Bücher mit dem Tag "medienpsychologie"
6 Bücher
- Chris Carter
Der Totschläger (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 5)
(592)Aktuelle Rezension von: beetletinDer Totschläger
Ein Hunter-und-Garcia-Thriller Band 5
Ein Thriller von Chris Carter
Ich habe ja bereits mehrere Thriller dieser unfassbar spannende Serie gelesen. Und seit ich die Reihe von Beginn an gestartet habe, ist dies der Beste Teil.
Von der ersten bis zur letzten Seite so spannend, dass ich das Buch in 24 Stunden „verschlungen“ habe. Ein echter Pageturner. Man denkt kurz vor Schluss „Oh ja das war es jetzt“ und dann bähm setzt der Autor noch einen drauf. Unfassbar!
Für mich definitiv 5 Sterne PLUS
Ich freue mich schon auf Band 6 „Die Stille Bestie“.
- Christoph Koch
Ich bin dann mal offline
(52)Aktuelle Rezension von: beastybabeOft ist es mit Büchern ja so, dass sie ungelesen jahrelang im Regal stehen und plötzlich kommt der Moment, in dem sie einfach goldrichtig sind. So erging es mir auch mit diesem Exemplar, von dem ich schon gar nicht mehr weiß, wie es einst den Weg zu mir gefunden hat. Aber da ich seit einigen Tagen beschlossen habe, eine Zeitlang auf mein Smartphone zu verzichten, hat mich Christoph Kochs Selbstversuch jetzt brennend interessiert.
Natürlich ist es nicht vergleichbar, denn er verzichtet ja konsequent auf die komplette Internet- und Handynutzung. Da ist ja mein Experiment geradezu lächerlich dagegen. Aber trotzdem sind gewisse Parallelen erkennbar, das beginnt schon bei der Reaktion Außenstehender, die gerne die Frage nach dem Sinn stellen.Eigentlich begann bei Christoph Koch alles mit einer Wette, denn seine Freundin forderte ihn heraus mit der Behauptung, dass er leichter für einen Monat auf sie verzichten könnte als auf die moderne Technik. Diese Challenge nahm er an und hat den Selbstversuch am Ende sogar noch auf 40 Tage ausgedehnt. Chapeau!
In dieser Zeit schrieb er (nur offline natürlich) an seinem Buch, traf zahlreiche Menschen und hat viel recherchiert, was ohne Internet gar nicht so einfach ist, wie er feststellen musste.
So hat er unter anderem herausgefunden, dass die Glaubensgemeinschaft der Amish, die ja bekanntlich fast gänzlich auf die Errungenschaften der Technik verzichtet, gar nicht so „zurückgeblieben“ ist, sondern durchaus aufgeschlossen und freier als man denkt.
Er hat auch mit Menschen gesprochen, die in Suchtambulanzen täglich mit Patienten zu tun haben, die nicht nur Probleme mit (oder besser ohne?) Alkohol oder Drogen haben, sondern auch mit jenen, die sich eingestehen, nicht mehr ohne die ständige Mediennutzung leben zu können. In vielen Fällen sind dies Spielsüchtige, aber auch exzessive Nutzer diverser Datingapps, Social Media-Plattformen oder anderer Angebote im WWW sind unter den Betreuten.Christoph Koch hat während dieser 40 Tage aber nicht nur unter dem Verzicht gelitten, sondern er hat auch gelernt, dass man seine Aufmerksamkeit wieder verstärkt anderen Dingen zuwenden kann, wie der Familie, der Natur, der Stille und Einkehr.
Ganz abkoppeln von der digitalen Außenwelt sollte man sich natürlich auch nicht, aber eine bewusste und zeitlich begrenzte Nutzung würde uns allen wohl gut tun.Das Buch fand ich sehr interessant, ich habe daraus einiges gelernt und es gibt viele Impulse zum Nachdenken über den eigenen Onlinekonsum. Außerdem ist es absolut unterhaltsam, da er einen wunderbar locker-humorvollen Schreibstil hat, der einfach Spaß macht.
Natürlich ist es nicht mehr ganz topaktuell, da sich in den letzten Jahren die Situation wohl noch eher verschärft (verschlechtert?) hat, aber die Lektüre lohnt sich allemal! - Catarina Katzer
Cyberpsychologie - Leben im Netz: Wie das Internet uns verändert
(3)Aktuelle Rezension von: AnjaFriedaLeben im Netz...
Als ehemalige Studentin der Psychologie habe ich mich natürlich gefreut, als dieses Buch herausgebracht wurde. Einfach alles in einem Buch aufgefasst und Zusammenhänge erklärt. Vorbei die Verzweifelte Suche nach einzelnen Studien, die es zur Zeit kaum gibt. Und gerade jetzt, wo die Hassisten und Pessimisten, die Stalker und Mobber das Netz besiedeln, fragt man sich nach den Hintergründen.
Zugegeben: ich hab ganz schön lange gebraucht, um dieses Buch komplett durchzulesen. Aber es ist ja auch kein niedlicher Roman, sonder ein Sachbuch. Das sollte man berücksichtigen, wenn man es kauft. Dabei sollte man auch bedenken, dass die Sprache, nicht zwingend umganssprachlich ist. Frau Katzer spielt hier nicht den Erklärbär, sondern setzt eine gewisse Intelligenz und Aufnahmefähigkeit voraus - was mir sehr gefallen hat. Ihr Buch ist aufgebaut, wie ein psychologischer Essay - Studenten der Psychologie werden das kennen und damit sehr gut zurechtkommen. Ich habe mir zwischendurch Notizen im Buch gemacht und Abschnitte unterstrichen. Es ist eben ein Buch, mit dem man durchaus arbeiten kann.
Das erste, was ich gemacht habe, als ich das Buch in den Händen hielt: ich habe mir das Literaturverzeichnis angesehen. Ich möchte ja schließlich sicher gehen, dass sich die Autorin den Inhalt nicht nur selbst ausgedacht, sondern fundiert beweisen kann. Und ich wurde nicht enttäuscht. Genauso wenig wie vom Anhang mit den Anmerkungen. Sehr detailliert und genau ausgearbeitet - Frau Katzer weiß offenbar, was sie da tut.
Zum Inhalt:
In diesem Buch werden die Hintergründe erklärt, warum wir uns im Netz so verhalten, wie wir es tun. Teilweise haben wir online eine ganz andere Identität, als im Reallife.
Diese Hintergründe werden hier beleuchtet und mit vielen Beispielen erklärt.
Zunächst wird das Internet als Koordinatensystem für unser Handeln deutlich gemacht. Welchen Einfluss hat es auf unser Bewusstsein, unser Zeitgefühl, unsere Selbstwahrnehmung. Dieses Kapitel legt den Grundstein für die weiteren Abschnitte in diesem Buch, deshalb sollte man es sich aufmerksam durchlesen. --- Notizen machen...
In den nächsten Kapiteln geht es zunächst um die Netzeffekte - also, was passiert online mit unserem Denken, Fühlen und Verhalten. Wie kommen Shitstorms zustande, warum machen wir das und warum machen wir das mit? Was passiert mit Opfern von Mobbing und wieviele Menschen sind davon betroffen. Werden wir empathielos und grausam, wenn wir zu viele Kriegsbilder sehen - jeden Tag, ununterbrochen?
Im dritten Kapitel wird beleuchtet wie wir uns im Internet selbst darstellen: Das Internet als Bühne. Tracke mich, dann bin ich! Sind wir nur wer, wenn wir so viele Klicks wie möglich ergattern? Was macht das Internet mit mir? Wie stelle ich mich dar? Und warum bin ich trotzdem einsam, auch wenn ich tausende Klicks für meinen Post bekommen habe?
Im letzten Kapitel - und das ist das interessanteste - werden Möglichkeiten dargestellt, wie man sich kompetent im Internet verhält, wie man mit seiner Privatsphäre umgeht und wie man bestimmte Post einzuschätzen weiß. Hier wird besprochen, warum wir eine neue Medienethik brauchen - stellt euch eine Party vor, auf der sich jeder benimmt wie er will --> das geht im Internet auch nicht! Wir sollten lernen uns selbst zu kritisieren, zu verbessern und daraus zu lernen. Hier geht auch ein Blick nach vorn: wie soll unsere Zukunft im Netz aussehen? Was sollten Politik und Gesellschaft anders machen, oder woran sollte man noch arbeiten.
Dieses Buch ist wahrlich sehr interessant. Gerade vor dem aktuellen politischen Hintergrund ist es sehr interessant zu wissen, wie Hater oder Flamer agieren und was sie antreibt. Wie schütze ich mich selbst vor Mobbing oder wie gehe ich am besten damit um. Das Buch beinhaltet schon viele Dinge, die ich im Psychologiestudium bereits durchgekaut habe, jedoch sind ja nicht alle Leser dieses Buches (ehemalige) Studenten dieser Wissenschaft. Daher auch gerade für diese Zielgruppe zu empfehlen.
Kein Buch für Zwischendurch... aber mach schlau!
- Edgar Allan Poe
Das Geheimnis der Marie Rogêt
(7)Aktuelle Rezension von: hege
Poe geht es um Schaustellung. Erstens stellt er den Intellekt eines Ermittlers in den Vordergrund, einer, der in der Lage ist aus gesetzten Prämissen die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen, wie es der formalen Logik ziemt , und zweitens weist er auf die „Massenpsychose“ oder „öffentliche Meinungsbildung“ gedruckter Medien im Prozess hin. Einflussnahme, Teilnahme und alle ihre Aspekte, auch Ignoranz und Manipulation, sind im Werden abgehandelt.
Den Rahmen bildet ein Whodunnit. Der tatsächliche Mord an einer Mary Cecilia Rogers wird zur Geschichte des Mordes der schönen Marie Rogêt; das Geheimnis ihres Verschwindens und buchstäblichen Auftauchens aus der Seine. Marie Rogêt war eine Angestellte in einer Parfümerie in Paris und verschwand urplötzlich und spurlos. Nach vier Tagen wird ihre Leiche gefunden. Die Polizei tappte natürlich im Dunkeln und so wurde der Präfekt Dupin um Hilfe gebeten. Die Aufklärung des Falls durch Dupin erfolgte grundsätzlich auf der Basis ausgewerteter polizeilicher Zwischenberichte und Zeitungsartikel, sowie auf Briefen von Einsendern an die jeweiligen Zeitungen.
Zugegeben, ich tat mich ab Seite zweiundvierzig sehr schwer mit dem Weiterlesen des Buches, da ich annahm, dass nach der Schilderung bzw. Aneinanderreihung / Rückrufung sämtlicher Zeitungsartikel endlich Action und Dialoge eintreten werden.
Die Schreibweise Poes erfordert also vom Leser äußerste Konzentration (keine leichte Lektüre!), um mit der Beweisführung und Kombination von Fakten mithalten zu können. Es hat mich sehr verwundert, aber im Hinblick auf den Entstehungszeitraum und den aufkommenden naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, war es nur logisch, dass hier mit neuesten forensischen u.a. medizinischen Einblicken sowie der Kenntnis des Pariser Milleus jongliert wurde.
So gesehen war das entstandene Werk natürlich zeitgemäß und Poe ließ seinen Helden Dupin erst baden in der Suppe der Weisheit und dann glänzen. Dupin erklärte, dass Marie Rogêt nicht das Opfer einer „Bande“ (lt. Presse) gewesen ist, sondern das eines Marineoffiziers. Und damit wurden die Spürhunde Paris' auf die richtige Fährte gesetzt.
Für diesen Klassiker vergebe ich respektvolle vier Sterne.