Bücher mit dem Tag "max frisch"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "max frisch" gekennzeichnet haben.

37 Bücher

  1. Cover des Buches Wer bin ich - und wenn ja wie viele? (ISBN: 9783442143139)
    Richard David Precht

    Wer bin ich - und wenn ja wie viele?

     (660)
    Aktuelle Rezension von: Carla_S

    "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" von Richard David Precht ist zweifellos ein Buch, das wichtige Fragen zur menschlichen Identität und Persönlichkeit aufwirft. Precht bietet dem Leser einen Einblick in verschiedene philosophische Ansätze und lädt dazu ein, über das eigene Selbst und dessen Entwicklung nachzudenken.

    Jedoch lässt das Buch in seiner Ausführung zu wünschen übrig. Precht neigt dazu, philosophische Konzepte oberflächlich zu behandeln, und verpasst oft die Möglichkeit, tiefergehende Diskussionen anzustoßen. Die vielen Ideen, die er präsentiert, werden oft nur gestreift, ohne dass sie in ausreichendem Maße ausgeführt werden.

    Ein weiteres Manko ist Prechts Neigung, in seinem Schreibstil von einem Thema zum nächsten zu springen, ohne klare Verbindungen zwischen den Kapiteln herzustellen. Dies kann es dem Leser erschweren, den Gedankengängen zu folgen und ein kohärentes Verständnis der behandelten Themen zu entwickeln.

    Obwohl das Buch sicherlich einige interessante Einsichten bietet, bleibt der Eindruck, dass es an Tiefe und Substanz mangelt. Es könnte von einer strafferen Struktur und einer gründlicheren Behandlung der vorgestellten Ideen profitieren.

    Insgesamt verdient "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" vielleicht eine durchschnittliche Bewertung von 3 von 5 Sternen. Es ist eine solide Einführung in das Thema, aber es fehlt an der Tiefe und dem Detailreichtum, um wirklich herausragend zu sein.

  2. Cover des Buches Homo faber (ISBN: 9783518471845)
    Max Frisch

    Homo faber

     (3.269)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    Der Roman "Homo Faber" erzählt die Geschichte von Walter Faber, einem Ingenieur, der stets rational denkt und handelt. Auf einer Flugreise muss er in einer Wüste notlanden, anschließend reist er durch den Urwald und wieder zurück New York. Auf einer Schiffsreise über den Atlantik macht er eine Bekanntschaft, die sein Leben verändert und Erinnerungen an seine Vergangenheit zurückbringt.

    Ein sehr lesenswerter Klassiker der Weltliteratur.

  3. Cover des Buches Stiller (ISBN: 9783518462348)
    Max Frisch

    Stiller

     (364)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    "Jeder Zeitungsleser scheint hier zu wissen, wer Stiller ist." (S10) Als Mr. White mit dem amerikanischen Pass 1952 in die Schweiz reist, wird er als verschollener Anatol Ludwig Stiller erkannt und festgenommen. Außer seinem Gefängniswärter Knobel will ihm keiner glauben, dass er nicht der Verschollene ist. Schließlich wird er von seiner Ehefrau Julika, die extra aus Paris angereist kam, seinen Freunden und auch seinem Bruder Wilfried wieder erkannt. Sein Verteidiger und auch der Staatsanwalt Rolf geben sich größte Mühe, seine Identität zu beweisen und untermauern die Beweislast in einem kammerspielartigen Show-down in Stillers Atelier in Zürich. 

    Mal ein Abenteuerroman, mal eine Entwicklungsgeschichte, mal die Geschichte einer Ehe und ihrer Facetten und doch immer wieder eine so zerrissene und oft hektische Pose, die uns Leser nur eine misstrauische Haltung aus der Distanz erlaubt. Nähe entwickelt sich nur dort, wo er aus den Erzählungen seiner Mitmenschen schreibt. Die Geschichte Stillers endet so ausweglos wie sie begonnen hat und dazu noch überaus traurig.

  4. Cover des Buches Andorra (ISBN: 9783518734803)
    Max Frisch

    Andorra

     (1.019)
    Aktuelle Rezension von: Olympia_Summer

    „Andorra“ von Max Frisch, welches im Jahr 1961 erschienen ist, behandelt die Vorurteile gegenüber Juden.

    Dabei steht Andri im Vordergrund, welcher der Adoptivsohn des Dorflehrers ist. Er erlebt immer wieder Rückschläge, da er selbst Jude ist, und somit viele Nachteile genießt. Der Protagonist verliebt sich in seine Stiefschwester, sodass schon bald der Heiratsantrag folgt. Beiden ist jedoch bewusst, dass die Tat nicht ohne Folgen bleiben kann. Kurz darauf begrüßt das Dorf eine Reisende, die mehr mit Andris Vergangenheit zu tun hat, als der Protagonist vorerst denkt.

    Max Frisch versucht mit zahlreichen Vorausdeutungen, die Handlung des Buches vorweg zunehmen. Diese sind allerdings bloß anwendbar, wenn der Leser sich aufwendig mit dem Werk beschäftigt. Allgemein ist die Handlung nicht immer linear angeordnet, sodass es zwischen den Bilder öfters einen „Vordergrund“ gibt. Diese Szenen spielen nach der Haupthandlung und dienen zum Verständnis des Ablaufs. Leider werden diese Nebenhandlungen nicht weitergeführt, sodass man beispielsweise nicht mehr erfährt, wieso der Tischler, der Geselle, der Wirt sowie verschiedene andere Charaktere vor Gericht aussagen mussten. Jedoch ist die Absicht des Autors ganz klar zu erkennen. Gerade durch den Protagonisten möchte Max Frisch zeigen, wie viel Vorurteile bewirken und beeinflussen können. Vordergründig steht vor allem der Antisemitismus der Menschen, wie es der Autor in „Andorra“ stark verdeutlicht.

    Der Spannungsbogen ist erst im letzten Bild wirklich zu erkennen, was unter anderem auch daran liegt, dass es sich beim letzten Bild um ein Drama im Drama handelt. Ab hier steigt die Spannung stetig und viele Aktionen passieren schnell hintereinander. Dies ist trotz alledem der einzige Part, in dem meine Neugier voll und ganz geweckt wurde. Das erste drittel des Buches beschäftigt sich stattdessen hauptsächlich damit, den Sachverhalt sowie die Beziehung zwischen den einzelnen Personen zu erklären.

    Der Schreibstil ist angenehm und gut verständlich. Es werden hin und wieder Wörter benutzt, die heute so nicht mehr verwendet werden und der Wortklang sowie die Schreibweise einiger Begriffe sind veraltet. Ein Beispiel dafür ist das Wort ‚muss‘, welches im Werk von Frisch mit einem ‚ß‘ statt einem Doppel-S geschrieben wird. Dies ist allerdings verständlich, da zu beachten ist, dass das Stück aus dem Jahre 1961 stammt. Hat man die ersten paar Seiten durch, gewöhnt man sich aber schnell an den Schreibstil.

    Ich empfehle jedem das Buch, der sich das Thema Antisemitismus interessiert und sich auch auf einen älteren Schreibstil einlassen kann.

    Insgesamt konnte mich „Andorra“ einigermaßen begeistern, was vor allem an dem flüssigen Schreibstil liegt. Max Frisch hat die Themen Antisemitismus sowie allgemein Vorurteile wunderbar in seinem Werk inszeniert, jedoch hat mir der Spannungsbogen im mittleren Fragment etwas gefehlt.

  5. Cover des Buches Montauk (ISBN: 9783518427484)
    Max Frisch

    Montauk

     (152)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin
    Max Frisch hat mit "Montauk" einen autobiographischen Roman verfasst, in welchem er ein Wochenende in Montauk im Jahr 1974 beschreibt und dabei gedanklich in die Vergangenheit abschweift, aber auch einen Blick in die Zukunft wirft. 
    Das Wochenende verbringt er mit der 31-jährigen Amerikanerin Lynn, die ihn auf seiner Lesereise begleitet und mit der er eine Affäre hat.

    Die Affäre oder die Handlung auf Long Island steht dabei nicht im Vordergrund, vielmehr ist der Roman eine nach Frischs Angaben selbst aufrichtige Sicht auf sein Leben. "Montauk" ist deshalb sein persönlichstes Buch, in dem er sich selbst reflektiert. 

    Er erzählt von seinen Anfängen als Schriftsteller, von seiner Tätigkeit als Architekt, aber auch von seinen Ehen und den zahlreichen Reisen, die der Schweizer nach Frankreich, Italien oder eben auch die USA unternommen hat. Kritisch betrachtet er aber auch seine Berühmtheit, seinen Erfolg und den Reichtum, der ihn verblüffte. 

    Der Roman ist überwiegend aus der Ich-Perspektive, aber auch aus Sicht einer dritten Person geschrieben, um mutmaßlich aus der Distanz sein eigenes Verhalten objektiver und selbstkritischer betrachten zu können. 

    Für mich fehlte bei dem Roman ein roter Faden. Frisch scheint seine Gedanken aufgeschrieben zu haben, wie sie ihm gerade in den Sinn gekommen sind. Er selbst hatte aber auch nicht den Anspruch, dem Leser gefallen zu wollen. "Eine Literatur, die sich selbst genügt". 

    Ob der Titel "Montauk" so passend gewählt ist, sei dahin gestellt - zumindest gibt der Aufenthalt dort den Anlass die Liebesbeziehung mit Lynn zu verschriften und mit dem Roman gleichzeitig einen Rückblick auf sein Leben zu geben. 

    "Montauk" ist damit ein Buch für all diejenigen, die sich für die Person Max Frisch interessieren und mehr über sein Leben als Autor, aber auch als Mann mit seinen Beziehungen zu verschiedenen Frauen aus autobiographischer Sicht erfahren möchten. 
  6. Cover des Buches Mein Name sei Gantenbein (ISBN: 9783518462362)
    Max Frisch

    Mein Name sei Gantenbein

     (231)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Weiss man mit Sicherheit wer man ist?


    Er sei Gantenbein. Und er sei blind. Sagt er.

    Der selbsternannte blinde Gantenbein wird angefahren und von der Dame zu ihr nach Hause eingeladen. : [.. als dann Gantenbein um sich von seinem Schreck zu erholen, um einen Cognac bittet, sucht sie vergeblich die Flasche, die Gantenbein schon seit einer Weile sieht. Camilla sieht sie nicht. Er muss ihr helfen, indem er mit seinem Tellerchen als möchte er es wegstellen, gegen die Cognac-Flasche stösst. Ohne das Gespräch (worüber eigentlich,?) zu unterbrechen, geht Camilla in die Küche um eines der beiden Cognac-Gläser zu waschen, während Gantenbein, als Cognac-Kenner, es nicht lassen kann, die fragliche Flasche zur Hand zu nehmen um die Etikette zu lesen. Wie sie lautlos zurückkommt, Camilla in ihrem Pelzmantel nach wie vor, aber ohne Schuhe, wie gesagt daher lautlos, findet sich Gantenbein nicht bloss mit der Cognac-Flasche in der linken Hand, sondern in der rechten hält er auch noch seine dunkle Blindenbrille. Um besser lesen zu können. Auffälliger hätte er nicht aus seiner Rolle fallen können, aber Camilla entschuldigt sich bloss, keine andere Cognac-Marke im Haus zu haben, und nur der Schreck, jetzt aber entgültig ertappt zu sein, rettet ihn offenbar vor der Geste, die Camilla stutzig machen würde: sofort seine Blindenbrille wieder aufzusetzen. Er unterlässt es. Vor Schreck. Und als er sie später, nachdem er bereits Cognac getrunken hat, um sich vor seinem Schreck zu erholen, wieder aufs Gesicht schiebt, ist es durchaus glaubwürdig, eine Geste der Gewohnheit, unwillkürlich beiläufig unauffällig..]

    Meisterhaft! Leseempfehlung.

  7. Cover des Buches Herzzeit (ISBN: 9783518730904)
    Bertrand Badiou

    Herzzeit

     (44)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Unter dem Titel "Herzzeit" wurde der Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Paul Celan veröffentlicht. Der Begriff "Herzzeit" verweist auf Celans Gedicht "Köln, Am Hof", welches nach dem Wiederaufleben der Liebesbeziehung von Ingeborg und Paul im Jahr 1957 entstand.

    1948 lernen sich die 21-jährige und der 27-jährige in Wien kennen und lieben. Beide noch unbekannt und jung, doch jeder für sich schon mit Erfahrungen und Ängsten belastet.

    Paul Celan, Jahrgang 1920, Sohn deutschsprachiger Juden, verliert seine Eltern nach deren Deportation im Winter 1942/43. Er selbst überlebt in einem rumänischen Arbeitslager, arbeitet nach dem Krieg als Übersetzer.

    Ingeborg Bachmann, Jahrgang 1926, in Klagenfurt geboren und aufgewachsen, befreit sie sich durch das Medium Sprache aus einer von Nationalsozialismus und Krieg beherrschten Umgebung. Und so treffen im Wien des Jahres 1948 zwei junge Menschen aufeinander, die zwar aus konträren Welten stammen, jedoch durch ihre Liebe zur Sprache zueinander finden.

    Das spiegelt sich sowohl im Briefwechsel an sich, als auch in den Gedichten, die beide für den anderen bzw. erst möglich durch die Beziehung zum anderen erschaffen. So stellt der Briefwechsel zwischen 1948 und 1967 einen sehr intimen Einblick in die ausgesprochen wechselhafte, aber auch wechselwirksame Beziehung, Freundschaft, Liebschaft von IB und PC dar. Näher kann man ihnen selbst in ihren Werken nicht kommen. Tief berührt lese ich von Liebe, Zuneigung, Sehnsucht, die sich quält durch räumliche und historische Distanz. Traurig stimmt mich vor allen Dingen, wie gebunden die beiden Dichtergrößen in ihrem Alltag, ihrem Dasein verharren mussten. Oft wirkt es auferlegt durch Pflichterfüllungen, durch Existenzängste. Wie die berühmten Königskinder, die nicht zueinander kommen konnten, streben IB und PC wie Sterne in unterschiedlichen Bahnen aufeinander zu, um kurz darauf wieder auseinander zu driften.

    Gerade Paul Celan leidet schmerzlich unter den Plagiatsvorwürfen von Seiten Claire Goll. Er kämpft gegen eine auch damals schon allmächtige Kraft; die Presse. Plattform für Parolen und Meinungen, die oft um der Diskussion willen publiziert werden, wenig hinterfragt und doch manifestiert, wenn sie einmal gedruckt wurden.

    Auch die mittlerweile erfolgreiche Autorin Ingeborg Bachmann sowie zahlreiche befreundete Autoren erreichen mit ihren Einwürfen nicht die Linderung, die Celan helfen oder befreien könnte.

    So endet die Liebe, die Freundschaft und viel zu früh beider Leben unerfüllt. Doch haben Bachmann und Celan jeder für sich ein Lebenswerk hinterlassen, welches sie durch ihr Lieblingsmedium Sprache immer wieder ins Zimmer treten lässt.

    Das Buch selbst gliedert sich in die chronologische Abfolge des Briefwechsels zwischen Ingeborg und Paul. Es folgt der Briefwechsel zwischen Paul und Max Frisch, der von 1958 bis 1962 mit Ingeborg eine Beziehung führte sowie die Korrespondenz zwischen Bachmann und Gisèle Celan-Lestrange, Ehefrau von Paul Celan. Abbildungen aus dem Leben von IB und PC, von Briefen oder Zeichnungen GCL's. Kommentare der Herausgeber, eine Zeittafel sowie die mit vielen weiteren Informationen und Erklärungen versehenen Stellenkommentare.

    Eine sehr intensive Lektüre, die Einblicke in die Leben zweier in ihren Sehnsüchten gebundenen Menschen bietet. Zudem ein Stück Geschichte, mit viel Feingefühl und Kenntnis zum Leben erweckt aus Erinnerungen, Dokumenten und Nachlässen.

  8. Cover des Buches 50 Klassiker - Paare (ISBN: 9783836925112)
    Barbara Sichtermann

    50 Klassiker - Paare

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Bibi1960

    "Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist."
    (S. 16)

    Halb verborgen unter vielen anderen Büchern wartete das Buch
    „50 Klassiker: Paare - Die berühmtesten Liebepaare“ im öffentlichen Bücherschrank unseres Stadtteils auf einen neuen Leser. Mehr aus Neugier als aus wirklichem Interesse nahm ich es mit.

    Bei Durchblättern entpuppte es sich aber als wahrer Schatz. In 50 Kurzessays stellt Barbara Sichtermann bekannte (Liebes)Paare vor. Beginnend mit „dem“ Paar der biblischen Geschichte, Adam und Eva, führt sie den Leser durch die Jahrhunderte und lässt ihn teilhaben an wahrer Liebe, Leidenschaft, Leiden, Sehnsucht und Trennung und das immer vor dem Hintergrund der damaligen Zeit.

    Zuerst hatte ich nur vor, die Geschichten einiger interessanten Paare zu lesen, aber dann war ich so gefangen, dass ich alle 50 Lebensgeschichten hintereinander weggelesen habe. Hier ist ein Sachbuch so spannend wie ein Roman. Zudem ist das Buch reich bebildert und wird ergänzt durch Faktenseiten und ein Glossar. Einfach nur interessant und herrlich!!

    Nun haben die „50 berühmtesten Liebespaare“ einen festen Platz in meinem Bücherregal bekommen und müssen nicht mehr im Bücherschrank ihr Dasein fristen…

  9. Cover des Buches Wer bin ich - und wenn ja wie viele? (ISBN: 9783837113686)
    Richard David Precht

    Wer bin ich - und wenn ja wie viele?

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Bommerlinda
    Ja, ich bin eine Spätzünderin, bzw. eine Spätleserin.

    Fünf Jahre steht die philosophische Reise des Herrn Prechts bereits in meinem Bücherregal, aber ehrlich gesagt, habe ich nie so richtig Lust verspürt, dieses Buch zu lesen, warum auch immer. Das hat sich nun geändert und so schlimm, wie ich es mir zeitweise ausgemalt habe, ist es dann doch nicht zu lesen.

    Der Inhalt des Buches gibt auf unterhaltsame Art und Weise Antworten auf Fragen, mit denen sich Philosophen so im Allgemeinen beschäftigen müssen. Hier besitzt Herr Precht die Fähigkeit, manch tiefgreifende Erkenntnis so prägnant auf den Punkt zu bringen, dass viele Philosophen noch etwas lernen können.
    Allerdings behandelt Precht vor allem die modernen Philosophen des 19. und 20. Jahrhundert. Wer einen wirklichen Überblick über die wichtigen Philosophen haben möchte, der kommt um andere Bücher nicht drumrum, so wird beispielsweise Sokrates, der Begründer der Philosophie, nur kurz erwähnt. 

    Übersichtlich und kompakt umfasst jedes Kapitel um die zehn Seiten. Die Sprache ist verständlich, und jedes Thema wird sehr klar dargestellt und fast immer mit einem Beispiel aus dem heutigen Alltag belegt, so dass die Gedanken Prechts sehr anschaulich vermittelt werden.
    Der Autor bietet dem Leser einiges, nämlich die drei Pfeiler der Philosophie: die Ethik die Erkenntnistheorie sowie die Metaphysik.
    So gesehen ist die philosophische Reise mit Precht zwar unterhaltend und lehrreich, meines Erachtens führt sie aber letztendlich in ein Nirgendwo.

    Wer sich allerdings nur für Zusammenhänge aktueller ethischer Fragen interessiert, für den ist dieses Buch sicherlich spannend, aufschlussreich und durchaus lesenswert.
  10. Cover des Buches Herr Biedermann und die Brandstifter. Rip van Winkle (ISBN: 9783518752784)
    Max Frisch

    Herr Biedermann und die Brandstifter. Rip van Winkle

     (315)
    Aktuelle Rezension von: RianMcMillan

    Immer wieder brennt in der Stadt ein anderes Haus. Die Gründe sind bekannt: Die Bewohner lassen Brandstifter auf dem Dachboden wohnen, die dann die Häuser anzünden.

    So auch Herr Biedermann. Er kennt die Gefahr. Die Brandstifter haben oft genug Hinweise gegeben, daß sie das Haus anzünden werden. Außerdem hat er zugesehen, wie sie fässerweise Benzin auf den Dachboden geschleppt haben. Er gibt ihnen sogar Streichhölzer, weil er sein Vertrauen ausdrücken will. Er hofft, daß sie ihn verschohnen, wenn er freundlich zu ihnen ist. Doch selbst die Einladung zum Essen schützt ihn nicht.

    Dieses Buch zeigt, was passiert, wenn Zivilcourage fehlt. Was passiert, wenn Menschen wegschauen, anstatt zu handeln. Und wie schon Frisch im Buch schreibt: "Jedermann Biedermann!"

    Ich habe es an einem Stück gelesen und kann es nur jedem empfehlen.

  11. Cover des Buches Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe (ISBN: 9783746637983)
    Bettina Storks

    Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Europeantravelgirl

    Die feinsinnige, intellektuelle Lyrikerin Ingeborg Bachmann und der bodenständige schweizerische Dramatiker Max Frisch – die Biographie dieser Beziehung hat mich vom ersten bis zum letzten Satz begeistert. Vor allem weil es sich keineswegs um eine nüchterne Erzählung handelt, sondern das Überschäumende, das Aufsprudelnde, die Veränderung im Fluss die Beziehung der beiden so unterschiedlichen Charaktere so lebendig macht. Ingeborg und Max sind wie zwei Flüsse, die rauschend zusammenströmen, um Verwirbelungen zu bilden, Strömungen auszulösen – und sich am Ende wieder in getrennte (Fluss-)Bette zu teilen.

    Schon von Beginn an ist der Unterschied zwischen den beiden Persönlichkeiten spürbar, aber da überwiegt deren Wille, sich durch gemeinsame Schöpferkraft als Paar zu finden und zu erfinden. Doch nachdem sich der erste Rausch allmählich legt, brechen die Gräben hervor und im Grunde ist das Scheitern schon angelegt, wie es im Roman heißt: „Wir scheitern an uns selbst. Ich an dir und du an mir.“ Da ist nicht nur die unterschiedliche Herangehensweise der beiden Literaten. Ingeborg ist eine Künstlerin durch und durch, feilt an jedem Wort, an jedem Klang, zeichnet sich vor allem durch Feinsinn aus. Max hingegen ist Pragmatiker, im Herzen immer noch Architekt und geht daher seine literarischen Projekte beinahe technisch an. Es ist auch Frischs rasende Eifersucht. Wahnsinnig aufschlussreich auch die Ausführungen zu Paul Celan, der als Dritter nicht nur im Buch, sondern auch stets in der Beziehung an Bord ist. Unvergessen die Bergwanderung von Frisch und Celan, die in Dramatik und Symbolik geradewegs einem Roman von Max Frisch entsprungen sein könnte!

    Vor der Lektüre des Romans waren mir vor allem das Werk und die Biographie von Max Frisch vertraut und ich mochte die zahlreichen Anspielungen auf Stiller, Homo Faber etc., während mir Ingeborg Bachmann zwar ein Begriff, jedoch nicht wirklich näher bekannt war. Die Romanbiographie hat es geschafft, das Bild beider Personen für mich zu verändern. So habe ich „die Bachmann“ nähergebracht bekommen, während mein Bild von Max Frisch wesentlich differenzierter wurde.

    Für mich war es beim Lesen vor allem diese Kraft, die sich im Zusammenspiel der beiden Literaten ergibt: „Er brachte Dinge sprachlich auf den Schmerzpunkt, sie gab ihnen Raum, Weite, verlieh ihnen Flügel“. Genau dieses Spannungsfeld macht den Reiz der wunderbaren Romanbiographie aus!

  12. Cover des Buches Frischs 'Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie' (ISBN: 9783518385463)
  13. Cover des Buches Sturz durch alle Spiegel (ISBN: 9783442741205)
  14. Cover des Buches Briefwechsel (ISBN: 9783257232899)
  15. Cover des Buches Fragebogen (ISBN: 9783518470084)
    Tobias Amslinger

    Fragebogen

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Horatio-Buecherliebe

    Der Schweizer Max Frisch (*1911, +1991), Journalist, Architekt und freier Schriftsteller, ist bekannt für seine Theaterstücke und Romane, die sich häufig mit der Frage nach der Identität des modernen Menschen beschäftigen.

    Ein wesentlicher Teil seines Werks war für ihn daneben aber auch das Tagebuch. Nicht als regelmäßig aktualisiertes, chronologisches Notizbuch, sondern als gleichberechtigte und eigenständige Prosaform, die auch fiktionale Elemente beinhalten durfte. In seiner zweiten, als „Tagebuch 1966-1971“ betitelten Text- und Skizzensammlung, erschienen bei Suhrkamp 1972, experimentiert Max Frisch neben anderen Elementen immer wieder auch mit der Textform des Fragebogens.

    Im Tagebuch finden sich elf sogenannte „Fragebögen“ zu unterschiedlichen ganz persönlichen und auch gesellschaftlichen Themen. Mit jeweils fünfundzwanzig knappen, äußerst geschickt gestellten Fragen, bringt er die Lesenden dazu, sich auf der Suche nach den vermeintlich einfachen Antworten, sehr eingehend und differenziert mit sich selbst (und vielleicht auch mit anderen) auseinanderzusetzen.

    Halten Sie sich für einen guten Freund?

    Was empfinden Sie als Verrat:     a) wenn der andere es tut? b) wenn Sie es tun?

    Wie viele Freunde haben sie zur Zeit?

    Halten Sie die Dauer einer Freundschaft (Unverbrüchlichkeit) für ein Wertmaß der Freundschaft? (...)

    Wer die Fragen ernst nimmt, wird auf der Suche nach Antworten dazu gezwungen sein, eigene Positionen zu entwickeln und innerlich Stellung zu beziehen. Diese Auseinandersetzung mit der eigenen Person und Identität ist nicht immer angenehm, kann aber sehr aufschlussreich und eine bedeutende Erfahrung sein. Nach mehr als 50 Jahren sind die Fragebögen immer noch äußerst aktuell und provokant.

    Dem „Tagebuch 1966-1971“ entnommen, wurden die elf Fragebögen 1992 in einem einzelnen Band „Fragebogen“, Max Frisch, erschienen bei Suhrkamp,  zusammengefasst. In einer erweiterten  Ausgabe kamen noch einmal drei weitere Fragebögen aus dem Nachlass hinzu.

    Die legendären „Fragebögen“ sind ungeheuer intensiv, provokant und mittlerweile Kult. Eine ganz klare Empfehlung, nicht nur für verregnete dunkle Novemberwochenenden!

  16. Cover des Buches Man will geliebt sein (ISBN: 9783518785607)
  17. Cover des Buches Tagebuch 1966–1971 (ISBN: 9783518462423)
  18. Cover des Buches Max Frisch (ISBN: 9783462309652)
  19. Cover des Buches Auf den Spuren der Dichtung (ISBN: 9783442722242)
  20. Cover des Buches Notizbuch mit den Fragebogen von Max Frisch (ISBN: 9783518462720)
    Max Frisch

    Notizbuch mit den Fragebogen von Max Frisch

     (3)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext
    Gibt es Freundschaft ohne Affinität im Humor Solche und andere Fragen machen dieses Büchlein zu etwas Besonderem. Wer sich selbst gerne ein wenig ergründen möchte um zu schauen wo er/sie steht ist mit Frischs Notizbuch gut bedient. Allein die Zeit die man mit sich selbst verbringt ist erholsam , spannend die Frage was bin ich für eine Mensch. Die spätere Wiederverwendbarkeit ist interessant . Welche Veränderungen sich ergeben haben und worauf sie fußen. Manko : Die Ansprache richtet sich nur an das männliche Geschlecht . Typisch Frisch ! So sehr ich ihn mag , er ist und bleibt ein egozentrischer Frauenkonsumierer. Egal muss frau halt durch . An hardcore Emanzen würde ich das Notizbuch deshalb nicht verschenken . Allen anderen, die sich angesprochen fühlen sei es empfohlen ;) Dank an TIB für den Tip
  21. Cover des Buches Max Frisch (ISBN: 9783883771403)
    Max Frisch

    Max Frisch

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  22. Cover des Buches Die Schwierigen oder J'adore ce qui me brûle (ISBN: 9783312004669)
  23. Cover des Buches Herzzeit (ISBN: 9783940018038)
  24. Cover des Buches Homo faber. Inhalt, Hintergrund, Interpretation (ISBN: 9783580633042)

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