Bücher mit dem Tag "menschliches"
12 Bücher
- Mitch Albom
Dienstags bei Morrie
(519)Aktuelle Rezension von: Lin_nyyDas Buch hat mich sehr berührt und bewegt. Ich konnte dabei mitfühlen und hatte das Gefühl, vollständig in das Buch eingesogen zu werden und Teil davon zu sein. In meinem Alltag denke ich total oft an das Buch weil es mich so bewegt hat und zum Nachdenken angeregt hat. Die Verbindung der beiden Protagonisten ist so schön und tiefgründig und die Erzählungen voller Weisheit.
- Samuel Shem
House of God
(171)Aktuelle Rezension von: Linda19_7Der Jungarzt Roy Bash startet sein klinisches Jahr in der Inneren Medizin im amerikanischen Krankenhaus „House of God“. Noch ist er voller Motivation den Menschen zu helfen und diese zu heilen. Doch schnell wird er eines besseren belehrt und erkennt die düsteren Schattenseiten der Medizin.
Gleich zu Beginn sollte ich die Menschen warnen die nicht aus dem medizinischen Bereich kommen. Das Buch ist sehr sarkastisch geschrieben und beinhaltet einen Haufen schwarzen Humors. Dennoch erkenne ich viele Situationen aus meinem Alltag als Krankenschwester wieder und kann somit sagen, dass manche Dinge traurigerweise der Realität angehören, was es mit teilweise tatsächlich etwas schwer gemacht hat die Thematik zu ertragen.
Das Buch ist schon etwas länger erschienen. Das merkt man auch am Schreibstil und manchen Ausdrucksweisen. Manche der Witze dürfte man heutzutage auch gar nicht mehr bringen ohne Ärger von sämtlichen Gruppierungen zu bekommen. Durch das Alter und den gewöhnungsbedürftigen Schreibstil hatte ich anfangs ein wenig Schwierigsten in die Geschichte zu finden. Auch das andere Ärztesystem hat trotz Erläuterung zu Beginn etwas für Verwirrung gesorgt.
Roy Bash lernt schnell, dass die Realität ganz anders läuft als sein Studium. Dabei gerät er immer mehr auf Abwege. Nur der Resident „Dickie“ nimmt die jungen Ärzte an die Hand und zeigt ihnen wie sie mit den schwierigen Bedingungen umgehen müssen. Dabei verändert sich seine Persönlichkeit immer mehr und auch seine Beziehung beginnt darunter zu leiden.
Ich fand es sehr spannend wie überspitzt und Realistisch der Autor die Situation in Krankenhäusern Weltweit dargestellt hat. Ein muss für jeden der selbst im medizinischen Bereich arbeitet. Für alle anderen aber auch ein wenig schockiered.
- Ödön von Horváth
Jugend ohne Gott
(573)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerÖdön von Horváth ist einer der Autoren, die bisher völlig an mir vorbeigegangen sind. In manchen Orten wird er wohl als Schullektüre gelesen, bei mir war das leider nicht der Fall. Antifaschistische und antiautoritaristische Literatur hat wohl noch immer zu wenig Fürsprecher. Glücklicherweise hatte in einem Forum jemand regelmäßig auf Jugend ohne Gott verwiesen und es als Pflichtlektüre regelrecht angemahnt. Danke dafür, denn diese Empfehlung ist unbedingt zu unterstützen. Jugend ohne Gott war 1937, im Jahr des Erscheinens, geradezu eine literarische Offenbarung, eine Warnung vor dem Zeitgeist und es ist in den Jahren nach 1945 ein literarisches Mahnmal. Bei den gegenwärtigen Entwicklungen bekommt Jugend ohne Gott eine erschreckende Aktualität.
Der Roman wird aus der Perspektive eines Lehrers erzählt, der an einer Schule für eher privilegierte Schüler unterrichtet. Der Pädagoge hat seinen Glauben sowohl an Gott als auch an die Menschheit im ersten Weltkrieg verloren. Die „Blutpumpe“, die „Knochenmühle“, die „Schlachtbank“, oder einfach nur die „Hölle“ des großen Krieges der alle Kriege beenden sollte, hat nicht nur Millionen Menschen massakriert, sondern auch hunderttausende traumatisiert.
„Du könntest auch schon einen Sohn haben, denke ich dann, aber ich kann mich beherrschen, ein Kind in die Welt zu setzen. Nur damits in irgendeinem Krieg erschossen wird!“
Kurz und knapp bringt Horváth den Nihilismus des Lehrers auf den Punkt. Und dennoch möchte er seine Schüler zu besseren Menschen erziehen. Nur, wie soll das Gelingen in einer Zeit in der die Lüge täglich im Radio zur Wahrheit geadelt wird? So beginnt der Roman damit, dass Klassenarbeiten korrigiert werden und sich ein Schüler rassistisch über „Neger“ äußert. Der Lehrer nimmt sich vor, dies zwar nicht negativ zu bewerten, aber wenigstens im Unterricht anzusprechen.
„Ich lasse den Satz also stehen, denn was einer im Radio redet, darf kein Lehrer im Schulheft streichen.“
Wenn die Lüge Staatsräson ist, verzweifeln die Wahrheitsliebenden.
„Wenns auch weht tut, was vermag der einzelne gegen alle?“
Jugend ohne Gott ist genau diese Erzählung. Was geschieht mit dem Einzelnen, wenn die Masse dem kollektiven Wahn verfällt? Kann man sich dagegen wehren? Und wenn ja, wie? Und wenn nein, wie erträgt man dann den Mob? Und wie soll man nicht selbst dem Wahnsinn verfallen, wenn man als Lehrer plötzlich die Schüler „moralisch zum Krieg erziehen“ soll?
Ödön von Horváths Jugend ohne Gott ist ein Meisterwerk der Beobachtung und der Analyse. Hinzu kommt, dass Thema und Sprache allgemeinverständlich und möglichst einfach geformt wurden, ohne dabei auch nur ein My an Präzision zu verlieren.
„Daß diese Burschen alles ablehnen, was mir heilig ist, wär zwar noch nicht so schlimm. Schlimmer ist schon, wie sie es ablehnen, nämlich: ohne es zu kennen. Aber das Schlimmste ist, daß sie es überhaupt nicht kennenlernen wollen! Alles Denken ist ihnen verhaßt.“
Treffender könnte man weder die Nationalsozialisten kennzeichnen noch aktuelle Nacheiferer am rechten Rand von Politik und Gesellschaft.
Jugend ohne Gott begleitet den Lehrer, wobei der Schwerpunkt auf einer Wehrübung im Feld liegt. Hier ist der Pädagoge lediglich die Verantwortung tragende Person, während die Schüler von einem altgedienten Soldaten in militärischem Drill unterwiesen werden. Nach einem Unfall, oder ist es ein Mord, nimmt Jugend ohne Gott einige Stilarten des Kriminalromans auf, ohne den Vorrang des gesellschaftskritischen Romans aus den Augen zu verlieren. Der Roman lässt den Leser niemals los, selbst oder gerade in den Momenten, wo man sich abwenden möchte, ob der Ignoranz, Arroganz und Selbstüberheblichkeit der Macht, die sich immer nur im Vernichtungswillen auflösen kann.
Wir wissen um die Konsequenzen des Nationalsozialismus mit bis zu 80 Millionen Toten, Kriegsverbrechen, Massenerschießungen, Vergewaltigungen, Folter, Holocaust und Genozid. Von alldem konnte Horváth kaum etwas ahnen und dennoch hat er einen visionären Jugendroman geschrieben.
Ödön von Horváths Jugend ohne Gott gehört ab sofort zur absoluten Pflichtlektüre und auf jede Empfehlungsliste. Das Buch hat es verdient eine noch viel breitere Leserschicht zu erreichen. Gerade heute!
HinweisDie Neuverfilmung, die in den deutschen Kinos lief, hat nichts mit dem Buch zu tun. Diese unsägliche Klischeeaneinanderreihung ist Trashkino und geradezu eine Beleidigung der Romanvorlage. - Roma Ligocka
Das Mädchen im roten Mantel
(147)Aktuelle Rezension von: Booklovers0Also ich habe schon mehrere Erfahrungsberichte über den zweiten Weltkrieg bzw den Holocaust gelesen. Aber ich muss sagen dieses Buch hat mich echt enttäuscht. Ich bin davon ausgegangen das es, wie in den meisten solcher Biografien, hauptsächlich um den Krieg, um die Erfahrung, um das leid, um das überleben,.... geht. Aber in dem Buch dreht es sich hauptsächlich darum wie es nach dem Krieg bei ihr weiter ging. Klar, keine Frage, sie hatte es definitiv nicht leicht und mit den Kriegserfahrungen die sie im jungen Alter machen musste, echt schwer zu kämpfen. Das steht außer frage. Aber von den Buch habe ich mir wirklich was anderes vorgestellt. - Italo Calvino
Ein General in der Bibliothek
(8)Aktuelle Rezension von: Giselle74"Der General in der Bibliothek" ist der Titel eines Buches mit einer Sammlung von Erzählungen des italienischen Autors Italo Calvino und gleichzeitig auch der Name einer der sich darin befindenden Geschichten. Der Band umfasst Werke von 1943 bis 1984 mit den unterschiedlichsten Themen. Naturgemäß gefällt einem nicht jede Erzählung gleich gut. Von mir hervorzuheben wären daher u.a. die erste: "Der Mann, der Teresa rief", in der es um Vorbild und Nachahmung geht und den Sinn selbständigen Denkens und "Henry Ford", ein fiktives Interview mit dem Erfinder der Fließbandproduktion über Natur und die Bedürfnisse der Menschen.
Calvino hat eine wunderbar präzise Art mit dem Wort umzugehen, pointiert und der Wirkung bewußt. Trotzdem spielen seine Texte mit Sprache und Sinn, verdrehen, mäandern, stellen in Frage... Man muß sich schon einlassen auf seine Art zu erzählen, sich Zeit lassen, einzelnen Formulierungen noch einmal nachzuspüren. Ein Buch für Sprachverliebte, die elegante Wendungen zu schätzen wissen und zugleich einen Grundstock historischen Wissens besitzen, um den Inhalt der Erzählungen verstehen und einordnen zu können.
- Amanda Sthers
Caffè sospeso
(16)Aktuelle Rezension von: chaosqueenJacques folgt der Liebe von Frankreich nach Neapel, um dort am Tag seiner Ankunft ein Erdbeben mitzuerleben, dass nicht nur die Stadt, sondern auch ihn und sein Leben ordentlich durchzuschütteln.
In einer kleinen Wohnung über dem Café Nube findet er sein Zuhause für die nächsten Jahrzehnte, und im Café schreibt er die Geschichten derjenigen auf, die hier ein und aus gehen.
Das alles ist eine schöne Rahmenhandlung für verschiedene Geschichten aus unterschiedlichsten Jahrzehnten, die mal mehr und mal weniger miteinander verbunden sind. Aber ob es nun daran lag, dass der Erzähler selbst seltsam ungreifbar bleibt oder daran, dass die Chronologie der Geschichten oft gar nicht gegeben ist und ich mich mehr als einmal orientieren musste, warum wir eben noch in den Siebzigern waren und nun eine Figur ein Handy nutzt, mir kamen die Figuren nicht nah genug. Es fühlte sich eher an, als erzähle mir jemand, was er erlebt hat, ohne dass ich eine Chance habe, es mitzuerleben. Mir fehlte ein echtes Miterleben, was Bücher für mich erst lebendig macht.
Trotz allem gefällt mir die Sprache des Buches sehr gut und gerade das Ende hat mich trotz seiner Traurigkeit am ehesten abgeholt.
Man sollte keinen Roman erwarten, sondern eher eine Abfolge loser miteinander verbundener Geschichten, die letztlich ein Ganzes ergeben. So ein bisschen wie das Leben halt auch.
- Bjarne Mädel
Glück reimt sich nicht auf Leben
(17)Aktuelle Rezension von: Schmuck_GuggerinDas schmale Bändchen von Bjarne Mädel lässt uns vom Leben mal eine Auszeit nehmen und über alles Mögliche schmunzeln, oder sogar laut lachen. Auch ohne sich beim Lesen seinen Gesichtsausdruck zusätzlich vorzustellen, ist das Büchlein ein Genuss. Alltägliches begegnet uns in einfacher Reimform, lachen ist garantiert.
Bjarne Mädel möchte, wie er selbst schreibt, unsere Laune bessern, oder uns sogar zum Schmunzeln bringen. Beides ist bei mir gelungen!
Ich empfehle das Büchlein gerne weiter.
- Sempé
Monsieur Lambert
(4)Aktuelle Rezension von: ClariWenn man das Buch aufschlägt, fallen einem sogleich die großen Häuser mit den kleinen Autos davor in die Augen: Paris mit seiner alten Architektur bietet einen Eindruck davon, wie schön es dort sein muß! Und gleich fällt einem auch das Restaurant Chez Picard auf! Jeden Mittag zur gleichen Zeit treffen sich hier vier Kollegen. Während es am Mittagstisch hoch hergeht, wird in einer Begleiterzählung über Monsieur Lambert berichtet. In den Comics sprechen alle durcheinander. Die Themen sind ungeordnet und wechseln von der Politik zum Fußball, wie das Essen gerade schmeckt und nicht zuletzt zum Thema Frauen! Während der eine immer wieder auf das Jahr 1936 verweist, die Radikalen und Sozialisten ins Gespräch bringt, sind die anderen parallel dazu schon wieder beim Fußball und fachsimpeln über die richtige Aufstellung der französischen Mannschaft, über Siege und verlorene Schlachten. Jeder hat seine besondere Marotte. Es wird gewitzelt und geneckt, nie aber sind die Freunde bösartig untereinander. Und nun Lambert: er kommt zu spät, er kommt gar nicht, er ist schweigsam! Aber dann: er hat eine tolle Frau kennen gelernt. In ihrer Männerfreundschaft gehen alle würdevoll mit der Neuigkeit um. Allerdings geht nun das Gespräch in eigene Erinnerungen und Abenteuer über. Da wird so manches Frauenerlebnis zum eigenen bilderreichen Roman! Die Geschichte hat ein Ende, das wie ein Anfang ist! Wie Sempé dem Volk aufs Maul schaut und hier im Besonderen den Männern, das ist der Rede wert! Es sind wohlwollende Karikaturen, die zeigen, wie Menschen sich fühlen, wie sie denken, wie sie mit einander umgehen, und wie Männerfreundschaften funktionieren. Das Milieu in dem mittelständischen Restaurant mit den vielen Besuchern und den murmelnden Gesprächen der Menge bringt eine einzigartige Komponente in die Erzählung. Sempé ist ein Kenner der Charaktere, ein feiner Beobachter und inspirierender Erzähler. Er hat mit Monsieur Lambert ein deutliches Zeugnis seiner herausragenden Darstellungskunst gegeben und uns einen Blick auf seinen ungewöhnlichen Humor erlaubt. Sempé ist ein berühmter Zeichner, der für verschiedene französische Zeitungen arbeitet und zusammen mit Patrick Süskind das Buch herausgebracht und mit Illustrationen versehen hat. Das Buch über Monsieur Lambert gehört auf den Männergabentisch, wenn denn die Einsicht in typisch männliche Eigenschaften vorhanden ist! - Kathleen Martin
Penny Maybe
(13)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerPenny Maybe ist ein kurzweiliges Buch - absolut komisch geschrieben, frech, dennoch sensibel und immer fesselnd - und jede weibliche Leserin wird sich in der Hauptfigur ein Stück weit wiedererkennen. Ein nahezu perfektes Buch also - wenn das Ende nicht wäre, das mich leider ein wenig ratlos zurückließ und das ich mir anders gewünscht hätte. Ich vergebe dennoch 5 Sterne, da dieses Ende nur den allerletzten Satz umfasst und der ganze Rest einfach umwerfend war! - 8
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