Bücher mit dem Tag "menschenwürde"

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52 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (4.645)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Die Bücherdiebin" von Markus Zusak ist eine liebevolle Erinnerung an Menschen, die in einer Zeit gelebt haben, in der die Gnade des Überlebens von Boshaftigkeit gezeichnet war. Die Macht der Worte mit ihren Licht- und Schattenseiten und der Umgang damit nehmen dabei eine ganz wichtige Rolle ein. Auch andere tiefsitzende Themen kommen darin sehr gut zum Vorschein, der Tod als Erzähler bringt außerdem sehr passende philosophische Ansätze mit. 

    In dieser Erzählung durfte ich die Hauptprotagonistin Liesel ein Stück weit in ihrem Leben begleiten. Dem Autor ist es dabei besonders gut gelungen, dass ich mich als Leser sehr gut in die Protagonisten und die Zeit hineinversetzen konnte. Es gab viele Momente, in denen hinter jeder Seite die Angst herrschte und auch andere Gefühle wie Traurigkeit, Freude, Fassungslosigkeit und Erleichterung haben mir diese Zeit, in der die Geschichte spielt, so nahe gebracht. Die Reaktionen der verschiedenen Protagonisten waren für mich nachvollziehbar, sie entsprachen ihrem Wesen. Das gesamte Buch ist in 10 Überkapitel unterteilt, welche jeweils noch mehrere Unterkapitel enthalten. Das finde ich persönlich immer angenehm beim Lesen, da ich dadurch nach einer kleinen Pause leichter in die Geschichte zurückfinden kann. 

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele Menschen bei diesem Buch auch langweilen könnten, da es so gesehen keine krassen Plott-Twists gibt (zumindest nicht so wie es sich vielleicht viele wünschen würden) und auch die Seitenanzahl für jemanden, der nicht so viel liest, sehr groß ausfallen bzw. es vielleicht zu langatmig werden könnte. Natürlich passiert schon sehr viel in Liesels Leben, für mich war das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Aber ich glaube, dass es schon auch das Interesse für die Betroffenen und/oder diese Zeit braucht, damit man das Herzstück, die Botschaft dahinter, so richtig gut erkennen oder vielleicht eher fühlen kann. 

    Die Kunst der Erzählweise und die Protagonisten mit ihrer Art die Geschehnisse aufzunehmen bzw. damit umzugehen, machen dieses Werk für mich zu einem Symbol von aufrichtiger Anteilnahme an jedem, der den Nationalsozialismus in all seiner Grausamkeit erlebt hat. Denn man beginnt durch diese Geschichte, sich im Detail mit der Struktur dieses Themas auseinandersetzen. Der Autor gibt den fiktiven und doch so echten Zeitzeugen nicht nur eine Stimme, er bringt (wie bereits gesagt) auch viele philosophische Ansätze in das Thema mit ein und bricht absolute Meinungen, indem er dem Leser verschiedene Perspektiven eröffnet. Ich hatte bei meinem Exemplar von ,,Die Bücherdiebin" am Ende der Geschichte extra Bonusmaterial, in dem mir nochmals aufgezeigt wurde, wie vielschichtig diese Erzählung ist. Gerade wenn man mit jemanden über dieses Buch sprechen möchte, geben diese letzten Seiten gute Anregungen für eine interessante und lehrreiche Diskussion. Man findet darin auch ein Interview mit dem Autor, in dem er nochmals auf die Hintergründe zu der Entstehung dieses Buches eingeht. 






  2. Cover des Buches Die Arena (ISBN: 9783453435230)
    Stephen King

    Die Arena

     (1.224)
    Aktuelle Rezension von: Oktodoc

    Ich habe davor schon ein paar Bucher von Stephen King gelesen und war positiv überrascht das es hier keine langatmige, verwirrende Einleitung gibt.
    Die Handlung startet direkt und auch gleich sehr spannend aber sehr langatmig wie man das von King ja kennt. Die Vielzahl an Charakteren hat mich zu Anfang etwas überfordert aber nach den ersten hundert Seiten war ich mit allen sehr vertraut.

    Die Handlung schreitet ziemlich schnell voran und wird auch schnell recht furios, ich habe sehr mit den Figuren mitgefiebert.

    Die Handlung war nicht nur spannend, der wissenschaftliche Aspekt dahinter hat mich auch sehr fasziniert

  3. Cover des Buches Irre! - Wir behandeln die Falschen (ISBN: 9783328102748)
    Manfred Lütz

    Irre! - Wir behandeln die Falschen

     (282)
    Aktuelle Rezension von: RadikaleResignation

    Er geht in alle Diagnosen rein. Von der ab Demenz bis zur Suchterkrankung. Und für Praktiker ist schnell ersichtlich, dass hier ein Mann mit fundiertem Wissen& langer Erfahrung spricht. Praxisorientiert und stets mit der nötigen Ernsthaftigkeit, ohne eine Diagnose und ihre Patienten ins Lächerliche zu ziehen. Absolute Empfehlung!

  4. Cover des Buches Jeder stirbt für sich allein (ISBN: 9783746767086)
    Hans Fallada

    Jeder stirbt für sich allein

     (315)
    Aktuelle Rezension von: Sonja_Schmitz1

    Durch Zufall bin ich auf Fallada und dieses Buch gestoßen.

    Es ist eine sehr gut erzählte, tragische Geschichte über den Krieg, Hitler, den Widerstand und die Menschen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit weitere Fallada Bücher lesen. 

  5. Cover des Buches Stadt der Diebe (ISBN: 9783453722910)
    David Benioff

    Stadt der Diebe

     (629)
    Aktuelle Rezension von: HenningIsenberg

    D. Benioff schildert die russische Seele im 2.Weltkrieg anhand der Begegnung von drei Menschen. Im Zentrum steht Lew, der Großvater des Autors, der eine groteske und zugleich anrührend menschliche Begebenheit zwischen Hunger, Dekadenz und Brachialität zur Zeit der Belagerung von Petersburg, bzw. Leningrad, wie es damals hieß, erzählt. Kolja und Lew müssen für ihren Auftrag die Stadt des Hungers verlassen und marschieren in höchst gefährliches Gebiet.

  6. Cover des Buches Gegen den Hass (ISBN: 9783596522217)
    Carolin Emcke

    Gegen den Hass

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Wer sich auch nur ein wenig im Internet bewegt, weiß es schon lange: die Menschenfeinde versuchen lautstark, organisiert und hemmungslos ihren Hass als die wahre Meinung des Volkes, die aufrichtige Mehrheitsmeinung zu verkaufen. Dass es diesen rechten bis rechtsextremen Rand in jeder Gesellschaft gibt, ist nichts Neues. Dass diese fanatische Minderheit bis zu 20 Prozent der deutschen Gesellschaft ausmacht, könnte man auch seit Jahren wissen, wenn man die entsprechenden Studien verfolgt hätte. Hier haben die bürgerliche Mitte und die Verteidiger der offenen Gesellschaft schlichtweg zu lange weggeguckt. Die autoritären Charaktere mit ihrer Radfahrermentalität (Erich Fromm), nach oben buckeln und nach unten treten, die preußischen Untertanen, versuchen den Diskurs zu okkupieren und ihre Meinung als mehrheitsfähig in die Mitte der Gesellschaft zu transportieren.

    „Die Sorge erlebt zur Zeit eine erstaunliche Aufwertung. In der Sorge, so die rhetorische Suggestion, artikuliere sich ein berechtigtes Unbehagen, ein Affekt, der politisch ernst genommen und keinesfalls kritisiert werden sollte. Als seien ungefilterte Gefühle per se berechtigt. Als käme unreflektierten Gefühlen eine ganz eigene Legitimität zu.“

    Obsessiver Hass

    Erst mit dem Erstarken von Pegida und AfD wacht die im Konsum erstarrte offene Gesellschaft langsam auf. Erst mit dem Rückfall zahlreicher Deutscher in den völkischen Hass-Habitus schrecken Intellektuelle wie Carolin Emcke oder Harald Welzer auf. Es ist dringend an der Zeit die offene Gesellschaft zu verteidigen und sich klar und deutlich als Mehrheitsgesellschaft gegen den Hass zu positionieren. Emckes Plädoyer trifft den Kern der Debatte, was die Reaktionen der besorgten Bürger (u.a. in Amazon Rezensionen und Kommentaren) eindringlich bestätigen. Der Hass ist obsessiv geworden. Und seit geraumer Zeit werden aus den Worten auch Taten. Was Sarrazin, Pirinçci, Don Alphonso (Rainer Meyer), Höcke und sonstige Protagonisten der Neurechten sprachlich und gedanklich vorbereiten, führen die Hohlköpfe der neuen SA, die Hooligans, Kameradschaften, Freundeskreise und wie sich die rechtsextremen Gewaltaffinen auch nennen mögen, auf den Straßen aus.

    „Den Hass und die Angst schüren nicht zuletzt die, die sich von ihm Gewinn versprechen. Ob die Profiteure der Angst in der Währung der Einschaltquoten denken oder in Wählerstimmen, ob sie mit einschlägigen Titeln Bestseller produzieren oder sich mit griffigen Schlagzeilen Aufmerksamkeit verschaffen – sie alle mögen sich distanzieren von dem sogenannten »Mob« auf der Straße, aber sie wissen ihn ökonomisch für sich zu nutzen.“

    Mehr noch, muss man hinzufügen, sie sind sich in der Sache einig, lediglich die Methoden halten sie für falsch. Es ist diese Allianz der Hetzer mit dem Mob, die das gesellschaftliche Gefüge gefährden und der Menschenfeindlichkeit den Nährboden bieten. Carolin Emcke beginnt „Gegen den Hass“ mit genau solch einer Melange aus Worten und Taten. Clausnitz, wiedermal ein deutscher Ort, nach den überwunden geglaubten 90er Jahren, der zu einem Symbol des Hasses geworden ist.

    „Clausnitz ist nur ein Beispiel für den Hass und die Raster der Wahrnehmung, die ihn vorbereiten und formen, die Menschen unsichtbar und monströs zugleich machen. In Clausnitz traf es einen Bus mit Geflüchteten. In anderen Städten, in anderen Regionen trifft es Menschen mit einer anderen Hautfarbe, einer anderen Sexualität, einem anderen Glauben, einem uneindeutigen Körper, es trifft junge oder alte Frauen, Menschen mit einer Kippa oder einem Kopftuch, Menschen ohne Obdach oder ohne Pass, was immer gerade als Objekt des Hasses zugerichtet wird. Sie werden eingeschüchtert, wie in diesem Fall, oder kriminalisiert, sie werden pathologisiert oder ausgewiesen, angegriffen oder verletzt.“

    Als zweites Beispiel für „Hass und Missachtung“ führt Emcke den institutionellen Rassismus in den USA an. Es ist ein Beispiel, exemplarisch und nicht der Fingerzeig auf andere. Der institutionelle Rassismus ist kein Problem der USA, dort hat er lediglich eine spezifische Geschichte mit einer spezifischen und nicht einfach übertragbaren Ausprägung. Aber die Strukturen des Rassismus, die Missachtung des Lebens, die Menschenfeindlichkeit sind sehr wohl auch bei uns auszumachen.

    Der Mord an Eric Garner und sein Ausruf „This stops today“ ist Warnung, Mahnung und Aufforderung an alle Demokraten sich den Hass entgegenzustellen. Wie Harald Welzer es in „Wir sind die Mehrheit“ schrieb: Die Weimarer Republik scheiterte nicht, weil sie zu viele Feinde hatte, sie scheiterte, weil sie zu wenig Freunde hatte. Ebenso wie Welzer ruft Emcke dem Leser zu: Werdet Freunde der offenen Gesellschaft! Stellt euch gegen den Hass! Wir sind die Mehrheit!

    Der zweite Teil des Buches ist der Versuch den Kern der völkischen Ideologie, wie sie im Rassismus, bei Pegida, AfD und Neurechten gepflegt wird, aufzudecken: Homogen, Natürlich, Rein. Die Dreifaltigkeit der Einfältigkeit. Die Nähe von Neurechten, besorgten Bürgern und Islamisten wird hier besonders deutlich. Die Fundamentalisten sind immer gegen das vermeintlich Unnatürliche, das Unreine, die Biologisierung der eigenen Ideologie, der eigenen Ressentiments. Menschenfeinde sind Menschenfeinde – auch wenn sie es, geblendet von ihrem Hass, nicht erkennen werden.

    Emcke schließt das Buch mit dem dritten Teil, einem Plädoyer für den Pluralismus, die offene Gesellschaft. Hinter allem steht die Mahnung Eric Garners: Es muss heute aufhören! Der Hass muss aufhören.

    Während der erste Teil des Buches im journalistischen Stil geschrieben ist, dominiert im zweiten und dritten Teil ein philosophisch-akademischer Ton. Hierdurch wird meines Erachtens Potenzial verschenkt. Solche Bücher bedürfen einer großen Reichweite. Dass die besorgten Bürger das Buch nicht lesen werden, versteht sich von selbst. Aber die Mehrheitsgesellschaft besteht nicht nur aus Akademikern und Intellektuellen. Das ändert aber natürlich nichts an der Wichtigkeit des Buches und der trefflichen Analyse und Argumentation.

  7. Cover des Buches Der alte König in seinem Exil (ISBN: 9783423148085)
    Arno Geiger

    Der alte König in seinem Exil

     (361)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Arno Geiger, einer der zeitgenössischen Autoren, die ich mit am meisten schätze, schreibt fast immer aus persönlichem Hintergrund. „Der alte König in seinem Exil“ ist so ein typischer Geiger, schon ein älterer aus dem Jahre 2011. Ich las bisher von Geiger „Unter der Drachenwand“, das ist wahrscheinlich sein Bestes, „Es geht uns gut“ und „Das glückliche Geheimnis“. Fehlt noch irgendwas mit einer Sally. (Alles über Sally) und einem Nilpferd (Selbstporträt mit Flusspferd). Ich weiß nicht, ob ich Arno Geiger mögen würde, denn er schont sich nicht, wenn er (über sich) schreibt.

    „Der alte König in seinem Exil“ ist ein autobiografischer Roman und schildert eine intensive Zeit Arno Geigers mit seinem Vater, der dement wurde. Die Familie merkt lange Zeit nicht, was los ist, als sie es merkt, ist sie erleichtert, weil sie eine Erklärung hat für das seltsame Verhalten des Herrn Vater.

    Der Kommentar:
    Ich mag einerseits die Heimatverbundenheit des Autors, dann wieder seine Weltoffenheit. Ich mag es, wie er zulässt, dass ihm die Dinge unter die Haut gehen. Ich mag seine Ehrlichkeit, mit der er auch ungeschönt nicht so Vorteilhaftes von sich preis gibt, ich mag, wie er zu seine Familie steht und dass er nicht versucht, sich als einen perfekten Menschen darzustellen. Und ich mag den Humor und den Respekt, mit der Arno Geiger seinen Vater beschreibt.
    Demenz ist eine furchtbare Diagnose. Aber wenn man den Erkrankten Respekt entgegenbringt, und akzeptiert, dass einem als Angehöriger eine Zeit bevorsteht, die einem viel abverlangt, ist das Leben immer noch schön. Davon handelt der kleine Roman, der schon durch seinen Titel besticht.

    Fazit: Lesenswert.

    Kategorie: Autobiografischer Roman. (Mit ein) Lieblingsautor.
    Verlag: Hanser, 2011

  8. Cover des Buches Angerichtet (ISBN: 9783944668352)
    Herman Koch

    Angerichtet

     (250)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater

    und zweitens als man denkt, heißt es. Und wenn es einem Romanautor gelingt, den Leser am Anfang auf eine ganz falsche Fährte zu locken und ihn dann mit einem überraschenden Ende zu überzeugen, dann ist das allein große Kunst. Hier geht es um die Rivalität zweier Brüder, einer davon bekannter Politiker, und wie die Klischees von "gut und böse" vor dem HIntergrund eines Verbrechens der Kinder beider Brüder widerlegt werden.

  9. Cover des Buches Epidemie (ISBN: 9783038802013)
    Åsa Ericsdotter

    Epidemie

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Rose75

    Ich lese sehr gerne Politthriller und wenn sie aus Skandinavien kommen, habe ich besondere Freude daran. 

    Die Idee des Buches:   Schweden hat zu viele Übergewichtige ( so wird es auf jeden Fall vermittelt )  und die neue Gesundheitspartei setzt sich für ein schlankes und gesundes Schweden ein.  In den ersten vier Jahren haben sie schon Erfolge zu feiern, weil sich viele der neuen "Gesinnung" anpassen und sich schlank trainieren, mit Appetitzüglern den Magen beruhigen oder sich gleich ein Magenband einsetzen lassen.  Sogar in der Schule wird schon auf die Kinder eingewirkt.  Als die nächste Wahl ansteht, geht der Ministerpräsident auf`s Ganze. Alle Fettleibigen (  ein Fett-Muskel-Quotient über 50 ) sollen verschwinden. Offiziell werden sie in Fett-Camps fit gemacht. In Wahrheit werden sie wie fette Schweine behandelt ....

    Einer der Protagonisten kann seine Freundin aus den Fängen der Regierung befreien und danach  setzt er alles daran, diesem Treiben ein Ende zu bereiten. 

    Ich finde die Idee des Buches gut und die Autorin hat es geschafft ein bedrückendes Bild zu zeichnen.   Die Geschichte ist nicht wirklich spannend, aber das würde hier auch gar nicht passen.  Beim Lesen dachte ich, dass sich die Handlung in die Länge zieht, aber im Nachhinein ist der ruhige Erzählton genau passend.   Man muss es aushalten. 

  10. Cover des Buches Eine Frage der Zeit (ISBN: 9783423254274)
    Alex Capus

    Eine Frage der Zeit

     (148)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Wer sich für die Geschichte Afrikas interessiert, die Beziehungen Deutschlands mit Afrika interessant findet und dann noch Schiffbau mag, der ist hier bestens aufgehoben. Capus schreibt sehr genau und hat wahnsinnig viel recherchiert und hat ein sehr gutes Buch darüber geschrieben. Mir sind diese Themen sehr fremd und ich interessiere mich überhaupt nicht dafür. Capus hat es auch nicht geschafft mich dafür zu begeistern und wie man ein Schiff auseinander baut und wieder zusammen ist mir eigentlich wurscht. Deshalb, literarisch sehr gut, sprachlich sehr gut, aber leider nicht mein Thema.

  11. Cover des Buches Deutschsein für Anfänger (ISBN: 9783038481041)
    Emitis Pohl

    Deutschsein für Anfänger

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Tigerbaer
    Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Deutschsein für Anfänger – Integration ist meine Pflicht“ von Emitis Pohl lesen.

    Die Autorin war mit ihrer Familie an Silvester 2015 mitten im Chaos in Köln und hat sich hinterher Fragen gestellt, die wohl vielen von uns durch den Kopf gegangen ist.
    Nicht erst seit 2015 wird in Deutschland über das Thema Flüchtlinge, Flüchtlingskrise und Integration derselben diskutiert. Was ist Integration? Wie kann das Ganze funktionieren?

    Emitis Pohl, die mit 13 Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen ist, in Deutschland eine Werbeagentur betreibt, verheiratet ist und zwei Töchter hat, sagt „Integration ist MEINE Pflicht!“.

    In „Deutschsein für Anfänger“ erzählt Emitis von ihrem Leben, als Kind im Iran, als Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland, wie zwei Herzen in ihrer Brust schlagen, was sie an Deutschland mag, was sie den Kopfschütteln lässt und verknüpft ihre Gedanken immer wieder mit den Ereignissen der Kölner Silvesternacht.

    Emitis redet „Tacheles“ – wie man so schön sagt und haut sinnbildlich gesehen auch mal mit der Faust auf den Tisch und ich kann nur aus tiefstem Herzen sagen: „Recht hat sie!!!“. Wir reden in Deutschland viel zu viel, davon lösen sich die Probleme aber nicht und statt zu jammern und lamentieren, was wir – da muss ich Emitis zustimmen – als Deutsche wirklich gut können, sollten wir lieber die Ärmel hochkrempeln und etwas tun.

    Ich kann nur sagen: „Danke Emitis Pohl!“ und jetzt lasst es uns endlich anpacken!!!
  12. Cover des Buches Oscar (ISBN: 9783426781784)
    David Dosa

    Oscar

     (33)
    Aktuelle Rezension von: monja1995
    Klappentext: Die Geschichte eines ganz besonderen Katers Wenn sich Oscar, der Stationskater, zu einem Patienten auf das Bett legt, dann wissen Doktor Dosa und die Schwestern des Pflegeheims, dass es so weit ist. Denn Oscar spürt, wann ein Mensch sterben wird. Schnurrend schmiegt er sich an ihn – und bleibt bis zum letzten Atemzug. Oscar gibt Sterbenden, was ihnen von den Menschen oft verwehrt wird: tröstenden Beistand am Lebensende. "Wenn wir sterben, zählt allein die Wärme, die uns begleitet." Mein Umriss: Dr. Dosa ist mit Leib und Seele Geriater im Steere House Nursing an Rehabilitation Center, das an das Rhode Island Hospital im Zentrum von Providence angeschlossen ist. In diesem Pflegeheim und Hospiz für Demenz- und Alzheimerkranke leben auch diverse Tiere. In der zweiten Etage mit den besonders schweren Fällen halten sich der Kater Oscar und die Kätzin Maya auf und sorgen für gute Stimmung, aber auch für gute Laune unter den Patienten und dem Pflegepersonal. Irgendwann fällt Dr. Dosa auf, dass sich Oscar meistens von den Patienten fern hält und sich bevorzugt mit Mary der Krankenschwester und guten Seele des Hauses zu den Besuchen bei den Bewohnern begibt. Nicht nur das, wenn ein Bewohner sich auf den Weg macht seine letzte Reise anzutreten, legt sich Oscar in dessen Bett und hält Wache. Er läßt in dieser Zeit nicht zu, dass der Sterbende gestört wird. Erst wenn der Leichnam vom Bestattungsinstitut geholt wird, springt der Kater vom Bett und verkriecht sich sichtlich erschöpft in einem seiner Schlafplätze. Mary ist davon überzeugt, dass Oscar merkt, wann es mit den Patienten zu Ende geht. Nur Dr. Dosa zweifelt an dieser Aussage. Aufgrund eines Gespräches mit Mary beginnt Dr. Dosa in der Vergangenheit zu recherchieren. Was er da erfährt, läßt ihn immer wieder staunen. Irgendwann glaubt auch er nicht mehr an Zufälle, sondern freundet sich mit Oscar an. Am Ende ist auch er davon überzeugt, dass er in seinen letzten Stunden lieber eine Katze in seiner Nähe wissen will, als an intensivmedizinischen Geräten zu hängen. Mein Eindruck: Dr. David Dosa ist wirklich Arzt im oben genannten Pflegeheim und auch Oscar existiert dort und die Hintergründe des Verhaltens des Katers möchte Dr. Dosa mit diesem Buch aufzeigen. Er hat umfangreich in alten Patientenakten recherchiert und die Angehörigen der ehemaligen Heimbewohner in Bezug auf Oscar befragt. Immer wieder erhielt er die Auskunft, dass Oscar in der letzten Stunde der Verstorbenen an deren Seite auf derem Bett lag und Wache hielt. Dadurch, dass der Kater eine beruhigende Wirkung auf die Sterbenden hatte, schliefen diese friedlich ein und die Angehörigen, die anwesend waren fühlten sich ebenso von dem Tier beruhigt und empfanden den letzten Abschied als sehr friedlich. Dr. Dosa wollte aber zusätzlich herausfinden, wie der Kater es spürt oder empfindet, wenn sich ein Mensch auf die letzte Reise macht. Dieses Geheimnis hat ihm Oscar aber nicht verraten. Mit sehr viel Gefühl und Liebe zu Mensch und Tier hat Dr. Dosa dieses Buch verfaßt. Er bedient sich einer leicht verständlichen, flüssigen Ausdrucksweise, der der Leser sehr gut folgen kann. Durch die Beschreibung der einzelnen Fälle, auf die er zwar intensiv eingeht, aber trotzdem Rücksicht auf deren Krankheit nahm, empfindet man die Erzählung als sehr angenehm und keineswegs abfällig den Kranken gegenüber. Mein Fazit: Ein wunderschönes Buch über einen aussergewöhnlichen Kater, das ich jedem uneingeschränkt empfehlen kann.
  13. Cover des Buches Das Lächeln des Elefanten (ISBN: 9783548612430)
    Marco Missiroli

    Das Lächeln des Elefanten

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Jonas1704
    Pietro erfährt durch einen Brief nach fast dreißig Jahren, dass er einen Sohn hat. Er gibt sein Amt ab, verabschiedet sich vom Priesterstand, den er eh nie geliebt hat und entscheidet sich Hausmeister im Haus seines Sohnes zu werden, wo ein Stelle frei wird. In diesem Haus spielen sich die Ereignisse in der Mehrheit des Buches ab, in dem der Autor alle Bewohner miteinander harmonisch verknüpft und Freundschaften erschafft. Wie so oft im Leben hat jede Familie die dort wohnt ihre eigene kleine Tragödie zu bestehen. Jeder hat seine Sehnsüchte, die sich einfach nicht erfüllen können oder sogar nicht erfüllbar sind. Wir erfahren demnach viel von allen Bewohnern und von Pietros Vergangenheit, wir tauchen in die Geschichten der Bewohner ein aber auch in der Gedankenwelt Pietros. Er selber verbringt das meiste seiner freien Zeit mit dem inzwischen erwachsenen Sohn, ohne dass letzerer ahnt wer Pietro tatsächlich ist. 
    Der Roman hat keine spannende Überraschungen und ist mehr ein Buch das über Freundschaft, Liebe, Familie und Vertauen spricht. Über das Ende möchte ich hier nicht viel verraten für jeden der noch liest. Das Cover fand ich von Anfang an sehr schön und ansprechend und das Buch ist auch sehr hübsch gestaltet. Da ich aber am liebsten Krimis und Liebesromane lesen sowie Sagas, denke ich dass es nicht so ganz mein Stil an Ende war.
  14. Cover des Buches Im Stein (ISBN: 9783596183593)
    Clemens Meyer

    Im Stein

     (35)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    Mein erster Meyer und wie erwartet ein distanzloser Blick in das Milieu. Meyer lässt das Rotlicht in all seinen Facetten sprechen und entwickelt ein Universum der Unterwelt was mindestens spannend, mitunter bedrückend und manchmal moralisch ist. Seine Figuren wirken dabei meist authentisch, mitunter so sehr, dass man ihnen glaubt, wie sie denken, wenn sie sich in ihren Endlosmonologen verlieren, in denen man sich dann auch ein bisschen mitverliert. Genau das ist in meinen Augen auch die Schwäche von „In Stein“. Ein Epos, dem für seine beachtliche Länge doch zu sehr der rote Faden fehlt. Trotzdem lesenswert.

  15. Cover des Buches Bettler und Hase (ISBN: 9783404170005)
    Tuomas Kyrö

    Bettler und Hase

     (25)
    Aktuelle Rezension von: antjemue
    In den letzten Jahren reizen mich auch immer wieder Werke aus der Gegenwartsliteratur. Auch auf das sozialkritische Buch des finnischen Autors Tuomas Kyrö wurde ich durch das Amazon Vine Programm aufmerksam. Der in Helsinki lebende Kyrö hat bereits mehrere Romane veröffentlicht und dafür zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Bettler und Hase war wochenlang an der Spitze der finnischen Bestsellerlisten.

    Bettler und Hase

    Vatanescu hat weder Arbeit noch Geld. Seinem Sohn Miklos kann er nicht einmal den sehnlichsten Wunsch – ein Paar Fußballschuhe – erfüllen. Daher lässt er sich gemeinsam mit seiner Schwester auf den Schlepper Jegor ein und reist illegal nach Finnland ein. Seine Schwester muss sich prostituieren, er wird zum Betteln geschickt. Natürlich kassiert Jegor den größten Teil der damit erzielten Einnahmen und demütigt seine „Arbeitskraft“ auf jede erdenkliche Art und Weise. Doch irgendwann reicht es auch dem bescheidenen Vatanescu. Er überwältigt Jegor, rettet ein Kaninchen und versucht in einem ihm fremden Land zu überleben…

    Waren meine Erwartungen zu hoch?

    Leider konnte ich mich nicht richtig mit dieser Geschichte anfreunden und habe mich regelrecht durchgequält. Sicher Vatanescu möchte – außer den Fußballschuhen für seinen Sohn - eigentlich nichts anderes als ein menschenwürdiges Dasein und das ist etwas, auf das meiner Meinung nach auch jeder Mensch ein Recht hat. Und natürlich müssen menschenunwürdige Umstände auch angeprangert werden.

    Aber bei aller Überhöhung und Skurrilität der agierenden Charaktere, das Kaninchen als Reisebegleiter empfand ich - als langjährige Kaninchenhalterin, die sehr auf artgerechte Haltung und Ernährung achtete - sehr unglücklich gewählt. Dieses arme Tierchen hätte unter den beschriebenen Umständen keine 3 Tage überlebt. Mag sein, dass mir persönlich hier der nötige Abstand fehlt und ich bereits deshalb zugemacht habe und mich für die anderen Feinheiten der Geschichte dann auch nicht mehr öffnen konnte. Ich persönlich empfand sie als langatmig und bis auf die tatsächlich existierenden Umstände (Schlepperbanden, Bettelei und Prostitution) sehr unrealistisch.
  16. Cover des Buches América (ISBN: 9783423148092)
    T. C. Boyle

    América

     (254)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Diese Buch weilte zu lange auf meinem SUB. Es hat mich nicht losgelassen, ich wurde in die Geschichte hineingezogen wie ein Blatt in einem Strudel. Kein Entrinnen. Zum Glück.


    Zur Story:

    Delany M., stinkreich, wohnt mit seiner Frau Kyra (erfolgreiche Maklerin) in Arroyo Blanco Estates, in einer Wohnanlage unweit von L.A. Eine hohe Mauer schützt das 'Idyll' nicht nur vor Coyoten, nein auch die  illegalen Einwanderer sollen brav draussen bleiben.


    Delany arbeitet zu Hause, schreibt Kolumnen über Natur und Ökologie für Zeitschriften.

    Eines Tages läuft ihm ein Illegaler Einwanderer vor seinen wachsgepflegten Acuro Vigor GS, es kommt zum Crash.

    Delany speisst ihn mit 20 Dollar ab.. Schwer verletzt schafft es Candido (so heisst der unglückliche) zurück in den Canyon, zu seiner schwangeren Frau America. Der Canyon ist ihr gemeinsamer Zufluchtsort. Nun ist es America die sich aufmacht auf die Suche nach Arbeit, nach ein par Dollar, Candido schafft es nicht nach dem Unfall den Canyon hochzusteigen.


    Was die beiden Mexicaner nun erleben, wie sie ausgenützt werden, welchen Hass sie täglich spüren, beschreibt Boyle sehr eindrücklich.

    Überleben ist alles. 

    Auf der anderen Seite Delany und Kira - purer Gegensatz. Ein Leben im Überfluss.


    Immer wechselnd einmal aus der Sicht der Einwanderer, dann wieder aus der Sicht der reichen Weissen Familie um Delany spitzt sich der Plott zu einer Tragödie, einem Inferno, und das alles in einer grossartigen Sprache erzählt bei der man auch immer wieder schmunzeln muss, selbst im grössten Disaster - so einmalig sind die einzelnen Situationen beschrieben.

  17. Cover des Buches Der letzte Überlebende (ISBN: 9783534273317)
    Sam Pivnik

    Der letzte Überlebende

     (105)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Ein Tatsachenbericht ohne Rachegelüste oder Anklage. Eindrücklich beschriebene Geschichte.


    Inhalt: Sam Pivnik lebt als Sohn einer jüdischen Familie in Bendzin. An seinem 13. Geburtstag marschiert die Wehrmacht in Polen und somit auch in dem Städchen ein.

    Sam, der als Szlamek geboren wurde, erzählt seine Erlebnisse unter den Besatzern. Wie die Familie erst vertrieben, dann deportiert und getrennt wurde. Wie er selber Selektionen um Haaresbreite überstanden hatte, wie er das Überleben gelernt hat und noch einige Dinge mehr.

    Ein schreckliches Familienschicksal von vielen, was mich tief ergriffen gemacht hat.


    Fazit: Schon das Cover lässt absolut nicht im Dunkeln, um w as es in dieser wahren Geschichte geht. Ein Kind in Häftlingskleidung läuft auf Schienen ganz eindeutig auf ein KZ zu. Schon dieses Bild lässt mir die Atmosphäre diverser Gedenkstätten wieder in schauderhafte Erinnerung kommen. – Wenn Sam das wirklich als Kind überlebt hat, dann muss er ein unheimlich starker Mensch sein.


    Die Danksagung ist hier am Anfang des Buches. Normalerweise lese ich die nicht, aber in diesem Fall habe ich es getan. Und schon hier liefen mir Schauer über den Rücken. Ging doch daraus hervor, dass er trotz allem eine Familie gründen konnte. – Für mich in diesem Fall ein unheimlich starkes Symbolbild.

    Zum Einstieg geht es gleich in die Volle. Auschwitz ist das betreffende Lager und der Protagonist arbeitet an der Rampe. Er ist krank, will aber nicht ins Krankenlager. Mengele treibt da sein Unwesen. Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen. – Von diesem Krankenlager aus erzählt er dann quasi seine Geschichte.

    Sam Pivnik ist heute nicht mehr am Leben. Aber er wurde sehr alt. Und wenn man dann bedenkt, dass seine Kindheit sozusagen an seinem 13. Geburtstag beendet war, ist das für mich genau genommen schon eine gewaltige Leistung.

    Sam erzählt in einem angenehmen Tempo von seinen Erlebnissen, von und durch die Nazis. Wie die Familie ihrer Rechte und Freiheiten beraubt wurde. Wie sie die Großmutter durch eine erste Selektion verloren, wie sie nach Auschwitz kamen und Sam von seiner Familie getrennt wurde. Es folgen die Erkenntnisse im Lager und hier habe ich seine Leidens- und Lernfähigkeit bewundert.

    Die Ereignisse im gelobten Palästina waren für mich persönlich nicht so interessant, aber sie gehörten zu seinem Leben. Am Ende ist er hier von einem Krieg direkt in den nächsten gestolpert. – Was sich ein Mensch doch selber alles antut.

    Am Ende habe ich aufgeatmet. Trotz des tragischen Schicksals hat er sein Leben noch halbwegs gemeistert. Die Geister der Vergangenheit werden ihn nie so wirklich verlassen haben, aber er hat sich durchgebissen.


    Das Buch kam in einem sehr angenehmen Verlagsstandart daher, an dem ich nichts ändern musste. Ich konnte direkt mit dem Lesen loslegen, ohne noch großartig etwas verstellen zu müssen.

    Zum angenehmen Lesen kommt auch der ehrliche Erzählstil von Sam daher. Er erzählt die Dinge eben so, wie sie gewesen sind. Er schmückt nicht aus, er macht nichts schrecklicher, als es wirklich gewesen ist und er kommt größtenteils ohne Vorwürfe aus. Die Wut auf einzelne Personen ist sehr gut nachvollziehbar und absolut verständlich, aber er kommt jetzt nicht so rüber, als würde er alle Deutschen abgrundtief hassen, weil eben das passiert ist, was passiert ist.

    Die ganze Zeit hatte ich ein sehr reales Kopfkino. Und da waren es keine Szenen aus diversen Filmen, die zu diesem Thema gedreht worden sind. Sondern wirklich die Bilder, die ich mir laut dem Lesestoff so konstruiert habe. Es war wohl auch deswegen, dass ich die ganze Zeit durch eine wirklich morbide Faszination an das Buch gefesselt war und kaum davon lassen konnte. Ich habe immer wieder schlucken müssen, ich hatte Schauer ohne Ende, die mir über den Rücken geronnen sind, aber ich konnte einfach nicht aufhören mit Lesen.

    Jap, ich habe bei diesem Buch Dauerlesen gemacht und war dann auch dem entsprechend schnell durch. Ich habe mit Sam, seiner Familie und den anderen, sofern sie erwähnt wurden, vollkommen mitgelitten und eine Art Fremdscham für die damalige Brutalität empfunden.  Ich kann bis heute nicht begreifen, was damals zu dieser Gewalt geführt hat. Nur eine andere Religion ist für mich kein Grund, die Leute ausrotten und brutal ermorden zu wollen. – Man kann sagen, dass dieses Buch einen wirklich tiefen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Und der Eindruck wird mit Sicherheit auch eine Weile bleiben. Da bin ich mir sicher!


    Da man diese dunkle Zeit niemals vergessen sollte, kann ich dieses Buch wirklich wärmstens empfehlen. Der Autor ist gleichzeitig genau die Person, die das alles durchlebt hat. Er berichtet eben genau das, was er erlebt hat. Ohne Ausschmückung oder die ewige Litanei der Anklage. – Genau das macht dieses Buch lesenswert und sehr eindrücklich.

  18. Cover des Buches Der Arzt von Stalingrad (ISBN: B0026ZJHRY)
    Heinz G. Konsalik

    Der Arzt von Stalingrad

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Rotschopf_16
    Der Arzt Dr. Böhler und seine Kollegen müssen in einem russischen Arbeits- und Gefangenenlager mit den primitivsten Mitteln operieren und die Kranken versorgen, soweit das bei solchen Verhältnissen machbar ist. So amputieren sie z.B. mit einem Taschenmesser (!) einem Patienten sein Bein, das nicht mehr zu retten ist. Die Patienten überleben dank des meisterlichen Könnens der Ärzte. Dann kommt endlich der Tag, von dem keiner geglaubt hat, dass er jemals kommen würde: Man läßt die Gefangenen, allerdings in mehreren in längeren Abständen stattfindenden Transporten, in die Heimat zurückkehren. Unter einem der ersten Transporte sollen auch alle Ärzte sein, doch einer der Ärzte weigert sich...
    Dieser Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Er ist packend, spannend, aber doch zugleich humorvoll, soweit das bei solchen Themen überhaupt möglich ist. Konsalik, ein Meister seines Faches, schafft es jedoch mühelos, dies alles zu verbinden. Ein Muß für jeden Konsalik-Fan und für alle, die es noch werden möchten.
  19. Cover des Buches Ein Hemd des 20. Jahrhunderts (ISBN: 9783596187249)
    Yann Martel

    Ein Hemd des 20. Jahrhunderts

     (20)
    Aktuelle Rezension von: rallus

    Es gibt viele Bücher über den Holocaust, doch keines was annähernd so heimtückisch daher kommt, wie das hier vorliegende Buch von Yann Martel. Heimtückisch ist es, weil es den Leser erst auf die falsche Fährte führt, ihn irreleitet und plötzlich brutal auf das Naheliegende stösst. Das Buch ist voller Symbolik und Andeutungen, so wie das Grauen auch voller Schatten und indirekten Bedrohungen ist. 

    Jeder mag sich an den Symbolen versuchen, ein Esel und ein Affe, die in einem Theaterstück vorkommen, aber auch in der Taxidermie Okapie ausgestelt sind, ein Autor der an dem Holocaust Thema scheitert, aber letztendlich doch findet, der Besitzer der Taxidermie, der wie der Auto heißt und noch vieles mehr. Erst die letzten 13 'Spiele' offenbaren das subtile Gräuel zu dem Menschen nicht nur im Holocaust imstande waren.

    Die falschen Fährten werden früh gelegt. Henry ist ein frustrierter Autor dessen Buch über den Holocaust von den Verlegern abgelehnt wird. Er zieht mit seiner Frau in eine neue Stadt und lebt ganz gut von den Tantiemen des letzten erfolgreichen Buches. Er fängt an Musikunterricht zu nehmen und Theater zu spielen. Immer noch erreichen ihn Leserbriefe zu seinem letzten Roman. Einer ist dabei der seine Aufmerksamkeit fesselt und ihn zu der besagten Taxidermie (Tierpräparation von Wirbeltieren) führt. Als er den Urheber in seinem Geschäft besucht, liest dieser ihm, immer wieder auf seinen darauffolgenden Besuchen, ein Theaterstück vor, welches stark an 'Warten auf Godot' erinnert.

    Das Hemd des 20.Jahrhunderts ist ein sehr stark symbolbehaftetes Buch, welches ich mir gut und gerne im Deutschunterricht vorstellen kann. Auf die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten möchte ich gar nicht näher eingehen, derer sind zu viele.

    Ein teils verstörendes, dann wieder irritierendes Buch welches in einem nachhallt, zumal die eindeutigen Elemente, die 13 Spiele ganz am Ende den Leser komplett einschüchtern und die menschlichen Variationen der Grausamkeit darstellen.

    Ein Buch welches mich anfangs auf den falschen Weg gebracht und mich letztendlich kalt erwischt hat. Ein subtiles Buch über das alltägliche Grauen, nicht nur auf den Holocaust beschränkend.

     

  20. Cover des Buches Das Versprechen des Bienenhüters (ISBN: 9783734109546)
    Christy Lefteri

    Das Versprechen des Bienenhüters

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    Die Geschichte einer Flucht wird erzählt in zwei Zeitebenen: Vorkriegs und Kriegszeit in Aleppo/Syrien, der Weg durch die Türkei und Griechenland in den Jahren 2015-2016 sowie nach der Ankunft in London.

    Beschreibungen bringen die Landschaft, Länder und Persönlichkeiten näher, die mir völlig unbekannt sind. Hintergrundwissen des Syrien-Krieges und der politischen Situation sind von Vorteil für besseres Verständnis.

    Ich wurde mit dem Protagonisten und Ich-Erzähler Nuri überhaupt nicht warm. Die Zeitsprünge zu den Erinnerungen an seine Kindheit, Jugend und allgemein das „Vorher“ kamen oft überraschend und es fiel mir stellenweise schwer die Handlung zeitlich einzuordnen. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass es sich bei ihm um einen sogenannten „unzuverlässigen Erzähler“ handelt, da ich seine Aussagen anfangs nur als verwirrend, später als widersprüchlich und durcheinander empfand. 

    Nuri berichtet von der ziemlich dramatischen Flucht und den unangenehmen Begebenheiten auf dem Weg von Aleppo nach England in einem so beiläufigen und gelangweilten Ton, dass das Lesen einfach nur langweilig und langatmig wird. Dabei finde ich das Thema so wichtig, damit Nicht-Betroffene ein Gefühl dafür bekommen, was flüchtende Menschen durchmachen und über sich ergehen lassen (müssen). Ich ärgere mich, dass dieses Buch zwar schlimme Situationen schildert, aber so emotionslos wie einen Pressebericht abhandelt. Vielleicht kam es nur mir so vor. Aber wirkliche „Spannung“ kam erst auf den letzten ca 70-100 Seiten auf.

    Wie so oft passt der deutsche Titel nur sehr bedingt zur Geschichte, da das Versprechen eher eine Randnotiz ist. „Der Bienenzüchter von Aleppo“ wäre eine treffendere Übersetzung gewesen.

  21. Cover des Buches Zeitenwende - Der Angriff auf Demokratie und Menschenwürde (ISBN: 9783462000894)
    Michel Friedman

    Zeitenwende - Der Angriff auf Demokratie und Menschenwürde

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Ellysetta_Rain

    Inhalt (dem Klappentext entnommen):
    Erleben wir einen Epochenbruch?
    Die Coronakrise hat nicht nur virologische Fragen aufgeworfen, sondern auch soziale, politische und kulturelle, die zuvor allzu leicht übersehen wurden. Insofern kann man die Krise auch als eine Lerngeschichte lesen, die für die Zukunft der Demokratie und die Lösung ihrer Zukunftsprobleme von Rassismus bis Ungleichheit äußerst wichtig ist. Michel Friedman und Harald Welzer untersuchen die Frage, ob wir einen Epochenbruch erleben, und skizzieren, wie unsere Gesellschaft modernisiert werden kann.
    Wir leben in einer Zeitenwende. Die demokratischen Gesellschaften stehen unter Druck durch die machtvolle Rückkehr der Autokraten, durch die Wiederkehr der Rechtsextremen, Nationalisten, Rassisten und Antisemiten, die Wellen von Hass, Hetze und Terrorismus erzeugen. Dazu kommen soziale Ungleichheit, Klimawandel und Pandemie. Die Welt ist erheblich in Unordnung geraten und der Politik fehlt es an politischen Konzepten und Lösungen. Michel Friedman und Harald Welzer, die zu den streitbarsten und profiliertesten Intellektuellen des Landes zählen, suchen im intensiven Gespräch nicht nur nach den Ursachen der Erosionskrise, sondern auch nach Strategien für eine verantwortungsvolle, historisch aufgeklärte und proaktive Politik. Dabei greifen sie nicht nur auf ihr profundes historisches und gesellschaftspolitisches Wissen zurück, sondern schauen auch in ihre eigenen Biografien, um den Widersprüchen einer schwierigen Zeit nachzuspüren. Eine Lerngeschichte des Politischen in Echtzeit.


    Meinung:
    Im Großen und Ganzen lässt sich das Buch gut lesen, ab und zu werden Fachwörter oder lateinische Sprüche verwendet, die man aber aus dem Zusammenhang erschließen kann.
    Die Autoren besprechen in ihren Dialogen verschiedene aktuelle Themen wie Klimawandel, Gerechtigkeit, Bildung, Rassismus, Antisemitismus und viele weitere Themengebiete, die sie von verschiedenen Seiten betrachten und diskutieren. Sie zeigen auch auf, wie die verschiedenen Themen miteinander verbunden sind und sich auch gegenseitig verstärken (können). Hierbei bringen sie auch eigene Erfahrungen ein oder veranschaulichen ihre Argumente mit Hilfe von Beispielen aus dem alltäglichen Leben oder dem Fernsehen.
    Die Gedanken und Überlegungen der beiden Autoren regen zum Nachdenken an und zeigen unter anderem auf, wie wichtig Demokratie ist und nicht als selbstverständlich angesehen werden sollte. 5 von 5 Sternen für dieses interessante und wichtige Buch.

    Fazit:
    Aktuelle Themen wie z.B. Klimawandel, Bildung, Rassismus u.v.m. werden im großen Kontext betrachtet und diskutiert. Die Dialoge der beiden Autoren regen zum Nachdenken an.


  22. Cover des Buches Der Hauptmann von Köpenick (ISBN: 9783104017839)
    Carl Zuckmayer

    Der Hauptmann von Köpenick

     (285)
    Aktuelle Rezension von: Lauras_bunte_buecherregal

    Ich lese sehr selten Theaterstücke und musste mich erst einmal darauf einlassen. Ich habe für mich festgestellt, dass ich öfters Stücke lesen sollte, weil mir das Lesen Spaß bereitet hat.

    Die Handlung war mir bereits bekannt, da ich mich bereit mit der Geschichte von Wilhelm Voigt auseinandergesetzt habe. Er hat sich der Geschichte nach als Hauptmann ausgegeben und die Stadtkasse von Köpenick gestohlen. 

    Ich mag die Geschichte und durch den Schreibstil lässt sich das Buch schnell weg lesen.


    Von mir kriegt das Buch 4 von 5 Sterne.

  23. Cover des Buches Abgewirtschaftet (ISBN: 9783426785201)
    Thomas Wieczorek

    Abgewirtschaftet

     (4)
    Aktuelle Rezension von: sabisteb

    Deutschland 2013: Das Umfeld wird nicht mehr nach den Vorstellungen der Menschen geschaffen, nach der Frage, ob sich darin irgendjemand wohl fühlt, sondern danach, ob es „sich rechnet“, also der vollständigen, hemmungslosen und moralfreien Profitmaximierung nutzt. (S. 14)

    Dieser These geht der Autor in 13 Kapiteln nach.

    1.       Die Parasitären Eliten

    „Zu faul zum Arbeiten, stattdessen lieber sich mit Drogen volldröhnen, N*t*en v*geln […] dabei auch noch abkassieren und hinterher noch mehr wollen. Was würde der Gesellschaft eigentlich fehlen, wenn die steinreiche Schmarotzergilde über Nacht von der Bildfläche verschwände.“ (S. 26) – Abgesehen von seinem sehr polemischen Ton, stellt sich Ayn Rand in „Atlas shrugged“ genau diese Frage. Letztendlich geht es in diesem Kapitel darum, dass keiner der Superreichen sein Geld auf ehrliche Weise erworben hat. Oft ist es noch Blutgeld aus der Nazizeit und letztendlich alles nur ererbt und nicht erarbeitet.

     

    2.       Sicherheit – nur was für Gruftis und Weicheier?

    Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf. Die obere Kaste sichert sich ab, das Fußvolk soll flexibel bleiben.

     

    3.       Deutschland verfällt

    Verfall der Infrastruktur (Straßen, Schulen…) und das übliche Herumhacken auf der Deutschen Bahn mit ein paar besonders abschreckenden Beispielen wie mit Kindern und Jugendlichen umgegangen wurde. Danach bekommt die Deutsche Post noch ihr Fett weg, es wird (zu Recht) gegen die Privatisierung des Wassers gewettert, Monopolismus bei den Stromversorgern und der Fall Mappus, neue Energien und Feinstaub werden auch gleich mit abgehandelt.

     

    4.       Nur Reichen brauchen den armen Staat

    „Händler sind nichts als eine Art von Spielern, die miteinander um die Arbeitsergebnisse der Armen spielen, ohne selbst etwas hervorzubringen.“ (S. 126). Hier bekommen die deutschen Superreichen wie Karl und Theo Albrecht, Dieter Schwarz (Lidl, Kaufland), Klatten, Quandt und Co ihr Fett weg. Es geht um PPP und das Euro Debakel.

     

    5.       Politik

    Bestechung, Betrug, gefälschte Doktortitel. Es geht um den zu recht schlechten Ruf der Politiker und die Skandale der letzten Jahre, die nie wirklich aufgeklärt wurden. Es geht um den Homo oeconomicus, Gier und Habsucht der Herrschenden Kaste. Liebe zum Geld als Besitz als geistige Erkrankung (ein Ausspruch von Keynes, der von den Keynsianern gerne verschwiegen wird). Auch wird erwähnt, dass unsere aktuelle Regierung gerne ein paar Beschlüsse am Parlament vorbei durchdrücken würde in Manier des Ermächtigungsgesetzes von 1933, aber vom Verfassungsgericht am 7. 9.2011 noch mal gestoppt werden konnte. Es geht in diesem Kapitel um Korruption, Lobbyismus und Raubtierkapitalismus gegen den Volkswillen und um Politikverdrossenheit und die Gründe des Wahlboykotts.

     

    6.       Menschenwürde und Solidarität

    „Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund auf erfolgen. Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. (Ahlener Programm der CDU 3.02.1947).

    Geschichte wiederholt sich immer wieder, die CDU verrät ihre Wurzeln. In diesem Kapitel geht es um das Mysterium des Existenzminimums, den Umgang mit den Alten (Wohlstandsmüll) und Rüstungsexporte.

     

    7.       Menschenwürde und Primaten

    Selbst Spitzenpolitikern fällt es schwer, den Unterschied zwischen Stasi und Verfassungsschutz zu erklären (S. 223)

     

    8.       Gewaltenteilung

    Nicht funktionierende Trennung von Politik und Justiz, außergerichtliche Deals für die Eliten und dass ein Polizeistaat zum Glück derzeitig einfach zu teuer ist.

     

    9.       Wirtschaft: Der kriminell-korrupte Saustall

     

    10.   Halbbildung ist auch `ne Bildung

    Ein ärgerliches Kapitel. Hier bläst der Autor unreflektiert in das Horn des angeblichen Fachkräftemangels, den es de facto gar nicht gibt. Dazu noch Kritik des dreigliedrigen Schulsystems, Schröder bashing und Verunglimpfung von Quereinsteigern in das Lehrfach. Keine Ahnung woher die Informationen des Autors stammen, aber Lehrer sehen Schüler definitiv schon mehrfach in Praxissemestern während des Studiums (zumindest in BW), was der Autor da schreibt ist Großteiles schlichtweg falsch. Auch sein Wissen zu Drittmitteln an der Uni kann man maximal als Halbwissen bezeichnen, genau das, was er in diesem Kapitel kritisiert. In der Biologie zumindest stammen über 90% der Drittmittel von der DFG und vom BMBF, Industriegelder sind so selten wie Eisbären in Deutschland. Es gibt sie, einzeln, in Zoos. Deswegen gleich die universitäre Forschung pauschal als korrupt hinzustellen ist eine polemische Verallgemeinerung.

     

    11.   Russisch Roulette mit unserer Gesundheit

    Betrug im Gesundheitssystem, erfundene Krankheiten, Organhandel, ein alter Hut.

     

    12.   Lichtgestalt Schröder als Garantin des deutschen Volkes

    13.   Wie soll es weitergehen?

    Ich bin recht Zwiegestalten, was dieses Buch angeht. Einerseits spricht der Autor viele Dinge, die alle eigentlich wissen, sehr direkt an, und im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, hat er wenigstens einen ordentlichen Zitateanhang. Der jedoch ist teilweise in der Reihenfolge der Zitate durcheinandergewürfelt (304, 307, 305), das wäre mit Verwendung einer vernünftigen Zitiersoftware sicherlich nicht passiert. Dazu extrem peinliche Tippfehler wie die Krankenversicherung wurde 1884 und nicht 1984 eingeführt (S. 194). Sein Sprachstil ist mir deutlich zu polemisch und unsachlich, so bezeichnet er Merkel als FDJ- Trude (S. 232) und einige der Zitate habe ich oben in der Kapitelübersicht auch schon ein wenig entschärfen müssen. Das ist BILD Niveau. So genau die ersten Kapitel auch recherchiert sein mögen, verrennt sich der Autor selber in dem von ihm so angeprangerten Halbwissen, besonders in Kapitel 10. Wieczorek neigt mir zu stark zu Verallgemeinerung und Polemik, auch wenn er in vielen Punkten sicherlich recht hat.

  24. Cover des Buches Grundrechte. Staatsrecht II (ISBN: 9783811493612)
    Bodo Pieroth

    Grundrechte. Staatsrecht II

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Standardwerk in der Juristenausbildung zum Thema Grundrechte, Die einzelnen Grundrechte werden hinlänglich und erschöpfend dargestellt und es werden weiterführende Lesetipps gegeben. Während sich in anderen Lehrbüchern (Leerbüchern) häufig Professoren mit ihrer eigenen Meinung präsentieren wollen, halten sich die beiden meiner Meinung nach an die hM, was klausurentechnisch natürlich nur zu begrßen ist. In erster Linie richtet sich das Buch an den Anfänger im ersten bzw. zweiten Semester, ob das Buch auch für die Examensvorbereitung ausreichend ist, wurde in meinem Umfeld jedoch bezweifelt. Ein Juraprof hatte mal in kleiner Runde erwähnt, daß man schön beobachten könne, wie die beiden Profs in 1-bis 3 Auflagen alle Neuigkeiten aufnehmen, so daß das Buch immer dicker wird, und sie sich dann zusammensetzten und wieder einige Sachen rauswürfen und das Buch dann zur nächsten Auflage wieder dünner werde.

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