Bücher mit dem Tag "miesepeter"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "miesepeter" gekennzeichnet haben.

21 Bücher

  1. Cover des Buches Ein Mann namens Ove (ISBN: 9783442493951)
    Fredrik Backman

    Ein Mann namens Ove

     (822)
    Aktuelle Rezension von: Hortensia13

    Es gibt nicht viel über Ove zu sagen. Er fährt Saab und kontrolliert seine Wohnhaussiedlung auf Falschparker. Denn Regeln sind dem grummeligen Ove das Wichtigste. Zuerst verliert er seine Frau und jetzt noch die Arbeit. Kein Wunder, dass das Leben nun keinen Sinn ergibt. Als er entschliesst, sich endgültig zu verabschieden, zieht gegenüber das Chaos in Form einer jungen Familie ein. Für Ove ist klar, das kann so nicht bleiben.

    Ich habe schon andere Bücher von Fredrik Backman gelesen und muss leider sagen, dass diese Geschichte etwas schwächer daherkommt als andere. Ich glaube, dass das hauptsächlich aber an der garstigen Art von Ove ist, mit der man sich nicht recht identifizieren kann. Wiederum sind einzelne Passagen im Buch regelrecht herzzerreissend und berühren tief. Mein liebstes Zitat aus dem Buch werde ich nie vergessen.

    Mein Fazit: Man muss sich auf den etwas skurrilen schwedischen Humor und der Persönlichkeit von Ove einlassen. Dann vergisst man diese Geschichte nicht mehr so schnell. 4 Sterne.

  2. Cover des Buches Dolores (ISBN: 9783453441835)
    Stephen King

    Dolores

     (655)
    Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff

    🧺

    »𝘚𝘦𝘤𝘩𝘴 𝘒𝘭𝘢𝘮𝘮𝘦𝘳𝘯, 𝘋𝘰𝘭𝘰𝘳𝘦𝘴! 𝘏𝘢𝘣𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘦 𝘨𝘦𝘩𝘰̈𝘳𝘵?

    𝘚𝘦𝘤𝘩𝘴, 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘷𝘪𝘦𝘳!

    𝘐𝘤𝘩 𝘻𝘢̈𝘩𝘭𝘦 𝘴𝘪𝘦, 𝘶𝘯𝘥 𝘮𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘈𝘶𝘨𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘴𝘰 𝘨𝘶𝘵, 𝘸𝘪𝘦 𝘴𝘪𝘦 𝘧𝘳𝘶̈𝘩𝘦𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯!«


    Die Haushälterin Dolores soll ihre Arbeitgeberin, der sie dreißig Jahre lang gedient hat, umgebracht haben. Beim Polizeiverhör legt sie schonungslos ihre Lebensbeichte ab - und offenbart Ihr düsteres Geheimnis.


    💭

    Totale Sonnenfinsternis über Maine und damit eine direkte Verknüpfung zu „Das Spiel“.


    Ein King, vor dem ich ehrlich gesagt zuerst etwas Angst hatte. 

    Ein Buch in Monologform, ohne Kapitel, und das ganze knapp 400 Seiten lang.

    Aber wir reden hier von King. 


    Ich mochte die Einteilung vom Hier und jetzt, in dem Dolores im Verhör sitzt, nach Wasser bittet oder kurz unterbrochen wird und auch mal beleidigt; und dem Vergangenen, in dem sie schildert, wie sie Vera kennenlernte und was sich danach ereignete. 


    Wie so oft ereignet sich der Horror in alltäglichen Situationen. Häusliche Gewalt, psychische Belastung, und Dolores, die nur einen Ausweg aus dem ganzen sieht. 


    Dolores erzählt gern, und so gibt es hier wieder wenige Stellen, die ausschweifend erzählt sind. 

    Dennoch eine gute Unterhaltung für Zwischendurch.


    ⭐️⭐️⭐️⭐️

  3. Cover des Buches Wir müssen über Kevin reden (ISBN: 9783492310512)
    Lionel Shriver

    Wir müssen über Kevin reden

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Helenaliebt

    Wenn ich mit einem Begriff den Roman "Wir müssen über Kevin reden" beschreiben müsste so wäre es einfach „fesselnd“!

    Die Handlung ist brisant: Evas Sohn Kevin hat mit sechzehn ein Massaker in der Schule angerichtet. Er ist also Amok gelaufen. Sie schreibt Briefe an ihren Mann Franklin um das Geschehene zu verarbeiten. Immer wieder stellen sich Fragen wie "Wie konnte es soweit kommen?", sowie die Frage der Schuld.

    "Wir müssen über Kevin reden" Gibt Einblicke in das Seelenleben der Mutter eines Amokläufers. Den Aspekt, dass die Mutter die tragende Rolle trägt und somit auch die Eltern von Amokläufern ins Blickfeld rücken, finde ich sehr interessant. Gibt man die Schuld an den Taten nicht irgendwie den Eltern? Wie leben sie damit, dass ihr Kind getötet hat?

    Eva ist eine resolute Frau vor der Tat gewesen. Sie wirkte oft egoistisch, snobistisch und distanziert, aber sie war auch reiselustig, kämpferisch und pflichtbewusst. Vor Kevins Geburt. Danach hat sie sich in eine an sich selbst zweifelnde Mutter verwandelt, die nicht versteht warum ihr Sohn ihr so seltsam fremd und fern erscheint.
     

    Ein Kind hatte Eva nie gewollt und doch kommt Kevin und sie muss sich mit ihm irgendwie arrangieren. Sie gibt sich alle Mühe, wenn auch nicht immer mit ganzem Herzen. Doch gegen die Ablehnung ihres Sohnes kommt sie einfach nicht an. Später wird sie sich selbst Fragen, ob seine Ablehnung zu ihr nicht ein Resultat ihrer ist. Sie wäscht sich keineswegs frei von Schuld.

    Meiner Meinung nach ist Eva einfach Eva. Sie trägt keine Schuld an der Entwicklung ihres Sohnes. 

    Kevin wird dargestellt als ein fast schon seelenloses Wesen. Alles was er tut, tut er weil er es tun muss. Er schwimmt mit der Masse um nicht aufzufallen, doch verurteilt er seine Umgebung aufs Schärfste. In der Schule bleibt er unauffällig. Die größte Freude für ihn scheint es zu sein seine Mutter von klein auf zu ärgern. Offenbar ist es nicht nur Verabscheung, sondern auch sein Kampf um Liebe, die er sehr wohl seiner Mutter entgegen bringt. Deutlich wird dies nach der Geburt der Schwester. Zu der Eva ein ganz liebevolles Verhältnis hegt. Kevin ist auf diese innige Beziehung  spürbar eifersüchtig. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Kevins ganze Entwicklung führt  nur dazu, dass er ein Amokläufer wird und das aus tiefstem Hass. Oder doch nur weil ihm alles gleich ist?


    Nach seiner schrecklichen Tat muss Eva damit leben alles verloren zu haben.

     Letztlich merkt sie das sie ihren Sohn doch liebt, wie er auch sie irgendwie auf seine Art zu lieben scheint.

    Zumindest habe ich sein Verhalten am Ende so interpretiert. Es bleibt fraglich, ob er überhaupt irgendein echtes Gefühl empfinden kann.  Oder ob er sich einfach nur manipulativ verhält, was typisch für einen Psychopathen wäre . Fakt ist, dass er von seiner Mutter nicht los kommt und eine geradezu krankhafte Fixierung auf sie hat.  


    Ein sehr spannender Roman, bedrückend und authentisch. Mich hat "Wir müssen über Kevin reden" gefesselt. Ich habe tagelang über das Buch nachgedacht und mich mit dem Thema "Amoklauf" auseinandergesetzt. Dabei war für mich auch die Frage wichtig, die auch in diesem Roman nachgegangen wird: "Wie wird ein Mensch zum Amokläufer?

    Ich denke, dass Kevin eine Art Sonderfall bildet, da er sich durch einen Mangel an Empathie kennzeichnet und die Täter meiner Meinung nach vorrangig keine Psychopathen sind.

    Amokläufe wie Columbine sind Lionel Shriver ein klares Vorbild. Es ist erschreckend wie häufig solche Geschehen Kettenreaktionen auslösen. Auch das wird zum Teil im Roman thematisiert.

  4. Cover des Buches Neubeginn in Virgin River (ISBN: 9783365007815)
    Robyn Carr

    Neubeginn in Virgin River

     (231)
    Aktuelle Rezension von: OwlEmily

    Hallo zusammen,

    eins vorneweg: es sind SPOILER enthalten. Ich bin eine derjenigen Personen, die erst die Netflix-Serie gesehen haben, bzw. in meinem Fall die ersten vier Staffeln, bevor sie die Bücher gelesen haben. Ich habe die Serie gemocht. Ich fand v.a. Mel in der Serie sehr sympathisch und konnte mich sehr gut in sie reinfühlen. Nach der vierten Staffel habe ich entdeckt, dass die ersten Bücher der Reihe bei Kindle Unlimited verfügbar sind. Um die Wartezeit bis zur nächsten Staffel zu überbrücken, habe ich einfach mit dem ersten Buch angefangen. Ich habe mich sofort in das Buch verliebt und es fast ohne Unterbrechung durchgelesen. Genauso ging es mir mit dem zweiten und dritten Buch. Relativ schnell sind mir die gravierenden Unterschiede zwischen Buch und Serie aufgefallen. Buchverfilmungen, egal ob Film oder Serie, halten sich (fast) nie ganz genau an die literarische Vorlage. Oft werden Sachen gekürzt, umgestellt oder Kleinigkeiten dazu erfunden. Aber hier fallen mir die Unterschiede ganz besonders auf. In der Serie werden ganze Storylines aus dem Nichts dazu gedichtet, andere, in meinen Augen wichtige Handlungsstränge, werden komplett weggelassen oder extrem verändert. Ich habe gelesen, dass die erste Staffel der Serie die Handlung der ersten zwei Bücher in sich vereint. Aber das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Die komplette Geschichte um Paige, Preacher und Christopher wurde in der Serie fast komplett entfernt bzw. sehr stark umgedichtet. Genauso bei Brie und Mike im dritten Buch. Dies ist im Nachhinein für mich nicht nachvollziehbar. Stattdessen wurden Handlungsstränge um z.B. Charmaine und Jack oder Brady und Calvin oder Doc und Muriel eingeführt. Jetzt im Nachhinein hätte ich es sehr schön gefunden, wenn sich die Autoren der Serie viel enger an die Buchvorlage gehalten hätten. Ich finde, dass die Bücher mehr als genug Drama enthalten, um daraus eine erfolgreiche Serie zu machen. 

    Fakt ist, ich liebe die Bücher sehr. Ich bin jetzt beim fünften Buch und freue mich auf die nächsten Bücher. Die Serie konnte ich nicht weiterschauen. Ich bin auch ein großer Fantasy- und Scifi-Fan und mag die Multiversentheorien, die gerade in diversen Büchern und Filmen (z.B. Marvel) vorkommen. Ich habe versucht, mir vorzustellen, dass die Serie in einem anderen Paralleluniversum spielt als die Bücher und so die Unterschiede zustande kommen. Aber ich habe die erste Folge der fünften Staffel gesehen und musste die ganze Zeit darüber nachdenken, wie viel toller es gewesen wäre, wenn die Bücher direkt verfilmt worden wären, z.B. jedes Buch in einer Staffel. Ich habe dann nicht weiter geguckt und lieber die Bücher weiter gelesen. Jedem Fan von romantischer Literatur kann ich diese Bücher nur wärmstens empfehlen und ans Herz legen. 

  5. Cover des Buches Portnoys Beschwerden (ISBN: 9783446249820)
    Philip Roth

    Portnoys Beschwerden

     (65)
    Aktuelle Rezension von: LarissaMaria

    Ich wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.

    Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
    Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.

    Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
    Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.

    Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.

    Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.

    Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.

    Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann...  aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.

    Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.

    Also der Gesamteindruck war nicht schlecht.

  6. Cover des Buches Das Inferno (ISBN: 9783453675827)
    Richard Laymon

    Das Inferno

     (101)
    Aktuelle Rezension von: lucatrkis

    Zu Sheila, eine der Hauptfiguren, konnte ich keine Verbindung aufbauen, ebenso wie zu Judy, Weed und co. Zu Barbara, Pete, Clint, Mary und Em jedoch schon, denn diese mochte ich sehr gerne. Von den Settings gefielen mir die Trümmer Sheilas Hauses und der Pool beim Mietshaus sehr. Die Szenen, in denen Pete und Barbara im Pool oder auch Lieferwagen waren mochte ich sehr gerne, wie auch die Athmosphäre dabei. Von der Story her gab es viele einzelne Zweige, die dann am Ende zusammengeführt wurden. Der Autor schaffte es tatsächlich, dass jeder von ihnen Punkte hatte, an denen er besonders spannend war, wodurch ich nicht sagen könnte, welchen ich am meisten mochte. Anfangs dachte ich an den über Stanley, danach – nach der Szene im Pool – war ich bei Barbara, Pete, Heather und Earl und schließlich dann doch bei Mary, Clint und Em, als sie sich durch die Reihen von Autos quetschten (SPOILER) und dann an dem Van angelangten. (SPOILER ENDE) Was mir nicht so gefiel, war, dass die Kapitel oft an einer sehr spannenden Stelle endeten und dann die Perspektive gewechselt wurde, aber das ist eben eine der Methoden, um Spannung zu erzeugen, auch wenn sie diese bei mir eher lindert. Das Ende gefiel mir zwar nicht ganz so gut, doch dafür hatte das Buch im Hauptteil einige Höhepunkte, weshalb ich es trotzdem gut bewerte. Noch eine kleine Anmerkung: Auf Seite vierhundertvierundsechzig steht „Kein Wunder, das“ anstatt „Kein Wunder, dass“. Da ich die deutsche Erstausgabe besitze kann ich aber nicht sagen, ob das mittlerweile geändert wurde.

  7. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  8. Cover des Buches Mittsommermord (ISBN: 9783552056084)
    Henning Mankell

    Mittsommermord

     (744)
    Aktuelle Rezension von: Wukc

    Im Zentrum des Kriminalromans stehen rätselhafte Morde, bei denen der Täter die Toten wie ein Gemälde anordnet. Nicht weniger wichtig ist jedoch die Figur des Kurt Wallander, der in dieser Folge unter beginnender Diabetes leidet, die Krankheit aber vor seinen Mitmenschen verstecken will. Der Schreibstil, der sich der Figur sehr annähert, aber gleichzeitig filmisch distanziert bleibt, hat mir sehr gut gefallen. Die Figurengestaltung insgesamt, die komplexe Persönlichkeiten erschafft, ist sehr gelungen. Schließlich erfahre ich beim Lesen auch viel über die schwedische Gesellschaft. Toll, wie Mankell das hinkriegt.

    Langsam schreitet die Auflösung des Falles voran, Mankell lässt mich detailliert daran teilhaben. Ich habe das Buch in drei Tagen durchgelesen und jedem, den ich während der Zeit traf, erzählt, wie toll dieser Krimi ist. Dann wurde der Täter gefangen. Er hatte in der Tat die Gelegenheit zu den Morden. Das Motiv kann ich bedingt nachvollziehen, es war eben ein Verrückter. Aber die vielen Details - der Täter, ein Postbote, ist (zufällig ?) ein Meisterschütze, er will, dass seine Opfer verkleidet sind, er schleppt ohne mit der Wimper zu zucken halbverweste Körper durch die Gegend - blieben ohne Erklärung. Zum Schluss schreibt der extrem introvertierte Mörder ein Buch. Ich habe tatsächlich überlegt, ob es vielleicht einen zweiten Teil geben soll, in dem ich erfahre, warum der Mann die Leute nicht einfach nur abgeknallt hat. Echt schade, dass dieses tolle Buch so enttäuschend endet!

  9. Cover des Buches Leona (ISBN: 9783453420601)
    Jenny Rogneby

    Leona

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Leona ist in Stockholm bei der Polizei tätig und bekommt einen neuen Fall. Es wurde eine Bank überfallen, aber von einem kleinen Mädchen! Was ist da los? Und wer hat das Tonband besprochen, dass das Mädchen abgespielt hat? Leona beginnt zu ermitteln und muss sich gegen neidische Kollegen, den all zu strengen Chef und vor allem, gegen ihre eigenen Dämonen durch setzen. Immer mehr dringt der Fall in ihr Leben ein und dann steckt sie mitten drin und muss sich entscheiden.
    Ein großartiges Debut. Jenny Rogneby macht Hoffnung auf viele weitere Topp Thriller!
    Mir als Malta Fan, hat besonders der Urlaub dort gefallen .

  10. Cover des Buches Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (ISBN: 9783104013633)
    Eric-Emmanuel Schmitt

    Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

     (763)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    In der Rue Bleue in Paris wohnt Moses mit seinem Vater. Die Mutter ist nicht mehr da und Moses muss alles für den Vater tun. Aufräumen, kochen, waschen und entdeckt doch für sich das Leben. Mit dem geplünderten Sparschwein kauft er sich sein erstes mal und findet Freundinnen und eigentlich, ist er schon lange in das Mädchen aus seinem Haus verliebt. Jeder kauft beim Araber an der Straßenecke ein. Monsieur Ibrahim. Sein kleiner Laden ist voll gestopft und man bekommt zu jeder Tages und Nachtzeit seine Waren. Moses freundet sich durch Zufall mit ihm an und erfährt, dass er kein Araber ist sonder Moslem. Als Jude ist ihm diese Religion fern und Monsieur Ibrahim zeigt ihm den Koran und das Leben. Eine der wunderbarsten Geschichten der letzten Jahre. Ein Aufruf zu Toleranz, Wärme, Liebe und Mitgefühl und gleichzeitig ein Buch, über eine außergewöhnliche und innige Freundschaft.

  11. Cover des Buches Zucker, Zimt und Zauberei (ISBN: 9783480236367)
    Undine Kunath

    Zucker, Zimt und Zauberei

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste

    Kennt ihr einen Schokoladenduftwecker, der einen nicht nur mit einem wohligen Schokoladenduft weckt sondern auch gleich noch heiße Trinkschokolade in die bereitstehende Tasse eingießt, ohne das man etwas dafür tun muss, noch nicht einmal aufstehen? Nein?

    Dann solltet ihr euch unbedingt auf Lesereise durch dieses Buch begeben und vom Duft der vielen süßen, magischen Köstlichkeiten verführen lassen, die Zuckerbäcker Schnuckelbart  und sein kleiner Freund Knägge für euch bereit halten, und dann werdet ihr auch erfahren, was dieser außergewöhnliche Wecker noch so alles kann. Glaubt mir, sollte es diesen Wecker wirklich nur in der Fantasiewelt der Autorin geben, sollten sich alle ambitionierten Erfinder sofort an die Arbeit machen, um genau so einen Wecker zu erfinden, das meinen nicht nur meine begeisterten Lesekinder sondern auch ich selbst. Zuckerbäcker Schnuckelbart scheint auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Umgeben von süßen Köstlichkeiten, die er mit Liebe zaubert könnte das Leben einfach nicht besser sein. Und weil es ihm damit so gut geht, tut er alles dafür, dass es auch seinen  Mitmenschen gut geht. Für jede Lebenslage, jedes Problem und jede Sorge hat er etwas parat, dass Kummer, Ärger, Stress und Sorge vertreibt. Wie ich schon sagte, Zuckerbäcker Schnuckelbart scheint ein wundervolles Leben zu führen. Denn andere glücklich machen und selbst glücklich zu sein ist doch das Schönste, was einem widerfahren kann. Doch wie heißt es so schön, "....es kann der frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem lieben Nachbarn nicht gefällt." In diesem Fall ist es eine äußerst schlecht gelaunte, miesepetrige Nachbarin, die auf den Namen Frau Bierkäse hört. Sie war wohl die einzige Frau auf der Welt, die keine süßen Leckereien mochte und sich vom süßen Duft belästigt fühlte, wohin gegen der Geruch des stinkigste, Stinkekäse bei ihre Begeisterung auslöste.

    Insgesamt 8 in sich abgeschlossene Geschichten rund um den Zuckerbäcker warten darauf entdeckt zu werden. Und glaubt mir, es gibt sehr, sehr viel zu lachen. Wisst ihr was passiert wenn versehentlich Karamell statt Benzin im Tank eines Autos landet? Ihr werdet es erfahren, genauso wie ihr Denkspezial-Bonbons, Pistazien-Krokodile, Apfel-Schleckermautaschen, Karamell-Blubber-Törtchen oder die Kawumm-Kammer  und die lustige Hamstersprache von Knägge kennenlernen werdet. Knägge, mit seiner sehr amüsante Sprache, lässt den Leser immer und immer wieder schmunzeln. So sagt er nicht "Schnuckelbart" sondern "Wuppelbart" oder statt "Leckeres" "Leckeref".

    Wo immer Schnuckelbart und Knägge auftauchen wird es süß und Süß hilft über so manchen Kummer hinweg. So ist Schnuckelbart nicht nur Zuckerbäcker sondern oft auch Retter in der Not, Mittel gegen Kummer und vieles mehr.

    Wie lustig es werden wird kann man schon an den Kapitel -Überschriften erahnen. Ob "Karamellschlange", "Karl Blubb", "Opa Ottos Popcornsause", "zuckersüße Schwebekekse", "Supermondgespenster" oder auch "Spielerpraline".....  lassen viel Raum für süße Fantasien und viele Überraschungen und da Zuckerbäcker Schuckelbart ja die miesepetrige Nachbarin hat wundert es den Leser nicht, dass es auch ein weniger appetitliches Kapitel gibt. Welche Geschichte mag sich wohl hinter "es mieft!" verbergen?

    Und wer jetzt noch daran zweifelt, dass die Geschichten wirklich so lustig sind, wie es hier schon anklingt, dem gebe ich den Tipp einmal ins Buch zu schauen und sich die ebenfalls witzigen Illustrationen anzuschauen, denn die fangen das Geschehen wunderbar ein und visualisieren selbst die skurrilste  Situation absolut fantastisch . Durch sie wird die Zauberei und Magie genauso lebendig, wie stinkiger Stinkekäse. Fast schon könnte man meinen es wäre ein Duft-Buch, denn es scheint, als würden die wundervollen Beschreibungen der Leckereien unsere Geschmacksknospen inspirieren uns den Duft von Zuckerkaramell oder Himbeerschokolade auf die Zunge zu legen.

    Ein wahrlich zuckersüßer Lesespaß mit einem Hauch von stinkigem Stinkekäse, Abenteuer, etwas Zauberei, einer Prise Magie und vor allem Liebe und Hilfsbereitschaft.

  12. Cover des Buches Die Glücksfee (ISBN: 9783737373029)
    Cornelia Funke

    Die Glücksfee

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Buchfresserchen1

    Pistazia ist eine von 3333 Glücksfeen auf der Welt. Eines Tages ruft Tusnelda, die dickste Fee von allen, und damit die Chefin, Pistazia zu sich. Sie hatte einen Auftrag für die Glücksfee. Der sechsjährige Lukas Besenbein hat dauerhaft schlechte Laune. Hier soll sie Abhilfe schaffen.
    So macht sie sich auf den Weg zu dem Jungen um ihm ein paar Nachhilfestunden im Glücklich sein zu geben.
    Dieser traute zunächst seinen Augen kaum als er die kleine dicke Fee das erste Mal sah. Er dachte er würde Träumen und gleich aufwachen. Aber dem war nicht so. Die Fee kam und verschwand und kam und verschwand und immer hatte sie neue Ideen wie sie ihm das GLücklichsein näher bringen konnte.
    Ob es ihr am Ende gelingt aus Lukas einen glücklichen Jungen zu machen?

    Das Buch hat klare einfache Bilder und einen Text in leicht verständlicher Sprache.
    Es ist witzig und zugleich auch sehr künstlerisch illustriert. DIe Bilder stellen die Szenen die beschrieben sind gut dar.
    Es scheint gar nicht so einfach zu sein aus einem Miesepeter einen glücklichen Menschen zu machen. Scheinbar liegt des Rätsels Lösung darin, dass man ihm Dinge, die er für selbstverständlich erachtet einfach eine Zeit lang vorenthält. Dadurch lernt man sie mit anderen Augen zu sehen und ist glücklicher, da man weiß wie es ohne sie wäre.
    Also lernt man, dass man sich an dem erfreuen sollte was man hat. Das gilt nicht nur für die kleinen sondern auch für die großen Leser.
    Ich kann das Buch für Kinder ab 5 Jahren empfehlen.

  13. Cover des Buches Avenue Montaigne (ISBN: 9783462401264)
    Harald Schmidt.

    Avenue Montaigne

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Deutsche? So uncool! Die Doppelausgabe zur Schmidtschen Kolumne im "Focus", 2007 in Bielefeld begonnen und jetzt beendet. Im Rückblick ein toller Überblick über die Politik der Nullerjahre, Riester und Struck, vor AFD und Trump die "gute alte Zeit". Im Kern sind die Deutschen einfach verbissener verglichen etwa mit Franzosen und Italienern, auch wenn diese natürlich übertrieben-klischeehaft dargestellt werde. "Savoir-vivre" und "dolce vita" sind einfach nicht zu übersetzen. "Verbissenheit" eventuell als Alternativtitel? Würd mich freuen, ihn wieder mehr in der Glotze zu sehen.
  14. Cover des Buches Der Mörfel verrät seinen Namen (Band, Band 1) (ISBN: 9781718110021)
    Juliane Kunz

    Der Mörfel verrät seinen Namen (Band, Band 1)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste
    Eine wundervolle Geschichte, die uns auf wundervolle Art erklärt, wie man mit so richtig miesen Tagen umgehen kann
    Ein Vorlese- und Mitmach-Ausmal- und selber Lese-Buch
    für Kinder ab 4,5 Jahren




    "Kennt ihr das?
    Da gibt es Tage, da geht auch wirklich alles schief.
    Da hat man das Gefühl alles und jeder will einen ärgern, alles hat sich gegen einen verschworen.
    Und wisst ihr wieso das so ist?
    Nein?
    Dann werdet ihr es erfahren wenn ihr dieser wundervollen Geschichte von Juliane Kunz lauscht oder sie vielleicht sogar selber lest."

    So beginne ich immer meine Vorlesestunde und wecke damit nicht nur die Neugier der Kinder sondern auch die der Erwachsenen Zuhörer, denn mal ehrlich vermutlich sitzen mehr Mörfels bei Erwachsenen als bei Kindern. Schlimm genug wenn man selber einen hat, denken viele Erwachsene aber viel schlimmer noch ist es wenn man im Alltag ständig Menschen begegnet, die auch wieder einmal so genervt von ihrem Mörfel sind, dass es auch ihre Umwelt spürt.
    Sie alle, wir alle sollten Thea Körnchen, der Protagonistin der Geschichte aus der Feder von Juliane Kunz zuhören, denn Thea Körnchen hat einen wundervollen Weg gefunden über den Dingen zu stehen in dem sie sich mit ihm anfreundet.
    Auch wenn es ein Kinderbuch ist, können auch wir Erwachsenen viel lernen.
    Thea Körnchen spricht ihre Leser und Zuhörer direkt an und erzielt damit die höchst mögliche Aufmerksamkeit. Klar, wenn jemand mit einem redet, man das Gefühl hat er erzählt nur für mich, dann lauscht man dem einfach intensiver und genau das stellten wir auch bei unseren zahlreichen Vorlesestunden fest.

    Vorweg sollte ich vielleicht erwähnen, dass man sich Zeit lassen sollte die Geschichte zu lesen. Zum einen um selbst zwischendurch eine Bewegung oder ähnliches zu machen die den Inhalt verstärkt ( einem Kind an den Haaren ziepen oder ähnliches-je nach Situation) zum anderen um Kindern die Möglichkeit zu geben zu reagieren.
    Nicht immer ist es von Vorteil, die Zuhörer während der Geschichte schon zu Wort kommen zu lassen. Das hat viele Gründe. Häufig ist es sinnvoll erst die Geschichte zu erzählen und dann darüber zu sprechen, was ich im Grunde auch bevorzuge, weil man so das Gesamtbild, die Botschaft der Geschichte erst einmal erleben kann und zum anderen, weil sonst die Aufmerksamkeit der Zuhörer verloren geht und nur noch die Kinder plappern.
    Liest man diese Geschichte vor, bleiben die Reaktionen der Kinder einfach nicht aus, daher sollte man sich im Vorfeld die Geschichte in Ruhe durchlesen, überlegen wo Reaktionen kommen werden und wie man darauf reagieren möchte. Wer die Spontanität nicht so liebt oder im Vorlesen noch etwas unsicher ist, der sollte zu Beginn der Lesung den Kindern erklären, dass sie bitte erst nach der Geschichte reden und dann aber auch wirklich erzählen dürfen was ihnen dazu einfällt.
    Das könnte man dann so beginnen:
    "Hört einmal her, Ich kenne jemanden, der möchte euch eine ganz besondere Geschichte erzählen. Sie heißt Thea Körnchen und hat etwas ganz seltsames erlebt. Sicherlich habt ihr auch schon mal ähnliches erlebt und vielleicht möchte der ein oder andere uns auch davon erzählen, aber zunächst einmal möchte ich das wir  ganz ruhig Thea Körnchen zuhören. Oky!
    Also setzt euch gemütlich hin, kuschelt euch ein, schließt den Mund ab ( Handbewegung dazu!) und spitzt die Ohren, damit wir auch alle hören was Thea uns da für eine unglaubliche Geschichte erzählt...."
    So oder ähnlich fange ich oft an.
    In diesem Fall jedoch, und da ich ja nun täglich vorlese, habe ich mir ein eigenes Konzept zurecht gebastelt, das die Kinder zuweilen mit einbezieht. Dadurch wird die Lesung lebendiger, doch das sollte jeder für sich dann individuell planen.

    Genug der Vorrede kommen wir zur Geschichte. Zu Thea Körnchen und "ihrem" Mörfel.
    "Kennst du das, wenn dir deine Mama die Haare kämmt und es ziept ganz fürchterlich? Tja, da sitzt ein Mörfel in deinem Kamm und der hat einen Heidenspaß dabei, dich zu ärgern."
    So beginnt Thea Körnchen den Mörfel vorzustellen und wir wissen gleich was sie meint.
    Diese Mörfel sind dafür verantwortlich wenn man so mir nichts dir nichts, ohne ersichtlichen Grund fällt, sie singen laut wenn man Ruhe möchte, schubsen das Eis, auf das man sich gefreut hat, aus der Tüte und..... ja, jeder kann diese Liste wohl endlos ergänzen.
    Da denkt man sich doch so wie Thea Körnchen, das man den Miesepeter, Unfriedenstifter einfach am Schlafittchen packen und vor die Tür setzen könnte. Nur das geht leider nicht. Wieso? Da gibt es viele Gründe. Einer davon ist, das Mörfel in der Regel unsichtbar sind. Doch stellt euch vor. Theas kann ihren Mörfel sehen und der ist genauso miesepeterisch und grimmig wie man sich ihn vorstellt und für alle die ihn sehen möchten hat Juliane Kunz ein hinreißendes Bild gezeichnet, das die Kinder sogar selbst ausmalen dürfen.
    Ich bin ja, nun bekanntlich kein Fan von Büchern, in die gemalt werden darf, doch angesichts der Tatsache, dass man diese Büchlein gut als Klassenlektüre und auch im Vorschulbereich einsetzten kann und der Preis recht moderat gefällt mir diese Option recht gut, wenn gleich ich erwähnen möchte, das es für die Ausleihe in Bibliotheken dann doch recht problematisch ist. Es gibt Mitarbeiter, die malen dann die Bilder aus, ich bevorzuge einen Vermerk, das man nicht ins Buch malen soll sondern das Bild ja kopieren kann um es dann auszumalen. In der Regel halten sich die Eltern daran, was nun nicht heißt, dass das ein oder andere Kind, getrieben vom eigenen Mörfel dann doch darin malt!
    Dies nur am Rande, da alle Bilder im Buch zum ausmalen sind!
    Thea Körnchen beschreibt ihren Mörfel in allen Einzelheiten und lässt uns ein wenig fröhlich schaudern vor so viel Fiesheit und Hässlichkeit. Es ist aber auch wirklich ganz und gar nicht schön wenn jemand großen Spaß daran hat wenn sich jemand ärgert. Ein Mörfel hat aber noch eine andere besondere Eigenschaft, der verrät seinen Namen nicht. Er flunkert und denkt sich Namen aus, aber seinen eigenen nein, den nennt er nicht, doch auch dieses Mal ist es anders. Nicht nur das Thea ihren eigentlich unsichtbaren Mörfel sehen kann, sie kennt auch seinen richtigen Namen und wie es dazu kam, das erfahrt ihr wenn ihr Theas Geschichte verfolgt.
    Mörfel, ich sagte es ja bereits haben diebische Freude daran wenn der Mensch, den er heimsucht sich ärgert und so versucht Theas Mörfel natürlich auch seine "Freundin" zu nerven. Die jedoch versucht erst einmal nicht mit ihm zu reden. Als sie dann aber doch so genervt ist und ihn anbrüllt empfindet er große Freude, was wiederum Thea ärgert. Als der Mörfel sie dann weiter versucht aus der Reserve zu locken, reagiert Thea sehr klug. So gibt es eine Situation in der sie ihm sagt:" Also, mich ärgerst du damit nicht. Nur meine Mama."
    Das Thea sich nicht ärgert  scheint ihn schon fast traurig zu machen. Juliane Kunz lässt den Mörfel zuweilen unbeholfen, kindlich sprechen "Womit dann ärgern?" was uns den kleinen Kerl dann doch irgendwie sympathisch macht und wir für einem Moment Mitleid mit ihm empfinden, das jedoch im nächsten Moment durch erneute Frechheit, die wir zwar aus dem Kontext der Geschichte amüsant finden aber dann in Beziehung zu Thea wiederum gar nicht gut finden, verschwindet.
    So vergehen die Tage. Tage an denen der Mörfel immer wieder auf unterschiedlichste Weise versucht Thea Körnchen zu einer ärgerlichen Reaktion herauszufordern, aber Thea sich nicht ärgern lässt. Sie ignoriert ihn, findet sogar Gefallen daran, wie sehr er sich vergebens anstrengt.
    Bis sie ihn eines Tages ganz traurig in sich versunken im Garten auf der Schaukel entdeckt. Er klagt Thea sein Leid was wiederum Mitleid Thea rührt und sie Mitleid mit ihm bekommt, was wiederum der Beginn einer besonderen, sehr besonderen Freundschaft ist, in der die beiden noch so einiges erleben, an dem uns Thea natürlich auch teilhaben lässt und sie Mörfels richtigen Namen erfährt.
    Thea schließt ihre Geschichte in Briefform geschrieben mit den Worten:
    " Nein, mit so einem Mörfel hat man es nicht leicht.

    Aber lustig ist es."
    Ja, lustig ist die Geschichte der beiden. Lustig und abwechslungsreich, voller verrückter Ideen, Gedanken und der Erkenntnis, dass man sich einfach nicht ärgern darf und wenn man sich doch ärgert ist es besser man zeigt es nicht.
    Das hilft im Alltag ungemein nicht nur im Umgang mit nervigen Mörfels.
    Wohl kaum ein Elternteil, das nicht einmal gesagt hat :" nun ärger dich nicht, wenn du nicht zeigst das du dich ärgerst dann ärgert das den....... am meisten."

    Juliane Kunz verabschiedet ihre Leser und Zuhörer  nicht nur mit einem letzten ausmalbild auf dem wir Thea friedlich in ihrem Bett schlummern sehen in einem Arm den Mörfel im anderen den Teddy, sondern  sie hält auch noch einen gezeichneten Bilderrahmen bereit, in den wir unser ganz persönliches Mörfel zeichnen können.

    Eine wundervolle Geschichte, die viel Raum für Gespräche liefert und gerade in Bezug auf Interaktion mit anderen und den Aufbau von sozialer Kompetenz viel Ansatzpunkte liefert.

    Mit 22 Seiten und vielen Bildern ist das Buch in Heftform nicht sehr dick. Die Druckschrift groß gewählt genauso wie der Zeilenabstand, ermöglichen auch Leseanfängern, die schon etwas Leseerfahrung haben die Geschichte selbständig zu lesen.
    Unsere leseerfahren Kinder der 2. Schulklassen  hatten viel Freude mit der Geschichte und waren in der Lage es selbst zu lesen. Natürlich gab es einige Kinder, die noch nicht so fit waren, aber auch sie hatten der Ehrgeiz es sich selbständig, mit etwas  Unterstützung zu erobern.

    Das Thema bietet unglaublich viele Möglichkeiten. Zum einen durch den Inhalt und die Botschaft zum anderen ist es ein Beispiel dafür wie man Geschichten erzählen kann. In einem Brief seine Geschichte zu erzählen ist eine schöne Idee, die man im 3. Schuljahr gut aufgreifen kann.

    So haben wir hier ein Buch, dass Lesevergnügen für eine breite Altersgruppe bietet.
    Von unseren Lesekindern empfohlen ab 4 Jahren bis.......................!


    Übrigens, mit weißen Papptellern und etwas Gummiband lässt sich schnell eine mörfelmäßige Mörfelmaske basteln  denn einmal in die Rolle des Übeltäters zu schlüpfen und andere zu ärgern macht zuweilen auch mal Spaß.
    Rollenspielaktionen, in denen sich die Kinder in beide Figuren versetzten lassen gut die einzelnen Positionen nachempfinden!


  15. Cover des Buches Gangsterland (ISBN: 9783570103005)
    Tod Goldberg

    Gangsterland

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Sal Cupertine ist der Nr.1-Killer der Chicagoer Mafia, wo er v.a. für seinen Cousin Ronnie Kehlköpfe zerdrückt und Kopfschüß am liebsten von hinten verteilt. Damit ist allerdings Schluß, als er in eine FBI-Falle tappt und 3 Agents plus Informant töten muß, die ihn erkannt haben. Auf Schleichwegen wird er nach Las Vegas gekarrt, wo er als (Nachwuchs-)Rabbi David Cohen Plattheiten aus Springsteen-und Neil-Young-Songs verbreitet (superlustig!) und für Nachtclubbesitzer und Gönner Bennie Savone unliebsame Zeitgenossen aus dem Weg räumt. Wenn nur der kaltgestellte Schnüffler Jeff Hopper nicht wäre, der bald in Las Vegas` Mustersiedlungen nach ihm sucht...Was ich anfangs für einen x-beliebigen Mafiakrimi hielt, entwickelt sich doch zu einem facettenreichen Krimi, v.a. die Darstellung von Sals aka Davids geistlicher Tätigkeit macht Laune. Und bloß kein Cousin eines Mafiamitglieds sein!
  16. Cover des Buches 27 (ISBN: 9783499215773)
    Kim Frank

    27

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Mika hat keinen Plan für sein Leben. Er lässt sich treiben. Bei seinen Spaziergängen trifft er einen neuen Freund der auf dem Friedhof arbeitet. Mit ihm trinkt er sein erstes Bier, raucht seinen ersten Joint. So nah mit dem Tod konfrontiert interessiert er sich immer mehr am Leben seines verstorbenen Onkels. Sein Zimmer unterm Dach ist immer noch unberührt und Mika findet eine riesige Plattensammlung und hört Musik und findet einen Bericht des Onkels über den Club 27. Viele große Musiker starben mit 27. Mika hat sowieso einen Tick mit Zahlen und entdeckt plötzlich überall die 27. Die Angst wächst in ihm und er weiß, der Tod wird ihn mit 27 holen. Was kann er tun? Seine Mutter vermittelt ihm ein Praktikum bei einem Musikproduzenten und was mit einer Verwechslung beginnt, soll Mikas ganzes Leben auf den Kopf stellen. Mikas Gedichte sind ideal als Songtexte und dann entdeckt man auch noch seine einzigartige Stimme. Eine Rockband ist gegründet und Mika versucht die Angst vor dem frühen Tod mit 27 in Drogenexzessen und schnellem Sex zu vergessen. So einfach ist das nicht und nicht nur der Ruhm steigt Mika immer mehr zu Kopf.

    Kim Frank war Frontmann, Sänger und auch Texter der sehr erfolgreichen Band Echt. Er arbeitete als Schauspieler und nach einem fantastischen Soloausflug widmet er sich wieder ganz dem Schreiben. Sein erster Roman 27 lies aufgrund der großartigen musikalischen Texte viel erwarten. Der Beginn des Buches ist ausgereift, brilliant und man spürt die Leere und Planlosigkeit von Mika. Als dann der Teil mit der Rockband beginnt wird das Buch immer schneller, hektischer und wirkt oft wie ein Rausch. Das verstörte mich anfangs, denn der fast schon melancholische Beginn hatte einen ganz anderen Klang. CDs, Hitparade, Tourneen, Preise, Frauen, Sex, Drogen. Es kam immer mehr und die Zeit verging immer schneller. Nach einigen sehr rasanten Seiten verstand ich aber das Ziel von Kim Frank. Diese hektische, ruhelose Zeit, dieses aneinander Reihen von Ereignissen, das Schnelle, dass passierte ja in Mikas Leben genauso. Dieses Stilmittel ist wunderbar gewählt und gibt einen rastlosen Einblick in das oft auch zerstörende Leben eines Rockstars. Dann kommt quasi der Schluss, der dritte Teil, eine weitere Veränderung und wieder eine andere Melodie des Erzählens. Kim Frank beweist mit diesem Buch, dass er ein großartiger Schreiber ist und ich bin gespannt, was noch alles folgen wird. Das Buch würde ich für gute Leser ab 16 Jahren einstufen, denn es steckt sehr viel in dem Text und es rattert, arbeitet und rechnet im Kopf. 27 klingt noch ganz lange nach.

     

  17. Cover des Buches Sonnensegeln (ISBN: 9783426517390)
    Marie Matisek

    Sonnensegeln

     (53)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Geht es euch auch manchmal so das ihr einfach nur was leichtes schönes für die Seele wollt. Etwas, was euch Licht ins Herz bringt und Sehnsüchte weckt. Mir ist momentan so und deswegen hab ich zu diesem Buch gegriffen.


    Marita lebt in Husum und arbeitet dort als Krankenschwester. Sie wünscht sich eine Veränderung und glaubt diese in Südfrankreich zu finden. Sie meldet sich auf eine Annonce, in der ein halbseitig gelähmter älterer Unternehmer eine Pflegerin sucht. Kurz entschlossen bricht sie zu einem dreimonatigen Probearbeiten auf. Sie landet in Grasse, auf einem wunderschönen Gutshof, der für die Parfum Industrie die passenden Blüten liefert. Der alte Herr spricht nur über ein Tablet mit ihr. Der Sohn des Herrn ist introvertiert. Gott sei Dank gibt es dort Segolène, die nette Haushälterin und beide freunden sich schnell an. Marita erkundet die Gegend, lernt schnell nette Menschen kennen und entdeckt sogar noch ein paar Ungereimtheiten. 


    Locker, leicht und unkompliziert ist dieses Buch. Ein bisschen Sommer trägt es zu uns. Wir erfahren viel über diese schöne Ecke in Europa, und über die Gewinnung von Parfum. 

    Mir lief des Öfteren das Wasser im Munde zusammen, wenn es um das leckere Essen ging. Außerdem träumte ich mich selber dahin und bedaure das ich weder Zeit, noch den passenden Beruf dafür habe mich auf ein ähnliches Abenteuer wie Marita zu begeben. Vielleicht muss ich da mal drüber nachdenken. Eine Möglichkeit gibt es doch immer. 😉

    Ich habe die Geschichte gerne gelesen. Es ist sicherlich kein tiefgründiger Roman. Aber die Figuren sind sympathisch und gut gezeichnet. Die Landschaft, das Essen, die Umgebung ist wunderbar beschrieben. Man spürt die Sonne und den Wind auf der Haut, man riecht das Meer, und den Jasmin und er freut sich an den Freundschaften. Genau das habe ich gebraucht. Allen, die in dem gleichen „Mood“  sind wie ich, spreche ich eine Lese Empfehlung aus


    In welchen Landstrich zieht es euch manchmal? Wo träumt ihr euch gerne hin? Oder wart ihr sogar schon mal in Grasse? Schreibt es gerne in die Kommentare.

  18. Cover des Buches Das Spiel des Patriarchen (ISBN: 9783838712550)
    Andrea Camilleri

    Das Spiel des Patriarchen

     (76)
    Aktuelle Rezension von: haberlei

    Zwei scheinbar unzusammenhängende Fälle in ein und demselben Haus rufen die Polizei auf den Plan. Ein junger Mann wird vor der Haustür erschossen und ein altes Ehepaar ist verschwunden.

    Commissario Montalbano und sein Team verfolgen beide Fälle und die verschiedensten Spuren und stoßen auf seltsame Ungereimtheiten: eine heimliche Liebschaft des jungen Mannes, eigenartiges Benehmen des alten Ehepaares bei einem Busausflug, ein unerklärlich hohes Sparkonto der alten Leute, ein Mafiaboss kontaktiert Montalbano mit kryptischen Andeutungen. Aber letztendlich gelingt es Montalbano, die Fäden zusammenzuknüpfen und den Fall einer überraschenden Lösung zuzuführen.

    Abgesehen von der interessant aufgebauten Handlung gefiel mir auch der Schreibstil. Einerseits die teils humorvollen Dialoge zwischen Montalbano und Augello, seinem Vize, auch deren freundschaftlichen Umgang miteinander, andererseits auch die sehr anschaulichen und stimmungsvollen Landschaftsschilderungen, wenn Montalbano z.B. unter dem Olivenbaum oder am Meer sitzt.

    Montalbanos 5. Fall gefiel mir aus dieser Reihe bislang am besten.

  19. Cover des Buches Gabbro (ISBN: 9783864401008)
    Joja Schott

    Gabbro

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Joja
    Kein Lesestoff für jedermann. Wer in jeder Zeile einen Punkt und ein blutrünstiges Ungeheuer a la Stephen King erwartet, sollte sich hier nicht hineinlesen wollen. Neben den Themen aus Umwelt und Gesellschaft versucht der Protagonist sich selbst zu finden, da er seinem Leben in der Wohlstandsgesellschaft Deutschlands den Rücken gekehrt hat.
  20. Cover des Buches Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß. Roman (ISBN: 9783548105512)

    Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß. Roman

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Anfang erinnerte an "Papillon", der weitere Teil an "Todesmarsch": Durch Zufall lernt der Ich-Erzähler die stets pessimistische Gloria kennen, beiden versuchen erfolglos, in Hollywood Fuß zu fassen. Sie überredet ihn, an einem Marathontanzwettbewerb teilzunehmen, während der Teilnahme ist für Kost und Logis gesorgt und dem Gewinnerpaar winken 1000 Bucks! Als was nicht stimmt, bemerkt unser Erzähler schnell, als man einen geflüchteten Mörder unter den Tänzern verhaftet und Gloria nach wie vor nicht davon abzubringen ist, daß sie am besten tot wäre. Die Geschichte spult sich während der Urteilsspruchs ab, mit dem der Tänzer bestarft wird, daß er Gloria schließlich den "Gefallen" getan hat und ihr in den Kopf geschossen hat. Ein nachdenklich machendes Buch mit interessantem Gesellschaftporträt der Zwischenkriegszeit in den USA.
  21. Cover des Buches Immer wenn der Rappel kommt (ISBN: 9783401718422)
    Carolin Helm

    Immer wenn der Rappel kommt

     (6)
    Aktuelle Rezension von: papa.hirsch.liest

    🦊 ab 4

    📄 32 Seiten

    📖 Arena Verlag @arena_verlag_kids

    🖊️ Carolin Helm @helmcarolin

    🎨 Alexandra Helm @alexandra_helm_illustration

    ⁉️ Buch über den Umgang mit Gefühlen


    🦌Worum geht es?🦌


    Im Buch geht es um den Rappel, der eines Morgens einfach so bei einer Familie auftauchte. Und er ging nach und nach zu jedem der Familie ob man wollte oder nicht. Der Rappel sorgt dafür, dass geschimpft und gepoltert wird, gebockt und getobt. Und durch diese Gefühlsausdrücke wird der Rappel immer größer und größer. Eines Tages geht der Rappel zur Nachbarin Frau Warmbier, die sowieso immer an allem etwas auszusetzen hat und irgendwann ist er riesig groß. Eines Tages zieht ein neuer Nachbar neben Frau Warmbier ein und aus dem Umzugswagen kommt, du weißt es sicher schon, ein weiterer Rappel.

    Was wird geschehen wenn die beiden Rappel aufeinandertreffen?




    🦌Mein Eindruck:🦌


    Ein wunderschön illustriertes Bilderbuch über Gefühle von Menschen. Wie gehen wir mit Ärger und schlechter Laune um? Oft poltern wir einfach vor uns hin und verletzten womöglich andere. Das Buch ist humorvoll geschrieben. Zu Beginn hatte ich das Gefühl als ob die Szenen der Familie ohne Bezug waren. Denn zwar gab es die Verbindung der Familie, jedoch keine Verbindung zu den einzelnen Szenen, was sich später aber änderte. Hier hätte ich mir auch kleinere Verbindungen gewünscht. Insgesamt ist das Buch wirklich nett geschrieben, hat mich ehrlich gesagt aber nicht vom Hocker gehauen, da ich hinsichtlich der Gefühle schon deutlich schönere und vor allem lehrreichere Bilderbücher gelesen habe.




    Bewertung: 🦊🦊🦊



    Viel Freude beim Lesen, Vorlesen und Träumen. 🦊

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