Bücher mit dem Tag "mauthausen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "mauthausen" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Vielleicht Esther (ISBN: 9783518468265)
    Katja Petrowskaja

    Vielleicht Esther

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Sarange

    Ich brauchte eine Weile, bis ich in dieses assoziative, intuitive Schreiben hineinfinden konnte (v.a. der Anfang des Buches war aus meiner Sicht völlig verstolpert), um dann seine Poesie zu genießen und gleichzeitig mit der Ich-Erzählerin die Tiefen ihrer Trauer auszuloten - über schmerzende Gewissheiten ebenso wie über Eventualitäten und Leerstellen, die bleiben werden trotz intensivster Spurensuche - in Wien, Warschau, Kiew, Auschwitz, Yad Vashem... - nach ein paar hinterlassenen Fitzelchen der Existenz ihrer zahlreichen und in ihrer jeweiligen Gesellschaft sehr aktiven Vorfahren. Ein Haschen nach Wind.

    Im Zuge dieser tragischen Recherche und Reflexion darüber entfaltet die Autorin ein wahres Panoptikum aus verschlungenen biografischen Wegen, aus sich aneinander reibenden und gegenseitig zersplitternden, die Menschen zwischen sich zermahlenden politischen Systemen im Laufe des 20. Jahrhunderts, aus religiösen Bruchstücken verschiedenster Ausprägungen des Juden- und Christentums, aus geschichtskluger, aber persönlich entwurzelter Nachlese in Akten, archivierten Zeitungsartikeln, Fotos und Bröckchen von mündlich überlieferten oder angedeuteten Familienlegenden, aus Verweisen auf die griechische Mythologie, auf Goethe, Bulgakow, Tolstoi... Das alles in einer scheinbar assoziativen, aber klug und feinfühlig Verknüpfungen herstellenden, poetischen und traurig-humorvollen Schreibweise, in der ich der Autorin tief bewegt durch ihre Gedanken und Gefühle gefolgt bin.

  2. Cover des Buches Kinder der Hoffnung (ISBN: 9783734105494)
    Marc Levy

    Kinder der Hoffnung

     (84)
    Aktuelle Rezension von: liceys_buecherwunderland

    Das Buch habe ich vor Jahren gelesen. Ich erinnere mich richtig gut daran, wie sehr mich das Buch berührt hat. 🥺 Die unerschütterliche Hoffnung, gemischt mit der Verzweiflung und Grausamkeit der Zeit ging mir richtig nahe und hat mir ziemlich viele Tränen abverlangt. 😢

    Den Schreibstil von Marc Levy mag ich zudem richtig gerne.

    Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung. 😊

    Eure Licey ☘️

  3. Cover des Buches Der Tunnel (ISBN: 9783038860013)
    Erich F. Lercher

    Der Tunnel

     (1)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint

    Nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Jugoslawien bekam der Loiblpass - ein seit Jahrhunderten sehr wichtiger Übergang über die Karawanken - eine immense militärstrategische Bedeutung. 

    Schon 1560 gab es hier den ersten Tunnel. Im 17. Jahrhundert plante man einen neuen Tunnel...es scheiterte aber an den Kosten. Erst im September 1942 initiierte der Kärntner Gauleiter Rainer erfolgreich den Bau eines neuen Tunnels. Es sollte jedoch bis Juni 1943 dauern, ehe wirklich durch die Heranschaffung von 330 Deportierten aus dem KZ Mauthausen mit den Grabungsarbeiten begonnen werden konnte.

    Der Autor Erich Lercher recherchierte jahrzehntelang über das Zwillings-KZ von Mauthausen am Loiblpass. Ein Lager befand sich im Süden in Sveta Ana pod Ljubeljem und das nördliche Lager auf österreichischer Seite im Gemeindegebiet von Windisch Bleiberg. Seine Nachforschungen führten ihn auf der Suche nach Überlebenden aus diesen Lagern durch Europa und bei den Gesprächen mit diesen von enormen Überlebenswillen geprägten Menschen tauchte immer wieder ein junges Mädchen namens Jelena auf. Ein 19jähriges Mädchen aus Assling, die zum Kanzleidienst auf den Loiblpass entsandt wurde.

    Dieser Jelena Sumi, den die KZ-Häftlinge den "Engel vom Loiblpass" nannten, wird nun ein kleines Denkmal mit diesem Roman gesetzt: Tagsüber schmuggelte sie direkt unter den Augen der brutalen SS-Lageraufsicht unter Einsatz ihres Lebens Essen und Nachrichten zu den Internierten. Abends verteilte sie Flugblätter der Partisanen am Gelände und rettete somit Hunderten das Leben oder bestärkte sie dadurch in deren Überlebenskampf.

    Es wird aber auch von Janko Tisler, der als Zivilarbeiter der "Universale Bau AG" auf dem Gelände arbeitet, erzählt und welcher sich in Jelena verliebt. Er geht in den Widerstand und arbeitet gemeinsam mit Jelena gegen die Besetzer.

    Das unglaubliche Leiden, die Misshandlungen, Folterungen und das Arbeiten bei jeder Witterung im Stollen unter Entbehrung anständiger Verpflegung und geeigneter Kleidung wird in der Person des aus Sibenik in Kroatien stammenden und von Marseille über Mauthausen in das Südlager gebrachten Boijan Milanovic sehr eindringlich dargestellt.

    Lercher bedient sich in diesem Roman der sehr harten "Knastsprache", welche die Grauen, die die SS-Lagerkommandanten und Kapos - allen voran der abstoßende homosexuelle Sadist Max Skirde - an den ausgeschundenen und ausgehungerten Häftlingen verüben, beim Lesen spürbar machen. Der Terror, die Giftspritzen, die Boxschaukämpfe und die mit Saufgelage der SSler verbundenen Leichenverbrennungen treiben einem manch Träne ins Auge.

    Im Dezember 1943 erfolgte der Durchbruch... am 7. Mai 1945 die Selbstbefreiung der 950 Insassen. 

    Was den Roman zusätzlich so beklemmend und traurig macht, ist die Weiterführung der Geschichte der handelnden Personen durch den Autor bis herauf in die Jetztzeit. Die Prozesse in Klagenfurt und wie sich die Nazischergen dank guter Anwälte oder des im Stillen noch immer lebendigen Gedankengutes der Geschworenen bei der Urteilsfindung aus ihrer Verantwortung retten konnten und teilweise bis zu ihrem Tod hohe Ämter und angesehene Arztpraxen (der Lagerarzt, der Häftlinge mittels Injektion von Benzin ins Herz zu Tode brachte, wurde Leiter des größten Krankenhauses im Bundesland Kärnten und betrieb eine gut ausgelastete Privatpraxis) bekleideten sind genauso beschämend wie der Jörg Haider-Wahn und die Unfähigkeit meiner Landsleute, Geschichte aufzuarbeiten und Tatsachen anzuerkennen. Während es auf slowenischer Seite eine beeindruckende Gedenkstätte des Lagers gibt, muss hier auf österreichischer Seite noch immer drum gekämpft werden, endlich die Reste des Lagers zu schützen und zu betreuen. 

    Ein Zeitdokument, welches mich nun jedes Mal, wenn ich durch den mehr als 1560 m langen Tunnel fahre, frösteln lässt. Ein Dokument über die erstaunliche diabolische Fähigkeit des Menschen, seinesgleichen Grausamtes und Unwürdigenstes anzutun. Ein Buch über ein Grauen, welches sich aktuell immer noch findet. Obwohl solche Bücher aufrütteln und mahnen, diesen antiquierten stupiden Gedankenkonstrukten endlich abzuschwören, feiert die Idiotie im 21. Jahrhundert fröhliche Urständ. Aber dieser Roman gibt auch Hoffnung: Er beschreibt auch, wozu ein menschlicher Geist fähig ist. Welche Grenzen er körperlich wie mental zu überwinden vermag. Wie ein bißchen Selbstcourage und aufrichtige Nächstenliebe eines jungen Mädchens vielen Todgeweihten das Leben rettete... Man sollte den "Engel" für sich als Vorbild nehmen.

    Eine klare Leseempfehlung für Menschen mit Interesse an diesem sooo dunklen Kapitel unserer Geschichte.


  4. Cover des Buches Die Mütze oder Der Preis des Lebens (ISBN: 9783442755363)
    Roman Frister

    Die Mütze oder Der Preis des Lebens

     (19)
    Aktuelle Rezension von: violine
    Mit unglaublicher Entrücktheit, sachlich als handele es sich um eine Ware, beschreibt Roman Frister sein Leben mehr sein Überleben in einem Konzentrationslager! Er nimmt Schuld auf sich ohne schuldig zu sei,.
  5. Cover des Buches Heute könnte ein glücklicher Tag sein (ISBN: 9783990271087)
    Xaver Bayer

    Heute könnte ein glücklicher Tag sein

     (11)
    Aktuelle Rezension von: couchpotatogirl
    Der Erzähler beschreibt das ziellose Dahinplätschern des studentischen Lebens, ein trostlose In-den-Tag-leben, ja fast schon ein Dahinvegetieren. Bis nachmittags schlafen, Vorlesungen schwänzen, Wohnungsparties, Drogen, Alkohol, oberflächliche Bekanntschaften. In kurzen, schnörkellosen Sätzen berichtet der Ich-Erzähler fast teilnahmslos von seinem Tagesablauf. Da wird beschrieben, wie er im Supermarkt an der Kasse steht und Bier kauft, wie er zu Hause in der Wohnung sitzt und sich langweilt, wie eine Spinne auf seinem Arm herumkrabbelt, wie er ins Kino, auf Parties, in Sexshops, in Lokale geht und immer wenn die Gefahr besteht, dass endlich etwas passiert, gibt es einen Schnitt, wir wachen am nächsten Nachmittag mit dem Protagonisten auf, und es geht von vorne los. Wie heißt es so schön? Same shit, different day. Zwar ist sich der Erzähler durchaus bewusst, dass er sein Leben so verschwendet, in einigen hellen Momenten sind ihm die Oberflächlichkeit der Gespräche, und seine ewig bekifften Freunde zuwider, er würde gerne aus diesem Trott ausbrechen, doch letztendlich bleibt alles beim alten. Wer kennt das nicht. Also ehrlich, gelesen haben muss man es nicht. Aber irgendwie ist es ja doch ganz nett, und es kommt einem angenehm vertraut vor, wenn nicht die Gedanken des Erzählers, dann zumindest die Stationen auf seinen Streifzüge durch Wien: Flex, Café Westend und Co. Und wenn man sich mit dem Erzähler knapp 200 Seiten lang treiben lässt, stolpert man sogar über den ein oder anderen Satz, der es Wert ist, mehrmals gelesen zu werden.
  6. Cover des Buches Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Bd. 4: Flossenbürg, Mauthausen, Ravensbrück (ISBN: 9783406715464)
  7. Cover des Buches Eine exklusive Liebe (ISBN: 9783866049871)
    Johanna Adorján

    Eine exklusive Liebe

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Waschbaerin
    Johanna Adorjan erzählt in diesem Hörbuch "Eine exkluxive Liebe" die Geschichte ihrer Großeltern. Vera und Istgvan, die als ungarische Juden den Holocaust überlebten und als sie dachten, sich ein neues Leben aufbauen zu können, 1956 aus Ungarn fliehen mussten. Sie wären erneut ihres Lebens nicht mehr sicher gewesen.

    Nur weil sie einen netten Dänen kennengelernt hatten, entschlossen sie sich dazu, sich in Dänemarkt nierderzulassen. Am Anfang taten sie sich schwer mit der Sprache, doch irgendwann verstand Istgvan die Nachrichten. Er, der Arzt, fand in einer Klinik eine Anstellung und seine Frau Vera führte ein Leben wie sie es in Ungarn nie getan hätte. Sie hatte keine Köchin mehr und musste nun lernen selbst zu kochen, die Wäsche zu waschen und einen Garten zu pflegen. Irgendwann gab sie sogar ein Kochbuch mit ungarischen Rezepten heraus, die sie übersetzt hatte.

    Vera und Istgvan waren noch Menschen vom alten Schlag, wie man sich ehemals Aristokraten vorstellte. Sie sprachen sich gegenseitig bis ans Ende ihres Lebens mit SIE an. Beide hielten eine Fassade aufrecht und erlaubten nur wenigen Menschen, dahinter zu blicken. Als sie später Budapest wieder einen Besuch abstatteten, hielten sie regelrecht Hof im Hotel, wo sie ihre früheren Freunde und Bekannte empfingen.

    Schon früh sagte Vera, dass sie ohne ihren Mann nicht weiterleben will. Istgvan, der Arzt, der vielen Patienten half, wurde im Alter selbst krank und hatte neben der Couch ein Sauerstoffgerät stehen, das ihm beim Atmen half und in seiner Pein etwas Erleichterung verschaffte. Also fingen sie an und interessieren sich dafür, wie man am besten einen schnellen Selbstmord durchführt. Er als Arzt verstand sich darauf Knochenbrüche zu operieren, Patienten gesund zu machen, aber er wusste nichts davon, wie man seinem Leben ein schnelles Ende setzte. Im Grunde ist das makaber. Am letzten Tag ihres Lebens brachten sie ihren Hund in eine gute Pflege, da sie angeblich nach München fliegen wollten, sich eine andere Wohnung anschauen. Doch zu Hause bereiteten sie akribisch alles vor, um diese Welt in Frieden verlassen zu können.  Am Ende tranken sie gemeinsam ihre Tablettencocktails, legten sich nebeneinander in die Betten und hielten sich an den Händen. So fand man sie 2 Tage später.

    Das Hörbuch ist keine leichte Kost. Die Autorin hat es in zwei sich stets abwechsenden Zeitzonen angelegt. Es wechselt die Erzählweise. Da sind die unterschiedlichen Stationen ihres Lebens, während zwischendrin die Entscheidung und Vorbereitungen zum Freitod ablaufen. Sprachlich zeigt es, dass die Autorin gewöhnt ist, Worte präzise einzusetzen. Jedoch zum Lesen hätte man besser jemand gewählt, der weniger eintönig redet. Ich  muss gestehen, es war wie beim Autogenen Training, an mehreren Stellen bin ich einfach eingeschlafen. Nicht weil das Hörbuch langweilig war, sondern weil mich die Stimme so einlullte. 

    Das Buch bekommt von mir auf jeden Fall eine Empfehlung. 
  8. Cover des Buches Briefe an Lisa (ISBN: 9783738061710)
    Björn Haid

    Briefe an Lisa

     (3)
    Aktuelle Rezension von: MichaelReader

    Ich finde die Themen, die sich in diesem Buch bündeln echt spannend und interessant.
    Über die Rechtschreibfehler wage ich  mich, aufgrund des Depütromans und selfpblishing hinwegzusehen - trotzdem schade...
    Sollte man korrigieren, das Buch wäre es auf jeden Fall wert!

    Zur Geschichte:
    Jakob, als junger Mensch in einer Zeit voller Gewalt, findet keinen richtigen Halt, weder in der Familie noch bei Freunden (die er meiner Meinung nach, ja auch kaum hat).

    Er durchlebt viel schreckliches und dramatisches und erkennt kaum die Wahrheit. Sein blinder "Freund" im KZ widerspiegelt genau was in Jakobs innersten vor sich geht...

    Bis zum Schluss spannend, mit wechselnden Schauplätzen und dramatischen, teilweise auch "brutalen" Szenen - unverblümt und schonungslos...

    Ich würde mir das Buch als Print wünschen - ohne Rechtschreibfehler ;-)

    Viel Spass beim Lesen!  

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