Stress des Alltags befreite, ganz tief in sich ging und versuchte sich selbst zu finden. Eben ein wenig was fürs Herz, das einem das ein oder andere Lächeln aufs Gesicht zaubert beim lesen bzw. hören. - Alexander Oetker
Retour
(105)Aktuelle Rezension von: peedeeLuc Verlain, Band 1: Commissaire Luc Verlain liebt sein Leben in Paris. Er liebt gutes Essen und Wein, Zigaretten, Frauen. Als sein Vater schwer erkrankt, lässt sich Luc nach Bordeaux zurückversetzen, in die Region Aquitaine, die er als junger Polizist mit vielen schlechten Erinnerungen im Gepäck verlassen hatte. Nun ist er zurück und muss sich seinen Erinnerungen stellen. Kaum angekommen, wartet der erste Fall auf ihn: Ein Mädchen wurde erschlagen. Als dringend tatverdächtig gilt ihr Ex-Freund, da sie erst vor kurzem die Beziehung beendet hatte. Die Nachbarn sind sich schnell einig, dass es nur dieser Algerier gewesen sein kann…
Erster Eindruck: Ein schönes Cover, vermittelt beinahe Urlaubsstimmung.
Nachdem ich vom Autor „Stille Nacht im Schnee“ gelesen habe, war ich doch sehr gespannt auf den Beginn seiner Krimireihe rund um Luc Verlain.
Die Rückkehr fällt Luc schwer, denn hier gibt es so viel Negatives, das er nie wirklich verarbeitet hat. Und nun ist sein Vater erkrankt. Er will mehr Zeit mit ihm verbringen, doch durch den Mord, der kurz nach seiner Ankunft passiert, laufen die Ermittlungen mit dem ihm noch unbekannten Team bereits auf Hochtouren. Für die meisten in seinem Team ist schnell klar, dass der junge Algerier nicht schuld am Mord des Mädchens ist. Aber die Nachbarn sehen das ganz anders und wollen die Sache auf eigene Faust lösen…
Was halte ich von Luc? Seine lockere Einstellung zu seinen „Beziehungen“ missfällt mir. Wenn er sich nicht für eine Frau entscheiden kann, soll er zumindest mit offenen Karten spielen. Er ist ganz offensichtlich gut in seinem Job, denn ansonsten hätte er nicht die Leitung der Mordkommission in Paris inne. Da er kurzfristig um seine Versetzung gebeten hat, war in seiner alten Heimat keine Stelle frei, sodass er sich mit Commissaire Etxeberria die Leitung teilen muss (letzterer hat leider keine Sympathiepunkte bei mir geholt). Schwierig, schwierig. Ein Lichtblick ist Commandante Anouk Filipetti.
Fazit: Ein guter Einstieg in die Reihe mit Luft nach oben – 3 Sterne. - Isabel Allende
Ein unvergänglicher Sommer
(143)Aktuelle Rezension von: AutorinMonaFrickGerade hab ich das Buch abgeschlossen und es sehr gern gelesen. Früher schon hab ich die Bücher der Autorin verschlungen, aber sie irgendwie aus den Augen verloren...
Allende schreibt hier zwar über dramatische und grausame Zeiten in der Militärdiktatur und traurige Ereignisse in der Vergangenheit der drei Protagonisten, schafft es aber, in der Gegenwart wunderbar zu unterhalten. Drei Personen, die über Zufall und wahrscheinlich Schicksal verbunden sind und ein Abenteuer bestehen müssen...
Ein Buch, das Hoffnung gibt, nach allen erlebten Traumata zum Trotz, das Glück und die Liebe zu erfahren.
- Virginia Bischof Knutti
Das dritte Triumvirat- Band 2
(14)Aktuelle Rezension von: anna720In "Das dritte Triumvirat II" geht es um den wiederauferstandenen Julius Caesar, der seinen früheren Eroberungen auf der Spur ist.
Caesar trifft zuerst ein Mädchen, das auf Dauer ziemlich anstrengend wird. Ihr Gemecker ist nicht wirklich nachvollziehbar - über eine gratis Reise, für die ich obendrein noch bezahlt werde, würde sich kein normaler Mensch beschweren.
Helmut ist ja ganz nett, aber nicht mal in Österreich oder Oberbayern läuft man außerhalb von Vereinsfesten und der Dult mit Lederhose herum: Ergo nervt sein übertriebener Patriotismus einfach nur.
Die Handlung besteht zum Großteil aus Geschichtsvorträgen, die nicht unbedingt alle spannend sind, manchmal sind sie jedoch ganz interessant.
Der Schreibstil ist gut sehr flüssig und gut zu lesen. Die englischen Wörter sind die ersten zwei Mal noch lustig, auf Dauer allerdings nur noch kindisch. Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, dass Caesar gar kein Englisch kann, aber momentan schon mit Französisch beginnt. Englisch wäre rational gesehen wirklich sinnvoller.
Insgesamt ein annehmbares Buch, kann man schon lesen. Kann man aber auch sein lassen. - Imogen Hermes Gowar
Die letzte Reise der Meerjungfrau
(73)Aktuelle Rezension von: MademoiselleMeowIch habe dieses Buch sicher schon 2 Jahre hier liegen und dafür damals sagenhafte 6,99 € bezahlt! Nein, kein Mängelexemplar, sogar Hardcover und was für ein hübsches. Mittlerweile ist der Preis auf 12,99 € gestiegen, was aber immer noch günstig ist.
Wo ist also der Haken? Ist die Geschichte so schlecht? Denn die Bewertungen auf Amazon sind eher mittelmäßig. Finden wir es also heraus.Vielleicht liegt es ja einfach an dem irreführenden Titel, denn Meerjungfrauen spielen hier die meiste Zeit nur eine kleine Rolle. Tatsächlich ist die titelgebende Meerjungfrau zunächst ebenjene, die Barnum einst ausstellte. Also der mumifizierte Affe mit angenähten Fischschwanz. Zu dieser gelangt der Kaufmann Jonah Hancock eher unfreiwillig, kann sie letztendlich aber zu ordentlich Geld machen und sich damit mehr als nur einen Wunsch erfüllen.
Parallel geht es um...nennen wir es mal Edel-Freudenmädchen (Obacht bei der Wortwahl auf IG). Speziell um eine ehemalige mit großen Ambitionen, denn Angelica will nicht nur einen reichen, sondern auch hübschen Gönner. Und echte Liebe.
Später finden diese beiden Handlungsstränge sehr harmonisch zueinander. Wirklich, ich bin richtig sentimental geworden. Denn zunächst sind weder Hancock, noch Angelica wirklich sympathisch. Deswegen fand ich die Entwicklung der beiden unheimlich schön und ergreifend.
Wie bereits erwähnt haben wir zu Anfang eine falsche Meerjungfrau und zum Ende hin...noch eine. Ist diese echt? Eine Wahnvorstellung? Oder eine Verkörperung von etwas ganz anderem, tiefergehenden? Ehrlich gesagt bin ich mir da auch nicht so sicher, es wurde sehr rätselhaft zum Ende hin. Was aber gar nicht schlimm ist, denn es hat dem Roman so einen philosophischen Ton gegeben. Ich glaube es ist ein Roman den mach noch einmal lesen muss, um den tieferen Sinn dahinter richtig zu erfassen.
Lassen wir die Meerjungfrauen-Sache mal beiseite, bietet der Roman außerdem einen interessanten Einblick in das Geschäft mir der Liebe im späten 18. Jahrhundert. So lernen wir ein Freudenhaus der etwas anderen Art kennen und erleben Aufstieg und Fall von Dirnen.
Ich fand das Buch richtig gut, deswegen gibt es von mir auch 5 Sterne.
- Alexander Oetker
Zara und Zoë - Rache in Marseille
(145)Aktuelle Rezension von: redcouchreadsAlexander Oetkers Thriller in und um Marseille und der Provence startet rasant und der Autor schafft es das Tempo beizubehalten. Wer eine leicht zu lesende und schnelllebige Story sucht ist hier genau richtig. Zara und Zoë sind Zwillingsschwestern, die eine Ermittlerin bei der Europol die andere eine Legende in Mafia Kreisen. Die Vergangenheit und die Gegenwart stehen zwischen ihnen und doch muss Zara ihre Schwester um Hilfe bitten, um der Lösung ihres aktuellen Falls näher zu kommen. Was darauf folgt ist eine wilde Jagd durch den Süden Frankreichs, bei der die beiden Schwestern sich auf ein gewagtes Spiel einlassen. Den Schreibstil und die Perspektivenwechsel fand ich sehr zugänglich allerdings lag hierin auch die Schwäche des Buchs. Der Charakteraufbau kam für meinen Geschmack sehr kurz, gerade bei Zara und ihrem Partner, habe ich mir mehr erhofft. Beide bleiben für mich eher schablonenhaft umrissen, was es schwer macht einen Bezug insgesamt herzustellen. Aus diesem Grund bin ich auch bisher nicht sicher, ob der zweite und dritte Fall auf meiner Leseliste laden wird.
- Ann T. Leitich
Maria Theresia
(1)Aktuelle Rezension von: ArmilleeIch liebe Biografien, aber hier bin ich nicht weit gekommen. Zu kompakt. Wiener Dialekt, französische Zwischenrufe, englische Anekdoten, unzählige Personen mit familieärem Hintergrund. Vom Koch aus Lothringen, über ihre politischen Gegenspieler in ganz Europa bis zu dem Gesandten Capello aus Venedig. Hinzu kamen die Gepflogenheiten und das Zeremoniell am Hofe. Das war einfach zuviel. Dann die Ausflüge in die politische Vergangenheit ihrer Vorfahren. Für mich - die gerne flüssig liest - eine zu harte Nuss. Schön war zu lesen von der großen innigen Liebe zu ihrem Mann Franz Stephan. Gestört hat mich auch noch die kleine Schrift in diesem Buch. Sehr anstrengend. - Linn Ullmann
Die Unruhigen
(61)Aktuelle Rezension von: MorgenschneckeIn „Die Unruhigen“ von Linn Ullman schreibt eine Prominente Schriftstellerin, über ihren berühmten Vater, Ingmar Bergmann.
Vorweg muss ich sagen, dass ich vorher nicht wusste, dass es in dem Buch um Ingmar Bergmann geht. Die Autorin kannte ich nicht. Das Buch wurde mir von einer Freundin empfohlen, und ich lasse mich gerne auf Bücher ein, ohne den Klappentext und die Geschichten dahinter zu kennen.
So an dieses Buch ranzugehen, war wohl ein Fehler. Auch wenn die Autorin in Interviews sagt, dass sie die Personen fiktionalisiert, ohne den berühmten Vater wäre es ein anderes Buch.
In sechs Kapiteln schreibt sie über ihre Kindheit, ihre Familie, ihre Ehe, über das Alter. Das Buch ist kein typischer Roman, der Wechsel zwischen den Erzählarten machte es für mich sehr schwierig, das Werk als Ganzes zu verstehen. Mal bestehen die Kapitel aus einer Erzählung, mal sind es Transkriptionen von Gesprächen mit ihrem Vater. Mal spricht sie von sich in der dritten Person, eine unpersönliche Erzählung über ein Mädchen und ihre Familie.
Im Ganzen ist es eine fiktive Familiengeschichte, die auf Tatsachen beruht. Was Fiktion und was Wahrheit ist, erkennt man als Leser nicht.
Ingmar Bergmann wurde als der beste Regisseur aller Zeiten ausgezeichnet. Hier ist er ein alter Mann, der, zuweilen etwas verwirrt über das Alter erzählt, bei den Interviews mit seiner Tochter oft den Faden verliert.
Auch, wenn der Roman als ein Kunstwerk für sich gesehen werden kann, konnte ich mich nicht dafür begeistern. Das Ganze ist mir zu wirr. Wenn ich mich für die Familie Bergmann interessieren würde, könnte ich mir vorstellen dran zu bleiben. So ist es eine nichtssagende Geschichte, die mehr darstellen will, als für mich dahintersteckt. - Liliane Fontaine
Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard
(21)Aktuelle Rezension von: KrautgaernterAnfangs fand ich es etwas verwirrend, dass die Autorin sehr viel von der Umgebung und den lokalen Gepflogenheiten schreibt. Bis zu einem gewissen Grad ist es typisch für diese Art von Krimis, dass neben dem Kriminalfall auch die Personen und die Gegend im Mittelpunkt stehen, aber so extrem war anfangs doch schwierig.
Fast wäre es bei einem Buch der Reihe geblieben, aber am Ende des Buches habe ich festgestellt, dass mir diese Art sehr gut gefallen hat. Es hat mir echt Geschmack auf einen Frankreichurlaub gemacht, wegen der kulturellen Möglichkeiten.
Das Buch führt den Leser in die Welt der Richterin ein und liefert einen spannenden Krimi bis zur letzten Seite. Es liest sich anfangs etwas holprig, man kommt jedoch schnell in die Erzählweise hinein.
- Bill Bryson
Picknick mit Bären
(9)Aktuelle Rezension von: IrveLiebe Lesefreunde,
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wandert ihr gerne? Welches war bislang eure weiteste Tour?.
Ich wette, mit Bill Brysons Langzeitabenteuer – der Wanderung über den Appalachian Trail – wird wohl kaum jemand von uns mithalten können!
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Ich habe nicht vor, mich jemals auf diese Wegstrecke zu begeben, aber mir den Abenteuerbericht des Autors anhören, das wollte ich sehr gerne. Nach den Hörbüchern „Eine kurze Geschichte von fast allem“ und „Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge“, die mir beide sehr gut gefallen haben,ist „Picknick mit Bären“ nun der erste Reisebericht von Bill Bryson, den ich mir angehört habe.
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Der Autor nahm mich nicht nur zu seiner Wanderung mit. Er begann sehr viel früher, nämlich mit der Planung dieser gigantischen Tour. So begleitete ich Bryson beim Einkaufen, wo ich sehr viel über die richtige Ausrüstung für eine solche Wanderung lernte. Ebenfalls bekam ich den einen oder anderen Eindruck aus vorbereitender Literatur mit…und wer Bryson kennt, weiß, dass er dem Leser bzw. Hörer all dies keineswegs trocken vermittelt. Auch bei diesem Titel kommt die gewohnt humorige, leicht-lockere Erzählweise zum Tragen, die aus dem Hören einen wahren Ohrenschmaus für mich machte.
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Er teilt seine Ängste, Zweifel, Befürchtungen, Zweifel und Hoffnungen mit mir und es war fast unvermeidleich, dass er sich diesem Abenteuer nicht alleine würde stellen wollen. So grub er letzten Endes seinen alten „Freund“ Katz aus, der ihn begleiten wollte. Diesem Kollegen brachte ich allerdings mehr Zweifel als Zuversicht entgegen, denn Katz verkörperte so ziemlich alles, was man bei dieser Tour nicht sein sollte….und ich war sehr gespannt, wie dieses Abenteuer wohl verlaufen würde.
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Und los ging es! Bill Bryson wanderte nicht nur stur seine Route, er erlebte alles mit offenen Augen und Ohren und teilte seine Erfahrungen mit mir. Klar, dass er dabei wie gewohnt tief grub. Er kombiniert seine Beobachtungen mit seinem zuvor angelesen Wissen und macht daraus ein äußerst informatives Hör-Erlebnis! Witzig, locker….selbst brenzlige Situationen meisterte er so begeisternd! An einigen Stellen blieb mir bald das Herz stehen. Der Trail ist halt gefährlich, das sollte man niemals unterschätzen!.
Der Autor plauderte sehr auslassend auf seinem Teilstück der über 3000 km langen Strecke, die durch 14 amerikanische Bundesstaaten führt. Ob Flora und Fauna, die Charaktertypen der anderen Wanderer, seine kauzig- liebevolle Freundschaft mit Katz – es wurde fast nie wirklich langweilig. Nur bei der Geschichte des Trails, die er unter vielfältigen Aspekten unter die Lupe nahm, konnte er mich nicht wirklich packen.
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Bryson informiert umfassend, spickt seine Erzählung mit zahlreichen Anekdoten und brachte mich immer wieder zum Schmunzeln.
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Die lebendige und ausführliche Erzählweise vermittelt zusätzlich zum Gehörten auch sehr anschauliche Bilder im Kopfkino – über weite Teile konnte ich ein gutes „inneres“ Bild von dieser Mammut-Wanderung betrachten. Vermutlich sieht die Landschaft in der Realität ganz anders aus, aber das macht nichts. Diese Art des Mitwanderns hat mir trotzdem viel Spaß bereitet.
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Zu meinem positiven Lausch-Feeling trug auch Oliver Rohrbeck bei. Er hat eine ganz unverkennbare Art, die Dinge zum Besten zu geben und erhöhte meinen Hörspaß noch weiter.
.Infos zum Hörbuch:
„Picknick mit Bären“ von Bill Bryson ist in der ungekürzten Fassung exklusiv als audible-Download erhältlich. Die Laufzeit des Audiobooks beträgt 10 Std. 54 Min.
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Inhalt:
Bill Bryson will es seinen gehfaulen Landsleuten zeigen: Gemeinsam mit seinem Freund Katz, der aufgrund gewaltiger Leibesfülle und einer festverwurzelten Leidenschaft für Schokoriegel nicht gerade die besten Voraussetzungen dafür mitbringt, will er den längsten Fußweg der Welt, den “Appalachian Trail”, bezwingen. Eine abenteuerliche Reise quer durch zwölf Bundesstaaten der USA beginnt…Ein Reisebericht der etwas anderen Art – humorvoll, selbstironisch und mit einem scharfen Blick für die Marotten von Menschen und Bären!
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Der Sprecher:
Der Schauspieler Oliver Rohrbeck. geboren 1965 in Berlin, ist die Stimme des Hollywood-Stars Ben Stiller. Zudem ist er einer großen Hörerschaft als Justus Jonas durch die Hörspielreihe “Die drei Fragezeichen” bekannt. Seit einiger Zeit ist Oliver Veranstalter von Live-Hörspielen und Lesungen; er leitet ein eigenes Hörbuch- und Hörspiellabel unter dem Namen Lauscherlounge.
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Der Autor:
Bill Bryson wurde 1951 in Des Moines, Iowa, geboren. 1977 zog er nach Großbritannien und schrieb dort mehrere Jahre u. a. für die Times und den Independent. Mit seinem Englandbuch “Reif für die Insel” gelang Bryson der Durchbruch, und heute ist er in England der erfolgreichste Sachbuchautor der Gegenwart. Seine Bücher werden in viele Sprachen übersetzt, stürmen stets die internationalen Bestsellerlisten. 1996 kehrte Bill Bryson für einige Jahre mit seiner Familie in die USA zurück, seit 2003 lebt er wieder in England.Mehr Buchiges findet ihr hier: http://irveliest.wordpress.com
- Laura Nunziante
Salute!
(4)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerHier und da kommt mir ein Reisebericht unter. Und ich muss sagen, ich finde mehr und mehr Gefallen an den Erzählungen über die Erlebnisse und Abenteuer der Autoren. Doch „Salute! Wie ich mit ganz Europa Brüderschaft trank“ von Laura Nunziante ist ein Reisebericht der anderen Art. Überaus witzig, mit einem Augenzwinkern versehen und doch hier und da einem Fingerzeig, ist die Erzählung für den Leser sehr unterhaltsam. Wir begleiten die Autorin Laura Nunziante nach ihrer Trennung von ihrem Freund auf eine abenteuerliche Reise durch ganz Europa. Wir begegnen den Menschen in London, und das kurz nach dem Brexit, reisen nach Portugal bis nach Sibirien. Die Menschen könnten unterschiedlicher nicht sein, denkt man auf den ersten Blick. Doch nach und nach kann man als Leser erkennen, dass sie ähnlich wie man selbst tickt. Es gibt Welt- oder zumindest Europaoffenheit, aber auch die altbekannten, Vorurteile gegenüber fremden Menschen. Und mit jeder Nation stößt die Autorin an. Und sorgt so meiner Ansicht nach für ein besseres Europa.
- Mario Lima
Tod in Porto
(36)Aktuelle Rezension von: martina_turbanischDas Team von Inspektor Fonseca bereitet sich mental schon mal auf den anstehenden Sommerurlaub vor, als ein Mann auf offener Straße erschossen wird. Das scheint es dann erst mal mit dem Urlaub gewesen zu sein, vor allem nachdem ein sehr spezielles Video auftaucht, das ganz eindeutig die Handschrift der brasilianischen Mafia trägt. Der Clip wurde an acht Empfänger versendet - das macht dan acht potentiell gefährdete Opfer. Allerdings fördert das Video nicht gerade die Redefreudigkeit, denn es zeigt, was mit Spitzeln oder Plaudertaschen passiert und es gibt noch mehr Tote.
Die Kellner hatten drei Tische zusammengerückt, für die Vorspeise war schon gedeckt. Entspannt, in kurzärmeligen Hemden, saß die Gruppe unter den großen weißen Sonnenschirmen: sieben Männer von der Mordkommission der Polícia Judiciária. Tod in Porto, S. 7
Mein Eindruck:
Die Globalisierung macht auch vor Verbrechen nicht halt…
Verwirrung
Am Anfang verwirrte mich die Vorstellung, dass ein ganzes Kommissariat der Polícia Judiciária quasi geschlossen in den Urlaub geht? Ich gehe mal davon aus, dass die kriminelle Seite keinen Urlaub macht und irgendwer muss sich ja weiter um sie kümmern? Aber da hat sicher jedes Land so seine eigenen, als verlässlich erprobten, Regeln :-)
Teammitglied
Fonseca, Dino, Pinto, Ana sind die Teammitglieder, die wir in Tod in Porto begleiten und ihnen bei ihren Ermittlungen beinahe über die Schulter schauen. Das führt dazu, dass ich mich manchmal ein bisschen selber wie ein Mitglied des Teams gefühlt habe und mich über ihre Misserfolge geärgert und über ihre Erfolge wirklich gefreut habe.
Korruption
Da in Porto anscheinend vor allem die brasilianische Mafia sehr aktiv ist, erfahre ich sehr viel über deren Herkunftsland. Die politischen Verhältnisse Brasiliens sind genauso ein Thema, wie die Polizeiarbeit in der ehemaligen Kolonie Portugals. Vor allem der in Brasilien, und hier besonders in São Paulo, korrupte Polizeiapperat lässt die Mafia wachsen und gedeihen.
Machtkämpfe
Anscheinend führen rivalisierende Konkurrenten ihre Machtkämpfe mittlerweile statt in Brasilien in Portugal. Die größte oder mächtigste Gruppe, die Primeiro Comando da Capital (PCC) hat aber bisher wohl noch immer Oberwasser und foltert, entführt und ermordet ganz nach belieben - während die brasilianische Polizei dabei zusieht und gelgentlich sogar mitmischt.
Video
Das Video, in dem Ohren und Zunge eines Spitzels an eine Holztür genagelt waren, sorgte dafür, dass unser Ermittlerteam nur sehr wenig Zeugenaussagen zur Verfügung standen. Bei den Aussichten, was jemandem blüht der redet, ist ja wirklich kein Wunder. Das gestaltete die Ermittlungsarbeit gelegentlich etwas sehr zäh, was bei dem sehr komplexen Hintergrund der Morde
Lokalkolorit
Ich erfahre in Tod in Porto sehr viel über Brasilien und die Verhältnisse dort, aber relativ wenig über Portugal bzw. über Porto. Lediglich ein paar eingestreute portugiesische Floskeln oder Begriffe sorgen für etwas Lokalkolorit. Das finde ich ein bisschen schade, kann aber nachvollziehen, dass ein derart komplexer Fall gewisse Prioritäten setzt, wenn das Buch nicht zum dicken Wälzer werden soll. Für mich positiv fand ich, dass das Privatleben der Ermittler so gut wie gar nicht zur Sprache kam :-)
Schreibstil
Mario Limas Schreibstil fand ich ausgesprochen gut lesbar, die Spannung hielt sich durchgehend auf einem recht hohen Level und der Aufbau ist logisch und nachvollziehbar. Auch das Ende ist ebenfalls logisch nachvollziehbar - auch wenn es mich dann doch überrascht hat :-)
Mein Fazit:
Tod in Porto ist ein spannender Krimi, der zwar in Porto handelt, seinen seinen kriminellen Ursprung aber im fernen Brasilien hat. Sehr spannend geschrieben und mit sehr viel Hintergrundwissen über die brasilianische Unterwelt und die dortigen Verhältnisse. Ich freu mich jetzt schon auf den nächsten Band und den nächsten Fall für das Ermittlerteam - dann gerne auch mit “mehr Porto” :-)
- Marta Donato
Flucht über den Brenner
(8)Aktuelle Rezension von: MK262Mein erstes Buch aus dieser Reihe und ich wurde nicht enttäuscht. Es macht nichts aus wenn man die vorherigen Bücher nicht gelesen hat man kommt auch ohne Vorkenntnisse gut ins Geschehen rein. Die Schreibweise hat mir sehr gut gefallen man konnte förmlich den Kaffee richten und die Kälte spüren. E ist alles so wunderbar Beschrieben als wäre man mit dabei , finde ich Spitze! Das Titelbild mit seinen grauen Farben ist genau richtig ausgewählt. Freue mich schon auf weitere Werke, Danke.
- Harald Schmidt.
Mulatten in gelben Sesseln
(40)Aktuelle Rezension von: HoldenHarald Schmidts Focus-Kolumnen aus den Jahren 2004/2005 sowie sein gefaktes Tagebuch vorneweg. Man wundert sich, an wie viele Politiker und viele Aufgeregtheiten von damals man sich gar nicht mehr erinnern kann, die in den Kolumnen vorkommen. Aber ein schöner Rückblick auf einen Ausschnitt deutscher Geschichte, gewohnt ironisch/süffisant/schwarzhumorig. Deutschland als Weltbelehrer, Weltexportmeister, welt sympathischstes Land mit herausragender Aufnahmekultur.
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