Bücher mit dem Tag "menschenliebe"

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233 Bücher

  1. Cover des Buches Der Idiot (ISBN: 9783746638775)
    Fjodor M. Dostojewski

    Der Idiot

     (283)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Nicht in Sils Maria, sondern in Genf begann Fjodor Michailowitsch Dostojewski seinen Roman „Der Idiot“ 1867. Er vollendete ihn ein Jahr später in Mailand. Dennoch hat frau das Gefühl, dass dort ein Zarathustra von den (Schweizer) Bergen herniederkommt, nicht um den Übermenschen zu predigen, sondern ihn zu leben. „Jetzt gehe ich nun zu den Menschen …“ Wobei jener Zarathustra Gott nicht für tot erklärt wie der Nietzsches, sondern im Gegenteil, Dostojewski sein Genie herauszustreichen versucht, indem er ihm die Züge eines Christus oder Don Quijote verleiht. Sein Mitleid mit den Menschen 

    gleicht dabei aber manchmal dem eines Arthur Schopenhauers, der die Worte des römischen Dichters Titus Maccius Plautus „homo hofmini lupus“, der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, aufgriff, um zu zeigen, wie der Wille jede Ethik zerfleischt.


    Vom Lebenswillen getrieben verpfändete Anna Grigorjewna Dostojewskaja,,die zweite Frau des Schriftstellers, 1867 ihre Mitgift, um den Gläubigern ihres Ehemannes mit einer Reise ins Ausland zu entkommen. Nachdem ihr Mann in Homburg dann weitere Gelder verspielt hatte, ließ sich das Ehepaar in Genf nieder, wo Anna Grigorjewna ihr erstes Kind zur Welt brachte.

    Jetzt blieb Dostojewski nicht anderes übrig, als mit seiner schriftstellerischen Arbeit für Einnahmen zu sorgen. Bereits vor Fertigstellung des Romans wurden die ersten Passagen in der Zeitschrift Russki Westnik veröffentlicht.


    Er heißt Ljow Nikolajewitsch Myschkin. Ljow, das ist der Löwe, aber auch das Herz. Der Vatername leitet sich vom heiligen Nikolaus her und bedeutet Sieg des Volkes. 

    Die beiden ersten Namen des Protagonisten verweisen deutlich auf Dostojewskis Zeitgenossen und GegenspielerTolstoi, der ebenfalls Ljow Nikolajewitsch hieß.

    Myschkin ist die Mausstadt. 

    Die Maus spielte schon in Dostojewskis Novelle „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ aus dem Jahr 1864 eine Rolle. Dort vergleicht sich der Erzähler mit dem Tier. 


    Der erste Gesprächspartner und spätere Schatten des jungen Fürsten im Zug nach Petersburg ist Parfen Semjonowitsch Rogoschin, ein Kaufmannssohn, der im Begriff ist, eine reichhaltige Erbschaft anzutreten und sich damit Chancen bei der schönen Nastasja Filippowna Baraschkowa errechnet.


    Von Anfang an belächeln Rogoschin und der Beamte Lukjan Timofejewitsch Lebedjew den heimkehrenden Epileptiker aufgrund seiner Naivität, Krankheit und Armut, wobei sich zwischen den Zeilen auch Bewunderung, sogar Neid auf dessen scheinbare Authentizität mischt.


    Das Bündel, das der Fürst im ersten Teil als seine einzige Habe bei sich trägt, steht vordergründig für sein Unterwegssein und seine Armut. Es zeigt sich aber, dass sich darin auch eine Anzahl von Geschichten befinden, die der Fürst vom Westen in das zaristische Petersburg trägt.


    Die Guillotine, von der der Fürst erzählt, mag manchem lediglich als Instrument zum Vollzug der Todesstrafe erscheinen, welche Dostojewski abgeschafft sehen möchte. Er meint, ein Mord könne nicht durch eine weitere Tötung gesühnt werden. Auch sei die Todesstrafe grausamer als der begangene Mord, da dem Verurteilten im Gegensatz zum Mordopfer jegliche Hoffnung genommen werde. 

    Hier zeigt sich deutlich Dostojewskis Lebenswille, der in diesem Fall im Tod keine Erlösung sieht und deshalb den Folterknecht Hoffnung vorzieht.


    Die Guillotine ist aber auch ein Symbol für die Französischen Revolution, die im Gegensatz zum Französisch steht, das die verarmten Adligen nun in den Städten sprechen müssen, nachdem es den Bauern mehr oder weniger gelungen ist, sich von ihnen zu befreien. 1839 wurde, nach Aussage des Nachbarn Pawel Chotjainzew, Dostojewskis Vater von seinen Leibeigenen ermordet, 1861 erfolgte die Aufhebung der Eigenbehörigkeit in Russland.

    In Konkurrenz mit den Bürgern, für die Rogoschin steht, erlebt der Heiratsmarkt eine einzigartige Blüte. Daneben versucht sich die Mittelschicht mit Vermietungen über Wasser zu halten. Hier sind die Familien Iwolgin und Lebedjew zu nennen.

    Die Arbeiterbewegung kommt im Roman überhaupt nicht vor, was vielleicht Dostojewskis adliger Herkunft geschuldet ist. Eine Revolution erwartet der Autor weder von dieser Seite noch von den jungen Möchtegernanarchisten zu denen unter anderem Ippolit Terentjew, Antiip Burdowsk und Wladimir Doktorenko zählen.

    Alle Gesellschaftsschichten ducken sich ohnmächtig vor dem zaristischem Regime, das die Kontrolle über die gesamte Gesellschaft ausübt.

    Zu denen, die klein beigaben, gehörte an vorderster Front Dostojewski selbst, der nach seiner Begnadigung auf dem Richtplatz am 22. Dezember 1849 und Gefangenschaft in Sibirien allen revolutionären Gedanken abschwor und sich dem Regime und der orthodoxen Kirche unterwarf.


    So steht die Guillotine auch für das Tragen des Kreuzes, hier in Form eines Bündels, Dostojewskis Unterwerfung und dessen Auferstehung.

    Als Johannes der Täufer betritt er jetzt weinend das Schafott. Er ist „weiß wie ein Blatt Papier“, „erinnert sich an alles“, und weiß alles. Sein prophetisches Wirken, seine Kritik am Liebesleben des Herodes Antipas und dass sein Kopf wenig später in einer Schale der Tochter der ‚Herodias gereicht werden wird. 


    Dostojewski nennt weder Hans Fries als Maler seiner Geschichte noch die Namen der biblischen Figuren. Bei ihm wird Herodes zu Afanasy Iwanowitsch Tozki, der in der Waise Nastasja seine künftige Geliebte entdeckt und sie dann als solche heranzüchtet. Andere Werber treten hinzu. General Iwan Fjodorowitsch Jepantschin zum Beispiel, der Nastasja gleichzeitig mit seinem Freund Gavrila Ardallionowitsch Iwolgin verheiraten möchte, um Tozki den Weg zu seiner Tochter Alexandra zu ebenen.


    Verständlich, dass Natasja wahnsinnig wird, als sie zunächst für 75.000 Rubel plus Perlenschmuck und dann für 100.000 Rubel, die von Rogoschin geboten werden, verschachert werden soll. 

    Daran kann auch Myschkin mit seiner Idee einer sündenfreien Frau nichts ändern, welche er sich bereits in der Schweiz nach biblischem Vorbild zurecht gesponnen hat.


    Nachdem der Fürst an seinem ersten Tag in Petersburg mehrmals von Hinrichtungen erzählt hat, fordert Adelaida, die mittlere der drei Töchter Jepantschins, ihn auf: „Und jetzt erzählen Sie uns, wie Sie verliebt waren!“ Offenbar gehören für die Tochter des Generals Tod und Liebe zusammen.


    Dostojewskis Mutter, eine fromme Frau, die auf dem Sterbebett nach einer Ikone verlangt hatte, erlag der Tuberkulose, als ihr zweitältester Sohn 15 Jahre alt war.

    Marija Dmitrijewna Constant, seine spätere Ehefrau, die übrigens denselben Vornamen wie seine Mutter trug, lernte er erst im Alter von 32 Jahren kennen. Wie sollte er da von der Liebe erzählen können? Die einzige Liebe, die Dostojewski bis dahin kennengelernt hatte, war die des Neuen Testaments, welches ihm Mademoiselle Fonwisina 1850 in Tobolsk auf dem Weg in die Gefangenschaft geschenkt hatte.


    Auf diesen Erfahrungsschatz greift der Fürst mit seiner Antwort zurück und erzählt von 

    der gefallenen Marie, man beachte auch hier den Namen, im Schweizer Dorf, welche nicht Jesus die Füße wäscht, sondern ihrer Mutter Jene vergibt ihr nicht und auch Myschkin kann mit seiner Freisprechung von der Sünde nur eine leichte Linderung ihres Leids bewirken, bis sie schließlich durch denTod erlöst wird.


    Der menschliche Geist entwickle sich vom dienenden Kamel zum zerreißenden Löwen, um schließlich als unschuldiges Kind von vorn zu beginnen, so glaubt Zarathustra. „Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen“, heißt es im Markusevangelium. So versäumt es der Fürst nicht, die Kinder in seine Geschichte um Marie geschickt einzuflechten.


    Wie bereits erwähnt reiste der Literat mit seiner zweiten Ehefrau Anna Grigorjewna Dostojewskaja, geborene Snitkina, im April 1867 nach Dresden. Dort wohnte er gegenüber einer Schule, deren Besucher er in der Mittagszeit zu beobachten pflegte. Ein knappes Jahr später wurde im Februar in Genf seine erste Tochter Sofia, die göttliche Weisheit, geboren, die aber nur drei Monate lebte. Sicher ist, dass die Dresdner Kinder zu Schweizern wurden. Ob der Abschied von ihnen für den von seiner Tochter steht, bleibt fraglich.


    Für den Roman von Bedeutung ist auch das Verhältnis Dostojewskis zu Apollinaria Prokofjewna Suslowa, das seit 1862/63 bestand und das er brieflich auch nach der Heirat von Anna, trotz deren Eifersucht, fortsetzte. Polina stand außerdem in einer Beziehung zu einem spanischen Studenten namens Salvador, der sie zu heiraten versprach, dann aber verließ. Trotz vieler Streitereien machte Dostojewski Suslowa 1865 einen Heiratsantrag, den sie aber ablehnte.


    Die Geliebte erhält im Buch zwei Gesichter, das von Nastasja , ihr Name kann mit Auferstehung übersetzt werden und das Aglajas. Die Göttin der Anmut ist die jüngste Tochter von General Jepantschin. 

    Von Letzterer sagt der Fürst am Ende seines ersten Besuchs bei der Familie, sie sei, „obwohl ihr Gesicht von ganz anderer Art ist“, „fast so schön wie Nastasja Filippowna.“ Vor dem Gesicht Nastasjas habe er sich vom ersten Augenblick an gefürchtet, gesteht er am Tag vor seiner Hochzeit Jewgeni Pawlowitsch Radomski. 

    Trägt sie vielleicht die Züge einer Herodias? Macht ihre Schönheit ihn kopflos?


    Es sei gleichgültig, wen er heirate, äußert er sich im Gespräch mit Radomski und will dabei wohl Agape vom Eros trennen. Dann aber müsste die Nächstenliebe allen gelten und dürfte nicht auf wenige Hauptpersonen begrenzt sein.


    Wenn er aber Ganja verletzt, indem er ihm jegliche Originalität abspricht, auf dasTraktat des sterbenden Ippolit kaum reagiert, ihm später rät, „gehen Sie an uns vorbei, und verzeihen Sie unser Glück!“, und zuletzt über die Geschichte von General Iwolgin, der angeblich Page bei Napoleon gewesen war, zehn Minuten lang lacht, kann frau ihm sein Mitgefühl für den Kreuzbruder Rogoschin nicht immer abnehmen. Zumal diese Bruderschaft ja nur besteht, weil zwischen ihnen Natasja ihren Wahnsinn auslebt.


    „Aber beim Anblick dieses Bildes kann ja mancher Mensch seinen Glauben verlieren!“, sagt Myschkin beim Betrachten der Kopie eines Gemäldes von Hans Holbein, das den ausgemergelten Leichnam Jesu auf einem äußerst beengten Raum zeigt. 

    „Ich verliere ihn auch“, antwortet Rogoschin und beweist diese Aussage, indem er wenig später seinen Rivalen zu erdolchen versucht.


    „‚Parfen, ich kann es nicht glauben …!‘ Dann aber war es, als ob sich auf einmal etwas vor ihm öffnete: ein ungewöhnliches, inneres Licht erhellte seine Seele.“ 

    Im Angesicht des Todes eröffnet sich ihm die Möglichkeit der Auferstehung in den Vorboten eines epileptischen Anfalls.


    Nach Dostojewskis Eigenanamnese gab er immer, mit einer Ausnahme, die Zeit seiner sibirischen Gefangenschaft als Beginn seiner Epilepsie an. Das Martyrium und die Heilige Krankheit waren für ihn also eine Einheit, die die Vergebung mit einschloss.


    Er verzeiht Rogoschin nicht nur jenen Mordversuch, sondern auch die Tötung Nastasjas, weil er in seinem Kreuzbruder sein gegenpoliges Spiegelbild erkennt, was ihn letztlich in den Wahnsinn treibt. Wieder wird ihm Krankheit zum Erlöser.

    Myschkin wird zurück in die Heilanstalt in der Schweiz gebracht, während Rogoschin in die entgegengesetzte Richtung nach Sibirien verfrachtet wird. 


    Nur den Lebenden schenkt Dostojewski im Schlusswort Aufmerksamkeit. Nastasja Filippowna löst sich ohne Begräbnis in Luft auf.

    Zarathustra verabschiedet sich vom Mitleid, seiner letzten Sünde, trachtet nach seinem Werk „und verliess seine Höhle, glühend und stark, wie eine Morgensonne, die aus dunklen Bergen kommt.“

    Lisaweta Prokofjewna Jepantschina scheint Beifall für ihren leidenschaftlichen Schöpfer, der vielleicht gerade die Spielhölle verlassen hat, zu klatschen, als sie bemerkt:

    „Nun haben wir uns genug durch Schwärmereien fortreißen lassen; es wird Zeit, daß wir auch auf die Stimme der Vernunft hören.“


    Mit der Peitsche des Zaren, der bekanntlich vielerlei Gestalt annehmen kann, im Nacken lässt uns der Wille nur wenig Spielraum. Trotzdem gibt es Mittel gegen die Vernunft, so lehrt uns Dostojewski. Der Galgenhumor sei hier zuerst genannt, das Leid und das Mitleid sollen an zweiter Stelle stehen, Befreiung aber ist nur durch den Tod und die Auferstehung möglich: „er habe die Vorstellung gehabt, als gehörten diese Strahlen zu seiner neuen Natur und er werde in drei Minuten irgendwie mit ihnen zusammenfließen …“


    Diese Rezension soll meiner Nichte Jeannine gewidmet sein, die am 11. November Geburtstag hat.


    Vera Seidl

  2. Cover des Buches Die Autobiografie (ISBN: 9783038480525)
    Patricia St. John

    Die Autobiografie

     (5)
    Aktuelle Rezension von: heaven4u
    Das  Geheimnis im Wildenwald war in Kindertagen meine Lieblingskassette, die ich oft hörte. Über die Autorin wusste ich damals nichts weiter, umso erfreuter war ich, als ich die Autobiografie von Patricia St. John lesen durfte. Schon der Einstieg begeistert: Sie erzählt die sehr schöne Liebesgeschichte ihrer Eltern. Ihr Vater, der 12 Jahre älter ist, wartete viele Jahre voller Geduld bis er ihre Mutter heiraten konnte. Beide Herzen brannten für die Mission und so lernten auch die 5 Kinder früh das Missionsfeld kennen. Die Eltern entschließen sich dann, dass es für die Kinder besser ist, wenn die Mutter mit ihnen in England bleibt und er weiterhin in der Mission tätig ist. Liebevoll beschreibt Patricia St. John hier ihre unbeschwerte Kindheit, als Kinder noch allein die Welt entdecken konnten und die Gefahren eher gering waren. Vielleicht auch deshalb, weil die Mutter ihre Kinder immer treu umbetete. Zwischendurch erzählt sie immer, wie ihre Romane entstanden und welche Begebenheit oder welches Land dafür Pate stand.

    Die Autorin wird Krankenschwester, obwohl ihr das nicht leicht fällt und sie immer wieder krank wird. Trotzdem besteht sie die Ausbildung und macht sich mit ihrem Bruder Farnham, welcher Arzt ist, auf den Weg nach Marokko um dort zu leben und den Menschen das Evangelium zu bringen. Viele Jahre verbringt sie da und fragt sich immer wieder ob die Zeit dort wirklich Früchte gebracht hat. Erst im Nachhinein, als sie längst wieder in England ist, erlebt sie, wie ihre Arbeit unter den Kindern und Frauen in einem streng islamischen Land weiterwächst und nicht umsonst war. Viele Wunder geschehen, die Mut machen, an ihrem Glauben festzuhalten und diesen weiterzugeben. Bis zum Schluss ihres Lebens engagiert sie sich für viele verlorene Seelen. An keiner Stelle jammert sie oder verliert den Mut, auch wenn es aussichtslos erscheint.

    Natürlich ist das nur ein kurzer Abriss, dieses vollgepackten Buches mit Gottes Wirken, wenn wir ihm vertrauen. Für dieses Buch brauchte ich länger zum Lesen als gewöhnlich, weil man am Tag immer nur ein paar Seiten lesen kann, die dann nachwirken. Patricia St. John und ihre gesamte Familie zeigen beeindruckend wie ein Leben aussehen kann, was ganz Gott gewidmet ist. Alle Kinder sind auch in die Mission gegangen, selbst ein Großteil der Enkel haben den Glauben weitergetragen. Besonders interessant sind auch die Beschreibungen der Islamischen Welt, welche Mächte da wirken, wenn Christen versuchen die frohe Botschaft weiterzugeben, die streng verboten ist. Herzen erweichen und erkennen, dass dieser liebende Gott so anders ist, als alles was sie bisher kennen. Viele Frauen werden sehr früh (teils schon mit 11) an meist ältere Männer verheiratet und sind dann ihr Leben lang an das Haus gefesselt und Küche und Kinder sind ihr einziger Lebensinhalt.

    Wenn Patricia St. John zwischendrin immer wieder über ihre Romane schreibt (wobei das den wirklich kleineren Teil des Buches ausmacht), dann bekommt man Lust, diese auch zur Hand zu neben und die Parallelen mit ihrem eigenen Leben zu entdecken. Ich bin gespannt auch ein paar unbekannte Bücher von ihr zu lesen, zwei warten schon in meinem Regal.

    Eine wirklich beeindruckende Biografie, die nachdenklich macht, das eigenen Leben zu überdenken. Wo kann ICH Gott dienen? Oder lebe ich nur in den Tag hinein und warte bis das Leben vorbei ist? Bis kurz vor ihrem Tod 1993, ist die Autorin noch voller Tatendran, wo sie Gottes Wort noch weitergeben kann. Vorsicht, dieses Buch könnte Ihr Leben verändern.
  3. Cover des Buches Alexis Sorbas (ISBN: 9783784434193)
    Nikos Kazantzakis

    Alexis Sorbas

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Susibelle
    Dieses Buch feiert das Leben! Bei diesem Roman wusste ich schon von der ersten Seite an das es mein Buch sein wird! Und ich finde genau so sollte es sein. Schon das schöne Cover sprach mich sofort an und beim lesen musste ich es mir immer wieder anschauen, weil man sich, wenn man den Film gesehen hat, Akexis Sorbas einfach nur wie Anthony Quinn vorstellen kann. Durch seine perfekt verkörperten Rolle ist dies gar nicht anders möglich. Es ist ein Roman über große Freundschaft. Nahezu jeder Satz ist eine kleine Lebensweisheit für sich. Der Ich-Erzähler ist ein belesener, von seinem besten Freund "Tintenkleckser" und "Büchermaus" genannter Schriftsteller, der ein Bergwerk auf Kreta pachtet um ein neues Leben zu beginnen. Er verabschiedet sich von seinem Freund, der in den Kaukasus reist um Menschenleben zu retten. Seiner Ansicht nach besteht die "einzige Methode sich selbst zu retten, in der Bemühung um andere". Und schon zu Beginn des Buches taucht man in eine wunderschöne Sprache ein: "Es regnete, und ich sah, wie die Regenfäden den Himmel mit dem Lehm der Straße verknüpften. Und wie ich auf das dunkle Schiff, die Schatten, den Regen schaute, nahm meine Traurigkeit Gestalt an, die Erinnerung stiegen auf, verdichteten sich in der feuchten Luft, ließen aus Regen und Sehnsucht das Antlitz des geliebten Freundes hervortreten. Wie lange war es her? Im letzten Jahr? In einem anderen Leben? Gestern? Ich war zu diesem Hafen hinabgegangen, um von ihm Abschied zu nehmen." Am Hafen trifft er auf Alexis Sorbas: Dieser ist ein Lebenskünstler, nicht zur Schule gegangen, aber mit Lebenserfahrung und Menschenverstand ausgestattet. Er liebt das Leben, genießt es in vollen Zügen und lebt vor allem den Augenblick. Diese Lebensfreude vermittelt er dem Schriftsteller der mit seinem bisherigen Leben unzufrieden ist. Und er vermittelt es vor allem mir als Leser. Man erinnert sich daran wie wichtig es ist den Augenblick zu genießen und sich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen. S. 69 :"Ich war glücklich und wußte das. Solange wir ein Glück erleben, sind wir uns dessen nicht so recht bewußt. Erst wenn es vorüber ist und wir Rückschau halten, merken wir plötzlich-und zuweilen mit Erstaunen-, wie glücklich wir waren. Ich aber lebte an diesem kretischen Gestade das Glück und wußte auch, daß ich glücklich war." Das ist so wahr! Mehr brauche ich nicht zu schreiben. Ich bin verliebt in Alexis Sorbas!
  4. Cover des Buches Gaviotas (ISBN: 9783492302821)
    Alan Weisman

    Gaviotas

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Jacynthe

    Inhalt


    Das Dorf Gaviotas, mitten in der unfruchtbaren Savanne Kolumbiens gelegen, verkörpert eine Vision: die Vision, eine Welt zu erschaffen, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben und mit Technologie, die für alle erschwinglich und möglich ist. Auch und vor allem für Dritte Welt Länder.

    Meine Meinung


    Um ehrlich zu sein hatte ich etwas anderes von diesem Buch erwartet. Unter Gaviotas hatte ich mir eine Art romantische Hippie-Kommune vorgestellt, die versucht, weitgehend autark zu leben und sich aus etwas wie stillem Protest eher von der Welt abschottet als diese mit einzubeziehen. Wie sich herausstellte konnte ich nicht falscher liegen.

    Von Anfang an setzt Gaviotas, 1971 von Paolo Lugari ins Leben gerufen, auf Technologie und erneuerbare Energien wie Solar- und Wasserkraft und bemüht sich, diese in die Welt hinaus zu tragen. Das Buch ist daher stark von Technik geprägt, von Erklärungen über Pumpenfunktion, verschiedene Installationen und deren Arbeitsabläufe. Die Ideen an sich waren zwar hoch interessant, die ausführlichen Erklärungen derselben aber für mich als wenig Technikbegeisterte eher langatmig.

    Spannender war da die Entwicklung der Gemeinde selbst und ihrer Grundsätze, gebeutelt vom Schicksal und von der Welt zur Anpassung gezwungen. Das Auf und Ab war packend, denn immer wieder stand Gaviotas vor schwerwiegenden Entscheidungen, vor Geldnot und der Frage, in wie weit man wirtschaftlich bleiben muss, um zu überleben 

    Ich hatte große Schwierigkeiten mit dem nicht vorhandenen roten Faden. Von Anfang an verwirrte Weisman mich durch Hin- und Hergespringe in der Zeit - mal ist man in den 80ern, dann wieder in den 70ern, dann plötzlich wieder Jahre voraus, gespickt mit Rückblicken - und die vielen spanischen Namen, die teilweise einmal auftauchen und dann nie wieder. Weisman hat sich zwar bemüht, dem Buch durch die eingeflochtenen Lebensgeschichten verschiedener Gemeindemitglieder Pfeffer zu verleihen, ist meiner Meinung nach aber daran gescheitert. Weisman hat eigentlich eine sehr erfrischende Art zu schreiben, was in diesem Buch nur hin und wieder durch Aussagen wie "Arciniegas versuchte schon seit drei Jahren, einheimische Arten und sogar exotische Arten [...] zu überreden, hier zu wachsen." (S. 134) zu Tage kommt. Das Buch hätte besser werden können!

    Gut gelungen ist hingegen die Skizze der Politik Kolumbiens, die mir teilweise die Haare zu Berge stehen ließ. Guerilla und Paramilitärs, sich widersprechende und ständig wechselnde politische Programme - ein Wunder dass ein Dorf wie Geviotas dort so unbehelligt entstehen und überleben konnte. Ebenfalls in Erinnerung bleiben wird mir die Beschreibung der Landschaft und der Tierwelt, denn offenbar ist Kolumbien eines der artenreichsten Länder der Welt.

    Gegliedert ist das Buch in drei große Kapitel. Zunächst werden die Anfänge Gaviotas' geschildert, dann die Kinderjahre, die fast in einem Scheitern der Idee geendet hätten. Das dritte Kapitel zeugt von Hoffnung und Zukunftsvisionen, davon, wie Geviotas sich entwickelt und angepasst hat und welche Pläne es hat.

    Das originale Buch ist schon 15 Jahre alt, daher hat es mir gut gefallen, dass Weisman dieser Ausgabe noch ein abschließendes kleines Kapitel mit dem Titel "Zehn Jahre später" beigefügt hat. Die Worte wurden 2008 geschrieben, wo Gaviotas immer noch geblüht hat. Ich bin überrascht, dass ich bisher noch nie etwas von dieser innovatoven Gemeinschaft gehört habe, werde mich aber in nächster Zeit weiter darüber informieren.

    Die Geschichte Gaviotas' ist es wert, erzählt zu werden. Allerdings wäre eine andere Form vielleicht günstiger gewesen, denn insgesamt fand ich das Buch doch schwer zu lesen und stellenweise zäh. Vielleicht geht es anderen anders - ich habe Rezensionen von Technikliebhabern gelesen, die gar nicht genug von den Beschreibungen bekommen konnten. Ich persönlich hätte mir Bilder gewünscht, von den oft im Detail beschriebenen Gebäuden mit ihrer einzigartigen Architektur oder Vorher-Nachher-Bilder der Gegend. Stattdessen gibt es nur 2 oder 3 Skizzen technischer Geräte. Schade!

    Insgesamt also eine lesenswerte Biografie verpackt in einem mittelmäßigen Buch. 3 von 5 Wolken.
  5. Cover des Buches Ans Meer (ISBN: 9783442488728)
    René Freund

    Ans Meer

     (136)
    Aktuelle Rezension von: Blfevr

    Anton ist Busfahrer der etwas wagt, womit er wahrscheinlich selbst nicht gerechnet hätte. Tag ein Tag aus steigen die gleichen Fahrgäste ein.  Anton erzählt von seiner Arbeit als Busfahrer und von Doris seiner Nachbarin in die er verliebt ist. Doris mag Männer die auch mal was verrücktes wagen. 

    Carla, eine krebskranke Frau im Endstadium, und ihre Tochter steigen wie sonst auch in Antons Bus ein. Doch Carla hat an diesem einen Tag eine ganz besondere Bitte an Anton und so beginnt nun eine abenteuerliche Fahrt zum Meer nach Italien.

    Ein wirklich schönes Buch für zwischendurch. Sehr schönes und passendes Cover, leichter Schreibstil und man kann es an einem Tag durchlesen.

  6. Cover des Buches Aus der Stille steigt die Kraft zum Kampf (ISBN: 9783451083853)
  7. Cover des Buches Mein Leben (ISBN: 9783518374535)
    Mahatma Gandhi

    Mein Leben

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Aicher
    Mahatma Gandhis Autobiografie ist von allen von mir gelesenen Büchern dasjenige, das mich am meisten berührt und inspiriert hat. Gandhi schreibt mit schonungsloser Offenheit über sich selbst und spart sein eigenes Versagen nicht aus. Er teilt seinem Leser ganz ungeschminkt die eigenen Fehler und das eigene Versagen mit: Der später wie ein Heiliger Verehrter gab lieber seinen sexuellen Lüsten nach, als bei seinem sterbenden Vater Wache zu halten. Bei seinem ersten Prozess, den er als frischgebackener Rechtsanwalt vor Gericht führen sollte, überkam ihn die Angst und er ließ seinen Mandanten stehen und rannte in Panik aus dem Gerichtssaal. Wer die extreme Ehrlichkeit Gandhis vor der ganzen Welt liest, bei der er die eigene Person und das eigene Ansehen nicht schont, der versteht vielleicht ein klein wenig die unglaubliche Wirkung, die von diesem Mann ausging.
  8. Cover des Buches Wer den Weg der Wahrheit geht, stopert nicht (ISBN: 9783734610615)
  9. Cover des Buches Gandhi, Mahatma (ISBN: 9783499501722)
    Heimo Rau

    Gandhi, Mahatma

     (6)
    Noch keine Rezension vorhanden
  10. Cover des Buches Ein Hund fürs Leben (ISBN: 9783551359971)
    L.S. Matthews

    Ein Hund fürs Leben

     (14)
    Aktuelle Rezension von: EnysBooks
    Das Cover ist in schönen Farben gehalten und sieht aus wie gemalt. Als ich es damals allerdings, bekam hat mich dieses Cover noch nicht beeindruckt. Jetzt kann ich eher sehen, wie der Junge und der Hund sich auf die Reise machen. Den Rücken der ihnen bekannten Welt kehren um den Bruder zu retten.
    Dieses Buch hat mir schon damals sehr berührt. Nur hatte ich zu dieser Zeit noch kein Verständnis und konnte das Leid nicht ertragen. Jetzt habe ich es gelesen und ich bekam eine Gänsehaut. Auch wird der Wahrheitsgehalt der Zeitungen und die sozialen Umstände so aufgezeigt, dass man einfach mit leiden und fühlen muss.
    In nachvollziehbaren und doch kindlichen Gedanken erleben wir die Reise unglaublich poetisch und Hautnah. Auch wird klar, wie die Kreativität des Jungen dem Hund noch mehr Leben einhaucht und es wird zu einem vergnügen, die Unterhaltungen zu lesen. Man spührt richtig die Verbindung zwischen den Dreien und hofft von Herzen, dass alles gut werden wird.
    SPOILER ON 
    (Achtung: Rückseite aber hat Spoiler!) Hauptsächlich geht es darum, dass Tom, der Bruder krank wird und ihr geliebter Hund Mousse als Gefahr gilt und deswegen weggebracht werden sollte. Das muss verhindert werden! So macht sich Toms Bruder auf, Mousse um jeden Preis zu schützen, damit Tom gesund werden kann.
    SPOILER OFF
    Ich kann nicht mehr wirklich viel über dieses Buches sagen. Schaut mir einfach das Herz geraubt und ich werde es an einem Ehrenplatz im Herzen behalten.
  11. Cover des Buches My Life Story (ISBN: 0807059463)
    Mahatma Gandhi

    My Life Story

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  12. Cover des Buches Der Atem der Seele (ISBN: 9783491713031)
  13. Cover des Buches Mahatma Gandhi and His Myths (ISBN: 0938497197)
  14. Cover des Buches The Moral and Political Writings of Mahatma Gandhi (ISBN: 0198247540)
  15. Cover des Buches Gandhi Jinnah Talks (ISBN: 1406736627)
  16. Cover des Buches Mahatma Gandhi (ISBN: 0135526884)
    D. Byrne

    Mahatma Gandhi

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches Gandhi/ Gandhi (ISBN: 9789709718157)
  18. Cover des Buches The Words of Gandhi (ISBN: 1557044686)
  19. Cover des Buches Wege und Mittel (ISBN: 9783891512340)
    Mahatma Gandhi

    Wege und Mittel

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  20. Cover des Buches Assassination of Mahatma Gandhi (ISBN: 0882531409)
    K. L. Grauba

    Assassination of Mahatma Gandhi

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Mahatma Gandhi As a Linguistic Nationalist (ISBN: 0945921306)
  22. Cover des Buches I Could Not Save Mahatma Gandhi (ISBN: 9788190884136)
  23. Cover des Buches M.K. Ghandi (ISBN: 9783894277260)
    M. K. Ghandi

    M.K. Ghandi

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Aicher
    Mahatma Gandhis Autobiografie ist von allen von mir gelesenen Büchern dasjenige, das mich am meisten berührt und inspiriert hat. Gandhi schreibt mit schonungsloser Offenheit über sich selbst und spart sein eigenes Versagen nicht aus. Er teilt seinem Leser ganz ungeschminkt die eigenen Fehler und das eigene Versagen mit: Der später wie ein Heiliger Verehrter gab lieber seinen sexuellen Lüsten nach, als bei seinem sterbenden Vater Wache zu halten. Bei seinem ersten Prozess, den er als frischgebackener Rechtsanwalt vor Gericht führen sollte, überkam ihn die Angst und er ließ seinen Mandanten stehen und rannte in Panik aus dem Gerichtssaal. Wer die extreme Ehrlichkeit Gandhis vor der ganzen Welt liest, bei der er die eigene Person und das eigene Ansehen nicht schont, der versteht vielleicht ein klein wenig die unglaubliche Wirkung, die von diesem Mann ausging.
  24. Cover des Buches Mahatma Gandhi (ISBN: 0875185266)
    Caroline Lazo

    Mahatma Gandhi

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden

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