Bücher mit dem Tag "mikroben"
9 Bücher
- Giulia Enders
Darm mit Charme
(853)Aktuelle Rezension von: BiblioJessDer Darm hat keinen allzu guten Ruf und es wird selten über ihn gesprochen, weil er vor allem mit Stuhlgang verbunden wird. Dabei ist er so unfassbar wichtig für unsere Gesundheit, und so vielschichtig in dem was er tut! Zum Beispiel Übergewicht, Depressionen und Allergien hängen mit einer gestörten Balance der Darmflora zusammen. Es ist also sinnvoll, sich näher mit ihm zu beschäftigen. In diesem Buch erklärt die junge Wissenschaftlerin Giulia Enders viel rund um den Darm und eröffnet neue Perspektiven.
Ich fand das Buch sehr gut und angenehm zu lesen, mit einer guten Mischung aus medizinisch korrekten Erklärungen und umgangssprachlichen Ausdrücken. Vor allem mochte ich viele der Vergleiche und Metaphern, die die Autorin nutzt, um verständliche Bilder in unseren Köpfen zu erzeugen. Das Buch ist inhaltlich sinnvoll aufgebaut und mit angenehmen Kapitel- und Unterkapitellängen. Ich hab viel neues gelernt, mir viel markiert und Zusammenhänge verstanden. Selbst manches, was ich schon grob wusste, habe ich mit Hilfe des Buches nochmal genauer unter die Lupe nehmen können. Bei ein, zwei späteren Kapiteln hat mich die Autorin doch ein wenig verloren, denn da ging es so tief in Bakterienstämme, dass ich als Nicht-Biologin gemerkt habe, wie ich gedanklich abschalte und nicht mehr mitkomme. Aber das war nur ein kleiner Teil des Buches.Insgesamt von mir auf jeden Fall eine Empfehlung. Es ist wirklich gut und wichtig, sich mehr mit dem Darm auseinanderzusetzen, egal ob gesunder Mensch oder vorerkrankt.
4 Sterne
- Giulia Enders
Darm mit Charme
(91)Aktuelle Rezension von: SunsyDieses Thema ist faszinierend und wirklich wichtig für uns alle, denn wenn der Darm gesund ist, fühlt sich der ganze Mensch gut. Die Autorin bringt uns alles rund um den Darm so routiniert, einfühlsam und plastisch, oft sogar recht witzig zu Gehör, dass es wirklich Freude macht, zuzuhören.
Ich befasse mich ja schon länger mit dem Thema, habe auch einem Kongress per Internet beigewohnt, bei dem ich viel gelernt habe und auch gleich das nötige Equipment bestellen konnte, um selbst fermentieren zu können. Vieles habe ich ausprobiert und bin bei drei Dingen hängen geblieben: selbstgemachtem Joghurt mit lebenden Kulturen, Kombucha und Kimchi.
Mir hat das Hörbuch wirklich ausgezeichnet gefallen, vieles kommt so auch viel verständlicher rüber, als wenn man auf einem Kongress den Wissenschaftlern zuhört. Die Autorin liest selbst und so gut, als würde sie nichts anderes tun, als Hörbücher einzulesen. Klasse, wirklich!
Meine Bewertung: 10/10 Punkte.
https://sunsys-blog.blogspot.com/2025/05/gehort-darm-mit-charme-giulia-enders.html
- Ed Yong
Winzige Gefährten
(3)Aktuelle Rezension von: Thomas_LawallEinsamkeit. Gibt es so etwas überhaupt? Dieser Begriff bekommt eine andere Dimension, wenn man das Buch des Wissenschaftsjournalisten Ed Yong liest. Im Prolog zitiert er Orson Welles, der einmal sagte "Wir werden allein geboren, wir leben allein, wir sterben allein" und korrigiert ihn dahingehend, als er der Meinung ist, dass er Unrecht hatte. In seinem Selbstverständnis gibt es ein Alleinsein überhaupt nicht.
"Unser Leben ist eine Symbiose" sagt der Autor und meint damit ein "Zusammenleben", das erst nach und nach in die Köpfe der Menschen findet, obwohl sich die Wissenschaft schon seit geraumer Zeit damit beschäftigt. Mikroorganismen sind unsere ständigen Lebenspartner. Allein sind wir niemals. Ganz im Gegenteil. Sie sind praktisch überall. Von den Haarspitzen bis unter die Fußnägel. "Jeder von uns ist sein eigener Zoo."
Mikroben, die sich ihr Zuhause auf Tieren aussuchen sind andere, als Menschen sie beherbergen. Die Voraussetzungen für diese Wohngemeinschaften sind allerdings prinzipiell die gleichen. Dies zu beleuchten, ist eine Aufgabe dieses Buches. Doch es gibt noch andere.
Die Sensibilisierung für das ganze Thema überhaupt steht im Vordergrund. Allein einfache Zahlen mögen dies verdeutlichen. Wobei es schon eine Weile dauern kann, bis man sich in etwa vorstellen kann, dass eine Million Mikroben auf einem Stecknadelkopf Platz finden. Nicht mehr vorstellbar ist dann die gesamte Anzahl, die jeden Mensch begleiten: 39 Billionen.
Auch die festverwurzelte Angst, was Aufgabe und Bedeutung von Bakterien betrifft, muss neu definiert werden. Diese nimmt uns der Autor bereits auf den ersten Seiten einfach weg. Ansteckende Krankheiten werden nur von einem kleinen Teil ausgelöst. Tausende von anderen Arten erfüllen nützliche und notwendige Funktionen ...
Es begann mit einer Erfindung. Antoni van Leeuwenhoek (geb. 1632) erfand, mit einer Methode, die nur ihm bekannt war, ein Einzellinsen-Mikroskop, mit welchem ihm eine 270-fache Vergrößerung gelang. Unzählige Objekte wie Pflanzenteile und Tierhaare konnten nun erstmals genauer betrachtet werden und eine völlig andere Ansicht ermöglichen. Spektakulär wurde es, als er auf die Idee kam, Wasser genauer zu untersuchen. Er war der erste Mensch, der jenes Wunder sah! Es wimmelte von Leben und, wie er schrieb, "... dass es wundervoll zu sehen war."
Die Mikrobiologie steckte immerhin in den Kinderschuhen, doch fortan war ihr ein steiniger Weg beschieden. Das Wissen um die Herstellung der Leeuwenhoek'schen Linsen verschwand und es dauerte bis Mitte des 19. Jahrhunderts, bis ernstzunehmende Forschungen begannen. Der französische Chemiker Louis Pasteur brachte den Stein ins Rollen, indem ihm der Nachweis gelang, was verschiedene Bakterien bewirken und verursachen können ...
... wobei es bis zum entscheidenden Durchbruch - der "Revolution der Mikrobiologie" - fast noch einmal so lange dauerte. Eine neue Methodik, der man den Namen "Metagenomik" gab - die Identifizierung von Bakterien und Viren mittels Sequenzierung ihrer DNA ...
Ed Yong baut sein erstes Buch ähnlich wie einen Kriminalroman auf. Gesucht werden Mikroben. Wie findet man sie? Und wie wollen sie, wenn man sie denn gefunden hat, eine "umfassendere Ansicht vom Leben vermitteln"? Ist das alles Unsinn oder steckt mehr dahinter, als wir je noch nicht einmal vermutet hätten?
Wissenschaftler kennen den Inhalt oder werden sich über diesen Überblick freuen. Im Gegensatz dazu werden Leserinnen und Leser aus dem interessierten Lager wissenschaftlicher Grundschüler an einigen Textstellen die eine oder andere Hürde zu überspringen haben, doch Ed Yong drückt sich im Allgemeinen erfreulich verständlich aus. Begriffe, die sich einem breiteren Verständnis entziehen, aber im Gesamtzusammenhang einfach notwendig sind, können in entsprechender Literatur ja mühelos nachgeschlagen werden. Zudem geben umfangreiche Anmerkungen im Buch, sowie ein Register und Literaturverzeichnis weiteren Aufschluss.
Außerdem tragen seine ausdrucksstarken Metaphern wesentlich zum weiteren Verständnis bei. Antibiotika bezeichnet er als "Massenvernichtungswaffen": "Es ist, als würde man eine Stadt bombardieren, um eine Ratte zu töten." Da macht es mehr als neugierig, unter anderem zu erfahren, um was es sich bei einem "evolutionären Kaninchenloch" oder dem "Post-Antibiotikazeitalter" handelt, oder wer oder was ein Enzym herzustellen in der Lage ist, "das Blausäure in eine harmlose Verbindung umwandelt".
Auch ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen fehlt nicht. Inzwischen ist es möglich, "genetische Schalter" einzubauen, doch bestimmte Visionen gehen viel weiter. Bakterien, die Probleme im Organismus selbständig aufspüren und "in Ordnung bringen", beispielsweise. Insgesamt gesehen befinden wir uns wiederum am Beginn einer neuen Ära ...
... die uns hoffentlich immer auf die richtigen Wege führt. Doch nach Beendigung der Lektüre bleibt zunächst einmal die Faszination. Wer hätte gedacht, dass jene "winzigen Gefährten" den Schlüssel für alles Leben auf der Erde besitzen. Spannender kann wissenschaftliche Lektüre nicht sein. - Lothar Beutin
Sie sind uns näher, als wir denken
(11)Aktuelle Rezension von: CasaplancaDer Autor und und Mikrobiologe Lothar Beutin hat mit "Sie sind uns näher, als wir denken" ein sehr spannendes Sachbuch über die Mikroorganismen, die uns umgeben und auch in uns leben, geschrieben. Durch den sehr lockeren Schreibstil voller Humor bringt er hier die Welt der Viren und Bakterien auch denjenigen Lesern näher, die in dieser Richtung keine Vorbildung haben. Das Buch liest sich so spannend wie ein Krimi und es wird auch sehr vieles anhand von anschaulichen und begreiflichen Beispielen erklärt. Gerade jetzt, wo die Angst vor einem Virus sehr hoch ist, besteht die Gefahr alle Mikroben zu verteufeln und nur noch mit Desinfektionsmitteln umzugehen. Gegen viele dieser Ängste und auch Falschinformationen schreibt der Autor hier gezielt an und weckt das Verständnis dafür, wo und warum Bakterien und Viren herkommen und zu welchem Zweck. Auf sehr spaßige Weise wird vermittelt, dass es hier auch wie bei uns Menschen nicht alles nur Gut und Böse ist, sondern auch manchmal was ganz anderes. Daach gibt er auch noch aus dem kleinen heraus einen Blick auf das große Ganze und den Zusammenhang mit der Natur. Ich empfinde dieses Sachbuch als wunderbar gelungen und empfehle es sehr gerne weiter.Am Ende des Buches wartet noch ein sehr hilfreiches Glossar und ein Verzeichnis mit weiterführender Literatur auf den interessierten Leser. Mir hat dieser Ausflug in die Welt der Mikroben so gut gefallen, dass ich mir auch die anderen Werke des Autors näher anschauen werde.
- Markus Egert
Ein Keim kommt selten allein
(61)Aktuelle Rezension von: LesebegeisterteDer Autor ist Mikrobiologe und erzählt in seinem Buch alles über die Welt der Keim.
Mit Humor und einigen Illustrationen erklärt er, welche Keime wirklich gefährlich sind und
wie man sie vor ihnen schützen kann. Ich fand dieses Buch sehr informativ und leicht lesbar.
Für einen Laien optimal. Man lernt so einiges und liest Dinge, die man eigentlich nicht so
genau wissen wollte und etwas ekelig sind. Ein sehr spannendes Sachbuch, dass ich kaum zur Seite
legen konnte und wo ich einiges gelernt habe.
- Susanne Thiele
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke
(20)Aktuelle Rezension von: ramona_liestDer Hauptteil des Buches ist eine Tour durch das Zuhause. Die Bereiche (wie Bad, Wohnzimmer, Schlafzimmer) werden
unter dem Aspekt der Gefahrenquelle untersucht und veranschaulicht. Sollte der Bereich tatsächlich eine besondere
Art der Reinigung benötigen, wird darauf verwiesen und ein entsprechendes Mittel genannt, welches oft ein ganz
natürliches ist und kein spezielles (Desinfektions-)Mittel.
Anfänglich hatte ich die Befürchtung, dass ich nach der Lektüre nur noch mit diversen Reinigungsmitteln bewaffnet
durchs Leben gehen würde. Susanne Thiele hat es aber geschafft mir die Welt der Mikroben leicht verständlich zu
erklären und nebenbei auch noch zu verhindern dass ich überall Gefahr lauern sehe. Tatsächlich wurde mir in manchen
Bereichen die Befürchtung sogar völlig genommen. Ein sehr interessantes und unkompliziert geschriebenes Buch! - Mo Kramer
Abwehr: Macht der Balance
(17)Aktuelle Rezension von: Lioba_SchneiderMir hat die Geschichte über den Arzt Noah, der zwischen politische Fronten gerät und sich mit moralischen Fragen seiner Forschung auseinandersetzt, gut gefallen. Die spannungsvolle Erzählung hat mich sehr gut unterhalten. Sie ist insgesamt kurzweilig, obwohl ich besonders am Anfang und an einigen, eher erklärenden Passagen eine knappere Darstellung vorgezogen hätte - das ist selbstverständlich Geschmackssache.
Insgesamt, finde ich, ist es ein Genre-typisches Buch. - 8
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