Bücher mit dem Tag "mccoy"

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27 Bücher

  1. Cover des Buches Star Trek - The Original Series 1 (ISBN: 9783942649513)
    David R. George III

    Star Trek - The Original Series 1

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ralph71
    Der Auftaktroman dieser Jubiläums-Trilogie hat mich nicht rundherum überzeugt. Die Grundidee, den Roman auf der TOS-Episode "Griff in die Geschichte" aufzubauen und McCoys weiteren Lebenslauf in einer alternativen Zeilinie zu erzählen, finde ich sehr reizvoll. In diesem Handlungsstrang streckt für mich die größte Qualität des Romans, weil auch die handelnden Nebenfiguren gut herausgearbeitet sind und der immer etwas grummelige McCoy so gut getroffen ist, dass man meinen könnte, man würde sich eine bisher noch unbekannte TOS-Episode mit DeForest Kelley ansehen. Sehr gut eingefangen ist auch "Pilles" Verzweifelung, als er die von ihm ausgelöste Veränderung der historischen Abläufe erkennt. Im zweiten Handlungsstrang greift der Autor in Ausschnitten auf TOS-Episoden und auf einige Star Trek-Kinofilme zurück und versucht diese in einen Zusammenhang mit der Episode "Griff in die Geschichte" zu bringen. Und hier liegt in meinen Augen die Schwäche des Romans, weil man an vielen Stellen fast den Eindruck gewinnt, dass hier nur irgendwie noch ein paar Zitate für Kenner der Materie untergebracht werden sollten. Es gibt nur wenige Szenen, in denen die Figur McCoy weiterentwickelt wird und die insofern eine echte Bedeutung für den Roman haben.
  2. Cover des Buches Die Terroristen von Patria. STAR TREK Classic. (ISBN: 9783453133327)
    Simon Hawke

    Die Terroristen von Patria. STAR TREK Classic.

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ameise
    Die Enterprise eskortiert Botschafter Jordan, einen alten Freund Kirks, zum Planeten Patria, um dessen Aufnahme in die Föderation voranzutreiben. Die Zustände auf Patria sprechen jedoch dagegen: Die Regierung befindet sich in einem ständigen Krieg gegen terroristische Rebellen. Diese wurden allem Anschein nach von den Klingonen mit neuartigen Energiewaffen versorgt, die gegenüber den Projektilwaffen der Polizei haushoch überlegen sind. Schnell stellt sich heraus, dass Patrias Aufnahme in die Föderation nur ein Vorwand ist, um ebenfalls an moderne Waffen heranzukommen und sich somit der Rebellen endgültig entledigen zu können. Auch die Tatsache, dass die Regierung über eine Elitetruppe von Gedankenpolizisten verfügt, die durch einen chirurgischen Eingriff telepathische Fähigkeiten besitzen und nach eigenem Ermessen für Recht und Ordnung sorgen, verursacht bei Kirk und Co. ziemliches Unbehagen. Während einige Mitglieder der Enterprise, unter anderem Kirk, Spock, McCoy und Chekov, den Botschafter für einige Tage nach Patria begleiten, bleibt die Enterprise unter Scottys Kommando im Orbit des Planeten und muss plötzlich mit einem orionischen Kreuzer fertig werden... Zugegeben, ein Paradebeispiel für Einfallsreichtum ist dieses Buch nicht gerade. So einiges von dem, was man hier liest, kommt einem unheimlich bekannt vor. Auf Patria gibt es also zwei sich bekriegende Parteien, von denen eine von den Klingonen mit fortschrittlichen Waffen beliefert wird. Na, wo hat man das schon mal gesehen? Richtig, natürlich in der TOS-Episode "Der erste Krieg". Und wie schon so oft tritt hier ein Föderationsbotschafter auf, der bei der Mission eher hinderlich als fördernd ist. Auch das Konzept der Gedankenpolizei ist in der Literatur keineswegs neu - den bekanntesten Vertreter stellt zweifellos der Roman "1984" dar. Auch wenn sich Autor Simon Hawke alle Mühe gibt, das Szenario auf dem Planeten düster und trostlos zu gestalten - an George Orwells genialen Klassiker kommt diese Geschichte natürlich nicht mal im Entferntesten heran. Dazu ist sie einfach nicht spannend und, wie schon gesagt, nicht originell genug. Oh, und Spocks Entführung war ja wohl nichts anderes als Effektheischerei. Sie hätte ja leidlich spannend werden können, aber doch nicht ein paar Seiten vor dem Ende... Auch wenn jetzt der Eindruck entsteht, ich könnte diesem Roman nicht allzuviel abgewinnen, muss ich doch zugeben, dass ich ihn wirklich mag. Sogar so sehr, dass ich mir die positiven Aspekte für den Schluss aufgehoben habe, um sie besser wirken zu lassen. Obwohl die Story eigentlich nur Durchschnitt ist, kann der Roman an anderer Stelle punkten, nämlich in erster Linie mit sehr guten Figurenbeschreibungen. Vor allem Kirk und McCoy sind einfach wunderbar getroffen (siehe unten), aber auch Scott kann als vorübergehender Kommandant der Enterprise glänzen. Positiv ist mir auch die starke Einbindung zweier "Redshirts" aufgefallen, nämlich Sicherheitsoffizierin Trish Jacob und Kommunikationsspezialist Andrew Muir, die es ganz nebenbei und völlig unspektakulär schaffen, an wichtige Information über die Gedankenpolizei zu kommen und das Ende des Romans nicht nur zu überleben, sondern auch eine lobende Erwähnung in Kirks Logbucheintrag zu erhalten. Dazu muss ich allerdings bemerken, dass der Autor diesen Roman zwei Personen namens Andy und Trish widmete. Eine Sache, die mir an diesem Roman besonders gut gefällt, sind die hervorragenden Dialoge zwischen Kirk und McCoy. Wenn man an das berühmte Triumvirat aus der Originalserie zurückdenkt, fällt einem zuerst die tiefe Freundschaft der beiden so unterschiedlichen Figuren Kirk und Spock sowie die herrlichen Wortgefechte zwischen Spock und Pille ein. Die Kombination Kirk und McCoy kam weniger häufig vor, obwohl es in der Serie und den Filmen immer sehr starke Szenen waren. In diesem Roman wird Spock ein wenig in den Hintergrund gerückt, was aber überhaupt nicht stört, da das Duo Kirk/McCoy in diesem Roman einfach brilliert. Und da wir schon bei McCoy sind: Hier darf er ein Techtelmechtel mit Botschafter Jordans hübscher Assistentin Kim Wing haben, was dazu führt, dass der gute Doktor schon mal einen Noteinsatz seiner Enterprise-Kollegen verpasst. Die Szene, als die Affäre der beiden auffliegt, ist an Situationskomik kaum zu überbieten. Erfreulich ist hier die realistische und "erwachsene" Herangehensweise an diese Romanze, weil sich McCoy und Wing nicht gleich bis über beide Ohren ineinander verlieben und damit die Glaubwürdigkeit der Handlung strapazieren, sondern einfach nur die kurze gemeinsame Zeit genießen wollen. Kirk geht zwar in Sachen Liebe mal leer aus, darf aber immerhin in einer herrlichen Show-Klopperei à la "American Gladiators" als Actionheld glänzen. Lustig ist auch die Stelle, wo sich die Führungsoffiziere der Enterprise mit den Speisen und Getränken der Patrianer vertraut machen müssen. Szenen wie diese lassen die mangelnde Kreativität in diesem Roman vergessen und sorgen dafür, dass man sich als Leser bestens unterhalten fühlt. Die neuen Charaktere können ebenfalls fast alle überzeugen, allen voran der patrianische Gedankenpolizist Iano, dessen Motive fast die ganze Zeit über unklar sind. Einzig Botschafter Jordan macht eine mehr als schwache Figur, und seine Einsicht am Ende nach dem Motto "Na gut, ich werde mich bessern" kommt arg gefällig daher. Sollte ich noch erwähnen, dass das Bild der Orioner wieder mal Opfer des offiziellen Kanons wurde? Jedenfalls konnte ich in der Serie "Enterprise" bei keinem einzigen männlichen Orioner das angeblich für diese Spezies so typische "mähnenhafte schwarze Haar" entdecken. Fazit: Zwar ist dieser Roman nur Durchschnitt, aber immerhin guter Durchschnitt. Wer einfach nur ein kurzweiliges Abenteuer mit der Classic-Crew sucht, der kann hier getrost zugreifen.
  3. Cover des Buches Star Trek - Der Roman zum Film (ISBN: 9783942649483)
    Alan Dean Foster

    Star Trek - Der Roman zum Film

     (18)
    Aktuelle Rezension von: artphilia
    Der Roman zum Film hat mir deshalb besonders gut gefallen, weil er einige Lücken füllt und einige der aus dem Film entfernten Szenen wiedergibt, die ich doch vermisst habe. Alles in Allem ein typisches Buch zum Film, aber ich lese es immer wieder gerne. :D
  4. Cover des Buches Star Trek: Die Befehle des Doktors (ISBN: 9783641115135)
    Diane Duane

    Star Trek: Die Befehle des Doktors

     (1)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Bei der schier unendlichen Größe des Alls, schafft es auch die Föderation nicht überall gleichzeitig zu sein. Vor vielen Jahren war ein Forscherteam auf dem Planeten „Fliegendreck“. Die Untersuchungen haben ergeben, dass es hier allerhand seltsames Leben gibt, jedoch konnte man nicht genau feststellen, wie intelligent diese Lebewesen sind. Mittlerweile ist so viel Zeit vergangen, dass sich ein erneuter Besuch lohnt und so soll die Crew der Enterprise sich genau umschauen und neue Daten und Fakten sammeln. Besonderes Augenmerk gilt dabei den drei dort lebenden Spezies und vielleicht ist sogar ein Vertrag mit der Föderation drin?!

    Der Anfang verläuft relativ entspannt. Die Wissenschaftler forschen sich durch die Pflanzenwelt und auch McCoy darf/muss Daten sammeln. In den Folgen der TV-Serie und auch den Filmen, war die Überbelastung einer Raumschiffcrew mehr als einmal Thema und auch diesmal geht die Autorin genauer darauf ein. Nicht nur der Captain eines Schiffes steht unter ständiger Anspannung. Selbst der beste Arzt kommt an seine Grenzen - er muss es sich nur eingestehen können. Im Lauf dieser Geschichte lernt die Crew einen Vertreter der drei Rassen genauer kennen. Nach McCoy, begibt sich schlussendlich auch Captain Kirk auf den Planeten und übergibt, wie der Name des Buches es schon verrät, dass Kommando an McCoy. Nicht ahnend, was dem armen Doktor bevorsteht.

    Solange alles ruhig ist, kann fast jeder diesen Job machen, doch sobald Klingonen auf dem Schirm auftauchen... Ja, richtig, es wird nicht lange gefackelt und schon kommt der Erzfeind Nummer eins ans Tageslicht. Dabei soll es aber nicht bleiben, denn auch die Piraten des Orion werden noch eine wichtige Rolle spielen. Während der Captain eine doch recht ungewöhnliche Unterhaltung mit dem „Meister“ hat, steht McCoy das Wasser bis zum Hals, allerdings gibt er nicht auf und kommandiert sich durch manch heikle Situation. Hier sei gesagt, dass der Roman zum Ende hin doch etwas anstrengender. Dem Leser werden viele technische Details zu verschiedenen Flugmanövern erläutert, was dem einen interessieren könnte, der andere wünschte sich aber eher nur eine kurze Action-Phase.

    Der Planet beherbergt drei wirklich seltsame Rassen. Sprechende baumartige Wesen und Felsen oder geleeartige Formwandler und alle haben sich zur gleichen Zeit, unabhängig voneinander, auf diesem Planeten entwickelt? Das klingt überraschend und wird auch so beschrieben. Besonders interessant ist Kirks Erlebnis, wobei McCoy als Kommandant sich überraschend viel einfallen lässt. Da ist selbst Spock diesmal etwas sprachlos und dürfte den Doktor danach mit anderen Augen sehen. Etwas Überflüssig fand ich die Nebengeschichte der Klingonen auf dem Planeten, aber so war der Grund ihrer überraschenden Ankunft besser zu erklären.

    Fazit:
    Vom Labor auf den Kommandositz! In dem Roman steht McCoy zurecht im Mittelpunkt und kann mit seiner knurrigen Art und manch Kommentarspitze schnell die Erinnerung an die alten Abenteuer wach werden lassen. Fremdartige Lebewesen und den kleinen Ausflug von Kirk, werdet ihr wie er auch so schnell nicht vergessen. Da es nicht nur um Science Fiction geht, sondern auch um die Belastbarkeit von Führungskräften, wird die Menschlichkeit der Figuren deutlich. Das Grübeln alles richtig zu machen und für so viele Leben verantwortlich zu sein, manchmal mehr als nur eine Herausforderung. Den Job als Captain hat McCoy erstaunlich gut gemeistert, doch bleibt sein Revier die Krankenstation. Für Nostalgiker lohnt sich definitiv ein Blick ins Buch...

    Matthias Göbel

    Autor: Diane Duane
    Übersetzung: Ronald M. Hahn
    Taschenbuch: 258 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag
    Veröffentlichung: 25.02.2014
    Erstveröffentlichung: 1995
    ISBN: 9783641115135

  5. Cover des Buches Zuflucht. STAR TREK Classic, Nr. 68. (ISBN: 9783453118829)
    John Vornholt

    Zuflucht. STAR TREK Classic, Nr. 68.

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Papiertiger17

    Die ersten fünfzig Seiten und die letzten fünfzig Seiten sind das Beste an diesem mittelmäßigen Star-Trek-Roman. John Vornholt nutzt eine recht einfallslose Rahmenhandlung für eine durchschnittliche Abenteuergeschichte, die er ohne Spannung und Tiefe geradlinig und vorhersehbar darbietet. Der Schreibstil liest sich leicht dahin und die Erzählweise ist manchmal sehr salopp. Die Figuren Kirk, Spock und McCoy sind gut getroffen, weshalb das Ganze von Anfang bis Ende zumindest lesbar ist. Fazit: Wer diesen Roman auslässt, hat nichts verpasst.

  6. Cover des Buches Star Trek - Starfleet Academy: Die Delta-Anomalie (ISBN: 9783864250187)
    Rick Barba

    Star Trek - Starfleet Academy: Die Delta-Anomalie

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Aus irgendeinem Grund (= ich bin so doof und lasse mich mit ganzer Seele darauf ein) scheint es meine Bestimmung zu sein, mich in Fandoms zu verlieben, deren Charaktere im Lauf der Jahre mit Füßen getreten werden, bis sie noch ungefähr so viel mit ihrer ursprünglichen Version zu tun haben wie gedünsteter Rosenkohl mit einer Rocher-Praline.

    Mir wurde in letzter Zeit oft von »Star Trek AOS«-Fans gesagt, die »Starfleet Academy«-Romane wären hilfreich, um die in meinen Augen teils extrem unpassende Charakterisierung bekannter »Star Trek«-Figuren in den AOS-Filmen besser zu verstehen. Nun habe ich den ersten Band »Die Delta-Anomalie« beendet und weiß bezüglich mancher Details gar nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

    Ein Serienmörder geht um in San Francisco – ein geheimnisvolles Wesen, das »der Doktor« genannt wird und Menschen Organe raubt, ohne sie äußerlich zu verletzen. Die Starfleet-Anwärter Kirk, Uhura und McCoy werden in diesen ungewöhnlichen Fall hineingezogen, müssen nebenbei weiterhin in ihrer Ausbildung ihr Bestes geben und zum Teil das eine oder andere persönliche Abenteuer bestehen.

    Das Buch hat – wie die AOS-Filme auch – einige tolle, spannende Ansätze. Hat es wirklich. Aber es mangelt an Kontinuität und Glaubwürdigkeit, an einer inneren Logik der Gesamtgeschichte. Natürlich, auch die ursprüngliche Zeitlinie ist nicht allumfassend in sich stimmig, doch besonders zu TOS-Zeiten war ja noch gar nicht klar, was für ein Riesending mal aus »Star Trek« werden würde. Den Machern der neuen Zeitlinie dürfte aber schon bewusst sein, was für ein Erbe sie da antreten. Und statt die Chance zu ergreifen, sich von alten Widersprüchen zu befreien und neu und frisch zu starten, werden direkt zu Beginn eigene Widersprüche und Unglaubwürdigkeiten geschaffen.

    Das fängt mit Kleinigkeiten an, die ich problemlos verzeihen könnte: So haben die Kadetten der Starfleet Academy im ersten AOS-Film kleine Doppelzimmer, hier im ersten Academy-Roman sind es plötzlich Einzelzimmer, mit fortschreitender Ausbildung sogar geräumige Apartments.

    Dann geht es weiter mit Widersprüchen auf persönlicher Ebene: Während es im ersten Film so aussieht, als wären sich die meisten Mitglieder der späteren Brücken-Crew anfangs noch fremd, müssen einige von ihnen im ersten Roman bereits eng zusammenarbeiten. Das macht es zum Beispiel komplett unglaubwürdig, dass Jim Kirk bei dem späteren Einsatz auf der Enterprise immer noch nicht weiß, wie Uhura mit Vornamen heißt. Auch Gaila, im Film offenbar ein bloßer One-Night-Stand von Kirk, müsste er laut den Geschehnissen im Roman etwas besser kennen; zumindest dürfte ihm bekannt sein, dass sie Uhuras Zimmergenossin ist. Ach nein, halt, im Roman gibt es ja Einzelzimmer. Uff.

    Im weiteren Verlauf des Romans kommen schwerwiegendere Widersprüche bezüglich der Beziehung der Figuren zueinander hinzu. Die Geschehnisse in diesem Roman (die im ersten Ausbildungsjahr stattfinden) müssten es eigentlich unmöglich machen, dass Kirk/Spock und McCoy/Spock einander nicht bewusst kennen, wie es im ersten Film dargestellt wird. Und insbesondere Kirks Entwicklung im Roman macht das »Flegel-Jim manipuliert den Test und Oberlehrer-Spock verurteilt ihn allein deshalb scharf«-Szenario, das den Grundstein für ihr anfänglich so schwieriges Verhältnis legt, unglaubwürdig. Das Gegenteil müsste der Fall sein, wenn es nach dem Roman geht: Kirks ungewöhnliche, durchdachte Herangehensweise bei einer von Spock entwickelten wissenschaftlichen Prüfung findet dessen große, wenn auch nur schriftliche Anerkennung.

    Spocks Charakterisierung ist ein Fall für sich, hier im Roman wie auch in AOS allgemein. Anders, als es bei Kirk der Fall ist, wurde Spocks Kindheit und Jugend durch Neros Angriff, der die neue Zeitlinie ermöglicht hat, nicht angetastet. Demnach empfinde ich es als unverständlich, dass Spock als junger Mann, dem das gesamte Ausmaß des Dilemmas »menschliche Emotion vs. vulkanische Logik« noch bevorsteht, als Ausbilder (!) eine Liebesbeziehung zu einer Studentin eingeht.

    Ich bin kein Alt-Trekkie, tatsächlich habe ich AOS lange vor TOS gesehen und fand die Beziehung zwischen Spock und Uhura anfangs ganz niedlich. Jetzt, wo ich mehr aus dem ursprünglichen Universum kenne, verstehe ich diese Liebelei allerdings nicht mal mehr im Ansatz. Es passt nicht, zumal die Uhura aus der ersten Zeitlinie romantische Gefühle für Scotty hatte, welche zugunsten der Spock/Uhura-Sache ignoriert wurden. Die Macher hätten eine glaubwürdige Romanze UND einen glaubwürdigen Spock haben können. Stattdessen hat Autor Rick Barba in »Die Delta-Anomalie« eine aufkeimende Beziehung erschaffen, die an die unbeholfenen romantischen Versuche der Nerds aus »The Big Bang Theory« erinnert. Soll vermutlich süß wirken, und das wäre es auch, wenn dadurch Spocks Charakterisierung nicht so den Bach runterginge. Denn wie gesagt, im Gegensatz zu Kirks Start ins Leben scheint Spocks Kindheit und Jugend durch Neros Eingreifen nicht beeinflusst worden zu sein, sodass nicht verständlich ist, warum er sich in jungen Jahren SO gravierend vom ursprünglichen Spock unterscheiden soll. Dessen erste echte Bezugsperson neben seiner Mutter war Jim Kirk, später dann auch Leonard McCoy, und dass das alles zugunsten einer flachen Lehrer-Schüler-Romanze in AOS komplett aufgehoben wird, macht mich fassungslos.

    Also: Nein, dieser erste »Starfleet Academy«-Roman konnte mir diese Beziehung NICHT erklären, eher im Gegenteil. Dass Spock mit so vielen Leuten auf der Academy gut klarzukommen scheint, sich ausgiebig mit ihnen unterhält und sich über Uhuras Gespräche mit ihrer Konsole a-m-ü-s-i-e-r-t, ist so weit weg vom ursprünglichen Charakter des Spock, dass ich manchmal kurz davor stand, loszuheulen. Uh, Emotion. Der alte Spock hätte das als junger Mann höchst unlogisch gefunden, ich weiß.

    Fehlt noch was? Ach ja, Hannah. Während Jim Kirk in den AOS-Filmen anfangs als schlichter, wenig geschmackvoller Aufreißer dargestellt wird – wir erinnern uns an seine plumpe Anmache gegenüber Uhura, den wenig ambitionierten One-Night-Stand mit Gaila oder seinen Dreier mit den beiden langschwänzigen Alien-Schönheiten –, wird in »Die Delta-Anomalie« eher versucht, Jim auf den Pfaden seines älteren TOS-Ichs wandeln zu lassen, das in seinen zahlreichen Affären immer auch echte, romantische Gefühle gesucht hat. Jim verliebt sich bis über beide Ohren in die flippige, selbstbewusste Hannah, die mir eigentlich ganz sympathisch war. Blöd nur, dass im ersten AOS-Film ja bereits klar ist, dass sie später keine Rolle mehr spielen wird, was die Zeit, die der Roman dieser Romanze widmet, für mich sehr anstrengend gemacht hat. Ich möchte nicht mit Infos über eine Person oder Beziehung zugeballert werden, wenn bekannt ist, dass weder die Person noch die Beziehung von dauerhafter Wichtigkeit ist.

    Schade, dass die Macher Spocks Charakter so gravierend verändert haben, Jim aber wieder in das TOS-typische »Jede Woche eine Neue«-Ding gepresst wird. Dabei hat sich SEIN Leben durch Neros Machenschaften wirklich in eine anfangs ganz andere Richtung entwickelt als das des ursprünglichen Captains, während es für Spocks Veränderung keine ansatzweise logische Erklärung gibt.

    Was mich zudem arg genervt hat, war, dass ständig hervorgehoben wird, wie perfekt doch alle handelnden Figuren sind. Kirk verprügelt in Rekordzeit allein drei riesenhafte Gang-Mitglieder? Klar. Uhura entwickelt im ersten Academy-Jahr im Alleingang innerhalb von zwei Stunden ein wichtiges Programm, was älteren und erfahreneren Xenolinguisten offenbar nicht gelungen ist? Klar. Spock als frischgebackener Absolvent hat überall seine Finger im Spiel und wird von Kollegen bewundert und respektiert? Aber ja.

    Der Einzige, dessen Fähigkeiten nicht ganz so übertrieben dargestellt werden, ist Dr. McCoy, denn dieser war ja bereits vor seinem Eintritt in die Academy fertiger Arzt. Trotzdem erscheint es mehr als merkwürdig, dass Starfleet sowie die Polizei es vorrangig Kirk, McCoy und Uhura überlassen, einen unberechenbaren Serienkiller zu jagen; drei Anwärtern im ersten Jahr.

    Die Grundgeschichte dieses ersten »Starfleet Academy«-Romans ist durchaus spannend, und es gibt ein paar tolle, lustige Momente zwischen Kirk und McCoy – ich hätte liebend gern mehr Informationen über diese tiefe Freundschaft bekommen, die in AOS bereits während der Academy-Zeit entstanden ist. Aber nein, da zeigt der Roman dem Leser die lange Nase. Dafür darf Bones/Pille Jim gegenüber noch mal explizit erwähnen, wie besonders Hannah ist. Hannah? Ach ja: Jims Flamme, die später nie wieder auftaucht.

    Ich glaube, ich brauche ein Bier, Schokolade oder ein paar gute FanFictions, um über die teils haarsträubenden Ungereimtheiten des Großen Ganzen hinwegzukommen. Und meiner Meinung nach braucht absolut niemand diesen Roman, um die Charakterisierung der AOS-Figuren besser zu verstehen. Unterm Strich bewegt sich das Buch aus meiner Sicht auf mittlerem FanFiction-Niveau, und es ist ihm anzumerken, dass der Merchandise-Gedanke wesentlich größer war als der Wunsch, den Fans eine gute Geschichte zu erzählen. Der Stil ist recht plump und enthält so viele Wortwiederholungen, dass er auf FanFiction-Plattformen vermutlich Aufforderungen zur Suche nach einem guten Betaleser zur Folge hätte.

    Aber hey, ich bin Masochistin. Ich habe mir den zweiten Band schon gekauft (die E-Books sind zum Glück nicht teuer) – in der Hoffnung, dass es, wenn schon nicht besser, zumindest auch nicht mehr schlimmer werden kann.
  7. Cover des Buches Star Trek - Prestige 7 (ISBN: 9783897484092)
    Ann C. Crispin

    Star Trek - Prestige 7

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ameise
    Die Autorin Ann C. Crispin hat insgesamt vier Star Trek-Romane geschrieben, drei davon handeln von vulkanischen Vater-Sohn-Beziehungen. Es dürfte also keine große Überraschung sein, worum es ihrem Star Trek-Comic "Wolfsspuren" geht: Um Spock und seinen Vater Sarek natürlich! Um die Handlung einigermaßen nachvollziehen zu können, sollte man die TNG-Folgen "Botschafter Sarek" und "Wiedervereinigung? gesehen haben. Hier wurde eine Friedenskonferenz auf Vulkan erwähnt, an der die höchst anspruchsvollen Legaraner teilnehmen wollten und Botschafter Sarek sein ganzes diplomatisches Geschick nutzen musste. Außerdem nahmen erstmals Vertreter einer bis dahin weitgehend unbekannten Rasse an den Verhandlungen teil: die Cardassianer! Ann C. Crispin und ihr Kollege Howard Weinstein, ebenfalls ein erfahrener Star Trek-Romanautor, nutzten diese Steilvorlage für diesen sehr gelungenen Comic. Die Handlung spielt sich einige Jahre nach Kirks (vermeintlichem) Tod ab. Admiral McCoy befindet sich auf Vulkan, um der Hochzeit von Sarek und dessen dritter Frau Perrin beizuwohnen. Spock hingegen glänzt durch Abwesenheit. Ein paar Tage später stellen die Cardassianer auf der Friedenskonferenz einen Antrag auf Zusammenarbeit mit der Föderation. Sarek bekundet ihnen gegenüber sein Misstrauen, als plötzlich mitten in seiner Rede sein Sohn Spock hereinplatzt und Sareks Haltung den Cardassianern gegenüber angreift. Spock warnt vor übertriebener Vorsicht, die man auch als Fremdenfeindlichkeit auslegen könnte. Kurz danach überschlagen sich die Ereignisse, und natürlich sind die Absichten der Cardassianer längst nicht so friedlich, wie sie vorgeben... "Wolfsspuren" ist in jeder Hinsicht gelungen. Der Comic bietet eine anpruchsvolle und spannende Story, reichlich Zündstoff zwischen den Hauptcharakteren (wobei Spock hier ganz schön radikal rüberkommt) und hervorragende Zeichnungen. Die Geschichte fügt sich nahtlos in das Star Trek-Universum ein und greift mehrere lose Handlungsfäden so geschickt auf, dass meiner Meinung nach keinerlei Widersprüche entstehen. A.C. Crispins Talent für einfühlsame Charakterbeschreibungen kommen sogar in der knappen Comic-Form sehr gut zum Ausdruck. Ein dickes Plus ist für mich natürlich noch, dass hier mit den Cardassianern und den Vulkaniern ausgerechnet meine beiden Lieblingsrassen bei Star Trek den Hauptteil der Geschichte ausmachen. Fazit: Volle Punktzahl für dieses Comic-Highlight!
  8. Cover des Buches Bewußtseinsschatten. Star Trek (ISBN: 9783453044753)
    J. M. Dillard

    Bewußtseinsschatten. Star Trek

     (7)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Was für eine wundervolle Welt. Idyllisch, abgelegen, Sommersonne, erntereife Felder und ein leichter Duft von Blumen in der Luft. Na, wenn das nicht nach einem kleinen Paradies klingt. Genau hier hin hat es die Crew der Enterprise verschlagen. Sie sollen den Einwohnern des Planeten helfen. Es gab in letzter Zeit immer wieder Angriffe von Piraten, welcher weder identifiziert werden konnten, noch dass sie je einer wirklich zu Gesicht bekommen hat. Ein Schutzschild soll jetzt die Aritanianer schützen. Indessen ist auch Spock fasziniert von diesem Planeten und unternimmt auf eigene Faust einige Untersuchungen mit dem Tricorder. Dabei wird es immer später und als er sich nicht zur ausgemachten Zeit zurückmeldet, geht das eigentliche Abenteuer los.

    Spock wird aufgefunden. Er ist schwer am Kopf verletzt, kann aber durch Dr. McCoy stabilisiert werden. Die Verletzungen am Hirn sind jedoch so schwer, dass McCoy nicht weiß, ob er den Vulkanier wirklich retten kann. Indessen greifen die Piraten erneut an und es gibt wieder viele Tote. Selbst das Schutzschild konnte nicht helfen. Haben sie etwa eine Technik entwickelt, mit der sie Energieschilde einfach so durchdringen können? Die Spannung steigt und die Fragen auch. Auf der anderen Seite weiß sich McCoy keinen Rat mehr und fordert einen Experten für Vulkanier an. Schon als er sie zum ersten Mal sieht, ist McCoy hin und weg, doch er wird nicht der Letzte sein, der ein Auge auf sie wirft, schließlich ist es die Enterprise und kein geringerer als Captain Kirk hat hier das Sagen.

    Genau diesen Part der Story hätte die Autorin ruhig kürzer halten können. Es passieren noch einige seltsame Anschläge im Maschinenraum, Gefangene bringen sich selbst um und selbst der Vater von Spock gerät ins Visier. Was hat das alles mit den Aritanianern zu tun? An sich gar nichts, es geht vielmehr darum, was auf dem Planeten zu finden ist und wer hier welches Spiel spielt. Es ist sehr offensichtlich, dass ein Spion die Fäden zieht, nur erfährt man wirklich erst ganz zum Schluss auch warum. Der Name des Buchs lässt auch schon erahnen, dass die Rolle für Spock diesmal etwas größer ausfällt, auch wenn er viel weniger sagt. Die langen Passagen, in den über die Heilung geredet wird, sind zwar etwas fachlich, bringen aber ihn als Mischling noch einmal ins andere Licht.

    Wie schwer es ist einzuschätzen, ob mehr Mensch oder mehr Vulkanier in ihm steckt. Sein Ausflug nach Hause bringt ihn auch noch einmal mit seiner Kindheit und Vergangenheit zusammen. Vielleicht wurde an einigen Ecken etwas zu typisch gehandelt und auch einige Dialoge zwischen McCoy und Spock oder dem Captain hat man sicher schon einmal so ähnlich gehört. Der Charme von Kirk ist unaufhaltsam, auch wenn endlich mal McCoy an der Reihe war sich zu verlieben. Kampfszenen gibt es nur sehr wenige, auch wenn es überraschend viele Tote gibt. Erstaunt war ich auch über die Hartnäckigkeit der Föderation. Denn selbst wenn ein Volk nicht will, dass es beschützt wird, auch wenn es seine Auslöschung bedeutet, lässt die Föderation einfach nicht locker. Herrscht hier etwa keine Selbstbestimmung mehr oder weiß der Geheimdienst mehr und ein alter Feind steckt hinter den Angriffen?

    Fazit:
    Wenn die Technik versagt... dann hilft vielleicht eine List. Mehr als einmal hat die Crew der Enterprise sich nicht nur auf Waffenfeuer verlassen. Manchmal sind es Verkleidungen, Täuschungen und Theater. Wenn jedoch jemand anderes dieses Spielt treibt, muss er erst einmal enttarnt werden. Die zweite Story um Spock fand ich persönlich etwas besser. Es gab viele kleine Nuancen der Psyche, die ihm erst verloren gingen, die er später aber wiedergefunden hat. Zusammenaddiert bekommt der Leser zwar eine sehr typische Star Treck Classic Folge, mit Spannung, Wissenschaft und technischem Geräten, zum anderen darf McCoy sein Herz verlieren und eine Spionagemission kann vereitelt werden. Ein Abenteuer für die Fans und auch heute noch zu empfehlen.

    Matthias Göbel

    Autorin: J. M. Dillard
    Übersetzung: Andreas Brandhorst
    EBook: 240 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag
    Veröffentlichung: 25.02.2014
    ISBN: 9783641114688

  9. Cover des Buches Der unsichtbare Gegner. STAR TREK Classic, Nr. 58 (ISBN: 9783453079779)
  10. Cover des Buches Star Trek, Die Romulaner (ISBN: 9783453058316)
    Diane Duane

    Star Trek, Die Romulaner

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ameise
    "Die Romulaner" ist alles andere als ein 08/15-Classic-Roman. In der ganzen Geschichte ist von der Enterprise-Crew weit und breit nichts zu sehen, abgesehen von Dr. McCoy. Die Hauptfigur ist aber auch er nicht, sondern eine Frau namens Arrhae ir-Mnaeha t'Khellian (oh je!) Diese arbeitet in der Villa eines reichen Romulaners und hat dort als leitende Hausangestellte sowohl den Haushalt als auch die übrige Dienerschaft fest im Griff. Ihr Weltbild gerät ins Wanken, als eines Tages im Hause ihres Herrn ein Gefangener versteckt wird - ein Mensch namens Leonard McCoy. Dieses Ereignis löst bei Arrhae ein Déjà-vu-Erlebnis aus, als ihr klar wird, dass sie keineswegs eine Rihannsu ist, sondern eine menschliche Agentin, die von der Sternenflotte nach ch'Rihan (bzw. Romulus) eingeschleust wurde. Innerlich hin- und hergerissen, droht ihre falsche Identität aufzufliegen... Der zweite Teil von Diane Duanes "Rihannsu"-Zyklus findet, anders als der Vorgänger "Der Feind, mein Verbündeter", fast ausschließlich auf Romulus statt. Die Handlung ist eine gut geschriebene Agentenstory, die zwar sehr langsam aufgebaut ist, aber vor allem durch die fesselnden Charakterszenen und die intelligenten Dialoge überzeugen kann. Die Spannung ergibt sich vor allem durch die Aussichtslosigkeit der Lage, in der sich McCoy befindet, weniger durch die wenigen Actionszenen. Es ist sehr interessant, dass der Doktor hier mal auf sich allein gestellt ist, konnten wir ihn doch sonst fast immer nur im Dreierpack mit Kirk und Spock erleben. Ich habe zwar nicht so recht verstanden, warum ausgerechnet McCoy von der Sternenflotte auf die Suche nach der verschollenen Agentin geschickt wurde, aber nichtsdestotrotz freue ich mich über jeden Roman, in dem er eine größere Rolle spielt. Die eigentliche Hauptperson Arrhae, die in Wirklichkeit Terise Haleakala-LoBrutto heißt (nochmal oh je!), ist sehr einfühlsam beschrieben worden. In ihren inneren Konflikt, als sie zwischen ihrer alten und ihrer neuen Identität entscheiden muss und dabei zwischen den Stühlen sitzt, konnte ich mich gut hineinversetzen. Die vielen komplizierten romulanischen Namen waren für mich allerdings eine Herausforderung; es war gar nicht so einfach, H'daen tr'Khellian, Maiek tr'Annhwi, Nveid tr'AAnikh und all die anderen auseinanderzuhalten. Aber es wimmelt nicht nur vor zungenbrecherischer Namen, sondern auch vor Dutzenden Wörtern und ganzen Sätzen aus der Sprache der Rihannsu. Glücklicherweise ist hinten im Buch ein kleines Wörterbuch vorhanden, aber wer hat schon Lust, jedes unbekannte Wort nachzuschlagen? Wie gesagt, die Handlung um Arrhae/Terisa und McCoy ist recht gelungen. Es ist jedoch nicht die Agentenstory, die diesen Roman aus der Masse der vielen anderen TOS-Romane heraushebt, sondern die Tatsache, dass die Romulaner hier einen sehr ausführlichen geschichtlichen Hintergrund erhalten. Man erfährt, wie sich eine stetig wachsende Gruppe Vulkanier von den Lehren Suraks distanzierte. Später verließen Tausende von ihnen, angeführt von Suraks ehemaligem Musterschüler S'task, ihren Heimatplaneten, um sich eine neue Heimat zu suchen. Nach vielen Jahren und stark dezimiert konnten sie endlich zwei unbewohnte Planeten finden, ch'Rihan und ch'Havran, von der Föderation später als Romulus und Remus bezeichnet. Das Romulanische Reich war geboren... Diese Geschichtskapitel wechseln sich mit der Haupthandlung ab, und ich muss zugeben, dass ich mich zuerst nicht so recht mit ihnen anfreunden konnte und sie am liebsten überblättert hätte, weil sie anfangs so trocken daherkamen wie mein ehemaliges Geschichtsbuch. Aber ab dem Zeitpunkt, an dem S'task und seine Anhänger Vulkan verließen, hat mich der "Geschichtsunterricht" doch noch gepackt. Ich persönlich kann es verschmerzen, dass sich die Romulaner und erst recht die Remaner später in TNG und den Filmen in eine andere Richtung entwickelten als beim Autorenehepaar Duane/Morwood, immerhin erschien der Roman bereits 1987. Für mich war es trotzdem sehr interessant und aufschlussreich, einen ausführlichen Blick auf das normale, alltägliche Leben der Rihannsu zu werfen. Fazit: 1. Die Geschichte der Rihannsu beißt sich in der Zwischenzeit ganz gewaltig mit dem Kanon. 2. Außer McCoy ist niemand von der Enterprise dabei. Könnt Ihr das verkraften? Dann viel Spaß mit diesem außergewöhnlichen, anspruchsvollen Roman - trotz einiger Längen lohnt er sich auf jeden Fall!
  11. Cover des Buches Auf der Suche nach Mr. Spock. Star Trek III 05. (ISBN: 9783453311534)
    Vonda N. McIntyre

    Auf der Suche nach Mr. Spock. Star Trek III 05.

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Papiertiger17
    Das erste Kapitel ist eine Katastrophe, das Zweite etwas besser. Ab dem dritten Kapitel findet die Autorin zu den Figuren und der Handlung. Die Romanfassung des Films ist um zahlreiche Nebenhandlungen ergänzt, die teilweise nicht zu Ende geführt werden. Im Großteil davon findet die Aufarbeitung von Trauer und Verlust statt, sodass diese Themen weit über die Hälfte des Buches dominieren. Hier wurde versäumt zur eigentlichen Filmhandlung einen Gegenpart zu finden, der dem Ganzen mehr Schwung und Spannung verleiht. Die Übersetzung ist diesmal etwas besser und die Wortfehler nicht so zahlreich wie in der Vorgängergeschichte. Was bleibt ist ein durchschnittliches Werk.
  12. Cover des Buches Dämonen. STAR TREK (ISBN: 9783453050082)
    J. M. Dillard

    Dämonen. STAR TREK

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ameise
    Ein vulkanisches Archäologenteam kehrt nach einer umfangreichen Expedition wieder nach Vulkan zurück, ohne zu bemerken, dass in den mitgebrachten Fundsachen ein gefährliches Virus lauert. Dieses übernimmt die Persönlichkeit der Infizierten und ruft ein extrem agressives Verhalten hervor. Aber nicht nur auf Vulkan breitet sich das Virus rasend schnell aus: Da einige der Wissenschaftler von der Enterprise nach Vulkan chauffiert werden, ist auch die Schiffscrew schnell betroffen. Sowohl auf der Enterprise als auch auf Vulkan gibt es bald die ersten Mordopfer. Schließlich sind nur noch Spock, McCoy und die Agentin Anitra Lanter noch nicht übernommen. Ihnen gelingt es, mit einem Shuttle nach Vulkan zu entkommen. Ihr Ziel ist die Akademie der Wissenschaften, aber um diese zu erreichen, steht ihnen ein langer Marsch durch die Wüste bevor... Von fremden Entitäten übernommene Charaktere gab es in der Science Fiction schon haufenweise, nicht nur in Star Trek. Man denke z.B. an den Klassiker "Die Körperfresser kommen"/"Invasion of the Body Snatchers" und dessen Verfilmungen. Als sich herausstellt, dass sich die "Dämonen" von negativen Emotionen ernähren, fällt dem aufmerksamen TOS-Zuschauer sofort die Episode "Das Gleichgewicht der Kräfte"/"Day of the Dove" ein. Das macht aber nichts, denn "Dämonen" ist trotzdem ein sehr gelungener Classic-Roman. Er ist von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd und lässt sich einfach und schnell lesen (ich habe einem Tag dafür gebraucht.) Dadurch dass auch Spocks Familie infiziert wurde, wird noch eine zusätzliche Dramatik in die Geschichte gebracht. Es ist einfach nervenzerfetzend, wie die Crewmitglieder aufeinander losgehen und niemand mehr weiß, wer übernommen wurde und wer nicht. Spätestens als Spock, McCoy und Anitra von der Enterprise fliehen, den natürlichen Gefahren Vulkans trotzen und verzweifelt nach einem Heilmittel suchen müssen, ist die Spannung kaum auszuhalten. Die Ereignisse überschlagen sich geradezu, und mehr als einmal springen die drei dem Tod von der Schippe. Ein kleines Manko ist die Figur Anitra Lanter, die stark im Vordergrund steht und mir nicht so recht sympathisch wurde. Warum sie überhaupt auf der Enterprise weilte, blieb mir sowieso schleierhaft. Die Autorin hat im Allgemeinen kein besonders glückliches Händchen mit solchen "starken" weiblichen Charakteren, bei denen sich immer der Begriff "Mary Sue" aufdrängt - zu perfekt, um wahr zu sein. Anitra passt jedenfalls wunderbar zu ähnlich fragwürdigen Figuren aus der Feder J.M. Dillards: Emma Saenz aus "Bewusstseinsschatten" und T'Lana aus "Widerstand". Auch die Figurenbeschreibungen sind meiner Meinung nicht hundertprozentig gelungen. Man erkennt die Charaktere zwar wieder, insbesondere Spock und McCoy dürfen sich hier ausgiebige Wortgefechte liefern, aber irgendwie schrammt die Autorin immer haarscharf an den gewohnten Figuren vorbei. Noch eine Kleinigkeit, die nicht in die Gesamtbewertung eingeht: Ich lasse mich ja nur selten über ein Buchcover aus, aber dieses hier ist ja wohl eines der missglücktesten Exemplare. Mal davon abgesehen, dass man Spock und McCoy nur mit Phantasie und viel Wohlwollen erkennen kann, tragen sie auch noch die Uniformen aus den Filmen 2-6, obwohl man herauslesen kann, dass sich die Handlung des Buches noch vor dem 1. Film abspielt. Und nur weil im Roman Amanda Graysons Rosenbüsche zerfledert wurden, mussten ja nicht unten auf dem Cover rote Rosen prangen! Fazit: Abgesehen von den oben erwähnten Kritikpunkten ist "Dämonen" ein toller Roman, temporeich und spannend von Anfang bis Ende, der die Höchstbewertung nur knapp verpasst hat. Nach "Die verlorenen Jahre" ist dieses Buch das beste von J.M. Dillard. Ich kann den Roman jedem Star Trek-Fan ans Herz legen, besonders Vulkanierfans werden ihre Freude daran haben.
  13. Cover des Buches Spocks Welt. STAR TREK (ISBN: 9783453050174)
    Diane Duane

    Spocks Welt. STAR TREK

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ameise
    Auf Vulkan werden Stimmen laut, die für den Austritt des Planeten aus der Föderation plädieren. Eine Volksabstimmung soll über den weiteren Verbleib Vulkans in der Föderation entscheiden, aber vorher sollen Personen unterschiedlichster Herkunft im "Saal der Stimmen" über das Für und Wider zu Wort kommen. Auch Kirk, Spock und McCoy sind eingeladen, im Saal der Stimmen an das Publikum zu appellieren. Die Befürworter des Sezession scheinen die Oberhand zu gewinnen, zumal einflussreiche Parteien im Hintergrund die Strippen ziehen. Wer schon ein paar ältere Star Trek-Romane gelesen hat, mag sich nun zu Recht fragen, was an dieser Handlung eigentlich spannend sein soll. Kein Leser wird wohl ernsthaft annehmen, Vulkan könnte wirklich aus der Föderation austreten, da derartig einschneidende Wendungen in der Geschichte des Star Trek-Universums damals einfach nicht möglich waren, sondern am Ende immer die Ausgangssituation wiederhergestellt werden musste. Diane Duane brachte es dennoch fertig, aus diesem Roman etwas ganz Besonderes zu machen. Die Haupthandlung ist zwar vorhersehbar, liest sich aber trotzdem sehr angenehm, was vor allem auch an der perfekten Chemie zwischen den Charakteren liegt. Typisch für Duanes Romane ist eine gewisse Kaffeekränzchen-Stimmung an Bord der Enterprise, wobei die Freundschaft und der gegenseitige Respekt der Crewmitglieder untereinander deutlich zum Ausdruck kommt. Durch den Auftritt wiederkehrender Charaktere wie Herb Tanzer oder Naraht wird auch eine schöne Kontinuität innerhalb der verschiedenen Duane-Romane geschaffen, wobei ich feststellen muss, dass meine Lesereihenfolge nicht gerade glücklich gewählt war. So interessant die Rahmenhandlung auch ist, verblasst sie doch neben jenen Kapiteln, die einen Einblick in die bewegte Geschichte Vulkans bieten. Ich habe vorher schon den Roman "Die Romulaner" gelesen, das ja ebenfalls mit Geschichtskapiteln aufwarten kann, welche ich allerdings über weite Strecken ziemlich dröge fand. Erfreulicherweise sind es in "Spocks Welt" gerade diese Kapitel, die das Buch aus der Masse der anderen ST-Romane herausheben. Anders als in "Die Romulaner" wird keine kontinuierliche Geschichte erzählt, sondern die Entwicklung Vulkans anhand scheinbar zufälliger Episoden dargestellt. Der Leser kann die Geburt des Planeten selbst, die allerersten Bewohner, die Katastrophe, die zu einer radikalen Veränderung des Klimas führte und die immer gewalttätigeren Auseinandersetzungen der verschiedenen Clans miterleben. All diese kleinen Episoden veranschaulichen dem Leser deutlich, warum eine neue Ära des Friedens, eingeleitet durch Surak, bitter nötig war. Darüber hinaus sind die Ausflüge in die Vergangenheit sehr fesselnd und hochinteressant und verleihen dem Roman eine Klasse, an die nicht viele Star Trek-Romane heranreichen. Ich mochte auch die Darstellung Suraks, dessen Geschichte überraschend unspektakulär, dafür um so realistischer ist. In "Spocks Welt" ist er ein sehr unscheinbarer Charakter und gar nicht der weise, charismatische Anführer, den ich vor Augen hatte. Ich kann mich generell nicht so recht mit Heldenverehrungen anfreunden, deshalb finde ich die Beschreibung Suraks als relativ normalen Kerl recht angenehm. Die einzige Figur, die ich kaum wiedererkannte, ist Spocks Vater Sarek, der hier viel zu emotional rüberkam. Ich kann mir beim besten Willen keinen Sarek vorstellen, der sich auf Grund eines Witzes vor Lachen kaum noch einkriegen kann! Fazit: Besonders Vulkanierfans werden mit diesem Roman ihre helle Freude haben, wird doch ihr Lieblingsvolk so ausführlich und tiefgründig beschrieben wie nirgendwo sonst. Die Geschichtskapitel bestechen mit einer Detailverliebtheit, die einen ganz eigentümlichen Reiz entfalten und dennoch nicht in die anstrengende Schwafelei ausarten, die die anderen Werke der Autorin mitunter ausmachen. Auch wenn Diane Duanes Darstellung der Vulkanier in der Zwischenzeit vor allem durch die Serie "Enterprise" überholt wurde, ist es sehr lobenswert, eine so beliebte Spezies mit einem ausführlichen kulturellen Hintergrund auszustatten, vor allem wenn es auf so fesselnde und anspruchsvolle Weise geschieht wie hier. Von mir gibt es daher volle Punktzahl für diesen ganz besonderen Star Trek-Roman!
  14. Cover des Buches McCoys Tochter. Star Trek Classic (ISBN: 9783453139718)
    Howard Weinstein

    McCoys Tochter. Star Trek Classic

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Ameise
    Wer hofft, in diesem Roman endlich einmal mehr von McCoys Tochter Joanna zu erfahren, die bloß einmal kurz in einer Zeichentrickepisode und ansonsten noch in einigen Romanen erwähnt wurde (v.a. "Krise auf Centaurus"), den muss ich leider enttäuschen. Aber der Reihe nach: Die Enterprise befindet sich im Orbit des Planeten Empyrea, auf dem eine gentechnisch aufgewertete menschliche Kolonie lebt. Diese "Übermenschen" sind extrem xenophobisch und versuchen daher, jeglichen Kontakt zu anderen, genetisch "minderbemittelten" Lebensformen zu vermeiden. Föderationsbotschafter Mark Rosseau versucht das empyreanische Parlament zur Zusammenarbeit mit der Föderation zu bewegen. Fast 20 Jahre zuvor, als Empyreas Regierung noch etwas liberaler war, war Rosseau schon mal als Captain der U.S.S. Feynman auf diesem Planeten, zusammen mit seinem Bordarzt und besten Freund McCoy. Nun kommen die beiden also wieder dorthin und werden von Präsidentin Elizabeth March begrüßt. Auf McCoy wartet eine besondere Überraschung: Elizabeth teilt ihm mit, dass er der Vater ihrer fast erwachsenen Tochter Anna ist! Und Anna ist in großer Gefahr: Bei der genetischen Routineuntersuchung, der sich alle volljährigen Empyreaner unterziehen müssen, kämen automatisch ihre "minderwertigen" Gene zum Vorschein. Für die radikale Regierung auf diesem Planeten stellt das ein abscheuliches Verbrechen dar, das bestenfalls mit Sterilisation, im schlimmsten Fall sogar mit Exekution bestraft wird... Das ist ein toller Roman, den man in Nullkommanix durchlesen kann (ich habe für die 299 Seiten einen Tag gebraucht) und der trotz aller Dramatik eine wunderbare Leichtigkeit hat. Und auch noch jede Menge Tiefgang: Das Dilemma mit den genetischen "Übermenschen" und deren Haltung gegenüber "normalen" Lebensformen ist äußerst interessant und tiefgründig. Man fragt sich unweigerlich, ob die Produzenten des Films "Gattaca" vorher dieses Buch gelesen haben... Schön ist auch, dass die eugenisch aufgewerteten Menschen nicht klischeehaft unsympathisch rüberkommen, sondern dass man als Leser vieles auch aus ihrer Perspektive miterlebt und ihre Ansichten daher gut nachvollziehen kann. Der Roman punktet außerdem mit wunderbaren Charakterbeschreibungen. Neben dem arg gebeutelten Pille ist besonders Scott sehr gut getroffen, der hier McCoy als Knurrhahn vom Dienst sogar noch überbietet. Leider flaut die Geschichte im letzten Drittel etwas ab, deshalb verpasst der Roman ganz knapp die Höchstbewertung. Trotzdem kann ich dieses Buch jedem Star Trek-Fan wärmstens ans Herz legen - und McCoy-Fans sowieso!
  15. Cover des Buches CRUCIBLE MCCOY - PROVENANCE OF SHADOWS (ISBN: 0743491688)
    David R. George III

    CRUCIBLE MCCOY - PROVENANCE OF SHADOWS

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Ameise
    Ein bisschen erschrocken war ich ja schon, als das Buch bei mir ankam. Mir war vorher nicht klar, dass ich bei meinem ersten Versuch, einen Star Trek-Roman auf Englisch zu lesen, gleich den wohl längsten erwischt habe, der jemals geschrieben wurde. 627 Seiten sind sowieso schon ausgesprochen viel für einen Star Trek-Roman. Da die Wörter- und Zeilenabstände auch noch wesentlich enger sind als normal, wäre die Seitenzahl in dem üblichen Format noch um einiges dicker. Zum Glück hat es sich mehr als gelohnt, diesen Roman zu lesen! * "Provenance of Shadows" ist der erste Teil einer Trilogie, deren Ausgangspunkt die Classic-Folge "Griff in die Geschichte" ist. Auch wenn der Inhalt der wohl besten Star Trek-Episode aller Zeiten allgemein bekannt sein dürfte, noch mal kurz zur Erinnerung: Der unter einer Überdosis Cordrazin leidende Dr. McCoy springt durch ein intelligentes Zeitportal namens "Wächter der Ewigkeit" und landet im Jahre 1930 in New York City, wo er der Sozialarbeiterin Edith Keeler das Leben rettet und damit die Erdgeschichte ändert. Kirk und Spock sehen sich gezwungen, McCoys Eingreifen zu verhindern und somit Edith Keeler sterben zu lassen, um die alte Zeitlinie wiederherzustellen. Die "Crucible"-Trilogie beschäftigt sich mit den Auswirkungen, die dieses Ereignis auf die drei Hauptcharaktere der Originalserie hatte. Der erste Teil dreht sich um Leonard McCoy und wirft eine interessante Frage in den Raum: Wie wäre es denn McCoy in der alternativen Zeitlinie ergangen, wenn er NICHT von Kirk und Spock aus der Vergangenheit gerettet worden wäre? * Der Roman hat zwei Handlungsfäden, die sich kapitelweise immer abwechseln. Der erste Handlungsfaden findet in der alternativen Realität statt, nachdem McCoy Edith Keeler vor einem Verkehrsunfall bewahrt hatte. Wir erleben, wie McCoy zunächst die ersten zwei Jahre in Keelers Mission verbringt. Lange hofft er, dass Kirk und Spock ihn retten werden und versucht, durch Zeitungsannoncen auf sich aufmerksam zu machen, bis er schließlich einsieht, dass seine Freunde nicht kommen werden. Er beginnt zu ahnen, dass er den Verlauf der Geschichte geändert hat, und beschließt, "zu Hause" in Atlanta einen Neuanfang zu beginnen. Statt dessen landet er schwer verletzt in einer Kleinstadt in South Carolina, wo er vom Ehepaar Lynn und Phil Dickinson aufgenommen und die nächsten Jahre verbringen wird. Zunächst hält sich McCoy mit allen möglichen Hilfsarbeiterjobs über Wasser, kann aber irgendwann wieder seinem alten Beruf als Arzt nachgehen. Unterdessen zieht der 2. Weltkrieg auf, und als am 7. Dezember 1941 der Angriff auf Pearl Harbor nicht stattfindet, erhält McCoy entgültig die Gewissheit, wie sich seine Existenz in der Vergangenheit auf die Zeitlinie ausgewirkt hat. Die von ihm gerettete Edith Keeler ist nämlich in der Zwischenzeit zur Anführerin einer Friedensbewegung aufgestiegen, die den Präsidenten davon überzeugen kann, die USA aus dem Krieg herauszuhalten. So kommt es, dass der 2. Weltkrieg auch lange nach 1945 kein Ende zu nehmen scheint... * Handlungsfaden Nr. 2 spielt in der uns bekannten Zeitlinie und lässt nochmal die Ereignisse der Serie und der Filme aus der Perspektive McCoys Revue passieren. Das klingt vielleicht langweilig, ist es aber nicht - ganz im Gegenteil. Der Autor schafft es, die uns bekannten Ereignisse in einem völlig anderen Licht erscheinen zu lassen, so dass ich in Zukunft so manche TV-Episode wohl mit anderen Augen sehen werde. Nebenbei werden einige Handlungslöcher geschlossen, die mich in der Serie immer gestört haben. Wir erfahren auch, wie es nach der ersten Fünf-Jahres-Mission weiterging, warum die Enterprise vor dem 1. Film totalüberholt werden musste und vieles mehr. So unterschiedlich die beiden Handlungsebenen auch sind, es gibt zwischen ihnen Parallelen und Überschneidungen. Nicht nur, dass McCoy in der uns bekannten Zeitlinie von Alpträumen heimgesucht wird, die Reminiszenzen an sein Alternativleben enthalten. In beiden Zeitlinien muss er sich einem tief sitzenden Trauma stellen, das die Ursache für seine jahrelange Beziehungsunfähigkeit ist. * Der Autor nimmt starken Bezug auf TOS und die Filme, außerdem auch auf TAS, TNG und DS9, aber NICHT auf andere Romane. Es wird mit Sicherheit nicht jedem Star Trek-Fan schmecken, dass sich dieser Roman (genau wie die beiden Nachfolger) gleich mit einer ganzen Reihe anderer Star Trek-Romane widerspricht. Zuerst stieß mir diese Tatsache sauer auf, aber je weiter ich las, umso mehr konnte ich mich mit diesem radikalen Bruch mit dem Bücherkanon anfreunden. Jenseits aller Konventionen ist "Provenance of Shadows" ein wirklich erstaunliches Buch, dass nicht nur quantitativ, sondern vor allem auch qualitativ alle anderen Star Trek-Romane in den Schatten stellt, die ich bisher gelesen habe. Wer der Meinung ist, dass ST-Romane sich nicht mit "richtiger" Literatur messen könnten, der kann sich ja mal von diesem Buch vom Gegenteil überzeugen lassen. Natürlich wird David R. Georges detaillierter Stil und das langsame Tempo nicht jedermanns Sache sein, mich jedenfalls hat dieses Buch sehr berührt und regelrecht umgehauen. Es punktet mit sehr sensiblen Charakterbeschreibungen, vor allem natürlich von McCoy, aber auch sämtlicher anderen bekannten und neuen Figuren. Die Alternativgeschichte, die hier das Salz in der Suppe ist, kann mit einer stimmungsvollen Beschreibung der USA zur Zeit der Großen Depression und des 2. Weltkrieges aufwarten. Nicht zuletzt haben wir hier gleich zwei gut durchdachte Biografien des Doktors, und der Autor widmet sich Leonard McCoy mit einer Ausführlichkeit und einer Tiefgründigkeit, an die die anderen McCoy-Romane (auch wenn ich sie fast alle geliebt habe) noch nicht mal annähernd heranreichen. * Fazit: Dieses Buch hat mich über die vollen 627 Seiten so gepackt, dass ich zehn Tage lang unter grober Vernachlässigung anderer Aktivitäten in fast jeder freien Minute darin gelesen und es überall mit hingeschleppt habe. So sehr wie ich die anderen Star Trek-Romane liebe: "Provenance of Shadows" spielt einfach in einer ganz anderen Liga. Es ist nicht nur meine neue Nr. 1 unter den Star Trek-Romanen, sondern rangiert auch unter meinen "normalen" Lieblingsbüchern ganz weit oben. Es wäre wirklich toll, wenn dieser geniale Roman irgendwann mal auf Deutsch rauskommt. So oder so werde ich es definitiv noch mal lesen. Leider kann ich nur fünf Sterne verteilen, also denkt Euch einfach noch einen sechsten Stern hinzu...
  16. Cover des Buches Schatten auf der Sonne. STAR TREK Classic, Nr. 56 (ISBN: 9783453085602)
    Michael Jan Friedman

    Schatten auf der Sonne. STAR TREK Classic, Nr. 56

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ameise
    Abspann des 6. Star Trek-Kinofilms "Das unentdeckte Land": Mit einer ordentlichen Portion Wehmut blicken die in Ehren ergrauten Crewmitglieder der Enterprise ihrer Zukunft entgegen - sie sollen abgemustert und die gute, alte Enterprise eingemottet werden. Aber bevor es entgültig zurück in Richtung Erde geht, bekommen sie unerwartet einen letzten Auftrag von der Sternenflotte: Sie sollen ein Diplomatenehepaar zum Planeten Ssan bringen, wo sich eine Gruppe von Assassinen blutige Gefechte mit der Regierung liefert. Dr. McCoy ist der einzige, der sich über diesen Auftrag überhaupt nicht freut. Rund 40 Jahre zuvor war er bereits als Juniorarzt auf diesem Planeten stationiert und weiß, dass der Krieg zwischen den Assassinen und der Regierung mit den allerhärtesten Mitteln geführt wird. Als wäre das nicht genug, handelt es sich bei den beiden Diplomaten ausgerechnet um seine Exfrau Jocelyn und deren zweiten Mann Clay Treadway... McCoy-Romane gehen eigentlich immer, da Pille erstens die sympathschste Figur der Originalcrew ist und zweitens, weil man in der Serie so gut wie nichts über ihn erfahren hat. Das allerletzte Abenteuer mit der Crew um Captain Kirk dreht sich voll und ganz um den guten Doktor. Ich habe kurze Zeit vorher den unerträglich schmalzigen TNG-Roman "Tod im Winter" des gleichen Autors gelesen und war daher ein wenig skeptisch. Zum Glück hatte Michael Jan Friedman bei "Schatten auf der Sonne" ein viel besseres Händchen. Alle Charaktere, allen voran natürlich McCoy, sind wunderbar feinfühlig beschrieben. Darüber hinaus glänzt der Roman mit einer wirklich originellen und spannenden Story. Auch die Untergliederung in drei Teile gefällt mir gut. Besonders der 2. Teil, der in einer gut 120-seitigen Rückblende über McCoys Zeit als junger Arzt auf dem vom Terror gebeutelten Planeten Ssan berichtet, ist so interessant, dass die Handlung locker für einen ganzen Roman gereicht hätte. Aber vor allem steht die wechselvolle Beziehung zwischen McCoy und seiner Ex Jocelyn im Mittelpunkt, und der Roman lebt von großen Emotionen, ohne dabei in den Kitsch abzugleiten (und meine Kitsch-Toleranzgrenze ist ziemlich niedrig!) Bis auf ein oder zwei kleinere Ungereimtheiten, die aber nicht störend ins Gewicht fallen, ist "Schatten auf der Sonne" ein wirklich schöner, warmherzig geschriebener Classic-Roman und genau das Richtige für McCoy-Fans.
  17. Cover des Buches Die Geisterstation. Star Trek. (ISBN: 9783453119079)
    Melissa Crandall

    Die Geisterstation. Star Trek.

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die Enterprise unter der Leitung von Captain Kirk ist am Rand der Neutralen Zone unterwegs, um eine alte Forschungsdrohne aufzunehmen. Während sie sie aufnehmen, erscheint eine unbemannte Raumstation auf dem Bildschirm. Es werden keine Lebenszeichen registiert. Ein Landetrupp beamt auf die Station, doch durch Energieverluste bricht der Kontakt ab. Sie stellen fest, dass die Besatzung aus ungeklärten Gründen gestorben ist. Wie es scheint, spukt es auf der Station. Auch die Enterprise verliert ihre Energie, bis sie praktisch handlungsunfähig ist. Da erscheint ein romulanischer Warbird. Ich habe amüsiert die Geschichte und den Wortwitz zwischen Spock und McCoy gelesen. Die Geschichte ist spannend erzählt und hat zwar ein vorhersehbares, aber gelungenes Ende. Es hat Spaß gemacht dieses Buch zu lesen.
  18. Cover des Buches Star Trek - Starfleet Academy: Die Grenze (ISBN: 9783864250194)
    Rudy Josephs

    Star Trek - Starfleet Academy: Die Grenze

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Splashbooks

    Obwohl als zweiter Band dieser Reihe erschienen, macht die Geschichte doch den Eindruck klar vor den ersten Band ("Starfleet Academy 1 - Die Delta-Anomalie") zu spielen. Dies tut der Stimmung jedoch keinen Abbruch, da die bekannten Protagonisten rund um Kirk, Uhura & Co. sowieso frisch auf die Sternenflottenakademie gekommen sind und sich daher teils noch von den, aus den neuen Filmen bekannten, Charakteren unterscheiden.

    Auch wenn sich die "Starfleet Academy"-Reihe klar an ein jüngeres Publikum wendet, spricht der vorliegende Band ein durchaus ernstes Thema an. Vor allem, weil es gerade unsere schnelllebige und auf Konkurrenz ausgerichtete Gesellschaft widerspiegelt.

    Es ist bekannt, dass die Sternenflotte gerade im ersten Jahrgang sehr stark die Spreu vom Weizen trennt, um tatsächlich nur die besten Kandidaten weiter studieren zu lassen. Dieser immense psychische Druck ist in "Die Grenze" permanent spürbar. Egal ob Sunnyboy Kirk oder die zielstrebige Uhura, welche vom Partyleben am Campus nichts wissen will, alle versuchen ihr Bestes zu geben. Für den ein oder den anderen ist das jedoch zu viel.

    Rest lesen unter:
    http://splashbooks.de/php/rezensionen/rezension/23900/star_trek___starfleet_academy_2_die_grenze

  19. Cover des Buches Star Trek, Die nächste Generation, Die andere Seite (ISBN: 9783453196650)
    Michael Jan Friedman

    Star Trek, Die nächste Generation, Die andere Seite

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Ameise
    "Die andere Seite" bzw. "Crossover" (je nachdem, ob man die Heyne- oder die vgs-Ausgabe vor sich hat) ist ein ungewöhnlicher Star Trek-Roman. Immerhin trifft die TNG-Crew um Captain Picard auf die Classic-Crew, oder genauer gesagt auf diejenigen, die zu TNG-Zeiten noch am Leben sind: Botschafter Spock, der uralte Admiral McCoy und Captain Scott, der sich dank seines 75-jährigen Aufenthalts im Transporterstrahl der U.S.S. Jenolen deutlich besser gehalten hat. Der Inhalt lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Spock wird bei seiner Arbeit im romulanischen Untergrund zusammen mit seinen Anhängern gefangengenommen, und seine beiden alten Freunde eilen ihm zu Hilfe. Wie schon gesagt, der Roman ist ungewöhnlich, das bedeutet aber nicht, dass er gleichzeitig auch gelungen wäre. Das Positive erst mal vorweg: Ab Seite 300 wird das Buch auf einmal gut! Dann treffen die drei alten Haudegen aus der Classic-Serie nämlich endlich aufeinander, und dieses Wiedersehen ist wirklich witzig und rührend zugleich. Leider ist der Roman dann aber auch schon wieder zu Ende, denn insgesamt hat er bloß 314 Seiten. Die 299 Seiten vorher waren allerdings langweilig, ärgerlich und lächerlich - je nachdem, welchen der drei Handlungsstränge man vor sich hat. Die Spock-Handlung: Das ist der langweilige Teil. Okay, ich war noch nie von dieser Wiedervereinigungsgeschichte zwischen den Vulkanieren und den Romulanern überzeugt. In diesem Buch agiert Spock dermaßen passiv, dass die Passagen mit ihm eine regelrecht lähmende Wirkung entfalten. Es ging sogar soweit, dass ich die Spock-Kapitel am liebsten einfach überblättert hätte. Die ganze Zeit über tut er nichts weiter, als das Treiben um ihn herum zu beobachten und ab und zu mal ein paar erbauliche Ratschläge an seine Anhänger zu richten. Die McCoy-Handlung: Kommen wir zum ärgerlichen Teil. Das Sternenflottenkommando schickt die Enterprise D los, um Spock zu retten. Aus irgendeinem Grund ist man der Meinung, dass Spocks alter Kumpel McCoy dabei eine Hilfe sein könnte, aber der hat nichts Besseres zu tun, als in Nullkommanix Picard das Kommando zu entreißen und ein paar völlig bekloppte Entscheidungen zu treffen. Ich mag den Doktor wirklich sehr, aber in diesem Roman ging er mir zum ersten Mal seit der TOS-Folge "The Galileo Seven" so richtig auf den Keks. Die Scott-Handlung: Der lächerliche Teil, aber immerhin der unterhaltsamste. Auch Scott erfährt von Spocks Enführung, und was macht er? Er klaut ein Museumsschiff, das ein Schwestenschiff der guten, alten Enterprise 1701 ist, und macht sich ganz allein auf den Weg ins romulanische Imperium! Natürlich wird er recht schnell von den Romulanern in die Zange genommen, bis er glücklicherweise Hilfe von La Forge, Riker und Data erhält. Apropos - ja, die TNG-Crew ist auch noch da. Meistens machen Picard und Co. dasselbe wie Spock, nämlich nichts! Vielleicht habe ich von diesem Roman ein bisschen zuviel erwartet, aber zumindest mit einer besseren Charakterisierung der Figuren und einer weniger vorhersehbaren Handlung hätte ich rechnen können. Die letzten 14 Seiten, ein paar nette Insidergags und die freundlich-nervige Computerstimme der von Scott entführten U.S.S. Yorktown rechtfertigen noch einen Zusatzstern, aber mehr als zwei Sterne sind es leider nicht.
  20. Cover des Buches Star Trek Comicband 5 (ISBN: 9783942649339)
  21. Cover des Buches McCoys Träume. Star Trek (ISBN: 9783453058248)
    Carmen Carter

    McCoys Träume. Star Trek

     (14)
    Aktuelle Rezension von: artphilia
    Die Idee McCoy in den Fokus zu stellen, fand ich toll. Auch mochte ich Kirks Verzweiflung als dieser bemerkt, dass sich McCoy nicht an ihn und schon gar nicht an ihre Freundschaft erinnert. McCoys Romanze fand ich total an den Haaren herbeigezogen. Klar, schön dass er mal das Babe of the Week bekommt, aber dass die Beziehung am Ende scheitert wart leider von vornherein klar, weshalb sie meiner Ansicht nach erst gar nicht hätte entstehen müssen. Alles in allem leichte Kost für zwischendurch. Nichts Besonderes. Leider. Hatte mir mehr Tiefgang erhofft.
  22. Cover des Buches Die verlorenen Jahre. Star Trek (ISBN: 9783453053892)
    J. M. Dillard

    Die verlorenen Jahre. Star Trek

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Papiertiger17

    Die Autorin hat Talent, die Figuren sind gut gezeichnet und der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Nach einem siebenseitigen, verheißungsvollen Prolog versäumt es die Schriftstellerin aber daran anzuknüpfen. Die nächsten 140 (!) Seiten beschäftigen sich mit Entwicklungen deren Ergebnis der interessierte Leser bereits aus den Kinofilmen (1979) kennt (das Buch ist von 1989). Statt eine Handlung zu präsentieren verliert sich die Erzählung in Belanglosem und Alltäglichem aus dem Leben der Protagonisten. Weder das Bürogeplänkel im Sternenflottenhauptquartier noch das Liebesleben der Nebenfiguren fand mein Interesse, sodass ich das Buch nach knapp 150 Seiten weggelegt habe.

  23. Cover des Buches Ex Machina (ISBN: 0743492854)
    Christopher L. Bennett

    Ex Machina

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ameise
    Wer sich auf diesen Roman einlassen möchte, der sollte auf alle Fälle "Star Trek: The Motion Picture" und die TOS-Episode "For the World is Hollow, and I Have Touched the Sky" (dt: "Der verirrte Planet") gesehen haben. Am besten nicht schon vor Jahren, sondern direkt vor der Lektüre dieses Buches. "Ex Machina" kann man nämlich als unmittelbare Fortsetzung sowohl des ersten Kinofilms als auch der oben genannten Folge betrachten. Kurz zur Erinnerung: In "For the World is Hollow..." traf man auf die Bewohner des Asteroiden Yonada. Denen war weder bewusst, dass es sich bei Yonada in Wirklichkeit um ein Generationenschiff handelte, noch dass ihr alles bestimmendes "Orakel" eigentlich ein Computer war. 10000 Jahre zuvor war Yonada von den hochentwickelten Fabrini auf die Reise geschickt worden, um zumindest einen Teil der Bevölkerung vor einer drohenden Supernova zu retten. Wieder einmal kam die Enterprise-Crew vorbei, entlarvte den vermeintlichen Gott als Computer und flog weiter, ohne zu bedenken, dass man das komplette Weltbild der Yonadi erschüttert hatte... Aber halt - die Geschichte geht ja weiter: Nachdem Yonada endlich das Ziel der Reise, einen Planeten namens Lorina, erreicht hatte, versuchen die Fabrini-Nachkommen unter den wachsamen Augen der Föderation heimisch zu werden. Während sich die ehemalige Hohepriesterin und jetziges Staatsoberhaupt Natira völlig von ihrem religiösen Weltbild losgesagt hat und eine moderne Zukunft einläuten will, wächst unter den Anhängern des Orakels der Widerstand. Der Unmut vergrößert sich noch, als die Enterprise wegen der terroristischen Anschläge auf Lorina zu Hilfe gerufen wird. Die Anwesenheit der Föderationsbeobachter ist ohnehin nicht gern gesehen, aber "Gottesmörder" Kirk ist für die Orakelanhänger erst recht ein rotes Tuch. Dieser steckt derweil in einem emotionalen Tief: Zwar hat er wenige Wochen zuvor die Erde vor der Vernichtung durch V'Ger gerettet, leidet jedoch wegen Will Deckers Tod an Schuldgefühlen und spürt, dass viele neue Crewmitglieder ihm misstrauen. Aber auch seine beiden Freunde Spock und McCoy werden von Selbstzweifeln geplagt: Spock möchte sich nach der Gedankenverschmelzung mit V'Ger endlich mit seiner menschlichen Seite arrangieren, sehr zum Unmut anderer Vulkanier. Leider hat er keine Ahnung, wie er mit seinen Emotionen umgehen soll, und bittet daraufhin McCoy um Rat. Der wiederum hat während seiner Sternenflotten-Auszeit die Fortschritte in der Medizin verschlafen, ist deshalb von der neuen Technik und der Anatomie nichthumanoider Patienten überfordert, was einem amphibischen Besatzungsmitglied beinahe das Leben kostet. Darüberhinaus muss er sich natürlich auch noch Natira stellen, die ja immerhin für kurze Zeit seine Ehefrau war... Wie die lange Inhaltsangabe schon vermuten lässt, ist "Ex Machina" ein recht komplexer Roman, der sehr interessante Fragen über Politik, Religion und künstliche Intelligenz aufwirft und nachdenklich stimmt. Die Episode "For the World is Hollow..." fand ich schon immer eine der besten Classic-Folgen, nur kam dort so einiges angesichts der dichten Handlung viel zu kurz für die 45 Minuten. Um so schöner also, dass die Geschichte hier weitergeführt wird. Auch die völlig neue Situation an Bord der generalüberholten Enterprise kam wesentlich besser rüber, als es im ersten Film der Fall war. Die größte Stärke des Autors aber ist die Charakterzeichnung der Figuren, die den größten Teil des Romans einnimmt. Wie schon erwähnt, werden die Persönlichkeiten des Trios Kirk/Spock/McCoy konsequent weiterentwickelt, aber auch unzählige andere Charaktere werden näher beleuchtet. Wer mit soetwas nichts anfangen kann, wird sich vermutlich fürchterlich langweilen, aber meiner Meinung nach waren bei Star Trek die Figuren sowieso schon immer wichtiger als der Science-Fiction-Hintergrund. Während Gelegenheitszuschauer von diesem Roman wahrscheinlich überfordert sind, hält der Autor für aufmerksame Star Trek-Fans viele kleine Leckerbissen bereit. Ich musste jedenfalls breit grinsen, als Christine Chapel an einer Stelle fragt: "Do I sound like the computer to you?", und kurze Zeit später "Do I look like somebody's mother?" ;-) Solche kleinen Anspielungen lockern die anspruchsvolle und philosophisch angehauchte Handlung immer wieder auf, so dass der Roman nicht allzu gewichtig daherkommt. Und wer schon ein paar TOS-Romane gelesen hat, wird einiges aus anderen Büchern wiedererkennen, z.B. "The Lost Years" oder "Kobayashi Maru". Aber keine Angst - die Anspielungen auf andere Romane muss man nicht unbedingt verstehen, um "Ex Machina" genießen zu können. Übrigens finde ich es lobenswert, dass es immer noch neuere Star Trek-Romane gibt, die als "stand alone" funktionieren und nicht Teil einer Miniserie sind. Fazit: "Ex Machina" kann man nicht unbedingt als leichte Kost bezeichnen und ist ganz sicher nichts für Star Trek-Neulinge. TOS-Fans werden aber vor allem wegen der sehr gelungenen Charakterbeschreibungen ihre helle Freude an diesem Roman haben.
  24. Cover des Buches Star Trek: Leonard McCoy Frontier Doctor (ISBN: 9781600107481)
    John Byrne

    Star Trek: Leonard McCoy Frontier Doctor

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    Aktuelle Rezension von: Ameise
    So so, der Cross Cult-Verlag bringt mangels Nachfrage bis auf weiteres keine Star Trek-Comics mehr heraus. Wirklich schade, aber wenigstens kann sich der geneigte und einigermaßen des Englischen mächtige Comicleser mit den Originalen vertrösten. Als großer McCoy-Fan konnte ich hier natürlich nicht widerstehen! Wir erinnern uns an den ersten Kinofilm: Admiral Kirk übernimmt wieder das Kommando über die Enterprise, und nicht ganz uneigennützig beordert er einen bärtigen und sichtlich widerwilligen Leonard McCoy an Bord. Was hat Kirks alter Kumpel eigentlich während seiner Sternenflotten-Auszeit getrieben? Wie dieser Comic zeigt, war McCoy nicht untätig und ließ den Kontakt zu Kirk nicht abreißen. Nach seinem Ausscheiden aus der Sternenflotte nimmt er an einem Sanitätsprogramm der Föderation teil, das ihn und seinen Kollegen Dr. Duncan an die verschiedensten Einsatzorte verschlägt, wann immer medizinische Hilfe gefragt ist. Über diese abenteuerliche Zeit berichtet er seinem Freund James Kirk regelmäßig in Briefen, wobei jeder Brief eine kleine Geschichte erzählt. 1. "Weeds" McCoy und Duncan konnten soeben einen Einsatz auf einer andorianischen Kolonie erfolgreich beenden. Als sie frohen Mutes wieder mit McCoys vorsintflutlichem Raumschiff "Joanna" davonfliegen, müssen sie feststellen, dass sich eine blinde Passagierin an Bord befindet: eine Andorianerin namens Theela. Da aber schon die nächste Notruf eingegangen ist, müssen sie die kampflustige Dame notgedrungen mitnehmen. Der Notruf stammt von einem von Menschen besiedelten Planeten, auf dem eine verheerende Seuche grassiert. Diese steht in unmittelbarem Zusammenhang zu dem unerbittlichen Krieg der Siedler gegen die einheimische und erstaunlich lebendige Pflanzenwelt... Die erste Story ist meiner Meinung nach die schwächste und dient vor allem der Einführung der neuen Charaktere. Trotz der monströsen Pflanzen kommt kaum Spannung auf, da die Lösung für das Problem ein bisschen zu schnell kommt. 2. "Error" Theela hat sich inzwischen vom störrischen Anhängsel zu einem lernbegierigen Crewmitglied gemausert, so dass sie an Bord bleiben darf. McCoy und seine beiden Begleiter statten dem technisch hochentwickelten Planeten Gamma Tarses VII einen Besuch ab, wo sie von niemand Geringerem als Montgomery Scott begrüßt werden. Obwohl sich auf dem Planeten mysteriöse Todesfälle häufen, werden die Bemühungen McCoys und Duncans immer wieder durch die Behörden sabotiert. Schließlich wird Pille sogar verhaftet und vor ein Gericht gestellt, doch als er dort ankommt, sind seine jüngsten Erinnerungen plötzlich gelöscht... "Error" ist meine Lieblingsgeschichte in diesem Comic. Auf nur wenigen Seiten entfaltet sich eine sowohl spannende als auch verzwickte Geschichte, in der sich herausstellt, dass McCoys Ablehnung gegen Transporter diesmal ganz gerechtfertigt ist! Simpel, aber wirkungsvoll ist die Idee, die eher unsympatischen Aliens mit einem scheinbar ewig lächelnden Gesicht auszustatten, das in krassem Widerspruch zu ihrem Handeln steht. Das Ende lässt den Leser nachdenklich zurück, wenn man sich fragt, wie weit man gehen kann, um sein Leben künstlich zu verlängern, 3. "Medics" Im dritten Kapitel werden McCoy, Duncan und Theela zu einem Planeten beordert, der eigentlich auf dem technischen Niveau des Bronzezeitalters stehen sollte. Dass es in der Zwischenzeit zu einem rasanten Fortschritt gekommen ist, müssen die Drei auf die harte Tour erfahren, als ihr Raumschiff von einer Rakete abgeschossen wird. Nach der anschließenden Notlandung finden sie sich mitten in einem Kriegsszenario wieder, in dem sich menschliche Klone unerbittlich bekämpfen. Die drei Gestrandeten werden getrennt und geraten in Gefangenschaft. Die Lage ist hoffnungslos, bis plötzlich zwei Zeitreisende auftauchen, die aufmerksamen TOS-Zuschauern nicht unbekannt sein dürften... "Medics" ist eindeutig die actionreichste und düsterste Geschichte, die auf den ersten Blick gewisse Parallelen zu der Classic-Folge "Der erste Krieg" aufweist, sich aber in eine völlig andere Richtung entwickelt. Hier findet auch ein kleines Crossover zu John Byrnes anderen Star Trek-Comics "Assignment Earth" und "Crew" statt. 4. "Hosts" Nach dem letzten Abenteuer trennen sich die Wege von McCoy und seinen beiden Begleitern Duncan und Theela, die auf dem Klonplaneten zurückbleiben. McCoy, der am Ende des vorigen Kapitels von der NCC 1717 (eventuell der Yorktown) aufgegabelt wurde, wird von der Leitenden Schiffsärztin Christine Chapel um Hilfe gebeten: Kürzlich besuchte das Schiff einen Planeten, auf dem mehrere Tierarten zu erstaunlichen kognitiven Leistungen fähig waren, die sie eigentlich niemals fertigbringen sollten. Bald darauf steigt der Intelligenzquotient verschiedener Crewmitglieder ins Unermessliche. Erschreckend daran ist allerdings, dass diese Leistungssteigerung ein wörtlich gemeintes Burnout-Syndrom mit tödlichen Folgen nach sich zieht... Diese Episode fängt ganz interessant an, stellt sich aber als eher belanglos und unspektakulär heraus. Der eindeutige Höhepunkt ist das Aufeinandertreffen von "Nummer Eins" aus dem Pilotfilm "Der Käfig" und Christine Chapel, wobei niemandem die frappierende Ähnlichkeit der beiden Damen aufzufallen scheint. "Scalpel" In der letzten Geschichte stattet McCoy nach vielen Jahren seinem alten Schulfreund Alex Hathaway einen Besuch ab, der sich zusammen mit seiner Tochter einem idyllischen Planeten niedergelassen hat. Dort angekommen, erfährt McCoy Hathaways düsteres Geheimnis: Mit Hilfe einer geheimnisvollen Maschine hat dieser die Zeitlinie manipuliert, um seine Tochter wiederauferstehen zu lassen, die vor Jahren von einem Fundamentalisten ermordet wurde... Ganz zum Schluss stellt diese bedrückende Episode nochmal ein Highlight dar, als ausgerechnet McCoy, der ja einst selbst unabsichtlich auf fatale Weise die Erdgeschichte änderte, nochmal mit dem Dilemma der Zeitmanipulation konfrontiert wird. Erfreulich ist hier, dass der Ausgang der Geschichte nicht mundgerecht serviert wird, sondern der Leser sich selbst einen Reim darauf machen muss, wie McCoy sich letztendlich entschieden hat. Gesamtbewertung: John Byrne hat sich bei so renommierten Comicverlagen wie Marvel, DC und Dark Horse einen Namen gemacht hat und beweist, dass er sich auch im Star Trek-Universum bestens auskennt. "Leonard McCoy Frontier Doctor" schließt wieder mal eine Lücke in der Zeit zwischen der Classic-Serie und dem ersten Film und ist natürlich vor allem für alle Fans des grummligen Doktors ein Fest. Pille ist einfach wunderbar getroffen, sowohl in den Zeichnungen als auch in den Dialogen. Zwar wirken die Bilder trotz der Pastellfarben ein wenig zu bunt für meinen Geschmack, dafür sind die Figuren schön dynamisch gezeichnet. Sehr gut hat mir auch die futuristische Gestaltung der Architektur gefallen, was ich bei Star Trek immer ein wenig vermisst habe. So hat man auch endlich mal das Gefühl, dass sich das Geschehen im 23. Jahrhundert abspielt, auch wenn sich die Figuren mal nicht an Bord eines Raumschiffs aufhalten. Fazit: Ein toller Star Trek-Comic, der zwar manchmal etwas verwirrend und nicht immer spannend ist, aber für TOS-Fans unzählige Anspielungen auf die Originalserie bietet und dabei bestens unterhält. Sollte Cross Cult jemals den geplanten Megaband herausbringen, in dem auch "Frontier Doctor" enthalten sein soll, wäre das eine tolle Sache und auf alle Fälle eine Bereicherung für Comicliebhaber.

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