Bücher mit dem Tag "medici"
75 Bücher
- Andreas Eschbach
Eine Billion Dollar
(714)Aktuelle Rezension von: EmiliEin durchschnittlicher Mann, mit null Ambitionen, erbt eine unerhörte Summe Geld, mit der Verweis, dass er eine Prophezeiung erfüllen wird, die Menschheit zu retten. Das neue Leben beginnt und erweist sich alles andere als sorgenlos...
Ein grandioser Unterhaltungsroman, wie man die selten liest. Intelligent, akribisch recherchiert und, was für viele Leser eine große Rolle spielt, absolut fesselnd. Wie schon in anderen seinen Werken bewiesen, zeigt der Autor auch in diesem Roman beinahe schon hellseherischen Fähigkeiten, was die Zukunft betrifft. Man solle bedenken, dass die Erstveröffentlichung des Buchs schon in 2001 stattfand. Unter diesem Aspekt ist die Lektüre noch außergewöhnlicher und spannender.
Andreas Eschbach bietet mit diesem Roman nicht nur hervorragende Unterhaltung, er vermittelt unaufdringlich Wissen über die Finanzwelt und bringt die Leserschaft zum Nachdenken.
Für alle Leser, die sich noch nicht mit dem Wesen des Geldes auseinandergesetzt haben, bietet dieser Roman nicht nur spannende Unterhaltung, der vermittelt Wissen. Für alle anderen ein fesselnder Wissenschaftsroman. Von mir gibt es begeisterte fünf Sterne.
- Tanja Kinkel
Die Puppenspieler: Roman
(445)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannSüddeutschland, 1484: Richard ist zwölf, als er aufgrund einer erlogenen Hexerei-Anklage seine Mutter an die Inquisition verliert. Ihre Hinrichtung traumatisiert den Jungen für immer, öffnet ihm aber auch auf eine groteske Weise das Tor zu einer nie geahnten Welt: Seine junge Tante Sybille Artzt nimmt ihn in ihrem Haushalt auf - und in dem ihres Ehemannes, des Kaufmannes und kaiserlichen Bankiers Jakob Fugger.
An Jakobs Seite wird Richard zum Kaufmann und Spion ausgebildet - eine Tätigkeit, die ihn nach Florenz führt, in das Zentrum der Kultur der Renaissance, wo er zu Jakobs Informanten wird, und schließlich in das Rom des Jahres 1492, wo die Familien der Borgia, Della Rovere, Sforza, Colonna und Orsini um den Papsttrohn ringen.
Im Zentrum der Macht angelangt, beschließt Richard, sich zu rächen an jenen Kirchenmännern, die seine Mutter getötet haben. Doch auf ihn lauern mehr Feinde als geahnt - und die Tatsache, dass seine Geliebte eine übersinnlich veranlagte Zigeunerin ist, macht ihn umso verwundbarer ...
Dieses Buch ist sicher kein stümperhaftes Actionwerk. Kein rohes Schlachtenabenteuer. Dafür ist es ein subtiles Panorama des späten 15. Jahrhunderts in der Zeit von 1484 bis 1493, das angenehm langsam Spannung aufbaut und extrem gut eine Atmossphäre der Zeit erschafft, wie ich es sonst nur aus Gablé-Romanen kenne. Und mit Gablé kann sich Tanja Kinkel durchaus messen. Solange es noch solche Autoren gibt, bin ich auf die Bernard Cornwells und Iny Lorentz's dieser Welt nicht angewiesen, um unterhaltsame Bücher zu finden.
Ein historischer Roman, der mich als Leser weder mit massenweise Infos, noch mit schwülstigen Liebesschwüren und zum Glück auch nicht mit Schlachtengedröhne erschlägt, sondern Zeit lässt, in das Buch herein zu finden.
Absolut zu empfehlen!
- Lisa Cach
Eternally - Selbst die Ewigkeit kann uns nicht trennen
(111)Aktuelle Rezension von: SaristaSolange sie denken kann, wurde Caitlyn von merkwürdigen Träumen verfolgt - nicht selten schreckt sie sogar schreiend aus dem Schlaf hoch. Zusätzlich hat sie das Gefühl, dass sie nicht in die amerikanische Kleinstadt gehört, sondern ihr Schicksal sie weit weg führt. Als ihr dann tatsächlich ein Stipendium für ein französisches Elite-Internat angeboten wird, ergreift sie die Chance und wagt den Schritt über den Ozean. Sie hofft, damit auch die gruseligen Träume loszuwerden, aber stattdessen werden sie schlimmer. Bis Caitlyn Raphael begegnet. Er ist nur ein Traum und doch scheint er real zu sein und Caitlyn ist die einzige, die ihm bei seiner Mission helfen kann...
Auf den ersten Blick klingt "Eternally" nach der klassischen Jugendbuchromanze mit paranormalen Einschlag, tatsächlich finden sich in dem Buch von Lisa Cach aber einige neue Ansätze. Die Geisterthematik hat mir ebenso gut gefallen, wie Caitlyns Träume und die Erklärung für eben diese. Generell fand ich die Handlung gut aufgebaut und spannend. Allerdings geht es gerade zum Ende hin ein wenig zu schnell und dafür am Anfang teilweise ein wenig zu langsam. Im Großen und Ganzen ist die Handlung aber spannend. Sie wirkt allerdings auf mich nicht ganz abgeschlossen, sondern eher wie der Auftakt einer Reihe. Ob es im englischen Original tatsächlich weitere Bände gibt, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen, es würde allerdings das Ende erklären.
Der Schreibstil von Lisa Cach passt zum Genre und zu Caitlyn, aus deren Perspektive das Buch größtenteils in der dritten Person geschrieben ist. Caitlyn ist eine überzeugende Protagonistin und ihre Entwicklung im Laufe des Romans hat mir gut gefallen. Raphael war auch sympathisch, blieb aber ein wenig blass. Auch einige Nebencharaktere insbesondere die in Raphaels Umgebung hätte ich mir ein wenig detailreicher gewünscht.
Alles in allem kann man "Eternally" aber gut lesen und mich hat das Buch gut unterhalten. Wenn es im Deutschen einen weiteren Band geben würde, hätte ich den sicherlich auch gelesen.
Eine Anmerkung zum Schluss noch zur Aufmachung des Buches. Es ist als Hardcover mit Schutzumschlag erschienen. Das Rankenmuster vom Cover setzt sich auch im Buchinneren fort. Das Covermotiv selbst ist ganz hübsch, passt aber leider überhaupt nicht zum Roman. Weder ein Leuchtturm noch eine so freie Landschaft samt Wiese taucht auch nur einmal auf. Wirklich schade, aus dem Setting des Romans hätte man viele schöne passende Bilder ableiten können. - Kai Meyer
Das Wolkenvolk. Band 1
(493)Aktuelle Rezension von: EngelsteamIn diesem Buch begegnen uns mehrere Personen und auch Völker.
Alles fängt beim Wolkenvolk an. Hier wohnt der junge Niccolo. Seine Wolke sinkt bedrohlich und eines Tages wird er deswegen den Erdboden ( zum ersten Mal in seinem Leben) betreten. Er soll etwas wichtiges für seine Wolke suchen, damit sie weiter existieren kann. Und wieder hoch nach oben steigen kann. Auf dieser Wolke selbst spielt sich selbst auch immer wieder zwischendurch abenteuerliches ab, so dass wir auch dort immer wieder zurück kehren im Buche.Niccolo lernt auf seiner Reise mehrere Wegesbegleiter kennen. Da wäre zum Beispiel Wisperwind oder Nugua und Feiqing. Und Mondkind, die ebenfalls noch eine interessante Rolle in diesem Buche Bekommt ( jedenfalls im ersten hier).
Ich fand den Stil des Autors soweit ganz gut. An manchen Stellen nur manchmal etwas langatmig. Aber sonst gut. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Es endete spannend und gerne möchte ich nun wissen wie es weitergeht.
- Kai Meyer
Das Wolkenvolk. Band 2
(398)Aktuelle Rezension von: la_vieIch habe schon mehrere Bücher von Kai Meyer gelesen und ich muss sagen, dass ich mit keinem so richtig warm geworden bin. Mit dieser Buchreihe war es genau so.
An sich ist es wirklich eine nette Geschichte, eine Mischung aus Legenden, Fantasy und Liebesgeschichte. Ein Junge, der seine Heimat verlässt, um seinem Volk zu helfen und dabei Abenteuer erlebt und auch die Liebe findet.
Leider muss ich sagen, dass einige Charaktere etwas flach geraten sind. Ich habe die Hoffnung, dass ihnen im dritten Teil der Reihe noch etwas mehr Tiefe gegeben wird. Vermutlich liegt das auch daran, dass die Kapitel aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschrieben sind und die Bücher aber nicht so lang sind, sodass die Zeit fehlt, um die Charaktere richtig aufzubauen.
Auch kann ich mich mit dem Protagonisten nicht so richtig identifizieren. Ich verstehe seine Entscheidungen oft nicht (auch wenn er seine Gründe dafür hat) und hätte manchmal am liebsten in das Buch gegriffen, um ihn mal kräftig durchzuschütteln.
Daher von mir nur 3 von 5 Sternen. Den dritten Teil werde ich aber noch lesen, um der Geschichte einen Abschluss zu geben.
- Rose Snow
3 Lilien, Das erste Buch des Blutadels
(252)Aktuelle Rezension von: ApplesreadingDie Geschichte von Lorelai und Vitus ist die perfekte Mischung aus mystischem Fantasy-Setting und intensiver Romantik.
Handlung und Setting Lorelai ist 17 Jahre alt und lebt in einer Welt, in der das Blutadels-System alles bestimmt. Seit Monaten wartet sie darauf, dass bei ihr die „alte Gabe“ des Blutadels erwacht. Doch sie darf niemandem von ihrer magischen Herkunft erzählen, da strenge Gesetze des Adels diese Geheimnisse bewahren müssen. Die Situation wird jedoch komplizierter, als sie Vitus trifft. Zwischen den beiden knistert es gewaltig, was Lorelai vor ein inneres Dilemma stellt. Sie kämpft mit ihren Gefühlen, während sich in ihrem Leben immer mehr dunkle und gefährliche Geheimnisse offenbaren.
Charaktere und Chemie Lorelai ist eine starke Protagonistin, die zwischen Pflichtbewusstsein und ihren eigenen Wünschen hin- und hergerissen wird. Ihre Entwicklung im Laufe des Buches ist faszinierend, da sie sich immer mehr mit ihrer eigenen Identität auseinandersetzen muss. Vitus ist der geheimnisvolle, faszinierende Junge, der Lorelais Welt gehörig auf den Kopf stellt. Die Chemie zwischen den beiden ist spürbar und sorgt für viele prickelnde Momente, die die Geschichte vorantreiben.
Schreibstil und Emotionen Rose Snow hat einen fesselnden Schreibstil, der den Leser von Anfang an in die Geschichte hineinzieht. Ihre Fähigkeit, Emotionen und die innere Zerrissenheit der Charaktere so intensiv darzustellen, lässt die Spannung und das Drama auf jeder Seite spürbar werden. Besonders die Verwirrung und die aufkeimenden Gefühle von Lorelai gegenüber Vitus werden authentisch und nachvollziehbar beschrieben.
Fazit 3 Lilien – Das erste Buch des Blutadels ist ein gelungener Auftakt zu einer vielversprechenden Trilogie. Die Mischung aus Magie, Romantik und Geheimnissen sorgt für eine spannende und emotionale Lektüre. Lorelai und Vitus sind Charaktere, die man sofort ins Herz schließt, und die geheimnisvolle Welt des Blutadels lässt einen mehr über das kommende Geschehen erfahren wollen. Wer Geschichten mit einer Prise Magie und leidenschaftlicher Romantik liebt, wird dieses Buch definitiv genießen.
- Kai Meyer
Drache und Diamant
(345)Aktuelle Rezension von: la_vieIch habe schon mehrere Bücher von Kai Meyer gelesen und ich muss sagen, dass ich mit keinem so richtig warm geworden bin. Mit dieser Buchreihe war es genau so.
An sich ist es wirklich eine nette Geschichte, eine Mischung aus Legenden, Fantasy und Liebesgeschichte. Ein Junge, der seine Heimat verlässt, um seinem Volk zu helfen und dabei Abenteuer erlebt und auch die Liebe findet.
Ich hatte beim Lesen dieser Buchreihe den Eindruck, dass der Autor um jeden Preis versucht, sich vom Mainstream abzuheben. Dabei kam in mir aber auch das Gefühl auf, dass die Geschichte irgendwie planlos verlief. So als würde der Autor selbst noch gar nicht so genau wissen, wie die Geschichte eigentlich ausgehen soll. Einige Charaktere haben leider nicht die Tiefe erhalten, die ich mir gewünscht hätte, weswegen es auch nicht immer leicht fiel, die Entscheidungen der Charaktere nachzuvollziehen.
Das Ende ging dann irgendwie auch recht schnell und der letzte Kampf war schnell erledigt.
Ich für meinen Teil habe mit Kai Meyer abgeschlossen und werde wohl kein Buch mehr von ihm lesen.
- Niccolò Machiavelli
Der Fürst
(63)Aktuelle Rezension von: StephanusMachiavelli beschäftigt sich in seinem kleinen Büchlein vorrangig mit den Fragen Macht und Herrschaft. Von diesen beiden Grundpfeilern entwirft er, durch Vergleiche seine Vorstellung einer "idealen" Fürstenherrschaft, d.h. wie ein Fürst möglichst beschaffen sein sollte, um eine langlebige und dauerhafte Herrschaft aufbauen und erhalten zu können. Dabei sind nicht nur eine einzige Tugend vonnöten, sondern eine Vorausschauen aber auch ein große Energie, gepaart mit Glück. Der zentrale Begriff der "virtú" kommt hier zu tragen.
Mit seiner Schrift hat Machiavelli einen wichtigen Baustein gesetzt, ist aber oft auch falsch verstanden worden, da sein weiteres Werk, die "Discorsi" einfach ausgeblendet werden. Nach meiner Meinung müssen aber beiden zusammen betrachtet werden, um einen Eindruck vom Denken von Machiavelli zu erhalten. Stilistisch ist das Buch gut geschrieben und leidet natürlich unter der Übersetzung (aber kein Vorwurf an den Übersetzer). Die italienische Sprache ist einfach deutlich Nuancenreicher als die Deutsche.
Ein Klassiker, von dem Leser jedoch enttäuscht sein werden, die sich bereits zu viele der modernen Machiavelli-Ratgeber zu Gemüte geführt haben.
- Sarah Dunant
Der Palast der Borgia
(88)Aktuelle Rezension von: shinyJulieDurch Rodrigo Borgias Ernennung zum Papst wird seine Familie auf einmal zur mächtigsten von ganz Rom. Doch Rodrigo und seine ehrgeizige Familie sind noch lange nicht am Ziel…
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Der historische Stoff wird wirklich gut aufgearbeitet und in eine spannende Handlung umgesetzt. Es kommen unglaublich viele verschiedene Figuren zu Wort und so bekommt man einen tollen Überblick über die Epoche. Man kann sich also gut vorstellen, wie das Leben der Borgias wohl ausgesehen haben muss. Viele Dinge sind natürlich dazu gedichtet, wie vermutlich viele der zwischenmenschlichen Beziehungen, aber auch das fügt sich gut in das komplette Gesamtbild ein. Leider ist der Schreibstil wirklich sehr kompliziert, die Sätze ziehen sich teilweise über eine halbe Seite, was das Verständnis stellenweise ein bisschen schwierig macht. Davon einmal abgesehen lässt sich das Buch gut lesen, einfach wegen der spannenden Handlung. Den zweiten Band werde ich nicht lesen. - Janine Wilk
Die Schattenträumerin
(118)Aktuelle Rezension von: BuchfluestererblogIn der Nacht verwandelt sich Venedig. Das Wasser in den Kanälen flüstert leise, Schatten legen sich über die kleinen Gassen - und Francesca träumt: immer näher und näher kommt ihr schrecklicher Verfolger, schon spürt sie seinen Atem im Nacken - und wacht schweißgebadet auf. Von ihrer Großmutter erfährt sie, dass die wiederkehrenden Albträume mit einem Familienfluch zusammenhängen. Einem tödlichen Fluch, der nicht nur sie, sondern ganz Venedig bedroht. Nur ein Buch von dämonischer Natur kann den Fluch lösen und Venedig davor bewahren, in den Fluten zu versinken. Doch um es zu finden, muss sich Francesca dem Mann aus ihren Albträumen stellen. Eine atemlose Jagd beginnt...
Fazit:
Ducrh Zufall bin ich über dieses Buch gestolpert und das Cover und der Klappentext gefielen mir auf Anhieb richtig gut. Also ab damit in den Einkaufswagen und auf eine tolle Geschichte freuen.
Von der Autorin hatte ich vorher noch kein Buch gelesen, daher wusste ich nichts über den Schreibstil. Doch dieser war wirklich gut. klar und leicht verständlich. Es gab keinerlei Stolperfallen und deswegen konnte ich die Geschichte von der ersten Seite an genießen.
Die ersten Kapitel verliefen allerdings schleppend, doch nach einigen Seiten nahm die Story rirchtig Fahrt auf und wurde wirklich spannend. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Francesca, der letzten Nachfahrin mit dem Namen de Medici. Dies macht sie zu etwas ganz besonderem - aber auch zur Zielscheibe eines ganz speziellen Dämons. Nach ausgiebiger Recherche stellt sich heraus, dass nur sie den Untergang von Venedig verhindern kann. Doch wie soll sie das anstellen? Das müsst ihr natürlich selbst herausfinden. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
Steffi G.
- Theresa Breslin
Das Medici-Siegel
(41)Aktuelle Rezension von: SchokolatinaDer Zigeunerjunge Janek wird gejagt. Angestiftet zum Diebstahl des Medici-Siegels von einem Banditen, entkommt er ihm samt Diebesgut und schlüpft unter falschem Namen bei seinem Lebensretter Leonardo da Vinci unter. Lange Jahre versucht Matteo – wie er sich jetzt nennt – unentdeckt zu bleiben. Das ist im Italien zu da Vincis Zeiten nicht so einfach, weil die Fürsten und Herzöge der großen Städte Florenz, Mailand, Venedig und die Päpste Roms alle nur eines im Sinn haben: die Macht in ganz Italien an sich zu reißen. Und so werden endlose Kriege geführt in unterschiedlichen Allianzen und zwischen diesen Mühlsteinen der Macht befindet sich das normale Volk, das aufpassen muss, dass es immer zur richtigen Seite gehört, damit es nicht zwischen die Fronten der Borgia und Medici, zwischen Papst und Franzosen und Spanier gerät.
Immer wieder muss Matteo erleben, dass seine Verfolger gnadenlos auch vor dem Mord an Freunden nicht Halt machen, er rettet ein Geschwisterpaar, verlässt die Lehre bei Da Vinci, um sich einer Söldnertruppe anzuschließen und erobert im Laufe des Buches das Herz einer Hofdame Lucretia Borgias und wird letztendlich, als die Stadt in der Belagerung fällt, mit samt dem gestohlenen Siegel vom rechtmäßigen Besitzer gestellt.
Das Buch liest sich gut, flüssig und ist durchaus spannend. Schön wird das Leben zur damaligen Zeit ausgebreitet, das ewige Hin und Her, die Unsicherheit der normalen Bevölkerung, die ja immer die hauptsächlichen Leidtragenden in all den Kriegen ist, und die eigentlich nur ihr Leben leben will. Wenn man über diese Zeit schreibt, kommt man wohl nicht an Leonardo da Vinci vorbei, vor allem, weil er ja als Waffenkonstrukteur und Befestigungsanlagen-Baumeister durchaus kräftig immer auf einer Seite der Kriegsparteien mitgemischt hat. Man hätte ihn nun auch nur am Rande erwähnen können, ob Matteo bei ihm oder bei jemand anderem Unterschlupf gefunden hätte, wäre egal gewesen. Aber so ist es nett, ein bisschen was über eine reale historische Persönlichkeit in der hübschen Verpackung eines Romanes zu lesen und zu lernen. Die historischen Fakten sind alle belegt, bis auf einige, dem Roman geschuldeten, Darstellungen.
Ich als Frau finde nun Darstellungen von Schlachten und kriegerische Taktiken jetzt nicht so spannend und leider reitet Matteo eine ganze Weile mit den Söldnern durch die Kriege. - Astrid Dehe
Unter Schwalbenzinnen Florenz, Frühling 1442
(4)Aktuelle Rezension von: karatekaddEin Kopist und eine junge Patriziertochter, gezeichnete Visionen eines fantasievollen Mädchens, rudimentäres Wissen über ein geheimnisvolles Buch, eine unidentifizierbare Schrift. Die Visionen könnten politische Brisanz enthalten im Florenz des Jahres 1442, es regiert Cosima Medici.
Was bleibt? Ein geheimnisvolles Manuskript mit geheimnisvollen Bildern und einer bis heute nicht entschlüsselten Schrift.
Präsentiert vom Autorenpaar Astrid Dehe und Achim Engstler im Steidl-Verlag Göttingen.
* * *
Matteo Fini ist der Stammhalter einer Familie, die ein geheimnisvolles Buch bewahrt welches niemand entziffern kann. Lediglich einige Verse sind es, die Matteo auswendig gelernt hat und diese Verse und das Buch an seinen Sohn weitergeben soll. Matteo arbeitet als Kopist, er schreibt Bücher ab. Eines Tages erhält er einen Auftrag: Er soll die Visionen von Evelina di Adimaris aufzeichnen. Fortan eilt er für einen imensen Lohn in deren Palast und skizziert ihre visionären Beschreibungen.
Matteo kommt mit seinen Notizen kaum hinterher, mühevoll vervollständigt er nachträglich immer diese Skizzen. Ein Bild kehrt wieder, das Bild von der Burg mit den Schwalbenzinnen.
"Ich sah eine Burg, die sich wandeln wollte, die mehr war als Stein. Zinnen hat sie wie die Schwänze von Schwalben, die das Licht durchpflügen im schnellen Pflug. Verzweigen will sich die Burg, sie treibt Gärten und Wälder, Seen und Sterne. In Kreisen blühen neue Länder auf. Mond und Sonne sind Eins, weder trennt sie Tag noch Nacht." [1]
Ketzerisch erscheinen die Gedanken zuweilen, im Geiste der Fraticelli, im Geiste der Catari. Ist Matteos Buch, das Libre di C, in diesem Geiste geschrieben? Mit der Zeit sieht er sich im Florenz des Cosima de´ Medici Verfolgungen ausgesetzt. Kann er beides retten, das übereignete Buch und die Zeichnungen der wunderschönen, klugen und manchmal entrückten Evelina?
"Das Zeichen der Fische. Sie sind ein Paar. Hell wird das Wasser, in dem sie schwimmen durch das Licht des Sterns, den jeder von ihnen steigen lässt, an einem langen Band. sie halten es zwischen den Kiemen. Kaum erst geboren sind ihre Frauen, liegen in Zubern, tauchen auf aus den Wassern. Auch sie haben einen Stern, aber noch ist er fern. Die Sterne, sie streben empor, mit einem Band an den Zuber geknüpft. Alles strebt dann empor, alles richtet sich darum auf. Die Zuber, die Frauen. Schon greifen sie nach dem Band, Schon grüßen sie mit der freien Hand. Innerer Ring. Verwundert geht ihr Blick nach links. Äußerer Ring. Staunend schauen sie nach rechts." [2]
* * *
Er quält sich, der Kopist, er müht sich, er hat die Worte im Kopf: wie bildet er sie nach? Kerzenfarben nimmt er, zeichnet und zeichnet. Tierkreise, Sonne, Mond und Sterne, Pflanzen, Tiere, Kräuter, eine Menge nackter Frauen, Seite um Seite, Bild um Bild. Er vernachlässigt andere Aufgaben und plötzlich ist Schluss. Fürstlich der Preis, wenn er alle Seiten aushändigt dem Sekretär. Schon sucht man nach dem unverständlichem Buch...
* * *
Was ist das für ein Buch, welches Astrid Dehe und Achim Engstler so detailreich beschrieben haben? Poetisch der Text, mit dem sie die Bilder eines über 500 Jahre alten Manuskripts beschreiben. Die Beschreibungen legen sie der Evelina in den Mund. Das sogenannte Voynich-Manuskript liegt dem Roman zugrunde. Ein mysteriöses Werk und einer Schriftsprache, die bis heute nicht wirklich entschlüsselt werden konnte. Dehe und Engstler liefern eine literarische Erklärung für etwas, an dem sich fast schon Generationen von Wissenschaftlern die Zähne ausbissen.
"Der sowohl rätselhafteste als auch faszinierendste Abschnitt des Manuskripts stellt auf fast jeder Seite Gruppen nackter Frauen mit gewölbten Bäuchen dar, die in Becken oder Wannen sitzen, die durch Leitungen oder Röhren verbunden sind. Die Leitungen münden häufig in teils organisch, teils mechanisch wirkende End- und Verbindungsstücke. Diese Ambivalenz führte dazu, den Inhalt des Abschnitts sowohl mit anatomischen Gegenständen (z. B. der menschlichen Reproduktion) zu verknüpfen, als auch (dem Augenschein folgend) ihn schlicht als „bäderkundlichen“ (balneologischen) Abschnitt zu bezeichnen." [3]
"Aha!", möchte man meinen. Und rätselt weiter. Es empfielt sich, die Bildersammlung unter Wikipedia Commons gelegentlich anzusehen. Die Suche nach dem jeweiligen Bild, welches Evelina gerade dem Matteo ausbreitet, ist ebenso interessant wie die Lektüre selbst. Finden wir den Text in den Bildern wieder? Ein Kreislauf von Werden und Vergehen, vom Kosmos, dargestellt in den Tierkreiszeichen.Manchem mag es vorkommen, wie ein "Apotheker Buch", eine botanische und kräuterkundliche Sammlung. Oder eine häretische Erörterung der Weltenordnung, in Geheimschrift verfasst und nur Eingeweihten verständlich. Der Hinweis auf die Katharer und die Pairfaits unter diesen, kommt nicht von ungefähr.
Auf der Verlagsseite erklären die Autoren in einem Video dass der Text sie "spontan inspiriert hat". Ach so, der Text. Sie haben ihn "übersetzt" und dabei dessen Illustrationen "abgemalt".
Wenn es wahr ist, was ein gewisser Torsten Timm annimmt, dann hat ein Autokopist einfach verschiedene Zeichenketten erfunden, diese aneinander gereiht und immer wieder abgewandelt.[4] Begibt sich der Leser auf die Spuren des Manuskripts, dann erscheint dies eine sehr interessante Erklärung zu sein. Jedoch ist die von Astrid Dehe und Achim Engstler viel schöner, finde ich.
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Nun haben sie also einen historischen Roman geschrieben. Der Umgang mit Farben, Tinte und Pergament wird beschrieben, ein paar Einblicke in die politischen Gegebenheiten im Florenz des Jahres 1442 geben sie auch. Aber es sind die Bilder, die sie schreibend malen, das Bild des jungen Kopisten, der einer schönen jungen träumenden Erzählerin gegenüber sitzt und die von ihr erzählten Bilder, rätselhaft und vielfältig, mal mehr - mal weniger bunt, welche den Roman ausmachen.
Mir bleibt nur noch, Achim Engstler für den Roman zu danken und euch einen letzten Tipp dazu zu geben.
Legt ein Tablet neben euch und sucht die Bilder zum Beispiel auf Voynich Manuscript Manager. Auf Leseprobe 1, 2 und 3 könnt ihr schon mal probelesen.
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► DNB / Steidl - Verlag / Göttingen 2015 / ISBN: 978-3-95829-046-4 / 304 S.
Bebildert gibt es den Text hier
© KaratekaDD - Rose Snow
3 Lilien, Das zweite Buch des Blutadels
(174)Aktuelle Rezension von: Applesreading3 Lilien - Das zweite Buch des Blutadels von Rose Snow entführt die Leserinnen und Leser erneut in eine geheimnisvolle Welt voller Magie, Intrigen und verbotener Liebe. Die Geschichte von Lorelai und Vitus setzt nahtlos dort an, wo der erste Band aufhörte, und zieht einen sofort wieder in ihren Bann.
Handlung und Atmosphäre Lorelai, die sich widerwillig den Anordnungen des Hohen Herrscherhauses fügt, sieht sich mit noch größeren Herausforderungen konfrontiert. Die düstere und bedrückende Atmosphäre der von Rabenaus, ihre unnahbaren Brüder und die strengen Regeln des Blutadels sorgen für eine konstante Spannung. Rose Snow schafft es, diese Welt so lebendig und zugleich beklemmend darzustellen, dass man sich mitten in der Geschichte wiederfindet.
Charakterentwicklung Lorelai wächst im Verlauf der Geschichte enorm. Sie ist nicht mehr nur die widerwillige Protagonistin, sondern wird zu einer mutigen jungen Frau, die um ihre Freiheit und ihre Liebe kämpft. Vitus bleibt ein komplexer Charakter, dessen Anziehungskraft ungebrochen ist, während die Gefahr einer Zwangsehe mit dem Fürstensohn die Dramatik erhöht. Die Dynamik zwischen den Charakteren ist intensiv und voller unausgesprochener Gefühle, was die Geschichte umso spannender macht.
Schreibstil und Emotionen Rose Snow überzeugt auch in diesem Band mit einem flüssigen und bildhaften Schreibstil. Die Emotionen sind stark und greifbar, von der tiefen Verbundenheit zwischen Lorelai und Vitus bis hin zu den inneren Kämpfen, die Lorelai durchlebt. Die Mischung aus Romantik und dunkler Fantasy sorgt für eine packende Lektüre, die einen bis zur letzten Seite nicht loslässt.
Fazit 3 Lilien - Das zweite Buch des Blutadels ist eine großartige Fortsetzung, die mit ihrer düsteren Romantik und spannenden Handlung begeistert. Die Geschichte ist ein Muss für alle Fans von romantischer Fantasy mit einem Hauch von Tragik und Gefahr. Wer den ersten Band mochte, wird diesen Teil lieben – und mit Spannung auf den abschließenden Band der Trilogie warten.
- Rainer M. Schröder
Die Medici-Chroniken (2). Der Pate von Florenz
(32)Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann1476. Jahrzehnte sind vergangen, seit Sandro Fontana als Niemand nach Florenz gekommen ist - nun, mit über sechzig ist er Patriarch einer einflussreichen Sippe und berät das neue Oberhaupt der Medici - den jungen Lorenzo. Sandros jüngste Zwillingssöhne Alessio und Marcello sind mit den Medici, insbesondere mit Lorenzos jüngerem Bruder Giuliano, zusammen aufgewachsen, ein Grund, weshalb Marcello seine Gefühle für die Bürgerliche Fiora lange Zeit im Verborgenen halten muss.
Zur gleichen Zeit bahnt sich bereits eine Katastrophe an: In Mailand wurde Herzog Galeazzo Maria Sforza kaltblütig ermordet - und das Attentat inspiriert die Oppositionellen der Medici-Regierung, die Familie Pazzi, zu einer Nachahmung. Und das mit dem Segen des Heiligen Stuhls.
Und ausgerechnet Sandros skandalfreudiger Enkel Silvio und Fioras Schwager Filippo sind tief in die Bluttat verstrickt ...
Da ich den ersten Teil der Reihe mit großer Freude gelesen habe, war mir klar, dass ich auch Band 2 und 3 noch lesen würde. Und wie immer muss ich Rainer M. Schröders Erzählkunst über alles loben - dieses Mal aber mit kleinen Abstrichen.
Auch wenn Lorenzo de Medici in diesem Buch dem Haus Medici und der Stadt Florenz vorsteht, ist nicht er, sondern sein Bruder Giuliano die historische Hauptfigur - was eigentlich ein großartiger Ansatz ist, geht er doch meist in der Literatur neben seinem mächtigeren Bruder unter. Überrascht war ich dennoch, wie unsympathisch mir Lorenzo war: selbstherrlich, herrisch und machtbewusst. Hier liegt ein Schwachpunkt des Buches. Durch Lorenzo als Hintergrundfigur gehen seine positiven Eigenschaften, sein Charisma und seine vielseitigen Interessen, wie z.B. sein Sinn für Kunst fast gänzlich unter - und er gerät zu einem arroganten Fürsten, sodass man die Wut seiner Feinde durchaus nachvollziehen kann. Giuliano de' Medici ist differenziert dargestellt: die meiste Zeit über bleibt er sympathisch, ist jedoch weiß Gott kein Heiliger. So zögert er nicht, Fiora, die Angebetete seines Freundes Marcello, zu verführen und zu schwängern - woraus der unehelich geborene Giulio, später Papst Clemens VII. hervorgeht. Hier bleibt leider, da der Roman erst 1476 beginnt, die im selben Jahr verstorbene Simonetta Vespucci außen vor, die als Giulianos Mätresse eine nicht unbedeutende Rolle in seinem Leben spielte.
Sandro Fontana erkennen wir nicht als den wieder, der er im "Hüter der Macht" war - was nach über drei Jahrzehnten nicht verwunderlich ist. Das Leben und die Macht haben ihn deutlich verändert, und das nicht gerade zu seinem Besseren. Am Ende ist man dann direkt entsetzt über seine Skrupellosigkeit, die so gar nicht mehr zu dem jungen, sympathischen Helden aus Teil eins passt.
Sandro als Hauptfigur war dieses Mal (genau wie Lorenzo) nicht eben liebenswert. Sein Sohn Marcello ist zwar sympathisch, bleibt aber eher blass, Alessio ist eine Nebenfigur und Silvio habe ich über lange Strecken direkt gehasst.
Als durchgängige Sympathieträgerin bleibt Fiora erhalten, die tatsächlich auch einen ungewöhnlichen Lebenslauf besitzt.
Der Pate von Florenz ist sicher kein schlechtes Buch. Schröder kann gar nicht schlecht schreiben. Doch fehlt es dieses Mal einfach an einem charismatischen Typen wie Cosimo und noch mehr an Sympathieträgern. Das Leben im Florenz der Jahre 1476 bis 1478 ist detailiert und gut beschrieben, dafür und für den großartigen Erzählstil dann doch noch 4 Sterne (weniger ist bei Schröder schwer denkbar). Nur leider bleibt der Roman der typische Teil 2 - ein leichter Durchhänger.
- Sebastian Fleming
Die Kuppel des Himmels
(25)Aktuelle Rezension von: HelefloInhaltsangabe:
Rom gleicht einem Hexenkessel. Kriegerische und luxusversessene Päpste beherrschen die heilige Stadt. Es ist die Zeit der Renaissance. Geld spielt keine Rolle. Als der alte Petersdom zur Ruine wird, sieht Papst Julius II. seine Chance gekommen. Er beauftragt Donato Bramante, eine neue Basilika zu bauen. Gewaltiger als irgendeine je zuvor: das größte Gebäude des Abendlandes. Ein Symbol für die Allmacht der Kirche. Doch es gibt erbitterte Gegner, die den Bau verhindern wollen. Sie gehen über Leichen. Ohne seine kluge Geliebte, die Kurtisane Imperia, wäre Bramante verloren. Aber sie fordert von ihm ein großes Opfer. Und dann ist da noch der große Rivale: der geniale Michelangelo ...(Quelle: Amazon)
Meinung:
Da ich von Sebastian Flemings Roman „Byzanz“ schwer beigeistert war, hab ich mich auf dieses Buch sehr gefreut. Leider kann ich mich für dieses Werk nicht begeistern. Es ist sehr gut recherchiert was die historischen Fakten und Personen betrifft, gar kein Zweifel. Aber die Einteilung des Buches stört das flüssige Lesen und hineintauchen in die Zeit der Renaissance zu sehr. Der Autor springt bei jedem Kapitel zwischen den Jahreszahlen 1492 -1505- 1565 hin und her. Wenn man am Anfang nicht genau auf das Jahr schaut, ist man erstmal verwirrt um was es geht und blättert zurück zur Jahreszahl. Begonnene Handlungsstränge werden teilweise gar nicht mehr fortgesetzt obwohl ihnen vorher ein ganzes Kapitel gewidmet wurde. Einige Personen hab ich im Internet recherchiert, da sie ein gewisse Rolle spielen, aber nicht näher auf sie eingegangen wird. Über Michelangelo und Bramante erfährt man sehr viel, alles gesichert historisch belegt. Von daher sehr interessant.
Fazit:
Wenn der Roman chronologisch geschrieben worden wäre, wäre sicherlich ein wunderbares Werk zustande gekommen; so ist es einfach ein sehr anstrengender Roman, bei dem man froh ist, wenn man am Ende ankommt. 2,5 Sterne gibt es dafür noch von mir. - Jeanne Kalogridis
Leonardos Geheimnis
(7)Aktuelle Rezension von: MamaBuecherschrankEs gibt viele Bücher über DAS Gemälde, die nicht unterschiedlicher sein können. Dieses hier erzählt von der Entstehung der Mona Lisa. Mona Lisa Giocondo ist auf geheimnisvolle Weise in den Mord an Giuliano di Medici verstrickt, obwohl dieser ein Jahr vor ihrer Geburt geschah. Als junge Frau verliebt sie sich ausgerechnet in den Neffen des Ermordeten. Sie muss erleben, wie dessen Familie aus Florenz verbannt wird und wird letztendlich gezwungen, einen andere Mann zu heiraten. Ihr Ehemann gibt schließlich bei Leonardo da Vinci das berühmteste Bild der Welt in Auftrag, ohne zu wissen, dass dieser Zeuge bei dem Mord war. Während der Künstler das Portrait anfertigt vertraut er Mona Lisa immer mehr Hintergründe über den Mord an - und ein Geheimnis, das ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten will. Jeanne Kalogridis entführt uns hier in die farbenprächtige Welt der Renaissance und spinnt eine spannende Geschichte voller Intrigen und Leidenschaft um das berühmteste Bild der Welt. Für Fans von historischen Romanen ein absoluter Leckerbissen! - Irving Stone
Michelangelo
(68)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerZwei Hochbegabte in der teuflischen Zeit der Borgias. Da Vinci und Michelangelo Buonarotti. Sie gehen auf brüchigem Eis denn auch die Gunst der Mächtigen kann sie nicht retten wenn sie bei ihrem frevelhaften Tun erwischt werden. Beide Perfektionisten, wollen alles über Anatomie wissen und gehen dabei buchstäblich über Leichen. Michelangelo will Menschen darstellen wie sie wirklich sind, als Vorlage zeichnerisch und als Kunstwerk in edlem Marmor. Dabei wird er zwangsläufig auch zum Maler denn die mächtigen Auftraggeber scheren sich nicht darum ob er sich als Bildhauer sieht. - Wolfram Fleischhauer
Die Purpurlinie
(52)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchHistorische Romane bedienen sich oft gewisser Zeitalter nur als Bühne, um irgendwelche, mehr oder weniger gute, Kriminalfälle zu konstruieren. Nicht so bei diesem Buch. Hier wird Geschichte sehr lebendig präsentiert.
Selbst dort wo fiktive Handlungen eine Rolle spielen geschieht dies nicht auf Kosten der historischen Genauigkeit.
Fleischhauer hat sehr akribisch recherchiert(siehe seine Notizen am Ende des Romans) und dort wo keine Aussagen aufgrund verschollener oder fehlender Dokumente möglich sind wird dem Leser nicht irgendwas erzählt um eine schlüssige Geschichte zu bekommen. Vielmehr werden Spekulationen, die auch als solche ausgewiesen und für mich sehr logisch dargestellt sind gemacht, wobei er bewusst den Leser mit einbezieht und ihm eigene Interpretationen gestattet.
Nun könnte man meinen, dass man es hier mit einer, mehr oder weniger, trockenen Geschichtsabhandlung zu tun bekommt, aber weit gefehlt. Der Roman ist sehr spannend geschrieben, und wie ich finde, in einer Sprache, die Wolfram Fleischhauer als begnadeten Erzähler ausweist. Nicht nur die historischen Fakten sind sehr gut aufbereitet. Die Personen bekommen auch ein persönliches Profil, dass ihre Handlungen,im Kontext der Zeit, sehr anschaulich werden lässt. - Christopher W. Gortner
Die florentinische Prinzessin
(22)Aktuelle Rezension von: JaelleCaterina de' Medici ist mit Sicherheit eine der umstrittensten Frauen der Renaissance. In diesem Buch darf sie ihre Geschichte selbst erzählen. Solche historischen Bücher schätze ich sehr, denn man bekommt eine andere Sichtweise präsentiert. Daher war ich sehr neugierig auf »Die florentinische Prinzessin« - und ich wurde nicht enttäuscht.
Bereits als Baby wird Caterina zur Vollwaise und von diversen Vormündern taktisch hin und her geschoben. Besonders prägend sind die Jahre in Florenz, als sie als Geisel genommen und im Kloster gefangen gehalten wird. Einerseits wird sie in mehreren Sprachen und diversen höfischen und religiösen Umgangsformen unterrichtet. Andererseits wird ihr bewusst, dass sie in einem goldenen Käfig sitzt und dem Wohlwollen vieler mächtiger Männer ausgeliefert ist.
Caterina wird nach Frankreich an den zweitältesten Sohn Henri von Orleans des Königs Francois I verheiratet. Obwohl mit einem recht ansprechenden Äußeren, sanften Charakter und guten Manieren ausgestattet, begegnet ihr der Hof und das französische Volk mit Hass und Verachtung. Einzig ihr königlicher Schwiegervater ist von ihr angetan und verhilft ihr in seinen engeren Vertrautenkreis.
Caterina entwickelt sich von der gefühlvollen Prinzessin aus Florenz über die starke Königin zur hingebungsvollen Regentin ihrer Söhne.
Der Leser bekommt nicht nur historische Fakten (die – soweit ich es beurteilen kann – korrekt sind), sondern Geschichte lebendig geschildert. Besonders beeindruckend fand ich die sehr persönlichen Erinnerungen Caterinas. Ihre tiefe Trauer um ihren Schwiegervater, ihre pure Verzweiflung über ihre Nebenbuhlerin, ihr totales Entsetzen über die dramatischen Ereignisse der Bartolomäusnacht – all das erlebt der Leser hautnah und intensiv mit.
Dieser Roman eröffnet eine neue Perspektive auf die mächtigen Frauen der Renaissance und insbesondere auf Caterina de' Medici, Königin von Frankreich.
- Rainer M. Schröder
Die Medici-Chroniken - Hüter der Macht
(56)Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann1427. Der siebzehnjährige Landstreicher und Überlebenskünstler Sandro Fontana will sein armseliges Leben hinter sich lassen. In Florenz, der aufstrebenden Stadt der Kaufleute und Bankiers. Als sein Freund Luca und der Söldner Ricco Talese ihn zu einem Mordkomplott auf den mächtigen Cosimo de Medici anstiften, trifft Sandro eine gewagte Entscheidung: Er vereitelt den Plan, tötet Ricco und unterstellt sich selbst dem Schutz und der Protektion Cosimos. Und Cosimo zeigt sich erkenntlich. Sandro wird sesshaft in Florenz, erhält eine Ausbildung und schafft den gesellschaftlichen Aufstieg. Doch als er eine Romanze mit einer jungen Sklavin beginnt und es in Florenz zum politischen Umsturz durch die Albizzi-Familie kommt, scheint sein Sturz sicher. Und der Cosimos ...
Wenn ein Autor die italienische Renaissance aufleben lassen und zudem auch noch eine spannende Geschichte erzählen kann, dann ist es Rainer M. Schröder. Und er tut es. Und das mit höchster schriftstellerischer Kunst. Die Figur des Cosimo de Medici wird facettenreich und trotz aller dunklen Seiten sympathisch dargestellt. Jede Nebenfigur wird bei Schröder lebendig, jede mittelalterliche Gasse und jedes Kaufmannskontor wird sichtbar vor dem inneren Auge.
Die Folgebände sind schon bestellt.
- Marina Fiorato
Das Herz von Siena
(21)Aktuelle Rezension von: Bücherfüllhorn-BlogIch habe das Buch bis Seite 163 gelesen. Dann habe ich enttäuscht aufgehört. Die beiden Haupt-Protagonisten (Pia + Riccardo) bleiben blass, irgendwie ohne richtigen Charakter oder Tiefe. Mit Pia kommt es mir so vor, als hätte sie ihre 18 Lebensjahre im Dornröschenschlaf verbracht um dann auf einen Schlag plötzlich mutig zu sein. Seltsam. Das war zu abrupt, ohne Übergang. Auch Riccardo, der Mysteriöse, war mir nicht heldenhaft genug. Ein irgendwie ängstlicher Typ, der nicht in seine die Rolle passte. Ich konnte mich mit den beiden nicht anfreunden.
Die Handlung, der Ort und das Zeitalter sind ganz interessant, dies konnte mich jedoch nicht dazu bewegen, das Buch zu Ende zu lesen.
Die beiden anderen Bücher der Autorin (Die Madonna von Saronno + Die Glasbläserin von Murano) habe ich verschlungen.
Fazit:
Ich war enttäuscht. Die Hauptprotagonisten waren nicht überzeugend, einzig die Beschreibung der Umgebung, des Zeitalters und die Idee der Handlung (wenn auch schlecht umgesetzt) waren teilweise interessant. Dennoch kann ich das Buch nicht empfehlen.
- Matteo Strukul
Medici - Die Macht des Geldes
(65)Aktuelle Rezension von: AriusRund vierhundert Jahre lang lenkte die Bankiersfamilie de’ Medici die Geschicke von Florenz und Norditalien. Vom 15. bis 18. Jahrhundert war sie eine der einflussreichsten Dynastie Italiens, aus der Großherzöge der Toskana, drei Päpste und zwei Königinnen von Frankreich hervorgingen.
Die Medici erwarben ihren Reichtum im Textilhandel und begründeten um 1410 ein modernes Bankwesen. Sie dominierten – auch durch ihre Beziehungen zum Papsttum – die europäische Finanzwelt der frühen Neuzeit. Ihr Mäzenatentum ermöglichte und prägte die Renaissance in Florenz. Dieser Band erzählt vom Aufstieg der Familie.
Im Februar 1429 stirbt Giovanni de Medici. Seine Söhne Cosimo und Lorenzo übernehmen die Geschäfte in dem florierenden Bankhaus. Lorenzo, der kühle Rechner und heißblütige Kämpfer, und Cosimo, der feinsinnige Kunstliebhaber und taktisch kluge Politiker. Ihr eigener Lebensstil ist eher bescheiden, doch sie wenden viel Geld auf, um die Schönheit und den Ruhm ihrer Heimatstadt zu mehren. Cosimo finanziert den Bau der Kuppel auf dem Dom, das Bankhaus Medici stellt Geld zur Verfügung um Söldnerhauptmänner wie Francesco Sforza zu bestechen und die politischen Interessen der Stadt Florenz zu wahren. Dennoch haben die Medici Feinde, einige davon mit großem Einfluss im Stadtrat. Zu ihnen gehört Rinaldo degli Albizzi, der nichts unversucht lässt, um den Medici zu schaden und der auch nicht vor Mordversuchen zurückschreckt. Ihm gelingt es, die Medici-Brüder aus der Stadt verbannen zu lassen und selbst die Herrschaft in Florenz an sich zu reißen. Doch er scheitert katastrophal. Schon nach einem Jahr holt der Stadtrat Cosimo und Lorenzo zurück. Und wieder stürzen sich beide in die Arbeit, für das Gemeinwohl und für ihre Heimatstadt Florenz.
Matteo Strukul führt seine Leser mitten hinein in eine unruhige, gefährliche Zeit, lässt sie regelrecht die giftige Atmosphäre einatmen, die Florenz und den Norden Italiens in der Mitte des 15. Jahrhunderts beherrschte. Es geht um Macht und Einfluss.
Der Leser bekommt den Eindruck, dass der Autor seinen Roman auf einer genauen Recherche aufgebaut hat. Er versucht, möglichst nahe bei der Realität zu bleiben. Dennoch werden wichtige vorhandene Informationen dem Leser vorenthalten, wie durch einfaches Googlen leicht herauszufinden ist. Nur als Beispiel: Für den Sturm Rinaldos und seiner Getreuen auf den Palazzo gab es einen Grund. Rinaldo degli Albizzi und andere Führer der Partei wurden in den Palast vorgeladen, um Anschuldigungen eines Komplotts gegen den Staat zu entgegnen. Rinaldo antwortete, indem er achthundert bewaffnete Anhänger zusammenrief. Eine Revolution wurde nur durch die Intervention Papst Eugens IV. abgewendet, der sich zu der Zeit in Florenz aufhielt.
Die Figurenzeichnung ist nicht gerade ausgeprägt. Die Medici und ihre Verbündeten sind generell weiß und ihre Gegenspieler schwarz charakterisiert. Grautöne finden sich so gut wie gar nicht. Die Handlung scheint auch mehr eine Biografie und weniger ein Roman zu sein. Statt einer zusammenhängend spannenden Handlung werden kurze Episoden aus dem Leben einzelner Personen gegriffen. Einen Teil Fiktion dürfte es dennoch geben. Daher gliedere ich den Roman irgendwo zwischen Biografie und historischer Erzählung ein. Unter einem Roman stelle ich mir jedoch mehr vor.
Matteo Strukul gelingt es, vor allem Cosimo als einen Menschen darzustellen, der vorausschauend dachte, politisch in einem fast schon europäischen Rahmen, und dem daran gelegen war, den Ruhm seiner Vaterstadt vor allem durch Kunst und Kultur zu mehren. Und wer Florenz kennt, dem wird beim Lesen bewusst, welche großartige Kunstwerke und Gebäude die Welt der finanziellen Unterstützung Cosimo de Medicis verdankt.
In diesem Buch geht es um das Fundament der Macht, welche die Medici aufbauen und über einen langen Zeitraum halten konnten. Dieses Fundament legten Lorenzo und Cosimo wohl gemeinsam, aber Cosimo war offenbar derjenige, der mit seinen Ideen und klugen politischen Schachzügen der Vordenker war. In Florenz wird er "il Vecchio", der Alte, genannt, der Gründer einer großen Dynastie. Als älterer Bruder war er Herr des Hauses Medici und seine Verdienste um Florenz so groß, dass seine Stadt ihn mit dem Titel "Vater des Vaterlandes", pater patriae, ehrte.
Eine ebenso wichtige Rolle spielt das Familienleben, die Verbundenheit der Familie untereinander. Dabei entstehen spannende Charakterbilder der einzelnen Familienmitglieder, vor allem Cosimos und Lorenzos, aber auch ihrer Mutter Piccarda und ihrer Ehefrauen Contessina und Ginevra. Lorenzo und seine Frau Ginevra stehen dabei allerdings im Schatten Cosimos und seiner Contessina.
Ebenso interessant, jedoch nicht unbedingt vielschichtig, ist das Charakterbild Rinaldo degli Albizzis.
Natürlich kann auch der Autor in einigen Fällen nur spekuliert haben. Dennoch ist es ihm gelungen, ein stimmiges Bild zu schaffen, welches wir als Leser gut annehmen können.
Wie es zu bestimmten Entwicklungen kam, wird jedoch zu wenig beleuchtet. Darüber hinaus habe ich mit den Personen nicht wirklich mitgefiebert. Es war die ganze Zeit immer eine gewisse Distanz da. Dies wurde sicher auch durch die Perspektivwechsel mitten im Absatz begünstigt. Plötzlich war man in der Gedankenwelt von jemand anderem drin. Die Gespräche der Personen untereinander wirkten teilweise sehr unglaubhaft und gestellt.
Nur bei dem fiktiven Schweizer Söldner Richard Schwartz und der Mörderin Laura Ricci wird ein Blick in die Vergangenheit gewagt und so analysiert warum diese Personen so geworden sind. Ganz schlimm fand ich die Sexszenen. Diese waren glücklicherweise nur kurz geschrieben, entsprachen jedoch nicht der damaligen Zeit. Entweder wurde die Liebe zu der Person in der Szene überhöht oder es war einfach nur abstoßend. Dies lag durchaus auch an den Personen, die Sex miteinander hatten, aber meist hatten diese Szene irgendwie einen krankhaften Touch.
Ein Roman-Portrait, das kaum Spannung vermittelt, und wenig wissenswerte Fakten. Das Buch liest sich flüssig und ist durchaus geeignet, seinen Lesern ein paar interessante und durchaus auch vergnügliche Stunden zu bescheren. Doch von einem historischen Roman ist das Werk noch weit entfernt.
Sicher war das ein und andere dabei das ich nicht gewusst habe. Ich hätte mir dennoch gewünscht, dass der Autor mehr auf die Charaktere eingegangen wäre. Was bleibt, ist eine leichte, unterhaltsame Lektüre. Genau das richtige wen sich einer an das Genre Historische Roman herantasten möchte, ohne gleich davon erschlagen zu werden. Ein gutes hat das Buch auf jeden Fall, ich werde mir weitere Lektüre über die Familie Medici gönnen.
- Nora Roberts
Das Haus der Donna
(68)Aktuelle Rezension von: PerserkatzeIn Florenz untersucht die erfolgreiche Kunstexpertin Miranda Jones eine aufsehenerregende Bronzefigur. Doch mit ihrer Expertise macht sie sich Feinde. Einzig der der attraktive Gallerist und Kunstdieb Ryan steht auf ihrer Seite. Bald wird klar, dass es bei der Kunstaffäre um mehr geht und Miranda gerät in ein Netz aus Leidenschaft, Täuschung und Mord. Zu spät ahnt sie, dass sie in großer Gefahr ist. Nur einer scheint sie retten zu können doch ist Ryan tatsächlich ihr Freund?
Jetzt weis ich warum das Buch solange in meinem SuB verweilt hat. Die Mischung aus Kunst, Liebe, Intrigen und Verbrechen ist ja eigentlich ganz Spannend und aufregend, weil jeder dieser Komponente eine Portion Leidenschaft und Emotionen mit sich bringen. Aber in dieser Geschichte stimmte so überhaupt nichts. Die Charaktere sind mir alle samt total unsympathisch, noch nicht einmal mit Miranda und Ryan konnte ich richtig warm werden. Sie, eine hochangesehen erfolgreiche Kunstexpertin doch wenn sie ihrer Mutter gegenüber steht geht ihr Selbstbewusstsein plötzlich flöten , okay auch in wahrem Leben existiert kein optimales Mutter Tochter Verhältnis aber die in der Geschichte ist so ziemlich der super Gau und Ryan ist sowas wie eine Grauzone, einerseits Gallerist mit intakter Familie ( klingt erfolgreich und sympathisch) andererseits Kunstdieb, Lügner und Herzensbrecher. Die Nebengeschichten werden zum Teil nicht zu Ende erzählt oder einfach schnell abgehackt. Fast so als würde man auf eine Frage die eine ausführliche Antwort erfordert mit Ja oder Nein beantworten.
Wirklich sehr schade, denn aus der Geschichte hätte die Autorin viel mehr rausholen können. So ist es eben ganz "nett" zu lesen gerade wegen der Kombi Kunst Liebe und Co aber leider nichts Weltbewegendes. Sorry aber für mich hat die Geschichte nur 2 Sterne verdient.