Bücher mit dem Tag "meteor"
18 Bücher
- Gavin Extence
Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
(525)Aktuelle Rezension von: Mrs_Nanny_OggDieses Buch fiel mir zufällig in die Hände und hat mir wunderbare Lesestunden geschenkt. Ich bin mehr als begeistert von der Geschichte, die von der Art an Bücher von John Irving erinnert, von der Art zu erzählen und den wunderbaren Gedanken und Impulsen, die ich darin entdeckt habe. Es ist eines dieser Bücher, die mich vom ersten Satz an gefangengenommen haben.
Die Geschichte wird aus der Sicht des 17jährigen Alex erzählt, der etwas ausholen muss, um SEINE GEschichte zu erzählen. Er fängt bei dem Zeitpunkt an, als er berühmt wurde, weil ihn im Badezimmer seines Hauses in Südengland ein Meteorit getroffen hat und er diese ungewöhnliche Begegnung überlebt hat. Seitdem hat Alex epileptische Anfälle, kann eine Zeitlang nicht zur Schule gehen und muss sich Entspannungstechniken aneigenen, um die sehr unangenehmen Anfälle zu reduzieren oder sogar zu vermeiden.
Der Junge besticht durch seine neugierigen Fragen über die Welt, gleichzeitig hat er mir den Eindruck vermittelt, zumindest autistische Züge zu zeigen, Ironie versteht er überhaupt nicht. Aufgrund seines tiefgreifenen Erlebnisses, will Alex entweder Neurologe oder Astrophysiker werden.
Nun, unser Gehirn erschafft für jeden individuellen Menschen ein eigenes einzigartiges Universum. Darin existiert alles, was wir wissen. Alles, was wir sehen oder berühren. Alles, was wir fühlen und woran wir uns erinnern. In gewisser Weise erschaffen unsere Gehirne die Realität."
Dann lernt Alex Mr. Peterson kennen, einen Vietnamveteranen, der nun Pazifist ist und sich für Amnesty International engagiert. Die beiden verbindet eine anfangs holprige, aber sehr tiefe Freundschaft. Mr. Peterson wird eine Vaterfigur für den vaterlosen Alex und führt ihn in die Buchwelt von Kurt Vonnegut ein (den ich auch erst durch dieses Buch kennengelernt habe und nun unbedingt Bücher von ihm lesen möchte!)
Ich glaube, eine Geschiche zu erzählen, ist der Versuch, die Komplexität des Lebens begreifbar zu machen. Es ist das Bemühen, Ordnung von Chaos zu trennen, Muster von Willkür. Andere Mittel dafür sind Tarot und Wissenschaft."
Schließlich geschieht etwas im Leben von Mr. Peterson, dass Alex vor eine unglaubliche Entscheidung stellt. Aber der beharrliche Denke Alex findet eine Lösung und zeigt damit, was wahre Freundschaft bedeutet.
Ein unglaublich guter Roman, der sowohl von der Geschichte, als auch vom Stil her ein Lichtblick ist.
- Dan Brown
Meteor
(1.799)Aktuelle Rezension von: BejeweledCatZunächst einmal ist der Klappentext falsch. Es ist die Rede davon, dass die bahnbrechende Entdeckung des Meteoriten im Milne-Eisschelf, der fossile Insekten enthält und damit A) Beweis für außerirdisches Leben erbringt und B) die Panspermientheorie beweist von einer "Macht im Hintergrund" unter Verschluss gehalten wird und dafür über Leichen geht.
Das. ist. falsch.
Vielmehr ist es diese dunkle Macht, die verhindern will, dass ZWEIFEL an dem Fund publik werden. Die Entdeckung an sich wird bereits im ersten Drittel vom Präsidenten kundgetan - das ist der ganze Sinn der ersten Entwicklung des Buches.
Ab hier Spoiler:
Denn es stellt sich raus, dass alles fake ist. Es ist kein echter Meteorit, der Stein kommt nicht aus dem All, sondern dem Meer und die Insekten sind Tiefseebewohner und keine Aliens. Rachel und Michael und Corky wollen das nun verkünden und den Präsidenten vor einer peinlichen Falschaussage bewahren, aber Killer sind ihnen auf der Spur. Bis dahin: Spannend!!!
Aber irgendwann waren die Charaktere zu eindimensional, die Fährte, wer dahintersteckt zu stumpf und darum dann auch schnell klar, wer es wirklich ist. Das Motiv habe ich nicht verstanden. Und auch wieso diese Person ein Familienmitglied für etwas ähnliches geopfert hat. Man weiß einfach nichts über den Antagonisten und das macht es oll.
Die Dynamik durch Schauplatzwechsel fand ich super: Mal Rachel, mal Präsident Herney, mal Senator Sexton, mal seine Assistentin Gabrielle, durch die alle eine zusammenhängende Abfolge der Geschehnisse gebildet wird.
Aber das Ende war mir dann irgendwie zu unverständlich (die Geschehnisse auf dem Boot konnte ich mir einfach nicht visuell vorstellen) und das Ende dann einfach nur platt. - Walter Moers
Ensel & Krete
(1.129)Aktuelle Rezension von: wordworld"Ensel und Krete" ist nach "Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär" Walter Moers´ zweiter Ausflug nach Zamonien. Da es sich bei seinen Zamonien-Romanen aber mehr um alleinstehende Geschichten in einem zusammengehörigen Kosmos als um eine tatsächlich Reihe handelt, kann man das Kunstmärchen an beliebiger Stelle und völlig unabhängig von den anderen Büchern lesen. Das trifft sich gut, denn "Ensel und Krete" ist schon mein sechstes Zamonien-Abenteuer und auch wenn ich in komplett wirrer Reihenfolge in das Universum einsteige, werde ich mit jedem Buch ein größerer Moers-Fan!
Zunächst wie immer ein paar kurze Worte zur Gestaltung. "Ensel und Krete" hat zeigt einen großen braunen Baum mit Jahresringen und einem Astloch, aus dem die zwei Fhernhachenzwerge mit gelb leuchtenden Augen neugierig hervorblicken. Mit dem großflächig gemusterten Hintergrund und dem großen gelben Titel ist es mal wieder ein typisches Zamonien-Cover, das wunderbar zu den Gestaltungen der anderen Romane passt. Hervorheben möchte ich auch wieder die Gestaltung Inneren des Buches, die neben zahlreichen Illustrationen von Flora und Fauna auch mehrere Karten des Großen Waldes und Baumings beinhaltet.
Erster Satz: "Wenn man in Zamonien das Bedürfnis nach vollkommener Harmonie hatte, dann machte man Ferien im Großen Wald."
An welches Märchen der Gebrüder Grimm Walter Moers "Ensel und Krete" angelehnt hat, ist schon nach einem kurzen Blick auf den Titel ersichtlich. Allerdings sind die Parallelen zu "Hänsel und Gretel" über den Namen hinaus nur grob angedeutet und es erwartet uns keine schnöde Nacherzählung. Zwar gibt es wie im Original ein Geschwisterpaar, das sich im Wald verirrt und auf eine Hexe trifft, aber ansonsten sind alle anderen Aspekte und Details der Geschichte so anders, wie sie nur sein könnten. Beginnend beim Setting, über die Figuren, die Atmosphäre der Geschichte bis hin zum Showdown mit der Hexe hat Walter Moers hier wieder eine Fest an Originalität produziert, das mit grandiosen Naturbeschreibungen, schrillen Figuren und abrupten Wendungen überzeugt.
Der Beginn der Geschichte setzt inhaltlich und zeitlich recht nah am Blaubär an und entführt in den Großen Wald, der nach der Besiedlung der Buntbären zu einem Touristenort geworden ist. Während die Gemeinde Bauming als heiteres Ferienidyll bekannt ist, ranken sich um den Rest des Waldes allerdings viele unheilvolle Legenden. Kaum sind die beiden Kinder vom Weg abgekommen, treffen sie alle Nase lang auf gefährliche Wesen und Orte, die nach ihrem Leben trachten. Von singenden Buntbären geraten sie an hungrige Laubwölfe, sprechende Orchideen, verschlingendes Gras, altkluge Sternenstauner, einnehmende Meteoritenseen, einen gehässigen Stollentroll und natürlich ... die Hexe! So ist es kaum überraschend, dass sich die Geschichte vom gemütlichen Märchen recht bald zum Gruselroman entwickelt und sogar das ein oder andere Horrorelement einbezieht. Den beiden Zwergenkindern und uns LeserInnen wird im Laufe der 257 Seiten ganz schön viel zugemutet. Damit ist "Ensel und Krete" deutlich düsterer als die humorvollen Abenteuer des Käpt´n Blaubär.
"Der Natur sind die Tragödien, die sich in ihr abspielen, egal. Noch kein Galgenbaum hat sich darüber aufgeregt, dass Unschuldige an ihm aufgeknüpft wurden. Kein Grashalm eines Schlachtfeldes trauert den Gefallenen nach."
Einen spannende Kontrapunkt zum spannenden Märchen bieten die erzähltechnischen Kniffe, die Walter Moers - oder entschuldige, natürlich Zamonien-Autor Hildegunst von Mythenmetz - dem Roman durch Intertextualität und Autorfiktion hinzugefügt hat. So wird auf dieser Metaebene Moers nicht nur erneut zum Übersetzer degradiert und gibt die Autorenschaft an Hildegunst ab, dieser führt hier auch noch die "Mythenmetzschen Ausschweifungen" als literarisches Stilmittel ein. Dies bedeutet im Endeffekt, dass er die Erzählung an jeder beliebigen Stelle für einen Einschub zu jeglichem Thema unterbrechen kann, um beispielsweise ausschweifend seinen Schreibtisch zu beschreiben, seinen Erzfeind den zamonischen Literaturkritiker herunterzumachen, wahlweise das Wort "Brummli" seitenweise zu wiederholen, prahlerisch für seine früheren Erfolge zu werben oder anderweitig auf gedankliche Streifzüge zu gehen. Dabei strapaziert er die Macht des Erzählers immer wieder bis an die Grenze des Erträglichen, wenn er sich wirklich ausschließlich die aller spannendste Stelle herausgreift, um die Geschichte für selbstverliebtes Geschwafel zu unterbrechen.
"Wenngleich in monströser Zahl verlegt und gelesen, sprechen die Prinz-Kaltbluth-Romane nur die niedrigsten Bedürfnisse an, als da sind: Romantik, Spannungssucht und wirklichkeitsfremder Eskapismus."
Trotz der strapaziösen Unterbrechungen ist dies allerdings eine großartige Art und Weise, Mythenmetz als überschwänglicher Erzähler und handelnde Figur für die späteren Zamonien-Romane einzuführen! Passend dazu ist nach dem Ende des Märchens (das doch recht abrupt eintrifft und einige Fragen offen lässt) ein "halber Lebenslauf" des Autors eingefügt, der sich mit Fußnoten mit Quellenverweisen auf andere zamonische Werke und Sachbücher als wissenschaftliche Annäherung an das Leben des "großen zamonischen Dichters" versucht. Für mich, die schon einige andere Abenteuer und spätere Werke von Mythenmetz gelesen hat, war dies eine wunderbare Ergänzung seiner Charakterisierung, die sich in den späteren Büchern weiterentwickelt. Ich freue mich riesig auf das nächste Abenteuer!
Fazit
"Ensel und Krete" ist ein atmosphärisch dichter, wendungsreicher und erzählerisch raffinierter Gruselroman, der besonders durch die Metaebene der Mythenmetzschen Ausschweifungen viel mehr bietet als eine einfache Märchennacherzählung!
- Susan Beth Pfeffer
Die Welt, wie wir sie kannten
(485)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDystopien waren schon immer mein Lieblingsgenre. Endzeitstimmung, Fatalismus, apokalyptische Szenarien, Zusammenbruch der Ordnung, die Gattung bietet so unendlich viele Möglichkeiten. Oder besser böte. Denn auch hier tummeln sich natürlich äußerst banale, langweilige und stereotype Erzählungen. Obwohl die Bandbreite so riesig erscheint, ist der Einfallsreichtum der Autor*innen meist arg beschränkt. Und wer mit George A. Romero und Red Dawn aufgewachsen ist, kennt einen wesentlichen Kern vieler (westlicher) Dystopien. Dennoch lasse ich mich immer wieder gerne aufs Neue begeistern. Viele Dystopien richten sich dabei an ein jüngeres Publikum, was mich nicht stört. Ich lese auch heute noch gerne die Romane von John Christopher. Deshalb bin ich einer Empfehlung nachgegangen und habe mir den ersten Teil der Last Survivors-Reihe von Susan Beth Pfeffer „Die Welt wie wir sie kannten“ gebraucht besorgt. Neu bekommt man die Reihe nicht mehr. Und auch wenn die Reihe explizit für Teenager geschrieben wurde, dies ist der wohl harmloseste Weltuntergang aller Zeiten.
Insofern ist es allerdings auch ein guter Einstieg für Jugendliche ins Genre. Man kann sich mit dem Setting und den Zwangläufigkeiten einer Dystopie anfreunden, ohne gleich im Horror-Genre oder bei zu viel Gewalt zu landen. Nichtsdestotrotz, und obwohl ich durchaus gut unterhalten wurde, würde ich den Roman nicht unbedingt empfehlen. Da gibt es einfach so viele gute andere Endzeitszenarien, die ihr Worldbuilding weitaus sauberer betrieben haben. Für Genre-Neulinge kann es aber durchaus lesenswert sein. Mir war die Handlung viel zu unterkomplex und vor allem zu unrealistisch.
Maybe maybe
Besonders herausfordernd für eine gute Dystopie ist natürlich die Entstehungsgeschichte. Und da hakt es auch am häufigsten. Viren, Klimawandel, Meteoriten, faschistische Diktaturen, Totalüberwachung, Krieg, ab und an auch mal Außerirdische und neuerdings wieder häufiger aus den Fugen geratene Technik, vor allem KI. Bei Pfeffer ist es ein Asteroid, der auf dem Mond einschlagen soll. Ein Happening, dass die Menschheit gespannt erwartet. Soll man das Ereignis doch sogar mit bloßen Augen sehen können. Leider hat man sich dann wohl etwas mit Größe, Geschwindigkeit und Auswirkung des Einschlags vertan. Really? Weltweit? Alle Wissenschaftler*innen? Da hakt es gleich zu Beginn mit dem Grad der Realität.
Jedenfalls ist der Einschlag des Asteroiden geradezu apokalyptisch. Der Mond wird aus seiner Bahn geschleudert, rückt dichter an die Erde heran, was auf dem Globus zu Naturkatastrophen führt. Monsterwellen, Überschwemmungen, Erdbeben, zahlreiche Vulkanausbrüche, was wiederum zur Verdunkelung der Erde und damit zu einer Eiszeit führt. Nicht innovativ, nicht besonders logisch, aber genretypisch und damit auch letztlich wieder für Jugendliche in Ordnung. Der Roman lebt schließlich nicht nur vom Setting, sondern vor allem von seiner Protagonistin. Was mich an Sarah Raichs „All that’s left“ erinnert. In der Literatur fehlt es immer noch reichlich an Protagonistinnen, Heldinnen und weiblichen Identifikationsfiguren. Bei Pfeffer ist es Miranda, die ihre Geschichte in ein Tagebuch schreibt, welches die Leser*innen quasi vor sich haben.
Land of the Free, Home of the Brave
Plötzlich ist die Welt eine andere. Die Welt, wie wir sie kannten, ist vorüber. Und kommt auch niemals wieder. Das ist keine kurzfristige Naturkatastrophe, sondern die Veränderung aller Lebensumstände, für immer. Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen sterben. So genau weiß Miranda das nicht, weil auch jegliche Kommunikationsmöglichkeiten und Medien zusammenbrechen. Es beginnt der Kampf um Überleben. Zurückgeworfen auf die basalen, rudimentären Bedürfnisbefriedigungen. Essen, Trinken, Schutz vor Wärme und Kälte, Schutz vor den marodierenden Banden, die sich holen, was sie brauchen. Hups. Letzteres kommt bei Pfeffer im Gunda nicht vor. In den USA? Einem Land mit gewaltbereiten Milizen, einem Land in dem es selbst in normalen Zeiten 50.000 Schusswaffenvorfälle jährlich mit etwa 20.000 Toten gibt, in dem es weitaus mehr Waffen als Einwohner gibt?
Pfeffer widmet diesem Thema einen minimalen Abschnitt. Wie kann das sein? Und vor allem warum? Dadurch wird Die Welt wie wir sie kannten zum harmlosesten, friedlichsten und zivilisiertesten Weltuntergang, den ich bisher gelesen habe. Natürlich kämpfen alle ums Überleben und leere Häuser werden geplündert. Aber obwohl es ein Kampf ums Überleben ist, werden die Nachbar*innen nicht belästigt. Selbst im Angesicht der Katastrophe wird noch im Supermarkt bezahlt. Jetzt könnte man natürlich sagen, dass das angesichts der unzähligen gewaltaffinen Dystopien mal ein schöner neuer Ansatz ist, aber deswegen bleibt er dennoch vollkommen unrealistisch. Erklärt wird das Ganze im Übrigen mit nationaler Solidarität. Alles klar.
Dystopie für Einsteiger*innen
Blendet man dieses riesige Logikloch aus, ist es dennoch ein guter Roman. Miranda scheint mir etwas zu naiv für einen älteren Teenager, aber da bin ich mittlerweile auch zu weit entfernt, um das so richtig einschätzen zu können. Nichtsdestotrotz liest man das Tagebuch als Pageturner, weil man wissen möchte, wie die Familie durch das Weltuntergangsszenario hindurchkommt. Das Überleben zwischen Einzigartigkeit und Alltag, zwischen Weltuntergang und Zukunftswille ist nachvollziehbar geschildert. Und die Gefühls-Binnenperspektive von Miranda ist immerhin so gut getroffen, dass man sich gerne mit ihr identifiziert.
- Douglas Preston
Ice Ship
(147)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Die Wahrheit ist, dass wir so gut wie nichts über den Meteoriten wissen. … Die wenigen Daten, die wir über seine elektromagnetischen Kräfte und sein Gravitationsfeld haben, scheinen widersprüchlich zu sein. Sie können einfach nicht stimmen, das ist physikalisch unmöglich.«
»Ist er gefährlich?«
»Es gibt keinen Grund, das anzunehmen. Allerdings auch keinen, es auszuschließen.«Sam McFarlane, Experte für planetarische Geologie, erhält von einem exzentrischen Millionär den Auftrag seines Lebens: Auf einer einsamen Insel vor der Südspitze Südamerikas wurde ein riesiger Meteorit entdeckt, größer als jeder andere, der je gefunden und geborgen wurde. Gemeinsam mit einem Team ausgesuchter Wissenschaftler und Techniker macht sich Sam auf den Weg. Sie haben sorgsam geplant, schließlich stehen sie vor einer extrem schwierigen und gefährlichen Mission, da der Meteorit extrem schwer ist und sie zudem hinter dem Rücken der chilenischen Behörden arbeiten müssen, doch die Reise auf einem speziell ausgerüsteten Tanker wird für sie zu einem wahren Horrortrip werden…
Obwohl ich die Thematik des Buchs faszinierend fand, brauchte ich ein Weilchen, um richtig in die Story hereinzukommen. Dann packte es mich aber und der Überlebenskampf des Teams nahm mich gefangen. Wie so oft bei den beiden Autoren gibt es hier häufig wissenschaftliche bzw. wissenschaftlich anmutende Ausführungen. Die Untersuchungsergebnisse des Meteoriten sind mehr als rätselhaft und die Techniker im Team stehen vor enormen Herausforderungen. Staunend verfolgte ich, was die sich immer wieder einfallen ließen und wie sie Rückschlägen begegneten. Natürlich vermisste ich als großer Pendergast-Fan meinen Lieblingsagenten, aber auch mit diesem Buch konnten mich die Autoren begeistern.
Fazit: Eisige Kälte, Naturgewalten, menschliche Abgründe und ein mysteriöser Fund – das war spannend!
- Dan Brown
Deception Point
(42)Aktuelle Rezension von: meheDie NASA macht in letzter Zeit nur noch durch Geldverschwendung und Fehltritten statt mit Erfolgen von sich reden.Das macht sich auch der aufstrebende Senator Sexton im Kampf ums Weiße Haus zum Herzensthema.Scheinbar zufällig macht dann die angeschlagene Raumfahrtbehörde im Endspurt des Wahlkampfs aber eine vermeintliche Jahrhundertentdeckung: ein im arktischen Eis eingeschlossener Meteor mit außerirdischen Fossilien!Diese Enthüllung wird die Politikwelt aufwirbeln! Es entbrennt ein harter Kampf um das Weiße Haus und so mancher Komplott entspinnt sich! Doch bis zum Ende wir sich das Blatt noch mehrmals wenden!
Gekonnt führ Dan Brown auch seine Leser hinters Licht, denn es kommt anders als man denkt. Immer wieder werden neue Geheimnisse aufgedeckt und die Seiten mehrmals gewechselt.Die Geschichte wird in mehreren Strängen erzählt, die sich immer wieder überlappen. Durch die wechselnden Perspektiven muss man sehr aufmerksam sein, damit man nicht den Überblick verliert und den Anschluss bis zum nächsten Anknüpfen an diesen Strang vergisst.Für mich war die Geschichte ein bisschen zu überladen! Zu viele Konflikte, unzählige Zufälle und unverschämtes Glück bei manchem Protagonisten - das wirkt schon sehr konstruiert und unrealistisch! Wenngleich man Brtown sicher für dieses umfangreiche und durchdachte Gedankenkonstrukt loben muss, denn an und für sich ist alles schlüssig! Nur eben für meinen Geschmack etwas zu viel, zu überladen! So kommt es wohl auch zu den zwischenzeitlichen Längen in der Erzählung.
Sprachlich war das ganze über weite Strecken auch in English gut zu verstehen - bis dann die Fachsequenzen gestopt mit wissenschaftlichem bzw. militärischem Vokabular kamen! Hier hätte ich aber vermutlich auch im Deutschen passen und googeln müssen. Sicherlich war der Roman brilliant recherchiert - zeitweise vor allem zu Beginn konnte ich mir das Szenario direkt mit Donald Trump im hier und jetzt denken - bis es dann ZU abstrus wurde! Dennoch hätten für mich ein paar Fachinformationen weniger auch gereicht, damit auch ein Laie ohne Probleme folgen kann. So ist es für US-politisch, militärisch und wissenschftlich weniger Interessierte eben sehr viel mehr oder weniger unnütze Information drumherum - wobei da siher auch das ein oder andere Fiktion war! Aber gelernt habe ich beim Lesen ;)
Es war alles in allem eine interessante Leseerfahrung und sicher kein schelchtes Buch! Dennoch gibt es wie oben aufgelistet kleinere Mängel die zu GUTEN 3 Sternen führen! Für mich ist Dan Brown vermutlich nichts, es ist mir zu viel Verschwörung! Aber wer das gerne mag ist hier sicher gut aufgehoben denn rein literarisch gesehen gibt es wenig auszusetzen!
- Walter Moers
Ensel und Krete (Zamonien 2)
(92)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚Kaum hatt‘ mein Leben ich begonnen,
Befand ich mich in einem finstren Wald,
Da ich vom rechten Wege abgekommen.‘
(Track 1)
Der Große Wald, in dem Buntbären leben und der zu weiten Teilen für den Tourismus ausgebaut und erschlossen wurde, liegt auf dem fiktiven Kontinent Zamonien. Hier verbringen die Fhernhachengeschwister Ensel und Krete von Hachen gemeinsam mit ihren Eltern ihren Urlaub.
Doch nicht alle Bereiche des Großen Waldes sind zugänglich, erlaubt für Besucher und sicher - und ausgerechnet Ensel und Krete kommen vom Weg ab, geraten immer tiefer in die gefährlichen und geheimnisvollen Bereiche des Waldes.
Unterbrochen wird die Geschichte um die beiden Halbzwerge Ensel und Krete von Schilderungen des Autors der Geschichte - Hildegunst von Mythenmetz - , der immer dann das Thema auf sein Arbeitszimmer, seine Errungenschaften etc. lenkt, wenn es im Märchen besonders spannend wird.
Am Ende gibt es noch eine Biografie von Hildegunst von Mythenmetz.
Ich gehöre wirklich gar nicht zur Zielgruppe des Hörbuchs, aber ich hatte spontan Lust auf die Geschichte, weshalb ich mich fürs Hören von ‚Ensel und Krete‘ entschieden habe.
Von Anfang an hatte ich richtig viel Spaß mit der Geschichte. Die wundervollen, fantasievollen, atmosphärischen Beschreibungen des Waldes, der Dörfer, der Tiere, der anderen Bewohner etc. haben mich zum Lächeln gebracht - und manchmal musste ich auch laut lachen.
Vor allem die Mythenmetzsche Abschweifung ist unglaublich lustig. Die Mischung aus Kunstmärchen und Mythenmetzscher Abschweifung wurde nicht nur mit viel Humor und Kreativität umgesetzt, sondern passt zudem perfekt zum Gesamtkonzept des Buches, das einfach durchweg skurril ist und einen in eine ganz andere Welt entführt, die trotz ihrer bizarren Ideen voll und ganz glaubwürdig wirkt.
Das Hörbuch wird von Dirk Bach kongenial gelesen. Ich kann mir wirklich keinen besseren Sprecher für die Geschichte vorstellen, er gibt dieser wundersamen Geschichte genau die richtige Intonation und Interpretation.
Was für ein Einfallsreichtum, was für eine Liebe zum Detail und was für ein Humor! Ein ganz wundervolles Hörbuch, das mich animiert hat, nun auch die anderen Teile der Zamonien-Reihe zu hören. - Felix A. Münter
Arcadia
(44)Aktuelle Rezension von: Emmas_BookhouseArcadia – Felix A. Münter
Verlag: Mantikore
Taschenbuch: 12,95 €
Ebook: 9,99 €
ISBN: 978-3-939212-85-0
Erscheinungsdatum: 26. März 2015
Genre: Fantasy / Science Fiction
Seiten: 340
Inhalt:
Verborgen im ewigen Eis hat es überlebt…
Gelockt vom großen Geld und der Aussicht auf die sprichwörtliche Story seines Lebens schließt sich der Journalist Nigel White der Antarktisexpedition des Milliardärs Bailey an, der im ewigen Eis den größten Meteoriten gefunden haben will, den es auf der Erde gibt. Schnell wird deutlich, dass es bei der Expedition nicht um Wissenschaft allein geht, sondern Bailey sich mit der Entdeckung ohne Rücksicht auf Verluste einen Platz in den Geschichtsbüchern sichern will.
Als die Gruppe das Mutterschiff Arcadia erreicht beginnt die Expedition aus dem Ruder zu laufen. Etwas Schreckliches hat die Besatzung befallen und es breitet sich rasend schnell aus. Das Vorhaben wird zu einem Horrortrip, auf das Nigel nichts in der Welt hätte vorbereiten können…
Mein Fazit:
Zum Cover:
Hier finde ich das Cover wieder so interessant, dass es für mich ein Grund war das Buch lesen zu wollen. Vor allem auch dass es überwiegend in Blau gehalten ist, finde ich persönlich klasse. Ich liebe ja Blau. Es passt auch sehr gut zur Geschichte.
Zum Buch:
White ist bereit für sie Story seines Lebens auf Expedition zu gehen, was allerdings schon problematisch anfängt. Er ist Seekrank und das wirklich übel, aber nach 5 Tagen scheint es ihm langsam besser zu gehen. Was tut man nicht alles für Geld? Da kann man auch mal in die Antarktis fahren, vor allem wenn man von einem Milliardär den Auftrag bekommt.
Doch mit dem was dort geschieht, hat er wohl nicht gerechnet, ich denke sonst hätte er den Auftrag abgelehnt.
Hier haben wir einen besonderen Thriller, der ein wenig an die alten Filme erinnert. Ich hatte sehr viel Spaß am Lesen, gerade weil die Geschichte so ist wie sie ist.
Der Schreibstil ist spannend und flüssig und erzählt wird die Geschichte aus der Ich Perspektive. White ist zynisch und ironisch, was hier leider im Laufe der Zeit unter geht. Schade eigentlich denn das fand ich sehr erfrischend. Leider ist man viel zu schnell durch mit dem Buch. Ich hätte gern länger gelesen, aber so ist das ja immer mit guten Büchern.
Die Charaktere die hier aufeinander treffen, können unterschiedlicher nicht sein. Den Journalisten der sich mehr schlecht als recht über Wasser hält, Bailey ein reicher Mann der zu Größenwahn tendiert und ein Russe. Alle drei gut gewählt und sehr schön erzählt.
Die Kapitellänge ist gut, hier sind die Kapitel nicht zu lang und nicht zu kurz, für mich genau richtig. Wer mich kennt weiß ich mag keine langen Kapitel, da habe ich immer das Gefühl ich komme nicht vorwärts.
Kommen wir nun zu dem Punkt weshalb ich einen Stern abziehen muss oder will. Das Ende. Es ist mir zu schnell und plötzlich da. Hier hätte ich mir doch etwas anderes gewünscht. Die ganze Zeit wird ums überleben gekämpft und Schwups ist das ende da. So als ob man nun schnell zum Ende kommen müsste.das fand ich schade.
Wem das nicht sonderlich stört, dem kann ich das Buch nur empfehlen.
Ich gebe hier 4 von 5 Sternen und bedanke mich beim Mantikore Verlag für das wirklich gut e Buch - Susan Beth Pfeffer
Die Verlorenen von New York
(197)Aktuelle Rezension von: NiWaWährend Alex Pizza schneidet, bahnt sich das Ende der Welt, wie wir sie kennen, gerade an. Ein Asteroid hat den Mond aus der Umlaufbahn gefegt und damit fängt das Ende der Welt erst an.
Bei „Die Verlorenen von New York“ handelt es sich um den zweiten Band der Überlebenden-Trilogie von Susan Beth Pfeffer. Während der erste Teil von der jugendlichen Miranda in Tagebuchform erzählt, nimmt sich dieser Band dem Schicksal von Alex in der Großstadt New York an.
Den Untergang von New York erlebt man aus Alex Perspektive. Er ist ein Jugendlicher, der aus Puerto Rico stammt. Schon immer hat er sich durch Fleiß und Disziplin von Gleichaltrigen abgehoben, weil er unbedingt auf’s College will.
Dem Ende der Welt schaut er gemeinsam mit seinen Schwestern entgegen. Bri und Julie haben Angst, dennoch hoffen sie, dass es ihre Eltern bald nachhause schaffen werden.
Es folgt der Untergang von New York, wie man ihn sich vorstellen kann: unzuverlässige Stromversorgung, Lebensmittel sind rar und die Leichen bleiben auf den Straßen liegen. In dieser Situation versuchen sich die Geschwister durchzukämpfen und halten als Puerto Ricaner besonders am katholischen Glauben fest.
Das Szenario vom untergehenden New York hat Susan Beth Pfeffer meiner Ansicht nach gekonnt umgesetzt. Genauso kann ich mir die Apokalypse vorstellen, wie sie schleichend mit Hunger und Krankheit durch die Straßen zieht.
Wermutstropfen ist diese extrem religiöse Orientierung, die allerdings für die realistische Darstellung der Puerto Ricaner spricht. Ständig wird die Messe besucht, der Priester aufgesucht oder ein Ave Maria gebetet. Die Geschwister rufen Schutzheilige an, beten mehrmals täglich für ihr Wohlergehen und streiten sogar darüber, welcher Heilige wohl die beste Wahl als Adressat ihrer Gebete ist.
Natürlich gehen sie auf katholische Schulen, streben teilweise ein Leben im Orden an und hoffen darauf, von der Mutter Gottes erhört zu werden, die sie von ihren Leiden erlösen wird.
Dieser religiöse Aspekt ist mir zu viel geworden. Ein bisschen weniger Glaube und Religion hätten dem Buch gut getan. Dennoch ist es wohl authentisch dargestellt. Religiöse Menschen widmen sich gerade in einer solchen Zeit mit Inbrunst ihrem Glauben und setzen jede Hoffnung darauf, wenn es ansonsten nichts mehr zu hoffen gibt.
Die Entwicklung der Geschwister hat mir sehr gut gefallen und mich sogar beeindruckt, weil aus zankenden Teenagern eine Familie mit Zusammenhalt geworden ist. Aus Liebe zum anderen verzichten sie oftmals auf eine eigene Chance, weil sie sich gegenseitig nicht in Stich lassen.
Obwohl die religiösen Elemente überhand nehmen, mochte ich auch diesen Band gern, weil er ein gutes Bild von der Großstadt und der Mond-Apokalypse zeigt. Die Entwicklungen sind erneut realistisch dargestellt und lassen durch ihre brutale Realität ein beklemmendes Gefühl zurück, weil man es sich genauso vorstellen kann.
Die letzten Überlebenden:
1) Die Welt, wie wir sie kannten
2) Die Verlorenen von New York
3) Das Leben, das uns bleibt - Susan Beth Pfeffer
Life As We Knew It
(20)Aktuelle Rezension von: MrsFoxxMiranda ist ein ganz normaler 16jähriger Amerikanischer Teenager. Ihr Leben ist geprägt von Freunden, Familie, Schule, Hobbys und Träumen. Als ein Asteroid auf dem Mond einschlagen soll, ist das für den Großteil der Bevölkerung in Mirandas Heimatstadt Howell, Pennsylvania ein gigantisches Schauspiel. Doch die Astrologen haben sich allesamt verrechnet, der Einschlag ist keinesfalls harmlos. Der Asteroid wirft den Mond aus seiner Bahn und hebt somit auch die Erde aus ihren Angeln: die Gezeiten, das Wetter, alles spielt verrückt. Es beginnt ein Kampf ums überleben und nur noch die Familie zählt...
Der Leser nimmt in Tagebuchform ab 17. Mai, wenige Tage vor dem Asteroideneinschlag am Geschehen teil. Miranda erzählt von ihren Träumen, ihrem Leben und ihrer Familie. Nach der Katastrophe schreibt sie zudem vom Überlebenskampf in dieser neuen, feindlichen Welt. Ein Hauptaugenmerk wird auf das Essen gelegt. Denn es wird streng rationalisiert.
Die Autorin beschreibt also weniger die durch den Mond ausgelösten Umweltkatastrophen, sie konzentriert sich auf Miranda und deren Mikrokosmos.
Die Tagebuchartige Erzählweise lässt dem Leser viel Einblick in Miranda und ihren Gefühlen und Gedanken. Die anderen, auch ihre Familie sind daher eher Nebendarsteller. Unsere Hauptperson wirkt sympathisch, praktisch und bodenständig im vergleich zu ihren Freundinnen Megan und Sammi. Eine der beiden erntete von mir nur Kopfschütteln. Doch interessant ist es mitzuerleben, wie unterschiedlich die einzelnen Personen auf das Schicksal reagieren. Das hat Susan Beth Pfeffer meiner Ansicht nach sehr gut hinbekommen.
Die kurzen Abschnitte und die besondere Erzählweise lassen das Buch spannend bleiben, auch wenn nicht allzu viel "überraschendes" passiert nach dem Einschlag. Aber man möchte dann doch immer wissen wie es weitergeht. Dennoch hat die Reihe noch etwas Potential nach oben. Und wer großartige Action erwartet a la "Tribute von Panem" ist hier gänzlich falsch.
Da ich dieses Buch in der englischen Originalversion gelesen habe, noch ein paar Worte zum Verständnis. Dieses Buch kann man wirklich ohne Probleme in Englisch lesen. Der einfache Satzbau und die einfach gehaltene Tagebuchform bereiten wirklich keine Probleme.
Das Cover dieser Ausgabe passt auch wie die Faust aufs Auge und ist einiges ansprechender als das der Deutschen Version.
Fazit: Der Auftakt zu einer Dystopie-Reihe, deren Thema nicht ganz so abwegig ist. Der Weltuntergangs-Roman kommt eher in ruhigerem Fahrwasser daher. Ist aber trotzdem ganz schön spannend. So richtig vom Hocker gehauen hats mich aber leider nicht. Eine Leseempfehlung gibts dennoch. - Steve Brusatte
Aufstieg und Fall der Dinosaurier
(20)Aktuelle Rezension von: pinkdinoprincessInhalt: Der Paläontologe Steve Brusatte führt durch die Evolution der Dinosaurier, von ihren Vorfahren im Perm bis hin zu ihrem Aussterben am Ende der Kreidezeit und zu den einzigen Überlebenden der Gruppe: den Vögeln.
Fazit: Es gelingt Brusatte gekonnt, wissenschaftliche Forschung mit persönlichen Erfahrungen sowie historischen Persönlichkeiten zu verknüpfen. Manchmal kam es mir eher so vor, als würde ich einen spannenden historischen Roman lesen, in dem es eben um wichtige paläontologische Entdeckungen ging.
Empfehlung: Wer sich für Paläontologie, Dinosaurier und/oder Evolution interessiert, dem sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt!
- Wolfgang Hohlbein
Die Rückkehr der Zauberer
(186)Aktuelle Rezension von: MelLilaHat mir insgesamt gut gefallen und ich konnte es schlecht aus der Hand legen. Grundsätzlich nachvollziehbare Handlung. An manchen Stellen betont der Autor über die Nutzung der Kursivschriftfunktion gefühlt jedes zweite Wort, das war teilweise etwas anstrengend beim Lesen, aber verdeutlichte auch die jeweilige Betonung, was ich wiederum als positiv empfunden habe. Die inhaltliche Gestaltung des Buches hat mir auch sehr zugesagt, auch wenn ich aufgrund des Titels eine deutlich andere Erwartung hatte. Ich glaube auch, dass ich vom Inhalt her nicht alles genau verstanden habe, aber das tut dem Buch keinen Abbruch. Ganz am Schluss schließt der Autor dann auch den Kreis der Ereignisse. Er hält die Spannung bis zum Ende aufrecht.
Ein typischer Wolfgang Hohlbein würde ich mal so sagen. - Judd Winick
Hilo 01
(15)Aktuelle Rezension von: liberiariumPLOT
Wer ist Hilo und was hat er auf der Erde zu suchen? Das weiß der Junge selbst nicht so richtig, der eines Tages aus dem All auf die Erde kracht. D.J. findet Hilo – nur mit einer silbernen Unterhose bekleidet! Er stellt fest, dass Hilo keine Ahnung vom Menschsein hat und erklärt ihm erst einmal, dass man kein Gras essen sollte und wie das Rülpsen funktioniert. Aber es wird deutlich, dass Hilo nicht ohne Grund auf der Erde gelandet ist. Langsam erinnert er sich an bestimmte Dinge und nur gemeinsam mit seinen Freunden kann die bevorstehende Bedrohung verhindert werden!
MEINUNG
Schon das Cover zeigt ganz gut, dass sich der Comic eher an ein jüngeres Publikum richtet. Die Seiten sind richtig schön bunt illustriert und machen Lust auf viel Farbe. Durch die Zielgruppe ist auch die Strichführung recht simpel und die Zeichnungen sind nicht immer großflächig im Detail bearbeitet. Hier wurde ganz klar darauf geachtet, dass das Kinderauge nicht zu viele Reize aufnehmen muss, was natürlich perfekt für die Zielgruppe ist. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass der Comic nur für Kinder ist!
Längere Textpassagen wechseln sich mit textlosen Panels ab, in denen es abenteuerlich und dynamisch zugeht. So entsteht eine wunderbare Abwechslung und man kann sich eigentlich gar nicht langweilen. Vor allem aber durch die Abenteuersequenzen entsteht eine besondere Spannung, die sich gegen Ende des Comics zuspitzt. Man will sofort zum zweiten Band greifen und erfahren, wie es weitergeht!
Mich überraschte wirklich die Themenvielfalt des Comics. Er handelt vordergründig von Freundschaften, die einfach nicht zerbrechen können, egal was passiert. Die Bande zwischen Hilo und D.J. werden mit dem Mädchen Gina komplettiert. Sie ist eine frühere Freundin von D.J., doch die beiden wurden voneinander getrennt, als Gina wegzog. Auf diese Weise werden auch Probleme angesprochen, die bei einem Umzug im Kindesalter auftreten können: Wie es ist, die Schule und den Ort wechseln zu müssen. Seitdem sie wieder in der Stadt lebt, blüht die Freundschaft der beiden wieder auf und durch Hilo ist das Trio komplett.
Neben der Freundschaft wird zusätzlich das Familienleben angesprochen. D.J. ist mit seiner Familiensituation nicht zufrieden. Er hat viele Geschwister, die alle etwas ganz besonders gut können. Er fühlt sich als schwarzes Schaf überflüssig in seiner Familie. Sein Beispiel zeigt ganz gut, wie man sich auch als Kind einsam und leer fühlen kann.
Die Charaktere können schlichtweg nur begeistern. Vor allem Gina ist mir sehr ans Herz gewachsen. Permanent beschwert sie sich, dass sie keine Cheerleaderin sein will, sondern Comics lesen und Fußball spielen möchte. Sie möchte nicht die Kleider tragen, die ihre Mutter ihr rauslegt. Es tat mir richtig leid, wie wenig sie von ihrer Familie Beachtung bekommt und dass sie von ihrer Mutter aus einfach nicht so sein darf, wie sie ist. D.J. findet seine Freundin dagegen total cool und kann es kaum erwarten, etwas mit ihr zu unternehmen!
Im starken Kontrast zu D.J. und Gina steht Hilo, den man anfänglich noch nicht richtig einordnen kann. Er ist durch seine Naivität sehr lustig und lockert vor allem die Atmosphäre zwischen Gina und D.J. auf. Durch ihn entstehen im Comic die humoristischen Elemente: manchmal sind die Witze recht kindlich und banal, doch ein Schmunzeln konnte ich mir dennoch nicht verkneifen. Hilos Charakter wächst zum Ende der Geschichte, sobald sich seine Erinnerungen zurückmelden. Er ist nicht mehr nur der witzige Typ, er bekommt eine ganz andere Rolle zugeteilt.
Generell war es sehr spannend zu sehen, in welche Richtung sich der Comic entwickelte. Es bereitete mir Spaß, die Erzählung weiterzulesen und ich war oft überrascht, welche Handlungselemente hinzugefügt wurden. Der Comic hat eine Tiefe, die ich nicht erwartet habe.
FAZIT
Gerade durch die einfachen Zeichnungen und die Themen ist Hilo – Der Junge, der auf die Erde krachte ein schöner Comic für ein jüngeres Publikum oder Comic-Einsteiger. Durch die bunten Seiten und die abenteuerliche Geschichte wird es beim Lesen nie langweilig. Die Figuren sind sympathisch und aus dem Leben gegriffen, sodass der Comic einen großen Mehrwehrt hat. Ich war überrascht, wie sehr mich der Titel unterhalten hat und vergebe daher vier von fünf Lesebrillen für den ersten Hilo-Band von Judd Winick. - Dan Brown
Meteor
(84)Aktuelle Rezension von: TWDFanSTInhalt
Mit Hilfe modernster Satelliten-Technologie macht die NASA eine unglaubliche Entdeckung: Einen Meteoriten, in dem es Hinweise auf außerirdisches Leben gibt. Rachel Sexton reist sofort zum Fundort, um die Sache näher in Augenschein zu nehmen. Doch es gibt jemanden, der nicht will, dass dieser Fund öffentlich wird. Und dieser jemand ist bereit, über Tote zu gehen...
Bewertung
"Meteor", gelesen von Anne Moll, ist ein weiteres Hörbuch von Dan Brown, das nicht zu den Robert Langdon-Romanen. Mag ich die Langdon-Romane sehr, konnte mich diese Geschichte jetzt nicht so überzeugen. Das mag aber auch an dem Thema mit dem außerirdischen Leben liegen. Science Fiction ist nicht so mein Genre. Ich habe das Hörbuch aber trotz dieses "Makels" ganz gern gehört und ich mochte auch die Protagonisten. Rachel war mir durchaus sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert als es ans Eingemachte ging. Ich muss aber zugeben, dass ich mir einen anderen Sprecher gewünscht hätte.
Fazit; 3 1/2 Sterne
- Joshua Tree
Der Meteor
(4)Aktuelle Rezension von: Julia_Kathrin_MatosDies ist ein Auftakt mit offenem Ende zu einer 4-teiligen Reihe. Genre: Agenten-, Science-Fiction- und Mystery-Thriller. Bis dato kein Endzeit- oder Katastrophenthriller, wie man es vermuten könnte. Am ehesten vergleichbar mit „The Wall - Ewige Nacht“, „Das Fossil“ und „Das Artefakt“.
Nachtrag: Endzeitstimmung kommt in Folgebänden zum Tragen.
Gesamtbeurteilung in Kürze (knappe vier Sterne):
Vorzüge: Spannung und Rätsel vorhanden, interessant, eingängiger, bildhafter Erzählstil.
Nachteile: Hat mich emotional nur in wenigen Szenen erreicht. Tote ohne Sinn oder emotionale Würdigung. In Teilen langatmig. Wenige Herausstellungsmerkmale (besondere Ideen, Humor, Wow-Effekt, Visionäres).
Ein Buch, das solide kurzweilig unterhält, nicht ausgefeilt genug, um im Gedächtnis zu bleiben.
Die ersten Seiten lesen sich wie ein typischer Anfang in einem Hard-SF-Roman des Kollegen Brandon Q. Morris: Der Weg und die Ankunft eines Naturwissenschaftlers (hier interessanterweise gleichzeitig ein „Influencer“) an einem Astronomie-Observatorium und ein auffälliger Himmelskörper …
Dann wechselt man kapitelweise zwischen drei Erzählperspektiven, die zusammengeführt werden: a) die eiskalte Agentin Jenna, b) der vorbestrafte „Seebär“ Branson, c) der NASA-Astronaut Lee auf der ISS.
Die jeweilige Mission ist ständig präsent und verständlich. Die Perspektiven sind leicht lesbar und lassen sich problemlos unterscheiden. Für sich genommen nicht außergewöhnlich emotional. Es ergibt sich aber ein spannendes Gesamtgefüge, das angenehm zum Miträtseln animiert.
Jenna sammelt im verbalen Schlagabtausch mit Feyn Pluspunkte bei mir, ist aber ansonsten aufgrund ihres brutalen Vorgehens (vergleichbar mit Cheileen aus Hypervoid A.D.D.), mangelnder Schuldgefühle und in Unkenntnis einer Motivation unsympathisch. Insbesondere für Ortsunkundige interessant finde ich das Setting in Asien. Die Perspektive ist turbulent und actionreich, gefiel mir aber am wenigsten.
Bransons Heimat ist sein altes Schatzsucherschiff und seine vierköpfige Crew. Sein Hang zu illegalem, gefährlichem Verhalten dämpft meine Freude über den freundschaftlichen Umgang im Team. Zu einer schwerwiegenden Entscheidung am Ende hätte ich mich über eine erläuternde Abwägung gefreut, um ihn besser zu verstehen. Gefühlsmäßig war ich hier am meisten dabei, insbesondere beim Showdown.
Lee ist fleißig, loyal und ein guter Kamerad. Als er in Gefahr gerät, ging mir das nicht so sehr zu Herzen wie gewünscht. Die Raumstation und den Weltraumspaziergang empfand ich als eingängig und bildhaft dargestellt, es kann zudem für Laien wie mich informativ sein. Der Autor outet sich als Fan von Elon Musk und extrapoliert tagesaktuelle Entwicklungen um SpaceX in das Jahr 2022. Schöne Ansätze, wobei „Das Fossil“ - verortet in 2042 - visionärer und futuristischer war. Trotzdem meine Lieblingsperspektive.
Von den Nebenfiguren erhielt ich lebhafte Eindrücke. Xenia interessiert mich besonders. Ich hätte es nicht gebraucht und finde es trotzdem immer wieder gut, dass ein Personenverzeichnis und ein Glossar im Anhang zur Verfügung stehen. Als langatmig empfand ich einige Szenen, in denen Handgriffe oder Nahkampf sehr detailliert dargestellt sind. Es herrscht eine bedrohliche, aber nicht dystopische Atmosphäre, durchbrochen von ein paar humorigen, kumpelhaften Frotzeleien. Hier hat Joshua Tree eine gute Balance gefunden, zu erheitern und aufzulockern, ohne der Geschichte den nötigen Ernst zu nehmen.
Jede Hauptfigur hat ihren eigenen gelungenen Epilog, wo jeweils ein Zwischenfazit gezogen und eine neue Positionierung geschaffen wird für Band 2, den ich lesen möchte, um offen gebliebene Rätsel zu lüften und die Wege aller Figuren weiterzuverfolgen. - Reinhard Hoheisel-Huxmann
Die Deutsche Atlantische Expedition 1925-1927
(1)Aktuelle Rezension von: wolfschwerdtEigentlich hätte es eine Deutsche Pazifische Expedition werden sollen, mit der nach dem ersten Weltkrieg unter anderem das Selbstbewusstsein Deutschlands gestärkt werden sollte. Reinhard Hohheisel-Huxmann, vom Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven, beschreibt in seinem Buch „Die Deutsche Atlantische Expedition 1925 – 1927“ Vorgeschichte, Planung und Verlauf eines Meilensteins der internationalen Meeresforschung. Als 1914 der Kiel des Auslandskanonenboots „Meteor“ gelegt wurde, da war es eindeutig für den Einsatz in den Deutschen Kolonien gedacht. Selbstverständlich gehörten zu den Aufgaben eines Auslandskanonenbootes auch Vermessungs- und andere wissenschaftliche Arbeiten in den fernen Gewässern. Dementsprechend war auch eine wissenschaftliche Ausrüstung vorgesehen. Aber allein der Name Meteor, der als Traditionsname an das gleichnamige Kanonenboot, das sich 1870 erfolgreich mit dem französichen Aviso Bouvet ein Gefecht geliefert hatte, zeigt die geplante Verwendung als Kriegsschiff. Nach Beginn des ersten Weltkrieges wurde das nun nicht mehr benötigte Auslandskanonenboot vorzeitig vom Stapel gelassen, um kriegswichtigeren Bauten Platz zu schaffen. Nach dem Krieg, im Dezember 1918, gab es bereits die ersten Pläne, den Rumpf der Meteor als Vermessungsschiff fertigzustellen. Letztendlich waren es die Taktiererei der Admiralität, das Bedürfnis, wieder Flagge in der Welt zu zeigen, und nicht zuletzt die Nachkriegswirren mit Inflation und Währungsreform, die zu der ersten modernen systematischen Meeresforschungsexpedition im Atlantik geführt hatte. Die Admiralität wollte sich durch die Indienststellung der Meteor als Vermessungsschiff, die Möglichkeit der späteren Verwendung als Kriegsschiff offen halten und somit die Grenzen des Versailler Vertrages ausweiten. Gleichzeitig sollte das Schiff eine mehrjährige Auslandsreise machen, um international wieder Flagge zu zeigen. Ein Forschungsprojekt war hierfür ein guter Anlass. Und wenn schon Forschungsprojekt, dann etwas richtig Großes, um die Deutsche Wissenschaft wieder an die Weltspitze zu katapultieren, so zumindest die Meinung der patriotischen Wissenschaftler, die mit der Ausarbeitung eines Konzeptes beauftragt worden waren. Es wurde tatsächlich etwas richtig großes, die Deutsche Atlantische Expedition von 1925 bis 1927. Zwar kam es unter anderem aus finanziellen Gründen nicht zu der von Alfred Merz vom Institut für Meereskunde 1921 vorgeschlagenen mehr als dreijährigen Pazifischen Expedition, seine umfassenden wissenschaftlichen Fragestellungen und systematischen Vermessungsprogramme sollten aber maßgeblich in die Atlantische Expedition einfließen. Immerhin, die zweijährige, mit vielen technischen und natürlichen Hindernissen bestückte Forschungsexpedition hatte letztendlich Daten geliefert, deren Auswertung bis in die 1960er Jahre dauerte. Die Reise, so die Bewertung des Autors des vom Deutschen Schifffahrtsmuseum herausgegebenen Buches, stellte eine innovative Zäsur am Übergang von der beschreibenden zur physikalischen Meereskunde dar. Schließlich wurde erstmals ein ganzer Ozean systematisch sowohl in der Atmosphäre als auch in der Wassersäule beprobt. Und nicht zuletzt wurden unter Einsatz des damals hochmodernen Echolotverfahrens auf 13 Ozeanüberquerungen Tiefenprofile über das gesamte Meeresbecken gelegt. Historisch- politisch- ökonomische Hintergründe, technische Details des Schiffes, der Ausrüstung und der Methoden, lebendige Fahrtberichte und wissenschaftliche Hintergründe beleuchtet Hohheisel- Huxmann für den interessierten Leser sehr verständlich und anschaulich. Die Lektüre dieses Buches weckt, falls nicht bereits vorhanden, Lust auf mehr zu diesem Thema. Nicht zuletzt sollte man gerade bei diesem Buch auch die Anmerkungen beachten. Zwar hinterläßt der Text auch ohne die Lektüre der Anmerkungen keinerlei Verständnislücken, aber die Anmerkungen bieten noch viele zusätzliche Informationen und Hinweise, auf die man einfach nicht verzichten sollte. - Baxter Atkins
Wie eine zweite Sonne. Das Rätsel des sibirischen Meteors
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